Drei „Weihnachtsgaben“ für das Regal zum frühkirchlichen Pazifismus
Das im Herbst dieses Jahres konzipierte „Regal: Pazifismus in der frühen Kirche“ (Reihe „edition pace“) soll daran erinnern, dass die Christenheit nicht schon immer mehrheitlich das Militärparadigma des Staates gestützt hat. Vielmehr war in den ersten drei Jahrhunderten der Kirchengeschichte das Gegenteil der Fall. Beim Aufbau der neuen „Bibliothek“ zu diesem Themenkomplex greifen wir zunächst auf schon vorliegende Darstellungen zurück. Alle Neuausgaben können frei im Internet aufgerufen (bzw. heruntergeladen) werden, erscheinen nachträglich aber auch als preiswerte Taschenbücher.
Zum editorischen Vorgehen sei bezogen auf die ganze Reihe angemerkt: Wir versehen die Werke aus früheren Zeiten nicht mit einem kritischen Anmerkungsapparat, in dem Abweichungen zu heutigen Sichtweisen und Erkenntnissen jeweils kommentiert werden (Beispiel: Kriegs-Friedens-Diskurse in der Hebräischen Bibel), sondern rechnen mit mündigen Leserinnen und Lesern, die die geschichtlichen Kontexte einer Arbeit vor Augen haben.
Kooperationspartner sind bislang das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. und das Ökumenische Institut für Friedenstheologie, jeweils bei einzelnen Neueditionen außerdem der deutsche Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes und die Solidarische Kirche im Rheinland.
Ein einleitender Essay von Franz Segbers zum ersten Band des Projekts (Adolf von Harnack: Militia Christi, 1905/2024) war im Overton-Magazin schon am 20. Oktober zu lesen. Jetzt sind im Dezember drei weitere aufklärende Neueditionen zum Pazifismus der frühen Kirche erschienen – gleichsam als Gaben zur Festzeit für alle interessierten Leute. „Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ sollen vor zwei Jahrtausenden Engel nahe Bethlehem verkündet haben, und ihr Gesang war eine Absage an die imperiale „Pax Romana“ der Waffenanbeter.
„Grundlagen einer biblischen Friedenstheologie“
Einer der neuen Bände im thematischen „Regal“ erschließt die bibeltheologische Gesamtschau zum Themenkreis „Gewalt – Gewaltverzicht – Frieden“ von Prof. Egon Spiegel, ein Pionierwerk aus dem Jahr 1987. Damit wird jetzt in der neuen Reihe auch die maßgebliche Grundlage der christlichen Kriegsverweigerung in den ersten drei Jahrhunderten (vor dem ganz neuen „Kirchen-Paradigma“ unter dem Soldatenkaiser Konstantin) ansichtig.
Unsere Neuedition folgt ohne Änderungen der zweiten Auflage aus dem Jahr 1989:
„Der Verfasser arbeitet nicht nur die Tragweite des Gewaltverzichts Jesu heraus. Indem er der Frage nachgeht, warum sich Jesus jeder Gewaltanwendung enthalten hat, führt er in eine wenig bekannte alttestamentliche Theologie des Gewaltverzichts ein. Selbstverständlich setzt er sich dabei auch ausführlich mit der weitverbreiteten Vorstellung eines gewalttätigen Gottes auseinander. Im dritten Hauptkapitel wird gewaltfreies Handeln in der Reich-Gottes-Perspektive erklärt. – Das zentrale Fazit der Untersuchung: Gebrauch und Einsatz von Gewalt sind atheistisch. Wo immer Gewalt angewandt wird, da wird nicht mit Gott als einer lebensfördernden Macht gerechnet, ja wird ein Eingreifen Gottes dadurch verhindert, dass die Konfliktpartner die Lösung des Konflikts eigenmächtig in allein ihre Hand zu nehmen versuchen. Umgekehrt ist es das Ziel der gewaltfreien Aktion, einen von Gewalt und Gegengewalt freien Raum der politischen Auseinandersetzung zu schaffen, in dem göttliche Dynamik schalom-stiftend wirksam werden kann.“
Nationalreligiöse Extremisten und fundamentalistische Christen greifen leider immer wieder auf archaische biblische Kriegstexte (etwa zur sogenannten „Vernichtungsweihe“) zurück, die auch unter dem Vorzeichen von Judenfeindschaft völlig unsachgerecht eingeordnet bzw. gewichtet werden können. Demgegenüber erhellt Egon Spiegel die mit einer radikalen Kriegskritik eingehergehende Friedensbotschaft der (aus vielen sehr unterschiedlichen Büchern gebildeten) Hebräischen Bibel. Dass der unter den Bedingungen eines römischen Besatzungs- und Vasallenregimes geübte Gewaltverzicht des Juden Jesus aus Nazareth später in der Kirchengeschichte ab dem 4. Jahrhundert nur noch für eine nonkonforme Minderheit wirklich bedeutsam geblieben ist, steht leider außer Frage.
Egon Spiegel: Gewaltverzicht. Grundlagen einer biblischen Friedenstheologie. Dritte Auflage. (= edition pace ǀ Regal: Pazifismus der frühen Kirche 3). Dezember 2024.
Internetausgabe. Nachfolgende Buchfassung bei BoD oder Buchkomplizen (ISBN: 978-3-7693-2404-4)
„Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche“
Die gleichzeitig ohne Änderungen erneut edierte kleine Quellensammlung „Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche“ kursierte 1984 zunächst als „Geheimtipp“ unter friedensbewegten Christenmenschen und wurde dann aufgrund der starken Nachfrage bis 1991 vom deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes in sechs Auflagen verbreitet – versehen mit einem Vorwort des damaligen VB-Vorsitzenden Konrad Lübbert (1932-1999).
Der Bearbeiter Thomas Gerhards (Jg. 1959) ist Schreiner, Dipl.-Theologe und Sozialwissenschaftler (Studium in Bonn und Würzburg). Zu seinem Weg gehören langjährige berufliche Tätigkeiten u.a. in der Erwachsenenbildung und der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit. Gegenwärtig engagiert er sich besonders bei Protesten am Atomwaffenstandort Büchel und in dem dort regelmäßig zusammenkommenden Kreis des Friedensgebets.
Thomas Gerhards hatte während des Studiums festgestellt, „wie unbekannt und unzureichend das Wissen um die Haltung der frühen Christen zu Krieg und Kriegsdienst war“, denn sogar in den kirchengeschichtlichen Lehrbüchern herrschte diesbezüglich weithin „Stillschweigen“. Seine kompakte Broschüre sorgte gründlich für Abhilfe und erleichtert es uns nun vier Jahrzehnte später, das ‚Regal zum Pazifismus der frühen Kirche‘ zunächst mit schon vorhandenen Arbeiten aufzubauen.
Bezeichnender Weise beginnt Gerhards Zusammenstellung mit Zeugnissen zur frühchristlichen Praxis (Kriegsdienstverweigerung), um sodann in einem weiteren Durchgang die theologischen Schriftsteller der Alten Kirche zu Wort kommen zu lassen. Alle zentralen Aussagen der Apologeten und Kirchenväter werden berücksichtigt. Einmütig finden wir in ihnen den Gegensatz von Christsein und Kriegshandwerk bezeugt. Bis heute kann niemand aus der Zeit vor dem Soldatenkaiser Konstantin, der sich unter dem ‚Zeichen Christi‘ eine neue (bzw. die alte) Religion der Waffenrüstung und des Siegens zurechtlegen wird, gegenteilige Voten von christlichen Theologen anführen.
Die Behauptung, es sei bei der frühchristlichen Kriegsverweigerung lediglich um so etwas wie eine „kultische Reinheit“ der Getauften unter den Bedingungen eines heidnischen Militärwesens gegangen, ist auch nach eineinhalbtausend Jahren noch nicht verstummt. Wie absurd diese ideologische Konstruktion jedoch ist, können alle Fragenden anhand des im Netz zugänglichen Quellenbandes selbst erkunden. Schon Justin (gestorben 165 n.Chr.) und Irenäus von Lyon (gestorben um 200 n.Chr.) bringen die Perspektive der Propheten Israels ins Spiel: die Freundinnen und Freunde Jesu verstehen sich nämlich als Vorhut jener neuen Menschheit, die das zerstörerische, ja selbstmörderische „Zivilisationsprogramm Krieg“ überwindet (vgl. z.B. die Prophetentexte Jesaja 2,4 und Micha 4,3). – Welch ein Kontrast zu den bürgerlich dressierten Kirchentümern unserer Tage, die lediglich an Weihnachten und ganz unverbindlich vom „Heiland aller Welt“ singen.
Noch Laktanz weiß Ende des 3. Jahrhunderts, dass es den Christen allzeit verwehrt ist, sich an der Tötung eines Menschen in irgendeiner Weise zu beteiligen, und er entlarvt vor der „staatskirchlichen Wende“ sogar die Militärdoktrinen zur Sicherung der wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen der eigenen Nation (bzw. des „richtigen“ imperialen Blocks).
Wir werden im weiteren Verlauf unseres Bibliothekaufbaus einige neuere – z.T. leider unsachgemäß aufgebauschte – Forschungsergebnisse (z.B. frühe Präsenz von Christen an Militärstandorten) und den aktualisierten Stand der Bibliographie zum Thema berücksichtigen. Zu einigen wenigen in der Neuedition erschlossenen Einzeltexten sind demnächst Erkenntnisse aus jüngeren Studien nachzutragen. Zu grundlegenden Revisionen besteht jedoch kein Anlass. Was Thomas Gerhards in seiner Gesamtschau der altkirchlichen Zeugnisse darbietet, vermittelt noch immer alle bedeutsamen Primärquellen (Kernbestand) und Aspekte.
Thomas Gerhards: Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung in der frühen Kirche. Eine Quellensammlung. Mit einer Einleitung von Konrad Lübbert. – Neuedition der sechsten, überarbeiteten Auflage von 1991. (= edition pace ǀ Regal: Pazifismus der frühen Kirche 2). Dezember 2024. Internetausgabe. Nachfolgende Buchfassung bei BoD oder Buchkomplizen (ISBN 978-3-7693-2108-1)
„Der Sündenfalls des Christentums“
Der Erste Weltkrieg führte den niederländischen Theologen Gerrit Jan Heering (1879-1955), Hochschullehrer am Seminar der Remonstranten und Mitbegründer der Vereinigung „Kerk en Vrede“ (Church and Peace), zu einem radikalen Antikriegsstandpunkt. Im Vorwort zu dem jetzt ebenfalls neu edierten Werk „Der Sündenfall des Christentums“ (Erstauflage NL 1928, dt. Übersetzung 1930) schreibt er:
Ich will „ernsthaft auseinandersetzen, dass Christentum und Krieg – jetzt mehr denn je – unversöhnliche Gegensätze sind. Ich will zwischen die christliche Lehre und die Ideologie des Krieges einen Keil treiben. Beide Systeme sind von der Geschichte zwangsweise zusammengeführt und werden jetzt in künstlicher Weise zusammengehalten. Ich will an das christliche Gewissen und an das von diesem Gewissen gelenkte vernünftige Denken appellieren und fragen, ob es nicht die höchste Zeit ist, dass Kirche und Christen sich prinzipiell gegen das ganze Kriegswesen auflehnen. … Es war eine verhängnisvolle Wendung in der Geistesgeschichte, die während und nach der Zeit von Kaiser Konstantin sich vollzog; durch das enge Bündnis zwischen Staat und Kirche ging das Bewusstsein des Gegensatzes zwischen Christentum und Krieg … verloren …; das schlimmste ist, dass man (seither) … ruhig Böses gut nennt. …
Die Art, wie in allen christlichen Ländern die Kirche direkt in das gegenseitige Gemetzel des letzten Krieges (1914-1918) hineingezogen worden ist, nämlich als unentbehrlicher, als inspirierender Faktor, demonstriert jenen Sündenfall in deutlichster und greulichster Weise. Es ist kein größerer Abstand und Gegensatz denkbar, als zwischen Christus und dem modernen Krieg. Wer dies verneint, hat die Realität eines von beiden oder beider nicht klar gesehen. Das militärische Christentum unserer Tage kann nicht schärfer gerichtet werden, als es durch das Christentum Christi geschieht.“
Wie bedeutsam die 1928 vorgelegte Untersuchung des gelehrten Remonstranten zum „konstantinischen Sündenfall“ und dessen mögliche Überwindung über die Landesgrenzen hinaus war, führen uns gleich vier Übersetzungen in andere europäische Sprachen vor Augen. 1933 ist der Verfasser sogar für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen worden.
In seinem Geleitwort zur deutschen Ausgabe des Werkes von 1930 hatte der evangelische Theologe Martin Rade (1857-1940) optimistisch von einem Lernprozess geschrieben:
„Wenn der nächste Krieg kommt, werden die Kirchen nicht mehr geschlossen zu den Armeen stehn. Es wird dann nicht ohne schwere innere Konflikte gehen. Wie sie sich abspielen, wie sie sich lösen werden, weiß kein Mensch. Je länger die gegenwärtige Atempause dauert, desto besser mag es sein.“
Die „Atempause“ bis zum nächsten Menschenschlachten im Zweiten Weltkrieg dauerte freilich nur sehr kurz. Die amtlichen Leitungen der beiden deutschen Großkirchen leisteten ab 1939 für den ‚Hitlerkrieg‘ (!) doch wieder – ziemlich „geschlossen“ – kriegstheologischen Beistand in großem Umfang und riefen – mit durchschlagendem Erfolg – die Getauften zum Gehorsam gegenüber der weltlichen Obrigkeit im NS-Staat auf. (Die Prediger der Kirche in Italien assistierten den dortigen Faschisten Mussolinis ebenfalls eifrig und ähnlich gotteslästerlich beim nationalen Kriegshandwerk.)
Nach 1945 haben die i.d.R. vom Staat besoldeten Kirchenhistoriker wunderliche Verteidigungs- und Verharmlosungstexte zu diesem abgründigen Komplex verfasst – und nicht wenige „weltliche Vertreter“ der Geschichtswissenschaften haben ihnen dabei unter dem Vorzeichen sogenannter „Historisierung“ assistiert.
Heerings Anliegen wird gegenwärtig verstanden, wenn etwa der Bischof von Rom bezeugt, es könne im Licht des Evangeliums keine „gerechten Kriege“ geben und Christen müssten schon Herstellung oder Besitz atomarer Massenvernichtungswaffen als verwerflich brandmarken. Doch der vom niederländischen Seelsorger und Theologieprofessor nach dem Ersten Weltkrieg ersehnte radikale Bruch mit dem konstantinischen Staatskirchenparadigma hat in den privilegierten nationalen Kirchengebilden, zumal im Militärkirchenwesen, nie stattgefunden.
Die völlig irrationale militärische Heilslehre stößt in diesem Zusammenhang heute nirgendwo auf eine Fundamentalkritik, während der Militarismus unentwegt Felder des öffentlichen Lebens für sich „zurückerobert“ – möglicherweise bald auch die Programme kirchlicher Akademien. Leider gibt es viele Gründe, das ehedem bahnbrechende Werk „Der Sündenfall des Christentums“ gerade jetzt wieder allgemein zugänglich zu machen. Vielleicht kann es noch immer den Lesenden zur Erschütterung und zu einem klaren Denken verhelfen.
Gerrit Jan Heering: Der Sündenfall des Christentums. – Eine Untersuchung über Christentum, Staat und Krieg. Aus dem Holländischen übersetzt durch Octavia Müller-Hofstede de Groot, 1930. (= edition pace ǀ Regal: Pazifismus der frühen Kirche 4). Dezember 2024. Internetausgabe. Nachfolgende Buchfassung bei BoD oder Buchkomplizen (ISBN: 978-3-7693-2488-4)
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Brüder!
Mit größtem Interesse habe ich Bruder Peters Artikel über den Pazifismus der frühen Kirche und die Entwicklung des christlichen Glaubens im Kontext von Krieg und Gewalt gelesen. Ich bin seiner Analyse der historischen Wendung des Christentums hin zum Militarismus sehr verbunden, da sie auch aus islamischer Perspektive einen bedauerlichen Sündenfall darstellt. Der Verlust der ursprünglichen, friedlichen Botschaft des Propheten Jesus (Isa, Friede sei mit ihm!) und die spätere Integration des Christentums in das militärische Staatsparadigma unter Konstantin haben auch im Islam viele Parallelen, da wir ebenfalls den tiefen Zusammenhang zwischen Religion, Krieg und Friedensbewusstsein verstehen.
Im Islam ist Frieden ein zentrales Thema, und wir glauben, dass der wahre Glaube in der Hingabe an ihn liegt. Der heilige Koran beschreibt Frieden nicht nur als eine äußere Abwesenheit von Konflikten, sondern auch als einen inneren Zustand der Harmonie mit Gott (swt), den Mitmenschen und der Welt. Der heilige Koran fordert uns auf, das Gute zu fördern und das Böse zu meiden, und betont immer wieder, dass der Frieden eine der höchsten Tugenden ist.
Wie Bruder Peter richtig schreibt, wird in der frühen christlichen Tradition der Gewaltverzicht als eine zentrale Lehre von Jesus (Friede sei mit ihm!) hervorgehoben. Auch im Islam ist er eine Schlüsselgestalt, und wir verehren ihn als einen großen Propheten, der den Menschen Gottes (swt) Frieden und Barmherzigkeit brachte. Der heilige Koran hebt seine friedliche und göttliche Botschaft hervor, und wir sehen in ihm ein Beispiel für das Streben nach Frieden. Auch wenn wir seine Geburt nicht wie die Christen feiern, so respektieren wir doch die Bedeutung, die er für die Menschheit hat. Jesus (Friede sei mit ihm!) wurde von Gott (swt) gesandt, um die Menschen auf den rechten Weg zu führen. Lest Sure 19, 19-21:
„Er sprach: „Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen reinen Knaben zu beschenken. Sie sprach: „Woher soll mir ein Knabe werden, wo mich kein Mann berührt hat und ich keine Dirne bin?“ Er sprach: „Also sei’s! Gesprochen hat dein Herr: ,Das ist mir ein Leichtes‘; und Wir wollen ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen und einer Barmherzigkeit von Uns. Und es ist eine beschlossene Sache.“
Jesus (Friede sei mit ihm!) ist uns ein Symbol der Barmherzigkeit, des Friedens und der Führung. Der heilige Koran beschreibt ihn als einen Propheten, der viele Wunder vollbracht hat, darunter die Heilung von Kranken und das Erwecken von Toten. Lest Sure 3,49:
„Und wird ihn entsenden zu den Kindern Israel. Sprechen wird er: „Siehe, ich komme zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn. Siehe, ich will euch erschaffen aus Ton die Gestalt eines Vogels und will in sie hauchen, und sie soll werden ein Vogel mit Gottes Erlaubnis; und ich will heilen den Mutterblinden und Aussätzigen und will die Toten lebendig machen mit Gottes Erlaubnis, und ich will euch verkünden, was ihr essen und was ihr aufspeichern sollt in euern Häusern. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für euch, so ihr gläubig seid.“
Jesus (Friede sei mit ihm!) wird als einer angesehen, der mit der Erlaubnis Gottes (swt) Wunder vollbringt, was seine besondere Rolle als Prophet unterstreicht. In einer Welt, die oft von Krieg, Hass und Spaltung geprägt ist, sollte uns das Licht seiner Geburt heute daran erinnern, dass wir alle in Frieden und Harmonie miteinander leben sollten.
Wie wir aus beiden religiösen Traditionen somit sehen, ist der Frieden das höchste Gut, und der Glaube sollte immer im Einklang mit der Förderung des Friedens stehen. Es ist bedauerlich, dass diese ursprüngliche Friedensbotschaft in vielen religiösen Traditionen im Laufe der Geschichte verfälscht und von den politischen und militärischen Interessen der Mächtigen übernommen wurde. Doch es liegt an uns, diese Botschaft zu bewahren und wieder aktiv zu verbreiten. Sowohl im Islam als auch im Christentum sind wir dazu aufgerufen, den Frieden zu leben und uns gegen Gewalt und Unrecht zu stellen. Lasst uns deshalb heute mehr denn je der Prinzipien erinnern, die er verkündete: Liebe, Frieden und Hingabe an Gott (swt)!
In dieser festlichen Zeit, in der die Christen auf die Geburt des Propheten Jesus (Friede sei mit ihm!) zurückblicken und mit leuchtenden Girlanden ihre Häuser schmücken, ist auch Licht ein zentrales Thema. Im heiligen Koran wird auf dieses immer wieder zurückgekommen. Licht ist ein Symbol für Führung, Weisheit und den Segen Gottes (swt). Lest Sure 24,35:
„Gott ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist gleich einer Nische, in der sich eine Lampe befindet, die Lampe ist einem Glase, und das Glas gleich einem flimmernden Stern. Es wird angezündet von einem gesegneten Baum, einem Ölbaum, weder vom Osten noch vom Westen, dessen Öl fast leuchtete, auch wenn es kein Feuer berührte – Licht über Licht! Gott leitet zu Seinem Licht, wen Er will, und Gott macht Gleichnisse für die Menschen, und Gott kennt alle Dinge.“
Dieses Versprechen von göttlichem Licht erinnert uns daran, dass Gott (swt) der Ursprung allen Lichts ist und dass das wahre Licht in unserem Leben nur durch seine Führung und Gnade erlangt werden kann.
Möge das Licht, das uns durch den Glauben an den Frieden und die Liebe erleuchtet, auch im kommenden Jahr in unseren Herzen brennen und uns zu Handlungen der Güte und des Friedens inspirieren. Möge der bevorstehende Jahreswechsel ein Moment der Besinnung und des Neubeginns sein, in dem wir uns noch stärker für eine Welt des Friedens einsetzen.
Ich wünsche allen Brüdern und Schwestern – egal welchen Glaubens – einen friedlichen, lichterfüllten, liebevollen Jahreswechsel. Möge der Friede und das Licht Gottes (swt) in eurem Leben leuchten und euch auf eurem Weg begleiten.
Frohe Weihnachten und einen gesegneten Jahreswechsel!
Assalamu Alaikum und Frieden sei mit euch!
Bruder Areion höre
https://m.youtube.com/watch?v=fQtIq1vkfe4&pp=ygUiSW0gaGltbWVsIGdpYnQgZXMga2VpbiBoZWF2eSBtZXRhbA%3D%3D
Grundsätzlich danke, wenngleich es noch gilt, Anmerkungen zu machen, um die monotheistische Botschaft wirklich in ihrer vollen Bandbreite zu verstehen.
Welche Botschaft?
Die monotheistische mit ihrem neuen Gottesbild.
“dunkel war der Rede Sinn”
Bruder,
ich verstehe, dass meine Worte vielleicht nicht sofort klar waren. Der Sinn dessen, was ich hier schreibe, ist einfach: Der Mensch mag unvollkommen sein, aber durch den Glauben an Gott (swt) und den inneren Kampf (den großen Dschihad) können wir unser Streben nach Vollkommenheit auf den richtigen Weg lenken und zu Frieden, Harmonie und Glück finden!
Lies Sure 16,125:
„Lade ein zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schönster Ermahnung; und streite mit ihnen in bester Weise. Siehe, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Wege abgeirrt ist, und Er kennet am besten die Rechtgeleiteten.“
Die Worte des Glaubens sollen mit Frieden und Respekt geteilt werden, und ich hoffe, dass wir in Liebe und Verständnis miteinander sprechen können. Möge Gott (swt) uns alle auf den rechten Weg führen.
Frieden sei mit Dir und möge Dein Herz Ruhe finden!
Danke Bruder Areion für all Deine inspirierenden Kommentare, die ich hier, obgleich (röm.-kath. sozialisiert) überzeugter Kāfir, stets mit großem Interesse lese. Besonders mag ich in Sure 5 (al-Maida – der Tisch) Vers 32, der die Menschenwürde thematisiert:
»Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (dass es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält.«
Mein Problem ist, dass ich heute nicht mehr an irgendeinen Gott – subhanahu wa ta’ala –, sondern nur noch an den Menschen glaube, was mich aber immer mehr verzweifeln lässt, denn wir sind leider so unvollkommen. Frohe Festtage und guten Rutsch!
Salām!
Aber warum sind Menschen unvollkommen?
Spüren sie den Reiz, die Kraft und die Erfülltheit, welche das Handeln in Liebe als Folge haben kann?
Kein Erfolgserlebnis nach weltlichen Kriterien kann dies auch nur im Ansatz ersetzen.
Wenn der Mensch ein von Gott geschaffenes Wesen ist, was aufgrund des göttlichen Odems zu “göttlichem” Handeln fähig ist: Warum sollte dann dieser Sprung über den Rubikon nicht gelingen?
Weil auch Religionen oft eine völlig falsche Vorstellung von Gottlkchkeit haben und mit den Augen des sündenden Adams sehen und somit für Fehlanreize empfänglich sind. Die Figur des Adamah gibt es doch schon länger. Warum setzt man sich mit dieser auseinander. Jeder Mensch besitzt kraft der Schöpfung messianische Natur, welche es zu entwickeln gilt, wenn man das Leben in Fülle gewinnen will.
Lieber Bruder,
vielen Dank für deine tiefgründigen Kommentare, die du hier oft hinterlässt. Du sprichst auch heute sehr wichtige Punkte an, die den inneren Ruf des Menschen nach Vollkommenheit und die Verbindung zu Gott (swt) betreffen.
Im Islam wird die unvollkommene Natur des Menschen als Teil seiner Schöpfung anerkannt. Der Mensch wird als „ahl al-‘amal“ (der, der handelt) gesehen, der in seiner Unvollkommenheit ständig bestrebt ist, zu wachsen und sich zu verbessern. Im heiligen Koran finden wir in Sure 95, 4-6 den Hinweis:
„Wahrlich, Wir erschufen den Menschen in schönster Gestalt. Alsdann machten Wir ihn wieder zum Niedrigsten der Niedrigen. Außer denen, die da glauben und das Rechte tun, ihnen wird ein unverkürzter Lohn.“
Gleichzeitig erinnert uns der heilige Koran jedoch daran, dass der Mensch in seiner Schöpfung auch Schwächen und Fehler hat. In Sure 4,28 heißt es:
„Gott will es euch leicht machen, und der Mensch ward schwach erschaffen.“
Deine Frage, warum der „Sprung über den Rubikon“ – die vollständige Entwicklung der göttlichen Natur im Menschen – oft nicht gelingt, könnte damit zusammenhängen, dass der Mensch in dieser Welt in Prüfungen und Versuchungen lebt. Doch der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sagte, überliefert von Sahih Muslim:
„Jeder Mensch ist ein Sündiger, und die besten unter den Sündigern sind die, die umkehren.“
Die göttliche Liebe und das Streben nach einem Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen bieten uns den Weg zur wahren Erfüllung. Wir sind nicht nur dazu berufen, zu wachsen, sondern auch, uns in unserer Schwäche und Unvollkommenheit dem Allmächtigen zuzuwenden und von Ihm Führung zu suchen. Daran erinnert uns Sure 1,5:
„Diese folgen der Leitung ihres Herrn, und ihnen wird’s wohl ergehen.“
Es ist entscheidend, dass wir nicht den Versuchungen Schaitans erliegen, der uns von unserem wahren Ziel abbringen will, sondern uns auf den großen Dschihad konzentrieren – den inneren Kampf gegen unsere eigenen Schwächen und Unvollkommenheiten, um uns Gott (swt) zu nähern. Der Prophet (saw) sagte, überliefert in den Sunan ibn Madschah:
„Der größte Dschihad ist der Kampf gegen sich selbst.“
Möge Gott (swt) uns die Kraft geben, diesen Weg mit Geduld und Aufrichtigkeit zu gehen.
Friede sei mit dir!
Lieber Bruder,
es freut mich, dass Du meine Kommentare mit Interesse liest, auch wenn wir unterschiedlichen religiösen Traditionen angehören und ich danke dir für deine freundlichen Worte.
Ich möchte gerne auf deinen Gedanken eingehen, wonach du dich als „Kāfir“ (Ungläubigen) siehst. Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass im Islam „Kāfir“ nicht einfach einen “Ungläubiger” im Allgemeinen darstellt, sondern eine spezifische Bezeichnung für diejenigen, die absichtlich den wahren Glauben ablehnen oder sich gegen die Wahrheit stellen. Im heiligen Koran finden wir jedoch auch eine Vielzahl an Hinweisen, dass Menschen, die an Gott (swt) und die Propheten (Friede sei mit ihnen!) glauben und Gutes tun, als Menschen des “Buches” (Ahl al-Kitab) respektiert werden. Lies Sure 2,62:
„Siehe sie, die da glauben, und die Juden und die Nazarener und die Sabäer – wer immer an Gott glaubt und an den Jüngsten Tag und das Rechte tut, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und Furcht kommt nicht über sie, und nicht werden sie traurig sein.“
Dieser Vers zeigt, dass auch Menschen aus anderen monotheistischen Glaubensgemeinschaften, wie den Katholiken, im Islam nicht automatisch als Kāfir betrachtet werden, solange sie an Gott (swt) und den letzten Tag glauben und gute Taten vollbringen.
Zum Thema deines „Problems“, das du ansprichst – nämlich dass du heute nicht mehr an einen Gott (swt) glaubst, sondern nur noch an den Menschen, und das zu Verzweiflung führt, weil Menschen unvollkommen sind – finde ich es sehr verständlich, dass du in einer solchen Haltung die Begrenztheit der menschlichen Existenz erlebst. Im Islam wird dies jedoch auch angesprochen, und es wird ein klarer Weg gezeigt, wie der Mensch die Vollkommenheit Gottes (swt) erfahren und inneren Frieden finden kann.
Lies Sure 94, 5-6:
„Drum siehe, mit dem Schweren kommt das Leichte. Siehe, mit dem Schweren kommt das Leichte.“
Diese Verse erinnern uns daran, dass in Zeiten der Not und Verzweiflung immer auch der Weg zur Erleichterung und Hoffnung zu finden ist – durch Vertrauen auf Gott (swt) und das Streben nach seinem Wohlgefallen. Der Mensch mag unvollkommen sein, aber im Glauben und in der Hingabe an den Allmächtigen können wir Trost und Hoffnung finden.
Außerdem gibt es viele Hadithe, die uns die Bedeutung des Vertrauens auf Gott (swt) und der Umkehr zu Ihm vermitteln. Der Prophet (saw) sagte, überliefert von Sahih Muslim:
„Wenn du an Gott glaubst und Ihn mit reinem Herzen anrufst, wird Er dir auf Deine Gebete antworten.“
Es ist völlig in Ordnung, Zweifel zu haben und nach Antworten zu suchen. Im Islam gibt es viel Raum für Fragen und tiefgehende Reflexion. Das wichtigste ist, dass Du nicht aufgibst und nach der Wahrheit suchst – und dabei immer offen bleibst für den Weg, den Gott (swt) für Dich bestimmt hat.
Ich wünsche Dir von Herzen Frieden und gute Gedanken für das neue Jahr. Möge Gott (swt) Dich leiten und Dir Erleichterung und Hoffnung schenken, auch in den Momenten der Verzweiflung.
Frohe Festtage und einen gesegneten Rutsch ins neue Jahr!
Friede sei mit dir!
Danke für Deine beiden letzten und erneut hochinteressanten Kommentare, die jedenfalls mich sehr zum Nachdenken anregen. Vielleicht könntest Du auch einmal eine zitierfähige deutsche Übersetzung für den heiligen Koran und wichtige Hadithe verlinken, denn etwa ich weiß nie, was hier als seriöse Quelle gilt. Überhaupt fehlen in deutschen Medien leider muslimische Theologen, die eine zeitgemäße Exegese anbieten. Und in jedem Fall lass’ es Dir gut gehen!
Salām!
Lieber Bruder,
herzlichen Dank für deine Worte und dein Interesse an den Kommentaren. Es freut mich sehr, dass sie dich zum Nachdenken anregen.
Was deine Frage zu deutschen Übersetzungen des heiligen Koran betrifft, so möchte ich dir die Übersetzung von Max Henning und die von Rudi Paret empfehlen. Es gibt natürlich noch viele weitere Ausgaben, aber beide sind in der islamischen Welt sehr bekannt und gelten als seriöse Quellen. Henning vermittelt den heiligen Koran in einer klaren, verständlichen Sprache, während Paret für seine präzise und wissenschaftlich fundierte Übersetzung geschätzt wird. Auch die neuere Übersetzung von Hans Zirker könnte interessant für dich sein, da er bekannt ist für seine detaillierte und respektvolle Herangehensweise und sich bemüht, neuste philologischer Erkenntnisse zu berücksichtigen. Ansonsten ist der heilige Koran natürlich das Wort Gottes, und keine Übersetzung kann ihm vollständig gerecht werden. Übersetzungen sind lediglich Versuche, seine Botschaft für uns Menschen verständlich zu machen. Ich selbst benutze eine Ausgabe von Max Henning, die bei Reclam erschienen ist: https://www.reclam.de/detail/978-3-15-011431-5/Der_Koran
Was die Aussprüche des Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm!) betrifft, so gibt es einige wichtige Sammlungen, die in der islamischen Welt sehr geschätzt werden. Die Sahih al-Buchari und Sahih Muslim sind die beiden bekanntesten und gelten als die zuverlässigsten Hadith-Sammlungen. Von der ersteren ist ebenfalls bei Reclam eine Übersetzung erschienen: https://www.reclam.de/detail/978-3-15-014450-3/Al_Bu_____r__/Die_Sammlung_der_Hadithe
Ich stimme dir auch vollkommen zu, dass es in den deutschen Medien an zeitgemäßer Exegese von muslimischen Theologen mangelt. Es ist aber von großer Bedeutung, dass der westlichen Welt Wissen über die islamischen Welten unverfälscht und verständlich nähergebracht wird. Dies würde helfen Vorurteile abzubauen und Irrtümer zu korrigieren und könnte die Menschen wieder einander näherbringen. Möge Gott (swt) uns alle mit Wissen und Weisheit segnen, um dabei zu helfen.
Ich wünsche dir ebenfalls alles Gute, eine angenehme Nacht und viel Erfolg auf deinem Weg des Wissens. Möge Gott (swt) dir Frieden und Segen schenken. Wie es im heiligen Koran in Sure 2, 257 heißt:
„Gott ist der Schützer der Gläubigen; Er führt sie aus den Finsternissen ins Licht.“
Friede sei mit dir!
schreibst du hier man sollte muslim und theologe zu sein um über den islam zu sprechen?
Bruder,
nein, man muss nicht zwingend Muslim und Theologe sein, um über den Islam zu sprechen. Jeder Mensch kann sich mit den Lehren des Islams auseinandersetzen und sich dazu äußern. Der heilige Koran lehrt uns, dass Wissen und Verständnis für den Islam durch Studieren und Nachdenken erlangt werden können. Gott (swt) spricht zu uns in Sure 20, 114:
„Und erhaben ist Gott, der König, die Wahrheit! Und übereile dich nicht mit dem Koran, bevor dir seine Offenbarung vollendet, und sprich: „Mein Herr, mehre mich an Wissen.““
Auch wenn ein Theologe oft tiefere Kenntnisse hat, können selbstverständlich auch andere wertvolle Perspektiven teilen. Es ist aber wichtig, dass man sich mit Respekt und Offenheit dem Thema nähert und in einer Art und Weise über es spricht, die niemanden verletzt.
Möge Gott (swt) dir Frieden und Weisheit schenken auf deinem Weg des Lernens.
Friede sei mit dir!
Vielen Dank für Deine Info; beide werde ich als Nachschlagewerke kaufen.
Wünsche eine schöne Zeit, und Friede sei natürlich auch mit Dir! Salām!
Ein Bruder,
unter Männern spricht über Religiöse Ansichten : https://youtu.be/PAIyzzF7CDw?si=cSZdnIwzH2SRznzV
also im Himmel gibt’s keinen Jahrmarkt und Religion sind Eins nicht, nämlich Friedlich oder Friedliebend : https://youtu.be/LhDMCRlFAxs?si=KWmMRznEsRD1MsHF
God Was Never on Your Side
https://m.youtube.com/watch?v=ET07vTF_y94&pp=ygUjZ29kIGlzIG5ldmVyIG9uIHlvdXIgc2lkZSBtb3RvcmhlYWQ%3D
und
Im Himmel gibt’s kein Heavy Metal
https://m.youtube.com/watch?v=fQtIq1vkfe4&pp=ygUiSW0gaGltbWVsIGdpYnQgZXMga2VpbiBoZWF2eSBtZXRhbA%3D%3D
Wenn der Himmel nach dir sucht
https://youtu.be/q9qh0upjgs0?si=t919l6YLK7xvo4EM
Auch ein schöner Song aber ich bin nicht gläubig und habe nichts zu bereuen!
Das Leben ist zwar hart, so hart wie eine Klobrille, man macht immer was durch, aber es geht vorbei!
Trotzdem wird der Himmel nicht im tiefen kühlen Grab nach mir suchen!
Das “Christentum” hat mehr Unheil auf der ganzen Welt angerichtet als alle bisherigen Kriege zusammen!
Erst, wenn alle Religionen beseitigt sind. kann es überhaupt erst Frieden geben.
Alle Religionen sind ganz prinzipiell exkludierend!
Aber für die KdFSMD kannst du eine Ausnahme machen, oder müssen die auch ins Umerziehungslager/Gulag und auf die Galeeren?
Ich bin nicht gläubig aber eines weis ich ob Religionen gibt oder nicht es wird dennoch immer Kriege geben solange bis die Spezies Mensch der größte Fehltritt der Natur endlich von der Erde verschwindet.
Ist das Glück oder Pech, über den „Fehltritt der Natur“ referieren zu können?
Religionen sind nicht ursächlich für Kriege und Rivalitäten, aber oft ein beliebtes Mittel, um durch den Missbrauch dieser Öl ins Feuer zu gießen.
Zu diesen Religionen gehören auch verschiedene Spielarten der atheistischen Version.
Du verwechselst so einiges.
Das was Gemeinschaften zusammenhält kann recht schnell dazu missbraucht werden um gegen vermeidliche Freinde gerichtet zu werden. Religion mit seinen Ritualen ist an sich nur Unterhaltung bei Zusammenkünften mit sinnstiftenden Elementen. Du kannst aber auch Fußballfans recht schnell dazu bringen auf einander los zu gehen.
Hier in dem Artikel geht es aber darum, dass jemand, wir nennen ihn mal Jesus, dafür appelliert hat genau das nicht zu tun. “Liebet eure Feinde wie euch selbst”. Und tatsächlich kann das recht gut funktionieren und für den Fortbestand der Menschheit sorgen. Genau darin liegt die Hoffnung.
Zunächst einmal vielen Dank an das “Overton Magazin” für das schöne Weihnachtgeschenk !
Der Autor schreibt :
“Die völlig irrationale militärische Heilslehre stößt in diesem Zusammenhang heute nirgendwo auf eine Fundamentalkritik, während der Militarismus unentwegt Felder des öffentlichen Lebens für sich ‘zurückerobert’ “.
Ich befürchte der Militarismus mußte die teutsche Gesellschaft nicht zurückerobern, denn er ist eine Ur-Teutsche-Konstante, die mal mehr mal weniger – je nach Mode – im öffentlichen Leben präsent ist; der Militarismus muss hierzulande nur ein wenig medial “gepusht” werden um “mir nichts dir nichts” wieder in voller Blüte da zu stehen.
Jeder kennt den Spruch :
“Der Sozialismus passt zu den Deutschen, wie ein Sattel auf eine Kuh” ( Ich weiß : Der Spruch ist in verschiedenen Varianten überliefert, ich schreibe die auf, die ich im Kopp habe )
Genauso verhält es sich m.M.n. mit dem “echten”, also dem pazifistischen Urchristentum: Die Deutschen konnten mit einer Religion, die Bescheidenheit, Friedlichkeit und Nächstenliebe fordert, eigentlich nie was anfangen; diese Religion mußte ihnen – das Paradoxon schlechthin – mit brutalster Gewalt von Carolus Magnus aufgezwungen werden und wurde – nachdem ihnen ihre Barbarenreligion genommen worden war – von den Teutschen solange modifiziert, bis man im Namen Jesu wie gewohnt die schrecklichsten Gräueltaten begehen konnte.
Wie sagte der Vorsitzende der größten teutschen C-Partei doch unlängst : “Frieden gibt es auf jedem Friedhof”
Genauso wie der Sozialismus eine Nischen-Gesellschaftsordnung ist, ist das ursprüngliche Christentum eine Nischen-Religion, die nur zu sehr wenigen Menschen “passt”.
Bruder,
jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, hat das Potenzial zu Frieden und Harmonie! Weder Militarismus noch Gewalt sind eine „Ur-Teutsche Konstante“.
Im heiligen Koran heißt es in Sure 2,190:
„Und bekämpft in Gottes Pfad, wer euch bekämpft; doch übertretet nicht; siehe, Gott liebt nicht die Übertreter.“
Dies zeigt, dass der wahre Weg des Glaubens in der Bemühung um Gerechtigkeit und Frieden liegt, nicht in Gewalt und Aggression.
Die Vorstellung, dass das „echte“ Christentum oder jede andere Religion mit Gewalt verbreitet wurde, ist in gewisser Weise eine traurige Geschichte, aber nicht das wahre Wesen dieser Religionen. Der Islam, wie das Christentum, betont den Frieden und die Nächstenliebe. Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sagte, überliefert von at-Tirmidhi:
„Der wahre Gläubige ist derjenige, von dessen Zunge und Hand die Menschen in Sicherheit sind.“
Diese Botschaft, die sowohl im Islam als auch im Christentum zu finden ist, lehrt uns, unsere Mitmenschen zu respektieren und für Frieden zu arbeiten.
Wir sollten uns davor hüten, ganze Gesellschaften oder Religionen kollektiv zu verurteilen. Stattdessen sollten wir den „großen Dschihad“ führen, den inneren Kampf gegen unseren eigenen Stolz, unseren Hass und die Dämonen in uns selbst. Der Prophet (saw) sagte, überliefert von an-Nasa‘i:
„Der größte Dschihad ist der Dschihad gegen das eigene Selbst.“
Dies verweist auf den inneren Kampf, den ein jeder Mensch führen muss, um seine schlechten Neigungen zu überwinden und ein besserer zu werden. Denn jeder Mensch trägt die Verantwortung für seine eigenen Taten und zugleich kann niemand die Verantwortung für das Verhalten eines andren übernehmen. Lies Sure 17,13:
„Und jeden Menschen – befestigt haben Wir ihm sein Los an seinem Hals, und heraus wollen Wir für ihn holen am Tag der Auferstehung ein Buch, das ihm geöffnet vorgelegt werden soll, und Wir werden zu ihm sprechen: „Lies dein Buch; du selber sollst heute Rechenschaft wider dich ablegen.““
Jeder sollte danach streben, Gutes zu tun und Frieden zu fördern. Vorverurteilungen führen nur zu Missverständnissen und Konflikten, während wir durch Dialog und gegenseitiges Verständnis zu echter Harmonie finden können. Wenn du im kollektiv aburteilst, beschreitest du die Pfade Schaitans. Doch vergiss nicht, dass wir in Momenten der Versuchung aufgefordert sind uns an Gott (swt) zu erinnern, um der Einflüsterungen Schaitans zu widerstehen. Lies Sure 7, 200 – 201:
„Und wenn dich ein Reizen vom Schaitan reizen will, so nimm deine Zuflucht zu Gott; siehe, Er ist hörend und wissend. Siehe, die Gottesfürchtigen, so sie ein Phantom vom Schaitan rührt, werden eingedenk, und siehe, dann sehen sie.“
Ich lade Dich ein, den Weg des Friedens und des respektvollen Dialogs zu gehen, um einander als Menschen zu begegnen, ohne Vorurteile und mit einem offenen Herzen.
Friede sei mit dir!
.
Jeder Glaube ist ein Mittel zur Unterdrückung.
Bruder Areion, sehe, lese, höre
https://www.youtube.com/watch?v=ET07vTF_y94
Ian Fraser Kilmister (Lemmy)
Wenn die Sterne auf mich nieder fallen
und die Sonne sich weigert zu scheinen
dann können die Fesseln gelöst werden
und all die alten Worten sich nicht mehr reimen
Wenn der Himmel sich in Stein verwandelt, ist es egal.
Weil es da oben keinen Himmel gibt,
Wartet die Hölle nicht auf unseren Sturz.
Lass leuchten die Stimme der Vernunft
Lass die Scheiterhaufen verschwinden
Für alle Zeit
Das Antlitz Gottes ist verborgen, nie gesehen
Du kannst ihn nicht fragen, was der Sinn von all dem ist
Er war nie auf deiner Seite
Gott war niemals auf deiner Seite
Lass richtig oder falsch alleine entscheiden
Gott war nie auf deiner Seite
Sieh die zehntausenden von Priesterstellen
Sieh diese heiligen, selbstgerechten Hunde an
Sie geben vor zu heilen,
Aber alles was sie tun, ist stehlen,
Deinen Glauben missbrauchen, betrügen und rauben
Wenn Gott weise ist, warum ist er dann still,
Wenn diese falschen Propheten ihn Freund nennen?
Warum schweigt er, ist er blind?
Sind wir letztenendes verlassen?
Lass das Schwert der Vernunft scheinen
Mach uns frei von Gebet und Tempeln
Gottes Antlitz ist verborgen, abgewandt sowieso
Er sagt nie ein Wort
Er war nie auf deiner Seite
Gott war niemals auf deiner Seite
Lass richtig und falsch alleine entscheiden
Gott war niemals auf deiner Seite
Nein, nein, nein!
Allgemeinplätze ohne konkrete und hinreichende Kenntnis beweiden nur Dumme oder “Sadisten”.
Jeder missbrauchte Glaube ist ein Mittel der Unterdrückung!
Jeder genuin richtig verstandene ist ein relevantes Mittel der Emanzipation.
Nur weil christliche Kirchen aufgrund ihrer “Verweltlichung” (Ehre sei Gott in der Höhe) und damit der Sakralisierung von Macht und Ehre nach weltlichen Maßstäben bisher in den menschlichen Abgründen irren, verringert das mit keinem Jota die Relevanz der Friedensbotschaft.
Wer genauso wie viele Bischöfe und Päpste von Blindheit geschlagen Religion falsch interpretiert und deshalb das Bad mit dem Kinde ausschüttet, ist letztendlich auch verrottet und verkommen.
Jeder formale Christ, welcher linkes Emanzipationsbestreben nicht erkennt, ist ein ebensolch verkommenes und verdammtes Arschloch.
Und umgekehrt gilt, wie bereits erwähnt, das gleiche.
Zunächst einmal vielen Dank für Ihre freundliche Worte; auch Ich wünsche Ihnen frohe Festtage und einen guten Übergang ins neue Jahr.
Areion schreibt ”
“Wir sollten uns davor hüten, ganze Gesellschaften oder Religionen kollektiv zu verurteilen. ”
Was Sie schreiben ist natürlich völlig richtg ! Mal ganz davon abgesehen, dass es mir nicht zusteht ganze Völkerschaften zu verurteilen : Ich würde meinen obigen Kommentar eher als konzentrierte empirische Erkenntniss bezeichnen und nicht als “Verurteilung”. Ich bin selbst Biodeutscher; ich verehre Jesus, aber ich würde mich nie taufen lassen, da ich den Anforderungen, die Jesus an seine Anhänger stellte, nie gerecht könnte und das ist es auch, was ich meinen getauften Landsleuten vorwerfe: Sie betreiben einen absolut dreisten Etikettenschwindel.
Sie schreiben:
” Stattdessen sollten wir den „großen Dschihad“ führen, den inneren Kampf gegen unseren eigenen Stolz, unseren Hass und die Dämonen in uns selbst. Der Prophet (saw) sagte, überliefert von an-Nasa‘i: ‘Der größte Dschihad ist der Dschihad gegen das eigene Selbst.’ ”
Dieses Hadith zitiere ich immer dann, wenn Leute den Begriff “Djihad” zwecks Islam-bashing missbrauchen.
Atheisten steht leider keine Religion als Werkzeug zur Charakterformung zur Verfügung, Leute wie meine Wenigkeit sind deshalb auf weltliche Allternativen angewiesen; der Sozialismus als weltweite, politische Bewegung war eine dieser Allternativen und ist krachend gescheitert, leltzlich wohl auch wegen seines Absolutheitsanspruchs; eine neue Alternative könnte der “ethische Separatismus” sein, aber der steckt noch nicht mal in den Kinderschuhen, er hat gerade mal eine Socke angezogen ! Mal schauen, wie er sich weiter entwickelt.
Lieber Bruder,
zunächst einmal danke ich dir für deine Gedanken und die Offenheit, mit der du dich ausdrückst. Es ist erkennbar, dass du mit viel Nachdenken und Empirie an die Dinge herangehst, was ich respektiere. Es ist ein sehr guter Ansatz, sich mit den eigenen Überzeugungen auseinanderzusetzen und sich zu fragen, ob man den wahren Anforderungen gerecht wird. Auch wenn wir in unterschiedlichen Denktraditionen stehen, ist der Dialog zwischen uns wertvoll.
„Dschihad“ ist es aus islamischer Sicht natürlich ein sehr tiefgründiges und vielfältiges Konzept. Es hat mich gefreut, dass du diese Bedeutung des Dschihads kennst und noch mehr freute es mich zu lesen, dass du jenes Hadith zitierst, um andere aufzuklären, denn dieser Ausspruch ist wirklich von großem Wert für Muslime. Es stimmt mich immer traurig, wenn Mitmenschen den wahren Kampf auf äußeren Feldern suchen, wo er doch zuvorderst in unseren Herzen und Köpfen stattfinden sollte. Das Ringen mit den inneren Dämonen ist es, dass uns zu wahrer Reinheit und zu einem Leben in Übereinstimmung mit Gott (swt) führt. Es ist der Kampf gegen den Stolz, die Gier, die Wut und all die negativen Eigenschaften, die uns von unserer wahren Bestimmung abhalten und mit denen Schaitan uns zu verführen und zu verwirren trachtet. Ich verstehe auch vollkommen, dass du versuchst, diesen Kampf auf eine weltliche Weise zu führen, um den inneren Frieden zu finden.
Ich kann verstehen, dass der Realsozialismus mit manchen Ansprüchen gescheitert ist – er hat viele Menschen enttäuscht, da er die menschliche Natur und den individuellen Glauben oft ausklammerte. Doch weder er noch der Islam sind Ideologien, die zwangsläufig einen „Absolutheitsanspruch“ verfolgen. Dieses Tun ist zumeist das der Fehlgeleiteten, jener, die Schaitan ihr Herz öffneten. Vielmehr teilen der Islam und der Sozialismus in vielerlei Hinsicht ähnliche Ideale und eröffnen uns den Weg zu einer gerechten Gesellschaft, die auf den Prinzipien von Frieden, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit basiert. Beide Systeme streben beispielsweise nach einer Gesellschaft, in der die Bedürftigen versorgt werden und die Ungleichheit überwunden wird. Lies Sure 9, 60:
„Die Almosen sind nur für die Armen und Bedürftigen und die, welche sich um sie bemühen, und die, deren Herzen gewonnen sind, und für die Gefangenen und die Schuldner und den Weg Gottes und den Sohn des Weges. Das ist eine Vorschrift von Gott; siehe, Gott ist wissend und weise.“
Sowie aus Sure 5,2:
„Helfet einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und helfet einander nicht zur Sünde und Feindschaft. Und fürchtet Gott; siehe Gott ist streng im Strafen.“
Hier sehen wir Verbindungen zum sozialistischen Gedanken. Der Unterschied zwischen beiden liegt jedoch darin, dass der Islam diese Prinzipien in einer umfassenden, göttlich geführten Weise verfolgt, die nicht nur die äußere Gesellschaft betrifft, sondern auch die innere Spiritualität und den Glauben an Gott (swt). Die ideale islamische Gesellschaft ist eine, die auf Gerechtigkeit, Frieden, Gleichheit und Mitgefühl basiert, wobei Gott (swt) die höchste Quelle der Weisheit ist. Der Prophet Mohammed (Frieden sei mit ihm!) sagte, überliefert von at-Tabarani:
„Der beste unter den Menschen ist derjenige, der den Menschen am meisten nützlich ist.“
Das bedeutet, dass die wahre Größe eines Menschen nicht in seinem materiellen Wohlstand oder politischen Einfluss liegt, sondern in seiner Fähigkeit, für das Wohl anderer zu arbeiten.
Vielleicht kann auch der „ethische Separatismus“, wie du ihn nennst, eine interessante Perspektive sein. Ich habe noch nicht so viel von diesem Konzept gehört, aber du kannst es uns Brüdern gerne weiter erläutern.
Ich wünsche dir nun von Herzen Frieden, Bruder. Möge Gott (swt) dich auf deinem Wege begleiten, dich in deinem Inneren beruhigen und dich mit seinem Licht erleuchten. Es ist nie zu spät, seinen Weg zu finden, ob in Glauben oder anderem, und Gott (swt) ist immer barmherzig und vergebend.
Friede sei mit dir!
Zunächst vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Areion schreibt :
“Es stimmt mich immer traurig, wenn Mitmenschen den wahren Kampf auf äußeren Feldern suchen, wo er doch zuvorderst in unseren Herzen und Köpfen stattfinden sollte. Das Ringen mit den inneren Dämonen ist es, dass uns zu wahrer Reinheit und zu einem Leben in Übereinstimmung mit Gott (swt) führt. Es ist der Kampf gegen den Stolz, die Gier, die Wut und all die negativen Eigenschaften, die uns von unserer wahren Bestimmung abhalten und mit denen Schaitan uns zu verführen und zu verwirren trachtet. Ich verstehe auch vollkommen, dass du versuchst, diesen Kampf auf eine weltliche Weise zu führen, um den inneren Frieden zu finden.”
Volle Zustimmung meinerseits, wenngleich ich als Atheist natürlich kein “Leben in Übereinstimmung mit Gott (swt) … ” anstreben kann, sondern mich auf den Versuch beschränken muß, ein Leben in Übereinstimmung mit meinen Prinzipien zu führen.
Areion schreibt :
” Vielleicht kann auch der „ethische Separatismus“, wie du ihn nennst, eine interessante Perspektive sein. Ich habe noch nicht so viel von diesem Konzept gehört, aber du kannst es uns Brüdern gerne weiter erläutern. ”
Das Konzept des “psychologisch-ethischen Separatismus” ( so die ursprüngliche Bezeichnung) wurde vor über 10 Jahren in einer Chat-Gruppe von radikalen Ökos/Pazifisten entworfen.
Ich habe leider keinen Kontakt mehr zu meinen ehemaligen Diskussionspartnern und auch keine Ahnung, ob außer mir noch jemand aus der Gruppe dieses Konzept weiter verfolgt/entwickelt hat.
Ich habe noch ein altes Flugblatt auf dem Rechner; wenn Interesse besteht, dann kann ich das gerne ins Netz stellen (aber nur mit Schwärzungen ).
B.Hohl sagt
„ Die Deutschen konnten mit einer Religion, die Bescheidenheit, Friedlichkeit und Nächstenliebe fordert, eigentlich nie was anfangen; diese Religion mußte ihnen – das Paradoxon schlechthin – mit brutalster Gewalt von Carolus Magnus aufgezwungen werden und wurde – nachdem ihnen ihre Barbarenreligion genommen worden war – von den Teutschen solange modifiziert, bis man im Namen Jesu wie gewohnt die schrecklichsten Gräueltaten begehen konnte.“
Also war der deutsch-französische Krieg ein Abwehrangriff der Franzosen gegen den deutschen Militarismus. Interessant.
Sie sind doch nicht etwa katholisch?
.
PS. Was ist denn eigentlich eine Barbarenreligion?
Ich denke, er meint die paganen Religionen, die im Reich Karls des Großen noch verbreitet waren. Karl ließ sie missionieren, in dem er solange Heiden mordete, bis die Überlebenden von der Liebe und Gnade des Herren ergriffen wurden und sich zu ihm bekannten.
Dan schreibt :
“Also war der deutsch-französische Krieg ein Abwehrangriff der Franzosen gegen den deutschen Militarismus. Interessant.”
Ich erkenne leider keinen Zusammenhang zwischen diesem Satz und meinem Kommentar; könnten Sie etwas mehr ins Detail gehen ?
Spontan möchte ich Ihnen antworten : Die deutschen Christen hätten sich eigentlich das Verhalten der Judenchristen zur Zeit des jüdisch-römischen-Krieges zum Vorbild nehmen und aus Deutschland flüchten sollen, um einer Teilnahme am Deutsch-Französischen-Krieg zu entgehen.
Dan schreibt :
“PS. Was ist denn eigentlich eine Barbarenreligion?”
Ich meinte den Kult um Odin und Konsorten.
In Frankreich gab’s keine Christen?
„Barbarenreligion, Konsorten“, klingt jetzt irgendwie nicht nach Nächstenliebe, klingt eher unchristlich.
Unchristliche Religion, Mmh, fällt mir spontan nur eine ein, die rkK.
Dan schreibt :
“In Frankreich gab’s keine Christen?”
Die Masse der französischen Christen war/ist vom Ethos der Urchristen wohl genauso weit entfernt wie die deutsche, aber die Franzosen haben mit der französischen Revolution zumindest den Versuch unternommen der Heuchelei ein Ende zu setzen.
Dan schreibt:
„Barbarenreligion, Konsorten“, klingt jetzt irgendwie nicht nach Nächstenliebe, klingt eher unchristlich. ”
1211 hat ja schon aufgeklärt : Ich meinte in der Tat die “pagane” Religion der germanischen Stämme ( dank an 1211 für den Hinweis auf die korrekte Bezeichnung ).
Schauen Sie sich die Paradiesvorstellung dieser Leute an : Die Kämpfer die in der Schlacht draufgegangen waren, sitzen mit Papa Odin in Walhalla an einem Tisch, um gemeinsam zu fressen, zu saufen und zu raufen, und ob sich der Aufgabenbereich der sagenhaften Walküren in der Phantasie der alten Deutschen auf reine Transportdienstleistungen beschränkte, wage ich zu bezweifeln.
Von Vergeistigung irgendwelcher Art – besonders im Vergleich mit den indischen Religionen – keine Spur. Insofern ist der Begriff “Barbarenreligion” doch ganz passend.
scheint mir besser als im himmel rumzuhängen wo gar nichts ist.
B.Hohl sagt:
„Insofern ist der Begriff “Barbarenreligion” doch ganz passend.“
Sie meinten pagane Religionen und schreiben Barbarenreligion.
Merken sie es jetzt?
/
Meine Frage lautete „Was ist denn eigentlich eine Barbarenreligion?“
nicht wen meinen sie damit. Wen sie damit meinten, war mir schon klar.
Aber jetzt haben sie diese ja beantwortet.
Hallo Zusammen,
Interessanterweise wurde ich just heute von Heise, also Telepolis dauerhaft gesperrt. Wofür? Letztendlich für meine konsequente Antikriegshaltung, die einerseits Putin als Kriegsfürsten verachtet, andererseits aber trotzdem einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine fordert.
Gecancelt, ausgerechnet an Heiligabend, mit einem nicht begründeten und keinesfalls zutreffendem VT Vorwurf, aber ursächlich wegen meines Eintretens für den Frieden.
Irgendwie hat das was.
Angst ist eine gute Sache
https://www.youtube.com/watch?v=sVERkDZ26Go
Er dreht sich hinein ins Hirn
https://www.youtube.com/watch?v=TkyKRGFQyoU
Warum sich darüber aufregen?
Das adelt/edelt doch einen aufrichtigen Menschen.
Kein mir bekannter Preis besitzt eine vergleichbare Redlichkeit.
Und dass die dummen Jungs von Telepolis ihrer Unreife immer wieder Ausdruck verleihen wollen, sollte angesichts aktuellerer Vorkommnisse nun wirklich nicht verwundern.
Interessant . Ich lese jetzt nicht mehr viel auf tp, aber dass die Autoren, die die Beiträge verfassen, Kriegstreiber sind, konnte ich so nicht feststellen. Jedenfalls nicht die Autoren der Artikel, die ich gelesen habe. Im Kommentarbereich sind die Hetzer auch nicht in der Mehrheit und meist rot gefärbt. Die schmierigen Zensoren – und es gibt kaum einen Beruf, den ich mehr verachte – scheinen auf andere Rechnung zu arbeiten.
Gräme dich nicht. Wer für den Frieden eintritt, wird immer verlieren. So sind die Regeln und das belegt auch die Katholische Geschichte. Menschen wie der Autor hatten bei den Katholen nie die Hegemonie. Jedenfalls nicht, wenn das, was gepredigt oder geschrieben wurde, irgendeine Relevanz für das reale Leben hatte.
Der Chef der deutschen Christenpartei Friedrich Merz hat es uns eigentlich gesagt – Frieden bekommt ihr erst auf dem Friedhof.
Die Artikel bei Telepolis selbst sind ganz ok.
Um so unverständlicher ist halt mein Rauswurf. Beleidigend bin ich eigentlich nicht, bleibt also nur, dass die Forenmoderation mit dem Inhalt meiner Beiträge nicht klar kommt. Es ist ja praktisch nicht mehr möglich, aus den Artikeln zu zitieren, weil eine Sperre droht.
Ich kann es mir nur so erklären, dass die Forenmoderation dort von der Fraktion Haltungsjournalismus ist.
Dann halt nicht.
Na das hast du schon richtig vermutet. Genauso läuft es bei Telepolis, was hier schon viele Leute auch genauso dargestellt haben.
Waren die Urchristen Pazifisten aus Überzeugung oder war es die Attitüde eines vorauseilenden Gehorsams gegenüber Gott?
Letzteres wäre natürlich ein moralischer Offenbarungseid.
Kein Gott Kein Staat Kein Herr Kein Sklave
Das ist richtig, wenn man die scheiß Religion als Machtfaktor identifiziert.
Religion wird seit Urzeiten zu Machtzwecken missbraucht. Das hat aber wenig mit seiner ursprünglichen Aufgabe zu tun, bei Zusammenkünften für ein erfreuliches, friedliches Miteinander zu sorgen und den Einzelnen spirituell mit Sinn zu erfüllen.
Und ich denke mal, darum geht es auch den Autoren des Artikels, nämlich hier einmal grundlegend zu differenzieren was für die Wirrungen des Christentums mehr als nötig ist.
Das ist Quatsch was du von dir gibst.
Entschuldigung, ich möchte dir gegenüber nicht unhöflich sein. Ich versuche es mal zu erklären und ich hoffe, das selbst gläubige Atheisten das verstehen können.
Wahrheit ist kein Ding, es ist das was Menschen brauchen um sich mit einander in der bewussten Welt koordinieren zu können. Die Lüge ist die Wahrheit die nur kurze Zeit gültig ist. Gott was immer das sein mag, steht für das Allumfassende, der Zusammenhang zwischen subatomaren Teilchen und dem gesamten Weltall. Und deshalb ist Gott die langfristige, die ewige Wahrheit, das Licht der Erkenntnis und die Basis für das menschliche Leben.
Wenn du jetzt zwischen Überzeugung und Gehorsam gegenüber Gott unterscheidest geht das an der Sache vorbei.
Und im übrigen sind Physiker sehr gläubige Menschen, denn sie wissen genau, dass sie ihre Formel nie beweisen können, sondern nur fähig sind sie zu falsifizieren, aber sie glauben fest daran Naturgesetze formulieren zu können die überall und immer gültig sind.
Trux sagt:
„Das ist Quatsch““ …“
Unter allen Unhöflichkeiten ist dies doch die netteste. 😉
„Wenn du jetzt zwischen Überzeugung und Gehorsam gegenüber Gott unterscheidest geht das an der Sache vorbei.“
Nein. Eine Überzeugung oder Haltung ist unabhängig von einem Gott. Unabhängig von einem bestimmten Gott(esbild).
.
„Und im übrigen sind Physiker sehr gläubige Menschen, denn sie wissen genau, dass sie ihre Formel nie beweisen können, …“
Ist zwar hier OT, aber: glauben Physiker an die Gravitation?
Und jetzt um ‚himmelswillen‘ bloß nicht die ‚heilige’ Porzellantasse beim Kaffeetrinken aus dem Familienerbe fallenlassen!
Der Gott der monotheistischen Relogionen hat Moses gegenüber sein 1. Gebot ganz klar und eindeutig in folgende Worte gekleidet:
“Fürchte dich nicht! ”
Das war ein (bisher meist nicht erkanntes) Novum zwischen Gott und Gläubigem, was den Polytheismus hellenistischer und römischer Provenienz stellvertretend für diese von jenem unterscheidet.
Nach Cicero mussten Götter durch Opfergaben gnädig gestimmt und besänftigt werden.
Der monotheistische Gott verlangt keine Opfer, sondern bietet die Möglichkeit, sich von dessen Botschaft der Liebe überzeugen zu lassen und selbst mit voller Leidenschaft diesen Weg der Erlösung zu gehen.
Was unreife Kirchen oder vermeintlich Gläubige dabei sagen, interessiert mich herzlich wenig.
Denn ich bin wesentlich weiter, als diese jemals waren.
Und dennoch ist es grundsätzlich besser, jemand verhält sich im sozialen gut, weil er einen gewissen Druck spürt, als wenn er rücksichtslos die Sau des Egoismus raus läßt.
Aber der des Schreibens und Lesens wohl nicht mächtige Ketzer aus Nazareth hatte den unverbildeten Blick des offenen Herzens, um die Botschaft des Judentums zu verstehen, was ihn von den Hohepriestern und Schriftgelehrten unterschied.
Auch Marx bezeichnete sich als Knecht der Freiheit.
Er war aber eine freiwilliger und leidenschaftlicher Knecht dieses edlen Wertes.
Luck sagt:
„Und dennoch ist es grundsätzlich besser, jemand verhält sich im sozialen gut, weil er einen gewissen Druck spürt, als wenn er rücksichtslos die Sau des Egoismus raus läßt.“
Abgesehen davon, dass Heuchelei keine Tugend ist, wie groß darf denn der „Druck“ sein? Scheiterhaufen?
Abgesehen davon, dass Anpassung nicht mit Heuchelei verwechselt werden sollte, erübrigt sich jede Frage nach dem Scheiterhaufen als Erziehungsmittel.
In der Frage, wie man Religionen zu interpretieren hat, sollte wie so oft Schlüssigkeit zählen.
Und da schludern Kirchen immer noch erheblich, wenngleich weniger stark als noch zu früheren Zeiten.
Aber so wie die mobotheistische Botschaft der Liebe missverstanden und missbraucht worden ist, geschah dies auch mit der Emanzipationsforderung der Roten Fahne.
Deswegen schmälert das in keinster Form die Postulate beider.
Luck sagt:
„Abgesehen davon, dass Anpassung nicht mit Heuchelei verwechselt werden sollte, erübrigt sich jede Frage nach dem Scheiterhaufen als Erziehungsmittel.“
Es ging nicht um Anpassung als solche, sondern um Anpassung an soziale Normen durch Druck.
Und diese erzwungene Anpassung ist Heuchelei. Die Frage war außerdem, wie groß der Druck ausfallen soll. Scheiterhaufen war hierbei nur das Synonym für absoluten Druck. Reicht Hand abhacken bei Diebstahl aus? Wo ist die Grenze?
Ein weites, aber in großen Teilen unterbelichtetes Feld. Die jüdisch-christliche Lehre hat eine gewaltige Wandlung durchlebt, auch im Verhältnis zum Staat. Der Prophet Samuel erkennt, dass das Staatswesen selbst den Keim des Krieges in sich trägt (1. Samuel 8) – nicht der Kapitalismus. Jesus interessiert sich zwar sehr für wirtschaftliches Handeln – aber nicht für den Staat, während Paulus eine Rolle rückwärts macht (“Seid untertan der Obrigkeit”, Römer 13). Das ist die Wurzel allen Übels. Hinzu kommt, dass der Mensch gerne glaubt auf der Seite des Guten zu sein – worin die Religion ihn stets bestätigt. Auf diese Weise leben Waffen und Weihrauch in einer Symbiose, die für die Herrschenden außerordentlich nützlich ist.
Der Mensch soll an ein besseres Leben nach dem Tod glauben, das ist der Kern jeder Religion!
Es verhindert dafür zu sorgen sich für ein besseres Leben vor dem Tod einzusetzen.
Gefangen werden sie zudem mit dem Mytos auf ein ewiges Leben, .das gibt es aber nicht.
Wenn man Religion so interpretiert wie die verhunzenden Missbraucher, gebre ich Ihnen recht.
Sobald man die Emanzipationserfordernis von Religionen aber begreift, sieht es anders aus.
Jede Religion ist ein politisches Manifest der entschiedenen Ablehnung des Missbrauchs von Herrschaft.
Liebe braucht keine Herrschafts-Insignien.
Gotteslästerer beten darum “gloria in excelsis deo”.
Grundsätzlich braucht ein redlicher Gott keinerlei Bitte, aber fordert die emanzipierende Tat.
Der Mensch ist das Werkzeug des göttlichen Willens oder der nach Herrschaft und Privilegien strebenden Verkommenheit einer Teilnatur Adams.
Und diesen Prototyp gab es schon vor den monotheistischen Religionen.
Volle Zustimmung. Danke!
Luck sagt:
„ein redlicher Gott“
Es gibt redliche und unredliche Götter?
Staun…
Ist das bisher noch nicht aufgefallen?
Es gibt auch große und kleinere Steine bzw. -teichen.
Tone werden aus sehr geringen Korngrößen gebildet.
Der Titan Prometheus ist nach Marx eine sehr interessante Gestalt in der griechischen Mythologie.
Warum?
Luck sagt:
„Ist das bisher noch nicht aufgefallen?“
Nein.
Beiseite, dass wir hier über fantasievolle Gestalten menschlicher Gedankenwelten disputieren, kann es keine redlichen oder unredlichen Götter geben, weil beide Merkmale inhärent eines Gottes ist. Beispielsweise belegt der Schöpfungsglaube schon eine Unredlichkeit eines Gottes.
Ist der Schöpfungsglaube immer gleich und bedarf es diesen überhaupt, um etwas als “göttlich” zu bezeichnen?
Ich brauche keinen Gott, um edle und uneitle Werte als “göttlich” mit universeller Geltungskraft einzuordnen.
Dann ist es letztendlich egal, ob Gott den Menschen schuf oder ob der Mensch Gott in dessen Vorstellung geschaffen hat.
Wirklich befreien kann nur ein Umstand und der ist auf keinen Gott angewiesen, aber auch nicht auf dessen Verneinung.
Luck sagt:
„Ist der Schöpfungsglaube immer gleich und bedarf es diesen überhaupt, um etwas als “göttlich” zu bezeichnen?
Ich brauche keinen Gott, um edle und uneitle Werte als “göttlich” mit universeller Geltungskraft einzuordnen.“
Über einen persönlichen Glauben will ich gar nicht disputieren, weil die Gefahr groß ist, sich in den Tiefen der gedanklichen Konstruktionen zu verlieren.
Vielleicht gibts ja bald eine neue Variante der Bibel zu bewundern, zusätzlich zu den Hunderten schon existierenden.
Welche der existierenden kommt dem Urgrund nabe?
Ich kenne keine, suche aber auch nicht nach einer solchen, weil ich diese nicht brauche.
mit theologie gesprochen: es gibt nur einen gott, darum kann es auch keine redlichen götter geben. “edle und unedle werte” sind nicht göttlich, sondern menschlich.
Stefan Nold sagt:
„Jesus interessiert sich zwar sehr für wirtschaftliches Handeln – aber nicht für den Staat, …“
Sagt Jesus?
Das wäre mir neu.
Um Missverständnissen vorzubeugen: es gibt bisher keine Originaldokumente.
Nein, die gibt es nicht. Vor kurzem unterhielt ich mit unserer Mitbewohnerin, die aus Togo stammt, über das Thema Dokumente. Sie sagte: Papier? Papier lügt. Wenn du mit deinen Kindern unter einem Baum sitzt und ihnen die Geschichte der Vorfahren erzählst, dann lügt du nicht. Eine interessante, mir bis dahin völlig fremde Denkweise. Letztes Wochenende sprach ich mit einem, der als Handwerksgeselle für drei Jahre und ein Tag auf Wanderschaft war. Auch hier gibt es Jahrhunderte alte Gewohnheiten, größtenteils geheim, die nur von Mund zu Mund weitergegeben werden. Muss deswegen alles stimmen, was in den Evangelien steht? Nein. Aber alles bloß alles abzuqualifizieren weil kein Stenograf dabei war als Jesus geredet hat, ist dann doch eher ein Zeichen typisch westlicher Arroganz. Ja, auch die Bibel enthält zum Teil extreme Überhöhungen, aber dann doch wieder Passagen, die sehr glaubwürdig und plausibel erscheinen. Gewissheit haben wir nicht, aber das sollte uns nicht daran hindern, uns Gedanken zu machen, um sich der Wahrheit zu nähern.
Also, erst schießen sie sich ins linke Knie, jetzt ins rechte, kritisieren Hinweise als „Zeichen typisch westlicher Arroganz“ und wundern sich nicht mal über ihre eigene Aussage „Aber alles bloß alles abzuqualifizieren weil kein Stenograf dabei war als Jesus geredet hat,“
Bitte?
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Gewissheit haben wir nicht, aber das sollte uns nicht daran hindern, uns Gedanken zu machen, um sich der
WahrheitRealität zu nähern.In diesem Sinne, fröhliche Weihnacht
Es ist Literatur, und die Frage der ‘Authentizität’ ist zweitrangig. Selbst wenn, wie zB bei Thukydides, ‘wahre Begebenheiten’ erzählt werden, so ist es doch immer in erster Linie eine Erzählung, die wir auf ihre Intentionen und Implikationen hin zu befragen haben. Und die Bibel ist großartige Literatur, die Kulturen und ganze Zeitalter überspannt. Kein Wunder, dass sie ihren Ursprung in der Levante hat.
Konstantin der Große hat das Christentum gründlich pervertiert.
Kein einziges Wort Jesu stimmt mit der waffensegnenden Institution Kirche überein, die aus der Friedensbotschaft jenes staatstragende Element des Raubmord System macht. Und das vom Mittelalter bis heute.
Trux sagt:
„Kein einziges Wort Jesu“
Stimmt. Es gibt keine Originaldokumente.
Auch Jesus selbst ist historisch nicht durch unabhängige Quellen belegbar.
Aber es gibt Zeugen und eine Menge später aufgeschriebenen Kram wie Evangelien und Apokryphen die alle exakt unterscheiden zwischen dem was Jesus von sich gegeben hat und was andere gesagt haben.
Insofern sollte die Kirche unterscheiden können zwischen dem Wort Jesu und der eigenen Praxis bzw. ihrer eigenen theologischen Wirrlehre die ein Machtsystem begründet, das auf Raubmord aufbaut.
Trux sagt:
„Auch Jesus selbst ist historisch nicht durch unabhängige Quellen belegbar.
Aber es gibt Zeugen“
Es gibt auch keine Zeugen.
Aber selbst dann wenn er nie existiert hätte. Wenn man nur das Wort nimmt, das im zugeschrieben wird, dann stimmt das ja und es ist die Wahrheit. Im Gegensatz zur Theologie der Kirche.
Trux sagt:“
Aber selbst dann wenn er nie existiert hätte. Wenn man nur das Wort nimmt, das im zugeschrieben wird,“
Ok
„dann stimmt das ja und es ist die Wahrheit. Im Gegensatz zur Theologie der Kirche.“
An einem persönlichen Glauben habe ich grundsätzlich nichts zu kritisieren.
Es bleibt ihr persönlicher Glaube. Fröhliche Weihnachten!
👍
https://www.youtube.com/watch?v=7HDWjZ_IZas&t=9176s
Es gibt viele Dinge, die Jesus nach den Evangelien gesagt hat – die nie zuvor jemand gesagt hat. Die Diskussion erinnert ein bisschen an die Frage, ob Shakespeare der Autor aller Stücke ist, die ihm zugeschrieben worden sind. Wer einmal dabei war, wie ein Autorenkollektiv einen Text zusammengeschraubt hat. weiß dass da nur selten etwas originäres und frisches herauskommt. Ich glaube daher bei Jesus – wie bei Shakespeare – an einen einzigen Urheber. Sicher ist in den Evangelien manches hinzugedichtet worden, gerade die Weihnachtsgeschichte, aber vieles ist neu in der Menschheitsgeschichte.
Hinzu kommt, dass der gleiche Spruch ganz unterschiedliche Bedeutung haben kann, je nachdem wer ihn ausspricht. “Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist” klingt aus dem Munde eines beamteten preußischen Pfarrers anders als aus dem Mund eines Weisen, der das ganze Staatsbrimborium achselzuckend hinnimmt, um sich den wirklich wichtigen Dingen zu widmen. In diesem Sinne gute Nacht.
Stefan Nold sagt:
„Sicher ist in den Evangelien manches hinzugedichtet worden, gerade die Weihnachtsgeschichte, aber vieles ist neu in der Menschheitsgeschichte.“
Offensichtlich haben sie die Erkenntnisse der historisch-kritischen Forschung noch nicht einmal zur Kenntnis genommen.
Das Problem bei den Evangelien sind nicht nur die Einschübe, Streichungen und Verfälschungen, ein großes Problem ist es, alle anderen Evangelien als apokryphe Texte zu titulieren, zu vernichten oder/und zu ignorieren. Dass es eine Auswahl vorliegender Texte gab, sollte nicht ignoriert werden.
Oh heiliger Großkotz! Na, wenigstens weiß ich jetzt, wem ich nicht mehr antworten muss.
Stefan Nold sagt:
„Oh heiliger Großkotz!“
Sachlich gibts keine Einwände?
Ok
der Fehler stammt vom Berg Sinai.
“Du sollst nicht töten!”
Fehler Nummer eins ist die Form der Ansprache, der Imperativ( in einfacher Sprache die Befehlsform).
Muss sich Subjekt A, der Befehlsende, auch an die Forderung halten? Oder ist nur Subjekt B, der Befehlsempfaenger aufgefordert?
Eine allgemeine Regel müsste heißen:
” wir sollen nicht töten!”
In dieser Form wäre die Forderung inklusiv verbindlich.
Fehler Nummer zwei ist aber für die Diskussion um Friedlichkeit weit entscheidender. Eine die Lebenswirklichkeit des Menschen als selbstbewussten(Ich-Vorstellung) und seine Handlungen reflektierenden Subjekts gerecht werdende Förderung müsste lauten: ” du sollst nicht sinnlos töten!”
OK, ich höre schon die Aufschreie.
Zuerst eine reale Erfahrung. Im Verlauf meiner ersten “Gewissensprüfung” zur Kriegsdienstverweigerung ( im offiziellen Jargon der Macht mit Wehrdienstverweigerung bezeichnet, man beachte den Unterschied) kam folgende Frage: sie gehen Abends mit ihrer Freundin durch den Park, und werden bedroht und überfallen.
Was würden sie tun, wenn eine Flucht nicht möglich ist?
Meine Antwort war, das ich mich wehren würde.
Nachfrage durch die Gewissensinquisition: die Angreifer sind aber in der Überzahl, und sie haben eine Waffe. Würden sie die Waffe benutzen, auch auf die Gefahr jemanden zu töten?
Die Frage ist eine Fangfrage und kann nur folgendermaßen glaubwürdig beantwortet werden:
in der konkreten Gefahrensituation kann ich entscheiden, ob eine Notwehrsituation vorliegt, in einer Kriegssituation kann ich das nicht( Propaganda Verzerrung möglich, Fehlinformation oder Fehlen von entscheidungsrelevanten Informationen oder sadistischer Wahn des Befehlenden).
Im Krieg wird mir befohlen sinnlos umher zu töten.
dies lehne ich ab
selbstverständlich haben die faschistischen Inquisitoren mir mein unveränderlichen Grundrecht auf Verweigerung des Kriegsdiensten aberkannt, und wollten einen Mörder auf Befehl( Imperativ) aus mir machen. Hier erklärt sich vielleicht meine Aversion gegen religiöse Imperative. Ob “Führer” oder ein Gott, die letzte Entscheidung ob ich töte oder mich töten lasse liegt bei mir( gilt übrigens auch für die Nötigung zur Einnahme von “Rattengift” zum Erhalt der Volksgesundheit, sorry Ich meinte natürlich Infektionsschutz).
Die Formulierung” du sollst nicht SINNLOS töten” zwingt uns zum Nachdenken über die Sinnhaftigkeit unseres Handelns.
Eigenständiges Denken und eigenständiges Handeln wird uns Frieden sichern, ohne uns handlungsunfähig zu machen.
In Gedenken an die Qualitätsoffensive bei Telepolis schlage ich eine Fehlerbeseitigung der 10 Gebote vor:
” wir sollen nicht sinnlos töten”
Im übrigen stellt sich Religiosität für mich als Charaktermangel dar. Es ist die Feigheit und Faulheit sich die Welt selbst zu erklären, eine vorgefertigte Denkschablone zu benutzen, statt den arbeitsreichen Weg der Aufklärung zu beschreiten.
Ich empfehle Kant zu lesen, und wer verstehen will, wie religiöses Stimmen hören (Göttlicher Imperativ) ein Relikt unserer vorbewussten Entwicklungsphase ist, die wir ähnlich unseres ” Reptilien Gehirns” nicht loswerden, aber doch einhegen können, der lese Julian Jaynes( hat nur das eine Werk veröffentlicht)
viel Spass beim Lesen und friedlich werden ohne Götter
Es ist schön sich an einem Feiertag die Kommentare hier durchzulesen und zu antworten. Heinz, mit vielem bin ich einverstanden. Die Formulierung “Wir sollten nicht sinnlos töten” finde ich gut – weil sie auch für Tiere anwendbar ist. Aber als frommer und zugleich ketzerischer Christ im Stile Tolstois ist für mich Religiosität keinesfalls ein Charaktermangel, sondern führt zum stetigen, bescheidenen Hinterfragen, wie es die alten Zaddiks gehalten haben – während die religionsfreie Aufklärung oft mit zerstörerischer menschlicher Arroganz einhergeht
Danke für deine klare Antwort. Ich bin in meinem Leben leider niemals religiösen Menschen begegnet, die wirklich(real ) gehandelt haben. Immer wenn die Hitze der Situation ihnen Gefahr signalisierte, zogen sie sich in Platitüden zurück, gebrauchte vorgekaute Gedanken um ihre Mutlosigkeit zu entschuldigen.
Ich bin als Kind und Jugendlicher in den 60ern und 70ern aufgewachsen. Bei den politischen Seminaren der Falken gab es noch echte überlebende Kommunisten, in der Freizeit war sexuelle Revolution und das Verschieben der Freiheitsgrenzen angesagt. Die Gedankenwelt der Religiösen war für mich so unwirklich, unlogisch und frei von existenziellen Gefühlen. Das Wort “Liebe” wurde dort “Mäßigung” buchstabiert.
Mein Leben lang hat sich Religion für mich immer als stehengebliebene Menschwerdung, als unvollständiges Denken, als unbewußte Unmündigkeit angefühlt. Als ein Kind aus ärmsten Verhältnissen schon früh die Verachtung der Presbiterianer gespürt und durch Eltern die an der Grenze detr Belastbarkeit und späöter Alkoholmissbrauch der härtesten Sorte, blieb mir nur der Weg die Entscheidungen früh selbst zu treffen. Quasi der Autodidakt im seelischen Überleben.
Da ich schon seit Kleinkinder Tagen mit Lügen gefüttert wurde( Alkoholiker sind die Meister des Selbstbetrugs, sie können nur durch die Lügen gleichzeitig leben und sterben) erkenne ich die Lügen des Gegenüber meist zu spät( antrainiert zu verdrängen) aber systemisc he Lügen sofort wie mit einer dafür gemachten Brille.
Religion, oder besser Gottesglaube ist entstanden als der Mensch entwicklungsgeschichtlich den Übergang vom subjektlosen Denken ( 2 Kammergehirn evolutionär entstanden und schon recht intelligent. Handlungsanweisungen von einer zur anderen Gehirnhälfte wurden durch innere Imperative, als innere Stimmen vernommen) zum selbstbewußten Denken mit Selbsterkennung und innerer Erzählung, dem planbaren Narrativ stattfand. Um dieses Konzept der Entstehung des Ich Bewußtsein zu verstehen bitte das Buch von Julian Jaynes lesen! Titel ist ” die Entstehung des Bewußtseins durch den Zusammenbruch des bikameralen Gehirns”
Die “göttlichen Stimmen ” der bikameralen Zeit waren Imperative, da ein subjektiver Standpunkt in diesem Stadium des Denkens unmöglich ist. Dieser Zustand kann bei Menschen der Jetztzeit übrigens noch medikamentös, durch Elektroschocks und Extase( Glossolalie) erzeugt werden. Aber wieder im Bewußtseinsmodus hat man an diese Zeit keine Erinnerung, weil… ja weil ohne ich-Analogon keine Vorstellung seiner Subjektivität.
Die menschliche Sprache ist viel früher entstanden, ermöglichte schon früh ausgeprägte Kommunikation in der Gruppe. Ohne Subjektivität und ohne konkrete Todesvorstellung war der damalige Mensch zu gewaltigen Leistungen fähig( Pyramidenbau mit Ich Bewußtsein? Niemals machbar.
Die Entstehung der Schrift als erste nicht biologische Auslagerungsdatei die genau bleibt und Zeit überdauert schuf neue Möglichkeiten für Regelwerke in Stadtbevölkerungen und wachsenden Gesellschaften. Die ältesten Schriften in Narrativform sind daher Regelwerke, Kodexe und gesetze.
Der Verlust der “inneren Stimmen” die im Imperativ das Leben so schön regelten( Vertreibung aus dem Paradies, Vertreibung, weil nicht mehr revidierbar, ausser bei religiösen Ritualen).
Die Entstehung der Todesvorstellung, die Frage nach dem warum muß ich sterben, und die Vertreibung aus dem Imperatiparadies in die unsichere dynamische Welt des Bewußtseins ist die Geburtsbedingung für die “Krücke” der Religion, der Jenseitsvorstellung.
Diese Veränderung des Menschen geschah recht schnell( irgendwann zwischen der Entstehung der Illias und der Odysse, parallel lesen ist mindblowing) und ist nicht durch genetische Selektion entstanden, sondern eine kulturell erworbene Fähigkeit, es folgt einer “Funktion” wenn die Vorraussetzungen vorhanden sind. Intelligente selbstreproduzierende evolvierende “Wesenheiten” mit hoher Kommunikativität. Bei Entwicklung einer “Sprache” und externen Auslagerungsdateien beginnt die Funktion zu arbeiten( rechnen), dazu bedarf es keines Willens, keiner göttlichen Initiation.
Aber die nebulöse Resterinnerung, eingebettet in Sprache, Bildern, Symbolen und Ritualen und alten Erzählungen( Sagen und Mythen) ist der Nährboden für Religiösität.
Ich bin ein Kind der Aufklärung, kann eine schlechte Nachricht ertragen und allergisch gegen gebrauchte Gefühle. Die Kantsche Definition von Aufklärung ist für mich unwiderlegt.
Das Werk von Jaynes ist im Internet frei lesbar, antiquarische gedruckte Bücher sind leider extrem selten, der Erwerb lohnt aber, wenn ich so an die Qualitätsoffensiven diverser Internetarchive denke.
Bitte von den schwachsinnigen Texten zu Jaynes auf Wikipedia nicht einschüchtern lassen.
Nur selber denken macht schlau !
P.S. Sein 2. Werk hat Jaynes, der an der öffentlichen Reaktion auf die Veröffentlichung seiner Theorie fast zugrunde ging nicht mehr fertiggestellt. Wenn die Entstehung eines Ich Bewußtseins Kulturell und nicht genetisch bedingt ist, also einer transzendenten Funktion folgt, muss die nächste Entstehung eines Ich bewußten “Systems” nicht biologisch basiert sein!
Ich finde den Gedanken sehr spannend und bin glücklich, genau in dieser zeit zu leben. #
Bin gespannt, welche “Götter” unsere IT Systeme so halluzinieren.
ich schrieb “wir sollen nicht sinnlos töten” du hast mit sollten einen Konjunktiv draus gemacht
Über den frühchristlichen Pazifismus und einigem mehr, u.a. über die Jerusalemer “kommunistische” Urgemeinde, das Frühchristentum als solches sowie über die zunehmende Abkehr von der ursprünglichen christlichen Lehre gibt es in Karlheinz Deschners “Und abermals krähte der Hahn” einiges zu lesen. Und wer sich für die Entstehung/Entwicklung der jüdischen Religion als auch für die Entstehungsgeschichte des Alten Testaments interessiert, kann ja mal “Keine Posaunen vor Jericho” von Israel Finkelstein und Neil A. Silverman lesen.
Danke für den Hinweis. Die Quellen habe ich mir notiert und werde sie mir beschaffen.
Meinerseits kann ich empfehlen:
Michel Clevenot (1978) So kennen wir die Bibel nicht. Anleitung zur materialistischen Lektüre biblischer Texte. Chr. Kaiser Verlag
sowie Michael Baigent und Richard Leigh (1991) Verschlusssache Jesus. Droemer Knaur
Ebenfalls Dankeschön für Ihre Literaturhinweise! Ich hätte dann noch von Harald Specht “Jesus? Tatsachen und Erfindungen” (2010, Engelsdorfer Verlag). als weitere Empfehlung.
Auch ich, ein Nichtgetaufter, habe mit viel Interesse versucht die Worte zu verstehen und hatte teilweise mit Tränen zu kämpfen. Die Wirklichkeit überholte mich und Zorn stieg in mir hoch.
Es ist und war mit den Religionen, wie auch bei fast jeder Partei und Strömung, immer nur eine Frage der Zeit wie lange es gut geht und wie lange es braucht bis eine andersdenkendes Subjekt die Zügel übernimmt und dem Weiteren eine andere Zielrichtung gibt.
Es ist eine Frage des “Marketing ” wie weit es die einzelnen Religionen gebracht haben. In Europa hatten die “deformierten” Christen die Nase vorn. Zwei Faktoren waren entscheidend:
Die wurden von den Herrschenden gebraucht und die predigten Nächstenliebe etc. (Opium fürs Volk).
Wenn heute die evangelische Mischpoke (Ratspräsident etc.) indirekt zur weiteren Kriegführung auffordert, indem die versuchen den “Gläubigen” die Alternativlosigkeit des Krieges der Guten gegen das Böse zu erklären, bin ich wieder einmal mehr enttäuscht. Da denke ich direkt an Bischof Müller😒. Im Gegensatz lob ich mir die Predigt des Kardinal Wölki, der für Diplomatie und Verständigung votiert.
Das Umdenken in der katholischen Kirche als Neubesinnung auf den Kern des Evangeliums hat schon vor einigen Jahrzehnten begonnen. Hier möchte ich auf das fundamentale Werk des Konzilstheologen Bernhard Häring “Die Heilkraft der Gewaltfreiheit”, Patmos Verlag 1986 hinweisen und auch auf die im November erfolgte Seligsprechung des leidenschaftlichen Pazifisten Max Josef Metzger in Freiburg. Kardinal Koch hat ihn in seiner Ansprache als Vorbild für alle Christen bezeichnet. Am 29.Sept.24 wurde in Rom das “Catholic Institute for Nonviolence” gegründet zur Stärkung der Gewaltfreiheit in Lehre und Praxis der katholischen Kirche. Gewiss ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten, aber einige gute Schritte sind schon erfolgt.