
Israel feiert in dieser Woche seinen 77. Unabhängigkeitstag. Diese faktuelle Feststellung ist in zweifacher Hinsicht falsch. Denn nach Feiern ist zur Zeit einem sehr großen Teil der israelischen Bevölkerung ganz und gar nicht zumute. Und was es mit Israels Unabhängigkeit auf sich habe, muss heute mehr denn je kritisch hinterfragt werden.
Der diesjährige nationale Feiertag findet im zweiten Jahr des Krieges statt, der nach dem monströsen Pogrommassaker des 7. Oktober ausgebrochen ist. Ein Krieg, bei dem die IDF mehr als 50 000 Menschen, unter ihnen unzählige Frauen, Kinder und alte Menschen, getötet, den Gazastreifen weitgehend verwüstet hat und die palästinensische Bevölkerung fortwährend einer barbarischen humanitären Krise aussetzt.
Ein Krieg ist es (nicht der erste in Gaza), der Israel politisch in gesteigerte Isolation in der Welt geführt hat; ein Krieg zudem, der trotz aller militärischen Anstrengungen es nicht vermocht hat, die Hamas “total” zu besiegen und in Hamas-Gefangenschaft verbliebene israelische Geiseln zu befreien. Und da die israelische Regierung sich interessengeleitet weigert, den Krieg zu beenden, sind viele BürgerInnen des zionistischen Staates vom Gefühl umtrieben, die Geiseln sollen gar nicht befreit, sondern aufgegeben, einem “höheren Interesse” geopfert werden.
Das ist die Bescherung, die die gegenwärtige Regierung am 77. Unabhängigkeitstag ihrer Bevölkerung bereitet hat – einen Verrat an dem, was man immer für einen der höchsten Werte des Zionismus erachtet hat. Was man sich aber hierzulande nicht eingestehen will, ist, dass alles, was sich als eine aktuelle Misere ausnimmt, strukturell schon vor Jahrzehnten hätte begriffen werden können. Zur Lektüre sei daher an diesem zionistischen Festtag ein Text angeboten, der kurze Zeit nach dem tödlichen Vorfall auf der Gaza-Flottille im Mai 2010 geschrieben und ein Jahr später publiziert worden ist. Er wird hier ohne Veränderungen wiedergegeben. Bestürzend ist, dass auch keine nötig sind.
* * *
Die im Epilog von Brechts „Dreigroschenoper“ rigoros gestellte Frage, was schon der Einbruch in eine Bank sei, gemessen an der schieren Gründung der Bank, zeichnet sich durch ihren paradigmatischen Charakter aus. Aufgrund einer gewohnt instrumentellen Mentalität der „Problemlösung“ – die dem amerikanischen Begriff trouble shooting innewohnende Aggression indiziert die vorbewusst-ohnmächtig gespeicherte Gewissheit, dass letztlich kein Problem wirklich gelöst werde – beschäftigt man sich, den verlorenen Groschen im Laternenlicht suchend, mit dem Offensichtlichen und Selbstverständlichen. Um herauszufinden, was das „Problem“ – mehr noch: das gesellschaftliche bzw. politische Problem – sei, muss man (zuweilen) bei „Adam und Eva“ ansetzen. Ein Leichtes ist es freilich nicht. Wer hat schon die Lust, Kraft und Ausdauer, bis auf „Adam und Eva“ zurückzugehen, wenn die Probleme „brandaktuell“ sind? Die Tragikomik aktueller Praxis: Was ist schon das „Brandneue“ am partikularen Problem, gemessen an der historisch-übergreifenden Brandstiftung?
Die Darstellung des Ereignisses, welches mittlerweile als „Gaza-Flottille“ kodiert worden ist, sieht sich, seinem kontroversen Charakter entsprechend, vor dem Problem der rashomonartigen Rezeption des Geschehenen gestellt. Was war da im Mai 2010 passiert? Es kommt ganz darauf an, wem man sein Gehör schenken möchte. Den Initiatoren der Flottille zufolge wollte man die von Israel gegen den von der Hamas beherrschten Gazastreifen verhängte Blockade durchbrechen, die Aufmerksamkeit der Welt auf die humanitären Auswirkungen dieser Blockade ziehen und den Bewohnern Gazas humanitäre Hilfe zukommen lassen.
Nach Angaben israelischer Politinstanzen unterhält die an der Flottille beteiligte türkische Organisation IHH, die sich der Free-Gaza-Bewegung und anderen propalästinensischen Aktivisten angeschlossen hatte, Verbindungen zu islamistischen Kräften in der Welt, mithin zu Al Qaida und dem internationalen Jihad, weswegen die Organisation von Israel (als terroristische) für illegal erklärt worden ist.
Während die Flottille-AktivistInnen die Schuld am Menschenleben fordernden Gewaltausbruch auf der „Marvi Marmara“ dezidiert dem Kommandounternehmen des israelischen Militärs und der schieren Kaperung des Schiffes zuschrieb, hieß es vonseiten des IDF-Sprechers, die israelischen Soldaten seien im Verlauf der Aktion auf „schwere physische Gewalt“ seitens der an der Protestaktion beteiligten Aktivisten gestoßen, welche die Soldaten, nach ihrem eigenen Bekunden, mit Schusswaffen sowie mit Messern und Schlagstöcken attackiert hätten, weshalb man auf sie aus Notwehr schießen musste. Von selbst versteht sich, dass die große Anzahl der bei der Aktion zu Tode gekommenen Aktivisten in vielen Medienberichten in der Welt ganz andersartige Reaktionen hervorrief als in den allermeisten israelischen Medien. Es ließen sich hier weitere, perspektivisch je vorbestimmte Wahrnehmungsunterschiede anführen, was aber für überflüssig erachtet werden mag; sie illustrierten nichts weiter als das längst Bekannte: Partikulare Interessen stabilisieren von vornherein das Normative fragmentarischer Sichtweisen, wobei dann die jeweilige Sichtweise ihre Bestätigung im prästabilisierten Normativen sucht.
Nun lässt sich aber fragen: Gibt es keine Wahrheit bzw. – bescheidener gegriffen – keine Perspektive, die der wahrgenommenen Realität stimmiger nahekommt oder doch zumindest stimmiger als konkurrierende Perspektiven? Ja, zweifellos gibt es sie. Aber auch sie kann einem Erörterungsparadigma unterworfen werden, das allzu leicht von einer umfassenderen Wahrheit ablenkt – dann nämlich, wenn die jeweilige Perspektive im Hinblick auf ihre rein zweckrational ausgerichtete innere Logik anvisiert wird. So lässt sich fragen, ob Israels Entscheidung, die „Marvi Marmara“ überhaupt kapern zu sollen, sonderlich klug war; und wenn eine solche Aktion stattfinden musste, ob der Modus der Operation rein militärlogisch vertretbar war. Wenn es, wie im nachhinein behauptet, nicht darum ging, AktivistInnen auf dem Schiff verletzen, geschweige denn töten zu wollen, zeugt nicht die Tatsache, dass es zu Toten und Verletzten dennoch kam, von defizitärer militärischer Planung im noch besten und von gewaltbeseelter Verblendung im eher anzunehmenden Fall? Aber auch die Planer der Protestaktion müssten sich – unter solchen zweckrationalen Gesichtspunkten – fragen lassen, ob sie ernsthaft in Kauf genommen haben, daß es zwangsläufig zur brutalen Gewaltanwendung seitens des israelischen Militärs kommen werde, wenn sich Gewaltbereitschaft aufseiten eines Teils der Aktivisten zeigen würde. Haben die Aktivisten, die sich auf Gewalt einlassen zu sollen meinten, in Betracht gezogen, dass das Militär – letztlich jedes Militär der Welt – sich mit nichts anderem würde zufriedengeben können, als mit einer eindeutigen, mithin brutalen Niederschlagung des ihm entgegengebrachten Widerstands? Sollten sie aber das in ihren Aktionsplan miteinbezogen haben, was sind ihnen dann die Opfer der Aktion: in Kauf genommene Märtyrer? Ein weiterer Beweis für Israels Brutalität? Bedurfte es denn eines weiteren Beweises, und waren Menschenleben in der Tat der notwendig in Kauf zu nehmende Preis für die Erbringung dieses Beweises?
Jede dieser Fragen (und viele andere mit ihnen einhergehende) ließen sich aus der immanenten Logik des konkreten Ereignisses „Gaza-Flottille“ diskutieren und klären. Dies ist bereits in der Tat in allen erdenklichen Foren geschehen. Dagegen ist an sich auch nichts einzuwenden: Jede Sensation zeitigt Reaktionen, erst recht, wenn das Sensationelle einen tragischen Ausgang nimmt (und aus ebendiesem Grund kontrovers rezipiert wird). Politisch ist die Inszenierung der Sensation zuweilen sogar vertretbar, insbesondere dann, wenn sich sonst „nichts mehr bewegt“. Im Fall der „Gaza-Flottille“ war, so besehen, die schiere Bestrebung, die Blockade durch die Schiffsaktion zu durchbrechen, dem Showeffekt der militärischen Operation mutatis mutandis verschwistert. Das Pathos der Sensation lag beiden zugrunde. Freilich läuft das Sensationelle stets Gefahr, von der Sache, um derentwillen es inszeniert worden ist, so abzulenken, dass das ursprüngliche Ziel sich gänzlich dem Diskurs entschlägt. Das diesbezügliche Muster (teils bewusster Manipulation) ist wohlbekannt. Indem sie nämlich die Aufmerksamkeit der Medienkonsumenten auf „gegenwärtige“ Relevanz lenkt, lässt die Nachrichtenaktualität des heute Getöteten den Getöteten des gestrigen Tages in Vergessenheit geraten und verleiht somit der Wahrnehmung des Grauens notwendig eine buchhalterische Dimension: Was von der Möglichkeit, das bestimmte Opfer, und sei’s durch die Erinnerung der spezifischen Details seines Schicksals, zu ehren, übrigbleibt, wird zugunsten des aktuellen Ereignisses geraubt, bevor auch dieses zu „old news“ wird, um im medialen Mülleimer der Sensationsindustrie zu landen.
Nach einiger Zeit erinnert man sich nur noch an die Statistik – manchmal als Bilanz zwischen „unseren“ und „ihren“ Toten; zumeist nicht mal das, wenn die Ausmaße der Katastrophe so horrend sind, dass der statistische Blick sich der Wahrnehmung von selbst aufzwingt und das Schicksal der Einzelnen in der Anonymität des allgemeinen Chaos untergeht. Endgültig pervers werden solche Wahrnehmungsmuster, wenn man eine gewisse Erleichterung beim Hören der realen Zahl der Opfer verspürt: nicht 20 000 Menschen, wie man in den ersten Momenten des Medienevents verbreitet hat, sondern „nur“ 6000. Auf manche Menschen wirkt dieses „nur“ erleichternd. Man kann das verstehen, denn auch bei der Tötung von Menschen macht letztlich die Quantität eine Qualität aus. Und dennoch muss man sich stets aufs Neue zur Frage ermahnen, was das für eine Realität sei, die solcherlei Situationen der „Erleichterung“ bedarf, Situationen, in denen das Andenken des einzelnen Toten im Erleichterungsgefühl darüber untergeht, dass das Grauen sich nicht in seiner vollen entsetzlichen Kapazität verwirklicht hat.
Notwendig wird es, so besehen, anzuvisieren, was die volle Kapazität des Grauens erst eigentlich ermöglicht. So wichtig die Klärung der Vorkommnisse auf der „Marvi Marmara“ an sich sein mag, muss es vor allem darum gehen, das zu erörtern, was die „Gaza-Flottille“ zum (realen oder vermeintlichen) Muss hat werden lassen. Nicht also die intendierte Durchbrechung der Blockade, sondern die Grundvoraussetzung der über den Gaza-Streifen verhängten Blockade (bzw. dessen Einschnürung) muss in den Brennpunkt der kritischen Betrachtung rücken. Dabei muss freilich doch auf „Adam und Eva“ zurückgegangen werden. Denn sosehr der Einbruch in eine Bank als solcher dem ihn generierenden System entsprechend geahndet werden muss, darf doch das System, das diesen Einbruch zwangsläufig hervorgebracht hat, als das eigentliche Problem angesehen werden.
Es ist nun diese Grundannahme, die der Erörterung des Flottillenereignisses das Zurückgehen auf „Adam und Eva“ – mithin auf „Kain und Abel“ – aufzwingt. Dabei muss man nicht gleich die Urgründe von 1897 oder 1948 in Anschlag bringen, sehr wohl aber den 1967er Krieg und seine Folgen. Denn nahezu alles, was sich zwischen Israelis und Palästinensern seit nunmehr über vierzig Jahren politisch, wirtschaftlich, militärisch und ideologisch abgespielt hat und weiterhin abspielt, ordnet sich dem einen, das Verhältnis der beiden Kollektive zueinander unhintergehbar bestimmenden Faktor unter: der von Israel praktizierten Okkupation palästinensischer Territorien. Zu bedenken gilt dabei vor allem, dass die im Krieg erfolgte Militärbesatzung der Gebiete mittlerweile in ein mit großem Elan angelegtes Siedlungswerk gigantischen Ausmaßes umgeschlagen ist. Nicht von ungefähr sind Beobachter auf beiden Seiten zur Überzeugung gelangt, daß der im Westjordanland über Jahrzehnte (durch die von Israel angelegte Infrastruktur) verfestigte Herrschaftszustand „irreversibel“ geworden sei, mithin die Option einer Zwei-Staaten-Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts in eine objektive Sackgasse geritten habe.
Auf israelischer Seite sah sich diese Expansionpraxis, welche sich ursprünglich rein sicherheitslogischen Erwägungen verdankt haben mochte, sehr bald einer fundamentalreligiösen Ideologisierung des stetig anwachsenden Siedlungswerks verschwistert. Messianisch beseelte Nationalreligiöse deuteten die Kolonisierung der besetzten Gebiete als „Rückkehr in das Land der biblischen Urväter“, vor allem aber als „Befreiung von gottverheißenem Land“. Auf palästinensischer Seite schärfte sich das kollektive Bewusstsein und die mit diesem einhergehende Widerstandsemphase gerade an dieser israelischen Besatzungs- und Annexionsdynamik, die selbst zuzeiten des Osloprozesses in den 1990er Jahren nicht abriss. Eines muß gleichwohl im Hinblick auf den gesamten Okkupationszusammenhang festgestellt werden: Mochten die Palästinenser und die Israelis ihre je eigenen Fehler bei periodisch aufkommenden Versuchen, den blutigen Konflikt politisch beizulegen, begehen, so stand auch stets fest, daß die realen Mittel zu seiner Lösung durchgehend in israelischer Hand lagen. Es war und ist nun einmal Israel, das die Territorien unter gewaltsamer Herrschaft hält; entsprechend sind die Machtverhältnisse alles andere als symmetrisch verteilt. Man drehe und wende es, wie man will, es ist Israel, das die Unterdrückung praktiziert, deren Opfer die Palästinenser sind. Es ist in erster Linie auch Israel, das die Unterdrückung real aufzuheben vermöchte.
Die dabei erzeugte Leiderfahrung der Palästinenser hat das staatsoffizielle Israel indes kaum je berührt. Man nahm den selbstbewirkten Zustand perpetuierter Repression hin und erging sich in ideologischen Rationalisierungen, dass die Palästinenser sich ihre Lage selbst zuzuschreiben hätten; dass sie demokratieunfähig seien, daher auch keinen ernstzunehmenden Partner für wirkliche Friedensgespräche abzugeben vermögen. Nicht von ungefähr wurde gerade der israelische Staatsmann, der es mit dem Frieden zwischen beiden Kollektiven ernst zu meinen schien, ermordet. Denn zu keiner Zeit in den vergangenen Dekaden, in denen sich eine lippenbekennende Friedenssehnsucht in Israel selbst zelebrierte, wurde die vorgebliche Friedensbereitschaft der Israelis zum Gegenstand ernstgemeinter Erörterung erhoben, geschweige denn real auf die Probe gestellt. Dass man den Frieden wollte, war klar, nicht aber, ob man auch bereit war, den dafür zu zahlenden Preis einer realen Beendigung der Okkupation (also Rückgabe der besetzten Gebiete) zu entrichten.
Was man dabei aber übersah (beziehungsweise bewusst ignorierte), war die mit der Umgehung des Friedens zwangsläufig entstehende Sackgasse, in welche sich der zionistische Staat nolens volens hineinmanövrierte und von dieser nunmehr in der Stagnation fortwesender Perspektivlosigkeit gehalten wird: Gerade das monströs angewachsene Siedlungswerk im Westjordanland und die Staat-im-Staat-Funktion, welche die Siedler im heutigen Israel mittlerweile innehaben, dürften klargemacht haben, dass ein im Rahmen der finalen israelisch-palästinensischen Friedensregelung staatsoffiziell getroffener Beschluss, sich aus den besetzten Gebiete der Westbank zurückzuziehen, die Gefahr birgt, einen innerjüdisch-israelischen Bürgerkrieg zu entfachen. Gibt man aber die okkupierten Territorien nicht zurück und behält somit die staatliche Oberhoheit Israels über diese bei, bewirkt man zwangsläufig die objektive Entstehung einer binationalen Struktur, bei der die Juden früher oder später zur Minorität im eigenen Land werden müssen.
Die zweite dieser beiden Möglichkeiten gilt wohl den allermeisten jüdischen Israelis als die größere Bedrohung – sie würde ja nicht weniger als das Ende des historischen zionistischen Projekts bedeuten. Es will gar scheinen, dass die „demographisch tickende Zeitbombe“, als welche sie im gängigen israelischen Diskurs mittlerweile apostrophiert wird, inzwischen selbst ins ideologische Bewusstsein der israelischen Politprominenz (etwa bei Shimon Peres, Tzipi Livni, Ehud Olmert und Ehud Barak) eingedrungen ist. Auszugehen wäre davon, daß sogar ein Ariel Sharon diesen Faktor im Sinn hatte, als er im Jahre 2005 den – im Hinblick auf Sharons Lebenswerk, der massiven Besiedlung der besetzten Gebiete, in der Tat eklatanten – unilateralen Rückzug aus dem Gazastreifen initiierte und vollzog. Dass er damit mutatis mutandis die Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen mitbewirkte, dürfte ihn kaum gestört haben, wenn er sie noch mitbekommen hätte. Denn das Divide-et-impera-Prinzip, welches man aus israelischer Sicht der Verfeindung zwischen der Hamas und der PLO zuschreiben konnte, war ja schließlich ein Erbteil israelischer Politik bereits in den 1970er Jahren: Schon damals unterstützte die israelische Politik religiöse Elemente im palästinensischen Lager gegen die säkulare PLO, die man unter Yassir Arafat für den gefährlichen Feind Israels erachtete. Nicht dass Sharon sich die Hamas als eine auf Israel Raketen abfeuernde Machtinstanz direkt gewünscht hätte; vielmehr war es ihm darum zu tun, die anderthalb Millionen palästinensischen Bewohner des Gazastreifens der israelischen Oberhoheit zu entziehen, um längerfristige „Ruhe“ im Westjordanland zu erlangen, vor allem aber auch das „demographische Problem“ zu verringern.
Dass die an die Macht gelangte Hamas dann als das auftrat, was sie nun einmal ist – eine fundamentalreligiöse Bewegung, die jeglichem Friedensabkommen mit Israel kategorisch ablehnt –, war der hohen israelischen Politik zwar lästig, zugleich aber auch mitnichten unwillkommen: Nichts Günstigeres hätte man sich wünschen können, als die Schwächung der PLO durch die rigoros auftretende, gar zum Bürgerkrieg bereite Gegnerschaft der Hamas. Auch den durch diese Organisation proklamierten bewaffneten Kampf gegen Israel konnte man dazu benutzen, um auf Gaza immer wieder brutal einzuschlagen, vor allem aber, um die ökonomische Einschnürung des Gazastreifens und dessen militärisch-territoriale Blockade zu legitimieren. Die dem Islamismus verschriebene Hamas durfte (spätestens nach September 2001) auf keine politische Beliebtheit, geschweige denn Solidarität im Westen hoffen. Und so konnte auch im Westen kaschiert bzw. ignorierend hingenommen werden, dass es in erster Linie die palästinensische Bevölkerung Gazas war, die an ihrer eigenen Regierung (welche sie freilich selbst gewählt hatte), vor allem aber an der israelischen Politik gnadenloser Absperrung des dichtbesiedelten, armseligen Landstrichs lebensweltlich, wirtschaftlich und eben auch immer wieder militärisch zu leiden hatte.
Was immer die Initiatoren der Gaza-Flottille zu ihrer waghalsigen Unternehmung bewogen haben mag (und unabhängig davon, ob es von vornherein ratsam war, sich mit dem israelischen Militär anlegen zu wollen), eines dürfte klar sein: Die Flottille wäre nicht zustande gekommen, wenn es nicht die Blockade gegeben hätte; die Blockade hätte es ohne die Heraufkunft der Hamas-Regierung nicht gegeben; die Hamas-Regierung ist aber das Erzeugnis des unilateralen Rückzugs der Israelis aus dem Gazastreifen unter dezidiert würgender Einschnürung des vorgeblich befreiten Territoriums; diese repressive Maßnahme liegt nun aber ihrerseits ganz in der Logik dessen, was die Hamas-Regierung, die Blockade und den kläglichen Versuch ihrer Durchbrechung zeitigte: der Okkupation. Wer aber von der Okkupation nicht reden will, sollte auch von Freiheit, Demokratie und Frieden schweigen.
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Was fehlt: Israel hat sich komplett aus dem Gazastreifen zurück gezogen. Wie schon auf dem Sinai ist es bereit, die Eroberungen des Sechstagekriegs zurück zu geben. Land gegen Frieden ist der Deal. Land wurde gegeben, aber kein Friede. Sofort Raketenangriffe und Überfälle an der Grenze. Israel hätte natürlich nur da sitzen dürfen und sich beschießen lassen müssen. Tat es nicht, Israel hat den Gaza abgeriegelt, um zu verhindern, dass Waffen herein kommen. Erst hier beginnen Zuckermanns Erzählungen. Israel hat wieder mal völlig grundlos eine Blockade errichtet.
Das nun störte den Sultan Erdogan gewaltig. Er mobilisierte seine IHH, die wir aus anderen Zusammenhängen kennen. Der Islamische Staat hätte ohne logistische, militärische und medizinische Hilfe aus der Türkei niemals überleben können. Hierbei spielte die IHH die zentrale Rolle. Fehlt natürlich bei Zuckermann.
Natürlich waren Waffen auf der Mavi Marmara. Wären da nur Dönerspieße gewesen, hätte einer Weiterfahrt nichts im Wege gestanden. Aber Israel wollte das eben kontrollieren. Erdogan hatte darauf gehofft, dass eine Kontrolle unterbleibt, weil es ihm tatsächlich gelungen ist, ein paar senile Promis an Bord zu nehmen. Hat nicht geklappt. Die Waffen kamen nicht nach Gaza.
Nirgends ist es so einfach festzustellen, wo die Arschlöcher sitzen. Bei der Hamas und Erdogan. Kann so bei Zuckermann natürlich nicht stehen bleiben. Schuld ist immer Israel, das die Arschlöcher insgeheim gefördert hat.
Da ist nichts mehr zu retten.
Israel hat Gaza zu einem Gefängnis gemacht aus dem keiner entkommt und wo hinein man sogar die einfachsten Dinge des Lebens nur schwer oder gar nicht geliefert bekommt, weil Israel den Belagerungsring komplett geschlossen hat (das war bspw. der Grund der Gaza-Flottille)
Und alle paar Monate pflügt die IDF Gaza mit Bomben und Artillerie um. Die Gasvorkommen vor der Küste beansprucht Israel natürlich auch für sich und mit Landwirtschaft oder wenigstens Wasser sieht es in dieser defacto-Stadt (dichtest besiedeltes Gebiet der Welt) entlang des Meeres (Salzwasser) natürlich auch schlecht aus.
Unter solchen Voraussetzungen würde kein Volk der Welt ein funktionierendes wirtschaftliches Gemeinwesen aufbauen können. Auch ohne Hamas – die bekanntlich von Israel mit aufgebaut wurde.
Und so weiter…
Aber beim Thema Israel setzt es bei dir ja bekanntlich immer aus….
Israel kann sich wohl rühmen, die verlogenste und heuchlerischste Nation der Welt zu sein. Die Propaganda ist einzigartig, die Verschlagenheit immens. Vordergründig zeigen sie die harmlose und treudoofe Visage, dahinter steckt die pure Vernichtungslust.
Sie ziehen sich personell aus Gaza zurück und überwachen elektronisch usw. jeden Quadratzentimeter und jedes Lebewesen.
Apropos: In den letzten Wochen war ja immer von einem „Mißbrauch von Gedenkveranstaltungen für aktuelle Kriegspropaganda“ die Rede. Und zwar ohne Beleg an die Adresse Russlands. Einfach nur als Ausrede, weshalb man russische und weißrussische Vertreter ausgeladen oder sogar ausgesperrt hatte.
Derweil fand in Auschwitz ein jährlicher Gedenkmarsch statt (Der „Marsch der Lebenden“ vom Stammlager nach Birkenau), an dem diesmal der israelische Präsident teilnahm – und extra eingeladene Angehörige der Gaza-Geiseln! Das ist dann natürlich kein Mißbrauch eines Gedenkens für Kriegspropaganda….
Eva Brook: …..es fehlt noch die mordlustigste Nation….
Nein, Israel hat sich nicht zurückgezogen, sondern hat das Gefängnis geschlossen.
Israel, die überlegene Demokratie,. die einzige Demokratie im Nahen Osten kann sogar Hunger der Zivilisten als Waffe einsetzen. Ohne dafür als Völkermörder tituliert zu werden.
Warum? Weil sie die überlegene jüdische Rasse sind.
Wie gesagt: Israel ist Nationalsozialimus in Reinform.
Sind Sie sturz betrunken, oder lieben sie diese Sorte von Israelis, die ihren Narzissmus barbarisch ausleben?
Nein, betrunken sind sie sicher nicht. Entschuldigung.
Nein, das ist Artur_C, wie man ihn kennt.
Bei anderen Themen hat er durchaus gute Argumente und zeigt sich auch sehr informiert. Aber sobald das Thema Israel ist, dreht er völlig frei und ignoriert jede Fakt, so lange er nur Tel Aviv verteidigen kann. Ich weiß nicht, ob er für irgendeinen zionistischen Lobbyverein schreibt, oder direkt bei der IDF angestellt ist. Die haben ja auch Internet-Propagandatruppen.
Ach, ich glaube der ist einfach nur ein ganz gewöhnlicher Antideutscher. Ich kenne da selbst ein paar von der Sorte. Die identifizieren sich selbst als Linke und als Antifaschisten, aber bezeichnen dann gerne mal die Hamas-Kämpfer als „Dreck“, oder philosophieren beim Bierchen darüber „Gaza zu einen Parkplatz zu machen“. Das ist eine spezielle Form von Geisteskrankheit. Ob diese Typen von alleine so gemein geworden sind, oder ob sie das Produkt einer vom Verfassungsschutz unterwanderten und korrumpierten deutschen Antifa sind kann ich nicht beurteilen. Und eigentlich ist’s auch wurscht.
„Israel hat sich komplett aus dem Gazastreifen zurück gezogen.“
Und Holo hat es nie gegeben…
Noch ‚was: mittlerweile kann man häufig lesen, dass die Menschen in Gaza schlichtweg verhungern, weil ihnen das u.a. wertewestliche Regime Israel die Lebensmittel vorenthält.
Nicht vergessen: unsere Politiker sind damit EINVERSTANDEN.
Besonders „unsere“ Grünen, die zwar jedes ausgerupfte Gräslein beweinen, aber mit verreckten Kinder überhaupt kein Problem haben. Dabei denke ich auch an den sehr noblen Herrn Volker Beck.
Israel ist Nationalsozialismus in Reinform. Sie haben den NAZISMUS perfektioniert.
Das Leben von einem Juden ist das Leben von 100-1000 (je nach Lage) Arabern wert. Das ist auch das Vorgehen der israelischen Regierung. Sie wollen ungefähr 100 000 Palästinenser töten für die versuchte Rückeroberung Palästinensischen Territoriums. Ganz geplant und gut ganz organisiert, wie die Wehrmacht.
Pogrommassaker trifft es daher nicht. Versuchte Rückeroberung.
Aber ich weiß, das Sie unzter Beobachtung Israels stehen, und sie deshalb nicht schreiben/sagen was ist. Es ist der perfekte Nationalsozialimus. Ich sehe keine Unterschiede zum Dritten Reich.
Juden sind einfach mehr wert als Araber und nichtjüdische Menschen. Das sagen die Israelis auch ganz offen. Nur trauen sich die Europäer und Amis nicht dagegen vorzugehen, wegen moralischer Verstrickungen in jüdischer Propaganda.
Noch was: es gibt fast keine jüdisch-israelischen Zivilisten, da fast jeder beim Militär ist, war, oder als Reservist jederzeit eingezogen werden kann und seine Armeeklamotten zuhause rumfliegen hat, so wie vermutlich jede Menge Waffen und religöse Ideologie.
Deswegen: Israel ist Nationalsozialismus. In jeder Betrachtungsweise. Die überlegene jüdische Rasse.
Übrigens gehen Zionisten ja ganz offen von einer jüdischen Genetik aus. Was wäre sonst die Gemeinsamkeit von Juden die NICHT religiös sind? Da sollte man darüber nachdenken.
Ein Ding kann in sein Gegenteil umschlagen, das ist ein Gesetz der Dialektik!
Aus den jüdischen Opfern des Naziregimes sind Täter geworden. Ihren Haß und ihre Rachegefühle leben sie jetzt am Palästinensische Volk aus, das mit der Shoa nicht das geringste zu tun hat!
Das Ganze sitzt viel tiefer. 1894 beispielsweise warnt ein gewisser Theodore Roosevelt die „niederen Rassen“: wenn eine von ihnen es wagen sollte, die „höhere“ Rasse anzugreifen, so wäre diese „ermächtigt“, mit einem „Vernichtungskrieg“ zu antworten, dessen Aufgabe es wäre „Männer, Frauen und Kinder zu töten, ganz so, als ob es sich um einen Kreuzzug handelte“. Da bekommt man eine Ahnung von der historischen Tiefe dieser ‚europäischen Tradition‘.
Tatsächlich sind viele der „Palästinenser“, die da seit 1947 ermordet oder vertrieben werden, sogar Nachfahren antiker Juden. Genetisch sollte zwischen allen Semiten kein großer Unterschied sein.
Hier, Juden werfen zum SPAß Handgranaten auf Zivilisten in ihren Zelten:
https://t.me/myLordBebo/65351
Das kennt man von Mitgliedern der Wehrmacht und Waffen-SS.
Aber es ist eine DEMOKRATIE, und zwar die EINZIGE DEMOKRATIE IM NAHEN OSTEN. Seht ihr jetzt, wofür der Begriff DEMOKRATIE steht? Für nichts, es ist reine Propaganda.
Israelische Juden sind eiskalte Killer. Weil: Wehrpflicht für 3 Jahre und danach Reservist.
Sprache ist immer wieder verräterisch:
‚monströses Pogrommassaker des 7. Oktober‘ versus ‚Krieg, der halt 50 000 Menschen geötet hat‘. Hier die palästinensischen Monstren, dort eine Armee, die halt leider aber irgendwie auch notwendigerweise Männer, Frauen und Kinder getötet hat (wobei diese ewig kolportierte Zahl ohnehin schon lange nicht mehr stimmt).
Auch Zuckermann kann bei persönlicher Betroffenheit offenbar nicht auf die Exzeptionalität von Verbrechen verübt an Juden verzichten gegenüber dem eigentlich wirklich monströsen Gemetzel und der verordneten Hunger- und Durstkatastrophe, welche Israel an den Palästinensern verübt.
Und zu diesem Absatz:
„Aber auch die Planer der Protestaktion müssten sich – unter solchen zweckrationalen Gesichtspunkten – fragen lassen, ob sie ernsthaft in Kauf genommen haben, daß es zwangsläufig zur brutalen Gewaltanwendung seitens des israelischen Militärs kommen werde, wenn sich Gewaltbereitschaft aufseiten eines Teils der Aktivisten zeigen würde. Haben die Aktivisten, die sich auf Gewalt einlassen zu sollen meinten, in Betracht gezogen, dass das Militär – letztlich jedes Militär der Welt – sich mit nichts anderem würde zufriedengeben können, als mit einer eindeutigen, mithin brutalen Niederschlagung des ihm entgegengebrachten Widerstands?“
ist zu sagen:
Die israelische Armee geht auch gegen dezidiert friedlichen Protest mit Gewalt vor, geschehen in Gaza und tägliches Geschehen im Westjordanland.
Und ist im übrigen eine Lügen- und Propagandaschleuder der übelsten Art.
Persönlich habe ich Mitgefühl mit Zuckermann, der sich ganz offensichtlich zwischen Baum und Borke befindet und von den Ereignissen sehr mitgenommen ist, aber ich muss sagen, die klaren und nicht so zwanghaft gedrechselten Worte eines Gideon Levy sind mir da näher und irgendwie auch glaubhafter.
Zuckermann scheint eine Ahnung zu bekommen, wie es vielen Deutschen erging, die zwischen Schuld, Schuldabwehr und auch Kriegsopferdasein zu einer Haltung finden mussten und müssen, was nach wie vor unzureichend gelingt.
Ich wäre dafür das Overton mal eine Zuckermann-Pause einlegt!
Seine Kommentare schaden mehr als sie nutzen!
Sie bringen die Leute berechtigterweise noch mehr gegen Israel auf!
Es wäre doch für Zuckermann gut mal für längere Zeit Israel zu verlassen um innerlich zur Ruhe zu kommen.
Er spricht doch sehr gut Deutsch und Overton könnte ihn doch in Frankfurt Wohnung und Arbeit organisieren.
Der deutsche Staat ist außerdem sehr israelfreundlich und würde Migranten wie ihn sehr herzlich begrüßen!
@ A.F.
Es ist für den Herrn Zuckermann, auch angesichts seines gesetzten Alters, vermutlich äusserst schwierig, sich einzugestehen, dass er möglicherweise (!!!!) einer Lebenslüge aufgesessen sein könnte. Die Betonung liegt auf könnte. Damit ist er gewiss nicht alleine.
Herr Zuckermann verwendet zudem die Begrifflichkeit monströses Pogrommassaker. Gut, das lass ich mal so stehen, mit der Einschränkung, dass es meines Wissens bewusst ungeklärt blieb, wieviele Israelis von der eigenen blutberauschten Armee am 7. Oktober zu Tode gemetzelt oder verletzt wurden. Von den Palästinensern aller Geschlechter und Altersgruppen mal ganz zu schweigen.
Alter schützt vor Dummheit nicht!
Von einen Intellektuellen verlange ich klaren Verstand!
Thomas Mann verließ Deutschland zögernd, Leonhard Frank und Bert Brecht wurden vertrieben.
Trotz seines hohen Alters wäre Zuckermann doch auch finanziell in der Lage Abstand zu gewinnen und sein unsägliches Land mal länger zu verlassen…
Wenn es scheinbar an die eigene Haut geht, an die eigene Gesundheit, das eigene Leben weichen auch große Geister von ihren lebenslang vertretenen Positionen ab wie man an Habermas und Chomsky in dem Corona-Theater sehen konnte.
Und ob wir in einer solchen Situation da standfester wären, wird sich zeigen, wenn es mal (wieder) dazu kommen sollte.
Ja ok, das mit der Flucht verlangt viel Mut.
Aber könnte Zuckermann nicht einfach mal den Mund halten? Oder ist seine wöchentliche Kolumne hier seine Therapiestunde?
Das trifft doch nicht zuletzt auch auf Zuckermann zu. Der schreibt ua.:
„Während die Flottille-AktivistInnen die Schuld am Menschenleben fordernden Gewaltausbruch auf der „Marvi Marmara“ dezidiert dem Kommandounternehmen des israelischen Militärs und der schieren Kaperung des Schiffes zuschrieb, hieß es vonseiten des IDF-Sprechers, die israelischen Soldaten seien im Verlauf der Aktion auf „schwere physische Gewalt“ seitens der an der Protestaktion beteiligten Aktivisten gestoßen, welche die Soldaten, nach ihrem eigenen Bekunden, mit SCHUSSWAFFEN sowie mit Messern und Schlagstöcken attackiert hätten, weshalb man auf sie aus Notwehr schießen musste.“
O-Ton IOF: „During the boarding of the ships, the demonstrators onboard attacked the IDF Naval personnel with live fire …“
Weißt du, welche „Schusswaffen“ von der isr. Armee anschließend präsentiert wurden? Zwei ZWILLEN, die ein kleines Massaker in internationalen Gewässern, nämlich 48 Passagiere mit Schussverletzungen plus 9 erschossene Passagiere, rechtfertigten.
https://youtu.be/XAMFnu8ZBwk?t=17
D.h. Zuckermann reicht einfach die israelische Propaganda an sein Publikum weiter und kann daraufhin eine „mittlere abwägende Position“ einnehmen. Nun fragt sich: Ist der Mann hier wiedermal zu blöd für eine minimale empirische Recherche oder ist das seine kalkulierte Masche? Letzteres. Zuckermanns „Moral von der Geschicht“ lautet nämlich nicht nur in diesem Artikel:
Wer sich gegen die israelische Armee bzw. Staatsmacht auflehnt hat _sich selbst_ zuzuschreiben, was anschließend mit ihm und seinen Nächsten passiert bzw. zuckermannisch verquast „… muss sich fragen lassen, ob er ernsthaft in Kauf genommen hat, daß es zwangsläufig zur brutalen Gewaltanwendung kommt …“ und warum er das Schicksal herausgefordert hat.
Zuckermann beliebt nämlich „unparteiisch“ zu urteilen. Ja, ganz „unparteiisch“ und abstrakt beteuert er durchaus, der seit 58 Jahren andauernden israelischen Okkupation und Vertreibungspolitik nicht allzu viel Gutes abgewinnen zu können (was nun auch keinen Mut verlangt, weil’s die internationale Rechtslage ist), aber bei der Beurteilung des daraus folgenden, jeweils konkreten Geschehens spielt das für ihn keinerlei Rolle mehr.
If you insist on calling it a Gaza „war,“ at least own that it’s generals versus children | Opinion | @OdehBisharat
https://www.haaretz.com/opinion/2025-05-01/ty-article-opinion/.premium/if-you-insist-on-calling-it-a-gaza-war-at-least-own-that-its-generals-versus-children/00000196-8c15-dc27-a3df-febd53430000
#GazaGenocide -Enabler: Numerous renowned Jewish historians #Bartov_Omer #Amos_Goldberg #LeeMordechai #Raz_Segal have described the crime in #Gaza as #Genocide . It should be noted that crimes often begin with denial.
When did Austria take responsibility for its role during the Nazi era? Vranitzky’s speech in 1991, remember?“
„Learn some history, Mr. Reporter“ – „Lernen’S Geschichte, Herr Reporter“ #Kreisky
Ein Vorschlag zur Güte an Overton!
Macht mal eine Zuckermann-Pause! Das tut Euch und Zuckermann gut!
Mir kommen seine wöchentlichen Kolumnen hier wie eine Art Psychotherapie vor. Aber dazu wäre doch ein „richtiger“ Psychologe viel hilfreicher oder nicht?
Er leidet verständlicherweise an einer Art „Schuld-Trauma“ und versucht dies hier mit seinen Artikeln aufzuarbeiten. Nur leider wird das immer peinlicher.
Deshalb meine Bitte, schützt den alten Mann vor sich selber. Helft ihn, unterstützt ihn bei der Therapie seiner Traumata, ob hier in Deutschland oder Israel, es muß doch eine Möglichkeit geben?
https://taz.de/Blockade-in-Gaza/!6081454/
Sogar die taz schreibt inzwischen mehr über den Genozid in Gaza.
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„Wir geben den Kindern ein halbes Brot morgens und ein halbes abends“, sagt Abed Al Rahman. „Den Rest verstecken wir, auch wenn sie hungrig sind. Weil wir wissen, dass nicht mehr viel da ist.“
Die UN warnen vor der schlimmsten humanitären Katastrophe im Gazastreifen seit Kriegsbeginn. Das Welternährungsprogramm WFP teilte vor einer Woche mit, seine letzten Lebensmittelvorräte an Feldküchen ausgeliefert zu haben. 25 vom WFP unterstützte Bäckereien in dem Gebiet hatten bereits Ende März geschlossen, nachdem Mehl und Brennstoff ausgegangen waren. Notküchen seien für viele die letzte Möglichkeit, ihre Familien zu ernähren. Ihnen werde voraussichtlich binnen weniger Tage das letzte Essen ausgehen, hieß es. Zuletzt habe die Lebensmittelhilfe ohnehin nur noch etwa die Hälfte der Bevölkerung erreicht und nur 25 Prozent des täglichen Bedarfes decken können.
Die Hilfsorganisation Medico International sagte auf Anfrage, die Küche einer Partnerorganisation südlich von Deir El-Balah sei vor einer Woche durch das WFP informiert worden, dass es keine Vorräte mehr gebe. Auch lokale Landwirte und andere Hilfsorganisationen könnten nichts mehr liefern. „Sie bereiten aktuell noch eine halbe Portion pro Person und Tag zu“, sagt Chris Whitman von Medico International. „Bald werden sie ganz schließen müssen.“
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