
Der Film- und Fernsehregisseur starb nach schwerer Krankheit in der Brandluft von Los Angeles. Sein Werk bietet eine eigenständige Weltdeutung, die an der heutigen Realität zu zerschellen droht.
Das letzte Jahr war hart für David Lynch. Ein Lungenemphysem war festgestellt worden und das Atmen fiel ihm immer schwerer. Kaum könne er noch das Zimmer durchqueren. Es fühle sich an, als habe ihm jemand einen Plastiksack über den Kopf gestülpt.
Sterben ist schlimm und es gibt wohl keinen leichten und angenehmen Tod. Das langsame Ersticken aber darf zu den grausamsten Arten des Sterbens gezählt werden. Mehr noch, David Lynch starb inmitten des Endes der Welt. Jener Welt, die er in seinen Filmen so eindrücklich bebildert hat. Anfang Januar brachen in Lynchs Wahlheimat Los Angeles Feuer bisher unbekannten Ausmaßen aus. Diese Brände sind – und das lässt sich mit einer nüchternen Rationalität belegen, die nicht unbedingt die Sache von Lynch gewesen wäre – die Folge der Klimakatastrophe. In den zwei Jahren zuvor hat es in Los Angeles mehr geregnet als je meteorologisch gemessen wurde. Deshalb begann es überall in der Wüste zu sprießen. Im Jahr 2024 blieb dann aber ab Mai der Regen vollständig aus und die Pflanzen und Büsche vertrockneten. Los Angeles war mit hochentflammbarem Zunder gefüllt. Starke Winde bliesen das Feuer die Hänge hinab bis ins Stadtzentrum. Zehntausende verloren ihre Häuser.
Der Mulholland Drive, jene ikonische Höhenstraße, der Lynch einen gleichnamigen Film im Jahr 2001 gewidmet hat, stand in Flammen. „Fire walk with me“ ist einer jener typischen Lynch-Sätze, den eine seiner Filmprotagonistinnen ausgesprochen hat, oder nur vermeintlich ausgesprochen hat, oder der sich dann doch nie genau hören ließ, von dem man nur irgendwann annahm, ihn gehört zu haben. Eine dunkle gesichtslose Bedrohung, eine schlimme Vorahnung auf etwas, dessen Schrecken noch keine Form angenommen hat. Es wird ein Feuer sein, es wird verzehren, aber wir verstehen es nicht.
Wer hat das Feuer gelegt, das uns jetzt begleitet, woher kommt es? Konstellationen dieser Art übten eine lebenslange Faszination auf David Lynch aus. In seinen letzten Stunden wurde das Feuer sehr konkret. David Lynch musste aus seinem Haus in Los Angeles evakuiert werden. Seine schwer geschädigten Lungen konnten aus der Brandluft Kaliforniens am Ende nicht mehr den nötigen Sauerstoff ziehen.
Wer ist eine Lynch-Figur?
Woher stammen die Feuer Kaliforniens, die weite Teile einer der reichsten Städte der Welt in Schutt und Asche legen? Nun, das Internet spekuliert gerade. Aber auch US-amerikanische Spitzenpolitiker*innen aus dem Umfeld von Donald Trump, der in einigen Tagen wieder Präsident sein wird, spekulieren mit. Diese Menschen sind ganz offenkundig überfordert, sie wollen oder können rationale Erklärungen nicht aushalten. Macht sie dies zu Lynch-Figuren? Könnten sie in einem seiner Filme auftreten, als jene verwirrten, dunklen und unerklärlichen Kräften ausgelieferten Schreckensfiguren?
Bebilderte Lynch jene Endzeit die wir heute real erleben müssen? Die Antwort lautet nein. Lynchs Alpträume sind grundsätzlich anders geartet. Wenn die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene aus dem Bundesstaat Georgia sich darüber wundert, warum die Juden („Globale Eliten“) es nicht regnen lassen über Los Angeles, schließlich haben sie ja auch mit gigantischen Lasern die Illusion des Klimawandels erzeugt, dann ist daran nichts lynchesk. Wenn Trump der Stadt mitteilt, er „habe recht gehabt“, weil woke, lesbische Feuerwehrfrauen (die Feuerwehkommandantin von LA, Kristin Crowley, hat sich gegen Diskriminierung und für LGBYIQ+ eingesetzt) keine Feuer löschen können, dann liegt hier kein Geheimnis verborgen, das David Lynch hätte interessieren können. Zwei nicht sonderlich helle Köpfe reimen sich verbrecherisch einen Mist zusammen, von dem sie ahnen, dass er ihre Anhänger aufstachelt. Alle Wirklichkeit wird geleugnet, um die eigene Erzählung politisch durchzudrücken. So etwas hat Lynch nie getan.
David Lynch blieb lebenslang in einem guten Sinne ein Kind. Er war nie sonderlich intellektuell. Angeblich hat er als junger Mann ein Perpetuum Mobile zum Patent anmelden wollen. Der freundliche Mitarbeiter der Behörde hat ihm dann die Sache mit dem zweiten thermodynamischen Hauptsatz dargelegt. In der für Menschen erlebbaren Wirklichkeit geht Energie verloren, sie entgleitet uns und ist nicht mehr nutzbar. Das Universum stirbt einen langsamen Tod, an dessen Ende alle Punkte gleich warm sein werden. Ein Perpetuum Mobile widerspräche dem und würde unsere Existenz geradezu banalisieren.
Aber dieses Aufgehoben-sein in ein ewiges Kräftefeld war eben ein innig gehegter Wunsch Lynchs, der leidenschaftlich transzendentale Meditation praktizierte. Bei seinem Publikumsgespräch im Wiener Gartenbaukino ging der Großmeister des Weltkinos dem Publikum ein wenig auf den Zeiger, weil es ihm offenkundig bedeutsamer erschien, über Meditation zu reden, als über das Filmmachen. Das Hinauswandern in eine andere Welt, die nicht Naturgesetzen gehorchen muss, war für Lynch zentral.
Die Figuren in seinen Filmen sind boshaft, brutal, niederträchtig, aber sie sind zugleich kindlich. Sie nehmen an, dass hinter dem roten Vorhang ein Talking Tree steht oder das irgendwas mit den Eulen im Wald nicht stimmen kann (in der Serie Twin Peaks äußert ein Protagonist den Verdacht: „The owls are not what they seem“, ohne je zu klären, warum dies mit dem zu untersuchenden Mord zusammenhängt). Die bizarren Figuren Lynchs sind immer in Kontakt zu numinosen Kräften und das macht sie existenziell reich und in einer merkwürdigen Weise liebenswert.
Wir verstehen nicht, was um uns herum geschieht
Die Filme und Fernsehserien von David Lynch waren immer ein erfrischender Steinbruch an Ideen. Vieles darin hat nicht unbedingt gut funktioniert, die Kompositionen sind alles andere als ausgewogen. Dies mag den immer schwierigen Produktionsbedingungen in Hollywood geschuldet sein, die Lynch zwangen, Projekte nach den Forderungen der Studios umzugestalten.
Seine Version des SF-Klassikers „Dune“ (1984) war wesentlich weniger faschistoid als die aktuell abgefeierte, aber sie blieb zwischen Ambitionen und realen Möglichkeiten hängen. „Mulholland Drive“ (2001) hätte eine Fernsehserie werden sollen und konnte nur als Kunstfilm durch französische Produzenten gerettet werden. Weil Lynchs Erzählungen aber in sich so offen und skizzenhaft sind, tat es den Werken mitunter keinen Abbruch. Nein, sie waren gerade deshalb gut, weil sich die Geschichten zuweilen in sich selbst verirrten. Diese Mischung war einzigartig, denn Lynchs Könnerschaft steht ebenso außer Frage. Er konnte als Regisseur nämlich auch überzeugen, wenn er „gerade«“erzählte, wie er mit „The Straight Story“ (1999) und „The Elephant Man“ (1980) eindrucksvoll bewies.
Sein letztes großes Projekt war die Fortsetzung von „Twin Peaks“ (2017) und die fand nach viel Mäandern dann doch ein furioses Ende. Der völlig überforderte Behördenvertreter, der FBI-Agent Dale Cooper, fragt sich an der Seite des Mordopfers Laura Palmer, das lebend neben ihm steht: „Welches Jahr haben wir?“ In diesem Moment verwandelt sich Paranoia in Psychose. Es sind nicht nur die Eulen im Wald aus den Fugen und die zwanghaft tanzenden Kleinwüchsigen, es stimmt einfach nichts mehr. Alle möglichen Erklärungen und Interpretationen versinken im Schrei Palmers.
Das durch seine Filme populär gemachte Lynchsche Lebensgefühl ist, wie der Autor David Foster Wallace, der im Auftrag des Harper‘s Magazines die Dreharbeiten zu „Mulholland Drive“ besuchte, ein brauchbarer Kniff im Alltag. Sobald man einer Person begegnet, die das Gefühl vermittelt, einem Lynch-Film entsprungen zu sein, heißt es am besten die Beine in die Hand nehmen und fliehen.
Die Lynch-Figuren wirken heute aber geradezu handzahm, weil sie sich vor dem Zerreißen der Wirklichkeit fürchten (oder diese insgeheim herbeisehnen). Die Welt ist heute in Händen von Monstern ohne Geheimnis, die ein (hoffentlich falsches, weil voreiliges) apokalyptisches Gefühl vermitteln, das Lynch eine Nummer zu schräg gewesen war. Er hielt alle Dummheit und Brutalität letztlich für kosmisch eingebunden, zumindest so lange er die Welt um sich herum künstlerisch verarbeiten durfte. Als Bürger war er genauso überfordert wie alle anderen. Zu Trump meinte in einem Interview mit dem Londoner Guardian, dieser besondere Präsident könne mit seiner Art verkrustete Verhältnisse aufbrechen. Wenig später widerrief Lynch. Trump erzeuge nur Leid und Spaltung. Am Tag von Donald Trumps neuerlicher Inauguration, dem 20.1.2025, wäre David Lynch 79 Jahre alt geworden. Es wird sich zeigen, wie es dann mit der Welt weitergeht.
aboriginees können sich nicht verirren!
sie wissen in den Weiten Australiens, ob wohl keine Straßenschilder oder Navis vorhanden, seit Jahrtausenden immer wo sie sind.
Der Grund dafür ist für uns Europäer und im Besonderen für Austrianer, die eine stark deformierte Form des Deutsches in Benutzung haben, schwer zu verstehen.
Aboriginees haben Orts und Richtungsangaben in ihrer Sprache integriert, sie sprechen ihre Location immer mit!
David Lynch war ein Aboriginees.
Er war sich seiner Lokalität und Momentanpräsenz so schmerzhaft bewusst, das er die Erschaffung cineastischer Ausnahmezustände als kurze Flucht aus der schmerzhaften Örtlichkeit nutzte.
Transzendentale Meditation war für ihn, wie in seiner selbst konstruierten fiktiven inneren Fruchtblase des Einsseins zu schwimmen.
Wenn ich ihn mir vorstelle schweben immer Bilder des Bowie Films in dem Bowie einen Außerirdischen spielt aus dem Off in den Fokus.
Wer definitiv kein Aboriginees ist, das ist der Herr Joedicke. der mit seinen Gendersternen wie die Ahnungslosen mit dem Kreuz in den Händen die Vampire abhalten wollen.
Aber auch Wegweiser und Navis werden ihm nicht helfen.
David Lynch ist irgendwo zwischen Eraserhead und seinem Freund Donovan, und genießt es wieder tief atmen zu können.
wenn er schlau ist, ließt er keine Nachrufe.
https://youtu.be/-jPxhIixTw8?si=blpzz_m6SYR3e8U7
https://youtu.be/UmyzYBeGrE8?si=8BY3E92PH5zlHKvF
https://youtu.be/0ml0WLzvV5A?si=TpgbqSP3uCHyYEGq
Gut beschrieben..
danke
Gut für die Aborigines, wenn sie mit ihrer Sprache ankommen.
Was, wenn niemand da ist, der ihnen sagt, wo’s gerade lang geht oder wenn Lynch einfach einen erzählerischen Sprachfehler pflegte, der andere daran hinderte, in seiner Erzählung außer der Richtungslosigkeit einen Zweck zu erkennen?
Ist das die Freude an der Orientierungslosigkeit wie die Freude am Grusel, der Angst, des ausgeliefert Seins in einer Welt überwältigend geheimnisvoller Götter?
Ich mag auch Science Fictions nicht, bei denen die Hauptdarsteller über den Film und bis zum Ende einfach in die mysteriöse Sphere aus dem Unbekannten eingezogen werden – und das war’s.
Was für eine Sprache ist das, die die Beteiligten den Lösungen nicht näher bringt und selbst Scheinlösungen nicht in Sicht kommen? Gar nicht bis zum Erkalten des Universums gedacht, sondern wie man das Dach erst mal dicht kriegt, mit dem Nachbar irgendwie auskommt und die Umwelt in einem Zustand hält, dass auch die Folgegeneration darin leben kann.
Vieles in Twin Peaks kann mit Kindlichkeit tatsächlich erklärt werden. Man sehnt sich nach Sprache, die automatisch Orientierung vermittelt – oder wenigstens nach ein paar Vokabeln – weil sonst ein Rätsel auf’s nächste folgt und irgendwo ankommen, nie das Ziel ist, sondern die Sprache der Weg in die endlose Hoffnungslosigkeit wird.
Das war auch bei Lost irgendwann extrem nervig – fand ich – anderen hat die improvisierte Dauerunterhaltung gefallen. Dune von Lynch ist ein schöner Science-Märchen-Film mit Zaubertrank, Eugenik und übermenschlichen Fähigkeiten, der mir die Erinnerung an das Buch angenehm nachzuckerte.
twin peaks ….
wars rtl?….ka, …..
ästhetik, bildsprache+bewegung….
hatte mir absolut entsprochen + war 100% verständlich 😉 , gewissermaßen „meine sprache“ ganz ohne irgendwelch „meditation“ oä …. wann lief die? irgendwann kurz nach der wende oder?…also ich unter 20 in jedem fall, denk….
die sache ist eher, einen (groß)raum zu ersinnen, einzurichten, zu beleiben…..naja und manchwem, mir zb entsprach der raum ….ein raum, in dem man sich blind bewegen kann …..
…
*schlafgehtütchenrauchend*
mich zu einem erinnernskompliment hinreißen lasse:
der malt die (jeweilige) „welt“ „knapp neben „der welt“ “ wie reif (zur zeit auch grad wieder 🙂 😳 🙂 )
Schon wieder gewonnen!
Eine Flasche Rotwein natürlich, was sonst?
Jödicke – Bingo
Finde ich ein bisschen schade. Einen derart brillanten, kreativen Kopf dem Bodensatz der Gesellschaft, der hiesigen Idiotenfuhre, zum baumschülernden Fraß vorzuwerfen. Dem grenzdebilen Forenatze fallen leider bestimmt wieder ein paar Groschen ein, das Gedenken an diesen großartigen Geist zu penetrieren. Möge dir die Erde leicht sein, David!
„Bodensatz“, lingua tertii imperii. Husch, zu deinen Banderafreunden.
Ach je, der Crackjunkie. Ich spende dir 5 Euro für deine nächste Dosis, Conny.
Und Dir spende ich sogar 50 Euro für jeden weiteren Deppenkommentar, den Du NICHT veröffentlichst, auch wen ich dann bettelarm werde.
Einen woker Gender*/Klima Artikel über David Lynch – unterirdisch, unwürdig.
Halt die Fresse. Ich habe da nichts wokes gelesen, auch wenn ich mit Herrn Jödike selten übereinstimme. Und mit Lynch konnte ich nie viel anfangen, zu mystisch-esoterisch für meinen (vielleicht schlechten) Geschmack. Das mag seinem künstlerischen Werk keinen Abbruch tun. Den Nachruf fand ich angemessen und informativ. Danke.
aquadraht sagt:
„Halt die Fresse.“
Super Einstieg. Ich freue mich über jede gelungene Konversation.
„Ich habe da nichts wokes gelesen,“
Halt die Fresse.
So?
Das ist doch sowas von stimulierend! Fragt sich nur, für wen?
„Nachruf“
Nachruf?
Na ja, heutzutage reicht es aus, gefühlig zu schreiben.
Jödi*c*ke, Kreisstammbaum.
Du vergreifst Dich im Ton. Muss das? Sry..
Was für ein wirrer Artikel.
Es geht um David Lynch ? Ach so, ist mir gar nicht aufgefallen. Alles wild zusammen gewürfelt, und die ‚Klimakatastrophe‘ darf natürlich auch nicht fehlen. Mir deucht, da hört sich jemand gerne selbst reden.
nein, er wurde gefragt, ob er schnell etwas zum Tod von Lynch schreiben können.
ob ich da den Joedicke gefragt hätte?
>Diese Brände sind – und das lässt sich mit einer nüchternen Rationalität belegen, die nicht unbedingt die Sache von Lynch gewesen wäre – die Folge der Klimakatastrophe.
An der Stelle hab ich aufgehört zu lesen. Wen Fanatiker ihre indoktrinierte Propaganda nicht mal aus „Nachrufen“ raushalten können, sollen sie’s sich hochkant sonstwohin schieben…
„An der Stelle hab ich aufgehört zu lesen“
ich auch. und schon vorher kam mir die luftnot-rethorik sehr bekannt vor aus den jahren
der massenpsychose. nein danke, den nachruf hat herr lynch nicht verdient.
Jepp, sehe ich auch so! 👍
Ist auch besser so, denn wer glaubt, dass die Brände in LA aber auch rein gar nichts mit den klimatischen Veränderungen zu tun haben, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Dass im Raum LA eine extreme Dürre herrscht, obwohl der Winter dort normalerweise Regenzeit ist, in der so viel Niederschlag fällt, dass Brände dieses Ausmaßes völlig unmöglich wären, ist natürlich nur wieder eine Kapriole der Natur. Nach dem üblichen Deppenmotto der Klimawandelleugner: Das hat’s doch schon immer gegeben!
Aber schön, dass Sie direkt Zuspruch aus der üblichen Knallchargen-Blase u.a. vom unvermeidlichen Panicman bekommen haben.
Weiterhin viel Spaß im Paralleluniversum der Klimawandelleugner!
Ein sehr persönlicher und IMHO sehr subjektiver Text von Jödicke in dem ich ‚meinen‘ geliebten Lynch manchmal kaum wiedererkennen kann. Sei’s drum. Lynch ist nun mal ein Rätsel.
Absolut empfehlenswert ist seine (Auto-) biografie „Traumwelten“ in der man sehr viel über den Menschen und Künstler erfahren kann. Klappentext:
Ein einzigartiger Einblick in das persönliche und kreative Leben des visionären Künstlers David Lynch, erzählt von ihm selbst und seinen engsten Kollegen, Freunden und Verwandten.
In einer faszinierenden Mischung aus Biografie und Memoire schreibt David Lynch erstmals über seine vielen Kämpfe und auch Niederlagen; wie kompliziert es oft war, seine zahlreichen unorthodoxen Projekte zu verwirklichen. Lynch kommentiert ungefiltert und auf sehr offene Art und Weise die biografischen Ausführungen seiner Co-Autorin Kristine McKenna, die für das Buch über hundert Interviews mit erstaunlich gesprächigen Ex-Frauen, Familienmitgliedern, Schauspielern, Agenten, Musikern und sonstigen Kollegen geführt hat.
Traumwelten ist ein besonderes Buch, das dem Leser eine tiefe Einsicht in das Leben und die Gedankenwelt eines der schillerndsten und originellsten Künstlers unserer Zeit gewährt.
Leider nur noch antiquarisch und nicht billig erhältlich.
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber es dürfte mit Sicherheit um einiges erhellender sein als der Groschenroman des hiesigen Autoren. ‚Einordnung‘, Beleerung und ggf. ein wenig Ausschmückung scheint ja mittlerweile zum Grundwerkzeug vieler sich zum Schreiben berufen Fühlenden zu gehören.
Ja, natürlich handelt es sich bei dem obigen Text um einen persönlichen, subjektiven. Aber muss man mit der Qualität denn immer Limbo tanzen ?
BTW : Bei H.R. Giger ist die Biographie übrigens auch sehr interessant. Und zeigt wieder einmal, wie eng Leben und Schaffen miteinander verwoben sind.
PS : Lustig finde ich auch immer wieder diejenigen Kommentare, die von einem Autor/Filmemacher/etc. in seinem Werk eine (Auf-) Lösung fordern. Mal abgesehen davon, daß es diese auch im ‚realen‘ Leben häufig genug nicht gibt : Hauptsache, man muss sich selbst nicht bemühen, oder was ?
Hier nimmt der Schwachsinn Schwung auf: „Diese Brände sind […] die Folge der Klimakatastrophe.“
a) Es gibt keine Klimakatastrofe, sondern eine Veränderung im Erdklima.
b) Im Umfeld Los Angeles ist das Unterholz in den letzten Jahrzehnten nicht mehr durch Brände – die für die dortige Fauna sehr wichtig sind – dezimiert worden.
Dieses Jahr ist der ganze Klumpatsch in Brand geraten.
Das wars.
Genau, und wie können sich Brände überhaupt ausbreiten, wenn nicht wie aktuell eine absolute Dürre statt Regenzeit im Raum Los Angeles herrschen würde, Unterholz hin, Unterholz her?
Ach so, ist nur ’ne „Veränderung“ im Erdklima.