Das geheimdienstvolle Leben der Ruth Paine

Lee Harvey Oswald nach seiner Festnahme. Bild:archives.gov/public domain

Dubiose Hauptbelastungszeugin gegen Lee Harvey Oswald verstorben.

 

Ruth Hyde Paine (1932-2025) war die wichtigstes Belastungszeugin und Lieferantin weiterer Indizien gegen Lee Harvey Oswald, um diesen trotz fehlender Beweise des Mordes an John F. Kennedy verdächtig erscheinen zu lassen. Über fast ein Dreivierteljahr hinweg hatte sie die mittellosen Oswalds in Texas unterstützt und schließlich deren Habseligkeiten verwahrt.

Paine gab an, sie hätte für Oswald ein an „Alec Hidell“ adressiertes längliches Paket von der Post abgeholt, in dem sie später ein Gewehr der Marke Mannlicher Carcano vermutet haben will. Sie war damit neben Marina Oswald die einzige Zeugin, die Oswald mit einem solchen Gewehr in Verbindung brachte. Paine hatte auch Oswald den Job im Schulbuchlager besorgt, an dem wenig später die Route des Präsidenten vorbeiführte, sowie eine Mitfahrgelegenheit.

Ohne Paine hätte es folglich keinen Mordverdacht gegen Oswald gegeben.

Bei den Paines fand man auch das umstrittene Foto, das Oswald mit dem Gewehr posierend zeigte. Es handelt sich jedoch erkennbar um eine andere Ausführung als das Mannlicher Carcano, das als angebliche Tatwaffe archiviert wird.

Erst Wochen nach dem Mord überreichte Paine einen bei der Hausdurchsuchung angeblich übersehenen Brief  an den KGB-Agent Kostin (bzw. Kostikow), in dem sich Oswald mit dem versuchten Gewehr-Attentat auf den rechtsextremen General Edwin Walker vom 10.4.1963 in Dallas gebrüstet haben soll. Das von Paine überreicht Dokument wies allerdings keine Fingerabdrücke von Oswald auf. Vor der Warren-Kommission gab sie an, sie habe den eigentlichen Brief gefunden und abgeschrieben, als Oswald geduscht habe.

De Mohrenschildt zufolge hielt jeder in Texas das Attentat auf Walker für einen inszenierten Publicity-Fake, da der am Küchentisch sitzende Walker auf 40 m Entfernung kaum hätte verfehlt werden können. 2023 bestätigten die Kinder von Walkers damaligem PR-Chef Robert Surrey, dass Walkers Aussage, er sei allein gewesen, gelogen war, denn ihr Vater war dabei gewesen. Surrey soll sogar Kontakt zu Oswald gehabt haben.

Auch für den windigen CIA-Bericht, Oswald sei nach Mexiko gereist, um sich dort bei den Botschaften um Visa für Kuba und die Sowjetunion zu bemühen, fehlten überzeugende Indizien. Erneut lieferte Paine nach und fand diesmal ebenfalls angeblich bei der Hausdurchsuchung übersehene Postkarten Oswalds aus Mexiko.

Ruth Paine. Screenshot von YouTube-Video: An Evening With Ruth Paine on Marina and Lee Harvey Oswald,2023,  The City of Irving

Ein ganz normales Ehepaar – mit sehr vielen Geheimdienstkontakten

Die Paines bewohnten trotz ihres beträchtlichen Vermögens ein bescheidenes Haus in Irving, Texas. Nach landläufiger Darstellung war Paine lediglich eine Russisch-Lehrerin gewesen, die sich mit dem Ehepaar Oswald angefreundet hatte. Sie hätte im Februar die nahezu mittellosen Eltern im amerikanisch-weißrussischen Club kennengelernt, und mit der Unterstützung auch ihr Russisch mit der frisch immigrierten Marina trainieren wollen.

Ungewöhnlich sind jedoch die vielen Verbindungen des Ehepaars Ruth und Michael Paine zu Geheimdiensten. Der Verdacht einer Beziehung zur CIA war Paine gewissermaßen in die Wiege gelegt.

Ihr Vater William Hyde arbeitete für die von Kennedy gegründete Hilfsorganisation United States Agency for International Development (USAID) und war dort für Informationsbeschaffung zuständig. Die Hilfsorganisation war nicht nur ein politisches Instrument des Kalten Kriegs, sondern wurde – heute unstreitig – von der CIA zur Tarnung von nachrichtendienstlichen Zwecken eingesetzt, was eine Verwendung auch des Vaters nahelegt. Aus inzwischen freigegebenen Dokumenten folgt, dass die CIA 1957 William Paine für verdeckte Aufgaben in Vietnam jedenfalls in Betracht zog, selbst Ruth Paine schließt solche Missionen nicht aus.

Ruth Paines Schwester Silvia Hoke arbeitete seit 1954 für die CIA als Psychologin, wovon Paine nichts gewusst haben will. Auch ihr Schwager, der für USAID arbeitete, könnte der CIA zugetragen haben.

Paines Schwiegermutter Ruth Forbes Young stammte aus der wohlhabenden wie einflussreichen Familie Forbes, die ihr Vermögen im Opiumhandel und Eisenbahn-Geschäft gemacht hatte. Dem Clan gehörte auch die Privatinsel Naushon Island, Massachusetts, wo sich das Paar kennengelernt hatte. Die für ihre Partys bekannte Schwiegermutter war eng mit Mary Anne Bancroft befreundet – einer CIA-Agentin und jahrzehntelangen Mätresse des CIA-Gründers Allen Dulles, dessen Familie mehrere Außenminister gestellt hatte. Auch Dulles und Bancroft waren oft auf Naushon Island zu Gast.

Michael Paines leiblicher Vater Lyman Paine stammte ebenfalls aus einer elitären Familie. Einer seiner Vorfahren war Robert Treat Paine, der zu den Unterzeichnern der Unabhängigkeitserklärung gehörte. Sein Großonkel hatte als Gouverneur General die von den USA besetzten Philippinen kommandiert. Lyman Paine war allerdings Trotzkist.

Paines Stiefschwiegervater Arthur M. Young war der Konstrukteur der ersten kommerziellen Hubschrauber Bell 30 und Bell 47 gewesen. Michael Paine arbeitete ebenfalls als Ingenieur für Bell Helicopter. Der im texanischen Fort Worth ansässige Bell-Konzern baute auch Kampfjets wie das Raketenflugzeug X-1. Dementsprechend hatte Michael auch mit deutschen Ingenieuren wie Walter Dornberger Kontakt, der dort seine Kenntnisse vom Bau der deutschen V 2-Rakete verwertete. Weil Michael Geheimnisträger war und das Ehepaar für das konservative Texas unüblich liberale Ansichten äußerte, hörte das FBI das Telefon der Paines permanent ab.

Viele finden es seltsam, dass das FBI die Freundschaft Paines ausgerechnet mit dem angeblichen Marxisten Lee Harvey Oswald akzeptierte, obwohl Oswald zuvor in die Sowjetunion ausgewandert war und dort Radargeheimnisse angeboten hatte. Oswald war zuvor als Marine auf Flughäfen tätig gewesen, von denen aus der lange geheim gehaltene Spionageflieger U 2 nicht nur sowjetischen, sondern auch chinesischen Luftraum permanent verletzte, was erst Jahre später bekannt wurde. Michael besuchte gemeinsam mit Oswald in Dallas politische Veranstaltungen sowohl von liberalen Gruppierungen als auch des führenden US-Rechtextremisten General Walker.

Das FBI hätte auch der Kontakt zu Marina Oswald stutzig machen müssen, denn sie erfüllte praktisch alle Verdachtskriterien einer Tätigkeit für das KGB. Marina war von einem KGB-Funktionär erzogen worden, hatte schon vorher mit westlichen Ausländern angebändelt und tauchte ausgerechnet bei einer Tanzveranstaltung auf, die auch der unter seltsamen Umständen in die Sowjetunion übergelaufene Oswald besuchte. Das KGB hatte Oswald von Anfang an misstraut und ließ ihn in der Sowjetunion mit bemerkenswertem Aufwand überwachen. Erstaunlicherweise konnte das Paar auch problemlos in die USA übersiedeln, während andere Russinnen, die US-Bürger heirateten, manchmal jahrelang auf eine Ausreisegenehmigung warten mussten.

Marina und Lee Harvey Oswald beim Verlassen der Sowjetunion. Bild: Warren Report

Wie ihre Schwester studierte auch Ruth Paine Psychologie. Sie gibt an, die russische Sprache aus politischen Gründen erlernt zu haben. Sie nahm Ende der 1950er Jahre an einem Quäker-Programm für Brieffreundschaften zwischen jungen US-Amerikanern und Russen teil, das drei Russen sogar die Reise in die USA finanzierte. Dieses East-West Contact Committee pflegte enge Kontakte zum Außenministerium, geleitet von John Foster Dulles – dem Bruder des CIA-Chefs. Aus dem kürzlich freigegeben Schlesinger-Memo ist bekannt, dass damals jeder zweite Diplomat in Wirklichkeit ein CIA-Agent war.

Manche Historiker vermuten, die CIA habe Paine in dieser Zeit angeworben. Die US-Geheimdienste rekrutierten in der McCarthy-Ära häufig bei Liberalen, um einen Überblick über kommunistische Umtriebe zu gewinnen. Die christlichen Paines waren involviert in die American Civil Liberties Unions (ACLU).

Ein schillernder Geschäftsmann

Die Paines waren außerdem mit dem Exilrussen Georg von Mohrenschildt (1911-1977) befreundet. Dieser stammte aus einer weißrussischen Adelsfamilie, die vor dem Roten Terror geflohen war. Der in das russische Ölgeschäft involvierte Aristokrat hatte sich bereits im Zweiten Weltkrieg dem US-Geheimdienst angedient, jedoch misstraute man ihm wegen dessen Nazi-Kontakten. Sein Bruder wurde akzeptiert und baute später für die CIA die Propaganda-Sender „Radio Free Europe“ und „Radio Liberty“ auf.

Er selbst änderte seinen Namen in die französische Form de Mohrenschildt und erledigte für texanische Ölindustrielle politische Aufträge. So gelang es de Mohrenschildt, den jugoslawischen Staatschef Marshall Tito davon abzuhalten, seine fossilen Energiequellen aus Russland zu beziehen. Zu de Mohrenschildts Kontakten gehörte auch George Herbert Walker Bush, der mit einem ehemaligen CIA-Mann in Texas Ölfirmen betrieb, später Richard Nixons Wahlkampf finanzierte, dann CIA-Direktor und schließlich selbst Präsident werden sollte.

Der in den besten Kreisen verkehrende de Mohrenschildt hatte die finanziell angeschlagenen Oswalds unter seine Fittiche genommen. Warum sich der Kommunisten-Hasser ausgerechnet mit dem als Marxisten posierenden jungen Mann abgab, bleibt unklar. De Mohrenschildt selbst gab einmal an, der CIA-Kontaktmann von Dallas, J. Walton Moore, habe ihn darum gebeten. De Mohrenschildt konnte sich jedoch wegen einer längeren Reise nach Haiti nicht mehr um die Oswalds kümmern und stellte sie daher den Paines vor.

Ruth Paine unterstützte die Oswalds beim Umzug von Louisiana nach Texas, gab Oswald Fahrunterricht und half der jungen, erneut schwangeren Mutter mit dem Baby. In ihrer Garage verstaute Oswald Habseligkeiten, zu denen angeblich auch das als Tatwaffe bezeichnete Mannlicher Carcano gehört haben soll. Paine bot im September an, Marina zunächst bis zu ihrer Niederkunft im Oktober einzuquartieren. Lee besuchte sie am Wochenende, so auch in der Nacht vor dem Attentat am 22. 11.1963.

Einen Tag später erklärte Michael seiner Frau am (abgehörten) Telefon: „Ich bin mir sicher, dass Lee Harvey Oswald den Präsidenten getötet hat, aber ich glaube nicht, dass Oswald verantwortlich ist, und weiterhin: ‚Wir beide wissen, wer verantwortlich ist.‘“ Darauf angesprochen, behauptete Paine, sie hätten an Rechtsextremisten gedacht.

Warren Report

Präsident Johnson hatte etliche Persönlichkeiten zur Mitwirkung an einer politischen Untersuchungskommission überredet, darunter auch den Kennedy-Freund Earl Warren. Johnson argumentierte, dass viele Spuren in Richtung Kuba und Sowjetunion wiesen und von den Falken im Pentagon als casus belli gesehen würden. Es drohe ein Nuklearkrieg, wenn die Kommission zu einem anderen Ergebnis käme als dem, Oswald sei bloß ein durchgeknallter Spinner gewesen. Warren und andere akzeptierten ihre Rolle widerwillig.

Großen Eifer bewies jedoch Allen Dulles, den Kennedy aus Misstrauen als CIA-Direktor entlassen hatte und der die Warren-Kommission faktisch leitete. Seine persönliche Verbindung zur Mutter bzw. Schwiegermutter der beiden Paines wurde ebensowenig angesprochen wie deren zahlreichen anderen CIA-Kontakte. Erst ein Jahrzehnt später wurden die von Dulles befohlenen Morde, Mordversuche und Mordpläne an missliebigen Politikern bekannt.

Ruth Paine beantwortete über 5.000 Fragen. Im Warren Report gibt es bei den Paines einige zensierte Stellen, die sich allerdings auch harmlos erklären lassen, nämlich mit dem Schutz von Persönlichkeitsrechten. So hatte das FBI Michael beschlagnahmte Filme zurückgegeben, auf denen sich lesbische Pornographie befand. Tatsächlich jedoch gehörten die Filme Ruth. Auf diese Weise erfuhr Michael erstmals von den Neigungen seiner Frau und deren Affäre mit Marina.

Als Bezirksstaatsanwalt Jim Garrison 1967 den Fall neu aufrollte, trat Paine auch vor Gericht als Zeugin auf und blieb bei ihrer Story. Umfragen zufolge misstraute die Hälfte der Amerikaner dem Warren-Bericht.

CIA-Journalistin Priscilla McMillan

Paine freundete sich außerdem mit Priscilla McMillan an, die 1977 unter Marinas Mitwirkung ein Buch über die Oswalds schrieb. McMillan hatte bereits 1959 als Journalistin in der Sowjetunion den angeblichen Überläufer Lee Harvey Oswald interviewt und damit entsprechende Spuren in der Öffentlichkeit gelegt.

Vor ihrer schriftstellerischen Karriere hatte McMillan für das Außenministerium gearbeitet. In einem inzwischen aufgetauchten CIA-Dokument wird sie als „witting colaborator“ geführt, sie hatte sich 1952 sogar als Analystin bei der CIA beworben. In einem CIA-Kontaktbericht von 1962 ist vermerkt, McMillan sei in der Lage, die Artikel zu schreiben, welche die CIA wünsche.

TV-Show

Paine wirkte 1986 bei einer vom US-Fernsehen veranstalteten Gerichtsshow mit, in der sie Oswald medienwirksam belastete. Die TV-Jury in Reagans Amerika sprach Oswald schuldig und folgte damit Reagans Einschätzung als Mitglied der Rockefeller-Kommission, die den Warren Bericht stützte.

Nicaragua

1990 reiste Ruth Paine nach Nicaragua als Mitglied der Quäkergruppe ProNica, die dort nach dem Contra-Krieg helfen wollte. Andere christliche Helfer verdächtigten sie einer weiteren Tätigkeit für die CIA. So wurde Ruth von einem angeblichen Pressefotografen begleitet, der eifrig alles filmte, was ihm vor die Linse kam. Der Redaktion, die ihn angeblich entsendet hatte, war davon jedoch nichts davon bekannt.

JFK

Ruth Paine wehrte sich gegen Verdächtigungen auch mit juristischen Mitteln. Als Oliver Stone 1991 den Spielfilm „JFK“ drehte, konsultierte er Ruth erst gar nicht und verfremdete vorsichtshalber die Namen der Paines, bereute dies aber später.

Doku

Der Dokumentarfilmer Max Good begleitete die inzwischen in ein Altersheim in Kalifornien gezogene Ruth über sieben Jahre hinweg und veröffentliche die Doku „The Assassination & Mrs. Paine“ (2022).

Good fand es auffällig, dass Paine bei Medienauftritten ihre Geschichte über Jahrzehnte hinweg stets mit demselben Wortlaut erzählte und an identischer Stelle emotional berührt wurde, was einstudiert wirkt.

Ins Schlingern sei Paine bei der Erklärung über den angeblichen Brief an Kostin gekommen, der eine Verwicklung in das angebliche Attentat aif General Walker beweisen soll. Good zollte jedoch Paines Bereitschaft Respekt, sich auch ihren Kritikern zu stellen.

Die in der Doku auch zu Wort kommenden wenigen verbliebenen Verfechter der Alleintäterthese beschränken sich auf ad hominem-Angriffe auf sogenannte Verschwörungstheoretiker – wie es der CIA-Dispatch von 1967  zur Diskreditierung empfahl.

Vermächtnis

Ruth Paine war für das Narrativ vom durchgeknallten Alleintäter die mit Abstand wichtigste Zeugin. Von den Beteiligten leben heute nur noch zwei hochkarätige Zeugen.

Zum einen Marina (Jahrgang 1941), die Ruth einer Komplizenschaft mit der CIA verdächtigte und in den 1980er Jahren begann, Oswalds Unschuld zu beteuern. Zum andern Oswalds von Paine organsierte Mitfahrgelegenheit, sein Arbeitskollege Buell Wesley Frazier (Jahrgang 1944), der sich in Widersprüchen verstrickte.

Legende

Es scheint jedoch noch einen weiteren, bisher unbekannten Zeugen zu geben: Autor Luis Korte behauptet in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Oswald habe Kennedy erschossen. Außer anscheinend Korte hat allerdings niemand Oswald beim Schuss gesehen. Von den massiven Beziehungen von Paine zur CIA erfahren die FAZ-Leser nichts.

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6 Kommentare

  1. Es gibt eine TV Doku aus den 90ern über das Gerichtsverfahren gegen die Attentäter von Martin Luther King, die sich als sehr alte Männer der Polizei stellten. Die Angeklagten hatten Täterwissen und sagten bereitwillig detailliert aus.
    Das Muster des Attentats ähnelte sehr stark dem Attentat auf JFK. Spuren verwischen, falsche Spuren legen, Mittäterschaft von Regierung, Polizei, Geheimdiensten.

  2. Vielleicht möchte der Autor diesen Artikel noch ein wenig nachbearbeiten?
    Bsp.: Ruth Hyde Paine war eine geborene Avery Hyde und hat erst später Michael Paine geheiratet. Ihr Vater William (beschäftigt bei USAID !!!) sollte demnach Hyde und nicht Paine heissen. De Mohrenschildt taucht zu Beginn ohne nähere Erläuterung, die folgt später, auf.
    Da Ruth Hyde Paine wohl nicht aus Jux und Tollerei russisch gelernt hat, ist anzunehmen, dass sie entweder geheimdienstlich tätig war oder diplomatische Ambitionen hatte.

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Ruth_Paine

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/George_de_Mohrenschildt

    1. Danke, das mit dem Namen war ein Flüchtigkeitsfehler. Wird korrigiert.
      Paine hat sich in der Doku geäußert, dass sie wegen des Kalten Kriegs Russisch gelernt hätte. Abseits ihrer religiösen Aktionen scheint sie keine diplomatischen Ambitionen gehabt zu haben.

  3. Immer wieder interessant, zum Kennedymord zu lesen. Richtig spannend ist aber, wie es gelang, die Verschwörung zur Ermordung des gewählten Präsidenten als nie existierend zu erklären. Jahrzehnte der Aufklärung, die Aufdeckung etlicher Fehler und Lügen in den offiziellen Erzählungen nützen nichts. Sie alle zerschellen am Willen der Verschwörer und ihrer Nachfolger, ihre Märchen als allgemeingültige Wahrheit durchzusetzen. Doch, ist wirklich großes Kino.
    Einge Jahre nach dem Mord erschien in der DDR-Zeitung „Wochenpost“ eine Artikelserie, die sich mit dem Attentat befasste. Natürlich hatten die Journalisten keinen Zugang zu originalen Dokumenten und Orten und wie das im Einzelnen argumentiert wurde, weiß ich nach rund einem halben Jahrhundert nicht mehr. Aber klar war für den oder die Autoren, dass Oswald nicht der Täter gewesen sein kann. Da bin ich dann also kommunistischer Propaganda aufgesessen. Blöd bloß, wenn die wieder richtig lag.

    Mittlerweile hat der Mord den politischen Bereich längst verlassen und ist bestenfalls noch ein historisches Ereignis oder bloß noch ein popkulturelles Phänomen und selbst im fernen Minsk zeigte man mir das Haus, in dem er gelebt hatte, so, als würde man mir das Originalmesser von Jack the Ripper präsentieren.

    1. Naja, die Vertuschung selbst ist auch kriminell und wird ja immer noch fortgeführt. Trump hat groß herumposaunt er werde die Akten herausgeben. Das hat er weder beim ersten Mal noch bei seiner zweiten Präsidentschaft gemacht. Ich glaube auch nicht, das er die Akten noch herausgeben wird. Allein deswegen bleibt die Angelegenheit aktuell, weil offenbar die verwickelten Dienste immer noch vertuschen.

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