Demokratie und Weltmacht

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Soll das beste Land die Welt regieren? Oder das Land, das sich für das beste hält? Oder das mächtigste, das wirtschaftlich stärkste oder das mit dem größten Militär-Etat?

Die besten Freunde der USA reden nicht nur von Freundschaft, Wohlstand und Sicherheit, sondern auch von Demokratie. Die amtierende Sprecherin über die Weltlage, Annalena Baerbock, fasst, mit den Worten von Helmut Kohl, diese Annehmlichkeiten mit dem Schlagwort „Westliche Werte“ zusammen, die in unserer Wertegemeinschaft gelten sollen.

Die Werte der Führungsmacht

In diesem Wertesystem sind die USA die Führungsmacht und sie sollen die einzige Weltmacht sein und auch bleiben, welche die Werte vorgibt und ihre regelbasierte Ordnung in der Welt durchsetzt. Das ist Programm der CDU, seit sie existiert, es wurde von der SPD übernommen und wird inzwischen am deutlichsten, in Berlin, von den Grünen vertreten.

In dieser Konzeption der politischen Maßstäbe liegt ein tiefer Widerspruch, nicht nur im Vergleich des realen Verhaltens der USA, in den letzten 70 Jahren, mit den Werten des europäischen Humanismus, sondern auch ein Widerspruch in sich. Die Demokratie müssen wir aus dieser Liste der westlichen Werte streichen.

Alleinherrschaft und Tyrannei

Erinnern wir uns, wie Demokratie entstand: Die griechischen Staaten des Altertums hatten ein halbes Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung mehrere politische Systeme gleichzeitig und auch nacheinander ausprobiert. Ihre führenden Köpfe, zum Beispiel Demosthenes, waren zu dem Ergebnis gekommen, dass jede Alleinherrschaft von Aristokraten, von Königen oder Diktatoren in der Tyrannei endet. (Es sei daran erinnert, das Aristokratie wörtlich die Herrschaft der Besten bedeutet, von aristae oder aristos, die oder der Beste.)

Die bahnbrechende Erkenntnis im alten Griechenland war folgende: Selbst wenn die Besten regieren, endet die Herrschaft in der Tyrannei. Das mag eine oder zwei Dekaden dauern, aber es ist die unbestreitbare Erfahrung mit der menschlichen Alleinherrschaft, sie endet in Tyrannei. Auch die römische Geschichte der Kaiserzeit bietet Beispiele dazu in Hülle und Fülle.

Das Prinzip der Demokratie

Aus dieser Erkenntnis, dass Alleinherrschaft keine gute Lösung für die Organisation menschlicher Staaten ist, ist die Idee von der Demokratie entstanden und bis heute haben wir keine bessere Organisationsform des menschlichen Zusammenlebens in größeren Einheiten, also in Städten und Staaten, gefunden.

Wir überschauen inzwischen die ganze Welt. Alle Länder sind entdeckt, alle Staatsformen bekannt, alle Regionen erreichbar und Menschen mit Übersicht und Intelligenz, wie die alten Griechinnen und Griechen sie schon hatten, verstehen die politische Welt als Staatengemeinschaft. Wie soll diese Staatengemeinschaft reglementiert werden?

Soll das beste Land die Welt regieren? Oder das Land, das sich für das beste hält? Oder das mächtigste, das wirtschaftlich stärkste oder das mit dem größten Militär-Etat? Ist Aristokratie für die Welt der Staaten die Lösung oder ist auch in diesem Fall Demokratie besser?

Herrschaft der USA

Wir stellen noch eine Frage: Ist es nicht vielleicht so, dass Alleinherrschaft auch in der globalen Welt der Länder, Staaten und Nationen zur Tyrannei führt? Die Frage ist rhetorisch, denn die Tyrannei der Vereinigten Staaten von Amerika ist schon da. Nach dem ersten Weltkrieg und vielleicht noch kurz nach dem zweiten Weltkrieg waren sie die Unschuldigen, die Unverletzten, die Besten, die Stärksten, die willkommenen Sieger. Aber das ist längst vorbei.

Das Gesetz, nach dem die größte, unkontrollierte Macht entartet, gilt auch in der Weltpolitik. Von den USA geht schon seit zwei Generationen eine Tyrannei des Weltgeschehens aus. Darüber sind bereits zahlreiche Bücher geschrieben worden, nichts daran ist der Öffentlichkeit wirklich verborgen, erst recht nicht in den Zeiten des Internets.

Wie alle Tyrannen beherrschen die Aristokraten, vornehmlich der USA, auch das öffentliche Wort, die öffentliche Rede und in der modernen Welt heißt das, sie beherrschen die maßgebenden Medien und die öffentliche Meinung. Auch darüber ist genug gesagt und geschrieben worden. Wer daran zweifelt, kann auch gleich an der Realität an sich zweifeln und sagen, dass die Medien Realität erschaffen, das passt zusammen.

Realität entscheidet

Wer nicht Realität über die veröffentlichte Meinung in den Medien stellt, braucht nicht weiter nachzudenken.

Demokratie und Vorherrschaft einer einzigen Weltmacht sind zwei Dinge, die nicht vereinbar sind. Wer an die USA als einzige Weltmacht glaubt, sie nicht in Frage stellt, wer nicht dagegen agiert, darf den Begriff Demokratie nicht auf seine Fahnen schreiben. Exzeptionalismus, Führungsmacht, Unilateralismus, Weltherrschaft und auch nur das Streben danach, reduzieren das Prinzip der Demokratie auf ein Gesellschaftsspiel, das in den Medien gerne und ausführlich dargestellt wird.

Auch Aristokraten und Diktatoren können das Spiel Demokratie spielen und viele spielen es. Alles, was die USA sich auf der Welt heraus nehmen, die Macht über Finanzen, Rüstung, Krieg und Frieden, ist dann allen erlaubt, die nach den gleichen Regeln spielen und sich für stark genug halten. Aber Demokratie ist das nicht.

Es ist die Tyrannei der Herrschenden, die wir möglichst bald und überall beenden müssen. Zuerst und vor allen Dingen auf der eigenen Seite , bei den eigenen Leuten, hier und jetzt müssen wir die Tyrannei derjenigen, die sich für die Besten halten, demaskieren und bekämpfen, bis wir, nach dem Willen der Mehrheit, den Frieden finden.

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40 Kommentare

  1. Ich wäre für die neutrale Schweiz als „Weltregierung“ – das System könnte man doch übernehmen? Oder? Für die Schweiz hat es immerhin bis dato sehr gut funktioniert.

    Die Schweiz muss nur in die USA einmarschieren, und die von Jelzin….ähem…stolper und stürz Biden….der ist auch nicht besser….befreien *sarkasmus*

    Gruetzi
    Bernie

    1. Kleinstaat Schweiz, der von zugezogenen Superreichen lebt.

      Da könnten einem Tierparabeln einfallen, ähnlich wie sie schon in der Bibel auftauchen. Beispielsweise Matthäus, Kapitel 6: Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

      Zurück zum Leben als Jäger und Sammler, dann sind all unsere Probleme gelöst, bzw. wir erfahren nichts mehr davon, weil sowieso alles Götterwille ist.

      Ein paar Zeilen weiter: Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht.

      Super im Sommer am FKK-Baggersee!

      Der Witz an Macht ist, dass sie auch immer die Möglichkeit mitsichbringt, sie zu festigen und eine Diktatur nach eigener Vorstellung – und bei ausreichender Ausgeschlafenheit – Möglichkeiten zu erschaffen.

      Früher schon und auch heute sind das Geldmächtige, die die Schlausten anziehen, indem sie ihnen schöne Karrieren, Geld und Glanz verschaffen. Der geldmächtigste und ausgeschlafendste Staat sind die USA.

      @Artikel: Der Text fängt toll an und man ist erwartungsfroh. Dann endet er mitten im Gedanken mit einem Link auf kritlit.de. Einer Seite mit Formatierungen, wie ich sie schon länger nicht mehr gesehen habe.

      Zum obigen Text empfinde ich den kritlit.de-Text als Erkenntnis-Rückschritt. Die Medien werden kritisiert. Nach über 20 Jahren WWW und dem Machtverlust der Medien selbst, bin ich sicher, dass die Medien noch viel mehr von den Geldmächtigen übernommen wurden, als es vor 20 oder 50 Jahren schon der Fall war. Wenn heute ein Seymour Hersh eine Geschichte entweder über Giftgas in Syrien oder gesprengte Pipelines veröffentlicht, bekommt er keinen Pulitzer-Preis, sondern er wird einmütig von denn finanziell ausgezehrten Medien in Zweifel gezogen, die auf Gedeih und Verderb von Werbekunden abhängig sind, wenn sie nicht sogar schon für Wohlverhalten Million-Zuwendungen von Superreichen wie der Bill Gates-Stiftung oder Google erhalten.
      https://www.google.com/search?q=Bill+Gates+Medien+Millionen
      https://www.google.com/search?q=Google+Medien+Foerderung+Millionen

  2. Eigentlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man von den Besten regiert wird. Früher (ich weiß nicht, ob das heute noch so ist) wurde zum Beispiel die Person in der Schule zum Klassenverteter gewählt, der man am meisten zutraute, die Interessen aller Schüler vor der Schulleitung zu vertreten. Ja, auch da gab es Fehlentscheidungen. Aber wie bitteschön kann es sein, dass Personen, die die meisten für völlig unfähig halten, unser Leben bestimmen? Selbst mit den Wahlergebnissen von 2021 schrumpft unter Berücksichtigung der Wahlbeteiligung die Anzahl der Leute, die z.B. hinter Herrn Habeck stehen, auf ca. 10%. Und die gesamte Bevölkerung muss die Konsequenzen seiner Politik ertragen. Dass alleine ist schon fraglich, ob dies demokratisch ist. Dazu kommt noch eine verlogene Wahlwerbung, da man die Dinge komplett anders macht als angepriesen. Aber gut, es wurden Parteien gewählt und Posten vergeben, dann ist das halt so. Aber wer hat denn bitteschön in Europa einen Herrn Borell, eine Frau von der Leyen oder einen senniblen Opa, der nahezu bei jedem Auftritt in die richtige Gangrichtung geführt werden muss, namens Biden, gewählt? Diese Personen üben Europa-/ Weltmacht aus und zerstören unser Leben, und das soll Demokratie sein? Wir Ossis sind 1989 vermutlich mit einer völlig falschen Vorstellung von Demokratie auf die Straße gegangen. Das kann nur an der falschen Lehre gelegen haben, denn uns wurde gesagt, Demokratie heißt Volksherrschaft. welch ein Irrtum.

    1. „und das soll Demokratie sein?“ Ja genau das ist Demokratie. Seht es endlich ein. Demokratie ist eben etwas anderes als das Ideal, das ihr euch davon macht.
      „Demokratie heißt Volksherrschaft.“ – Warum vergessen immer alle den zweiten Teil des Wortes – Herrschaft. Und die wird eben durch Herrschaften vertreten namens Scholz und Habeck.

    2. Demokratie als Herrschaft des Volkes ist eine Utopie. Selbst im alten Athen durften Frauen, Sklaven, Fremde, sonstige Unfreie nicht wählen und es gab ein Klassenwahlrecht. So ein Klassenwahlrecht ist gar nicht so dumm, denn dann mag die oberste Klasse zwar Stimmen haben, aber alle anderen Klassen im Verhältnis ebenfalls. Inzwischen ist es doch so, dass die unteren Klassen überhaupt keine Beteiligungsmöglichkeiten mehr haben und die Parteien von „Studierten“ gekapert wurden, so dass sich „Nicht-Studierte“ schon gar nicht mehr trauen, den Mund aufzumachen. Deswegen kommen linke Parteien in der Arbeiterschicht überhaupt nicht an. Sie wissen nämlich nichts über die Arbeiterschicht, zumal die heute zu großen Teilen aus Migranten besteht, teilweise mit, teilweise ohne deutschen Pass, und einigen Biodeutschen, die sich abgehängt fühlen.
      Und die USA? Wer nicht Milliardär ist, kann niemals Präsident werden. Wie ist denn das mit dem passiven Wahlrecht? Das ist eine Plutokratie, ohne Moos nichts los.
      Und „Weltherrschaft“? Dazu gab es mal den Völkerbund oder die Uno. Nur hocken da die Abgesandten von Stiftungen der Superreichen, Ihrer Think Tanks und sonstige von ihnen finanzierte NGO’s, In der Regel aus den USA. Nix gewählt, Steuersparmodell. Die Superreichen haben die Demokratie längst unterlaufen, das hat im imperialen Zeitalter des 19. Jh. schon angefangen. Rothschild, Rockefeller … und jetzt taucht überall der Name Bill Gates auf.
      Was das WEF mit uns vorhat, ist ja auf deren Seiten nachzulesen.
      Wenn man sich China’s Social Credit System anschaut, ist das sicher nicht besser. Aber bei uns arbeitet man auf ähnliches hin. Suchen wir uns einen neuen Planeten oder Superreichen, oder schießen wir die „Weltherrscher“ zu Mars oder sonstwohin?

    3. Wollen Sie eine Expertenregierung? Und das, wo heute alle „Experten“ gekauft sind? Das geht vorübergehend mal. Der Graichen-Clan sieht sich mit Sicherheit auch als eine Expertenregierung.

    4. tja 10% der Bevölkerung hat Habeck gewählt, tja dann muss man den „Arsch“ hochkriegen und wählen gehen…
      zu der Schweiz die auch hier schon angesprochen wurde… diese direkte Demokratie ist auch ganz schön anstrengend, da man sich ständig informieren muss !!! und es auch tut, um die „richtige“ Entscheidung zu treffen…
      und die Entscheidung wird auch auf der Komunaler Ebene verlangt…

  3. Jeder, der sich mit dem tiefen Staat auch nur ein bisschen befasst hat, weiß, dass die USA (und auch andere Länder) eine Scheindemokratie ist. Demokratische Prozesse mögen auf lokaler Ebene noch funktionieren, z.b. durch einen wirklich guten Bürgermeister, aber spätestens auf höheren Ebenen entscheidet das Geld und der tiefe Staat, in USA gekennzeichnet durch die parteiübergreifenden Neocons, der mililtärisch-industrielle Komplex, CIA und andere Organisationen, wie z.B. NED, die das „Glück“ in die Welt tragen sollen.

    Nein, wir sollten uns mit Händen und Füßen gegen eine unipolare Welt wehren. Es ist der Weg in die Sklaverei. Schon jetzt gehören einem Prozent der Menschheit 60% des Weltvermögens. Was passiert, wenn diesem 1% nahezu 100% dieses Weltvermögens gehören?

    Wozu werden dann die 99% der Weltbevölkerung noch gebraucht, wenn sie nur Kosten bringen für Gesundheitssysteme, Bildung, Infrastruktur etc. Was ist das MEHR, wenn es kein MEHR mehr gibt?

    Und dann könnten so nette Pandemien eine große Rolle spielen. Unfruchtbarkeit als Impfnebenwirkung wäre denkbar, oder aber gleich überdurchschnittlich hohe Todesfälle. Man muss nur grausam genug sein, um sich alle möglichen Szenarien auszudenken.

    1. „Nein, wir sollten uns mit Händen und Füßen gegen eine unipolare Welt wehren.“ Genau, weil multipolare Weltherrschaft auch viel besser ist. Und vom Vorstand einer Firma entlassen zu werden ist auch besser als vom CEO entlassen zu werden. Deshalb weg mit der Tyrannei der CEOs und her mit der kollektiven Unternehmensführung. Da erscheint dann die Entlassung gleich viel weniger willkürlich und tyrannisch.
      „Was passiert, wenn diesem 1% nahezu 100% dieses Weltvermögens gehören?“ Und was hat das mit einer multipolaren Weltordnung zu tun? Die politische Weltordnung (multi oder uni) hat doch nichts mit Vermögenskonzentration zu tun.

        1. Mein Beitrag i s t zumindest sachlicher als ihre Charakterisierung meines Beitrags als „dämlich“. Zumindest sollten Sie doch angeben, warum mein Beitrag dämlich ist. Wer sich explizit gegen eine unipolare Welt ausspricht, der hat wohl nichts gegen Herrschaft, sondern genau wie der Artikel gegen Allein-Herrschaft. Also muss ich annehmen, dass eine Weltherrschaft ausgeübt von einem Club der Mächtigen in Ordnung geht. Und wieso hält eine multipolare Herrschaft die Enteignung der Massen zu Gunsten von wenigen Reichen auf. Sind China und Russland keine kapitalistischen Staaten?

    2. „Demokratische Prozesse mögen auf lokaler Ebene noch funktionieren“

      Das ist doch ein guter Ansatzpunkt. Wenn man sicherstellt, dass Kandidaten auf der Karriereleiter möglichst lange nicht von Funktionären ernannt werden, sondern von der Basis gewählt werden, ist etwas mehr sichergestellt, dass nicht die, die bereits (Partei-)Macht erreicht haben, nur ihre Macht zementieren.

      1. Eine Beschränkung der Abgeordnetenzeit ist m.E. auch angebracht. Maximal 2 Legislaturperioden, also eine Wiederwahl und danach kommt jemand anderes dran.

        Auch die unsägliche Art in Europa, abgehalfterte Landespolitiker nach Brüssel zu entsorgen, sorgt nicht gerade für eine Verbesserung der politischen Arbeit, wie man gerade unschwer beobachten kann. Minderqualifiziertes Personal sitzt an den wichtigsten Schalthebeln.

  4. Der Artikel ist eine einzige Apologie einer multipolaren Weltordnung und zwar auf einer dümmlichen philosophisch idealistischen Ebene. Beweise:

    Wie soll diese Staatengemeinschaft reglementiert werden? – Soll das beste Land die Welt regieren? Oder das Land, das sich für das beste hält? Oder das mächtigste, das wirtschaftlich stärkste oder das mit dem größten Militär-Etat? Ist Aristokratie für die Welt der Staaten die Lösung oder ist auch in diesem Fall Demokratie besser?

    Es wird so getan, als sei Weltherrschaft das Resultat einer internationalen Philosophenkonferenz und keine Machtfrage. Als würde ein „Wir“, eine Gemeinschaft aus Staaten zusammenkommen und ausdebattieren wie die Welt beherrscht werden soll. Schon die Frage: Wer soll die Welt beherrschen und nach welchen Regeln ist ein Fehler. Herrschaft unterstellt Gegensätze und zwar zwischen Staaten und zwischen Klassen. Sich die Frage zu stellen, wer soll idealer Weise herrschen ist zynisch. Herrschen heißt mit Gewalt den Willen von Staaten oder den Willen von ausgebeuteten Klassen unterordnen. Das ganze Unterfangen ist Scheiße. Das wird nicht besser dadurch dass man sich Regeln überlegt, nach denen das Herrschen irgendwie „besser“ von statten gehen soll.

    Die ganze Argumentationslinie des Artikels ist zum Davonlaufen.

    Die bahnbrechende Erkenntnis im alten Griechenland war folgende: Selbst wenn die Besten regieren, endet die Herrschaft in der Tyrannei.

    Erkenntnis? Dass ich nicht lache. Als seien im alten Griechenland nur Philosophen durch die Gegend gestromert, denen dann irgendwann mal ein Licht aufgegangen ist: Viele sind besser als einer oder wenige und zusammen ist besser als alleine.

    Eine völlig abstrakte Aussage ohne Gehalt, die ohne eine vorausgesetzte Parteilichkeit für die Demokratie überhaupt nicht funktioniert. Bloß weil Herr Kenius aus der Geschichte den Schluss zieht, „dass Alleinherrschaft keine gute Lösung für die Organisation menschlicher Staaten ist,“ projiziert er seine Parteilichkeit für die Demokratie in die Hirne der alten Griechen und gibt diese Parteilichkeit als ihre „Erkenntnis“ aus.

    Aus dieser Erkenntnis,…, ist die Idee von der Demokratie entstanden und bis heute haben wir keine bessere Organisationsform des menschlichen Zusammenlebens in größeren Einheiten, also in Städten und Staaten, gefunden.

    Dieses Demokratieprinzip überträgt er nun auf Staaten.

    „Wir stellen noch eine Frage: Ist es nicht vielleicht so, dass Alleinherrschaft auch in der globalen Welt der Länder, Staaten und Nationen zur Tyrannei führt? Die Frage ist rhetorisch, denn die Tyrannei der Vereinigten Staaten von Amerika ist schon da. …Das Gesetz, nach dem die größte, unkontrollierte Macht entartet, gilt auch in der Weltpolitik. Von den USA geht schon seit zwei Generationen eine Tyrannei des Weltgeschehens aus.“

    Na klar Herrschaft ist auch gar keine Herrschaft mehr, wenn sie von Vielen ausgeübt wird. Was man ja auch eindeutig am Zustand der bundesdeutschen Demokratie ablesen kann.

    Demokratie und Vorherrschaft einer einzigen Weltmacht sind zwei Dinge, die nicht vereinbar sind.

    Warum? Weil beides an einem erfundenen Prinzip scheitert das heißt: multi- ist besser als uni- . Die Vorherrschaft der USA scheitert, wenn sie scheitert, nicht an so einem philosophischen Käse, sondern an den realen Mächten Russland und China, die die Vorherrschaft der USA herausfordern und die Welt mitregieren wollen.

    Alles, was die USA sich auf der Welt heraus nehmen, die Macht über Finanzen, Rüstung, Krieg und Frieden, ist dann allen erlaubt, die nach den gleichen Regeln spielen und sich für stark genug halten. Aber Demokratie ist das nicht.

    Doch genau das ist Demokratie. Demokratie ist nämlich eine Herrschaftsform und kein philosophischer Debattierclub zwischen Staaten zum Auskarteln der Weltherrschaft.

    Zynisch und unverfroren deshalb der Schluss:

    „Es ist die Tyrannei der Herrschenden, die wir möglichst bald und überall beenden müssen. Zuerst und vor allen Dingen auf der eigenen Seite , bei den eigenen Leuten, hier und jetzt müssen wir die Tyrannei derjenigen, die sich für die Besten halten, demaskieren und bekämpfen, bis wir, nach dem Willen der Mehrheit, den Frieden finden.“

    Wie jetzt? Sind die „Herrschenden auf eigenen Seite“ hierzulande nicht demokratisch gewählt? Und warum nochmal soll man die Tyrannei der Herrschenden bekämpfen? Damit es eine multipolare Tyrannei der Herrschenden gibt. Ach nein – ich vergaß. Multipolare Weltherrschaft ist ja durch das Demokratieprinzip geadelt und deshalb per Definition keine tyrannische Herrschaft mehr.

    1. „Die Vorherrschaft der USA scheitert, wenn sie scheitert, nicht an so einem philosophischen Käse, sondern an den realen Mächten Russland und China, die die Vorherrschaft der USA herausfordern und die Welt mitregieren wollen.“

      Sie wissen aber schon, dass die USA sich auf einem gefaehrlichen Kriegspfad befinden und keineswegs auf einem demokratischen Weg.
      Die US-Vorherrschaft ist nichts anderes als Kolonialismus vom Feinsten!
      Der sollte doch im 21. Jahrhundert ueberwunden sein oder?

      1. Warum glauben Sie eigentlich, dass Kriegführen undemokratisch ist? Das ist nicht so. „Das Wasser ist nass, der Himmel ist Blau, Frauen haben Geheimnisse, “ (Last Boy Scout) und Herrschaften führen Kriege, auch Volksherrschaften.
        „Die US-Vorherrschaft ist nichts anderes als Kolonialismus vom Feinsten!“ Kolonialismus ist das was England und Frankreich… im 18. und 19. Jh gemacht haben. Ein Territorium dauerhaft unter eigenen Herrschaft bringen. Das macht die USA nicht. Afghanistan hat zu keinem weiteren Stern in der Flagge geführt. Was die USA machen ist Imperialismus.
        „Der sollte doch im 21. Jahrhundert ueberwunden sein oder?“ Sollte, sollte Witwe Bolte.
        Wenn wir beim Wünschen sind sollte es den Imperialismus gar nie gegeben haben. Warum denn erst im 21. Jh.? War er im 20. o.k.?

        1. unter Kolonialismus versteht man nicht nur die Besetzung fremder Territorien, sondern auch die Unterwerfung, die Ausbeutung, Vertreibung der Bevoelkerung, Bevormundung etc etc.
          Sie duerfen es auch Protektorate nennen, wenn Ihnen das lieber ist.

          1. Imperialismus ist mir lieber. Auch beim Protektorat gibt es keine souveräne Herrschaft mehr. Das ist aber nicht die Art der USA. Die Staaten bleiben formal souverän, machen aber was der Hegemon will.

              1. Ohne dauerhafte Besetzung des Territoriums ist es kein Kolonialismus. Imperialismus zielt auf die Unterordnung von Staaten nicht auf die Beseitigung der Herrschaft um dort selbst die Herrschaft auszuüben (wie beim Kolonialismus). Die USA installiert neue Regime, die ihr dienstbar sind, beherrscht das Territorium aber nicht selbst.

  5. Nachdem die Geschichtsbücher voll ist mit diversen Systemen, wäre es Zeit die Welt als ganzes unseres zu betrachten, ohne Grenzen und Staaten. Wir haben nur diese Erde und meiner Meinung nach, kommen die Menschen sehr gut zurecht ohne diesen staatlichen Beugungsystem.

  6. Im serbischen teil vom ‚Kosovo‘ wurden Wahlen durchgeführt, die überwiegende Mehrheit wählte nicht.
    Lt. einem Portal gingen 3% zur Urne und haben dann die Wahlgewinner nicht in ihre Amtsstube hinein gelassen…
    Die EU hatte nichts besseres zu tun, die Wahlen anzuerkennen um dann ein paar Tage später Neuwahlen zu fordern.
    Ist Demokratie nicht herrlich?
    Der beste cum ex Kanzler geht zum FALKENsee SPD feiert Europafest, begleitet von zurufen über die Ukraine und ein Satz, neben anderen, sagte Scholz ‚“Und weil Putin der Kriegstreiber ist, der hier von euch ausgeschrien wird, wenn Ihr irgendeinen Verstand in euren Hirnen hättet …“
    Seht ihr so funktioniert die deutsche Demokratie und wer zu forsch Kritik übt, der wird über etliche Kanäle fertig gemacht!
    Vielleicht müsste das Wort Demokratie definiert werden, um überhaupt zu verstehen was gewisse Damen und Herren darunter verstehen!

    1. Stimmt. So nach dem Motto, ihr seid der Demos, wir aber die kratie. Also, ist doch alles Paletti. Wir leben in einer Demokratie…

  7. Die USA sind keine Demokratie sondern eine Plutokratie!
    Die Super-Reichen ueben schon seit Generationen die politische Herrschaft aus, es ist schier unmoeglich, dass ein Vertreter der unteren – und oberen Mittelschicht Praesident der USA wird.

    Ein Witz machte 2020 in den USA die Runde: (aus einem Artikel 2020 NDS ueber Demokratie)
    „Die Demokraten Adam Schiff und Nancy Pelosi sind besorgt, dass amerikanische Wähler in die Wahl 2020 eingreifen könnten.“

  8. Wenn wir schon beim Philosophieren sind…

    Die Demokratie im antiken Griechenland war eigentlich aber auch nicht das was man heute als Demokratie bezeichnen würde. Das wahlberechtigte s.g. Volk (Demos) war im Grunde nur eine Handvoll superreicher und einflussreicher Männer aus Athen. Frauen, wie auch die gesamte einfache Bevölkerung und erst recht die ganzen Sklaven gehörten freilich nicht dazu. Insofern war das auch eher eine besondere Art der Aristokratie.

    Außerdem, wenn man es genau nimmt ist eine Demokratie auch eine Form der Diktatur. Die Diktatur der Mehrheit. Auch in einer Demokratie ist Tyrannei ebenfalls keinesfalls ausgeschlossen. Denn auch eine Mehrheit kann sich darüber einig sein, dass es eine gute Idee wäre eine bestimmte Minderheit auszumerzen. Auch dafür gibt es Beispiele. Mir fällt da zum Beispiel Myanmar ein. Noch vor gar nicht so langer Zeit wurde dort der Triumph der Demokratie gefeiert. Nach vielen Jahren einer Militärdiktatur gab es wieder eine demokratisch gewählte Regierung mit einer Friedensnobelpreisträgerin in der Rolle des Staatsoberhaupts. Kaum war die demokratische Regierung an der Macht begann in Myanmar eine ethnische Säuberung und religiös-ethnologisch motivierter Genozid an der Minderheit der Rohingyas. In einer lupenreinen Demokratie wohlgemerkt, denn die Mehrheit war sich darüber einig, dass es „längst überfällig“ gewesen ist.

    1. Auch in Einer Demokratie ist die Tyrannei nicht ausgeschlossen!

      Welch wahre Worte, daß Haben schon die alten Griechen festgestellt aber nach 5000 Jahren gibt’s immer noch größtenteils Probleme mit der Tyrannenherrschaft.

      Was Tun? Frage hier für die Kronstädter-Matrosen?

      1. Was tun?

        Es sind die Menschen, die nicht perfekt sind. Läßt sich das ändern? Wenn JA, wie? Wenn NEIN, warum?
        Nobody is perfect, war mal so ein Spruch.
        Es ist wie es ist. Ich fürchte wir müssen damit leben.

        Absolut ist relativ und relativ ist absolut!

  9. Alles was das Ansehen der Demokratie beschmutzt bekommt eben einen anderen Namen, sodass die Demokratie in der Vorstellung die perfekte Herrschaft bleiben kann. Wer ist denn der Vertreter einer Schicht? Der von ihr unterstützt wird oder der aus ihr kommt. Obama scheint zumindest nach kurzem googeln aus der Mittelschicht zu kommen. Es ist doch auch gar nicht nötig, dass die Superreichen die Macht an sich ziehen. Auch hierzulande wird doch alles dafür getan, dass die Wirtschaft brummt. Elon hat Milliarden vom deutschen Staat bekommen dafür, dass er nach Berlin/Brandenburg kommt. Infineon bekommt 9 Milliarden, damit sie nach Dresden kommen. Und Intel waren 6 Milliarden zu wenig damit sie nach Magdeburg kommen. Nach neusten Meldungen fordert Intel 10 Milliarden. Wie immer lässt sich die Ampel vom Kapital über den Tisch ziehen. Alles ohne Wahlkampfspenden für Scholz. Und auch noch US-Firmen. Spricht das jetzt dafür, dass Deutschland eine US-Kolonie ist, also sowas wie das Anhängsel der US-Plutokratie?

    1. Investoren investieren und wenn Investoren Kapital vom Staat erhalten, ist das eine Umverteilung und hat rein gar nichts mit Demokratie oder neoliberale Wirtschaftsordnung am Hut, das ist schlicht und einfach RAUB.

  10. Die Welt muss einen Polizisten haben und die USA mit ihrer seit 200 Jahren anhaltenden Treue zur Verfassung sind dazu am besten geeignet. Vielleicht ist der Polizist nicht ohne Makel, aber jeder andere wäre schlechter. Um mal die Meinung der CDU zusammen zu fassen.

    Dass sich die USA stets aus Fehlentwicklungen aus eigener Kraft befreien kann, war nicht immer nur Einbildung. Immerhin sind sie der einzige Staat, der einen Krieg aufgrund von Demonstrationen im eigenen Lande aufgeben musste.

    Aber folgen wir mal der CDU-Logik: jetzt ist die Verfassung wirklich außer Kraft gesetzt. Schon durch die Existenz von Guantanamo, aber endgültig seit dem NSA-Skandal: Auch US-Bürger werden pausenlos überwacht, in einer Weise, die eindeutig gegen die Verfassung verstößt. Aber was wurde getan? Nichts. Die Verfassung aber gilt entweder immer oder gar nicht. Ergo gar nicht. Genau das ist jetzt an unzähligen Stellen zu sehen.

    Wenn die USA überhaupt jemals wieder als Führungsmacht in Frage kommen sollen, muss das repariert werden. Hier ruhten die Hoffnungen eine Zeitlang auf Donald Trump, der sich mit dem Tiefen Staat anlegen wollte. Hat er sich nicht getraut. Der ist es nicht.

    Was auffiel: der NSA-Skandal hatte das ganze Spätjahr 2013 die Schlagzeilen beherrscht. Dann, ab Dezember verschwand er spurlos aus der Presse, kein Wort mehr darüber. Zugunsten des Maidan, der nun plötzlich alles an Wichtigkeit überragte. Die Gleichzeitigkeit, mit der sowohl die amerikanische wie auch die europäische Presse der Vorgabe folgten, war auffällig. Gleichschaltung ist das richtige Wort dafür.

  11. Wenn schon das Altertum bemüht wird, dann aber faktentreu. Das, was die Athener Demokratie nannten, wurde schon bald ausgehöhlt, nicht zuletzt durch den einflussreichsten athenischen Politiker des 5. vorchristlichen Jahrhunderts, Perikles selbst. In der aristotelischen Staatslehre, die eine zirkuläre Entwicklung der Staatsformen behauptet, folgt der Demokratie die Ochlokratie, also eine Pöbelherrschaft. Heute wäre wohl von Populismus die Rede. Weder der antiken, noch der modernen Demokratie ist es gelungen, entscheidende Machtfaktoren transparent zu machen, damals wie heute ist das Problem der Macht durch ökonomische Potenz nicht ansatzweise gelöst. Dazu kommt eine inhärente Schwerfälligkeit demokratischer Entscheidungsabläufe, in der Schweiz wurde daher im Zweiten Weltkrieg das demokratische System weitgehend auf Eis gelegt und die Macht einem General anvertraut. Nach Kriegsende trat dieser zwar wieder in den Hintergrund, doch bedurfte es recht umfassender politischer Auseinandersetzung, die politische Exekutive, den Bundesrat, auf ihre Vorkriegsfunktion zurückzudrängen.

    Wenn, soziale, militärische oder ökologische Gefahr im Verzug ist, gilt es schnell zu handeln, was bürgerlich-demokratische Strukturen eher hindern. Mit ein Grund für die historisch immer wieder zu beobachtende Klumpung der Macht, vor der auch keine Demokratievariante gefeit ist. Die alten Römer versuchten in der Zeit der Republik diesem Problem durch strenge Annuität in allen Ämtern zu begegnen, ein System, das bekanntlich der wirtschaftlichen Entwicklung hin zu einer steinreichen Klasse von Händlern und Latifundienbesitzern nicht standhielt.

    Die Vorstellung, es gebe eine für alle sozioökonomischen und ökologischen Umstände gleichermassen geeignete Staats- und Regierungsform, die man gefunden habe und nun auf ewig beizubehalten sei, ist naiv. Strukturelle Änderungen der materiellen Basis erfordert die Anpassung politischer Formen. Nichts ist für die Ewigkeit. Eine in Stein gehauene Verfassung, wie sie z. B. die usa kennt, entwickelt sich mit der Zeit zu einem entscheidenden Hindernis. Stets muss nach Neuem, den je aktuellen Umständen Angepasstem gesucht werden. Heute ist der Weg vorwärts wohl durch die Einführung aleatorischer Elemente gekennzeichnet. Zufall erschwert Seilschaftenbildung.

  12. Korrektur: Elon Musk wollte das Geld gar nicht das ihm die Regierung hinterher werfen wollte. Allerdings hat Tesla seine Pläne wegen des IRA wieder geändert und Grünheide wird zum Zulieferer für die Batterieproduktion in den USA degradiert. „Die Steuererleichterungen des IRA haben unsere ursprünglichen Pläne dahingehend beeinflusst, dass der Fokus der Zellfertigung auf den Fertigungsstätten in den USA liegt“, teilte Tesla mit. „Das Hochfahren und der Ausbau der Produktion in den USA wird aber durch Grünheide unterstützt.“ Einzelkomponenten der Zellfertigung wie Elektroden würden in Deutschland produziert und dann in die USA verschickt.“

    Der Kampf der Staaten um die Attraktion von Kapital und die Sicherung ihres Standorts ist voll entbrannt und die Kapitale nutzen das gnadenlos aus.

  13. Mao Zedong hat gesagt: „Die Macht kommt aus den Gewehrläufen“
    Jetzt die Frage: „Wer besitzt die?“ Die USA, Russland, China, die Konzerne?

    Die Menschheit gibt jährlich Billionen dafür aus sich gegenseitig umzubringen statt sich um das Wohlergehen der Menschheit zu kümmern. Glaubt jemand an die Fähigkeit der Menschen, das zu ändern?
    Der Irrsinn wird vemutlich erst enden wenn sich die Menschheit im atomaren Fegefeuer selbst vernichtet hat.

  14. Michael Hudson sprach neulich davon, dass Tyrannen zu Unrecht einen schlechten Ruf hätten. Manche Tyrannen hätten dem Volk die Macht von den Oligarchen zurückgebracht. Er sprach auch davon, dass eigentlich nicht Caesar der Bösewicht war zum Ende der Republik, sondern Cicero. Um das bewerten zu können, müsste ich Texte genauer lesen. Ich habe sie zwar in der Schule damals gelesen, aber das war natürlich kein Thema und es wurde wie überall Cicero bewundert.

    Origins of debt: Michael Hudson reveals how financial oligarchies in Greece & Rome shaped our world

    https://www.youtube.com/watch?v=Hqe3IQQo_t4

    Demokratie gilt als sakrosankt. Die darf man nicht anzweifeln als Normalsterblicher. Nur Hillary Clinton darf z.B. zu Wahlen in Palestina sagen, dass sie die nicht hätten zulassen dürfen, wenn eben die Hamas gewinnt. Überhaupt regiert die USA die Welt – auch Deutschland – vornehmlich mit regime changes. Demokratie ist dazu ganz praktisch, denn so braucht man nur lächerlich wenige Dollar, von denen man unendlich Viele aus dem Nichts erzeugen kann, um sich den Wahlsieger zu kaufen. Oft werden Politiker nicht direkt gekauft, sondern die Wahl. Heutzutage werden oft Wahlkampfmanager geschickt, die für den Sieg in erfolgreichen Kampagnen sorgen. Ohne Geld geht nicht viel, wie Linke und Unabhängige immer wieder lernen. Diese Methode hat den Vorteil, dass der Hegemon dem Sieger nicht zu viel Geld geben muss und der Vasall abhängiger ist von seinem Hegemon. Es ist erstaunlich bei wie vielen „Demokratien“ Präsidenten mit US-Ausbildung oder als eigentlich Ausländer gewinnen, also überhaupt nicht repräsentativ für die Mehrheit sind. Es ist natürlich die gemanagte Demokratie.

    Es zeigt sich also, wenn man die Vasallen im Imperium der USA anschaut, wer nur eine „Demokratie“ hat, ist nicht souverän. Souveränität ist wichtiger als Demokratie. Chile 73, überhaupt Operation Condor, wo mit Planung der CIA und Ausbildung der Militärs an der School of America ausgebildet wurden, sind warnende Beispiele.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Western_Hemisphere_Institute_for_Security_Cooperation

    Oder die kommunistische Partei in Indonesien setzte auch auf Demokratie.

    https://www.youtube.com/results?search_query=jakarta+method

    In Deutschland sind so unfähige Führer am Werk, weil das Denken der Deutschen über 70 Jahre von amerikanischer Propaganda geprägt wurde.

    Open Secrets with Dr. Dan Stanislowski: The Cultural Cold War

    https://www.youtube.com/watch?v=HxEwRxv2Ec8

    Den meisten Deutschen, auch vielen Schreibern hier, ist gar nicht klar, wie stark sie von US-Propaganda beeinflusst sind. Achtet mal etwas selbst darauf, was ihr sagt, und von wem ihr das übernommen habt. Vieles habt ihr natürlich in der Schule beigebracht bekommen – und nie wirklich hinterfragt. Es gab aus Zeitmangel fast immer Frontalunterricht und Bulimielernen. Die große Mehrheit hat sich nie gefragt, wer ihre Geschichtsbücher und andere Schulbücher geschrieben hat, wer die deutschen „Klassiker“ im Deutschunterricht für sie ausgewählt hat, wer deren Denken beherrscht – in der besten Demokratie, die man kaufen kann.

    1. So unbekannt ist mir das nicht: Der Rahmen für das Grundgesetz wurde von den Alliierten vorgegeben. Es gibt ein Dokument, echt oder nicht?, in dem festgelegt wird, dass die Alliierten 100 Jahre nach Kriegsende Einfluss auch unsere Presse nehmen. In der Schule wurden Huxley’s „Brave New World“ und Orwells „1984“ und „Animal Farm“ gelesen. Animal Farm – das ist der Sozialismus/Kommunismus. Und dann „Holocaust“ und die Dokumentarfilme, die zur Befreiung der KZ’s gemacht wurden. Das ist Prägung. Daneben amerikanische Filme im Fernsehen und Coca Cola Kultur. Nur war uns das als Jugendliche noch nicht so klar, denn es war ja noch „Kalter Krieg“ und es ging um den Schießbefehl der NVA und alles negative, dass sich in der sowjetischen Einflußzone abspielte.
      Und dann kam die Öffnung, die „Wiedervereinigung“, der Zusammenbruch der Sowjetunion. Damit hatte ich nicht gerechnet.
      Seit der Sache mit Dominique Strauss-Kahn ist mir klar, dass das kein Zufall war, sondern gesteuert. Und dass man bei allen revolutionären Gruppen, aber auch Terrorgruppen in Ländern darüber nachdenken muss, wer das finanziert und steuert. Oder wo der „Bimbes“ wirklich herkam….
      Unsere „Wirklichkeit“ war und ist nicht „Wirklichkeit“.

    2. @ Georg
      Wohl wahr. Adenauer soll auch mit Hilfe der CIA die Wahlen gewonnen haben weil er für die Wiederbewaffnung war.

      Der Spiegel berichtete 1997:
      „Konrad Adenauer, Winston Churchill und andere europäische Spitzenpolitiker ließen sich in den fünfziger Jahren ihre Propaganda für den Europa-Gedanken vom amerikanischen Geheimdienst CIA bezahlen. Das belegen Dokumente aus britischen und amerikanischen Archiven.“
      https://www.spiegel.de/politik/die-cia-zahlte-a-08ce7786-0002-0001-0000-000008757194

      Heute würde der Spiegel solche Artikel nicht mehr veröffentlichen. Heute hat der Spiegel die Schere im Kopf

  15. Es gilt immer noch, was Stanislav Lem schon vor Jahrzehnten sinngemäß sagte:
    Die Probleme der heutigen Welt sind derart komplex und schwierig, dass niemand mit Verstand und Verantwortungsgefühl sich zutrauen würde diese zu lösen. Die Folge ist, dass an Macht- und Entscheidungspositionen sich Leute drängen die entweder die Probleme nicht überblicken oder die kein Verantwortungsgefühl haben, oder bei denen beides zutrifft.
    Ergänzung von mir: oder Idealisten, die aber regelmäßig an der Übermacht der von Lem genannten Klientel scheitern.
    Objektiv gesehen gilt ohnehin nur das Recht des Stärkeren. Ob dieses nun in Form einer Diktatur oder Demokratie oder wie auch immer durchgesetzt wird ist dekorativer Firlefanz. Ich kenne keinen Fall in den sogenannten westlichen Demokratien, wo sich Entscheidungsträger den Wünschen des Volkes, sei es durch Demonstrationen, Petitionen oder sonst geäußert, gebeugt haben. Es zählt weder Volkes Wille noch Vernunft, nur die eigene Agenda, oder die der Geldgeber wird durchgesetzt

    1. Der (Aus)Bildungsstand der Bevölkerung liegt immer unterhalb der Möglichkeiten der Herrschenden. Dewegen herrschen sie ja. Keine Bildung der Welt erlaubt ernstzunehmende Planung für eine in der Realität immer offene Zukunft.
      Völlig unabhängig von der Herrschaft gibt es Ereignisse, die massiv das Leben der Bevölkerung beeinträchtigen können: Dürren, Überschwemmungen, Kälte- und Hitzeperioden und daraus resultierende Mangelerscheinungen, die dann auch Menschenleben kosten. Solche Ereignisse gab es lange vor Zeiten der Industrialisierung und es wird sie immer geben und alle gesellschaftlichen Organisationen und Institutionen werden damit immer wieder überfordert sein. So lange es nicht um Krieg geht, sind die Menschen in solchen Lagen in aller Regel nicht unbeholfen, sondern entwickeln gemeinsame Überlebensstrategien und Praktiken, die allerdings nie das Leben ALLER retten.
      Technikfolgenabschätzung ermöglicht zwar eine Minimierung schädlicher Auswirkungen, schließt aber nicht aus, dass einzelne Menschen mit entsprechenden Dispositionen vom „Fortschreiten“ zu ihrem Nachteil betroffen werden. Es gibt keine Instanz, die in der Lage wäre das Überleben ALLER zu gewährleisten. Zum Ausgleich hat man den „lieben Gott“ erfunden.

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