Das Rätsel um die angeblich überragend glücklichen Finnen  

Vuosaari, Helsinki. Bild: Timo Newton-Syms/CC BY-SA-2.0

Schon wieder die Nummer eins. Nach dem diese Woche veröffentlichten „World Happiness Report“ ist Finnland zum sechsten Mal in Folge das „glücklichste Land der Welt“. Das wird in der Regel unkritisch übernommen.

Dem vom Sustainable Development Solutions Network veröffentlichten Bericht, der jährlich erscheint, liegen Umfragedaten von Gallup World Poll zur Selbsteinschätzung der Menschen zugrunde, die mit dem BIP pro Kopf, Lebenserwartung, soziale Beziehungen, Freiheit, Großzügigkeit und Korruption der Länder verbunden werden. Deutschland liegt nach den USA und vor Belgien auf dem 16. Platz. Russland auf Platz 70, die Ukraine auf Platz 92. Afghanistan nach dem Libanon auf dem letzten Platz. Doch ist die Erhebung wirklich zur Wahrheitsfindung geeignet?

Das Ergebnis dieses Reports wurde von den Medien international wie in Deutschland  erneut und gerne gefeiert – mit launigen Geschichten über entspannte Saunagänger, glasklare Seen und neckische Rentiere. Auch Sanna Marin, die junge und attraktive Ministerpräsidentin und ihre feministische Politik, kommt ins Spiel.

Die Tagesschau berichtete aus Helsinki und weiß zu erzählen, dass die Lebensqualität dort den Betrachter „förmlich anspringt“. Hinterfragt wird das Ergebnis in den meisten Kolportagen allerdings nicht. In den seriöseren Publikationen werden Expertenmeinungen hinzugezogen, die das Glück in Finnland und anderer skandinavischer Länder, die ebenfalls hoch in der Bewertung stehen, erklären, oft wird der Wohlfahrtsstaat bemüht.

Eher verhalten reagierten die finnischen Medien auf die sechste Auszeichnung in Folge. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen „Yle“ berichtete auch über die umstrittene Methodik des Berichts.  In der Zeitung „Helsingin Sanomat“ findet sich ein Essay mit dem Titel „Wir sind die glücklichste Nation, warum fühlt es sich nicht so an?“

Verwiesen wird auf die Gegebenheiten, die ein gutes Leben in Finnland möglich machen, und auf das Bildungssystem, zudem sind Finnland wie Dänemark nach transparency international Länder mit der geringsten Korruption. Doch im Inneren der Finnen sehe es anders aus, durch den Leistungsdruck hätten viele das Gefühl, „in der Arbeit zu ertrinken“.

Schon allein der flüchtige Eindruck von Finnland lässt nicht unbedingt an „Glück“ denken. Ein Wort, über das man sich sowieso lange auseinandersetzen kann und das selbstverständlich ebenso unterschiedlich gedeutet wie empfunden wird.

Die Dunkelheit in der kalten Jahreszeit und die damit verbundene Winterdepression sind ein ernstes Problem in dem nordeuropäischen Land. Wenn der trübe Himmel schon um die Mittagszeit noch dunkel-trüber wird, wenn man im öffentlichen Nahverkehr den kaltem Zigarettenrauch und Alkohol unter den schweigenden Menschen spürt, Fröhlichkeit mag da nicht aufkommen. Doch warum bewerten die Finnen ihr Leben in den Umfragen dann so positiv?

Ein wichtiger finnischer Charakterzug ist es, nicht herum zu jammern. Man ist stolz auf seine Armee, die sich durch besondere Zähigkeit und Ausdauer auszeichne. „Finnen haben keine Angst“, beschied angesichts der russischen Gefahr Staatspräsident Sauli Niinistö kürzlich einem amerikanischen Journalisten. Das hört sich ein wenig nach einem Emotionsverbot an.  Wer Finnen nun nach ihrem Befinden befragt, wird kaum ein Klagen hören.

Nun ein paar Zahlen, die dem Hype widersprechen.

Zuerst ein Blick auf die alten Menschen. Rund 23 Prozent der Bevölkerung sind über 65 Jahre alt, damit ist Finnland nach Italien die am stärksten überalterte Gesellschaft in Europa.

Die Babyboomer gehen in Rente und es kommen weniger hinterher. Die Geburtenrate geht rapide zurück und liegt derzeit bei 1,33 Kindern pro Frau. Nach Untersuchungen der Universität seien die unsicheren Lebensumstände ein Grund, hohe Immobilienpreise in den Städten, die der extremen Landflucht geschuldet ist, die Realitäten der Arbeit.

Auch die hohe Scheidungsrate (von 100 Ehen werden 61 geschieden) lässt viele Frauen und Männer bei der Familiengründung zurückhaltend sein.

Auch durch die Coronakrise hat die Einsamkeit stark zugenommen. Nach der Wortwahl des „Roten Kreuzes“ sei diese in Finnland „explodiert“, jeder dritte Bewohner fühle sich einsam.

Der Onkologe Peter Strang, der an der Karolinska Klinik in Stockholm arbeitet, stuft dieses Gefühl als genauso gefährlich für Krebs wie Fettleibigkeit oder Nikotinsucht ein. Für das Wohlbefinden von Menschen sei der Körperkontakt wichtig, der besonders in der finnischen Gesellschaft vermieden werde.

Das Einsamkeitsgefühl betrifft nicht nur die alten Menschen, sondern auch viele junge, die nach einem Umzug zwecks Studium oder Arbeitsstelle keine neuen Freunde finden, da sich Finnen oft nach ihrer Schulzeit nicht mehr gern anderen Menschen gegenüber öffnen.

Durch den Online-Verkauf hat der Drogenkonsum zugenommen, auch auf dem Land, so dass Finnland die meisten Drogentoten unter den jungen Einwohnern innerhalb der EU zu beklagen hat.

Obwohl die Opferzahlen seit Jahren zunehmen, haben die Regierungen lange nicht reagiert. Thematisiert werden Finnlands Probleme durchaus. Weniger auf der Gesprächsebene, doch wer die Medien des Landes durchstreift, stößt immer wieder auf Themen wie etwa Mobbing, Depression, Suizid, Tablettenabhängigkeit, Drogen, Spielsucht, Schlaflosigkeit, Magersucht und – das passt mehr zum Klischee über Finnland – zum Missbrauch von Alkohol.

In dem Land mit 5,5 Millionen Einwohnern gibt es etwa 400.000 Alkoholiker, von denen etwa 300.000 arbeiten, das sind zehn Prozent der berufstätigen Erwachsenen. Darunter gehört auch nach Medienberichten der Wirtschaftsminister Mika Lintilä, sowie einige namhafte leitende Journalisten, die mit Namen in der Mainstream-Presse genannt werden.

Finnlands Miseren werden somit keinesfalls unter den Tisch gekehrt. Warum kann oder will die UN dies nicht berücksichtigen? Wird da teils ein spezielles KI-Programm gefahren?

Das Thema „Glück der Finnen“ scheint derzeit angesichts von Inflation, Kriegen und weiteren Krisen kaum essentiell zu sein. Allerdings herrscht auch eine Medien-, eine Vertrauenskrise. Immer mehr Menschen wenden sich in Deutschland wie auch in anderen Ländern von den etablierten Zeitungen, Internetportalen, Radio- und Fernsehsendern ab. Schlagworte sind Lügenpress, Systempresse, Staatsfunk, Mainstream.

Die klassischen Vorwürfe sind: Die Journalisten seien nicht mehr redlich, die Distanz zur Regierung fehle, es würden Ideologien vermittelt, die Medien treten bevormundend und mit erzieherischer Absicht an die Bevölkerung heran.

Das nun schon zum sechsten Mal die UN dieses fragwürdige Ergebnis bekannt gibt und kaum Kritik geäußert wird, bestätigt diejenigen, die das Vertrauen verloren haben.

Warum hinterfragt so gut wie niemand die mit wohl viel Aufwand betriebene UN-Studie? Ist es ein Tabu, hier Fragen zu stellen? Ist die Autorität dieser Organisation zu groß? Oder verkauft sich einfach eine bunte Geschichte über die glücklichen Finninen und Finnen Jahr für Jahr so gut?

Gibt es ein Wettbewerbsdenken, dass man mit Konkurrenten um die coolste Finnlandgeschichte buhlt? Oder ist Skandinavien einfach angesagt, mit seinem progressiven Lebensstil, seiner innovativer Technologie, seinem Trendbewusstsein?

Vielleicht sind die Medien einfach zu glücklich mit dem Sieger Finnland, um dieses Gefühl durch Nachbohren kaputt machen zu wollen.

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27 Kommentare

  1. In dem Werk Children’s Dreaming and the Development of Consciousness stellte David Foulkes fest, dass Kinder mit überdurchschnittlich vielen “happy dreams” die am wenigsten intelligenten sind. Er zieht daraus die Folgerung, dass man keinesfalls glücklich sein soll. Auch die Volksmeinung geht davon aus, dass eine inverse Relation zwischen Glücklichsein und Begabung besteht. Nun will ich aber nicht behaupten, dass die Finnen ein dummes Volk sind. (Sanna Marin ist allerdings kein Gegenbeweis) Nur, die intelligenteren wandern aus, am häufigsten offensichtlich die Frauen. Ich fragte mal eine Studentin, ob sie nach Finnland zurück gehe. Spinnst Du? antwortete sie. Da gäbe es nichts als Sümpfe und Wälder und die dunkle Jahreszeit sei so schrecklich, dass man sich niemals daran gewöhnen könne.

    1. Zum Glück:
      „Dostojewski sieht im Schmerz die einzige Ursache des Bewußtseins.“ – NIKOLAI BERDIAJEW Geist und Wirklichkeit
      „Kierkegaard war bereit, es in der Verzweiflung zu sehen, und Dostojewskij verband die Erkenntnis der Wahrheit mit Leiden.“ – Wahrheit und Offenbarung Nikolai Berdjajew
      „Pessimismus und Optimismus hängen beide, in ihren verbreitesten Formen, mit dem Eudämonismus zusammen; sie interessieren sich nur für die An- oder Abwesenheit des Glücks. Es ist aber falsch zu glauben, der Mensch strebe von Natur aus nach dem Glück. Die Idee des Glückes ist nur ein leeres Hirngespinst. Der Pessimismus hat jedenfalls tiefere Beziehungen zum Leben, weil er die Existenz des Unglücks und des Bösen besser wahrnimmt. Der Optimismus ist oberflächlicher und zeigt ein unzulängliches Empfinden für das Leiden und das Böse. Die optimistische Fortschrittstheorie z. B. sieht in der konkreten lebendigen menschlichen Person nur ein Mittel zur Erreichung einer künftigen Vollkommenheit. Der Pessimismus ist edler als der Optimismus, denn er ist empfindlicher für das Böse, für die Sünde und das Leiden, die mit der Tiefe des Lebens zusammenhängen.“ – NIKOLAI BERDIAJEW Geist und Wirklichkeit

    2. Ja. Der Artikel legt auch direkt mit den Zahlen zu Alkoholismus und der Eingangsaussage, dass Finnen nicht klagen, dar, wie das Ergebnis zustande kommt.
      Wer sich bei den Studienmachern ansieht, wer die Organisation finanziert, bemerkt, dass es sehr viele große Firmen sind auch die Bertelsmann Stiftung, die einer der Hauptanschieber des Neoliberalismus in Deutschland war und ist.
      https://www.unsdsn.org/donors-and-partners

      Eine Nation, die die eine Hälfte des Jahres im Dunkeln sitzt und in der anderen mit Mitternachtssonnen vom Schlafen abgehalten wird, ansonsten in Arbeit und Alkoholismus versinkt, aber nicht klagen will, ist genau nach deren Geschmack.

      Kennt man heute noch das Buch ‘Populärmusik aus Vittula’?

  2. Die diversen im Artikel aufgezählten Sachverhalte, die nun wirklich wenig mit Glück zu tun haben, werden bestätigt, wenn man sich Kaurismäki-Filme ansieht. Diese sind gewiss nicht repräsentativ und verraten wohl gerade deshalb viel mehr über das Land, als ein ödes Ranking, das aufgrund rein quantitativer Datenerhebung erstellt wird.

    Das Sustainable Development Solutions Network ist wohl eher für die eigenen Mitarbeiter eine ‘Lösung’, typische Bullshit-Jobber und vermutlich fürstlich bezahlt.

  3. Klar wählen die Statistiker lieber Finnland als Belgien oder die Niederlande. Angaben über Letztere sind für Otto Normalverbraucher viel einfacher zu überprüfen und ggf. zu widerlegen.

  4. Das UNSNDN benutzt eine jährliche Umfrage des amerikanischen Gallup-Instituts zur Bestimmung der Glücklichkeit in den verschiedenen Nationen. Dabei müssen die Befragten ihre Glücklichkeit auf einer Leiter mit zehn Stufen einordnen. Das frantösische Meinungsforschungsinstitut IPSOS hat dagegen die Menschen einfach gefragt, ob sie glücklich sind oder nicht und kommt zu deutlich anderen Ergebnissen: https://www.ipsos.com/sites/default/files/ct/news/documents/2023-03/Ipsos%20Global%20Happiness%202023%20Report.pdf
    Folgt man der IPSOS-Umfrage, dann sind die Menschen in Chiina uns Saudi-Arabien am glücklichsten. Das ist für uns Westeuropäer natürlich schwer zu verdauen.

    Nachtrag: Ich sah gerade den Beitrag von “T.h.omas”. Überschneidung beim Schreiben. sonst hätte ich meinen Beitrag als Antwort darunter gehängt.

  5. Lebensfreude ist wahrscheinlich das einzige deutsche Wort was dem Deutschen Fremd ist. Das Skandinavische Gesellschaften einfach besser sind als der Rest innerhalb Europas kann der Deutsche nicht anerkennen! Die Bürger in Dänemark, Schweden, Norwegen, Island und Finnland haben’s besser gemacht als die Resteverwertung der Deutschen. Man muß sich mal mit anderen deutschsprachigen Kulturen unterhalten in der Schweiz oder in Österreich und vielleicht klärt, sich dann die eigene Phantasie Blase!

    Missgunst und Neid sind keine anerkannten Charakter Eigenschaften!

    Perkele der Prepperoni

  6. Die Umfrage ist völliger Quatsch. Finnland hat eine der höchsten Depressionsraten der Welt (1) und eine der höchsten Psychopharmaka-Raten der Welt (2) und zusammen mit Belgien die höchste Suizidrate in Westeuropa (3). Es ist wirklich erschreckend, wie die allermeisten Medien diesen realitätsfremden Quatsch nachplappern.

    Overton ist hier wieder einmal die löbliche Ausnahme. Hier denken Autoren und Leser noch selbst. Florian Rötzer ist einer der herausragendsten Publizisten/Verleger Deutschlands. Er sieht sich selbst vielleicht nicht so, aber es ist so.

    1) https://worldpopulationreview.com/country-rankings/depression-rates-by-country
    2) https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_antidepressant_consumption
    3) https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_suicide_rate.

  7. Es dürfte nicht schwer sein, gegen eine Gefahr, die es nicht gibt, aber die man sich/uns einredet, um die Militärpolitik gegen Russland zu rechtfertigen, tapfer zu sein.
    Geradezu lächerlich ist der historische Bezug auf den Widerstand gegen die Sowjetunion unter Mannerheim, sie wären doch so tapfer gewesen. Die Sowjetunion wandte schon damals die Zermürbungstaktik an, um eigene Verluste zu minimieren und den Konflikt zu begrenzen, wie jetzt auch Russland in der Ukraine. Zuguterlezt hatte Finnland keine Soldaten mehr und musste auf ganzer Linie kapitulieren.
    Wer sich anschickt, den Wert zu messen, macht solchen Unsinn auch mit Glück. Die Finnen saufen sich in der Regel glücklich, Kater inbegriffen. Man konnte schon zu Sowjetzeiten in Leningrad hautnah den Höhepunkt finnischen Lebens bewundern. Busladungen voller Finnen wurden angekarrt, um sich durchs Wochenende zu saufen. Nachts waren die Hotelflure übersät mit Alkoholleichen. Tags war es ein einzigartiges Schauspiel, in den Restaurants Finnen zu erleben, die ohne weiteres über die Tische liefen, um einen Platz zu ergattern. Man kam sich wie im Zoo vor.
    Wenn das das finnische Glück ist, kann man nicht widersprechen. Und das kriegen wir jetzt auch?

    1. Ja es ist eine Lüge die Finnland sich gerne selbst erzählt, sie hätten gegen die Sowjetunion gewonnen. Nein haben sie nicht. Sie haben wichtiges Ackerland verloren und wie beabsichtigt hat die Sowjetunion die Grenze von Leningrad weiter weggeschoben. Es war nie der Plan ganz Finnland zu erobern. Klar, wäre Finnland gefallen, hätte die Sowjetunion es natürlich annektiert und die Segnungen des Sowjetkommunismus und Stalinismus gebracht, aber es war nicht das Ziel. Das Ziel war Leningrad und die Bucht besser abzusichern, weil man Angst hatte von der finnischen Grenze aus könnte man nach Leningrad hineinschießen.

    2. “Die Finnen saufen sich in der Regel glücklich, Kater inbegriffen.” Trotzdem liegt ihr Alkoholkonsum deutlich unter dem EU-Ø. In Deutschland wird fast 20% mehr Alkohol konsumiert als in F.

      1. Das liegt daran, dass viele Finnen mit der Fähre nach Tallin übersetzen. Im dortigen Hafen gibt es zahlreiche große Läden, in denen man für finnische Verhältnisse ¹billige Alkoholika en gros einkaufen kann. Dann geht es mit der nächsten Fähre wieder zurück. War für mich das beeindruckenste touristische Erlebnis in Estinia.

        1. Dasselbe war mal mit den Schweden oder Norwegern – hatten mir Dänen erzählt.
          Auf der Fähre nach Dänemark haben sie gesoffen, bis die Schwarte kracht, dann sackverladen rausgetorkelt und gleich vorne wieder rein in die Fähre.

  8. Finnen jammern nicht nur nicht, sie reden insgesamt deutlich weniger, als der europäische Durchschnitt. Wenn sie mal reden, dann keinesfalls über sich; andere mit den eigenen Befindlichkeiten zu belästigen, ist absolut verpönt, eigentlich undenkbar. Wie belastbar Erkenntnisse über Glück oder Unglück bei einem ausgesprochenen Pokerface-Volk sein werden, sollte wirklich hinterfragt werden. Die Links von Markus T. zum Thema Depression und Selbstmorde geben eine realistische Auskunft über die tatsächlichen Befindlichkeiten.
    “Sisu” ist übrigens die wichtigste nationale Eigenschaft, die sich die Finnen selbst zuschreiben. Das bedeutet in etwa: durchhalten ohne zu klagen, Ausdauer.

    1. Sisu ist auf die schnelle mit Resilienz gleichen zusetzen.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sisu
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kalevala
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jean_Sibelius

      Diese drei Mythen halten die junge Nation Finnland zu sammen, die erstmals mit der Russischen Revolution Unabhängigkeit erlangen konnte. Um gleich einen Brügerkrieg um die Politische Herrschaft zu führen.

      Ich glaub schon daß die Finnen sich Glücklicher fühlen als die meisten deutschen Misanthropen!

      1. Kiitos 🙂
        Ja, mag so sein, aber sie werden es uns eher nicht auf die Nase binden..da wird man beim gemeinsamen Schweigen in der Sauna einfach mal zufrieden vor sich hinseufzen (guter Umgang mit persönlichen Befindlichkeiten, finde ich)

  9. Das mag zwar nur anekdotische Evidenz sein: Ich habe noch nie so betrunkene Menschen gesehen wie abends in Finnland auf den Straßen. Man mag es kaum glauben, aber in Deutschland ist der Umgang mit Alkohol wesentlich kontrollierter. Glücksspiel ist auch allgegenwärtig in Finnland – selbst im Supermarkt gab es damals Glücksspielautomaten.
    Die Psychologen, die diese Fragebögen erstellen, sollten sich vielleicht mit der die sozialen Erwünschtheit der Antworten beschäftigen, die ja kulturell sehr variieren kann. Möglicherweise wäre es gut, keine direkten Fragen (“Sind Sie glücklich?”) zu stellen, sondern das aufzuspalten nach möglichen Bestandteilen des Glücks: Sinnhaftigkeit der Arbeit und des Privatlebens, Hobbies, Beziehungen. Als Kontrollvariablen müssten auch Ess- und Trinkverhalten, Depressivität, Stress und Drogenkonsum abgefragt werden.

  10. Was macht ein Finne / eine Finnin, die sich unglücklich fühlt? Darf sie darüber sprechen? Wird sie als nicht normal “eingewiesen”? Gibt es vielleicht Glückspillen? – – War doch zu allen Zeiten nichts als ein Popanz, um auf ganze Völker einzuwirken.

    Wir Deutschen hatten im Ausland stets den Ruf, eines der mürrischsten, stets unzufriedenen Völker zu sein. Da war es gut, dass man uns die Finnen vorhalten konnte.

  11. Es scheint mir so zu sein, dass vor allem die Finninnen besonders glücklich sind. Immerhin bekommen sie im Mittel 16,5% weniger Geld wie ihre männlichen Landsleute. Das ist nicht soviel anders wie in Deutschland 17,6%.

  12. Hier sind sich wohl alle einig, dass alles dafür spricht, dass die Finnen nicht glücklich sein können. Wahrscheinlich wollten die unabhängigen Experten, die den World Happiness Report erstellten, die Finnen wirksam trösten. Die zweite Möglichkeit wäre, dass sie für ihre NATO-freundliche Politik belohnt werden. Eine alternative These ist, dass die Finnen nach dem Motte handelten, wer blöd fragt, bekommt eine blöde Antwort.

  13. Nachhaltige Entwicklung Möglichkeitsnetzwerk, solch eine Organisation kann nur glückliche Menschen hervorbringen. Das keine kritische Haltung erfolgt, ist wohl der Agenda geschuldet die die WEF Agenten ja umsetzen sollen.

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