Der amerikanische Krieg gegen den Terror kostete mindestens 4,5 Millionen Menschen das Leben

Mosul nach dem Bombardement der von den USA geführten Koalition. Bild: H.Murdock/VOA/gemeinfrei

In der Ukraine geben sich die USA und die Nato als die Guten, die anhaltenden Folgen ihrer völkerrechtswidrigen Kriegen geraten ins Vergessen.

Es ist keineswegs abzusehen, wie viele Menschen bereits im Krieg in der Ukraine getötet wurden. Es handelt sich vorwiegend um Soldaten und zunehmend Söldner und freiwillige Milizenkämpfer auf beiden Seiten, die in den Gräben, Gebäuden, Panzern und Stützpunkten im Artilleriehagel, durch Drohnen oder Raketen sterben. Das unterscheidet den Ukraine-Krieg deutlich von den asymmetrischen Kriegen nach dem Ende des Kalten Kriegs. Gab es im Ersten Weltkrieg noch deutlich mehr Opfer unter den Soldaten als bei den Zivilisten, hatte sich das mit dem Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg umgedreht. Seitdem stieg der Anteil der zivilen Kriegsopfer bis auf 90 oder 95 Prozent weiter an. Dabei kommt es auch darauf an, ob man nur die direkt durch Kriegshandlungen Getöteten zählt oder auch diejenigen, die an den Folgen sterben.

OHCHR nennt die Zahl von fast 8800 nachweislich getöteten Zivilisten seit Februar 2022, darunter über 3000, die im russisch kontrollierten Teil getötet wurden. Im März 2022 wurden am meisten Zivilisten getötet, seitdem ging die Zahl trotz Artillerie-, Drohnen- und Raketenangriffe kontinuierlich zurück. Die wirkliche Zahl der Getöteten dürfte wesentlich höher sein. Aber auch wenn man sie mit 20.000 auf beiden Seiten mehr als verdoppelt, wird die Zahl der Soldaten, die auf dem Schlachtfeld starben, um ein Vielfaches höher sein.

Nach einem Bericht von Stephanie Savell im Rahmen des Projekts Costs of War an der Brown University soll der von den USA angeführte Krieg gegen den Terror hingegen mindestens 4,5 Millionen Menschen getötet haben. Als Post-9/11-Kriegsgebiete zählen Afghanistan, Pakistan, Irak, Syrien, Libyen, Somalia und Jemen. Savell räumt ein, dass es nur Schätzungen sind, zumal es nicht nur um die Menschen geht, die direkt in Kämpfen getötet wurden, sondern auch diejenigen erfasst wurde, die an den Folgen der Zerstörungen der Wirtschaft, der öffentlichen Dienste oder der Umwelt etwa durch Krankheiten oder Hunger sterben.

Schwerpunkt des Berichts sind denn auch die indirekten Todesfälle, die auf 3,6-3,7 Millionen Tote geschätzt werden, als mehr als zwei Drittel aller kriegsbedingten Toten ausmachen. Noch lange nach dem Ende der größeren Kampfhandlungen wirken diese Kriegsfolgen nach und sterben deswegen weiter Menschen. Heute würde nach Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan an kriegsbedingten Ursachen mehr Menschen leiden und sterben als je zuvor. 95 Prozent der Afghanen haben nicht genug zu essen, 1 Million Kinder drohen zu sterben.  7,6 Millionen Kinder würden in den Post-9/11-Kriegsgebieten noch unter Auszehrung und Hunger leiden.

„Kriege führen zu Hungerkrisen durch Zerstörung der Wirtschaft und Verarmung von Millionen von Menschen in den Kriegsgebieten. Armut beeinträchtigt die Fähigkeit der Menschen, Lebensmittel anzubauen und zu kaufen, in ihrer Heimatgemeinde zu bleiben, Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zu haben, für Gesundheitspflege und Medizin zu bezahlen, Kinder von gefährlichen Jobs fernzuhalten und andere wichtige Wege zur Erhaltung von Gesundheit und Leben. Betroffene Bevölkerungsgruppen könnten gezwungen sein, Wasser oder andere Grundnahrungsmittel auf dem Schwarzmarkt zu exorbitanten Preisen zu bezahlen. Haushalte im Nahen Osten, die von Witwen geführt werden, sind besonders verarmt; es gibt über eine Million Witwen im Irak und zwei Millionen in Afghanistan.“

Zerstörung von Infrastruktur führt zu vielen indirekten Toten und Krankheiten. Ein Beispiel sind zerstörte Wasser- und Abwassersysteme: „Im Jemen, wo Bombardierungen die Wasser- und Sanitärinfrastruktur zerstörten, ein kriegsbedingter Treibstoffmangel die Abwasseraufbereitung beeinträchtigte und der Krieg den Zugang zu der für den Betrieb von Wasserpumpen erforderlichen Elektrizität einschränkte, hat dies vielleicht den größten menschlichen Tribut gefordert. Im Jahr 2017 schätzte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass etwa 15 Millionen Jemeniten keinen Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen hatten. Dies war eine der Hauptursachen für die massive Cholera-Epidemie im Jemen in den Jahren 2016-2018, bei der 7 bis 14 Millionen der 25 Millionen Einwohner infiziert wurden und über 2000 Menschen starben.“ Der Krieg in Libyen führte zu einem Rückgang der Lebenserwartung um neun Jahre für Männer und um 6 Jahre für Frauen. In Afghanistan starb ein Zehntel der neugeborenen Kinder in den ersten drei Monaten im Jahr 2022.

Der Bericht verzichtet auf Schuldzuweisung, aber macht darauf aufmerksam, dass über die langfristigen Folgen oft wenig berichtet wird, der Fokus liegt auf den Kriegshandlungen und den direkt Getöteten, während die Folgen im Dunkeln versinken, weil sie nicht spektakulär sind. So ist von Afghanistan, das die Nato den Taliban überlassen hat, kaum mehr die Rede. Die Regierungen, die den Krieg mitgetragen, zeigen keine Verantwortung für ihr Scheitern, unter dem die Bevölkerung leidet. Die Antiterrorkriege “gehen für Millionen Menschen auf der Welt weiter, die mit den Folgen leben und durch sie sterben“, schreibt Savell. „Reparationen, auch wenn sie nicht leicht oder billig sind, sind zwingend.“ Aber die kriegführenden westlichen Länder und die USA haben die Kriege zwar nicht gewonnen, aber eben auch nicht verloren. Reparationen zahlen nur diejenigen, die es müssen, um ein Ende des Kriegs zu erreichen, der ihr Territorium betrifft. Fernkriege, wie sie die USA und die Nato mit eigenen Truppen, vor allem aber mit Proxy-Armeen führten, kann man einfach beenden. Das könnte die Ukraine auch erleben, wo die USA und die Nato den Krieg, das Sterben und die langfristigen Folgen von vorneherein den Ukrainern überlassen.

“These wars are ongoing for millions around the world who are living with and dying from their effects,” Savell wrote. “Reparations, though not easy or cheap, are imperative.”

Im Irak oder in Syrien hat der Antiterrorkrieg nicht zur Zerstörung von vereinzelten Häusern und Infrastrukturen geführt, es wurden Großstädte wie Mosul oder Raqqa weitgehend zerstört, ähnlich wie dies aktuell im Ukraine-Krieg in Bachmut oder Mariupol der Fall war.  In den asymmetrischen Kriegen litten die Bevölkerungen der kriegsführenden Parteien ebenfalls asymmetrisch. Die an den Koalitionen der Willigen beteiligten Staaten investierten in den Krieg zwar massiv Geld, verloren aber verschwindend wenige Soldaten und Mitarbeiter vor Ort. Den Preis für die Kriege zahlte hingegen die Bevölkerung der Länder, in denen Krieg geführt wurde, die Sicherheitskräfte, die Aufständischen und vor allem die Zivilisten.

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41 Kommentare

  1. Tja und wenn man diese obigen Tatsachen in einer Diskussion erwähnt, dann kommt meist nur noch das eine Wort „Whataboutism“ und damit ist die Sache dann für viele einfach weggewischt. Und man wundert sich nur noch wie einfach die Leute es sich machen.

  2. Ein guter und wichtiger Artikel von Florian Rötzer. Der m. E. die zahlreichen Verbrechen des „Wertewestens“ mitsamt seiner nirgendwo dargelegten „regelbasierten Ordnung“ aufzeigt.

    Dennoch möchte ich etwas anderes in den Vordergrund stellen: Die Kulturzerstörung und die Geschichtsbarbarei des angeblichen „Wertewestens“.
    Die „Wiege der Kultur“, das Zweistromland, zerstört von evangelikalen US-Machthabern. Syrien, Kulturland höchster Bedeutung für die Geschichte der Menschheit, total zerstört von evangelikalen US-Machthabern. Libyen – total zerstört. Wo auch immer die US-Machthaber rumfuhrwerken: Sie zerstören das kulturelle Erbe der Menschheit, sie zerstören Kultur, sie zerstören die Menschheit.
    Nun ist ihnen Russland ein Dorn im Auge, dessen Ressourcen möchten sie plündern, dessen Kultur zerstören. China soll geplündert, die chinesische Kultur zerstört werden. Das ist die US-Strategie.

    Und die erbärmlichen Regierungen der EU-Staaten machen dabei mit!

    „Funfacts“:
    Frankreich streicht die Renten – „alternativlos“ – zusammen und erhöht die Rüstungsausgaben um 30 %, Deutschland tritt – „alternativlos“ – auf die „Schuldenbremse“, d. h. kein Geld für Kinder, kein Geld für Bildung, kein Geld für Gesundheit, aber 100 Milliarden „Sondervermögen“ für Rüstung.

    1. Dem Kommentar möchte ich mich nachdrücklich anschließen. Der Wertewesten zerstört das kulturelle Erbe der Menschheit. In den Kriegsgebieten wird durch Zerstörung und Raub und wilde Grabungen unwiederbringlich die Geschichte der Ursprünge unserer Zivilisation ausgelöscht. Mit dem Verkauf der Schätze auf dem Schwarzmarkt an reiche Personen finanziert die Gegenseite auch Waffenkäufe, so dass das Geld über Umwege wieder in den Taschen westlicher Rüstungskonzerne landet und die Kriege immer weiter gehen können.

      Die Schätzung von 4,5 Millionen Opfern durch den „Krieg gegen den Terror“ scheint mir eher niedrig angesetzt. Abgesehen davon sind diese Todeszahlen auch höchst abstrakt. Es ist ein unermessliches Leid, dass durch Krieg erzeugt wird, Traumatisierungen, die die Menschen für Generationen schädigen. Außerdem trifft der Blutzoll im Krieg auch nicht alle gleichermaßen, sondern die Schwächsten und Gutmütigsten sterben zuerst, das Überleben der Aggressiven und Rücksichtslosen wird begünstigt.

      1. Und der Wertewesten hat in diesen Ländern nicht aufgehört, Schaden anzurichten. Es gibt immer noch Sanktionen gegen Syrien, aber man heult über Flüchtlinge. Deutschland sanktioniert Syrien, weil der Westen beleidigt ist, dass Assad immer noch an der Regierung ist.
        Kein Wunder, dass der Rest der Welt keine Lust hat, den Westen weiterhin zu unterstützen. Ich habe auch keine Lust ihn zu unterstützen, wahrscheinlich wird mich der bescheuerte Westen das Leben kosten, weil man mal wieder einen Krieg angefangen hat, ohne zu wissen, wie man wieder herauskommen will. Der Mist in der Ukraine läuft in einen Weltkrieg. Wenn die Regierung jetzt noch Marschflugkörper an die Ukraine liefert, war’s das. Und für was das alles? Freiheit & Demcracy? Das ist doch ein Witz.

    2. Sie haben noch vergessen, jetzt ist auch die „Europäische Kultur“ von den gleichen Psychopaten mit der Zerstörung drann und das auch noch mit der Beihilfe unserer sogenannter „Politelite“ die denn Amtseid schon jetzt elend missbrauchte und keiner rührt sich… doch, die Franzosen

    3. „Funfacts“:
      Frankreich streicht die Renten – „alternativlos“ – zusammen und erhöht die Rüstungsausgaben um 30 %, Deutschland tritt – „alternativlos“ – auf die „Schuldenbremse“, d. h. kein Geld für Kinder, kein Geld für Bildung, kein Geld für Gesundheit, aber 100 Milliarden „Sondervermögen“ für Rüstung.“

      Und die Medien haben zu diesen Antagonismen überhaupt keine Fragen. Die stets empört gestellte Frage: Ja wer soll das denn bezahlen, unterbleibt, sobald es ums Militär geht. Und Parlamente erhöhen von sich aus die Militäretats so wie in den USA. Die gleichen Parlamente, die jede umfassende Gesundheitsversicherung verweigern, weil zu teuer.

      1. Da erkennt man die “Werte“ der neoliberalen Psychopathen: es sind die Dollarzeichen in ihren gierig-glänzenden Schweinsäuglein.

  3. Der Herr Kissinger feiert seine Hundert Jahre, begleitet mit all den Hymnen seines sein, nur die dunkle Seite seiner Verbrechen werden unter dem Teppich gekehrt.
    Der Krieg gegen den Terrorismus, sind hier auch die biologischen Schweinereien mit inbegriffen?
    Der Krieg der Ideologien hatte eine lange Blutspur hinter sich hergezogen…

  4. Eines darf man dabei nicht vergessen, In der Ukraine kämpft eine Privat-Armee, also eigentlich nicht Russland, während reguläre Soldaten der USA die Kriege geführt haben.

      1. Eben und liest man wie begeistert aktive Soldaten aus der Armee austreten und neu zu rekrutierenden sich wegen Mangel an Fitness oder lgbtxyz auszeichnen, bleibt für die Zukunft nur Söldner.
        „Eine win win fur den ‚Staat‘ und Investoren“, denn es ist egal wer gewinnt, sondern der Aufbau und das Zocken sind ausschlaggebend.

  5. Keines der von den Amis überfallenen Länder hatte irgendwas mit 911 zu tun. Können sie auch nicht, weil sie, die Amerikaner, das WTCM selbst inszenierten. Nein, arabische Flugschüler haben nicht mit zwei Flugzeugen drei Häuser zum Einsturz gebracht und am Pentagon ein physikalisch unmögliches Flugmanöver abgeliefert. So wenig, wie Polen den Sender Gleiwitz überfiel, die Kommunisten den Reichstag anzündeten und die Vietnamesen im Golf von Tonking die USA angriffen.
    Selbst wenn man der gigantischen Propagandaerzählung von Osama und Co. erliegt, gibt es keinen Bezug. Nicht mal zu Afghanistan, wo sich Osama gar nicht mehr aufhielt.
    Jedem, der über Restverstand verfügt, ist das spätestens seit der Ermordung Osamas und seiner Familie abschließend klar.
    Es gab nie einen Krieg gegen den Terror sondern es gibt den amerikanischen Terror gegen den Rest der Welt und das wird so lange weiter gehen, bis die Nukes den Schlusspunkt hinter die menschliche Geschichte setzen.

    Sieht so aus als wenn dieser Planet ein besserer Ort sein wird, wenn Ameisen und Schaben ihn beherrschen.

    1. Das ist das tragische an der Sache: die Evangelikalen glauben an ein Armageddon – dem sie als die “Guten“ und “Auserwählten“ entkommen werden. Da lässt sich biblisch gegenhalten: hüte dich vor den falschen Propheten. Oder schlicht, schalts Hirn ein…

  6. Es folgt ein kurzes Intermezzo zur Einordnung des Ukrainekriegs.

    Der Masterplan des Westens: die Neutralisierung Russlands

    Die prowestliche, ultranationalistische und rechtsradikale Ukraine hat sich 2013/14 mit dem Maidan-Putsch entschieden, sich den mächtigen Nachbarn Russland zum Feind zu machen. Der Russenhass wurde zum zentralen Aktivum der neuen ukrainischen Identität.

    Die neuen Machthaber strebten in der Folge die umfassende Entrussifizierung der Ukraine an. Das finale Ziel der Minsker Abkommen war die Rückeroberung der prorussischen Separatistengebiete und der Krim, verbunden mit einer ethnischen Säuberung.

    Russland warnte die Ukraine und den Westen mehrfach und deutlich, dass die Nichtbeachtung der russischen Sicherheitsinteressen (Erhalt der Verteidigungsfähigkeit in der Schwarzmeerregion) auf eine militärische Eskalation hinauslaufen werde. Alle Warnungen und Vorschläge Russlands wurden ignoriert. Von Seiten der Ukraine und ihrer westlichen Waffenlieferanten gab es zu keinem Zeitpunkt auch nur das geringste Interesse, das Verhältnis mit Russland zu normalisieren. Die Eskalation war also gewünscht.

    War der Krieg mit Russland einkalkuliert, wenn nicht sogar das Kernelement einer grösseren Strategie?

    Warum war sich das Regime in Kiew sicher, dass sich ein Krieg mit dem militärisch überlegenen Nachbarland auszahlen würde?

    Dafür gibt es nur eine plausible Erklärung: Die USA und die EU waren spätestens nach der Krim-Sezession 2014 entschlossen, die Entrussifizierung auch auf europäischer und globaler Ebene durchzuführen – mit gnadenlosen Sanktionen, politischer und sozialer Isolation, massenmedialer Dämonisierung und Krieg. Das prompte und koordinierte Vorgehen des Westens nach der russischen Invasion belegt die Existenz eines Masterplans mit einem langfristigen Ziel: die Annihilation Russlands auf Raten. Alles Russische muss aus der Zivilisation entfernt werden. Präsident Selenski wird nicht müde, diese Botschaft in allen Medien, Parlamenten und Supergremien zu verbreiten.

    Die antirussischen Eliten in der Ukraine waren in diesen teuflischen Plan eingeweiht. Sie waren noch so gerne bereit, sich Russland zum Feind zu machen, wenn sie damit das Ziel erreichen konnten, ihr Hassobjekt ein für alle Mal zu neutralisieren.

    Für die NATO war 2014 die Zeit gekommen, die Annihilierung Russlands zu beschliessen und vorzubereiten. Russland musste als Nation kollabieren, bevor China an die Reihe kommt. Was hätte Putin dagegen tun können? Er war dazu verdammt, den Krieg zu führen. Ihm blieb nur die Wahl des Zeitpunkts und der Waffen.

    Nicht die Neutralisierung der Ukraine um des Friedens willen war gewünscht, sondern die Neutralisierung Russlands um der westlichen Weltherrschaft willen. Der Westen hat die Entrussifizierung der Welt geplant, um den Aufstieg Chinas zur führenden Weltmacht zu verhindern.

    1. Ein Zitat dazu aus dem letzten Interview mit Jaques Baud:
      „Im März 2019, kurz vor der Wahl Selenskijs, erklärte Oleksei Arestovitch, ein Berater und enger Vertrauter Selenskijs, in einem Interview im ukrainischen Fernsehen, dass die Ukraine einen Krieg mit Russland brauche, um in die Nato aufgenommen zu werden.16 Genauer gesagt sagte er, dass die Ukraine eine Niederlage Russlands benötige. Diese Niederlage musste zum Zerfall Russlands führen und sollte diese Bedrohung beseitigen. Diese Bedingung war notwendig, da die Ukraine nicht im Konflikt mit Russland der Nato beitreten konnte: Das Risiko, Artikel 5 des Nato-Vertrags anwenden zu müssen, war zu gross. Aber Arestowitsch sagte dann sehr deutlich, dass diese Niederlage Russlands mit Hilfe der Nato-Länder bei der Bereitstellung von Waffen, Truppen und der Einrichtung einer «No-Fly-Zone» über der Ukraine erreicht werden müsse. Mit anderen Worten: Die Ukraine war bereit, mit Russland in den Krieg zu ziehen, sofern die westlichen Länder sich verpflichteten, die Ukraine aktiv zu unterstützen. Die Ukraine hat ihren Teil der Abmachung eingehalten, aber der Westen hat nicht wirklich eingegriffen, weshalb Selenskij zusätzliche Waffen fordert.“
      https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-8-vom-24-mai-2023.html#article_1515

    2. Bis zu den beiden Fragen scheint mir das eine durchaus treffende Zusammenfassung bekannter Fakten zu sein. Und die Frage „War der Krieg mit Russland einkalkuliert, wenn nicht sogar das Kernelement einer grösseren Strategie?“ scheint auch mir eine ganz zentrale Frage zu sein. Aber die dann folgende Aussage:

      „Dafür gibt es nur eine plausible Erklärung: Die USA und die EU waren spätestens nach der Krim-Sezession 2014 entschlossen, die Entrussifizierung auch auf europäischer und globaler Ebene durchzuführen…“

      kann ich nicht nachvollziehen! Andere Erklärungen, die mir untergekommen sind:

      1. a) Bevor die USA sich darauf konzentrieren können, ihre globale Vormachtstellung gegen China zu behaupten, wollen sie einen möglichst tiefen Keil zwischen Europa und Russland treiben, um zu verhindern, dass die sich währenddessen annähern und zum lachenden Dritten werden.

      1. b) Der Keil soll auch physisch in Form einer „osteuropäischen Union“ unter Führung Großbritanniens unter Einschluss von Polen, der Ukraine, Weißrusslands,… entstehen.

      2. Die USA machen schon seit gut 20 Jahren eine sehr aggressive (und saudumme) Außenpolitik. Sie konnten sich das leisten, denn wenn der Murks nach hinten losgegangen ist, haben die negativen Folgen immer nur die Anderen getroffen, weil die USA zu mächtig waren als dass der Murks auf sie selber hätte zurückfallen können. Biden und Co haben einfach verpennt, dass das mittlerweile nicht mehr so ist.

      3. Der Ukrainekrieg ist aus US Sicht einfach ein gutes Geschäft, selbst wenn die Russen gewinnen. Die Russen werden durch den Krieg militärisch geschwächt, ohne dass US Amerikaner ihr Leben riskieren, die Waffenindustrie verdient sich ne goldene Nase und die Energiebranche ebenso.

      Warum sind diese Erklärungsansätze unplausibel? Ich bin ja einverstanden, dass tatsächlich der Sieg über Russland und der dafür notwendige Einsatz der NATO der Plan ist, ist auch eine mögliche und sicher die bedenklichste aller Erklärungen. Aber mir fehlt wirklich eine sachliche Bewertung der Plausibilität dieser verschiedenen Optionen!

      1. Der westliche Masterplan der „Annihilierung Russlands auf Raten“ ist darum plausibel, weil der Westen nichts unternommen hat, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu verhindern. Die Ukraine hätte nur Neutralität akzeptieren müssen (ein minimales, aber deeskalierendes Zugeständnis an Russland). Dies wurde von den USA und UK verhindert. Alle Aktionen und Reaktionen gegenüber Russland waren im höchsten Mass provokativ. Die Eskalation war gewünscht, der Krieg kalkuliert. Der Masterplan hat natürlich auch angenehme Nebeneffekte, von denen die USA am meisten profitieren.

      2. „3. Der Ukrainekrieg ist aus US Sicht einfach ein gutes Geschäft, selbst wenn die Russen gewinnen. Die Russen werden durch den Krieg militärisch geschwächt, ohne dass US Amerikaner ihr Leben riskieren, die Waffenindustrie verdient sich ne goldene Nase und die Energiebranche ebenso.“

        Das mag in den Gewinnrechnungen der Unternehmen im erste Moment so aussehen. Aber man könnte den Ukrainekrieg und die damit verbundenen Maßnahmen auch als großartige Werbung für BRICS und Schanghai Organisation, neue Seidenstraße und andere Bündnisse sehen, samt alternativen Handelsplattformen und De-Dollarisierung.
        Und ob die Europäer noch stramme US-Fans sein werden, wenn sie erst merken, dass sie die ökonomische Zeche zahlen sollen, wage ich zu bezweifeln.

        Und ob es dem Einfluss von NATO und den USA gut tut, wenn alle sehen, wie das angeblich unbedeutende Russland gewinnt, ……

  7. Ein bisschen Nivellierung muss für einen eingeborenen Wessi schon sein, hier der Vergleich von Rakka und Mossul mit Mariupol, dessen Zerstören natürlich den Russen zuzuschreiben ist, ohne es geschickt nicht direkt zu sagen.
    Das negiert das Erstaunen westlicher Militärbeobachter, die das relativ zurückhaltende Vorgehen Rußlands irritierte, von allem den Einsatz von Milizen anstelle der vollen Militärmacht, um die Bevölkerung und die eigenen Truppe soweit wie möglich zu schonen. Auch die bewußte und systematische Zerstörung der Infrastruktur durch die Ukrainer nicht zuletzt zur Inszenierung einer brutalen Kriegsführung durch Rußland bei inzwischen sinnlosen Abwehrkämpfen fällt so unter den Teppich.
    Überhaupt entsteht der Eindruck, dass die Darstellung des Autors von einer gewissen Sympathie mit der NATO zeugt, grad wie ein Bübchen, das neben einer Marschkolonne hergehend aus innerer Verbundenheit den Gleichschritt aufnimmt.

    1. Man sollte auch darauf achten, wo denn die Verteidigungsanlagen der Ukrainer errichtet wurden und wo die der Russen heute stehen. Die ersten verschanzen sich in Städten, die letzteren im Gelände.

      Die Logik sagt einem, wer Städte befestigt und auf Häuserkampf setzt, nimmt in Kauf, dass die Infrastruktur zerstört wird.

  8. „Es ist keineswegs abzusehen, wie viele Menschen bereits im Krieg in der Ukraine getötet wurden..[.] …OHCHR nennt die Zahl von fast 8800 nachweislich getöteten Zivilisten seit Februar 2022..“

    Rötzers scheinheilige und geheuchelte Kritik offenbart sich erneut dadurch, dass acht Kriegsjahre, – Tote und Verantwortliche unterschlagen werden.
    Aus dem Lehrbuch des Informationskrieges: Subtiles etablieren des Narrativs mittels anprangern in Form berechtigter Kritik; hebt diese letztlich auf, relativiert und instrumentalisiert Tot und Leid.

    1. In welchen Medien liest man denn meistens, dass der Krieg in der Ukraine nun im Februar 2022 angefangen hat? Welche Personen vertreten zumeist das „Narrativ“, dass der Ukrainekrieg nun im Februar 2022 (und nicht 2014) angefangen hat? Vertritt vielleicht der OHCR die Meinung, dass der Ukrainekrieg im Februar 2022 begonnen hat und führt deswegen „nur“ eine Statistik von (nachweislich) getöteten Zivilisten im Ukrainekrieg seit Februar 2022? Und kann man vielleicht deswegen, weil es keine Statistik (darüber) ab 2014 gibt, auch keine Zahlen dazu (d.h. für den Zeitraum 2014 bis Februar 2022) angeben und zwar auch dann nicht, sofern man die Meinung (Narrativ) vertritt, dass der Krieg schon 2014 angefangen hätte?

      Aus dem Artikel alleine kann ich übrigens nicht herauslesen, welche Meinung nun Rötzer bzgl. des Datums des Beginns des Ukrainekriegs vertritt.

      1. „… weil es keine Statistik (darüber) ab 2014 gibt…“

        Dann vlt. einfach mal die UN-Bilanz hierzu zur Kenntnis nehmen.

        „Aus dem Artikel alleine kann ich übrigens nicht herauslesen, welche Meinung nun Rötzer bzgl. des Datums des Beginns des Ukrainekriegs vertritt.“

        Subtext dieses – in Kombi anderer Artikel des Autors.

        1. Wie wäre es mit der Angabe eines Links (zu der „UN-Bilanz“)?

          Ansonsten, klar aus anderen Artikeln des Autors kann man inferieren, welchen Standpunkt der Autor wohl vertritt. Nur ist der Standpunkt des Autors dazu nun der Entscheidende oder nicht? Durch eine Beantwortung der Fragen – in meinem Kommentar – für sich selbst, hätte man anschließend auch zu einer anderen Begründung kommen können (unabhängig von der eigenen Meinung bzgl. des Startpunkts des Ukrainekriegs (bzw. Konflikts)), warum nun eben vor allem die (bestätigten) zivilen Opfer des Ukrainekriegs (ab Februar 2022) genannt wurden.

          Hierzu: Betrachten vor allem diejenigen, welche die USA/NATO als die „Guten“ ansehen, nun den Startpunkt des Krieges (bzw. Konflikts) als Zeitpunkt des Einmarsches der russischen Armee in die Ukraine im Februar 2022 oder betrachten eher diejenigen, welche die USA/NATO nicht als die „Guten“ ansehen (inkl. Kritik am US-amerikanischen „War on Terror“ nach 9/11), den Startpunkt des Krieges (in der Ukraine) nun als Februar 2022 an?
          Wenn nun vor allem Personen aus der erst genannte Gruppe (in meiner letzten Frage) die Meinung (Ansicht) vertreten, kann dann ein Grund dafür sein, dass man eben auf den Zeitraum (2014 bis Februar 2022) nicht direkt eingeht (sondern eben nur auf die nachgewiesenen zivilen Opfer des Ukrainekrieges ab Februar 2022 verweist), da man dieses für die im Artikel gebrachte Kritik gar nicht muss (d.h. es irrelevant ist, wann der Startpunkt des Krieges ist/war) und man damit eben auch nicht die Meinung/Ansicht des Startpunkt des Konflikts/Krieges dieser zuerst genannten Gruppe „angreifen“ muss.

          Man kann im Übrigen sogar überlegen, dass die Kritik im Artikel stärker ist, wenn man nun annimmt, dass der Konflikt/Krieg eben erst im Februar 2022 angefangen hat (u.a. aufgrund der dann geringeren Opferzahl, vor allem auch bei zivilen Opfern/Toten).

          Und manche Dinge stammen eben nicht nur aus einem etwaigen Lehrbuch über Informationskrieg, sondern auch bei Argumentationen (auch wissenschaftlichen Diskussionen z.B. in Naturwissenschaften oder Mathematik) kann man in Argumentationsketten (Folge von Argumenten) durchaus beliebige Argumente mit Gegenargumenten „angreifen“, wobei man bei solchen Gegenargumenten durchaus ein Teil der (vorhergehenden) Argumente erstmal für sich stehen lassen kann (d.h. vorhergehende Argumente nicht angreift und zwar auch dann nicht, wenn man auch mit den vorhergehenden Argumenten nicht einverstanden ist bzw. mit denen nicht übereinstimmt). Man nimmt dann also z.B. an, dass ein paar Argumente (der Argumentation) des Gegenübers wahr wären, und greift dann mit den Gegenargumenten die folgenden Argumente (der Argumentation) an.

          Dieses bedeutet also, dass hier nicht das Ansinnen des Artikelautors gewesen sein muss, dass er hier, wie in einem etwaigen Lehrbuch über Informationskrieg, nun das von Ihnen unterstellte Narrativ weiter etablieren wollte.

          ps. Auf Geschehnisse im Zeitraum 2014 bis 2022 und die Vorgeschichte zum Ukrainekrieg (unabhängig davon, ob man den Kriegsbeginn nun auf Februar 2022 setzt oder nicht) wurde meines Wissens nach auch auf diversen Artikeln auf Overton eingegangen.

          1. Hallo @NoUseForAName,

            Sie machen sich ja eine Menge Mühe, den Artikelautor Florian Rötzer gegen die (schon wiederholten) Angriffe zu verteidigen, er würde „scheinheilig und geheuchelt das Lehrbuch des Informationskriegs“ anwenden.

            Die Wahrheit ist ja, dass nicht Rötzer dies tut, sondern der Angreifer, dem offensichtlich daran gelegen ist, einen Autor zu beschädigen, der nichts weiter macht, als mit seinen Mitteln seinen Lesern einen Überblick über Teile der Debatte zu verschaffen. Diese Angriffe wiederholen sich regelmäßig bei Rötzers Artikeln, weil dieser offenbar nicht laut genug die Ideologie des Angreifers bestätigt.

            Inwieweit es sich lohnen mag, auf solche minder interessanten Angriffe überhaupt einzugehen, sei dahingestellt.

            Übrigens, @chefkoch01: Wer stets erwartet, dass alles, was er liest, mindestens zu 100 Prozent seinen persönlichen Überzeugungen zu entsprechen hat, der reiht sich doch sehr überzeugend in die Legion von Geistesgrößen wie unserer verehrten Bundesministerin Baerbock (und Genossen und Kollegen) ein.

          2. @NoUseForAName
            Erstens impliziert alleine die Fragestellung des Kriegsbeginns schon eine narrative Absicht und zweitens ist der UN Bericht zu Toten ab 2014 (gar bis zu 13000-14000 Toten) längst im Mainstream angekommen und zu googlen.

  9. Der sog. Antiterrorkrieg der USA war nur einer von vielen Kriegen und blutigen Umstürzen, die das Imperium organisierte. Lateinamerika war lange der Hinterhof der USA und diese schalteten hier wie sie wollten. Erinnert sei nur an den Sturz des chilenischen Präsidenten Dr. Salvatore Allende und die Raketenkrise um Kuba. Kuba war einst das Bordell der US, befreite sich aber unter der Führung des damals jungen Revolutionärs Fidel Castro. Dieser, ein kubanischer Liberaldemokrat, wollte zunächst friedliche Beziehungen zu den US. Diese wollten aber auf ihre kubanische Gansterhöhle nicht verzichten. Also suchte Fidel Schutz bei der zweitstärksten Weltmacht, der UdSSR. Diese war bereit Raketen auf Kuba zu stationieren, um die kleine Insel vom Zugriff des Imperiums zu schützen. Es kam so zu Kubakrise und ein Atomkrieg drohte. Es kam zum Deal mit den USA. Diese zogen ihre Mittelstreckenraketen, die die UdSSR bedrohten, aus der Türkei ab. Im Gegenzug zog die Sowjetunion ihre Raketen aus Kuba ab. Dieser faire Deal wurde aber der Weltöffentlichkeit verheimlicht, denn die US fürchtete Gesichtsverlust. Fidel wurde von der Sowjetunion über diesen Deal nicht informiert und war wütend. In Unterschätzung der eigenen Stärke erwarteten die Revolutionären Streitkräfte Kubas den amerikanischen Angriff, den Chruschtschow in letzter Sekunde verhinderte. Fidel war außer sich vor Wut über diesen sowjetischen Verrat und es bedurfte einer mehrmonatigen Reise in die UdSSR um seine Wut zu beschwichtigen. Er hat seitdem der Sowjetunion mißtraut und immer sein eigenes Ding gemacht, siehe die Schlacht bei Cuito Cuanavale, wo im Angolakrieg kubanische Freiwilligenberbände der südafrikanischen Armee eine vernichte Niederlage bereiteten. Das führte zur Unabhängigkeit von Namibia und zur Freiheit von Nelson Mandela.
    Gerne darf der geneigte Leser jetzt nach historischen Parallelen zum Ukrainekrieg suchen.

    Aber dies war nur eine Geschichte der zahllosen grausamen Kriegen des Imperiums gegen die Mehrheit der Menschheit. (Über den Vietnamkrieg haben wir hier noch gar nicht geredet). Nun befindet sich das Imperium in seinen Todeskampf und kann noch die gesamte Welt ins Unglück reisen, wenn dies die Mehrheit der Menschheit nicht verhindert..
    Das Imperium darf nicht durchkommen
    No paseran, paseremos!

    1. Wenn es denn nur um das Imperium ginge, das selbstverständlich nicht durchkommen darf. Es hat schon viel zu viel Schaden angerichtet. Was machen die Engländer? Was erhoffen die sich von diesem Krieg? Und die EU mit ihren unsäglichen Borrells und von der Leyens? Eine wichtige, geopolitische Rolle? Das Gegenteil wird dabei herauskommen.
      Hoffentlich finden China und Indien Mittel, den Krieg zu beenden. Wie wäre es mit Stop der Medikamentenlieferungen, wenn ihr nicht sofort aufhört?

  10. Die Analyse ist wichtig, aber wo bleibt die Analyse der indirekten Kriegsfolgen für die kriegsführenden Länder im Anti-Terror-Krieg seit 11. September 2001? Wer gedenkt der vielen Opfer der neoliberalen „Reformen“, die im Zuge des Anti-Terrorkrieges nicht nur die USA, sondern auch Westeuropa mit den unsozialsten „Reformen“ (= Sozialraub bzw. -abbau) seit 1945 überzogen haben? Wo bleibt diese Analyse? Ist doch auffällig für den „Wertewesten“ die Opfer des Krieges gegen den Terror in den Ländern zu erwähnen, die angeblich „Terroristen“ beherbergt haben, oder „mitschuldig“ am 11. September 2001 waren, aber die eigenen Opfer – eben der inländischen, sehr oft mehr als asozialen „Reformen“ gegen die eigene Unter- und Mittelschicht zu vergessen? Das sollte nicht Schule machen, auch wenn das Aufklären der direkten Kriegsopfer durchaus wichtig, und anzuerkennen ist 😉

    Wegen der Ukraine – die Veteranten dort werden auch behandelt wie der sprichwörtliche letzte Dreck – im Falle einer Verwundung muss ein Ukraine-Soldat – ink. seine Familie – für alle Behandlungen selber aufkommen las ich gestern im Web – heißt halt nicht jeder in der Ukraine Saluschny oder Selenskij – ich vermute einmal ganz stark, dass der Krieg gegen die Ukraine für viele Ukrainer/-innen auch eine gute Ausrede ist in den Wertewesten zu fliehen, hier haben die immerhin schon vorher eine viel bessere soziale Abfederung, sogar nach dem Sozialabbau im Wertewesten, erhalten als in der eigenen Heimat Ukraine.

    Sind nicht alles „Kriegsflüchtlinge“ sondern sicher auch viele Wirtschaftsflüchtlinge aus der Ukraine, die ganz im Gegensatz zu den Fliehenden die vor den Kriegen des Wertewestens über das Mittelmeer flieheh, eben nicht zurückgeschickt werden, und volle Bürgergeld-Sätze erhalten. Dies soll keine Anklage der ukrainischen Asylanten in .de sein, sondern der Doppelmoral des Wertewestens – ich bin der Ansicht, dass alle die selbe Behandlung verdienen, sollten denen die Flucht nach Europa gelungen sein – und ein Gegner der Einteilung in „gute“ (=Ukraine) und „schlechte“ (= alle anderen Ländern, die Opfer der USA und ihres Anti-Terrorkrieges geworden sind) Asylanten.

    Das spricht sich auch in den Ländern herum, die eben völlig anders behandelt werden als die Ukraine – kein Wunder, dass Frau Baerbock immer weniger Unterstützung in diesen Ländern erhält – von der Bevölkerung, und den „Eliten“ – die nach Hause zurückdeportierten Flüchtlinge sind ja auch Menschen, und können über ihre Erfahrungen mit dieser Doppelmoral des Wertewestens aus eigener Anschauung berichten.

    Zynische Grüße
    Bernie

  11. Werter OberstMeyer,
    ich weis klaro nicht wie es dir in Diskussionen über das Verhalten des Westen, der Russen usw geht.
    Wenn das Thema auf Bombadierung der Städte, Kriegsverbrechen, Terror usw. aufkommt, kontern die pro Westlichen mit Mosul und Rakka um die Verruchtheit der Russen zu dokumentieren.
    Rakka und Mosul sind Fakt. Um diese Fakten richtig einzuordnen, müssen die auch von kritischen Betrachter erwähnt werden, ansonsten ist man einseitig und unglaubwürdig. Man ist in der Defensive und muss verteidgen.
    In so fern finde ich den Bericht großartig und wird hoffenlich evtl. auch von Leuten ausserhalb der „Blase“ gelesen.

    Damit will ich nun wirklich nicht sagen , dass du in einer Blase bist.
    Mit freundschaftlichen Grüßen

    1. Ich habe mir angewöhnt, mit Prowestlichen nicht mehr inhaltlich zu diskutieren, denn diese Leute sind Vernunftargumenten nicht mehr zugänglich. Am meisten ärgert es sie, wenn man ihnen einfach nicht mehr zuhört und Ihnen offen sagt, daß ihr Mist für einen selbst einfach nicht interessant ist. Das beeindruckend sie mehr als Argumente, sie werden dich dann niemals mehr mit ihren westlichen Mist belästigen…
      Dummheit muß man mit überlegener Nichtbeachtung bestrafen, fertig!
      Nichtbeachtung sind die Westler einfach nicht gewohnt, sie sind dann völlig sprachlos, daß man ihre „überlegenen Argumente“ einfach ignoriert!

    2. Ich weiß nicht, habe ich Sie evtl. falsch verstanden?
      Mosul und Rakka wurden von der US-geführten Anti-IS-Allianz in Schutt und Asche gebomt. Russland hat damit nichts zu tun.

      1. Genau! Das behaupten die Atlantiker nämlich stets von Aleppo, obwohl die Stadt 2 Teile hat, von denen aus der jeweils andere schon vor den Bombenangriffen mit Artillerie beschossen wurde, was im dshihadistischen Teil zu den größeren Schäden führte. Die russ Bombenangriffe zielten dagegen vornehmlich auf dshihadistische Hauptstellungen, die sich auch in Zivilgebäuden befinden konnten.

        1. Zudem war Aleppo bereits weitgehend zerstört als die Russen eingegriffen haben, so jedenfalls Karin Leukefeld. Und die sollte es wissen.

          Aleppo ist übrigens die Stadt, von der „Der Spiegel“ meinte, die Islamisten seien für sie die letzte Hoffnung.

  12. Gegen den Toten- (bzw. „Überlebens“-) Kult an die „Überlebenden“ erinnern will, die Verstümmelten, Vergifteten, Traumatisierten, Halbverhungerten, Ausgebombten, Enteigneten, auch in zuzüglichen Gegenden, namentlich Türkei (!), Jordanien, Ägypten, Äthiopien, Sudan, Tschad, Niger, Mali.
    Meine „Bilanz“ übersteigt locker 150 Mio. Opfer.
    Und ein Teil davon war nur Vorspiel dessen, was ich „Imperiumskriege“ nenne, deren Beginn ich mit dem Überfall auf Libyen ansetze.

  13. @ Boomerang
    Das sind keine „Erklärungsansätze“ oder „Erklärung“, sondern eine in weiten Teilen treffende Beschreibung von Phänomenen zwecks Identifikation eines Schuldigen oder „Satans“.
    Was überwiegend an Punkt 2 kenntlich wird, den die Beschreibung verfehlt.

    „… weil die USA zu mächtig waren als dass der Murks auf sie selber hätte zurückfallen können. Biden und Co haben einfach verpennt, dass das mittlerweile nicht mehr so ist.“

    Wie soll denn das zugegangen sein, wenn „die negativen Folgen immer nur die Anderen getroffen“ haben?

  14. Also waren die 4,5 Mio alle Terroristen? Ansonsten müsste Krieg „gegen den Terror“ deutlich in Anführungszeichen geschrieben werden.
    Nur mal wo als Tipp.

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