Das Friedensmanifest: ein Appell – ausgerechnet – an die Kriegstreiber

Teilnehmer an der KUndgebung „Aufstehen für den Frieden“. Screenshot

Verhandlungsfrieden statt Siegfrieden – was die Nation aufregt und ihre Kriegsherren gar nicht leiden können.

Eins hat das Friedensmanifest von Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht geschafft: Es hat eine Gegenposition gegen die auf allen Kanälen laufende Kriegspropaganda und gegen die Selbstverständlichkeit deutscher Kriegsbeteiligung, die via Rüstungsexport, Wirtschaftskrieg und über allerlei Machenschaften eines „leading from behind“ läuft, in eine größere Öffentlichkeit gebracht.

Bestand die Kriegsberichterstattung der Leitmedien bislang vor allem in der Beschwörung der absoluten Verwerflichkeit eines „Angriffskriegs“, um seine grausamen Folgen und das Verbrechen des russischen Präsidenten vorzuführen, so haben die Medien nun einen neuen Feind zur Hand: die Kriegsmüden und unsicheren Kantonisten an der Heimatfront. Zumal die beiden Initiatorinnen des Manifestes es geschafft haben, ein breites Bündnis hinter sich zu scharen von ganz rechts bis weit nach links, von Pastorinnen wie Frau Käßmann und Philosophen wie Herrn Habermas bis zu Ex-Generälen und ehemaligen Friedensaktivisten.

Und dann gelingt es dem Duo sogar noch, am 25. Februar unter dem Titel „Aufstand für Frieden“ bei schlechtem Wetter Tausende ans Brandenburger Tor zu locken, so dass die Polizei Schwierigkeiten hat, die Zahlen kleinzurechnen, und sich mit Behinderungen des Zugangs behelfen muss. Wagenknechts Äußerung, „Neonazis und Reichsbürger“ hätten auf der Kundgebung nichts zu suchen, kann die Presse natürlich sofort entlarven. Die Veranstalter lassen keine rechtsextremen oder nationalistischen Transparente zu, damit die Journalisten sie nicht ablichten können! In Wirklichkeit sind die Friedensfreunde nämlich scharf auf die Mitwirkung des Rechten Sektors: „Wölfe willkommen, aber bitte im Schafspelz“ (FAZ, 27.2.23).

Man kann sich natürlich über den „Bruch des üblichen Totschweigekartells“ freuen. Man sollte dann aber registrieren, dass sich das Ganze keinem Aufruf zum Aufstand oder zur Illoyalität verdankt, sondern – man muss es leider sagen – einem eher schlichten Text, der ziemlich devot daherkommt.

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen …

Das Manifest beginnt mit der Aufzählung von Fakten: „Heute ist der 352. Kriegstag in der Ukraine. Über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten wurden bisher getötet. Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert.“ Und schließt diese einleitenden Bilanz mit der Feststellung ab: „Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land.“

Dieser Einstieg ist in doppelter Hinsicht erstaunlich. Einerseits muss man den Kriegsherren, also den staatlichen Stellen, die über Leben und Tod ihrer Bürger – im nationalen Ernstfall – unwiderruflich entscheiden, nicht mitteilen, dass sie die Macht haben, das Land zu verwüsten und Menschen zu opfern. Das sind ja ihre Kriegsmittel, die sie nach reiflicher Überlegung und minutiöser Vorbereitung (übrigens in Friedenszeiten) dann einsetzen, wenn sie den Gegensatz zu ihren Gegnern nicht mehr aushalten. Dass sie für solche Zerstörungen ihre Gründe haben – dass sie diese beschönigen oder vermenschlichen –, müsste der Angriffspunkt einer Empörung sein, die sich aus dem Standpunkt „Nie wieder Krieg“ ergibt.

Andererseits muss man jedoch festhalten, dass die Forderung des „Nie wieder“, die in den bundesrepublikanischen Sonntagsreden einmal ihren Ehrenplatz hatte, heute schon einen Verstoß gegen das Staatswohl darstellt und – eigentlich – nicht geduldet werden kann. Pazifismus entzieht sich der Parteinahme in diesem Krieg, was an strafbares Handeln grenzt. Das zeigt Wirkung. So erklärte denn auch Käßmann bei ihrer Rede auf der Bonner Friedensdemonstration, dass sie sich zwar wegen der deutschen Vergangenheit weiter als Pazifistin bekenne. Aber sofort kam die Einschränkung:

„Dabei habe ich die Demut, zu wissen, dass ich schuldig werde an Menschen, die sich mit der Waffe verteidigen wollen. Ich habe auch Verständnis für den Ruf nach Waffen. Aber in einer Demokratie nehme ich mir das Recht heraus, bei meiner Position zu bleiben.“ (FR, 17.2.23)

Man darf – danke, deutsche Obrigkeit! – sich zum Pazifismus bekennen, wenn man ihn für bedeutungslos erklärt. Und so ergreifen auch die Initiatorinnen des Manifests mit ihren einleitenden Bemerkungen Partei für die Opfer des Krieges, wissen aber, auf welche Seite sich die Humanität zu schlagen hat. Die Ukraine verdient das Mitgefühl, die Opfer auf russischer Seite, die es ja auch gibt, sind hier wie sonst in den Medien kein Thema. So bewegt sich das Manifest in der Schuldfrage ganz auf der offiziellen Linie:

„Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität. Aber was wäre jetzt solidarisch? Wie lange soll auf dem Schlachtfeld Ukraine gekämpft und gestorben werden? Und was ist jetzt, ein Jahr danach, eigentlich das Ziel dieses Krieges? Die deutsche Außenministerin sprach jüngst davon, dass ‚wir‘ einen ‚Krieg gegen Russland‘ führen. Im Ernst?“

Die Frage nach der Solidarität ist damit regierungstreu beantwortet. Dann wird sie aber an die bisherige Politik zurückgegeben, da diese sie immerzu als ein Problem beim Umfang der Waffenlieferungen behandelt. Das ist den Autorinnen zu kurzsichtig. Den Sinn der Fortführung des Krieges ziehen sie in Zweifel, ja bezweifeln, ob da überhaupt noch politisch kalkuliert wird. Und obgleich ohne westliche Geldmittel und Waffen (wo die BRD ganz vorne mit dabei ist) die Ukraine gar keinen Krieg gegen Russland führen könnte, wollen die Verfasserinnen des Manifestes nicht glauben, dass Deutschland längst Kriegspartei ist, so wie es die Außenministerin als klare moralische Entschiedenheit des Landes formuliert hat.

Dass auch Deutschland, wie der ukrainische Präsident Selenskij, einen Sieg gegen Russland will, können solche Friedensbewegte einfach nicht glauben. Sie fragen vielmehr, ob sich das Land da nicht in etwas hineinziehen lässt: „Noch versichert der deutsche Kanzler, er wolle weder Kampfjets noch ‚Bodentruppen‘ senden. Doch wie viele ‚rote Linien‘ wurden in den letzten Monaten schon überschritten?“

Und so werden sie zu Mahnerinnen: „Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte.“

Das ist eine seltsame Mahnung, denn einen Atomschlag wie auch einen Atomgegenschlag muss ja jemand befehlen, die Bomben „rutschen“ nicht aus heiterem Himmel in die Welt. Also müssen die Manifestlerinnen den Willen zum Atomkrieg nicht nur bei Putin, sondern auch bei der eigenen Regierung in Rechnung stellen. Und dass es dazu allen Anlass gibt, zeigt Deutschlands entschiedene Absicht, auf die „nukleare Teilhabe“, also die Beteiligung an einem Atomkrieg, nicht zu verzichten und sich deshalb neue Bomber für solche Waffen (die gerade im rheinland-pfälzischen Büchel modernisiert werden) in den USA zu bestellen. Doch sind diejenigen, die so gerade ihre Bereitschaft zum Führen eines Atomkrieges dokumentieren, die richtige Adresse für eine Mahnung?

Ein Verhandlungsfrieden – das neue Reizthema

Als ihr stärkstes Argument betrachten die Manifestlerinnen wohl eine weitere Warnung, dass der Krieg nämlich gar nicht zu gewinnen sei: „Die Ukraine kann zwar – unterstützt durch den Westen – einzelne Schlachten gewinnen. Aber sie kann gegen die größte Atommacht der Welt keinen Krieg gewinnen. Das sagt auch der höchste Militär der USA, General Milley. Er spricht von einer Pattsituation, in der keine Seite militärisch siegen und der Krieg nur am Verhandlungstisch beendet werden kann. Warum denn nicht jetzt? Sofort!“

Das ist schon eine eigenartige Kritik, den Krieg an seinen Erfolgsaussichten zu messen. Wäre er denn dann lohnend und wären die Opfer in Kauf zu nehmen, wenn die Siegesaussichten gut sind? Natürlich kann man den Verfasserinnen nicht unterstellen, dass sie für einen Krieg bei besseren Gewinnchancen votieren. Dennoch könnte ihnen ja hier einiges auffallen: erstens die Verlogenheit der hiesigen Kriegspropaganda, die Putin einerseits als irrsinnigen, triebgesteuerten „Killer“ (Biden) zeichnet und ihn andererseits als rational handelnden Politiker einstuft, der das nukleare Inferno auf keinen Fall wollen kann; zweitens die klare Zielrichtung, rücksichtslos – auch und gerade angesichts eines ungeheuren Vernichtungspotenzials – statt zu kapitulieren die Schwächung des Gegners durch einen Verschleiß- und Ausblutungskrieg fortzuführen. Das soll kein „lohnendes“ Kriegsziel sein? Und kann man diese Kalkulationen nicht ständig der Zeitung entnehmen?

Kaum hat sich das Manifest mit seiner Verhandlungsforderung vorgewagt, sieht es sich auch schon unter Rechtfertigungsdruck: „Verhandeln heißt nicht kapitulieren, Verhandeln heißt, Kompromisse machen auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hundertausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. Das meinen auch wir, meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Es ist Zeit, uns zuzuhören!“

Mit ihrer Verhandlungsforderung stellt sich das Manifest gegen die offizielle Politik, die jedes Zugeständnis an die russische Seite gleich als Kapitulation vor dem Unrechtsregime geißelt. Um sich mit der Forderung ins Recht zu setzen, berufen sich die Autorinnen dann auf die Mehrheit im Volke. Ein echt demokratisches Argument. Es übersieht großzügig, dass die Mehrheitsmeinung zwar bei der Auswahl von Politikern am Wahltag – für ein paar Sekunden beim Kreuzchenmachen – eine Rolle spielt, die Bürger sonst aber nichts zu melden, sich vielmehr den Vorgaben von oben zu fügen haben. Zudem ein höchst zweifelhafter Einspruch: Soll denn der eigene Standpunkt keine Rolle mehr spielen, wenn er nicht mehr von der Mehrheitsmeinung getragen wird?

Ihre Ohnmacht kennen und bekennen auch die Verfasserinnen des Manifests: „Wir Bürgerinnen und Bürger Deutschlands können nicht direkt auf Amerika und Russland oder auf unsere europäischen Nachbarn einwirken. Doch wir können und müssen unsere Regierung und den Kanzler in die Pflicht nehmen und ihn an seinen Schwur erinnern ‚Schaden vom deutschen Volk zu wenden‘.“

Und so präsentieren sich die beiden Autorinnen ganz als Mahnerinnen der deutschen Politik, in die sie wohl großes Vertrauen setzen. Scholz – von dessen unverwüstlicher Bereitschaft, über Leichen zu gehen, vorher einiges zu erfahren war – soll jetzt alles zum Guten wenden: „Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie auf europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1000 weitere Menschenleben – und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher.“

Der letzten Schlussfolgerung mag man nicht widersprechen, schließt doch die ständige Eskalation der Waffenlieferungen durchaus die Gefahr eines Dritten Weltkriegs ein. Und der hat eigentlich schon in der Ukraine begonnen, denn dort steht ja nicht einfach das Kiewer Regime der Russischen Föderation gegenüber, sondern ein vom Westen ausgestatteter und angeleiteter Staat, der für die westlichen Zwecke bluten darf, einer Ex-Großmacht, die definitiv zur „Regionalmacht“ (Obama) herabgestuft werden soll, es aber noch nicht ist. Verwunderlich, dass ausgerechnet einer der größten Unterstützer dieses Kriegs für seine Beendigung sorgen soll.

Die Reaktion bleibt nicht aus: Vaterlandsverrat!

Die Reaktion der Politiker und Leitmedien ließ nicht lange auf sich warten, sehen sie doch in dem Manifest eine Untergrabung des Kriegswillens in der Bevölkerung. Dass sie sich auch moralisch gegen Russland und auf die Seite der Ukraine stellen, hilft den Verfasserinnen nicht, es bringt ihnen statt dessen den Vorwurf ein, die Ukraine zu bevormunden. So betonte Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) schon am Vortag der Friedensdemonstration, „dass es allein an der Ukraine (sei), zu entscheiden, wann der Krieg beendet wird… Jeder, der bei Sinn und Verstand ist, wünscht sich Frieden herbei. Aber es gebe auch einige, die Putins Spiel trieben, die Frieden nur als Vokabel nähmen, um Unterwerfung vorzuschlagen.“

Nach Lesart der Kritiker aus Politik und Medien kann Solidarität mit der Ukraine einzig und allein heißen, ihr alle notwendigen Waffen für einen Sieg zu liefern. Dass die Ukraine den Krieg nur solange führen kann, wie der Westen diesen Staat mit Geld und Waffen versorgt, dass also die NATO-Staaten die Entscheidung in der Hand haben, wie lange der Krieg dauert und wie viele Opfer er noch bringt, davon will die nationale Öffentlichkeit, in der dauernd über die Fortführung und Eskalation des Konflikts debattiert wird, nichts wissen. Es fällt den Kritikern des Manifestes natürlich leicht, immer einen Ukrainer oder noch besser eine Ukrainerin vorzuführen, der oder die den Siegeswillen des Kiewer Regimes authentisch verkörpert – und den Anspruch auf die ganze Ukraine in den Grenzen von Anno Dunnemals  bekräftigt.

So unterstellte Verteidigungsminister Pistorius bei Markus Lanz (22.2.23) den Verfasserinnen, dass ihre Forderung nach einem Kompromiss Parteinahme für Russlands Landnahme sei. Er machte unmissverständlich deutlich, dass ohne einen vollständigen Rückzug Russlands aus den besetzten Gebieten kein Frieden möglich sei. Was nichts anderes bedeutet, als dass nur die Kapitulation Russlands die Voraussetzung für Friedensverhandlungen sein kann.

Andere sahen sich bemüßigt ebenfalls Friedens- oder Gegenmanifeste in die Welt zu setzen: z.B. „Die Ukraine jetzt aufgeben? Nicht in unserem Namen!“ von Roderich Kiesewetter (CDU), Marcus M.Keupp (Militärakademie ETH Zürich), Prof. Dr. Joachim Krause (ISPK Kiel) u.a. Sie erreichten aber nicht die Resonanz des Friedensmanifests. Deshalb schoben Kiesewetter und Junge Union gemeinsam mit der Jugendorganisation der FDP gleich noch ein eigenes Manifest nach: das „Manifest für die Freiheit in Europa“, das auch gleich die Unterstützung von Frau Strack-Zimmermann (FDP) fand. Und natürlich von Hofreiter, zu dessen olivgrüner Kollegin Baerbock CSU-Söder letztens das Wort vom „Kriegsrausch“ einfiel!

Dass sich das Manifest auf die Unterstützung der Bevölkerung stützen kann, ist natürlich für die Medien, die deren Meinung betreuen, besonders ärgerlich. Die Resonanz musste gleich in Frage gestellt oder uminterpretiert werden. Der Vorsprung der Befürworter vor den Gegnern des Manifestes sei minimal (39% zu 38% bei einer Großzahl an Enthaltungen); die Völker der Welt unterstützten vielmehr überwiegend den Kriegskurs des Westens, so eine Umfrage des European Council on Foreign Relation (ECFR). In dem Gremium finden sich prominente Figuren des neueren Bellizismus wie Christoph Heusgen, Wolfgang Ischinger, Roderich Kiesewetter, Stefan Kornelius, Joschka Fischer, Reinhard Bütighofer, Alexander Graf Lambsdorf, Norbert Röttgen, Lars Klingbeil und einige andere wieder. Dabei sind neben Politikern auch Journalisten vertreten, so dass hier die Einheitsfront der Kriegspropaganda geschmiedet wird.

Daher ist es kein Wunder, dass sich z.B. die Kommentare verschiedener Autoren in der SZ wie von ChatGTP geschrieben lesen. Die Diskussion um das Manifest mündet dabei regelmäßig in die Frage, ob die Ukraine den Krieg gewinnen kann oder ob nicht die Forderung nach einem Kompromiss auf die Unterstützung Putins hinausläuft. Da kann sich auch noch jede Seite auf irgendwelche Militärs berufen und so die Frage von Krieg und Frieden in militärtaktischen Abwägungen enden lassen.

Wo die Argumente gegen das Manifest ausgehen, bleibt noch ein geistiger Totschläger: die Forderung, sich von rechts zu distanzieren. Dass die Initiatorinnen das tun, hilft ihnen nicht. Schließlich haben auch rechte Politiker wie Bernd Lucke und Tino Chrupalla ihre Unterschrift unters Manifest gesetzt. Beifall von der falschen Seite gelassen hinzunehmen (wie einst der deutsche Turbointellektuelle Enzensberger empfahl), ist in diesem Fall nicht erlaubt. Eine interessante Klarstellung! Wer die Regierungspolitik unterstützt, wer mit gelbblauen Fahnen und Rufen wie „Ruhm der Ukraine“ auf die Straße geht, wird dagegen nicht von Reporten nach seiner politischen Herkunft aus einer militaristischen oder nationalistischen Ecke befragt. Auch distanziert sich die Bundesregierung nicht von den faschistischen Milizen in der Ukraine, sondern versorgt sie mit Waffen.

Die Partei der Grünen hatte übrigens am Vortag der Berliner Friedensdemonstration zu einer Großdemonstration unter dem Titel „Solidarität mit der Ukraine“ aufgerufen. Sie wollte so eine Gegenbewegung ins Leben rufen, was ihr, wenn man auf die Teilnehmerzahl blickt, nur eingeschränkt gelang. Aber das Distanzierungsgebot von rechts, also das Abgrenzungsgebot von einem „neutralen“ Pazifismus, der sich nicht vor der neuen Kriegsmoral verneigt, zeigt Wirkung. Einige Prominente haben mittlerweile ihre Unterschrift unters Manifest zurückgezogen, weil sie um ihren guten Ruf fürchten…

Ansonsten geht die Kriegspropaganda in den Leitmedien munter weiter. Die nehmen den Jahrestag des Kriegsbeginns zum Anlass, den Krieg als Leitthema auf ganze Reihen auszudehnen, um ja die Bürger bei der Stange zu halten.

Mitmacher werden gebraucht

Der Druck und die Unnachgiebigkeit, mit der die Medien und die Politiker für die – moralische, noch indirekte… – Kriegsbeteiligung Deutschlands agitieren, machen eins deutlich: Es ist offenbar sehr wichtig, dass die Bürger den offiziellen Standpunkt teilen. Zum Kriegführen braucht es eben Menschen, die die Munition herstellen, die Panzer instand setzen, die Waffen zur Front transportieren und das alles als die normalste Sache der Welt betrachten.

Wenn es zum Letzten kommt, auch das zeigt der Krieg in der Ukraine, verlassen sich die Mächtigen nicht auf die Freiwilligkeit ihrer Untertanen, dann gibt es Zwangsrekrutierungen, damit die Menschen ihr Leben für die Nation einsetzen. Die Untertanen sind eben in Russland wie in der Ukraine die Verfügungsmasse der Regierenden, mit denen diese den Krieg führen, um sich, also die Staatsmacht, zu schützen. Und diejenigen, die sich in Russland wie der Ukraine durch Kriegsdienstverweigerung oder Desertion diesem Zwang entziehen wollen, sind nirgendwo willkommen. Ukrainische Deserteure können in Deutschland nicht mit Asyl rechnen, ihnen droht eher die Abschiebung. Russische Deserteure sind in Europa auch nicht willkommen. Schließlich sind das alles Menschen, die sich ihrer Obrigkeit nicht fügen.

In Deutschland ist das Mitmachen in anderer Weise gefordert. Schließlich haben alle Bürger die Folgen des Wirtschaftskrieges zu tragen, der ihnen die Inflation und damit die Entwertung ihres Einkommens beschert. Ein ernsthafter Protest dagegen ist bislang ausgeblieben. Im Blick darauf sollten sich die Friedensaktivisten einmal fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, sich an diejenigen zu wenden, die den definitiven Schaden durch die deutsche Kriegsbeteiligung haben, statt an die zu appellieren, die den Krieg durch Geld und Waffen am Laufen halten.

Wenn Arbeitnehmer nicht mehr hinnehmen, dass sie die Folgen des Krieges als Entwertung ihres Lohns oder Gehalts und damit als Absenkung ihres Lebensstandards zu tragen haben, wäre die Stimmung im Lande eine andere. Zwar liegt jetzt die Forderung nach Inflationsausgleich auf dem Tisch, doch haben die bisherigen Tarifrunden gezeigt, dass die deutschen Gewerkschaften immer wieder Lohnsenkungen zustimmen, indem sie Abschlüsse unterhalb der Inflation tätigen. Dagegen anzugehen, wäre ein Zeichen, sich nicht für den Krieg gegen Russland einspannen zu lassen. Sonst bleibt es bei der trostlosen Bitte von Nicole aus den Zeiten der alten Friedensbewegung: „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen, und dass die Menschen nicht so oft weinen…“

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94 Kommentare

  1. So wahr dies auch alles sein mag, ich find das Manifest auch äusserst dürftig, es ist in diesen Zeiten die einzige Möglichkeit noch Kante zu zeigen. Denen, die es wiedermal lernen müssen. Die Manifest-Verfasserinnen sollten sich womöglich nicht einbilden, dass die Unterstützung tatsächlich dem Manifest gilt. Hab definitiv unterschrieben.

    https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden 714.000 oder so bis jetzt, da geht noch was.

    Egal wie bescheiden die restliche Situation ist und wie devot das Manifest ist, es ist der Punkt an dem sich derzeit alles kristallisiert.

    1. Das sehe ich genauso. Angesichts des Urteils gegen Bückler und dem Umgang mit Michael Ballweg und seinen Spendern, angesichts des Umgangs mit dissidenten Ärzten weiß man, was passieren kann, wenn man sich klar äußert. Und gerade wegen dieser Unschärfe können eben viele Menschen sich einreihen. Und das ist im Moment wichtig, nicht um eine flehentliche Bitte anzubringen, sondern um den Dissens zu bekunden.
      Und wer so schreibt wie die Medien auf die Veranstalter und Teilnehmer eingeprügelt haben, nimmt auch in Kauf, dass wieder Leute real die Kriegsgegner angreifen, noch bevor der Staat wieder voll in die Kiste staatlicher Repressionsmaßnahmen greift.

    2. Vieles an diesem Appell ist höchst unbefriedigend, trotzdem habe ich unterschrieben und zusätzlich 30€ für „Organisationszwecke“ gespendet. Es waren außer mir wohl sehr viele, die (allein in dem kleinen sichtbaren Ausschnitt) zwischen 10 und 100€ gespendet haben. Insgesamt sind es mit Sicherheit Millionen €. Was passiert wirklich damit, wer legt darüber Rechnung ab? Kann es sein, dass die Organisatorinnen in Firstclass Hotels gelebt haben, während die Anreisenden Pauschalpreise zahlen mussten?

      Trotzdem hielt und halte ich diese Stimmen der (bisher) 700.000 für ungeheuer wichtig. Leider hört man – auch hier – über deren Aussagen sehr wenig, nein, gar nichts. Das ist bedauerlich. Was interessiert mich der gehässige Dreck einiger Politiker und Medientreibender? Den hört man doch jeden Tag.

      Wer in so ein Manifest Maximalforderungen einbringt, hat keine Ahnung von den Zeitgenossen, die man Gesellschaft nennt. Die a priori Schuldzuweisung an Russland habe ich auch für unglücklich gehalten, das hätte man ganz neutral formulieren können. Schon der Versuch, diese Aktion an die „Linken“ zu binden, also die, die zusammen mit ein bißchen Gelb dieses Land zur Zeit an die Wand fahren, ist an Lächerlichkeit und Frechheit nicht zu überbieten. Da sind sogar einige Stimmen aus der Gegnerschaft ehrlicher.

      Also: die Aktion war wichtig und muss unbedingt wiederholt werden! Es sollten dann auch andere auftreten und sprechen, damit die ganze Breite der Gesellschaft repräsentiert wird.

      1. @ Nordlandreisender
        1. Viele Texte anderer Menschen halte ich für äußerst unvollkommen, ziemlich oft auch meine eigenen.
        2. Sollte es Dir entgangen sein, dass Deine Spende entsprechend den Geschäftsregularien von change.org dazu dient, das umfassende Datenmaterial dieses Unternehmens zu nutzen um im Rahmen der vorhandenen Personenprofile die Verteilung des Manifests zu unterstützen und weitere Unterzeichner zu mobilisieren? Obwohl change.org (im Auftrag der Herrschenden?) über einige Zeit den Suchenden „konkurrierende“ Petitionen zu den Vorgehensweisen im Unkrainekrieg als Alternative anbot, wenn man nicht nach „Manifest für den Frieden“ gesucht hat, sondern nur mit Hilfe von Stichwörtern wie z. B. Frieden, Ukraine… . ? (siehe https://www.change.org/petitions)
        Auch wenn sie so tun: change.org ist KEINE Wohltätigkeitsorganisation und schon gar nicht per se eine kritische politische Stimme. change.org ist ein unternehmerisches Angebot an alle, die meinen die Petitioneritis sei eine nützliche Form demokratischer Initiative. Die Unterstützer des Manifests sind sich zu Recht der Tatsache bewußt, dass – wenn überhaupt – die Köpfe auf der Straße zählen. Das wurde zu Beginn der Veranstaltung auch inhaltlich erläutert.

        1. Warum stellen Sie vorschnelle Behauptungen auf? Es ist nicht der erste Appell, den ich bei change.org unterschreibe. Das wurde bisher nie mit einer Aufforderung um finanzielle Beteiligung verbunden. Die Bitte um Zahlungen war so untergebracht, dass man annehmen musste, dass sie an die Organisatorinnen der Aktion geht. Haben Sie die anderen Zahlenden schon darüber befragt? Haben Sie selber etwas geleistet? Meine Fragen waren durchaus sachlich und angebracht. Auch die, warum man so wenig darüber hört, was die Teilnehmer, das „Fußvolk“, selbst zu sagen haben. Warum haben Sie sich diesem Punkt nicht angeschlossen?
          Ich verstehe den ganzen Post nicht, es sei denn, es geht um die übliche Schulmeisterei.

      2. „Kann es sein, dass die Organisatorinnen in Firstclass Hotels gelebt haben, während die Anreisenden Pauschalpreise zahlen mussten?“

        Kann es sein, dass Du dafür auch nur die Andeutung eines Belegs hast?

        1. Allerdings. Besonders erbärmlich sind Leute, denen schon eine sachliche Frage nicht passt. Was haben Sie denn zu der Aktion beigetragen oder beizutragen? Ich höre.

          1. Diese Art sachlicher Fragen ist wohlbekannt, wird gern von Faktencheckern und ähnlichen Typen sowie den Lanzens dieser Republik gestellt.

            1. Na klar, nichts Substantielles. Wer Lanz??? Und wer schon beim Beantworten solcher Fragen „Schwierigkeiten“ hat, entlarvt sich so, dass da nichts mehr zu entlarven ist.

  2. Das grosse Problem der deutschen Gesellschaft ist die unzureichende Information. Das gilt im Hinblick auf das grosse ukrainische Dilemma: Ein Land, gespalten in zwei fast gleich grosse Bevölkerungsteile mit diametral entgegen gesetztem historisch-politischem Verständnis, aber durch Sprachengesetz, offizielle Traditionspflege u. ä. nach dem nationalistischen Putsch 2014 auf eine Nationalidee ethnischer, kultureller und politischer Konformität orientiert. Das gilt zum anderen aber auch auf die geopolitische Aufladung dieses Dilemmas seitens der USA und ihrer Gefolgschaft, mit der Hoffnung durch einen langwierigen Krieg Russland entscheidend zu schwächen und es nach Elitenrevolte in Moskau als Teil eines „Larger-West“-Bündnisses gegen den Hauptkonkurrenten China zu positionieren. In seinem letzten Buch „Strategic Vision – America and the crisis of global power“ hat der grosse geostrategische „Kopf“ der US-Demokraten, Zbig Brzezinski, die Strategie des „Encirclement of China“ sogar mit Karten dargestellt. Das Buch konnte/durfte auf deutsch nie erscheinen, obwohl das Vorgänger-Buch Brzezinskis „Die einzige Weltmacht“ hierzulande ein Bestseller war und antiquarisch heute noch ist.
    Und nur, weil es hierzulande an Informationen fehlt, können institutionelle „FriedenaktivistInnen“ auf Friedenskundgebungen wie Frau Käßmann von der Selbstverteidigung der Ukraine reden, während immer mehr Bewohnern des Landes klar wird, dass ihre junge Männer nur Kanonenfutter in einem geopolitischen Spiel sind.

    1. Es steht zu befürchten, dass Kriege in größerem Maßstab, wie sie von den USA gegen Russland und womöglich bald gegen China vom Zaum gebrochen werden, nur dadurch verhindert werden können, indem nicht abfangbare Hyperschallraketen so nahe an den Grenzen der USA positioniert werden wie möglich, idealerweise in der Karibik und auf Inseln im Pazifik, so dass die Kriegstreiber im MIK und in Washington jederzeit damit rechnen müssten, dass der nächste angezettelte größere Konflikt, wie jetzt in der Ukraine, schnell und ohne Vorwarnung auf sie selbst zurückschlagen könnte.
      Das Problem ist nämlich, dass nur die Europäer und Asiaten für die Ziele der US-Oligarchen drauf gehen sollen, daher auch die Kriegslüsternheit dieses Packs.

    2. @ Richard Kollok
      „Information“ als solche ist immer an den inhaltlichen Rahmen dessen gebunden, der sie entgegennimmt. Jemandem, dessen persönliches Wirklichkeitskonzept die Annahme enthält, weil es schon immer Kriege gegeben habe, sei es den Menschen perspektivisch unmöglich, womöglich sogar verboten, alternative Methoden zur Beendigung interessengebundenen gegenseitigen Schlachtens zu entwickeln, wird evt. Zbig Brzezinsk als Anleitung, Empfehlung verstehen und keineswegs als zu kritisierende Darstellung imperialen Strebens der USA. Menschen nehmen zu dem, was ihnen als Problem begegnet, eine Haltung ein. Wenn sie sich Mühe geben, finden sie Gründe, die dazu beitragen können, andere auf ihre Seite zu ziehen. Wer das gut kann, könnte manchmal gesellschaftlich/politisch etwas bewirken. Was er letzendlich tatsächlich bewirkt, hat mit dem zielgerichteten Handeln der Menschen und ihrem Informationsbedürfnis nur selten etwas zu tun.
      Die meisten Menschen dürften ihre Prioritäten eher bei den ihren lebenspraktischen Notwendigkeiten wie Wohnen, Mobilität, Einkommen… setzen, als bei den Schriften des Herrn Brzezinski, des Herrn Maximilien de Robespierre oder Heinrich Heines.
      Insofern hat die Berliner Veranstaltung bei mir Hoffnung erzeugt: Es gibt wieder ansehnliche Zahlen von Menschen, die Krieg als menschliches Handlungskonzept nicht mehr mittragen wollen. Das ist schon mal ein guter Anfang. Wir werden sehen. Die Ereignisse der 80er Jahre auf die sich Hans-Peter Waldrich bezog und der damalige Erfolg, die Stationierung kernwaffenfähiger Systeme zu verzögern, hallt nach bei gegenwärtigen Aktionen der Friedensbewegung in Ramstein, Büchel…. Viele der dort agierenden Menschen haben keine Zeile von dem zur Kenntnis genommen, was andere für grundlegende, notwendige Information halten.
      Seit 1964 habe ich fast keinen Ostermarsch versäumt und war aktiv gegen die Balkankriege, den Vietnamkrieg, den Irankrieg, die Kriege Israels… . Berlin hat Hoffnung gesät. Wir werden sehen, wie weit sie trägt.

  3. „Wenn Arbeitnehmer nicht mehr hinnehmen, dass sie die Folgen des Krieges als Entwertung ihres Lohns oder Gehalts und damit als Absenkung ihres Lebensstandards zu tragen haben, wäre die Stimmung im Lande eine andere“

    … tja, Streiks aus politischen Gründen sind in D verboten

    „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“ hieß es mal ….

    1. Wenn Arbeitnehmer nicht mehr hinnehmen…
      Es ist eine Binsenweisheit, dass eine gewachsene oder auch gezüchtete Gruppenorm (in diesem Falle die gesamtheit organisierten Arbeitnehmer) selbst von einer obersten Führung und selbst wenn die das wollte, nur schwer abänderbar ist.
      Innerhalb der Gruppenleitung, welche in Westeuropa meist demokratisch strukturiert ist, ist eine Abänderung der Gruppennorm nur bei einer externen feindlichen Intervention möglich. Ein direkter Angriff auf die Verhältnisse innerhalb der Gruppennorm, wobei die Basis betroffen und mitgenommen werden kann, könnte so ein Auslöser sein.
      Eine Änderung der Gruppennorm von der Basis ausgehend ist für eine Gruppe, die sich in einer mehr oder weniger komfortablen Nische befindet (Gewerkschaften), ist nicht nur ein starker Grund sondern auch eine willige Führung notwendig. Ohne eine willige Führung bleibt ein Begehren zur Abänderung der Norm im demokratischen Prozess stecken.

      Unsere Gewerkschaften sind ein Ordungsfaktor. Wenn dieser Faktor gebraucht wird werden Funktionäre „gebauchpinselt“ und mit allen Informationen versorgt um eine evtuelle „Meuterei“ wirkungsvoll zu bekämpfen.
      Ein bisschen Schaukampf, eine devote Antragskommision, eine Abstimmung zur späten Stunde und schon ist ein Beschluss in die vorgegebenen Richtung gefasst. Es gilt als das größte Versagen eines Versammlungsleiters, wenn in seiner Versammlung ein Beschluss gefasst wird, der der Leitung konträr entgegensteht.
      Das sage ich aus Erfahrung als Gewerkschaftler und Betriebsratsmitglied.

      Das sollte niemand von der Basis abschrecken eine Änderung der Norm über die demokratischen Instanzen zu versuchen. 🙂

      PS: Sollte wer an meiner demokratischen Einstellung zweifeln, ich halte es ähnlich wie W. Churchill

  4. Ich habe am Text des Manifests nicht so viel zu bemängeln, wie der Autor des Artikels, ich halte ihn für einen guten Ausgangspunkt, an dem sich viele ohne ideologische Scheuklappen versammeln könnten.
    Die politisch-medialen Reaktionen darauf sind das Erschütternde. Ohne Wenn und Aber für gewaltfreie Konfliktlösungen zu sein, die Vorstellung, dass kein Leben für politische Ziele geopfert werden darf und der Wunsch, dass sinnlose Abschlachten Tausender um jeden Preis zu verhindern, scheinen derzeit als die gefährlichsten und subversivsten Vorstellungen zu gelten.
    Ich sehe mit großer Sorge, dass nicht nur in Deutschland, in ganz Europa mit allen Mitteln die Überzeugung installiert werden soll, es gäbe gute Kriege und schlechte Kriege. Gleichzeitig wird die Akzeptanz und Befürwortung von guten Kriegen zu einer absoluten moralischen Bürgerpflicht erhoben. Gesellschaften, die bereit sind, diese Sicht allgemein zu internalisieren, sind relativ einfach und ohne größeren Widerstand in jeden Krieg hineinmanipulierbar. Das macht mir die meisten Sorgen.

  5. Kann sich noch jemand an die Pazifistischen Proteste in Russland erinnern? Und das Vorgehen der Russischen Regierung und der Gesellschaft gegen diese Friedensbewegung und welche große Empörung daß in Deutschland hervor gerufen hat.

    Genau die selben Leute und Meinungsmacher empören sich heute über den eigenen Pazifismus in der Bevölkerung!

    Hojotoho! Hojotoho! Heiaha! Heiaha! Ein solchen Strauße streit ich nicht gern, lieb ich auch mutiger Männer Schlacht. Drum sieh, wie den Sturm du bestehst; Wir lass dich im Stich! Der Nukleare Winter kommt mit den vier apokalyptischen Reiter*Innen Pandemie, Teuerung, Krieg und Tod.

    1. Jawoll Jock,
      bei manchem gehetzte weiß ich nicht, ob es gegen den Kommunismus Russlands geht oder einen normalen kapitalistischen Konkurrenten.
      Da mag der Amerikaner noch so stark sein, der Markt setzt sich immer durch. Da zählt das allerdings auch das mal eine Schlacht, verloren geht, aber der Krieg ist damit nicht entschieden.

    2. Halt mit dem dezenten Unterschied, dass die Demonstranten hier nicht in dunkle Zellen weggeknüppelt werden. Oder sind in Russland die „Rädelsführer“ auch in Talkshows eingeladen worden zur Diskussion?

  6. Ich habe das Manifest trotz der von Herrn Cechura geschilderten Mängel unterschrieben. Der Text ist der kleinste gemeinsame Nenner einer breiten Koalition. Er ist zur Zeit die einzige Möglichkeit, eine zahlenmäßig nennenswerte Opposition sichtbar zu machen.

    Und die prominenten Unterzeichner haben sich auch mit dieser entschärften Version bereits ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und müssen persönliche Nachteile befürchten. Es ist erschreckend, wo dieses Land bereits steht.

  7. „Irgendwer“, stellvertretend für „Sabine“, „xyz“ und andere ausgesprochene „Aktivisten“:

    So wahr dies auch alles sein mag … es ist in diesen Zeiten die einzige Möglichkeit noch Kante zu zeigen.

    „Kante“?! Woher soll die denn kommen, wenn „wahr“ sei, was Cechura schreibt? Ich zeigs euch:

    WAGENKNECHT RELATIVIERT VERGEWALTIGUNGEN IM UKRAINEKRIEG
    Sahra Wagenknecht sorgt derzeit für Dauerschlagzeilen.
    Darunter die Physiognomie einer Untermenschin im „Standard“
    Gleichlautende Artikel, teilweise noch mit groben Fälschungen aufgehübscht, in der deutschen Massenpresse.

    Das ist eure „Kante“, Leute! Es ist läppisch und dumm, sie den Goebbels-Jüngern in der ARD und den Schmierfinken moralisch zur Last zu legen! Sahra hat das auf sich gezogen, IHR habt es auf Sahra gezogen.
    Sahra, indem sie bleiben will, was sie sich vorgenommen hat, zu sein, und in Gestalt ihrer Person seit Jahrzehnten wahr macht: Eine Volksvertreterin, genauer eine „wahre“ Vertreterin des „wahren“ Volkes.
    Ihr, indem ihr Sahra in diesem Unterfangen Gefolgschaft, statt mit taugliche Parolen Widerstand leistet.

    Und das Resultat der Operation: Im demokratischen Institut der veröffentlichten Meinung – eigentlich muß man sagen: Des abstrakten Meinens, des Dafür-und-Dagegen-Haltens – gibt es jetzt die ikonographische „Feindin der Demokratie“, eine wahre Volksfeindin, an deren Medienbild sich künftig jeder zu messen haben wird, der es unternimmt, das Wort „Frieden“ anders, als „Sieg“ zu buchstabieren.

    Großartig! Gratuliere! Es tut hier überhaupt nix zur Sache, daß der Widerstand, den ihr paar Hanseln der Sahra und ihrem Anhang zu leisten vermocht hättet, möglicherweise, ja, höchst wahrscheinlich, goar nix am Verlauf geändert hätte. Denn erstens seid ihr jetzt mehr oder minder anhand eures minimalisierten Anliegens demoralisiert, und zweitens, insoweit ihr das nicht seid, demoralisiert meine ich, hinkt ihr der Initiative des Feindes hinterher, die er sich anhand Sahras Person verschafft hat. Die müßt ihr jetzt in eurem Umfeld erst noch aufarbeiten, anstelle daß ihr das bereits im Vorfeld erledigt hättet.

    1. PS.: Mein Kommentar enthält eine implizite (man könnte sagen: proletarische!) Unterscheidung zwischen Arbeit und Leistung, die zeitgeistig auf breiter Front entfallen ist – sicherheitsnadelhalber anmerke …

    2. Ja, ihre Aussagen in der Hart aber Unfair Sendung haben Sahra Wagenknecht nicht geholfen, sondern ihren Gegnern wieder jede Menge Munition gegen sie geliefert.

      Auch wenn sie bewusst missinterpretiert wird (und sie ja eigentlich auch recht hat: Nur weil in unseren Medien einseitig nur über Vergewaltigungen durch Russen berichtet wird, heißt das noch lange nicht, dass es keine von der anderen Seite gibt), so bleibt mir unverständlich, warum sie immer wieder in diese Talk-Shows geht, wo von vornherein klar ist, dass alle nur auf sie einprügeln werden und es nur darum geht, dass sie wenigstens ein oder zwei Sätze sagt, mit denen man dann wieder ein große Medienkampagne gegen sie fahren kann.
      Ich halte Sahra Wagenknecht für hochintelligent, aber in diese ÖR-Talk-Shows à la Hart aber Unfair, M.Lanz und wie sie alle heißen, zu gehen, ist schlichtweg dumm. Damit tut sie nur ihren Feinden einen Riesengefallen.

      1. „…so bleibt mir unverständlich, warum sie immer wieder in diese Talk-Shows geht, wo von vornherein klar ist, dass alle nur auf sie einprügeln werden und es nur darum geht, dass sie wenigstens ein oder zwei Sätze sagt, mit denen man dann wieder ein große Medienkampagne gegen sie fahren kann.“
        Genau dasselbe habe ich mich heute auch gefragt. Ich bewundere ja immer die Contenance, die sie (noch) bewahren kann. Das Presseecho nach der Hart aber Unfair Show war m.E. bisher der Höhepunkt, praktisch alle großen Blätter hab sich gegen sie ausgekotzt. Völlig unsachlich – praktisch im nachhinein niedergeschrien. Auch der Moderator kam mehrere male nach meinem Empfinden bedrohlich auf sie zu. So nach dem Motto: Jetzt reicht’s.
        Da ist schon die Frage, warum tut sie sich das an. Wieviel Gift kann man ertragen? Und ich meine Tomgard hat die Antwort gegeben: „Sahra, indem sie bleiben will, was sie sich vorgenommen hat, zu sein, und in Gestalt ihrer Person seit Jahrzehnten wahr macht: Eine Volksvertreterin, genauer eine „wahre“ Vertreterin des „wahren“ Volkes.“ Sie erträgt das, weil dem „wahren Volk“ wie sie es versteht eine Stimme geben will, denn das bleibt nach ihrem Verständnis stumm, wenn Sie nicht für es spricht.

      2. Wenn Sie nicht in diese Shows gehen würde, wäre sie raus aus den Medien und damit ganz raus. Ich halte sie auch für sehr intelligent und glaube, dass ihr bewusst ist, dass viele nach den Shows sie nachher mehr hassen; aber das ist nicht ihr Zielpublikum, sondern die, die noch zuhören. Eigentlich ist es die einzige erfolgreiche Strategie: Auf Ausdauer setzen, auch wenn man sich dabei aufarbeitet. Die Frau hat ein Ziel. Daher haben „die Mächtigen“ auch etwas Angst vor ihrem Erfolg und daher die Verunglimpfungen.

    3. Nun, da du mich zitiert hast, frage ich mich gerade, ob du dem Wahlspruch divide et impera verpflichtet bist.

      Wie ich schon sagte und wie es nicht aus dem Zitat ersichtlich ist, halte ich nicht viel bis gar nichts von dem Manifest, aber es ist der Punkt der den Mächtigen extreme Angst macht, so wie man aus ihrem Geschrei und Gepolter in den Propandamedien entnehmen kann. Es ist dummerweise der kleinste gemeinsame Nenner.

      Wenn sich eine kritische Masse zusammenfindet, wird es eng. Und was dann von dem Manifest übrigbleibt (siehe französische Revolution) ist noch eine ganz andere Sache. Auch das wird man aufarbeiten müssen.

      Dein Kommentar geht aus meiner Sicht mehr in die Richtung der Spaltpilze, die jeweils zu den politisch unliebsamen Gegner geschickt werden oder sich dort einfinden und gemäss divide et impera für Teilung und Machtlosigkeit sorgen.

      Persönlich würde mich ja schon interessieren, wie viele von denen, die ihre „eigene“ Partei verunglimpft haben, auch V-Leute waren.

      1. Wo siehst du bei mir „Verunglimpfung“, wer treibt hier grade „divide et impera“ mit gesinnungspolizeilichen Verdächtigungen?
        Und was vermöchte ein offenkundig isolierter Schwätzer, wie ich einer bin, gegen eine „Perspektive“, die du mit:

        „Wenn sich eine kritische Masse zusammenfindet, wird es eng.“

        dagegen hältst? Dieselbe Verleumdungstechnik wird von der anderen Seite grad gegen Wagenknecht angewandt, hinterfotzig verlogener Schwachkopf.

        1. Danke für das nette ad hominem, von Verunglimpfung im Bezug auf dich habe ich nirgendwo etwas gesagt und ich habe mich nur manche Dinge gefragt ob, ohne eine Antwort zu wissen. Und das ich an gewissen Antworten interessiert wäre. Tut mir leid, wenn du das als persönliche Unterstellung wertest.

          Und ich wollte meinen Standpunkt klarmachen, dass ich das Manifest nicht unbedingt als Meisterwerk sehe, sondern als kleinsten gemeinsamen Nenner für jene, denen Frieden am Herzen liegt. Insofern eine Möglichkeit bietet, der Kriegstreiberei die Stirn zu bieten.

          Lieber Gruss

    4. TomGard,
      da Sie mit „Sabine“ eventuell mich meinen könnten:
      Ich hatte Ihnen bereits vorgestern Recht gegeben, war aber ich wegen Arbeitsdruck und Schlafmangel nicht in der Lage, Ihre ausführliche Antwort reflektierend zu lesen, und schrieb dazu nur, dass ich Ihnen gern irgendwann später Fragen dazu stellen würde, um Ihre Sichtweise zu verstehen.

      Zu Ihrem pädagogischen Ansatz, Lernbereitschaft zu „provozieren“, möchte ich auf den typischen Backfire-Effekt hinweisen. Die Provokation einer emotionalen Gegenwehr z. B. durch maximale persönliche Kränkung ist für das nüchterne Denken wenig förderlich.
      Wenn es nicht nur kränkend, sondern verletzend wird, kann sich die Denkfähigkeit vollständig verabschieden, wie sich das bei mir ja wiederholt gezeigt hat.
      Ok, jetzt kann natürlich gefragt werden, ob etwas in meinem Fall Nichtvorhandenes sich verabschieden kann, aber ich denke: Ja, auch eine Illusion kann sich verabschieden.

      Übrigens ist für das kindliche Lernen Illusionsbildung enorm wichtig.

  8. Suitbert Cechura trifft den Nagel auf den Kopf: Es sind die Gewerkschaften, die in dieser Situation gefordert sind! Nur, von alleine wird sich da nichts tun. Glücklicherweise gibt es gerade eine vielversprechende Initiative von Orhan Akman von ver.di, die hoffentlich breitere Unterstützung findet: https://orhan-akman.de/2023/02/wege-aus-der-ver-di-krise/

    Und hier wird auch ein Fehler des sog. Linkspopulismus deutlich, der immer auf das junge, akademisch orientierte, grün-alternative Spektrum schimpft, dass diese jungen Leute sich nicht für die Arbeiterklasse einsetzen würden. Wo sollen diese Leute bitte ansetzen, wenn nicht einmal die Arbeiterklasse selbst, bzw. als deren Vertretung auftretende, vergleichsweise finanzstarke Organisationen aktiv werden? Übrigens ist keineswegs die gesamte „Arbeiterklasse“ sozial benachteiligt. Teilweise ist es so, dass gut ausgebildete Facharbeiter in technischen Berufen mehr verdienen, als manche Akademiker, und vergleichsweise privilegiert sind. Ein junger Facharbeiter kann in manchen Berufen nach der Ausbildung schon gut verdienen und sich mehr leisten, als der gleichaltrige Student. Wenn der Student sein Studium anschließt, ist mancher junge Arbeiter (wohl immer noch hauptsächlich Männerberufe) schon lange zum Vorarbeiter aufgestiegen, hat ein dickes Auto, eine Familie gegründet, und ist dabei sein Haus/seine komfortable Wohnungseinrichtung abzubezahlen oder/und gönnt sich Ferienreisen in ferne Länder. Nur, mit der „Arbeitersolidarität“ ist es dann nämlich auch nicht mehr so weit her, und weil das anzusprechen ein Tabu ist, schimpft man halt auf junge Leute, die für die aktuelle Lage mal so gar nichts können, die aber auch nicht über nennenswerte, eigene Geldmittel verfügen und daher von den „Linkspopulisten“ offenbar als uninteressant angesehen werden. Es sind gewisse Ältere, die uns diese Lage eingebrockt haben, die Agenda 2010, das Versagen der Gewerkschaften, die Lohnsenkung, Einführung eines Niedriglohnsektors zugesehen haben, eine Linke, die schützend die Hand über jede linke Kritik an Milliardären hält, weil sie George Soros und Chinas Kooperation mit den Großkonzernen toll findet und von dort sicher auch Geld fließt, und die die jeden politischen Dialog abtötende Cancel-Culture mit Begeisterung von den Rechten übernommen hat, eine linke Partei, die bei Privatisierungen mitgemacht hat, und es wäre gut, hier mal etwas mehr Selbstkritik zu praktizieren. Politischer Widerstand braucht Solidarität von Leuten die finanziell besser gestellt sind und von Organisationen, die Gelder von Mitgliedern einsetzen, um gegen die aktuellen Machthaber den Interessen der Unterprivilegierten Geltung zu verschaffen. Außerdem reicht es nicht, wenn die Benachteiligten sich immer nur „empören“, sie müssen auch selber aktiv werden, auch und gerade dann, wenn sie selber schon am Anschlag sind. An den Klima-Klebern könnten sie sich ein Beispiel nehmen…

    1. Zitat
      „Außerdem reicht es nicht, wenn die Benachteiligten sich immer nur „empören“, sie müssen auch selber aktiv werden, auch und gerade dann, wenn sie selber schon am Anschlag sind. An den Klima-Klebern könnten sie sich ein Beispiel nehmen…“
      .
      Das nenne ich eine qualifizierte Argumentation und einen durchdachten Ansatz!
      Wenn sich alle „Empörten, Benachteiligten, Armen, Alten“ etc. irgendwo festklebten, könnte beispielsweise auch die Lösungsmittelindustrie Übergewinne einfahren. Speise-Öl ginge alternativ, aber das wäre Verschwendung in diesen Zeiten der Rationierung!

      1. Tja, das wäre was, wenn sich alle „„Empörten, Benachteiligten, Armen, Alten“ etc. irgendwo festklebten.“

        So schnell könnte man wahrscheinlich gar nicht schauen, wie die Politik in die Hufe kommen würde.

        Man braucht sich aber auch nicht festzukleben, man kann sich auch anketten, oder einfach eine Sitzblockade organisieren, wie z. B. bei den Castor-Transporten, wenn man die Lösemittelindustrie kurz halten möchte. 😉

        1. Tja, Arbeitgeber und NICHT Arbeitnehmer. Das wäre dann die Monopolisierung der „Kettendynastie“ und das ‚wiederholte‘ Überfordern von Krankenhäusern durch endemische Gonorrhoe (Sitzblockade bei Minusgraden).
          Arguntativ müssen wir daran aber noch feilen!

          1. Wer arbeitet, gibt Arbeit, ein anderer nimmt sie. Deswegen ist die gängige Bezeichnung, so wie sie ist, falsch.

            Sitzblockaden auch bei Minusgraden sind eigentlich kein Problem (es gibt warme Kleidung und Sitzunterlagen), die Anti-Atombewegung war mit solchen Aktionen recht erfolgreich.

      2. Vor ein paar Monaten wurde eine Monokultur mit +-1.5Mio Hektar auf den Markt gebracht. Der Käufer ist angeblich aus Asien, die Lokation auch in Asien, nur der Verkäufer stammt woher?
        Was kostet das Biodiesel heute?

  9. Ich habe diese absolute Hilflosigkeit in einem Gedicht ausgedrückt. Krieg und Frieden ist eine Frage der Haltung.

    Das Gewissen

    Das Gewissen fragt sanft und leise:
    „Ist es weise
    und kann es wirklich sein,
    dass mehr Waffen schneller Frieden schaffen?“

    Und der Verstand so schnell wie immer, wittert gleich Verrat
    und in der Tat
    … an den eigenen Interessen:
    „Nun sei doch still, gib endlich Ruh,
    du siehst doch, was ich tu.
    Denn was ich will, ist Recht,
    alles Andere ist schlecht.
    Erst wenn der Gegner ist zerstört,
    mir das ganze Land gehört.
    Dann wird Frieden sein im Lande,
    zerschlagen wird die ganze Bande.“

    Das Gewissen nun nicht mehr sanft
    zum Verstand, der sich verschanzt:
    „Wie kannst Du den Frieden erben,
    wenn dort alle Menschen sterben?
    Frieden kann nur dort gedeihen,
    wo die Menschen sich verzeihen.
    Verzeihen bedeutet aber auch verstehen
    und das heißt auch die andere Seite sehen.

    So wie du dir machst das Recht,
    lief es bisher immer schlecht.
    Schau in die Bücher ferner Tage,
    nie ging zu Ende diese Plage.
    Unrecht fördert neuen Krieg,
    immer schon, bei jedem Sieg.
    Gerechtigkeit gebiert den Frieden
    nicht, wenn eine Seite nur wird siegen.

    „Gerechtigkeit ist, was ich sage,“ fördert der Verstand zu Tage,
    „Schau doch hin, wer hat begonnen
    den Krieg, die Not, das Sterben
    und das ganze Land liegt nun in Scherben.
    Frieden schaffen mit mehr Waffen, es ist schon in aller Munde
    auf Feindesseite Not und Tod, das ist das Gebot der Stunde.“

    Das Gewissen nun laut spricht:
    „Halte ein und tu das nicht!
    Wenn die Waffen ruhn,
    wir den Frieden tun.
    Wenn wir Verhandlungen führen,
    dann öffnen sich auch Türen.
    Verborgene Türen, die noch gut geschützt,
    wenn jeder nur will, was ihm selber nützt.
    Die, die frei von Interessen, ziehn ein Band durch alle Ösen,
    die, die voller Mitgefühl, können die Probleme lösen.
    Nur die, welche tragen ab Schicht um Schichte
    verbleiben auch in der Geschichte.“

    „Audiatur et altera pars“, die Stimme spricht,
    die laut und stark mit viel Gewicht.
    Die Stimme laut in Chören,
    wer Frieden will, der wird sie hören

    ——————————-
    Wenn ein Richter nun wird messen ein Urteil nach der Sterbenszeit,
    wird er es wagen, zu sagen, die Steuern nicht zahlen, das ging zu weit?
    Im Lichte des Geschehenen wird offenbar werden der Wahn,
    Generationen werden wie immer fragen:
    „Warum habt ihr nichts getan?“

    1. …[“wunderbares Gedicht. Vielen Dank, möge es Lichter in vielen verblendeten, umprogrammierten Köpfe erleuchten und zu hinein denken und aufmuntern, mit Selbstvertrauen die gegebene gelebte Geschichte, auf die sich eingeschworene Kreise seit hunderten wenn nicht gar tausenden von Jahren geeinigt haben, um uns zu täuschen, damit deren Kreise ihre PROFITE auf unsere KOSTEN und Leben betreiben können. Hinterfrage jeder mal tiefgründigst, was wirklich mit “ The LastGeneration“ verborgen steckt und vernetze die mit dem eingeschworenen GESCHÄFTSMODELL : DEPOPULATION PROGRAM und dem Hooton-Kaufman; Coudenhove-Kalergi und dem Morgenthau Plan, wie angeklebten AGENDAS 21-2030-2050 und dem GreatReSet mit der 4th.IND.REVOLUTION…via social tension into Civil-War for the planned Clash of Civilisation..(Samuel Huntington) in Verbindung mit Kelly Greenhill “ The Migration Weapon“ Und dem ganzen gesellen sich die GESCHÄFTSMODELLE : BIO-WETTER-ENERGIE und WHITE TERROR WEAPONS, denn sie verkaufen uns dies als PRODUKTE ihrer GROSSFAMILIEN-UNTERNEHMEN, als HANDELSKRIEG. Angebot und Nachfrage regeln den Geschäftsverkehr. WERBUNG und MARKETING genannt für 9.99 mit AirMiles; Miles&More and other POINTSCARD wie smaaaart…abgekauft im guten Glauben, etwas KOSTENLOSES um die Ohren geschmiert zu bekommen…Errare Humanum Est.

      Nur…um eines muss sich absolut jeder im klaren sein: Dieser laufende WELTKRIEG, getarnt als privater kommerzieller HANDELSKIEG läuft seit 1914 in allen GESCHÄFTS-Varianten aus der DELTA-ALL-SEEING EYE PYRAMID und wurde NIE NIEMALS unter keinen Umständen befriedet. Es gibt keinen sogenannten >> Friedensvertrag<< Bis zu Stunde sind seit 1939 !!! an die 53 VERTRAGSPARTNER in diesen WELTKRIEG gebunden und seit 2020 sind alle Vereinbarungen abgelaufen und wollen seitens der WEST-ALLIIERTEN i.A: von erneuert und verlängert werden. Hinzu kommt das das gesamte FINANZSYSYTEM samt damit verbundenen Großfamilien -Industrien BANKROTT sind und NUR und AUSSCHLIESSLICH über PLANDEMISCHE NOTSTANDS-FIKTION die INSOLVENZ verschleppen können. Denn sie alle sind die DEBITOREN und wir die KREDITOREN, die aber per Unterschriften überall die ahnungslose AKZEPTANZ hinterlassen, dass sie ihre linken krummen teuflischen-zionistischen GESCHÄFTE betreiben können, aber KEIN MANDAT oder PROKURA dazu haben. Siehe die letzten Schachzüge von Gerhard Schröder der SPD GmbH in seiner Funktion damals als GESCHÄFTSFÜHRER einer fiktionalen NGO Nation DEUTSCH genannt, mit vielen vielen SUBUNTERNEHMES GmbHs wo ALLE sogenannten PARTEIEN-und Verwaltungsapparatschiks handelregisterlich eingetragen sind, damit ja keiner in persönliche Haftung und Verantwortung versetzt werden kann, dieser hat bis 2099 !!! die BESATZUNG verlängert. Siehe LIMBACH-URTEIL, siehe TILLESSEN-URTEIL sowie zahlreichen Gerichtsurteile in Punkte Staatsrecht, Völkerrecht. Siehe S.H.A.E.F und SMAD Vo.s. Denn bis zur Stunde sind wir Deutschen Völker international als entrechtete STRANDED FOREIGNER of an OCCUPIED Country gelabelt !!! Das ist Fakt. Zuständig zur Klärung dieses ist die FIRMA AUSLÄNDER-VEWALTUNGS-AMT GmbH in KÖLN, wer seine wahre Staatsbürgerschaft 1871-1919 dokumentiert gaben will..sollte JEDER sofort tun, damit der Artikel 146 nicht endgültig verloren geht, und G E N A U darum geht es im KAPITEL THE LAST GENERATION. GERMANY MUST PERISH, (Hooton-Kaufman)

      Was also die WAGEN-KNECHTin aus der dieLINKEN GmbH wie Alice Schwarzer hier veranstalteten ist pures ENTERTAINMENT und ABLENKUNG wie DESINFORMATIONS-GESCHÄFT und die Unterschriften sind HANDELSWARE denn die dazu gehörende Person; PERSON weiß von diesen DATENHANDELSGESCHÄFTE nichts. Somit aber fließen diese in die neuen SOCIAL-CREDIT-ACCOUNTS, i.V mit dem CERTIFICATE of VACCINATION -ID-No. CoVID19) die neue ACCOUNTS at the DEP. of the TREASURY sind, also weitere KOLLLATERAL-KONTEN des lebenden Wesens, Mensch genannt, die als TREUHÄNDER seines TITELS. SACHE: Person; PERSON zu haften hat. persona: lat. MASKE; DARSTELLER…Darum heißt es ja auch PRESIDENT, PAPAM MINISTER, DOKTOR RICHTER ANWALT etc.. Alles nur SACH-TITEL die keinerlei Verantwortung und Haftung übernehmen, weil SACHE Und solange die :Männer und . Weiber die diese SACHEN anhaben nicht in die private und unbegrenzte persönliche Haftung für ihr TUN und NIX-TUN versetzt werden, geht der HANDELSRKIEG gegen uns :Männer und .Weiber weiter, wie es die GESCHÄFTSORDNUNGEN und GESCHÄFTSBEDINGUNGEN vertraglich vereinbart wurden. Es wäre also der Atomknall gewesen, wenn 5oo.ooo :Männer und :Weiber ihre private Anordnung erteilt hätten, mit einem privaten Schreiben, mit blauer nasser Tintenunterschrift und rothem Daumenabdruck drauf, all diese :Männer und :Weiber, die in dieser NGO als TITEL-DARSTELLER tätig sind, sich einen DRECK um das Wohl und Schutz der Deutschen Völker kümmern, in die private unbegrenzte Haftung und Verantwortung versetzt worden wären….dann wäre auf ihren alten braunen WELTBÜHEN vor BLAUEN Vorhängen das Licht ausgegangen. Ohne MOOS niX looos…ENERGIE-ENTZUG auf allen Ebenen und Fronten…ALL HANDS OFF THEIR DIRTY DECKS….leere Sääle, kein KÄFFCHEN, keine COOOKIES und Aufmerksamkeit…Dunkel wars der Moond schien helle, als das lebende Wesen, blizzeschnelle den TEUFELN dessen NAPF entzog,,,,,nur das will erst einmal verstanden werden in dieser absichtlich verdrehten HELLWOOD-ENTERTAINMENT NEWS-SHOWS BABYLONIAN EMPIRE-WORLD aus dem Hauswe derf ZIONISTISCHEN FREIMAURER und ADELSHÄUSER dahinter. NAZI= NATIONAL-ZIONIMS und NASO = NATIONAL SOCIALISM dazu gehören auch die STRAUSSIANER…….. . God bless ya“]

  10. Wenn ich schon die umstrittenen Gesinnungsmedien vom
    täglichen Angrifskrieg schwurbeln höre, könnte ich diesen verlogenen
    Schmierulanten des Würgewesten dreimal täglich mit dem Knüppel
    so lange auf ihr Lügenmaul prügeln, bis diese aufwachen.
    War etwa der mit dem erfundenen Tonkin Überfall in Vietnam begonnene
    Krieg ein Willkommenskrieg? Haben die Vietnamesen etwa die USA
    eingeladen, ihre Männer, Frauen und Kinder mit Napalm zu verbrennen ?
    Wollten die Vietnamesen, das die USA huntertausende Tonnen chemischen
    Kampfstoff über ihre Wälder streut um den Borkenkäfer den Kampf anzusagen ?
    Hat etwa der Irak nach den erfundenen Massenvernichtungswaffen, die USA aufgefordert
    ihr Land zu überfallen und Millionen von Menschen zu ermorden? War das auch
    ein Willkommenskrieg ?
    Egal wo dieser Würgewesten seine Willkommenskriege führt, sie hinterlassen
    auf Grund von erfundenen Kriegslügen und Propaganda
    Millionen von Toten und völlig zerstörte Länder. Führt aber mal der Falsche einen
    Willkommenskrieg, dann ist das natürlich ein Angrifskrieg, von dem wir in unseren
    Wahrheitsmedien zehnmal täglich hören.

    1. Geht mir auch so.
      Es ist schon so, immer wenn das Militär eines Landes in ein anderes Land einmarschiert, ist das ein Angriffskrieg.
      Es gab in den letzten Jahren viele dieser Kriege, ausgehend von der USA, auch mit Hilfe anderer Nato-Länder, auf Grund von Lügen.
      Was ist jetzt anders an diesem Krieg, warum das ganze Theater. Warum muss es betont werden, Angriffskrieg, grausam, brutal. Waren andere Kriege anders? Ja, etwas schon, grausamer und brutaler. Ich kann mich nicht erinnern, jemals sowas gehört zu haben, dass das angreifende Land, oder Länder, so verurteilt wurden.
      Ich kann mir vorstellen, was dahinter steckt, ich habe ja genug hier gelesen. Die meisten Menschen aber nicht.
      Meine immer wiederkehrende Frage, wie konnte das damals passieren? Für mich ist sie beantwortet

  11. Es gibt nichts Gutes. Außer, man tut es. In diesem Sinn ist das Manifest, politisch verwässert, womöglich unter den gegenwärtigen Bedingungen die einzige Form, die Menschen weiträumig zu ermutigen, um zu unterschreiben. In einem Punkt sind sich diese Menschen einig – das Schießen muss aufhören. Würde man intellektuell schärfer formulieren, würde wohl ein Großteil der Menschen, geprägt von Untertanengeist, nicht unterschreiben. Aber kein Schießen – das können alle unterschreiben. Es handelt sich also nur um eine Minimalforderung. Und was für ein bashing hebt nun von den Medien an! Es stimmt schon, was in der Weltwoche dazu gesagt wird – die deutschen Medien sind eine Scheiterhaufenindustrie. Wenn dieser Aufruf ein Anfang war, ist er gut genug. Wenn dieser Aufruf das Ende wäre, wäre er grottenschlecht. Es bleibt viel zu tun………

    1. „Es handelt sich also nur um eine Minimalforderung.“ Das Problem ist der Adressat der Forderung und den Fehler, den man sich dabei einhandelt. Man muss nämlich von dem wirklich Kriegsziel der Nato absehen. Steht ja auch so in dem Papier, dass die Initiatoren plötzlich gar nicht mehr wissen, was die Kriegsziele sein sollen. Die sollte man nämlich mal auf Tapet bringen, dann wäre auch Schluss damit, dass man den Vorwurf der mangelnden Solidarität oder des Verrats am ukrainischen Volk erhält. Der Westen will die Ukraine zur waffenstarrenden Basis der Nato machen, damit Russland nichts mehr machen kann, ohne dass sie Angst haben muss, dass Raketen fliegen. Russland soll machtmäßig neutralisiert und ausgeschaltet werden, erstens durch militärische Bedrohung durch die Nato, zweitens indem seine Wirtschaft durch den Krieg und die Sanktionen ruiniert wird. Und das ist nur der erste Schritt, bis das eigentliche Schwein geschlachtet wird. Wenn man dieses Kriegsziel aber festhält, kann man unmöglich einer Regierung, die das vorantreibt damit kommen, sie soll doch bitteschön Verhandlungen führen. Das macht sie dann schon, wenn Russland verloren hat. Man könnte ja sagen, dass die Forderung nach Verhandlungen und die Reaktionen darauf zeigen sollen, dass der Westen nicht im Traum daran denkt sich zu einigen und ihm Leichenberge egal sind, dass die armen ukrainischen Opfer bloß eine verlogene Heuchelei sind, für diesen Zweck.

      Dann muss man das aber auch irgendwann klar sagen und darf nicht damit stehenbleiben, den Abnutzungskrieg als zynisch zu bezeichnen. Zynisch ist das ohne Zweifel, aber ein Zynismus, der zum Kriegszweck passt.

  12. Ich denke, es gibt eine einfache Erklärung für die zum Teil weichgespülten Formulierungen in den Redebeiträgen von Wagenknecht und Schwarzer: Wagenknecht genießt zwar Abgeordneten-Immunität, aber die kann ganz schnell aufgehoben werden, wenn ein gravierender Vorwurf wegen strafbarer Handlungen erhoben wird. Und sie kann sich nicht einmal des Schutzes aus ihrer eigenen Fraktion sicher sein, aus der heraus sie bereits vielfach angefeindet wird.

    Alice Schwarzer hat noch nicht mal diesen relativen Schutz, die könnte sofort verhaftet werden.
    Und glauben Sie mir. die Greifer Haldenwangs stehen schon Gewehr bei Fuß, die können jederzeit zuschlagen. Wir leben schließlich im besten Deutschland aller Zeiten, wo jeder seine Meinung öffentlich äußern darf. Wie sagte doch der Blutsäufer Idi Amin aus dem Kongo: Ich garantiere jedem die Freiheit der Rede. Aber ich garantiere niemandem die Freiheit NACH der Rede! Auf diesem Level sind wir fast angekommen.

  13. Man wirft einer Partei vor das Völkerrecht gebrochen zu haben und vergisst im gleichem Atemzug seine eigene Verbrechen.
    Das Recht, wie aus dem Artikel, „der Polizei fällt es schwer die genauen Anteilnehmerzahlen … „,bzw. Teilnehmer im abgeriegelten Gebiet den Zutritt zu verweigern, wunderbar und das in einer Demokratie. Das heißt das die Polizei ihre Aufgaben durch das aufgedrückte GG durch die Politik beeinflusst wird.
    Ich bin schon eine längere Zeit sehr verwundert über die Einsätze der Polizei /Bundeswehr, das es in den eigenen Reihen keine Kritik an diesen Aktionen aufkommen!
    Kritik darf dann geschehen, wenn die Person außer Dienst ist. Das erklärt den Zustand in der ‚Republik’…

  14. hi TomGard,

    wie würde ein Manifest aussehen wenn es mein Wunschtext wäre?
    Natürlich anders.

    Und natürlich könnten wir die Probe aufs Exempel machen und gucken wie erfolgreich oder erfolglos ein solcher Text wäre.

    (Mich dünkt, nicht sehr erfolgreich. Für das warum fehlt hier die Zeit.)

    Aber dies ist (Meinungs)krieg und wer sich in die Arena begibt (und damit meine ich mich nicht, ich bin irgendwo dazwischen), dem geht es nicht um Zwischentöne.

    Das Manifest ist kein guter Text. Seine literarische Halbwertszeit ist zudem minimal. Seine polit. Inkonsequenz etc sind von S.C. im Text benannt.

    Er ist ein Verbrauchsartikel. Aber mehr soll er auch nicht sein (inwieweit das den Verfasserinnen klar ist, weiß ich nicht, spielt auch keine Rolle.).

    Hier wird die Qualität von der Masse bestimmt und der Fähigkeit politischen Gegendruck aufrechtzuerhalten.

    Das ist nicht elegant. Es muss nur „sportlich“ genug durchgehalten werden.

    Und Wagenknecht kann sich Leisetreterei und Testläufe re: Manifesttexte nicht leisten.

    Wenn man beim nächsten Mal 100.000 auf die Straße bringt und danach 150.000 und ein übernächstes Manifest folgt mit 1.000.000 Unterschriften ist das ein verfluchter Fortschritt.

    Rückschritte und Scheitern übrigens all inclusive!

    Skizzenhaft grob ist des Protests wahrer Charakter, den er aber in der Öffentlichkeit nicht zugeben kann. Statt dessen kommt er als endgültig und unumstößlich daher. Das gehört zur Natur der Manifestation.

    Es ist öffentlichen Bekundungen dieser Programmatik meist eigen.

    Dieser Widerspruch, das Vorläufige als Ehern zu verkaufen, macht den angemahnten Mangel aus.

    ästhetische Linke vs. Pragmatismus.

    Aber weil das Eine ohne das Andere auf Dauer nicht sein kann, müssen wir uns vorerst mit dem begnügen was wir vorfinden.

    Bis auf Weiteres gilt es also, in allen Welten simultan zu agieren, du und die anderen hier, mal mehr, mal weniger aufklärerisch, wütend und lehrreich.

    „Wir andere“ hier und da draußen, mal mehr, mal weniger erfolgreich.

    Die Wagenknechts, Dagdelens, Schwarzers, da draußen.

    Viel mehr als das hab ich nicht zu bieten.

    Ich weiß nur, irgendwo, irgendwann passiert vielleicht doch etwas, ein Fenster kann sich öffnen, vielleicht unerwartet und etwas wird da möglich, das vorher nicht möglich schien.

    Aber wenn man nicht achtsam ist, schließt sich das Fenster wieder und die Gelegenheit ist ungenutzt futsch.

    Juncker hatte es ja selbst gesagt: Wir verabschieden ständig miese Gesetze in der EU. Wenn das Volk sich auflehnt müssen wir darauf reagieren. Aber wenn nichts passiert, machen wir einfach immer weiter.

    p.s. mit kontingenten Wahrheiten brauch hier nicht kommen – aber weder du, noch sonst wer hier, weiß mit Bestimmtheit:

    „Es tut hier überhaupt nix zur Sache, daß der Widerstand, den ihr paar Hanseln der Sahra und ihrem Anhang zu leisten vermocht hättet, möglicherweise, ja, höchst wahrscheinlich, goar nix am Verlauf geändert hätte.“

    Grad die Flapsigkeit des Boarischen am Ende deiner Formulierung verschleiert eben dies: Du kannt es nicht wissen und du weißt es nicht –
    es ist der pure Subjektivismus, der dir zusteht, mehr aber ist eben auch nicht.

    1. „… es ist der pure Subjektivismus … “

      Eine Arbeit – im Sinne von Arbeitstätigkeit – ist bestimmt durch Arbeitszweck, Arbeitsgegenstand, Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren – und antizipiertes Arbeitsresultat. Wenn solch Dasein der Subjekte für sich selbst „Subjektivismus“ heißt, seid ihr komplett verratzt!
      Aber ganz so ernst und konsequent war Dein „pur“ nicht gemeint, nicht wahr?
      Ansonsten danke – mehr Berücksichtigung kann ich von außerhalb nicht erwarten und will das dann auch nicht.

      1. “ … ist bestimmt durch die Vermittlung …“ hätte es sauber heißen müssen, aber ich war mit einem Teil meines Kopfes bei der Essenszubereitung 🙂

      2. ( „pur“ …. ja … das ist dann persönlicher ausgefallen als beabsichtigt, sry…
        aber will man einen Punkt machen, da passiert so was.

        den Psychopathen aus dem Hause SPIEGEL, ZEIT und Co. darf man nicht den Gefallen tun, sich untereinander zu sehr zu zerteilen…. aber so lang die interne Kritik aneinander analytisch bleibt und in der Sache inhaltlich weiterbringt, lässt es sich wohl auffangen. Wir sind ja nicht das ZK hier.)

  15. Danke für die geistreiche Analyse der Widersprüche und Unzulänglichkeiten des Manifests – das ich zuvor nicht gelesen hatte – und der damit verbundenen, womöglich im Entstehen begriffenen deutschen Friedensbewegung, Herr Cechura. Wirklich lesenswert – und gleichzeitig erschreckend.

  16. Wie üblich bei diesem Autor zu lang, was möglicherweise eher Ungeduldige dran hindert, den Text aufmerksam und integral zu lesen, obwohl er es wert ist.

    Persönlich kann ich mit der Bezeichnung ‚Pazifist‘ wenig anfangen. Menschen beweisen spätestens seit der neolitischen Revolution, dass sie im Konfliktfall nicht selten organisiert gewalttätig aufeinander losgehen, sich also bekriegen. Das ist nicht zu ändern, gehört zur Conditio humana. Man kann allerdings viel tun, um die Anlässe für Kriege zu minimieren – oder auch das Gegenteil. In der aktuellen Situation ist es jedenfalls völlig unnütz, anthropologische Gegebenheiten ändern zu wollen. Stattdessen ist eine nüchterne Bestandesaufnahme angezeigt. Und da ist zuvorderst festzustellen – grosse Atommächte verlieren keinen Krieg, jedenfalls nicht, wenn er in der Nähe oder gar auf ihrem Territorium stattfindet. Das kann man mit Bestimmtheit sagen für die usa, Russland, China und Indien (eventuell noch ein paar Staaten mehr, aber die Grösse des Territoriums spielt ebenfalls eine Rolle),

    Die Vorstellung, Russland könne von der Ukraine +++ besiegt werden, ist wirklichkeitsfremd, absurd. Die Fortsetzung des Krieges bringt die Gegner nicht näher ans Ziel, im Gegenteil entfernt er sie täglich weiter davon. Wer heute nicht verhandeln will, wird es irgendwann später unter viel schlechteren Voraussetzungen tun müssen. Um Professor Unrat zu zitieren, ‚Aufgepasst nun also!‘: Jede zusätzliche Waffe wird im russischen Malstrom vernichtet werden, gleichzeitig den westlichen Schuldenberg erhöhen, vorher wahrscheinlich weitere Verletzte und / oder Tote generieren. Wer den Kriegsverlauf nüchtern betrachtet, sieht das laufend bestätigt. Von der Ukraine zurückgewonnenes Gebiet wurde kampflos, also ohne Schwächung, von den russischen Kräften aufgegeben. Klassische Phyrrus-Siege, Gebietsgewinne mögen ein Kriegsziel sein, aber ein indirektes, primär gilt es, die militärische Schlagkraft der Gegenseite zu reduzieren, bis zu dem Punkt, an dem diese die Feindseligkeiten einstellt.

    Und das wird sich auch nicht grundlegend ändern lassen, auch wenn es einmal zu einer Gegenbewegung kommen sollte. Die russischen Kräfte sind quantitativ und auch qualitativ überlegen. Der Einstieg in bedingungslose Verhandlungen wäre also im westlichen Eigeninteresse.

    1. „Menschen beweisen spätestens seit der neolitischen Revolution, dass sie im Konfliktfall nicht selten organisiert gewalttätig aufeinander losgehen, sich also bekriegen. Das ist nicht zu ändern, gehört zur Conditio humana.“ Wäre nicht zu fragen in welchen Fällen (nicht selten) sie sich bekriegen und in welchen nicht und was der Grund dafür ist? Statt dessen wird der Krieg als menschliches Naturgesetz vorgestellt, als Bedingung des Menschseins vorgestellt. Das heißt dann wohl, dass Menschen die aus einem Konflikt keinen Krieg folgen lassen, sich unmenschlich verhalten. Wie kann das sein, wenn das Menschsein angeblich nicht ohne Krieg zu haben ist. Antwort: Das kann nicht sein. Die Theorie stimmt nicht.

      „In der aktuellen Situation ist es jedenfalls völlig unnütz, anthropologische Gegebenheiten ändern zu wollen.“ Zum Glück muss man gar keine anthropologischen Gegebenheiten ändern, man muss bloß die blödsinnige Theorie aufgeben, dass Krieg eine quasi natürliche Bedingung des Menschseins ist.

      „Wer heute nicht verhandeln will, wird es irgendwann später unter viel schlechteren Voraussetzungen tun müssen.“ Leider ist der Westen nicht dieser Ansicht. Die meinen ja gerade, sie könnten Russland eine Niederlage zufügen.

      „Die russischen Kräfte sind quantitativ und auch qualitativ überlegen. Der Einstieg in bedingungslose Verhandlungen wäre also im westlichen Eigeninteresse.“ Wem überlegen? Der Ukraine schon, aber auch dem vereinten Westen? Warum soll verhandeln im westlichen Eigeninteresse sein? Weil es den westlichen Schuldenberg erhöht, weil es Tote und Verletzte gibt? Wenn das ein Einwand gegen Kriege sein soll, frage ich mich, warum es überhaupt Kriege gibt. Offenbar, so muss man umgekehrt schließen, beweist der Krieg, dass auf Schuldenberge, Tote und Verletzte geschissen ist, wenn es um die Durchsetzung einer Nation oder eines Staatenbunds geht.

  17. Was nützt eine Friedensdemo, wenn keiner die Wahrheit ausspricht, die da lautet, dass die Ukraine den Krieg verloren hat, dass die Bevölkerungsverluste gigantisch sind, dass Waffenlieferungen und erst recht Menschenopfer sinnlos sind, dass sich die Situation für die Ukraine mit jedem Tag verschlechtert, und dass die einzige sinnvolle Option darin besteht, sofort einen Waffenstillstand anzubieten. Ferner, dass es nicht Aufgabe der BRD ist, Weltpolizei zu spielen, dabei Wirtschaft und Bevölkerung zu ruinieren, für Recht und Demokratie in anderen Ländern zu kämpfen, während gravierende Demokratiemängel im eigenen Staat nicht nur ignoriert, sondern verschärft werden, ja, dass es sich überhaupt um einen gigantischen Schwindel handelt, wenn irgendwelche Werte vorgeschoben werden, wo es doch um ganz andere Dinge geht. Statt Friedensgeschwurbel müsste eine Demonstration unter dem Motto NICHTEINMISCHUNG und NEUTRALITÄT stattfinden. Dafür hätten die Leute auch mehr Verständnis, als nach der Forderung, ein unschuldig vergewaltigtes Land im Stich zu lassen. Das ist ja doch die Ebene, auf der sich die Friedensdiskussion bewegt, darf man das oder darf man nicht.

    1. „Dafür hätten die Leute auch mehr Verständnis, als nach der Forderung, ein unschuldig vergewaltigtes Land im Stich zu lassen. “ Nationen sind Gewalten, die für gar nicht anderes da sind, als gegeneinander zu konkurrieren und die Gewalt über die sie gebieten im Kriegsfall gegeneinander loszulassen. Deshalb ist ein staatliches Gewaltsubjekt nie „unschuldig“ (nur von Gewalt betroffen) denn wenn es nicht vergewaltigt wird, vergewaltigt es selbst. Nichts ist daher mehr neben der Sache, als einen Staat zu personifizieren und ihn mit einem unschuldigen Opfer zu identifizieren. Der Zweck dieser Sichtweise ist moralische Parteinahme. Und wer damit mal angefangen hat, der bringt eh keinen vernünftigen Gedanken mehr zustande,

  18. Versuch einer Zusammenfassung:
    Handlungen gegen die jeweils maßgebliche Obrigkeit/den Stärksten waren und sind immer und allerorten – zunächst einfach ohne Gesetze – nicht ratsam. Jegliche Erweiterung der Anzahl der an der demokratischen Meinungs- oder Willensbildung und deren Umsetzung beteiligten Menschen war und ist mit persönlichen Risiken derer verbunden, die sie verlangen. Mir scheint, hier glaubt so mancher, irgendwann habe tatsächlich das Volk regiert, und nur die aktuell vorhandenen kapitalistischen Unmenschen seien daran Schuld, dass „wir“ nicht mitreden dürfen.
    Zweifellos nahm im Lauf der Geschichte weltweit die Zahl der Bewohner vieler Weltgegenden zu, die sich als Mitbestimmer fühlen. Ob sie das tatsächlich sind? Ob das Mitbestimmen risikofrei ist? Ich glaube es eher nicht, denn nicht allein Herrschende können irren, sondern auch Mitbestimmer. Diejenigen, die nicht bereit sind, das geringste Risiko einzugehen, können zu denjenigen werden, über deren Interessen man am leichtesten hinweggeht. Die Folgen ihres Handelns können sich als Pyrrhussiege erweisen.
    Streik oder nicht Streik, das ist die zentrale Frage. Meines Wissens sind die deutschen Gewerkschaften die einzigen, die an aktiv Streikende bestimmte Summen auszahlen, die das Überleben in Erzwingungsstreiks sichern sollen. Wahrscheinlich sind sie deshalb so selten geworden. Die Verantwortlichen wollen/sollen nämlich im Auftrag ihrer Mitglieder die Pfennige beieinander halten, können/dürfen aber aus moralischen Gründen nicht als Besitzende handeln. (Ich erinnere an Konsum, Neue Heimat, Bank für Gemeinwirtschaft…neuerdings eine demnächst 100 Jahre alte Genossenschaft, die sich der Bildung verpflichtet fühlt, aber jetzt lieber Designer-Tassen und gepflegtes Briefpapier verkauft als BILLIGE Bücher, denn die Kunst des Buchdrucks darf nicht verloren gehen.)
    Ohne jeden Zweifel erfordert die menschliche Lebensweise zumindest eines: den aufrechten Gang. Aufrechter Gang ist nicht automatisch verbunden mit einer obrigkeitlichen, freiwilligen Selbstverpflichtung, die Wege optimal zu glättten. Gerade so, dass man weder ausrutscht noch stolpert.
    Die letztgenannte Tatsache scheint nur sehr wenigen Menschen bekannt zu sein. Ich sage scheint, weil nach meiner Beobachtung die meisten Menschen sich im Sinne dieser Tatsache in ihrer Lebensgestaltung vernünftig und abwägend verhalten. Wissend: „Umsonst ist nur der Tod – und der kostet das Leben.“ Die Redefreiheit setzt nämlich NICHT die Regel voraus, dass einem keiner widersprechen darf. Vielleicht ist hier so mancher gedanklich näher bei denen, die sich in unserer Zeit ständig als Opfer, Beleidigte, Verletzte fühlen, als er denkt.
    Dialektik ist keine Erfindung eines deutschen Philosophen, sondern Grundlage menschlicher Lebenspraxis. Anders geht´s nicht. Die Zahl der Biologen wächst, die sagen das gelte für alles Lebendige. Warten wir´s doch einfach ab, wer alles nach einem Atomschlag wieder als Einzeller anfängt. Wir haben alle Zeit der Welt, oder?
    Gehen wir vielleicht doch lieber gegen den Krieg, die Kriege auf die Straße – auch wenn wir mit Hamburger Gittern gekesselt werden; Demos unter Verwendung des Rufs „Bürger lass das Gaffen sein, komm herunter, reih dich ein“ selten geworden sind; Polizisten Knüppel haben. Nicht nur in Berlin. Es ist nämlich nicht mehr zeitgemäß in den Vorstädten die Leute einzusammeln und erst dann zur „Burg“ zu ziehen, wenn man möglichst viele beieinander hat. Warum?

  19. Krim sagt:
    „Steht ja auch so in dem Papier, dass die Initiatoren plötzlich gar nicht mehr wissen, was die Kriegsziele sein sollen. Die sollte man nämlich mal auf Tapet bringen, dann wäre auch Schluss damit, dass man den Vorwurf der mangelnden Solidarität oder des Verrats am ukrainischen Volk erhält. Der Westen will die Ukraine zur waffenstarrenden Basis der Nato machen, damit Russland nichts mehr machen kann, ohne dass sie Angst haben muss, dass Raketen fliegen. Russland soll machtmäßig neutralisiert und ausgeschaltet werden“

    Es ist schwer verkehrt, einfach das russische Narrativ der Legitimierung seines Imperiumskrieges in eine Kriegsgegnerschaft einsetzen zu wollen.
    Sichtbar und nachvollziehbar, statt spekulativ, ist:
    1) NATO und eine Mehrheit der US-Eliten haben seit 20 Jahren daran gearbeitet, einen neuen „eisernen Vorhang“ zwischen der EU und den Ressourcen und Potentialen der Russischen Föderation zu errichten, waren im Begriff, dies Projekt mit der dauerhaften Installation eines militant russlandfeindlichen Frontstaates in der Ukraine abzuschließen, und die EU-Kommission hat sich irreversibel diesem NATO – Ziel angeschlossen.
    2) Im Erfolgsfalle wäre sehr absehbar Weißrussland dieser NATO-Strategie zum Opfer gefallen, mindestens in Gestalt eines dauerhaften Binnenkonfliktes, was …
    3) die EEU faktisch erledigt hätte, was wiederum …
    4) die Russische Föderation auf einen Status als eines nach Westen, Osten und Süden isolierten Rohstofflieferanten, der überwiegend von chinesischen Kalkülen abhängig ist, fest gelegt hätte.

    Einer „Friedensbewegung“, die es nicht zu einem antiimperialistischen Konsensus bringen kann, wollte ich daher folgende Parole vorschlagen:
    Schluss mit dem hybriden Krieg der NATO und der EU gegen die Russishe Föderation!
    Dabei läge mir persönlich sehr an „RF“, statt „Russland“, weil das für mein Gefühl semantisch eine ganze Menge patriotisch / nationalistisches Gift aus der Parole nimmt.

    1. „Es ist schwer verkehrt, einfach das russische Narrativ der Legitimierung seines Imperiumskrieges in eine Kriegsgegnerschaft einsetzen zu wollen.“

      Ja, aber wer macht das denn? Die russische Kriegsrechtfertigung lautet 1. muss die Russische Bevölkerung in den Volksrepubliken geschützt werden und zwar 2. vor einem ukrainischen Naziregime. Wer macht das zur Rechtfertigung seiner Kriegsgegnerschaft?

      Ansonsten bin ich mit deinen Ausführungen ganz einverstanden. Mit „hybridem Krieg“ ist wohl der Krieg auf allen Ebenen gemeint, also militärisch (Stellvertreterkrieg des Westens durch Munitionierung des ukrainischen Militärs), ideologisch (1. Kriegshetze in der Presse nach innen, Verbot von Medien die russische „Fakenews“ verbreiten 2. der Versuch alle Staaten gegen Russland aufzubringen) und wirtschaftlich (Sanktionen, Ruinierung der russischen Ökonomie).

      1. Du irrst, Krim,

        “ … damit Russland nichts mehr machen kann, ohne dass sie Angst haben muss, dass Raketen fliegen. Russland soll machtmäßig neutralisiert und ausgeschaltet werden.“

        Das ist eine Paraphrase der zwei Kriegsbegründungen Putins Feb. / März – ich hab die Redetexte nicht zur Hand. Besonderes Gewicht hat Putin dazu auf die Aegis-Station in Rumänien gelegt, die in der Tat leicht auf den Abschuss von Tomahawks umgerüstet werden kann, die nuklear zu bestücken sind, und behauptet, „so etwas“ oder Ähnliches könnte auch für die Ukraine vorgesehen sein.

        Nun sind Tomahawks Cruise Missiles, die mit der Geschwindigkeit eines Verkehrsflugzeuges unterwegs sind und dabei vorprogrammiert eine extreme, „terrain-following“ Tiefflugannäherung an das Ziel erlauben. Sie wären in der Ukraine nicht näher an den urbanen Zentren Russlands, als im Baltikum oder von maritimen Abschussvorrichtungen in der Ostsee oder dem Schwarzen Meer aus, sondern tatsächlich weiter entfernt, was aber eh keine wesentliche Rolle spielt, weil sie eh erst sehr nahe an russischem Territorium zu orten wären – wenn überhaupt!
        Außerdem sind die USA seit über einem Jahr im Begriff, ihre U-Boot-Flotte mit neuen, „kleinen“ Nuklearraketen mit variabler Sprengkraft auszustatten, die von der Ostsee aus abgeschossen genauso schnell in Moskau wären, wie von der Ukraine aus, und dasselbe gilt natürlich für neu entwickelte Mittelstreckenraketen oder Hyperschallwaffen.
        Dieser Abschnitt der Putin-Reden ist folglich schlicht Bullshit bzw. nur dazu da gewesen, die Prinzipienfrage, die der Kriegsentscheidung zugrunde lag, zu bebildern.

        Und schließlich: Ja, es gibt in den USA und dem UK „Leute“, die Russland „machtmäßig neutralisieren und ausschalten“ wollen, aber die kriegen geo- und imperiumsstrategisch keinen Fuß auf die Erde, weil das angesichts des angesagten Kampfes um Zentral- und Ostasien gegen China irrsinnig wäre. Ich könnte dafür mit einiger Arbeit locker 5 Dutzend Strategiepapiere und Bücher, nicht zuletzt von Kissinger und Brzezinski zitieren, aus jüngerer Zeit, aber dafür ist mir meine Zeit zu schade.
        Die Russische Föderationsregierung schwächen, ja, das ist Ziel der Militärpolitik der NATO seit 30 Jahren, aber das ist eine andere Nummer, und es als russische Kriegsrechtfertigung gelten zu lassen, ist bestialisch daneben, und ein Kriegsgrund war und ist es genau dann und deshalb, weil diese Schwächung funktioniert hat. Das aber ist ein Resultat russischer Innen- und Föderationspolitik, russischer Herrschaftsformation.

        Von einem antiimperialistischen Wissen und Standpunkt aus sind meine obigen Erwägungen entbehrlich!
        Aber vom Standort bürgerlicher Friedensidealisten aus sind sie es nicht!

        1. Ach, weil ich es fast vergessen hätte: die Gegenstandpunkt-Artikel ua über den Ukrainekrieg sind immer zu empfehlen. :-)))

          mit solitarischen Grüßen
          R

        2. „Die Russische Föderationsregierung schwächen, ja, das ist Ziel der Militärpolitik der NATO seit 30 Jahren, aber das ist eine andere Nummer, und es als russische Kriegsrechtfertigung gelten zu lassen, ist bestialisch daneben,…“

          Na dann fass dich mal an die eigene Nase, denn mir die Übernahme russischer Kriegsrechtfertigungen zu unterstellen, ist eine ziemliche Frechheit. Dass sich jemand irrt, soll ja schon mal vorkommen, du wirfst mir jedoch vor „bestialisch daneben“ zu liegen. Das ist eine etwas seltsame Charakterisierung, da Bestien also Tiere eigentlich überhaupt keine Theorie betreiben, also auch nicht daneben liegen können. Es soll zwar Hundeschulen geben, diese lernen dort aber das Gehorchen und nicht das Einmaleins. Und zu philosophischen Aufsätzen werden die Hunde dort auch nicht angehalten. Also soll es einfach eine Beschimpfung sein, wie z.B. „du dummer Hund“. Da der Herr TomGard aber ein vornehmer Feingeist ist, sagt er: Du liegst „bestialisch daneben“. Vielleicht ist er aber auch gar kein Feingeist, sondern hat schlicht gelernt seine Beschimpfungen so zu formulieren, dass sie nicht gleich als solche kenntlich sind und nicht zur Löschung seiner Beiträge führen.

          Zur Sache: Dass Russland z.B. durch Stationierung von Raketen der Nato an der ukrainisch russischen Grenze „machtmäßig neutralisiert und ausgeschaltet werden“ hält TomGard für eine Paraphrase aus einer Putinrede, die er aber „nicht zur Hand“ hat. Das soll also so viel heißen wie: „erinnert mich dunkel an eine Putinrede.“ Dass Tomgard sich dunkel erinnert, reicht ihm für die Behauptung, ich würde Putinreden paraphrasieren.

          So jetzt noch zu der seltsamen Diagnose Putin würde „Bullshit“ verbreiten, wenn er anmahnt, dass die Vorwarnzeiten für Raketen mittlerweile bei 5 min liegen und das könnte kein Kriegsgrund sein, sondern sei nur eine vorgeschobene Rechtfertigung also ideologische Lüge, bzw. eine bloße Bebilderung. Das kann nach Tomgard deshalb kein Grund für den Ukrainekrieg sein, weil die Raketen im Baltikum oder demnächst in Finnland mindestens genauso nah an Moskau dran sind und außerdem auch von U-Booten aus in gleicher Entfernung auf Moskau abgeschossen werden können.

          Dagegen ist zu sagen: Dass Putin keinen Krieg begonnen hat, als im Baltikum Raketen bzw. atomar bestückbare Raketenrampen stationiert wurden, soll beweisen, dass es auch in der Ukraine kein Kriegsgrund sein kann? Natürlich stört Putin das im Baltikum genauso wie in der Ukraine und es i s t eine existentielle Bedrohung Russlands und damit ein möglicher Kriegsgrund. Es ist doch genau umgekehrt. Wenn die Nordflanke Russlands schon zur Natobastion gemacht worden ist, stört Putin das an der Südflanke erst recht und viel mehr und nicht weniger. Die Bedrohung potenziert sich und wird nicht geringer. Wenn Russland auch noch von Südwesten bedroht wird und auch dort umstellt ist, ist es nach Westen komplett handlungsunfähig – Schluss: Es ist als Macht ausgeschaltet/neutralisiert. Nicht nur der nördliche Landesteil ist bedroht, sondern auch der südliche. Nato-Raketen fliegen nicht nur von Norden, sondern auch von Süden heran. Raketenschilde müssen nach Nordwesten und nach Südwesten ausgerichtet werden. Das ist die reale Bedrohungslage.

          Man kann sich natürlich fragen, warum Russland dann nicht schon früher die baltischen Staaten angegriffen hat. Dafür fallen mir drei Gründe ein. 1. Wenn Russland das Baltikum angegriffen hätte, wäre der Bündnisfall eingetreten und Russland hätte sich mit der Nato angelegt. Das Baltikum ist in der Nato. Die Ukraine noch nicht. 2. Russland hat bis kurz vor dem Krieg darauf gehofft den Westen in einem europäischen Sicherheitsabkommen dazu zu kriegen, seine Interessen doch noch zu berücksichtigen. Das beweist unter anderem die Enttäuschung über Merkels angebliche Absicht der Ukraine mit Minsk 2 Zeit zu verschaffen. 3. Betrachtet Russland die Ukraine noch als „eigentlich“ zur russischen Nation gehörig (siehe rede 21. Feb. 2022), das ist beim Baltikum nicht so.

          Ebenfalls nicht nachvollziehen kann ich TomGards Unterscheidung zwischen „Russland schwächen“ und „Russland als Macht ausschalten/neutralisieren“ da das höchstens graduelle Unterschiede aber keine Gegensätze sind. An den Begriffen „als Macht neutralisieren“ und „schwächen“ lässt sich das eh nicht festmachen. Russland soll eben so weit geschwächt werden, dass es als Macht international keine Rolle mehr spielt, dass es dem Westen nicht mehr ins Handwerk des Weltordnens pfuscht, Russland soll zu keinem nennenswerten Imperialismus mehr in der Lage sein. Dazu soll es an der Westflanke von Norden nach Süden komplett von der Nato umstellt und belagert werden. Zweitens sollen die Sanktionen die russische Ökonomie so weit schädigen, dass es zu einem eigenen Imperialismus nicht mehr in der Lage ist und genug damit zu tun hat, die eigene Staatlichkeit irgendwie zusammenzuhalten.

          1. Krim,
            wenn Du das „bestialisch daneben“ so nimmst, bitte ich gern in aller Form um Verzeihung.
            Gewählt habe ich den Ausdruck, weil ich abseits meiner Einwände gegen Dein Urteil darauf hingewiesen haben wollte, wozu Kriegsrechtfertungen taugen und damit natürlich erst recht das Ventilieren von Schuldfragen.

            Jetzt spitzt Du das noch zu, indem Du, obendrein mit schlicht falschen Angaben, den Überfall auf die Ukraine zur „Selbstverteidigung“ stilisierst, bei Deinen Adressaten das zustimmende Urteil unterstellend, zu sowas habe „man“ doch bitteschön alles Recht der Welt.

            Und dazu wiederhole ich: Das ist bestialisch. Bei Tieren stellen überschießende Befindlichkeitsreaktionen, in deren Folge Drohgebärden über ritualisierte Raufereien zu schweren Verletzungen oder Tod führen, neurotische, epigenetische oder gar genetische Irrläufer dar, Bestien halt.

            Und zur Sache wiederhole ich einfach, was ich im relevanten anderen Thread gesagt habe:
            Indem Putin sich jetzt auf den Standpunkt stellt, die RF sei „militärisch nicht zu besiegen“, zeiht er drei Viertel seiner Kriegsrechtfertigungen Lügen, period.

            1. „Dein Urteil darauf hingewiesen haben wollte, wozu Kriegsrechtfertungen taugen und damit natürlich erst recht das Ventilieren von Schuldfragen.“

              Nein, nochmal. Mir „das Ventilieren von Schuldfragen“ vorzuwerfen, ist eine bösartige Unterstellung, die du bloß behauptest, weil du dich an eine Putinrede erinnert fühlst. Mehr Argument hast du nicht. Deine Diffamierungsabsicht ist dein einziges Argument.

              „Jetzt spitzt Du das noch zu, indem Du, obendrein mit schlicht falschen Angaben, den Überfall auf die Ukraine zur „Selbstverteidigung“ stilisierst,“

              Das Wort „Selbstverteidigung“ kommt bei mir gar nicht vor und du machst mit den Anführungstrichen, den Eindruck es käme von mir. Ganz ehrlich TomGard, es wäre mir schleierhaft, wie man meinen Text so missverstehen kann, wenn deine Diffamierungsabsicht nicht klar wäre. Mach doch mal ein Zitat (das wirklich von mir stammt)dem du das, was du behauptest, entnommen haben willst.

              „zu sowas habe „man“ doch bitteschön alles Recht der Welt.“

              Nein, das ist d e i n e Zutat. Du liest meine Beiträge mit der Brille, dass ich die Russen rechtfertigen würde und zwar nur weil ich auf die faktische Bedrohungslage von Russland verwiesen habe. Und diese muss man eben zur Kenntis nehmen, wenn man wissen will, warum Russland Krieg führt. Ich bin übrigens weit davon entfernt hinter den beschränkten Weltmachtambitionen von Russland zu stehen. Du machst den Boten für die Nachricht verantwortlich. Ich sage Russland führt diesen Krieg, weil es sich zu recht bedroht fühlt vom Westen, weil es faktisch bedroht w i r d vom Westen. Das ist aber keine Parteinahme für Russland. Das muss doch in dein Hirn gehen. Ich sage, was Russland macht, ist eine Konsequenz einer Macht die imperialistische Ambitionen hat. Die Nato an ihren Grenzen ist ein Widerspruch dazu. Aber meine Güte, wie kommst du darauf, dass ich irgendwelche Sympathien dafür hätte oder das rechtfertigen wollen würde? Lies doch mal den Artikel hier über den Natobeitritt Finnlands und Schwedens, da wird das auch wunderbar ausgeführt, dass die Nato nicht nur die Westflanke dicht macht, sondern Russland auch von Norden her einkesseln will. Und dass es natürlich darum geht in Finnland Raktenstellungen zu platzieren.

              Du argumentierst genauso inquisitorisch wie die ganzen Kriegshetzer, die sagen, wer Frieden will, begeht Verrat am ukrainischen Volk und lässt Solidarität vermissen.

              Und dazu wiederhole ich: Das ist bestialisch.

              Und ich wiederhole: Sich seinen Feind zu erfinden nach Art des Hexenhammers, indem man ihm erfundene Urteile ohne die Spur eines Beleges unterjubelt ist inquisitorisch.

    2. Lieber Tom,
      du bist mit deinem Kommendar dabei, dir einiges falsch zu erklären, denn
      1. ist es nicht richtig, den russischen „Angriffskrieg“ sich “ einfach“ als „Legitimierung seines Imperiumskrieges“ zurecht zu legen, denn mit diesem Krieg glauben die Russen der unversönlichen Feindschaft, die Ihnen vom Westen, va der USA aufgemacht ist, zu entkommen,, weil die der Russischen Föderation den Status einer Weltmacht und Weltatommacht bestreiten wollen, um sie auf den von Obama zugewiesenen Status einer „Regionalmacht“ und als Rohstofflieferland für den Westen festzuklopfen.
      2. die USA haben auch NICHT mit ihrem Kriegsbündnis „NATO und eine(r) Mehrheit der US-Eliten … seit 20 Jahren daran gearbeitet, einen neuen „eisernen Vorhang“ zwischen der EU und den Ressourcen und Potentialen der Russischen Föderation zu errichten“ ! , sich quasi mit einem „eisernen Vorhang“ zu schützen vor dem nimmersatten russischen Bären ! Dementsprechen waren die USA mit dem „Projekt … der dauerhaften Installation eines militant russlandfeindlichen Frontstaates in der Ukraine“ auch nicht dabei etwas „abzuschließen“, sondern mit der Installierung eines ukrainische Frontstaats waren und sind die USA dabei !, Russland klein zu machen, – dh zu entmachten.

      Deine Entgegnung auf „Krim“ fand ich auch nicht richtig, weil auch dir auf den falschen „Vorwurf der mangelnden Solidarität oder des Verrats am ukrainischen Volk“ nichts Gescheites eingefallen ist.
      Wie wäre es den damit: Die Ukraine verdient keine Solitarität und schon gleich begeht man auch keinen „Verrat am ukrainischen Volk“, weil es sich auch bloß für den nationalen Kurs der Selenskyis einspannen und sich für die noch zu gründende Nation verheizen lässt. Es findet sich damit ab als Manövriermasse zu dienen und ist stolz auf jeden nationalen Sieg. Die Idioten ! Wenn das „ukranische Volk“ mal wirklich auf den eigenen Nutzen bedacht wäre, dann könnte man über Solitarität nachdenken und, was das entscheidende ist, dann hätte es schon längst seiner Führung die Gefolgschaft verweigert.
      Auf die anderen Ungereimtheiten, die sich auch noch in deinem Kommendar befinden, gehe ich an dieser Stelle nicht ein.

      mit marxistischen Grüßen

      Ricardo

      1. Lieber Ricardo,

        ich kann nicht erkennen, an welcher Stelle Du meinen „Ungereimtheiten“ einen „Reim“ entgegengesetzt haben willst, der etwas anderes ist, als autoritative Statements teils vom „Gegenstandpunkt“, teils von der russischen Regierung.
        Deshalb weiß ich Dir nicht im Sinne des Wortes zu antworten.

        Das Beste, was mir dazu einfällt, ist ein angepasstes Gegenstatement:
        Die eigentümliche russische Regionalmacht – eine „Weltmacht“ ist Russland schon deshalb nicht, weil es nicht über die Hoheit über ein Weltgeld verfügt und auch nicht über einen Ersatz dafür, nämlich den Binnenmarkt und die Exportmacht der EU (die zusätzlich noch über ein Weltgeld verfügt) und Chinas – stört sowohl die Kreise der EU als die der USA. Aber den Rang eines „Störers“ erhält die russische Regionalmacht präzise über Maßstäbe ihrer Nützlichkeit und Unumgehbarkeit.
        Nur sind die Maßstäbe solcher Störung in Washington und London denen in Berlin und Paris drastisch verschieden, zu erheblichen Teilen antagonistisch.

        Gruß

  20. Ein Punkt zur „Spezialdebatte“ die ich hier:
    https://overton-magazin.de/top-story/das-friedensmanifest-ein-appell-ausgerechnet-an-die-kriegstreiber/#comment-26518
    hochnäsig eilfertig begonnen habe, was ich jetzt bedaure.

    Dazu will ich zwei Voraussetzungen festlegen, wer die nicht wenigstens hypothetisch gelten lassen mag, braucht nicht weiterlesen:
    1) Nehmen wir mal an, die USA seien weltpolitisch noch ein homogener und berechenbarer Akteur, obwohl wir vermittels der außen- und innenpolitischen Wirren, die mit der Übernahme der Administration durch Obama 2009 begonnen haben, wissen, daß dies nicht stimmt, daß die Wiederherstellung eines solchen Status eine ausstehende Aufgabe ist.
    2) Akzeptieren wir die erkennbaren Fakten (das, was marxistisch „Oberfläche“ heißt) des Kriegsverlaufes, namentlich den Umstand, daß seine militärpolititische Dynamik offenkundig drei Zentren hat: Die Generalität der NATO, EU-Kommission und -Rat (vergesst nicht die Resolution zum „Terrorstaat Russland“!) und die britische Miltitäraristokratie (die Sunak jetzt möglicherweise „einfangen“ will, aber ob ihm das gelingen kann …)

    – dann ist diese von Europa ausgehende Dynamik des Russlandkrieges eine existentielle Bedrohung der amerikanischen Föderation. Es ist ein hybrider militärischer Angriff auf sie!
    Denn unzweifelhaft kommt es der US-Militärmacht zu, mit den Scherben klar zu kommen, die europäische Eskalationen möglicherweise hinterlassen!
    Und das ist so, weil, wie die US-Patrioten außerhalb des Trump-Lagers nicht müde werden, zu sagen, NATO neben der US-Nuklearmacht ein gleichgewichtiger Schwerpunkt in dem „Trumm“ darstellt, das US-Patrioten als „ihre“ Weltordnungsmacht, als ihr Imperium (eine rein militärpolitische Kategorie!) nicht nur beanspruchen wollen, sondern innenpolitisch auch beanspruchen müssen. Andernfalls entfällt ein tragender Pfeiler der innenpolitischen Macht und Rolle der US-Föderationsregierung in den Staaten!

    (Und deshalb nenne ich einen großen Teil dessen, was zu diesem speziellen Thema vom „Gegenstandpunkt“ kommt, vielleicht den größten, aber ich lese da kaum noch, irrelevant abstrakten, hegelianischen Bullshit. Das muß man erst wieder auf die Füße stellen, damit es was taugt.)

    1. danke für die Gedanken.

      Wenn ich dazu fragen darf:

      -Sunak: stünde das weiterhin in Einklang mit einer behaupteten Führung der NATO durch GB, als US-Stellvertreter? Wenn ja, inwieweit ist das „Einfangen“ notwendig?
      Wenn nicht, war diese brit. Hoheit über die NATO jemals realist. oder nur Hirngespinst?

      -mir fehlt das Verbindungsstück – zwischen „2)“ und „dann ist diese von Europa ausgehende Dynamik des Russlandkrieges eine existentielle Bedrohung der amerikanischen Föderation“ – wie entsteht aus „2)“ „Bedrohung d. amerikan. Föderation“? wenn der in 2) beschriebene Apparat eine, meiner Meinung nach, ledigliche Fortsetzung des amerikan. Apparats ist?

      Wie kommt der innere Widerspruch zustande?

      Folgt man danach zu „weil“ hieße das für mich, offenkundig mangelnde Kontrolle des eigenen Apparats?

      Das kauf ich aber nicht. Jedenfalls nicht innerhalb einer so eng geknüpft beschriebenen monolithischen Struktur der Macht.

      Offen bleiben dann noch die Identifizierung der „innenpolit. tragenden Pfeiler“ im vorletzten Absatz.

      (brauchst nicht zu antworten, wenn dir das zu dumm erscheint.)

      1. „(brauchst nicht zu antworten, wenn dir das zu dumm erscheint.)“

        Was soll denn das!?
        Ich antworte, erbitte mir aber Zeit bis morgen, für heute bin ich tatsächlich erschöpft.

          1. Na, da ich grad noch hergedackelt kam, ein paar Gegenfragen zu „Apparatskontrolle“:

            Glaubst Du, die Affären „Skripal“ und „Navalny“ seien von der britischen Regierung befohlen worden?
            Glaubst Du, die Al-Gouta-False Flag sei von Obama befohlen worden?
            Glaubst Du, der Abschuss von MH17 sei von Kerry oder Chuck Hagel befohlen worden?
            Glaubst Du, die Strategie des „Fuck the EU“ sei vom Weißen Haus befohlen oder auch nur gebilligt gewesen?
            Denkst Du, der Abriss der Twin Towers und Vernichtung der Pentagon-Budgetpapiere sei vom amerikanische Kongress geplant und abgesegnet gewesen?

      2. -mir fehlt das Verbindungsstück – zwischen „2)“ und „dann ist diese von Europa ausgehende Dynamik des Russlandkrieges eine existentielle Bedrohung der amerikanischen Föderation“ – wie entsteht aus „2)“ „Bedrohung d. amerikan. Föderation“? wenn der in 2) beschriebene Apparat eine, meiner Meinung nach, ledigliche Fortsetzung des amerikan. Apparats ist?

        Ich paraphrasiere vorsichtshalber mal die Frage:

        „Auf welchem Wege soll deine Darstellung meiner Überzeugung entgegen stehen, daß Eskalationsdynamik und Bestimmungsmacht von den USA ausgehen“

        Korrekt?
        Falls das von den USA ausginge, zeugte die Evidenz, auf die ich mich berufen habe, davon, daß die maßgeblichen Kräfte in den USA Europäer und NATO-Granden vorschicken, richtig?
        Warum sollten sie das tun? Geht so „Führungsmacht“? Ist das ein Ausweis von Hegemonie?
        Offenkundig nicht! Denn dann hätten diese Figuren doch bitteschön als Erstes die Führungsmacht und Hegemonie daheim zu haben bzw. zu erwerben, die solches Vorgehen erübrigt.
        Deshalb habe ich meinen Punkt 1 voran gestellt:

        Nehmen wir mal an, die USA seien weltpolitisch noch ein homogener und berechenbarer Akteur, obwohl wir vermittels der außen- und innenpolitischen Wirren, die mit der Übernahme der Administration durch Obama 2009 begonnen haben, wissen, daß dies nicht stimmt, daß die Wiederherstellung eines solchen Status eine ausstehende Aufgabe ist.

        Wenn wir solch eine Realität von etwas unterstellen, was offenkundig ein Ideal ist, das gleichwohl die amerikanische Innenpolitik bestimmt – und bestimmen muß, anders geht sie schlecht – dann wäre (und ist tatsächlich, soweit z.B. Blinken und Austin betroffen sind) auch einen von maßgeblichen Kräften in den USA angeregte und unterstützte EU- bzw. NATO-Initiative in der Kriegsfrage ein Angriff auf die Föderation, auf ihre innere Verfassung und Zusammenhalt.

        Praktischer vorlegen kannst Du dir das anhand des berüchtigten RAND-Papers, das wir beide kennen, dasjenige, worin es um Reaktionen auf russische Angriffe auf Polen, Ramstein oder gar Amsterdam ging. Dann wären halt – als Ergebnis der NATO-Initiative – unweigerlich Entscheidungen und Maßnahmen in den USA fällig, die z.B. den Kongress kaum übergehen könnten. Bei anderen Entwicklungen hätte es um weitere amerikanische Truppendislozierungen / – einsätze zu gehen, beispielsweise in Moldavien oder gar der Ukraine selbst, wozu, gemessen an den laufenden Debatten, im Kongress ein klares, parteiübergreifendes „Njet“ zu erwarten wäre.
        Reicht das?

  21. „mir war nicht bekannt, das im Baltikum bereits Atomwaffen stationiert sind.
    Ich weiß nur, dass die vorhandenen in BRD, ITA, NL, TÜR modernisiert werden. “

    Das ist korrekt. Krim hat mein Argument, daß Putins Gerede von der nuklearen Gefahr, die von ukrainischem Territorium ausgehe, Bullshit ist, was man schon daran erkennen könne, daß Stationierungen im Baltikum, welche NATO jederzeit beschließen könnte, wenn sie das wollte, denselben Effekt haben, faktisch missverstanden.

    In Kaliningrad sind seit dem Frühsommer nach russischen Angaben genau drei Kinshals stationiert, deren Sprengkraft zwischen 50 und 240 kt variieren können soll.

    1. Das ist dann ja noch absurder als zunächst angenommen, wenn im Baltikum noch keine Raketenabschussrampen stehen, die atomar bestückt werden können. Wenn die Nato vom Nordmeer bis ans Schwarze Meer direkt bis an die Grenzen von Russland heranrückt, dann tut sie das nicht um einen freundschaftlichen Annährungsversuch zu starten, sondern dann tut sie das um Russland kalt zu stellen und zwar mit a l l en Mittel die ihr zu Gebote stehen, also hybrid, wirtschaftliche Sanktionen, Informationskrieg, mit Militär von Bodentruppen über Panzer, Flugzeuge bis zu Raketen konventioneller und nicht konventioneller Art. Und dadurch ist Russland o b j e k t i v bedroht. Das festzuhalten ist eine Rechtfertigung von gar nichts.

      Wenn Russland diese Bedrohung benutzt, indem sie z.B. die geringen Vorwarnzeiten atomaren Schläge anführt, dann ist nicht die Bedrohungslage die Kriegslüge. Die Kriegslüge besteht darin, dass Russland wie selbstverständlich unterstellt, dass sie als imperialistische Macht darauf zu reagieren hat. Das m u s s sie nämlich nicht, das w i l l sie bloß.

      1. 1) „…dann tut sie das um Russland kalt zu stellen … und dadurch ist Russland o b j e k t i v bedroht.“
        2) „Die Kriegslüge besteht darin, dass Russland wie selbstverständlich unterstellt, dass sie als imperialistische Macht darauf zu reagieren hat. Das m u s s sie nämlich nicht, das w i l l sie bloß.“

        Die beiden Bestandteile Deiner Aussagen bring mal zusammen, Krim. Ich bin gespannt.

        Ansonsten (das bezieht sich auf den anderen Thread) bitte ich Dich einfach, den Quatsch zu lassen, daß, wenn ich versuche, Dir ausführlich nahe zu bringen, was Deine Aussagen und Argumente TUN, was sie leisten, und warum ich das so sehe, Du gequält ‚Verleumdung‘ schreist: „Aber das habe ich doch gar nicht gemeint / gewollt“.

        Ich habe auch nicht in den Schloot springen wollen (ostfriesischer Entwässerungskanal), und habe mich gekränkt, als meine Mutter mich ausgeschimpft hat, nachdem ich naß heim kam. „Aber ich wollte doch NUR ‚drüber springen“ – „Du bist aber ‚reingesprungen“

        1. Wenn dir meine Sätze nicht passen kritisier sie anständig und fordere mich nicht auf sie zusammenzubringen, denn ich bin ja der Ansicht, dass sie so zusammen gehören, wie sie da stehen. Oder sag wenigstens, was du daran nicht verstehst.

          Und wenn du mich als russischen Kriegsideologen verleumdest und zwar ohne Argument ohne den geringste Nachweis, bloß weil du dich dunkel erinnert fühlst, dann muss du eben mit Gegenwind rechnen. Aber ich versteh schon. Im Alter kann es schon mal vorkommen, dass das Erinnerungsvermögen ein paar Fehlleistungen produziert und dann fängt man an von familiären Erlebnissen und ostfriesischen Entwässerungskanälen zu erzählen, statt Argumente vorzubringen.

          1. Du bist KEIN „russischer Kriegsideologe“.
            Schon deshalb nicht, weil Du diese Kriegsideologie und namentlich die Abteilung „heim ins Reich“ nicht einmal kennst oder nicht kennen willst.
            Du übernimmst indes russische Kriegsideologie, indem Du eine „Bedrohungslage“ für „objektiv“ erklärst, die es vor Kriegsbeginn nicht gegeben hat, wie ich Dir hinreichend ausführlich erklärt habe.
            Trotzdem ergänze ich das nochmal:
            „Der Westen“ hat die RF nicht „bedroht“, sondern ihr in allen sie umgebenden Staatswesen die Anerkennung ihrer exterritorialen Interessen streitig gemacht, und zusätzlich, mit den Vorkriegssanktionen, auch noch Interessen außerhalb ihrer Nachbarschaft.

            Folglich nennst Du „objektiv“, was herrschaftlichen Interessen, Ansprüchen und Maßstäben der RF entspringt.

            Indem Du die „Bedrohunglage“ – wie gesagt, wir reden von der Lage VOR dem Waffengang! – jetzt zusätzlich, im vollen Widerspruch dazu, in einem zweiten Schritt „subjektiv“ gemäß „imperialistischen“ Ansprüchen der RF nennst, hast Du den Fehler nicht korrigiert, sondern – ja, ich weiß, das ist ein lästiger Ausdruck – verdreifacht und damit das Verstandesreich verlassen.

            Denn erstens ist die RF auch dann kein „imperialistisches“ Staatswesen in Deinem Sinne („Weltmacht“), wenn es ihrem Führungspersonal beliebt, es so zu sehen, oder diesen Anspruch zu stellen.
            Zweitens wird es auch dann keins, wenn es dem „westlichen“ Führungspersonal beliebt, es „als“ ein solches anzugreifen – dann ist es die berüchtigte „folie a deux“.
            Weshalb es drittens einer Heiligung der russischen Kriegsideologie gleich kommt, wenn Du Russlands herrschaftlichen, blutigen und mörderischen Umgang mit der Schädigung seiner Interessen für eine „Reaktion“ auf eine „objektive Bedrohungslage“ ausgibst.

            Tatsächlich hast Du in dem Verfahren insgesamt einen Vorgang zur „Rechtsfrage“ stilisiert, nachdem die Beteiligten befunden haben, daß eine Gewaltfrage vorliegt.

            Natürlich weiß ich, woher dieser Gedankenknoten kommt. Der „Gegenstandpunkt“ betont bei jeder passenden Gelegenheit völlig richtig, daß Rechtsfragen Gewaltfragen sind, die herrschaftlich auf „höhere“ Ebene verschoben werden.
            Die Konsequenz ist: Bei sowas ergreift man als ein Kommunist gefälligst nicht Partei! Richtig ist vielmehr, wenn ein Untertan sich gegen die Ansprüche der Herrschaft über ihn stellt, die ihn schädigen.
            Doch das ist bis nahe der Unmöglichkeit schwierig, wenn die veröffentlichten Meinungen und die darauf fußenden Diskurse praktisch ausschließlich Rechtsfragen ventilieren. Dann bleiben einem Teilnehmer nur noch wenige, furchtbar schmale Wege, sich dem verpflichtenden „Pro und Kontra“ der vorherrschenden Parteinahmen zu entziehen, nämlich fast ausschließlich solche, die bei einem „Pro“ oder „Kontra“ ansetzen, um es hernach zu demontieren.
            Cechura hat das in dem Artikel, den wir kommentieren, versucht zu tun, mündend in das Fazit:

            Im Blick darauf sollten sich die Friedensaktivisten einmal fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, sich an diejenigen zu wenden, die den definitiven Schaden durch die deutsche Kriegsbeteiligung haben, statt an die zu appellieren, die den Krieg durch Geld und Waffen am Laufen halten.
            Wenn Arbeitnehmer nicht mehr hinnehmen, dass sie die Folgen des Krieges als Entwertung ihres Lohns oder Gehalts und damit als Absenkung ihres Lebensstandards zu tragen haben, wäre die Stimmung im Lande eine andere.

            Das Ergebnis ist eine Katastrophe. Es lautet im Wesentlichen „kannste haken“
            Deine Intervention, Krim, ich wiederhole sie nochmal:

            Die [Kriegsziele] sollte man nämlich mal auf Tapet bringen … Der Westen will die Ukraine zur waffenstarrenden Basis der Nato machen, damit Russland nichts mehr machen kann, ohne dass sie Angst haben muss, dass Raketen fliegen. Russland soll machtmäßig neutralisiert und ausgeschaltet werden“

            … tappt mitten hinein in das öffentliche Zwangsregime über die Untertanen zur Parteinahme für oder gegen die eigene Herrschaft in der KRIEGSFRAGE. Beides ist eine Abstandnahme von eigenen Interessen, von Lebensbedürfnissen und -notwendigkeiten ganz zu schweigen!
            Kapierst Du das?!
            Ich hab Dir zu zeigen versucht wie Du in die Falle tappst – besser wäre es, allgemein und abstrakt gesprochen, sicherlich gewesen, Dich darauf hinzuweisen, daß Du es tust und besser lassen solltest, aber das ist ein Streit, der hier keinen guten Ort hat – denke ich zumindest. Vielleicht irre ich mich darin? Aber das zu klären obliegt nicht Dir oder mir!

            1. Mal ganz ohne Haarspalterei: Die beiden Streithähne sollten mir mal erklären, was sie unter Bedrohung verstehen: a) Wenn der Bomber auf der Piste steht, b)wenn er über Belgrad kreist, c) wenn die erste Bombe nicht rückholbar ausgelöst ist?

              Ich erinner hier bewusst mal an Belgrad. Könnte auch andere Städte nennen.

              Und vor der Situation stände ja Russland bei einer NATO-Stationierung in der Ukraine auch. Was man über die USA (ausser bei einer Stationierung in Kuba oder Mexiko) bei weitem nicht sagen kann.

              1. Die Rf hat in Kaliningrad drei Kinshals stationiert. die zusammen rd. 700.000 Tonnen TnT-Äquivalent können jederzeit, von einer Minute zur anderen, aus halb Südwestdeutschland eine Todeszone machen.
                Was willst Du jetzt tun?
                An die NATO appellieren, daß sie Kaliningrad platt macht?
                NATO auffordern, Moskau platt zu machen?
                Nein?
                Warum nicht?

                Du willst der RF zugestehen, in der Ukraine zu metzeln, wie es ihr beliebt, aber nicht der NATO, die Ukraine dauerhaft aus der vom Kreml und der Duma beanspruchten „Russischen Welt“ zu nehmen? Warum nicht?

                Ich spitze Dir das jetzt auf den zählenden Punkt zu:
                Die Waffen- und Truppenstationierungen beider Seiten haben vor dem russischen Waffengang genau eines bedroht: Einen Teil der Geschäftsordnung des jeweiligen Ausbeutungsregimes, das jede Seite über ihre Bevölkerungen errichtet hat.

                Jetzt komm mir nicht mit der Bombardierung des Donbass!
                Genau die zu unterbinden hat die russische Intervention weder bezweckt noch erreicht. Statt der gelegentlichen Toten und Verletzten hat es dort Tausende, wenn nicht 10 Tausende Tote und Verletzte, Zivilisten und Kämpfer gegeben.

                Oder noch anders gesagt: Wer im Krieg immer noch darauf besteht, für Recht und Ordnung seiner Wahl einzutreten, hat nicht nur einen an der Waffel, er ist mein persönlicher Feind.

    2. danke, ich muss es erst noch lesen und drüber nachdenken.

      (gestern ist von „Krim“ ein Kommentar auf den ICH kommentiert hatte: „mir war nicht bekannt, das im Baltikum bereits Atomwaffen stationiert sind. Ich weiß nur, dass die vorhandenen in BRD, ITA, NL, TÜR modernisiert werden. “
      plötzlich verschwunden, worauf hin auch ich, glaubte, den eigenen Kommentar gelöscht zu haben.
      Darin ging es neben besagtem Baltikum-Satz auch um Kaliningrad.

      Wieso trotzdem mein Satz zum Baltikum jetzt hier al Zitat aftaucht, versteh ich nicht. Egal.)

      re: Kaliningrad: Hast du evtl den link?

      Bei einer Suche unter „Pavel Podvig“ und „Kristensen“ vorgestern hab ich nur Vermutungen gefunden bzw. Zweifel, dass in Kaliningr. was ist, weil laut Kristensen zuletzt auf dem russ. Areal f. Atomwaffen dort gebaut wurde und aus Sicherheitsgründen keine Waffen stationiert sein durften.

        1. Tausend Dank für die Mühe!

          (Ich werd mal gucken ob Podvig und Co. die Kinshals als non-nuclear einordnen.)

          p.s. auf RT oder Sputnik gab es einen merkwürdig bellizistischen Kommentar, wo behauptet wurde, Rjabkow hätte bzgl. New START argumentiert, die USA hätten 500 Sprengköpfe vor den russ. Inspektoren „versteckt.“

          Aber ich hab abolut nichts dazu gefunden.

          Das ganze Thema wirkt ohnehin „sealed“ und extrem biased, wenn ich die Twitter Kanäle durchsuche.

          1. „mal gucken ob Podvig und Co. die Kinshals als non-nuclear einordnen.“

            Ich kenne Deine Autoritäten nicht, aber die angeblich wörtlich zitierte „zusätzliche Maßnahme der strategischen(!) Abschreckung“ ist unzweideutig, läßt sich nicht unter „strategic ambiguity“ verwässern.

            Die „500 versteckten“ Köpfe sind ein jahrzehnte alter Hut. Das START-Abkommen sah vor, daß ein Teil der darunter fallenden Sprengköpfe nur demontiert, nicht zerstört werden mussten. Ob die demontierten Sprengköpfe unter das Inspektionsregime fallen müßten – zur Kontrolle, ob sie etwa modernisiert / aufgearbeitet wurden oder werden – darüber gab es Streit.

  22. Zitiere Zitat :
    „So betonte Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) schon am Vortag der Friedensdemonstration, „dass es allein an der Ukraine (sei), zu entscheiden, wann der Krieg beendet wird… „“

    Die „Ukraine“ entscheidet ? Eine Landmasse ? Geschickte Sophisterei !
    Hatte Harbeck gesagt : „Die ukrainische Regierung entscheidet, wann der Krieg beendet wird“
    , dann wäre die zu erwartende Reaktion der deutschen Öffentlichkeit gewesen : „Nicht die ukrainische Regierung, sondern die ukrainische Bevölkerung hat zu entscheiden, wann der Krieg beendet wird, schließlich muß die Bevölkerung den Kopf hinhalten ! “
    Hatte Harbeck gesagt : „Die ukrainische Bevölkerung entscheidet, wann der Krieg beendet wird“
    , dann wäre die zu erwartende Reaktion der deutschen Öffentlichkeit gewesen : „Wann wurde denn die ukrainische Bevölkerung mittels eines anonymen Referendums befragt, ob sie die Fortführung des Krieges wünscht ? ! “

    Wer behauptet, die Grüzis wären nur „nützliche Idioten“ ist selber einer !

  23. Die Ansprüche, die an das Manifest und damit an friedensbewegte Menschen gestellt werden, die nichts anderes wollen, als dass das sinnlose Abschlachten von Menschen aufhört, sind inzwischen ins Unermessliche gewachsen.
    Das erinnert mich an die Szene in Loriots Ödipussi, in der der Karnevalsverein sich einen Namen geben möchte. Der Name soll alle vertretenen und zu vertretenden Belange zum Ausdruck bringen; nach langer Diskussion ist der letzte Stand der Namensfindung: „Verein zur Integration der Begriffe Karneval und Umwelt in die Frau“.
    Herzlichen Glückwunsch an uns alle, wenn wir auch der Friedensbewegung das antun wollen.

  24. Frieden wär nicht so lukrativ.

    Tagesschaumeldung:
    „Der Rüstungskonzern Rheinmetall will eine Panzerfabrik auf ukrainischem Boden bauen. Das Werk könne für rund 200 Millionen Euro aufgebaut werden, sagte Unternehmenschef Armin Papperger der „Rheinischen Post“.
    (…)
    Rheinmetall hat seit Kriegsbeginn nach eigenen Angaben 1200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt hat das Unternehmen weltweit rund 30.000 Beschäftigte, etwa die Hälfte davon in Deutschland.
    Auch an anderen Stellen wächst der Rüstungskonzern, der unter anderem Militärfahrzeuge, Munition und Flugabwehrsysteme herstellt. In Ungarn wird eine neue Munitionsfabrik gebaut, in Spanien übernimmt das Unternehmen einen Munitionshersteller. Für die kommenden Jahre rechnet Rheinmetall im militärischen Geschäft mit 15 bis 20 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr.
    (…)
    Der Kurs der Rheinmetall-Aktie hat sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vor gut einem Jahr fast verdoppelt, das Unternehmen ist an der Börse fast elf Milliarden Euro wert. Am Freitag gab die Deutsche Börse bekannt, dass der Rüstungshersteller in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen wird.“
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/rheimetall-panzerfabrik-ukraine-101.html

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