Wie jedes Jahr hat die EU-Statistikbehörde Eurostat am UN-“Weltbevölkerungstag”, dem 11.7., Zahlen zur Entwicklung der EU-Bevölkerung vorgelegt. Unternehmer und Politiker konnten aufatmen, aber nicht überall.
Am 1.1.2024 waren lt. Eurostat-Statistik 449,2 Mio. Menschen in der EU gemeldet. Das waren 1,6 Mio. mehr als am 1.1.2023. Vor allem die Zuwanderung von Menschen aus der Ukraine hat die EU aus einer demografischen Delle verholfen, die in den Corona-Jahren 2020 und 2021 mit einem Bevölkerungsrückgang von 1,5 Mio. am offensichtlichsten wurde, sich aber schon lange zuvor abzeichnete.
Die sog. natürliche Bevölkerungsentwicklung bewegt sich bezogen auf die gesamte EU seit 2012 im negativen Bereich. Dass die Bevölkerung der EU-27 seit dem dennoch um ca. 7 Mio. Menschen wuchs, ist ausschließlich auf einen durchgängig positiven Migrationssaldo zurückzuführen. 2019 verzeichneten nur 8 der 27 EU-Länder einen Geburtenüberschuss. 2022 wiesen nur noch Frankreich, Irland, Zypern und Schweden eine zweistellige Zahl bei den Geburten pro tausend Einwohner auf, aber 19 Länder eine zweistellige Zahl bei den Sterbefällen.
Inzwischen erreicht kein EU-Land mehr die für eine demografische Balance ohne Zuwanderung notwendige durchschnittliche Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau. In Frankreich lag diese sog. Fertilitätsrate 2022 mit 1,79 am höchsten und in Spanien mit 1,16 und Malta mit 1,08 am niedrigsten. Deutschland belegt in der Rangfolge mit 1,46 einen mittleren Platz.
Wachstum im Westen, Schrumpfung im Osten
Beim Blick auf die einzelnen EU-Länder zeigt sich eine dramatische Divergenz der nationalen Entwicklungen. Im Zeitraum 1991 bis Ende 2023 ist die Bevölkerung Deutschlands von 80,01 Mio. auf 83,44 Mio., also um 4,3 Prozent, angestiegen. Der jährliche Sterbeüberschuss, der 1997 mit 48.316 am niedrigsten und 2023 mit 334.897 am höchsten war, wurde durch Zuwanderung aus anderen EU-Ländern – 2023 lebten in Deutschland 2,6 Mio. polnische, rumänische, bulgarische und kroatische Staatsangehörige -, durch außereuropäische Zuwanderung und durch die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge überkompensiert. Unter den westlichen EU-Ländern bildet Deutschland bei der Bevölkerungsentwicklung dennoch ein Schlusslicht.
Die Bevölkerung der Niederlande wuchs zwischen 1991 und 2023 von 15,07 Mio. auf 17,9 Mio., also um 18,8 Prozent. Frankreich verzeichnete in dem genannten Zeitraum einen Anstieg seiner Einwohnerzahl von knapp 17 Prozent, von 58,56 Mio. auf 68,4 MIo. Schweden, das 1991 erst 8,61 Mio. Einwohner hatte, erreichte Ende 2023 10,55 Mio., was einem Anstieg von 22,5 Prozent entspricht. Und auch die Bevölkerung Österreichs wuchs deutlich schneller als die Deutschlands, von 7,75 Mio. im Jahr 1991 auf 9,15 Mio 2023, also um 18 Prozent. Besonders bemerkenswert ist auch der Bevölkerungszuwachs Spaniens von 38,97 Mio. auf 48,6 Mio., was einem Plus von 24,7 Prozent entspricht.
Deutlich anders sieht die Situation in den östlichen Ländern der EU aus. Die an EU-Kernländer grenzenden Staaten, also Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei verzeichneten im Zeitraum 1991 bis 2023 eher geringe statistische Bevölkerungsbewegungen, Polen z. B. ein Minus von 4,3%, Tschechien ein Plus von 5,7%. Die Länder profitierten von umfangreichen Direktinvestitionen westlicher Konzerne. Wer in den westlichen Nachbarländern Arbeit gefunden hat, ist oft als Tages- oder Wochenpendler unterwegs und hat seinen/ihren Lebensmittelpunkt im Heimatland behalten.
Ehemalige Länder des sog. Ostblocks im Nordosten und Südosten der EU – Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Lettland und Litauen – haben dagegen einen dramatischen Bevölkerungsrückgang hinnehmen müssen. In Bulgarien verringerte sich die Bevölkerungszahl von 8,63 Mio. auf 6,44 Mio., also um 25,4%, Rumänien büßte bis Ende 2023 knapp 4 Mio. seiner 1991 noch 23 Mio. Einwohner ein, was einem Minus von 17,1% entspricht. In Lettland, das mit gut 64.000 Quadratkilometern mehr als doppelt so groß wie Belgien ist, lebten laut Eurostat am 1.1.2024 noch 1,87 Mio., 29,4% weniger als 1991 und knapp 10 Mio. weniger wie in Belgien. Litauen verlor seit 1991 22,2% seiner Einwohner und zählt heute noch 2,88 Mio. Kroatiens Einwohnerzahl hat sich von 4,68 Mio. auf 3,86 Mio., also um 17,5%, verringert.
Dieser Bevölkerungsverlust der Länder der äußeren östlichen EU-Peripherie erklärt sich zum einen aus einem deutlichen Sterbeüberschuss. 2022 war die Zahl der Verstorbenen je 1000 Einwohner in Bulgarien, Lettland und Litauen ungefähr doppelt so hoch wie die Zahl der Geborenen, in Kroatien und Rumänien war sie nur etwas geringer. Doch die eigentliche Ursache dieses Ungleichgewichts ist die Auswanderung in die reicheren Länder der EU, der nur im Falle Litauens eine nennenswerte Einwanderung – von Belarussen und Ukrainern – gegenübersteht. Viele junge Menschen im üblichen Alter der Familiengründung haben ihr Heimatland verlassen, der Anteil der Alten ist deutlich gestiegen.
In den EU-Kandidaten-Ländern des West-Balkans und in Moldawien stellt sich die Bevölkerungsentwicklung ähnlich dar wie in der äußeren EU-Peripherie. Die Ukraine durchlebt eine demografische Katastrophe.
Aussagewert von Bevölkerungsstatistiken
Demografische Daten, das darf nicht unerwähnt bleiben, sind mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Die Basis der Angaben sind immer noch die Registrierungen in örtlichen Meldeämtern. Die sind fehlerbehaftet, weil gerade Menschen in Regionen mit transnationalen Wanderungsbewegungen es mit den Anmelde- und Abmelde-Verpflichtungen nicht so genau nehmen.
Die EU verlangt daher von ihren Mitgliedsländern eine “Zensus”-Zählung, bei der die Zahlen der Meldeämter mittels stichprobenartiger Haushaltsbefragungen, Wohnungszählungen u. ä. ergänzt und korrigiert werden. Wie fehlerbehaftet Bevölkerungsstatistiken sein können, veranschaulichten in Deutschland erst vor einigen Wochen Medienmeldungen über eine deutliche Korrektur früherer Angaben des Bevölkerungsstands. Der Zensus 2022 ergab, dass Deutschland nicht wie bis dahin verkündet 84 Mio. Einwohner, sondern nur 82,7 Mio. hat.
Unternehmer und Finanzinvestoren sind ohne Frage an realistischen Zahlen über die Bevölkerungsentwicklung interessiert, von den Politikern der verschiedenen Ebenen kann man das nicht immer sagen. Bevölkerungswachstum, höhere Geburtenzahlen und längere Lebenserwartung werden gern als Teil einer politischen Erfolgsbilanz “verkauft”, umgekehrt dienen niedrige Zahlen als Rechtfertigung einer liberalen Einwanderungspolitik.
Sozioökonomische Spaltung der EU
Doch unbenommen solch grundsätzlicher Einschränkungen des Aussagewerts von Bevölkerungsstatistiken: Die fraglos diametral entgegen gesetzten demografischen Entwicklungen in den einzelnen EU-Ländern haben die sozioökonomische Spaltung der EU verfestigt. Politiker der Peripherie bringen immer mal wieder Kompensationszahlungen für den Arbeitskräfte-Transfer ins Spiel. Die EU-Kommission beschwichtigt in einer Veröffentlichung im April diesen Jahres: “Die EU berücksichtigt demografische Aspekte bei ihrer Politik-Gestaltung.”
Aber wie das jenseits der oft fehlgeleiteten Mittel aus den Kohäsions-Programmen und angesichts der desaströsen Bevölkerungsprognosen für die Peripherie-Länder aussehen soll, bleibt völlig unklar. In diesen Ländern versuchen derweil Unternehmen und Verwaltungen mit Einwanderung aus Drittländern die durch Auswanderung entstandenen ökonomischen und sozialen Notlagen zu beheben. Für viele polnische Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ist medizinisches Personal aus der Ukraine unerlässlich geworden. Wirtschaftsvertreter Litauens setzen auf belarussische Arbeitskräfte und warnen eindringlich vor Einreisebeschränkungen nach dem Muster solcher für russische Staatsbürger. Rumänien hat 2023 42.000 Arbeitsvisa an Süd-Asiaten ausgegeben, um dann aber festzustellen, dass ein großer Teil von diesen sich nach der Ankunft im Land nicht an die vorgesehenen Arbeitsplätze, sondern offenbar in westliche Länder begeben hat.
Kapitalismus braucht Wachstum, auch das der Bevölkerung. Menschen – “Humankapital” – sind als Produzenten und Dienstleistungserbringer, aber auch als Konsumenten wichtig. Der private Konsum ist in den hochentwickelten Ländern sogar zu einer entscheidenden Triebkraft der volkswirtschaftlichen Entwicklung geworden. Der britische Bevölkerungsforscher Paul Morland schreibt von der “Macht der Demografie”. Für ihn waren und sind Bevölkerungen und deren Entwicklung “Dreh- und Angelpunkt des Weltgeschehens”.
In der Europäischen Union speist sich das Bevölkerungswachstum der reichen und einflussreichen Länder aber zu großen Teilen aus der demografischen Degression der ärmeren Mitgliedsländer. Dies soll und wird offenbar so bleiben. Die von Eurostat veröffentlichten Bevölkerungsprognosen jedenfalls, die für die westlichen Länder bis 2050 ein weiteres, z. T. deutliches Bevölkerungswachstum, für die Peripherieländer aber eine Fortsetzung des Bevölkerungsrückgangs vorhersehen, legen das nahe. Doch aus dieser Entwicklung entsteht ein politisches Konfliktpotential, das die Handlungsfähigkeit der EU erheblich beeinträchtigen könnte.
Ich sehe auf der Karte mit der Ausnahme von Irland und der Türkei, fast überall ein schrumpfen.
Nur in unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Die Frage ist, ist das wirklich schlimm?
Früher haben ja ebenfalls viel weniger Menschen in Europa gelebt.
Es gäbe nach einer Übergangszeit genug Wohnraum und über Ressourcenknappheit müsste man auch nicht mehr nachdenken.
Das Wasser reicht, für die Nahrungsproduktion ist genug Platz und andere Rohstoffe kann man einfach durch Abriss gewinnen.
Ökologische Ausgleichsflächen entstehen von selbst. Ohne Kosten.
Nur das Großkapital hätte ein Problem, da der aktuelle Kapitalismus von einem ständigen Wachstum lebt.
Wenn die Bevölkerung nicht mehr wächst, dann kommt das Wirtschaftswachstum nicht mehr “automatisch”, sondern nur durch Innovation bzw. Produktivitätssteigerung.
Bis in die 90er ist für die Mehrheit ein Wohlstandszuwachs möglich gewesen, obwohl die Top-1% überdurchschnittlich profitiert haben. Bei Bevölkerungsrückgang, der ja an sich nicht schlimm ist, fallen Konsumenten weg.
Im Kreditgeldsystem ist das ein Problem, weil das neu gedruckte Geld (zwangsweise muss die Zinslast bedient werden) weniger Abnehmer findet. Die Reichsten 0,1% wissen doch jetzt schon nicht mehr wohin mit dem Geld, hauptsache es “vermehrt sich”.
Im Goldstandardsystem (das auch seine Schwächen hat) war der Bevölkerungszuwachs ein Problem, weil das Gold knapp und wertvoller wurde und es dann gehortet wird und in der Folge noch knapper wird.
Ein Sachwertgedecktes Geldsystem löst aber sicher nicht automatisch Probleme, weil die Politik sich meist nach den Interessen der oberen 5% richtet…
Lesetipp: Das Kapital im 21. Jahrhundert von Thomas Piketty, nur ca 1000 Seiten…
Ich sage ja, wo ist eigentlich das Problem bei einer sich verringernden Bevölkerung.
Nur die aktuelle Art, wie die Wirtschaft betrieben wird, würde nicht mehr funktionieren.
Solche zweifelhaften Titel wie Exportweltmeister sind ja kein Wert an sich.
Selbst bei einer sich verschlechternden Entsorgung von Abfällen, würde sich die Umweltsituation verbessern, weil einfach die Mengen problematischer Stoffe massiv abnehmen.
Und beim geschmähten CO2, welches erstmal vollkommen natürlich, chemisch relativ unbedenklich und nützlich ist, würde es eine massive Reduktion der menschenverursachten Emissionen geben.
So gesehen, sind zuzugsfeindliche Parteien sogar grüner als die Grünen.
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@Stefan sagt:
“Die Reichsten 0,1% wissen doch jetzt schon nicht mehr wohin mit dem Geld, hauptsache es “vermehrt sich”.”
Wie wär’s mit einer Reichensteuer oder einer Vermögenssteuer? Aber vor allem einer echten Erbschaftssteuer progressiver Art, beginnend bei 1 Million und die bei 500 Mio mindestens 50% erreichen sollte, also die Hälfe an den Staat geht.
Warum das illusorisch ist, obwohl die Mehrheit des Volkes vermutlich dafür wäre, liegt an der Konzeption der liberalen Demokratie, wo letztlich doch nicht der Volkswille zum Tragen kommt, sondern sich das Interesse des großen Geldes immer durchsetzt. Die liberale Demokratie ist eine vorgegaukelte Illusion, in Realität ist sie eine Plutokratie.
Selbst ohne Blickwinkel auf das Geld: Militär und dieses Gesocks verbrauchen für ihre persönlichen Lebensbedürfnisse enorme Ressourcen, deren Gewinnung und Verarbeitung riesige Energiemengen beansprucht. Mit dem, was diese Arbeitslosen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse brauchen, kann man die gegenwärtig lebenden Menschen jeglicher Couleur an ihren Standorten problemlos ernähren. Es ist in der Sache schlichtweg gelogen, dass nur die globale “freie” Marktwirtschaft geeignet ist, alle Menschen artgerecht im Rahmen der lokalen Ernährungsgewohnheiten zu versorgen.
Alle Armen bei uns könnten problemlos und gesund ernährt werden, wäre diese Leute bereit, außer dem Filet auch den Rest des Tieres zu essen. Sie sind keine `Schicht´, sondern die Profiteure der Arbeit von Milliarden Menschen. Man muss die Kritiker nur angemessen “versorgen” – schon ist die Welt wieder in Ordnung. Das einzige was gegenwärtig wächst, ist der Anteil der Korrupten an der Weltbevölkerung.
https://www.cicero.de/wirtschaft/sven-giegold-im-portrat-habecks-steuermann
Die Leute essen den Rest.
Nur püriert und in Form gegossen.
Und überteuert. Unter anderem darum bleiben viele auch arm.
Ich empfehle mal eine Folge Legge.
Ansonsten, Zustimmung.
Anscheinend ein Missverständnis: “Diese Leute” meint die grenzenlos Saturierten.
Es gibt auch Menschen, deren Eingeweide manches nicht vertragen. Die Verträglichkeit zugeführter Stoffe ist individuell unterschiedlich. Es sei einfach gefragt, ob es menschheitsdienlich ist, in der ” entwickelten Welt” ganzjährig frisches Gemüse und Obst zu essen, das aus aller Welt eingeflogen wird, weil für Viehhaltung geeignete landwirtschaftlich nutzbare Flächen in D von umweltfreundlichen “Energiebauern” in Beschlag genommen werden. Wie viel Imperialismus in Verzehr vegetarischer Lebensmittel steckt, darf gefragt werden. Die Demeter-Bananen aus deutschen Gewächshäusern machen das Kraut nicht fett.
Ab sehr hohen Vermögen kann man drüber reden.
Die werden sich nur nicht erwischen lassen.
Aber, eine Million ist gar nichts. Ein Haus mit Garten und ein Bild von einem befreundeten Maler an der Wand und schon ist man dabei. Das Haus mit Garten will man behalten, hat also eigentlich keinen Wert außer dem das man keine Miete zahlt. Dafür aber andere Kosten anfallen. Das Bild hat eventuell einen hohen persönlichen ideellen Wert und eigentlich will man es behalten. Man könnte über eine Sondersteuer bei zeitnaher Veräußerung nachdenken. Da in einem solchen Fall, die Erben wirklich nur auf Kohle aus sind.
Dazu haben wir ja eine happige Inflation. Früher waren 3000 Mark ein gutes Einkommen.
Heute ist das umgerechnet in €, quasi Sozialhilfe. Genauso ist es mit der Bewertung von Vermögenswerten. Die ist teilweise recht volatil und klar die Zahlen steigen oft von Jahr zu Jahr. Aber es kann auch massiv andersrum gehen. Zumal man sagen muss man bekommt für eine Million inzwischen viel weniger als früher.
Aus meiner Erfahrung heraus löst sich das bei den Meisten ab der dritten Generation von selbst.
Irgendwie kommt es dann sehr oft zu einer Degeneration.
Wenn ich von diesem Gesocks rede, meine ich nicht einen sparsamen Mittelschichtler mit zufälligen Wertzuwächsen aus Gründen der Schwäche für Bilder, Schallplatten, Briefmarken der mit ein bisschen Geschick 7-stelliges zu vererben hat. Die oberen der Forbes-Liste verfügen über Milliarden und monatliche Einkünfte in Millionenhöhe. Mein Eindruck: Es gibt bei vielen Menschen keine Klarheit über die Unterscheidung von Einkommen in Geld, Vermögen in Geld und persönlichem Real-Vermögen, Vermögen in Form von Anteilen an den Sachwerten eines Unternehmens. Erhellend dazu ist ein Beitrag von Jens Berger auf den NDS unter dem Titel Börsenkauderwelsch.
Gesundschrumpfen nennt sich das in der Wirtschaft. Dort geht es darum, Ballast abzuwerfen, um höhere Gewinne einzustreichen. Man kann so z.B. die Produktion drosseln, um die Knappheit an Gütern zu erhöhen und so höhere Preise implementieren. Zugleich wird Personal abgebaut und in die staatlich vorgesehenen Solidaritätskassen gedrängt. Das entlastet auf der Kostenseite die Unternehmen und belastet die Gemeinschaft der Beschäftigten, natürlich nur die, die durch Staatszwang zahlungspflichtig sind. So wird eine Seite reicher und die andere ärmer und einige wie Beamte, Politiker und sonstige Besserverdienende beleiben eben davon verschont.
Bei der Demographie geht sowas gar nicht. Wo kämen wir auch hin, wenn es an Konsumenten fehlte? Das Gesundschrumpfen der Wirtschaft wäre dann unumgänglich und wenn es dann an der Masse von Zahlungspflichtigen mangelt, ja dann ist das eigene Portemonaie betroffen, weil man weniger Gewinne einstreichen kann. Womöglich wird dann alles so teuer, dass sich nur noch Gutbetuchte manchen Luxus erlauben könnten und der arbeitende Rest sich bescheiden muss.
Nein, am Facharbeitermangel geht kein Land zugrunde. Man braucht eben weniger Facharbeiter, wenn weniger Friseure, Bäckereien und Restaurants gebraucht werden und wo weniger Menschen leben, da braucht man auch weniger Wohnraum, Autos und Müllabfuhr. Nur mit den angehäuften Schulden bekommt man Probleme, denn pro Kopf steigt die Verschuldung nicht nur permanent weiter, sondern man stellt dann fest, dass die Finanzgeber auf ihre forderungen leider verzichten müssen, weil zuviel Spielgeld im Wirtschaftskreislauf vorhanden ist und die Schulden nicht mehr tragbar sind.
Demographie ist aber nicht der alleinige Maßstab, denn in der gesellschaftlichen Vielfalt mit unterschiedlichsten Lebensvorstellungen stecken auch noch zusätzlich Aspekte. Das gesellschaftliche Leben wird eben dadurch bestimmt, welche Mehrheiten sich entwickeln, also welche gesellschaftliche Gruppe den höchsten Zuwachs an Kindern zu verzeichnen hat und wie diese konditioniert sind. Es ist kein Zufall, dass in einigen Ländern der Welt die Ureinwohner in Reservaten leben.
Die Schulden sind kein Problem.
Die bezahlt man einfach nicht.
Hat Island bei seiner Staatspleite auch so gemacht und es hat keinerlei Probleme für die verursacht.
Genau genommen wäre das nichtbezahlen der Staatsschulden ein Teil des Gesundschrumpfens.
Negativ betroffen wären Banken, Versicherungen, Pensionsfonts, andere institutionelle Anleger und mehrheitlich recht wohlhabende Privatanleger.
So ließe sich auch die Menge des herumvagabundierenden Geldes einschränken.
Genaugenommen braucht man in einem Wirtschaftssystem, wo Betriebe ausreichend Rückstellungen für Investitionen bilden können, Banken nur für den Zahlungsverkehr. War in der DDR so. Auch für die Privatbetriebe, die es tatsächlich auch gab. Hatte selber einen. Versicherungen sind das Geschäft mit der Angst und bei anderer gesetzlicher Ausgestaltung wären viele von deren Produkten nicht nötig.
Die Lebensversicherungen sind einfach nur Beschiss.
Bei den anderen Genannten ist es das unternehmerische Risiko.
Man sollte halt solchen Pleitestaaten wie der USA oder dem Verbund EU kein Geld leihen.
Der Staat müsste nach sowas mal anfangen solide zu wirtschaften, da es mit der Geldbeschaffung auch nicht einfacher würde. Das sehe ich aber eher als Vorteil. Es würde nicht bedeuten das keine Investitionen in sinnvolle Infrastruktur oder anders was so wichtig ist mehr getätigt werden sollte.
Nur eben nicht wie bisher. Bei der derzeitigen allgemein vorhandenen Korruption im Vergabebereich, sehe ich erhebliches Einsparpotenzial.
Nur die recht kurze Phase der Inflation könnte ein Problem sein.
Im Endeffekt kommt das dicke Ende so oder so, da es wie bisher offenkundig nicht funktioniert.
Werter Kallok, die “Ukraine” ist (noch immer) nicht Teil der EU.
Wird sie in der Form auch nie. Weiß Herr Kallok sicher.
Aber Eurostat hat die Grafik herausgegeben. Deswegen ist sie so wie sie ist.
Ist eine europäische Behörde und daher…politisch weisungsgebunden.
So ist es. Hier ist mal wieder der Wunsch Vater des Gedankens bei der EU.
Irgendwie fand ich schon amüsant, dass Georgien bei der Fußball-EM mitspielte. Da sind wohl auch bereits feuchte Träume bei unseren Politbonzen der Hintergrund.
Ich habe die ganze Diskussion über “Vergreisung” und Notwendigkeit von Zuwanderung eigentlich nie richtig verstanden. Wobei der Autor schon eine Antwort gibt, wenn er schreibt, dass Kapitalismus Wachstum braucht. Das ist keine Frage subjektiven Wollens, sondern eine objektive Gegebenheit.
Der Planet selbst braucht weniger Menschen.
Der geschätzte Chefredakteur dieses Magazins schrieb auf tp gelegentlich Artikel über Japan. Über die dortige Vergreisung und dass er Zuwanderung fürs Land für unverzichtbar hielte. Nun stimmt es, dass von den Industrieländern Japan die ältesten Menschen hat, aber eben auch die gesündesten alten Menschen der Welt. Ein Land mit einer sehr geringen Kriminalität, einer funktionierenden Infrastruktur, einem Gesundheitswesen auf höchstem Niveau. Alles Dinge, die man selbst erleben kann und ich hatte nahe Verwandte, die dort lebten und arbeiteten. Und eben alles Dinge, von denen man in Deutschland, und in meiner Heimat Berlin nur noch träumen kann. Aber wir haben in Berlin, man sieht es auf der Karte, ein Bevolkerungswachstum, dass nur negative Folgen hat. Es gibt keine neuen Wohnungen, die vorhandenen werden demzufolge teuer. Das Gesundheitswesen ist längst kollabiert. Kinder werden in Schulen geschickt, ohne Deutsch zu können und Lehrer, wenn die überhaupt noch eine Ausbildung haben, unterrichten nicht mehr. Der Zustand der Verwaltung ist ein Hohn und die ganze Stadt erstickt im Müll.
Da ich beides, Japan und Deutschland, aus eigener Anschauung kenne, kann ich nicht umhin festzustellen, dass Japan, dass sich gegen unkontrollierte Zuwanderung sperrt, wobei die Sprache sicher noch ein Faktor ist, der Zuwanderung auch nicht administrativ begrenzt, klar besser abschneidet.
Ohne jede Ideologie und rein empirisch ist festzuhalten, dass Japan überzeugend widerlegt, dass Einwanderung für alternde Gesellschaften unverzichtbar ist.
Lieber 1211,
deine Beschreibung von Berlin trifft es.
Vermutlich wolltest du es nur kurz umreißen, denn eine genaue Mängelliste würde natürlich in keinen Post passen.
Deshalb auch meinerseits nur kurz:
In meinem Kiez (nicht nur da) hat der Senat viele Schilder aufgestellt, auf denen „Geh weg Schäden“ steht, also die Aufforderung an die Schäden, sich selbst zu beheben. Meine Hypothesen zum Verkehrssenat reichen von „exorbitantem Drogenmissbrauch“ bis zu „manischem Irresein der Sonderklasse“.
Die S-Bahn – es reicht eigentlich, wenn ich nur „die S-Bahn“ schreibe. Allein sie ist für einen jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe verantwortlich. Das ist kein Wunder, denn sie gehört der Deutschen Bahn AG, einer Anstalt, in der – aufgrund eines fehlgeschlagenen Inklusionsversuchs? – ähnliche Leute wie im Verkehrssenat zu einer Beschäftigung angehalten werden.
Nee, das stimmt so wie du es schreibst: man kann es nur anreißen. Aber wer zur Zeit das Geld für die Verkehrsverwaltung bekommt, weiß ich gar nicht. Die letzte Inhaberin des Postens wurde ja als akademische Betrügerin aus den Rennen genommen.
Ich habe Mitte der 80er in Suzuka gearbeitet und kann dem nur voll zustimmen.
Aber auch dort bröckelt es mit der Zuwanderung.
Ich denke, das auch die Japaner noch in den vollen Genuss anderweitiger Kulturen kommen werden… grins… 😉
Ich bin schon gespannt, wie es in Japan ausgeht, wenn darum gewürfelt wird, wer als letzter das Licht ausschaltet.
Es ist aber ein Irrglaube, anzunehmen, dass es in Japan keine Ausländer gäbe. Aktuell liegt der Anteil bei ca. 2% und jährlich wandern netto etwa 100.000 ein. Trotzdem sinkt die Einwohnerzahl natürlich, vor allem sinkt sie von Jahr zu Jahr schneller. Vielleicht ist Japan das 1.Land, dass nur von Androiden bewohnt wird.
Der japanische Kapitalismus hat auf die Wachstumsschwäche in Folge von Stagnation bzw. Degression der eigenen Bevölkerung und der privaten Nachfrage auf zweierlei Art reagiert:
1. Der Staat ist verstärkt als Nachfrager aufgetreten, Die hohe Staatsverschuldung zeugt davon. Die eigenen Bürger, die Geld hatten, aber ansonsten mit fast allem gut versorgt waren, traten als Kreditgeber auf.
2. Das japanische Kapital hat eine fast beispiellose Investitionstätigkeit im Ausland entwickelt. Vor allem natürlich in Asien, aber auch auf den anderen Kontinenten. Beispiele aus Europa sind die Übernahme der italienischen Bahnindustrie und das Sony-Zentrum.
Aber Kapital im Ausland akkumulieren, das ist mit schwer einzuschätzenden Risiken verbunden. Der Aufstieg Chinas setzt Japans ökonomischem Expansionsdrang Grenzen. Die Aussichten Japans als Wirtschaftssupermacht – vor 20 Jahren sprach man allgemein noch von der Triaden-Konkurrenz USA-EU-Japan – sind daher deutlich eingetrübt. Auch das Börsengeschehen in Tokio weist darauf hin.
Und die Bindung an den Hegemon und die verschärfte Konfrontation gegen China hilft kaum, die Aussichten aufklaren zu lassen. Aber die japanische Gesellschaft ist offensichtlich robuster. Ich bin kein Soziologe und kann nicht einfach behaupten, dass dies auch aus der größeren Hetorogenität resultiert. Aber es spricht schon sehr viel dafür.
Muss natürlich Homogenität heißen.
Eben, es geht duchaus auch anders!
“Der Planet selbst braucht weniger Menschen.” Könnte es sein, dass diese Feststellung eine religiöse ist? Nur weil vor 218 Jahren ein anglikanischer Pfarrer zum Nationalökonomen wurde, muss man die Tendenz seiner Vermutungen nicht für richtig oder gar für `wahr´ halten.
Was der Planet braucht, wissen Menschen genau so wenig wie Ameisen. Man sollte vielleicht einmal eine Karte anfertigen, über welche Teile der Erde und ihre Bewohner jeglicher Art wir so gut wie nichts wissen – nur die Information haben, dass etwas existiert und einen Namen bekommen hat. Nicht umsonst endet nahezu jede Wissenschaftssendung der Öffentlichen Sender mit Sätzen der Art: “Wir haben einen Ansatzpunkt gefunden, aber es gibt noch viel Forschungsbedarf. ” aus dem Munde eines Wissenschaftlers. Das dient ziemlich sicher nicht allein der Bekräftigung der Forderung “Wir brauchen mehr Forschungsgelder.”
Meine ohnehin sehr skeptische Einschätzung des “Standes der Wissenschaft” hat in den letzten Tagen gewaltig Auftrieb erhalten durch eine Fernsehsendung über bisher unerklärliche Baukünste der Römer, was das Material einer freitragenden Kuppel betrifft, die vor 1896 bis 1899 Jahren, ohne Beton und Stahl fertgiggestellt wurde. “Wissen – Spannende Dokus, Serien, Reportagen und Magazine über die Welt und uns selbst. Es gibt für alles eine Erklärung.” behauptet die ARD-Mediathek in der Überschrift zur Wissenschaftsberichterstattung. Wahrscheinlich liegt´s am “hohen” Alter der Menschheit, dass sie so viel vergisst.
Es könnte viele Menschen das Leben kosten, die Annahme der Gottesebenbildlichkeit für wahr zu halten, obwohl sie noch so wenig wissen. Trotzdem muss hier niemand befürchten, dass aus einer Agnostikern eine Atheistin wird. Manche Wissensfragen lassen sich einfach nicht lösen. Irgendeinen Glauben brauchen die Menschen halt. Wie zu beweisen war.
Kapitalismus
Religionen
Überbevölkerung
Das sind die 3 Probleme der Menschheit!
Alle weiteren Probleme sind nur die Symptome.
Das größte aller Probleme des Menschen ist der Mensch selbst. Und an dem Punkt wird es leider schwierig…
Deine Punkte zeigen, dass du den Menschen nicht verstanden hast.
Gerade im Punkt Religion plappern die Leute oft daher, ohne sie zu verstehen. Es scheint für Menschen in inhärentes Bedürfnis zu geben an etwas zu glauben, das größer als man selbst ist. In den letzten Jahrtausenden war das die Religion, egal ob man an den Geist des Bachs oder an den allmächtigen Eingott geglaubt hat, es gab es immer. Religion gibt einer Gruppe Zusammenhalt, den sie sonst nicht hat. Sie gibt der Gemeinschaft feste Regeln, die, bei Nichteinhaltung im Nachleben bestraft werden und denen man sich nicht entziehen kann und die Hoffnung, dass wenn man sich anständig verhält, eine Belohnung auf einen wartet. Als die Religion Ende des 20. Jhd außer Mode kam, wurde sie durch Pseudoreligionen wie den Nationalismus und den Faschismus ersetzt, teilweise auch durch den Kommunismus, der zwar ein Wirtschaftssystem ist aber, aufgrund seiner ineffizienten Verwendung derartig ideologisch so sehr überhöht werden musste, dass er selbst zu einer Pseudoreligion wurde. Gleichzeitig hat der Konsumismus als eine Art Anti-Religion Einzug gehalten, bei dem die Leute ihre innere Leere durch billigen Ramsch ersetzen, welchem sie manchmal ebenfalls einen sakralen Status zugestehen (ich trage nur Armani, Nike, …). Des weiteten hat es zur Vereinzelung geführt, zu einer Sinnlosigkeit des Lebens. Heute kann uns nur noch der gemeinsame Hass auf das, was die Regierung sagt, vereinen (z.B. Ungeimpfte, Linke, Rechte, Russland, China, usw,….). Während Regionen oft mehrschichtig sind und durchaus Nuancen kennen, kennt der moderne Individualismus nur schwarz und weiß, du bist für uns oder du bist unser Feind, während er auch keine frohe Botschaft, sondern nur Verdammnis kennt, bei der jeder beweisen soll, dass er ein Sünder ist.
Ich hab das übrigens auch mal nachgeplappert “Region ist das Opium des Volkes”, ohne die Religion zu verstehen, aber es lohnt sich, über die Beziehung von Glaube und Mensch nachzudenken, wenn man den Menschen verstehen will.
Danke für diese bedachten Worte.
Ich habe es schon mehrfach erwähnt, dass ich einen Unterschied mache zwischen Spiritualität und (institutionalisierter) Religion, die als Herrschaftsinstrument und zur aggressiven Abgrenzung gegenüber “Ungläubigen” dient. Aber auch institutionalisierte Religionen haben ihre mystisch-spirituellen Zweige, z.B. die Sufis, Hildegard von Bingen u.a., die Kabbalisten.
Und nach wie vor finde ich es anmaßend, wie durch den Szientismus, den Glauben(!) an die Naturwissenschaft Jahrtausende von Menschheitserfahrungen und -wissen quasi als Gehirnmüll entsorgt.
Aber tatsächlich gibt es immer mehr Wissenschaftler, die außergewöhnliche und mit Naturgesetzen nicht erklärbare Erfahrungen und Erscheinungen erforschen und erstaunliche Bewegungen gibt es da ja gerade in der Physik.
Übrigens fand ich in einem Buch von Stanislav Grof das schöne Zitat von Shri Aurobindo über den Atheisten: Im Atheisten spielt Gott mit sich selbst Verstecken.
Was Du meinst, ist nicht Religion als Gegensatz zur Spiritualität, sondern die Institution Kirche (oder wie sie in anderen Religionen bezeichnet wird) und Glaube.
Religio hat merhere Bedeutungen: Glaube, Gewissenhaftigkeit, Rücksicht, Bedenken, Genauigkeit, Sorgfalt, Gottesverehrung, Kult, Aberglaube, Zeremonie, Götterbild, Heiligkeit, Eidespflicht.
Wenn man diese Begriffe ansieht, ist da wenig, was man als schlecht für den Menschen ansehen könnte, also kannst Du Religion aus Deiner Liste komplett streichen. Meinetwegen führe Institutionen ein. Dann sind alle Institutionen, wie Ämter, Think-Tanks, Geheimbünde, Parteien, NGOs, die keine sind, Staatsorgane, und natürlich auch Kirchen bzw. islamische Vereine mit einbezogen.
Ich weiß auch alleine ziemlich gut, was ich meine, deshalb schrieb ich ja auch von institutionalisierter Religion, die als Machtinstrument und zur aggressiven Abgrenzung gegen Ungläubige oder Andersgläubige eingesetzt wird. Und auffällig ist, dass alle Menschen, die, sei es durch Pilze oder durch eine Nahtoderfahrung, einen weiten Blick über die irdischen materiellen Grenzen geworfen haben, davon sprechen, dass sie weniger religiös als vielmehr spirituell sind, also auch nicht konfessionell gebunden. Sie haben dann kein bestimmtes Glaubenssystem mehr, geschweige denn, dass sie sich von einer Institution repräsentiert fühlen.
Und von welcher Liste sprechen Sie, von der ich Religion streichen soll?
Mein Salz und Pfeffer dazu, danke dir herzlich für diese Zeilen.
LG PRO1
Wenn wir die Kirchen und Moscheen nicht geschliffen bekommen, werden wir niemals eine echt nachhaltige humanistische Gesellschaft werden.
In meinem Umfeld haben die Leute das alles verstanden und nicht erst seit 1974.
Man merkt, dass du den Menschen nur aus Büchern kennst. Lass mich raten, du bist ein Trotzkist? Trotzki war für seinen Fanatismus und Prinzipienreiterei bekannt, deswegen mochte ihn und seine Leute auch keiner und deswegen war es für Stalin leicht, ihn auszuschalten. Stalin hat den Menschen und die menschliche Seele verstanden, deswegen war es für ihn auch kein Problem Kompromisse einzugehen.
Nein, aber es ehrt mich trotzdem ein wenig, weil es durchaus Schnittmengen gibt, wie zum Beispiel die Wiedereinführung der Todesstrafe, aber aus anderen Gründen, als es Trotzki getan hat.
Ich bin “Anarchist” und ja ich kämpfe zeitlebens schon gegen die jede Art von Religion.
Der Glaube ist der Tod der Vernunft.
Religionskritik ist eine der Wurzeln der Aufklärung, ohne sie wären weder der Niedergang des Feudalismus und sein Hinwegfegen durch bürgerliche Revolutionen, noch irgend welche weitergehenden Emanzipationsbestrebungen möglich gewesen.
Mein Vater war als Bisexueller deswegen sogar im Knast gelandet.
Ich bleibe dabei, das viele Kriminelle Taten religiös motiviert sind, da die Menschen, genau so wie durch den Kapitalismus auch falsch konditioniert werden und diese Konditionierung sich gegen das Wesen des Menschen richtet.
Die Überschrift spricht von einem tiefen Riss der EU, aber im Artikel kommt lediglich die Bevölkerungsentwicklung zur Sprache. Interessant sind jedoch die Gründe für diese Entwicklung.
In der ach so tollen EU spielt das Wohl der Menschen kaum eine Rolle. Anstatt die Lebensverhältnisse allmählich anzugleichen wurden die offenen Grenzen der EU dazu genutzt um billige Arbeitskraft zu transferieren. Das führt dazu, dass der eine Teil der Länder seine aktivsten Bevölkerungsanteile verliert und in den reichen Ländern führt das dazu, dass die Löhne gedrückt werden, die Bevölkerung allmählich verarmt und Strukturabbau getrieben werden kann.
Es ist eine Verlustrechnug für Alle, wenn man mal von den sagenhaften Profiten von ganz Wenigen absieht.
Das hatte ich schon Mitte, oder eher mal gegen Ende der 80er zu einem europaverträumten Cohn-Bendit gesagt.
Konnte ja keiner ahnen, das der alsbald auf der anderen Seite steht….. :-(((((
Ist die Ukraine der EU schon beigetreten? Gemäß der Beschreibung geht es um die Bevölkerung der EU.
Und einige scheinen immer noch davon zu träumen, dass die Krim zur Ukraine gehört.
Die Karte umfaßt alle Länder Europas. Eingefärbt sind nur jene von denen Daten vorliegen, deshalb sind neben den EU-Staaten und “Überseegebieten” auch die Schweiz,die Türkei, die Ukraine, Moldawien und der größte Teil des Balkan dabei. Keine Daten liegen von Russland, Bosnien, Georgien und GB vor, die sind grau gefärbt.
Das ist der Tatsache geschuldet, dass die Ersteller der Grafik wohl alle europäischen Staaten, die unter der Fuchtel der USA stehen, und die Türkei zur EU zählen. Die Schweiz, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien, Albanien, die Ukraine und die Türkei sind nicht in der EU, GB ist ausgetreten. Aber sie haben einfach alle reingepackt.
Volkswirtschaftlich gesehen ist es komplett egal ob Einer der nie gearbeitet hat die Mindestpension bezieht oder ob ein Sozialtourist aus Afrika die Mindestsicherung erhält.
Das Problem für den braven Bauern ist nur, dass irgendwann die gesamte Ernte ausfällt, wenn die Schädlinge den Acker übernehmen.
Und dagegen hilft leider auch nicht das intellektuell peinliche Geschwafel linksversiefter Bobos.
Das Einzige was hilft ist Remigration. Das bedeutet Geld nur gegen soziale Leistung.
EUgmbh und ihr humane Kapital ist tatsächlich ein Problem für die GmbH.
Desweiteren wird die Rendite weniger, da ja diverse Kriege verloren werden. Der angeblich existente Nationalstaat hat mit ihren illegalen Sanktionen, dazu geführt, das heute andere Staaten bevorzugt werden, da deren sozioökonomischen Aussichten wesentlich besser dastehen als die der EUgmbh.
Der Brain Drain der EUgmbh und die demographische Entwicklung ist für die GmbH letztlich äusserst ärgerlich, da such die Industrie vermehrt ihre Märkte verliert. Ein Teufelskreis…
Die Bevölkerungsentwicklung ist in vielen Fällen gebunden an die soziale Entwicklung. Und sie hinkt einer sozialen Entwicklung grundsätzlich hinterher.
Bei schlechten sozialen Verhältnissen gibt es schlechte Gesundheitsverhältnisse, frühen Kindstod, niedrige Lebenserwartung und damit hohe Geburtenrate. Die Bevölkerung wächst. Wobei die niedrige Lebenserwartung diesen Effekt bremst. Siehe afrikanische Staaten und Europa im 19. Jahrhundert.
Bei guten sozialen Verhältnissen gibt es zumeist gute Gesundheitsverhältnisse, kaum frühen Kindstod, hohe Lebenserwartung und damit niedrige Geburtenrate. Die Bevölkerung schrumpft. Wobei die hohe Lebenserwartung diesen Effekt bremst.
Wenn allerdings sich die Verhältnisse wieder verschlechtern, dauert es meist eine Generation und mehr, bis die Geburtenrate sich wieder ändert. Umgekehrt ist es genauso. Es ist zu erwarten, dass langfristig die Geburtenrate in den jetzt noch wenig entwickelten Staaten, die dann aber besser entwickelt sein werden, sinken wird. Das heißt, die Bevölkerung sinkt dann eine Generation später wieder.
In der Jetztzeit komen natürlich sehr stark Migrationseffekte hinzu, die diese Effekte, wie ich sie beschrieben habe, überdecken. Das macht die ganze Sache sehr komplex.
Das ist in meinen Augen fast schon ein Naturgesetz. Aber Ausnahmen gibt es immer.
Wenn wir es nicht schaffen. eine vernünftige Geburtenregelung zu erschaffen, werden wir untergehen.
Dazu muss natürlich der Kapitalismus. samt seinen barbarischen Strukturen auch beseitigt werde.
Da stellt sich doch eigentlich automatisch die Frage, wer mit “WIR” gemeint ist. Das deutsche ” WIR” tendiert statistisch gesehen zur Abschaffung der Familie und Mutterschaft ab 60. Mit Ausnahme der “unteren Zehntausend”. Wer den Fortschritt der Medizin bezahlen kann, kauft sich eine Mutterschaft in der Ukraine, damit die Figur nicht leidet. Die materiell weniger gesegneten Paare haben anscheinend die seit den 20er Jahren verbreiteten Flugschriften zur Verhütung, verfasst von sozialistischen oder kommunistischen ÄrztInnen nicht gelesen.
Wir>alle
ALLE, das WIR das die in Statistiken erfassen, sind doch schon da. Hinter Malthus verbirgt sich eine Missachtung der Rechte der Lebenden. Über zukünftige Entwicklungen lässt sich nichts sagen. Ich persönlich halte die wünschenswerte Reduktion der Weltbevölkerung durch Einsatz radioaktiver Substanzen in Waffen nicht für eine gute Lösung. Also geht es nur über Reduktion des Nachwuchses, was aber automatisch in Überalterung mündet. Das ist ein echtes Dilemma. Es scheint so, dass China damit real besser zurecht kommt als von vielen erwartet.