
Patrik Baab ist ein renommierter Journalist. Aber er soll seine Know-How nicht mehr an angehende Journalisten weitergeben dürfen. Grund: Er hält sich an journalistische Standards. Und das ist heute nicht mehr gerne gesehen. Über den Niedergang einer Zunft.
Journalisten, die mehr als nur Haltung haben, Berufsethos nämlich, haben es dieser Tage schwer. Aktuelles Beispiel: Seymour Hersh. Der amerikanische Journalist hat mittels einer anonymen Quelle herausgearbeitet, wer für die Anschläge auf Nord Stream I und II verantwortlich zu machen ist. Die US-Navy und Norwegen nämlich. Die deutsche Presse stürzte sich auf diese Eminenz des amerikanischen Investigativjournalismus und ließ den Mann wie einen Anfänger aussehen. Die Kritik kam von »Kollegen«, von Journalisten, die die meiste Zeit ihres Arbeitsleben damit zubringen, am Schreibtisch zu sitzen oder gegenseitig von sich abzuschreiben.
Feldstudien kennen sie eher nicht. Für sie heißt journalistische Arbeit lediglich, vorgefertigte Stellungnahmen zu akzeptieren, sie lediglich auf Anweisungen hin zu hinterfragen. Als die US-Regierung Hershs Bericht dementierte, akzeptierten diese Kritiker Hershs das Dementi als glaubhafte Stellungnahme – hier endete ihr journalistisches Gespür mal wieder abrupt.
Ähnlich wie Hersh ist es in der jüngsten Vergangenheit dem deutschen Journalisten Patrik Baab ergangen. Er hat seinen Schreibtisch verlassen, um etwas zu tun, was der zeitgenössische Journalismus in Deutschland kaum noch tut: Sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Letztlich macht man ihm genau das zum Vorwurf. Als Journalist, so empfiehlt es sich offenbar in diesen Zeiten und Landen, bleibt man brav vor seinem Laptop sitzen und recherchiert bei Wikipedia und in den Weiten von Twitter. Allerdings niemals in der Ostukraine.
Unterwegs im Donbass
Der NDR-Journalist Patrik Baab war im September des letzten Jahres in der Ostukraine unterwegs. Grund seiner Reise dorthin: Recherchen für ein Buchprojekt. Die Inaugenscheinnahme der Verhältnisse vor Ort, gehört für ihn zum journalistischen Standard, wie er auch in seinem 2022 erschienen Buch »Recherchieren. Ein Werkzeugkasten zur Kritik der herrschenden Meinung« darlegte. Zu jener Zeit fanden jene umstrittenen Referenden in Luhansk, Donezk und Cherson statt, die den Beitritt der Regionen zur russischen Föderation ermöglichen sollten. Baab war zugegen. Er beobachtete die Geschehnisse vor Ort als Journalist – nicht aber, wie man ihm hernach unterstellte, als Wahlbeobachter.
Gemeinhin werden Wahlbeobachter berufen oder eingeladen. Patrik Baab hat eine solche Einladung nie erhalten, er war gewissermaßen in eigener Sache an Ort und Stelle. Als Rechercheur und neugieriger Journalist. Dennoch folgte die Reaktion prompt: Ein Bericht von Lars Wienand für das Nachrichtenportal von t-online machte damit auf, dass ein NDR-Reporter – Baab eben – bei jenen Referenden als Wahlbeobachter fungiere und damit die strittige Vorgehensweise Russlands legitimiere.
Anders gesagt: Man machte einem Journalisten Vorwürfe, weil er seine Arbeit tat. Wenn schon alleine die Anwesenheit eines Journalisten bei kritischen Ereignissen zur Legitimation eben dieser Ereignisse führe, dann wäre – dialektisch betrachtet – Berichterstattung im eigentlichen Sinne gar nicht mehr denkbar. Denn der Journalist wäre qua Existenz schon ein beeinflussender Faktor, der nicht mehr als Chronist der Ereignisse wirken könnte, sondern Ereignisse nur durch Anwesenheit verändere. Vielleicht ist das ja der Grund, warum man heute immer seltener Vor-Ort-Recherchen betreibt: Weil man sich raushalten will – das käme freilich einem Offenbarungseid des Berufsstandes gleich.
Die HMKW: Minutenlang mit sich gerungen
Prompt unterstellte man Baab, er habe sich mit der Sache Putins gemein gemacht. Sein Besuch in der Ostukraine belege das. Patrik Baab selbst distanziert sich vom Krieg Russlands gegen die Ukraine. In seiner Vita als NDR-Reporter finden sich unzählige Filme und Features, die kritisch über und aus Russland berichten – und damit die russische Führungsriege nicht gut aussehen lassen. Der Infosperber hat unter einem Artikel zur Causa einige Produktionen von Baab verlinkt: Sie belegen, der Journalist hielt stets nüchterne Distanz zu Russland – professionell halt.
Obwohl sich der Vorwurf, dass Patrik Baab als Wahlbeobachter zugegen war, nicht verifizieren lässt (hier kommen Wahlbeobachter zu Wort, Baab war nicht anwesend und auch nicht eingeladen), distanzierte sich die Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Berlin von Baab. In der Vergangenheit hatte der Journalist oft als Lehrbeauftragter dort gewirkt. Unter anderem hieß es in der Begründung der HMKW, Baab würde »den Aggressoren ein willkommenes Feigenblatt an die Hand« gebe. Außerdem betreibe er »journalistische Scheinobjektivität« – die Stellungnahme der HMKW lässt sich hier nachlesen. Interessant ist die Einleitung des Begründungstextes, in der man davon spricht, man habe von der Sache erst »vor wenigen Minuten durch den Artikel Scheinreferendum, hurra von Lars Wienand (t-online.de) erfahren« – nach Minuten hat man schon entschieden? Das klingt nicht nach einer umsichtigen Prüfung: Eher nach einem günstigen Moment für Leute, die ein politisches Exempel statuieren wollen.
Da Patrik Baab keinen gültigen Vertrag mit der HMKW hatte, konnte er gegen diese Entscheidung nach Minutenfrist nicht vorgehen. Im Falle der Christian-Albrechts-Universität in Kiel (CAU) sieht das etwas anders aus. Sie entzog ihm eine Woche nach der HMKW den Lehrauftrag. Die Begründung: Faktisch dieselbe. Offenbar machte man sich in Kiel nicht mal die Mühe und kontaktierte Baab vorab. Begründung seitens der CAU: Es sei »Gefahr in Verzug« gewesen. Man rätselt, was das bedeuten soll: Stand Baab mit Panzern vor Kiel – geht ja gar nicht, denn die Panzer Richtung Ukraine stehen nicht vor, sie stehen in Kiel.
In dieser Sache ist nun eine Widerspruchsklage anhängig, der »Widerruf der Lehrtätigkeit« scheint aus vielerlei Gründen unbegründet. Baab war ja nun eben kein Wahlbeobachter, ging seiner Arbeit nach: Die CAU hat eine mangelnde Sorgfaltspflicht beim Überprüfen von Pressemeldungen zu Baabs Reise bewiesen. Sie hat eben genau das getan, wovor Baab als Journalist dringlich warnt: Sie hat ungeprüft Behauptungen übernommen.
Eine sehr kurze Geschichte der Uni Kiel
Ohne jetzt vertieft auf die historischen Verfehlungen der CAU eingehen zu wollen: Die Kieler Universität hat schon aus Tradition ein recht gespaltenes Verhältnis zu demokratischen Standards – um es mal freundlich auszudrücken. So tat sie sich etwa 1914 durch Hurra-Patriotismus hervor, stützte Jahre später den Kapp-Putsch mit einem Freikorps (der Schriftsteller Axel Eggebrecht berichtete sehr anschaulich in seinem Buch »Der halbe Weg. Zwischenbilanz einer Epoche« davon) und stand 1933 nicht nur nicht abseits, sondern ermutigte Professoren deutlich, die neuen Machthaber zu unterstützen. Die Autorin Katia H. Backhaus hat zudem in ihrer Arbeit »Zwei Professoren, zwei Ansätze. Die Kieler Politikwissenschaft auf dem Weg zum Pluralismus (1971 – 1998)« herausgearbeitet, dass der Lehrkörper der CAU in den Achtzigerjahren eng mit Geheimdiensten (mit deutschen und auch amerikanischen) zusammenarbeitete.
Auf diese geschichtliche Dimension der CAU wird demnächst gesondert rekurriert, das verdient nochmal einer genauen Betrachtung. Erinnert sei aber noch an jenen erst neulich auffällig gewordenen Professor namens Joachim Krause vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. Der hatte unlängst zur Eskalation aufgerufen und dabei – schlimme Wortschöpfung – von einer »Eskalationsphobie« in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung gesprochen. Krause ist freilich noch nicht mal von der CAU gerügt worden. Dabei gäbe es rückblickend mindestens einen weiteren Grund dazu.
Denn vor zwanzig Jahren hat Krause den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Vereinigten Staaten und der Briten gegen den Irak gerechtfertigt. Beredt Zeugnis legt Krauses Analyse von 2003 ab: Sie ist hier nachzulesen. In den Schlussbemerkungen liest man, »dass die Politik der USA gegenüber den Irak (einschließlich der Androhung eines gewaltsamen Regimewechsels) im Sinne der internationalen Ordnung der Kollektiven Sicherheit außerordentlich konsequent ist und auch notwendig«. Und weiter: »Primäres Motiv der US-Politik ist es, einen Staat in die Schranken zu weisen, der die derzeitige internationale Ordnung wie kein anderer herausfordert […]« – offenbar ließ sich Krause mit dieser Aussage von jenen Falken der US-Politik beeinflussen, die damals bereits von Massenvernichtungswaffen im Irak sprachen und deren Drängen in jenen lügenbehafteten Auftritt Colin Powells vor dem UN-Sicherheitsrat mündete.
Damals im Irak: Kein Angriffskrieg?
Kritikern, die schon damals von einem nicht legitimierten Angriffskrieg sprachen, erteilte Krause gleich noch eine Absage. Er schrieb: »Für die Annahme, wonach die Politik der USA primär durch egoistische Energieinteressen geleitet seien, findet sich kein Anhaltspunkt.« Anders jedoch Franzosen und Russen, sie orientierten sich »durch sehr eng definierte finanzielle Interessen an Erdölexploration im Irak«. Die US-Außenpolitik, so erklärte Krause damals also recht ungeniert, handle aus Gründen guter Absicht – man stelle sich mal vor, das würde heute einer Putin oder Russland ganz allgemein nachsagen wollen.
Die CAU wirft Patrik Baab vor, er habe seine journalistische Arbeit nicht richtig gemacht, weil er parteilich auftrete: Jedenfalls ist das die Quintessenz, zu der man kommen muss, führt man sich die Begründung zu Gemüte. Aber ein Akademiker, der in Sicherheitspolitik macht und gleichzeitig von »Eskalationsphobie« spricht: Wie geht das zusammen? Ist das die Wortwahl eines Menschen, der sich auf sicherheitspolitische Fragen spezialisiert hat? Weshalb unterstellt Krause niemanden, dass er seinen Aufgabe verfehlt hat?
Hätte Patrik Baab der Eskalation des Krieges bis hin zum potenziellen Atomschlag das Wort geredet, würde er heute munter Vorträge in Kiel halten. Sein Vergehen war, dass er sich nicht zum akademischen Nutzidioten machen ließ, sondern seinem Arbeitsethos nachging: Er postuliert keine ideologischen Worthülsen, sondern macht das, was er kann: Berichterstattung.
Grundsätzlich scheint das – wie oben schon angerissen – der schlimmste Vorwurf zu sein, mit dem man aktuell konfrontiert werden kann. Journalismus wird seit längerer Zeit als etwas begriffen, was die Strukturen der Macht konstruktiv begleitet. Er wird nicht als Korrektiv umgesetzt, sondern schreibt sich auf die Fahne, die Politik durch den Alltag zu lotsen. Nach Möglichkeit ohne zu viel Aufsehen zu erregen. Synonym für diese Entwicklung sind Legionen von Journalisten, die sich als sogenannte Faktenchecker verdingen. Ihre Aufgabe besteht nicht daran, etwaige Fakten ans Licht zu befördern, sondern Fakten zu schaffen, die politische Vorgaben oder Entscheidungen flankieren und stützen. Der Faktencheck wäre qua Definition ja ergebnisoffen zu betreiben: Wenn man jedoch schon mit einer Absicht ans Werk geht, ist nach hinten nichts offen, sondern schon alles abgesperrt und eingehegt.
Nur schlechte Journalisten sind gute Journalisten
Journalisten wie Patrik Baab kommen aus einer anderen Zeit, in der es noch als selbstverständlich galt, auch mal mit den Mächtigen oder auch nur mit dem eigenen Redakteur anzuecken. Natürlich sind Journalisten narzisstisch, ein Umstand, den Patrik Baab in seinem oben genannten Buch selbst bestätigt: Sie wollen – und wollten – immer von sich Reden machen. In anderen Tagen gelang das durch einen investigativen Coup, durch eine schwer ans Tageslicht geförderte Information, die man präsentieren konnte. Heute macht man von sich reden, wenn man Narrative stützt, die Wirtschaft und Politik etablieren möchten. In diesem neuen Sinne ist Baab freilich ein schlechter Journalist – eben weil er ein guter Journalist ist.
Das haben auch einige Studenten der Universität Kiel erkannt. Sie fordern Gerechtigkeit für Baab. Ihr Statement auf einem kleinen Telegram-Kanal zur Affäre Baab lautet: »Umfassende Recherche, die alle Blickwinkel beleuchtet, ist ein journalistisches Qualitätsmerkmal und kein moralisches Verbrechen. Wir fordern daher Patrik Baabs sofortige Wiedereinstellung an der CAU.« Julian Hett, Initiator des sich formierenden Widerstands gegen den CAU-Kurs sagte mir außerdem: »Der t-online Artikel vertrat falsche Tatsachenbehauptungen, die mittlerweile korrigiert wurden. Somit war es klar für mich: Reputation vor Wahrheit! Die letzten drei Jahre Corona-Politik an der Universität haben mir schon gezeigt, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Es braucht deshalb dringend Reformen, die wieder die Wahrheit ins Zentrum stellen und Debatten zulassen, auch wenn sie kontrovers sind. Stattdessen wird sich aber darum bemüht die Gendersprache allumfassend einzuführen.«
Die Causa Baab zeigt, dass Journalismus ein Delikt darstellt in diesen Tagen. Aber nur dann, wenn er mit allen Sorgfaltspflichten ausgeführt wird. Wer vom Schreibtisch aus Journalismus spielt, weil er halbwegs in der Lage ist, dpa-Meldungen zu begreifen, sitzt auf der sicheren Seite eines Berufsstandes, der gerade dabei ist, sich endgültig selbst abzuschaffen. Um das zu verhindern ist es dringend notwendig, dass die Expertise eines Mannes wie Baab nicht verlorengehen darf. Er sollte nicht einer der letzten seiner Art sein: Er hat vielen jungen Leuten, deren Traumberuf im Journalismus liegt, noch viel zu zeigen. Ihn nicht mehr lehren zu lassen bedeutet letztlich auch, sein Know-How zu verlieren. Das können nur Leute wollen, die Journalismus als Hofberichterstattung begreifen: Und das sind die Kräfte der Gegenaufklärung.
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So einfach funktioniert halt unsere laufende Negativauslese.
Herrschaftskritik ist schon immer Sanktioniert worden, und daß ist seit 2014 mehr als deutlich für Journalisten die die Zonen, von der falschen Seite (der Wirklichkeit) aus besuchen.
Julian Assange hat nur die Wahrheit an die Öffentlichkeit gebracht und bekommt dafür lebenslängliche Isolation.
Ein guter, aber eben leider auch deprimierender Einblick in den gegenwärtigen Stand der Gegenaufklärung. Mittlerweile gilt das Wort Adornos „Wer es genauer wissen will macht sich verdächtig“ .
Ithaka – a father. a family. a fight for justice.
https://ithaka.movie/
Hat jemand den Dokufilm über Assange schon gesehen? Oder eine Idee wo man sich den anschauen kann?
https://www.youtube.com/watch?v=ClQZAIIFmU4
Offenbar im Bethanien in Berlin am 25.März
Terminliste:
https://blog.freeassange.eu/2022/09/20/dokumentarfilm-ithaka-nun-auch-in-deutschland/
Es lohnt, sich in die dazu mancherorts bereitgestellte Nachbildung der Zelle von Assange einschließlich Geräuschkulisse nur mal für ein paar Minuten zu begeben, um selbst zu spüren, was für eine Folter es sein muss, darin jahrelang rund um die Uhr eingesperrt zu sein (ich würde darin schon nach wenigen Tagen wahnsinnig werden).
Übrigens, statt nur zu KONSUMIEREN kann man auch mithelfen, z. B. Flyer, Sticker usw. verteilen, Film-Plakate aufhängen, damit die Kinos voll werden und weitere Vorführungen geplant werden können.
@A.F. @Sabine Schulz
Danke!
In der Region Hannover scheint der Film vorerst nicht im Programm vorhanden zu sein. Dann werde ich hier dafür werben … vielleicht hilft es.
Baab ist an der Entwicklung selbst beteiligt. Die Schulen und Studiengänge für Journalismus gab es früher kaum. Man sagte:” Journalismus kann man nicht studieren” und verwies auf seine Eigenheit als Begabtenberuf und Art. 5 GG.
80% der Journalisten waren Quereinsteiger und kamen aus den Sozial-Wirtschaftswissenschaften, oder sonst woher.
Fritz Pleitgen hatte z.B. weder Abitur noch Studium und wurde Intendant des WDR, Begabtenberuf halt.
Warum taugt es also nichts, wenn Leute Journalismus studieren ?
Das muss doch was Exklusives sein,
wo man einen NC von 1 braucht um überhaupt studieren zu dürfen ?
Das ist ganz einfach erklärt. Die gute Note setzt sich aus einer mündlichen und schriftlichen Note zusammen.
Wenn ich als junger Mensch gelernt habe, den Lehrern mit solch einer Inbrunst zu erzählen, was sie schon wissen und hören wollen, weil sie sonst Abweichungen mit schlechter als 1 sanktionieren, dann tauge ich als Journalist schon nichts.
Journalismus ist Abweichung !
Den Mächtigen auf die Pfoten hauen statt selbst die Hand aufzuhalten.
Claas Relotius macht heute in Public Relations. Käufliche Charaktere die, die Meinungsfreiheit zu Markte tragen und die Wirklichkeit mit allen Mitteln verleugnen!
Der Herr Baab steht mit Relotius sicher nicht auf einer Stufe.
Als NDR-Mann muss er ja vor Ort sein. Wenn man einen Bericht aus der Ostukraine mit Bildern aus Gelsenkirchen unterlegt, fällt das auf.
Beim gemunkelten Buch tippe ich auf Zweitverwertung.
Der Irre von t-online wollte gewiss die Akkreditierung von Baab sprengen.
Die ARD versichert keine Korrespondenten ohne und zieht sie ab.
Aber alles Spekulation. Einfach mal anrufen und fragen.
“Als NDR-Mann muss er ja vor Ort sein. Wenn man einen Bericht aus der Ostukraine mit Bildern aus Gelsenkirchen unterlegt, fällt das auf.”
Ähem. gerade die ÖR Anstalten fallen damit auf, zwar oft zu Auslandskorrespondenten zu schalten. Aber dann kommt der Bericht aus und über Iran dann doch von einer Tranfunzel live aus Ankara, die China-Berichterstattung mitunter aus Seoul und so weiter und so weiter.
Das sind Chroma-Keys für Blue-, oder Green Screen.
Der Mann oder die Frau sitzt dann tatächlich zur Telefonschalte in China oder Angerskirchen.
Der beknackte Zuschauer glaubt es sonst nicht.
Ich kenne den Baab sehr lange. Mit ziemlich unterschiedlichen Gesichtern.
Ich mag ihn. Knorriger, unangepasster Typ, mit Hang zum Nazismus. Er hat sich, auch im Kollegenkreis, nicht nur Freunde gemacht. Sein Umgang mit anderen hat schon mal zu Tränen und Verweigerung der Zusammenarbeit geführt, gerecht war er nie, auch das ist Baab.
Aber er war eben immer tief in der Sache, verbissen, ohne Rücksicht auf Verluste. Einer der sagte, was er herausgefunden hat. Was ihn angreifbar machte, war sein Hang zu Verschwörungstheorien – und in die hat er sich immer tiefer verstrickt.
Bei Barschel konnte man noch mit. Aber spätestens bei der Diskussion mit dem “Tiefen Staat” und rund um Ken FM war dann Feierabend, für mich und viele Kollegen.
Das Problem ist, alle die dem Narrativ der Verschwörungsmuster nicht folgen, sind in seinen Augen keine Journalisten (mehr). Jeder Journalist, der sich nicht auf diese Debatten einlässt, ist aus Patriks Sicht ein Opportunist, der nichts taugt.
Seine Reisebegleitung in der Ukraine, besser den annektierten Gebieten von Russland, und das geführte Interview (Wahlfälschung ist hier nicht erkennbar), war für einen Journalisten, der wirklich objektiv sein will, falsch.
Dann reiste er nach Moskau, um junge Russen zu befragen.
Hey, Patrik, wann hast Du denn mal junge Menschen in Kiew befragt? Wann die Menschen, die Ihre Familienväter, Freunde, Partner durch einen Angriffskrieg durch Söldnerverbrecher der Wagnertruppe oder Raketenangriffe verloren haben, mag man dem “objektiven Journalisten” zurufen… Nein, Baab hat sich leider selbst verloren, ist untergangen und auch nicht mehr erreichbar für Argumente. Er ist den „Wagenknechtschen“ Irrungen aufgesessen und verteidigt sie bis zur Selbstaufgabe, bis zum absoluten Reputationsverlust. Typisch Baab eben.
Übrigens, ob er den Kampf gegen die CAU juristisch gewinnt oder nicht, es spielt keine Rolle. Angehende Journalisten würden einen Bogen um seine Kurse machen. Aus reinem Selbstschutz. Das mag dann wieder in Baabs Systemkritik passen. Er hat sicher auch nicht ganz unrecht damit. Aber durch die Ukraine-Moskau Geschichte hat er sich selbst diskreditiert und das wird sich auch nicht mehr ändern.
Transparenz wäre angesagt gewesen. Vor der Reise. Mit einem Plan, vielleicht auch bei Kollegen und Freunden hinterlegt, Leumund schaffen. Das gehört eben auch dazu, im System.
Ich wünschte ihm eigentlich jetzt ein wenig Ruhe, im Ruhestand. Ein wenig Selbstreflexion, raus aus der Schmollecke. Veröffentlichungen in einschlägigen Portalen der Verschwörungsszene, sind nicht hilfreich.
Schreib Dein Buch und lass die Leser entscheiden, ob sie Dir folgen oder nicht.
Ein ‘objektiver Journalist’ hätte sicher zwischen 2014 und 2022 im Donez mit den getöteten Zivilisten geredet. Das sehen sie richtig.
“Sein Umgang mit anderen hat schon mal zu Tränen und Verweigerung der Zusammenarbeit geführt”
Beim Norddeutschen Rundfunk arbeiten nur LandserInnen. Die weinen nicht.
Alles Gesendete wurde abgenommen, alles Ungesendete geht kein Schwein was an.
“unangepasster Typ, mit Hang zum Nazismus”
Wenn man der schreibenden Zunft angehört, dann sollte man den Unterschied von Nazismus und Narzissmus kennen. Oder ist das so gemeint? Klageverdächtig!
Stimmt. Aber niemand der ihn kennt, würde ihn in die (r)echte Ecke szecken. Auch ich nicht. Fehler in der Abnahme des Artikels. Aber diese Reaktion ist bezeichnend.
“Seine Reisebegleitung in der Ukraine, besser den annektierten Gebieten von Russland, und das geführte Interview (Wahlfälschung ist hier nicht erkennbar), war für einen Journalisten, der wirklich objektiv sein will, falsch.”
In diesem Satz steckt keine Logik. Alle anderen Medien unterlassen genau das, als muss ein objektiver Journalist genau diese Lücke füllen.
Aha… alle anderen Medien machen das nicht ?
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Es fehlt: berichte | Muss Folgendes enthalten: berichte
Flucht aus Russland: Junge Menschen können Putin nur …
WAZ
https://www.waz.de › Politik
Junge Russen berichten: So schwer ist die Flucht vor Putin. 25.04.2022, 22:48 | Lesedauer: 14 Minuten. Alina Juravel und Christian Unger.
Seltsam, alles Referenzen auf Nato-Anbeter. Lässt auch auf Deine politische Gesinnung schliessen.
Ach, eine Zensur findet njicht statt. Bildschirmfotos liegen aber vor….
In Wikipedia ist eigenes Denken (“Theoriefindung”) aus nachvollziehbaren Gründen verpönt, und “verlässlichen Quellen” muss man alles glauben. Der gleichen Methodik huldigt die volskverpetzende Korrektivgewalt. Formalistische Spielregeln ermöglichen Wikipedia, aber die öffentliche Meinungsbildung kann so nicht funktionieren. Eine nach solchen Regeln organisierte Vierte und Füftte Gewalt (Publikative und Korrektive) taugt nichts und diiskreditiert sich selbst. Noch mehr als in der Wissenschaft ist in der öffentlichen Meinugnsbildung der Anarchismus von Fritz Kuhn (“Wider den Methodenzwang”) produktiver.
Apropos Zensur sowie Assange (s. o.):
Bitte unterschreibt diese Petition:
https://www.change.org/p/stoppt-die-geplante-zensur-des-konzerts-von-roger-waters-in-k%C3%B6ln
Roger Waters setzt sich nicht nur für Julian Assange ein, sondern zeigt in seinen Konzerten auch einen Teil des „Collateral Murder“-Videos – den von Wikileaks veröffentlichten Beweis für Kriegsverbrechen des US-Militärs.
Die Kölner Free-Assange-Gruppe ist vorerst akkreditiert, einen Infotisch zu Julian Assange beim Kölner Konzert zu machen.
Seit Waters sich auf Einladung Russlands vor dem UN-Sicherheitsrat für Friedensverhandlungen aussprach und dem Westen eine Mitschuld am Krieg gab, hat die Hexenjagd zugenommen. Der Veranstaltungsort für sein Konzert in Frankfurt wurde bereits gekündigt und in Berlin, Köln und München laufen Bemühungen dazu.
(Durch Druck unter anderem einer Mehrheit des Kölner Rats mittels “Offener Brief” an den Veranstalter und an die Lanxess Arena soll sein Konzert in Köln untersagt werden.)
Auch weil der Termin in Köln, der 9. Mai, symbolträchtig ist, wird überlegt, Friedensaktionen parallel zum Konzert zu organisieren.
Waters selbst hat zu den Versuchen, seine Konzerte in D zu verbieten, geschrieben, dass er nicht aufgeben will, s. rogerwaters.com/dear-german-fans
Ein reichhaltiger, informativer Text, der allerdings nicht nur ein abschliessendes Zitat enthält, das man als polemisierend und falsche Zusammenhänge behauptend kritisieren muss, sondern allgemein zu einem falschen Schluss kommt. Nämlich, es habe sich in jüngster Zeit im Journalismus qualitativ etwas verändert. Wer Karl Kraus vernichtende Kritiken der kakanischen Presse gelesen hat weiss, dass das Gegenteil zutrifft. Medien waren schon immer in erster und weit überwiegender Linie staatstragend und inhaltlich hoch unzuverlässig. Das ist nichts Neues. Und dass die ideologische Schlagseite in Konfliktzeiten sich noch deutlich verstärkt ist nun auch keine Überraschung, sondern absolut normal. Als die usa ihre Kriege im Nahen Osten veranstaltete, waren die Medien ebenso begleitend die Staatsraison unterstützend unterwegs. Vor dem ersten Golfkrieg z. B. wurde monatelang zum Krieg gegen Saddam gehetzt, die Stärke seiner Armee massiv übertrieben. Sich anders Äussernde wurden als ‘antiamerikanisch’ in die moralische Schmuddelecke gestellt, zuweilen auch persönlich diffamiert. In den Jugoslawienkriegen wars nicht anders, die ‘seriöse’ Presse betätigte sich als Kriegstreiber. Es war die Zeit, als ein führendes Mitglied der Grünen erstmals als rundum respektabel wahrgenommen und -beschrieben wurde.
De Lapuente ist nicht allein. Auch die Nachdenkseiten glauben, dort mit Blick auf die Cabaret-Szene, es habe sich etwas geändert, weil die profesionellen Spass-Moralapostel sich ganz auf Staatslinie bellizistisch äussern. Es wird übersehen, dass praktisch alle schon immer, wenn sie denn Ausflüge in die Aussenpolitik die einschlägigen Feindbilder übernahmen. Dümmliche Witzchen über Putin, Erdo, Kim, die Mullahs, auch Tronald, waren stets Legion. Die betreffenden Nummern waren stets zum Fremdschämen und es passte kein Blatt zwischen ihnen und der Haltung der ‘Seriösen’.
Es ist schon richtig, wie De Lapuente es tut, auf die peinlichen journalistischen Fehlleistungen hinzuweisen, bloss die Dekadenztheorie ist verfehlt. Das macht sie allerdings nicht weniger unerträglich, im Gegenteil.
Staatsferner Journalismus als vierte Macht im Staat ??
“Diese Journalisten von ARD und ZDF ließen sich von der Regierung bezahlen.”…..angeblich…..
https://pleiteticker.de/geheim-liste-enttarnt-diese-journalisten-von-ard-und-zdf-lassen-sich-von-der-regierung-bezahlen/