Zur Verfassungsmäßigkeit des Verbots, dem “Recht auf Rausch” und eine erheiternde Überraschung.
Im letzten Teil ließen wir die Abstimmung im Bundesrat Revue passieren, mit der das Cannabisgesetz endgültig grünes Licht bekam. Am Ende ging es um die eingeführte Unterscheidung zwischen “weichen” und “harten” Drogen. Diese wirkt selbst nicht ganz frei von Willkür und war wahrscheinlich eine Reaktion darauf, dass die Drogenrisiken für die Durchsetzung der Prohibition im 20. Jahrhundert maßlos übertreiben wurden.
Bleiben wir beim Cannabis: Auch in der jüngsten Debatte wurde das immer noch maßgebliche Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1994 wieder falsch wiedergegeben. Es gebe kein “Recht auf Rausch”, hieß es sogar in den politischen Debatten. Das stimmt so aber nicht: Die Verfassungsrichter stellten vielmehr fest: “Ein ‘Recht auf Rausch’, das diesen Beschränkungen entzogen wäre, gibt es mithin nicht” (2 BvL 43/92 u.a., Rn. 119; meine Hervorhebung).
Das heißt, es gibt kein uneingeschränktes “Recht auf Rausch”. Dass kein Grundrecht völlig uneingeschränkt gilt, ist aber eine Binsenweisheit.
Der Verfassungsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit bedeutet, dass ein Gesetz (1) mit dem mildesten Mittel (2) seinen Zweck erreichen muss. Karl Lauterbach erinnerte in seiner starken Rede am 22. März im Bundesrat noch einmal daran, dass sich der Cannabiskonsum innerhalb der letzten zehn Jahre – trotz der Prohibition – verdoppelt hat.
Ein strafrechtliches Verbot ist aber das stärkste Mittel des demokratischen Rechtsstaats. Aufgrund der fehlenden Qualitätskontrolle und mehr Drogenkriminalität führt es gerade zu weniger Gesundheit und Sicherheit.
Einen Rückschritt zurück
Da die Prohibition ihren Zweck – den Gesundheitsschutz – offensichtlich nicht erfüllt, darf man sie wohl allein schon aus diesem Grund als unverhältnismäßig ansehen. Und die Entkriminalisierung oder Legalisierung in vielen anderen Ländern (z.B. Niederlande, Portugal, Kanada, immer mehr US-Bundesstaaten) zeigt, dass es auch mit milderen Mitteln geht.
In den Niederlanden wird die Droge bereits seit den 1970ern toleriert. Das in jüngerer Zeit eskalierende Problem mit der Organisierten Kriminalität entsteht dem Einvernehmen nach gerade durch die nur halbherzige Freigabe: Die Coffeeshops dürfen zwar kleine Mengen an Privatpersonen verkaufen, die Ware jedoch selbst nicht legal einkaufen. Dazu kommt die für südamerikanische Drogenkartelle attraktive Lage an der Westküste Europas mit den riesigen Häfen Rotterdams und Antwerpens.
Die ersten Projekte zur vollständigen Legalisierung – nach zehnjähriger Vorlaufzeit erst letzten Dezember vom niederländischen Gesundheitsminister feierlich eröffnet – werden von der neuen konservativen Parlamentsmehrheit nun schon wieder torpediert. Sofern es hier Chaos gibt, scheint das durch die Politiker*innen selbst verursacht zu werden.
Das Cannabisverbot definiert eine merkwürdige “Straftat ohne Opfer” und stellte in Deutschland den einfachen Besitz der Pflanzenbestandteile auf eine Stufe mit Körperverletzung (§ 223 StGB). Die Entkriminalisierung zum 1. April ist daher aus meiner Sicht kein wirklicher Fortschritt, sondern eher das Rückgängigmachen eines großen Rückschritts: Die Substanz hätte nie verboten werden dürfen.
Das war alles auch schon in den 1980ern bekannt und ausdiskutiert. Bis heute gibt es von den Befürwortern der Verbote keine praktikablen Antworten auf diese ungelösten Probleme. Stattdessen wiederholen sie immer wieder dieselben alten Märchen. Daher darf man wohl von beharrlicher Faktenresistenz ausgehen.
Alte Märchen
Einen Beleg dafür lieferte in der Bundesratsdebatte vom 22. März (unter anderem) Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Er wiederholte in seiner Rede den Mythos von Cannabis als Einstiegsdroge. Dafür gab es aber nie hinreichende Belege; im Gegenteil wurde diese These erst vor Kurzem in einem Bericht im Auftrag des US-Justizministeriums erneut zurückgewiesen. Das amerikanische Ministerium ist wohl kaum ein “Kiffer-Verein”.
Anders als sein Parteikollege Kretschmer beging Haseloff in der Abstimmung immerhin keinen Koalitionsbruch. Sachsen-Anhalt enthielt sich mit seiner schwarz-rot-gelben Landesregierung grundgesetzkonform.
Aber warum nehmen diese Spitzenpolitiker nicht den Stand der Forschung zur Kenntnis? Die Mär von Cannabis als Einstiegsdroge wurde immerhin schon vor 50 Jahren(!) widerlegt. Es sei an die maßgebliche Längsschnittstudie von Denise Kandel, damals Psychiaterin an der Columbia University in New York, erinnert:
Sie befragte Tausende Oberstufenschüler in den Jahren 1971 und 1972 zu ihrem Substanzkonsum. Der Einstieg in die Drogenwelt erfolgte in der Regel mit Bier oder Wein. Ein kleiner Teil machte mit Zigaretten und härterem Alkohol weiter. Ein Teil davon probierte später Cannabis und davon wiederum ein kleiner Teil “andere Drogen”. Das war damals vor allem das zu Hippie-Zeiten beliebte LSD.
Welche Substanzen konsumiert werden, hängt vor allem mit dem Angebot und gesellschaftlichen Moden zusammen. Wie im letzten Teil beschrieben, waren Heroin oder andere Opiumderivate um 1900 oft in Hustensaft enthalten, sogar schon für Kleinkinder. In diesem Sinne war das inzwischen verteufelte Rauschgift relativ “normal”.
Ähnliche Präparate aus der Apotheke enthalten heute mitunter das Opiat Codein. Da den Produkten aber oft Schmerzmittel wie Paracetamol beigemengt sind, sollte man sie nicht in berauschenden Mengen konsumieren. Das könnte die Leber nachhaltig schädigen – oder bei extremem Konsum sogar lebensgefährlich werden.
Cannabis keine Einstiegsdroge
Und auch umgekehrt spricht viel gegen die These von der Einstiegsdroge: Wie ich in meinem Buch über Substanzkonsum beschrieb, hielten sich in dem militärisch sinnlosen Vietnamkrieg viele US-Soldaten mit dem Rauchen von Heroin psychisch und körperlich über Wasser. Das gab es dort in hoher Qualität und zum kleinen Preis. Schließlich ist das “Goldene Dreieck” Südostasien seit den 1950ern eine der größten Anbauregionen für Opium, das zu Heroin verfeinert wird. Für viele Männer markierte damit erst der von konservativen Hardlinern durchgesetzte Krieg den Einstieg in die Welt der “harten Drogen”.
Wenn die Substanz wirklich so abhängig macht, wie oft behauptet, hätten diese Soldaten nach der Rückkehr in ihr Heimatland massenweise weiter Heroin nehmen müssen. Tatsächlich fiel dieser Konsum aber schnell aufs “normale” Bevölkerungsniveau zurück, da die allermeisten wieder auf sozial akzeptiertere Mittel – vor allem Alkohol und Cannabis – umstiegen.
Diejenigen mit problematischem Heroinkonsum hatten häufig psychosoziale Probleme oder schwere Traumata. Oft betraf das Afroamerikaner. Solche Daten wollte damals aber kaum jemand hören. Immerhin war gerade erst der – bis heute verheerende – “Krieg den Drogen” ausgerufen worden.
Die angeblichen Belege für die Sicht von Cannabis als Einstiegsdroge erweisen sich bei näherer Betrachtung als Pseudowissenschaft: Oft fragte man Heroinkonsumenten, welche Drogen sie vorher konsumiert hatten. Viele nannten dabei Cannabis. Wahrscheinlich hätten noch mehr Alkohol und Zigaretten genannt, wie auf der Abbildung oben zu sehen, doch die gelten in westlichen Ländern per politischem Dekret nicht als “Droge”.
Nach einer ähnlich verqueren Logik hatten damals Psychologen “nachgewiesen”, dass homosexuelle Männer “Soziopathen” sind. Sie untersuchten nämlich Schwule in Gefängnissen. Dabei wiesen die Versuchspersonen – welch wunder! – häufiger psychosoziale Auffälligkeiten auf.
Später ergaben richtige Studien, nämlich von Homosexuellen in der Gesamtbevölkerung, keine Abweichungen. Das Hauptproblem der Schwulen war damals ihre gesellschaftliche Ausgrenzung und Stigmatisierung: erst als “Sodomiten” (Sündiger), dann als Kriminelle und schließlich als psychisch Kranke.
Fadenscheinig
Alles in allem wirkt der konservative Standpunkt, der Drogenverbote favorisiert, doch sehr fadenscheinig. Neben weitreichenden Kontrollvollmachten wie Eingriffen ins Fernmeldegeheimnis, die Unverletzlichkeit der Wohnung oder die Freiheit schlechthin (Gefängnis) lassen sich die dämonisierten Drogen wohlfeil als Ursache allen Übels identifizieren. (Übrigens lassen sich nicht einmal Gefängnisse drogenfrei halten, sondern gibt es dort oft im Gegenteil einen regen Handel.)
Dabei ist es umgekehrt so, dass Menschen in üblen Umständen mehr psychoaktive Substanzen brauchen, um ihr Leben zu ertragen. (Wie war das noch mit dem Bedarf an Drogen im Gefängnis?) So deckt die Drogenpolitik die Folgen sozialer Missstände und Ungleichheit zu.
Aber um Ehrlichkeit scheint es hier nicht zu gehen. Das sieht man auch an Ministerpräsident Haseloffs (CDU) Vorwurf an Karl Lauterbach im Bundesrat, er hätte mit seiner Warnung vor dem Vermittlungsausschuss die Glaubwürdigkeit des demokratischen Kontrollverfahrens unterminiert. Dabei war Lauterbachs Warnung eine nachvollziehbare Reaktion auf Kretschmers (CDU) vorherige Drohung, das Gesetz im Ausschuss versanden zu lassen.
Obergrenzen
Ebenso fadenscheinig waren die ewigen Klagen, der Besitz von 25 Gramm Cannabis auf der Straße oder 50 Gramm zuhause sei viel zu viel. Es handle sich um “Stoff” für 75 beziehungsweise sogar 150 Joints, also drei am Tag. Dabei geht es hier um die Praktikabilität: Wer im Eigenheim von seinen bis zu drei Pflanzen selbst erntet oder sich bald in einer Anbauvereinigung mitversorgt, braucht auch einen entsprechenden Vorrat.
Wenn man sich einen Kasten Bier kauft, muss man den auch nicht an einem Tag leer trinken. Eine Vorschrift, nicht mehr als drei Bier- oder eine Weinflasche auf einmal zuhause zu haben, würde jeder sofort als lächerliche staatliche Einmischung identifizieren.
Warum soll für Cannabis anderes gelten, wenn es nicht mehr verboten ist? Die genannten Obergrenzen sollen den illegalen Handel verhindern. Zum Vergleich: Die am Legalisierungsprojekt teilnehmenden niederländischen Coffeeshops klagen, dass die zehnfache Menge, nämlich 500 Gramm, nicht für die Bedienung der Kundschaft an einem Tag ausreiche.
Nicht auf dem Trockenen
Auch die geäußerte Warnung, es werde erst in Monaten legale Cannabisprodukte geben, wodurch der Schwarzmarkt jetzt erst recht aufblühe, stimmt so nicht. Denn wer bisher schon psychoaktive Hanfpflanzen hegte oder seit der Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag züchtet, wird deren Früchte ab dem 1. April legal konsumieren können.
Für besonders Eilige gibt es schnellblühende Sorten. Ab dem Sommer kommen dann nach und nach die Ernten der Anbauvereinigungen dazu.
Es stimmt, dass der Schwarzmarkt nicht mit einem Mal verschwinden wird. Das hat aber niemand behauptet. Vor allem für Gelegenheitskonsumenten gibt es auch nach dem 1. April keine praktikable Lösung. Aber wenn die illegalen Angebote um 75 Prozent abnehmen, wie in der Debatte von Befürwortern des Cannabisgesetzes als Richtwert genannt wurde, ist das doch schon ein Erfolg. Wohlgemerkt, von Seiten der Prohibitionisten gab es keine praktikable Alternative.
Der trotzige Ministerpräsident Kretschmer zeigte sich auch nach der verlorenen Abstimmung uneinsichtig: Im MDR nannte er das Abstimmungsergebnis im Bundesrat “eine der ganz großen Fehlentscheidungen der deutschen Politik”. Die Folgen würden Deutschland für Jahrzehnte beschäftigen und seien überhaupt nicht absehbar. “Was für ein Unfug heute erzählt worden ist: Wir haben mehr Drogentote, jeder weiß das, und der Bundesgesundheitsminister stellt sich hin und deswegen müssen wir Drogen legalisieren.”
Die Hardliner unter den Drogenpolitikern hatten rund 50 Jahre relativ freie Hand. Die Drogentoten gibt es trotz, teils sogar wegen der Verbotspolitik: Denn ohne Kontrollen ist der Substanzkonsum aufgrund von Verunreinigungen und schwankendem Wirkstoffgehalt gefährlicher. Wenn man darauf nach Jahrzehnten immer noch keine konstruktive Antwort zu geben weiß, sollte man vielleicht einfach mal – schweigen.
Ein (unerwartet) fröhliches Gesicht
Schließen wir die Betrachtung mit einem fröhlichen Gesicht: Am 21. März, also direkt vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat, verurteilte CDU-Fraktionschef Friedrich Merz im ntv-Interview erwartungsgemäß das Cannabisgesetz der Ampelkoalition. Doch um 4:00 Minuten passierte etwas Außergewöhnliches:
Friedrich Merz [schaut grimmig, mit Sorgenfalten auf der Stirn, nachdem er gerade seine Kritik am Cannabisgesetz erklärt hat]
Moderator: “Stichwort Cannabis: Haben Sie jemals selbst konsumiert?”
Merz [lachend]: “Nein.”
Moderator [auch lachend]: “Nie?”
Merz [lachend und kopfschüttelnd]: “Nein!”
Moderator: “Auch nicht in ihren wilden Jahren?”
Merz [lächelnd]: “Ich hab’s einmal während der Schulzeit, mal einen Zug daran getan, es hat – war furchtbar und, nein.”
Merz [strahlt noch ein paar Sekunden wie ein Honigkuchenpferd]
Der führende CDU-Politiker und erklärte Cannabis-Gegner sagt zwar, dass er Cannabis furchtbar fand. Doch urteilen Sie selbst, was seine Körpersprache verrät.
Wenn er noch einmal an seine Jugenderinnerung anknüpfen will, kann er das jetzt, Lauterbach sei Dank, ganz legal!
Cannabis ist definitv eine AUSSTIEGSDROGE !! man frage Junkies, JEDER von denen wird dir bestätigen. daß Hanf den Kopffasching des Suchtdruckes mildern tut und so dem Junkie beim Entzug hilft !
Dank
Ameise III
Jetzt geht das Gelaber auf dem Niveau der BILD-Zeitung wieder los???
Genau diese Diskussion wurde schon 1973 bis zum Erbrechen in allen Kreisen geführt.
Wieviele Freunde haben Sie in den siebzigern durch Drogen verloren?
Ich leider sehr viele. Alle sind ganz harmlos mit Cannabis angefangen.
Es wird in Deutschland ähnlich ablaufen wie in den USA mit Fentanyl.
Viele die glauben sich jetzt ja einen legalen Joint zu gönnen, werden die
Sucht steigern. Ich gehe sogar davon aus, dass das von unseren Freunden
hinter dem großen Teich gewollt ist. Es ist ein weiterer Schritt Deutschland
zu demontieren, wie es gerade deren Lakaien, unserer Regierung, in vielen
anderen Gebieten voran treiben.
Stimmt, ich habe auch jede Menge Leute sterben sehen.
Es wird ja immer bestritten, daß Marihuana eine Einstiegsdroge ist.
Bei einigen mag das nicht zutreffen. Wobei ich festgestellt habe, daß
Dauerkiffer es meist zu nichts im Leben gebracht haben und nur letargisch
in Tagträumen schwelgend ihr Leben vorbei rieseln lassen.
Wobei das auch in Ordnung ist. Die fühlen sich nicht wohl in einer Leistungsgesellschaft.
Was ich jedoch zu bedenken gebe, ist die Verbindung zwischen Monsanto
und Marihuana. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Monsanto, Bayer and the push for corporate cannabis
The question now is why they have suddenly gotten on the bandwagon for its legalization. According to an April 2014 article in The Washington Times, the big money behind the recent push for legalization has come, not from a grassroots movement, but from a few very wealthy individuals with links to Big Ag and Big Pharma.
Leading the charge is George Soros, a major shareholder in Monsanto, the world’s largest seed company and producer of genetically modified seeds. Monsanto is the biotech giant that brought you Agent Orange, DDT, PCBs, dioxin-based pesticides, aspartame, rBGH (genetically engineered bovine growth hormone), RoundUp (glyphosate) herbicides, and RoundUp Ready crops (seeds genetically engineered to withstand glyphosate).
Monsanto now appears to be developing genetically modified (GMO) forms of cannabis, with the intent of cornering the market with patented GMO seeds just as it did with GMO corn and GMO soybeans. For that, the plant would need to be legalized but still tightly enough controlled that it could be captured by big corporate interests. Competition could be suppressed by limiting access to homegrown marijuana; bringing production, sale and use within monitored and regulated industry guidelines; and legislating a definition of industrialhemp as a plant having such low psychoactivity that only GMO versions qualify. Those are the sorts of conditions that critics have found buried in the fine print of the latest initiatives for cannabis legalization.
https://go.gale.com/ps/i.do?id=GALE%7CA474717800&sid=googleScholar&v=2.1&it=r&linkaccess=abs&issn=09753966&p=AONE&sw=w&userGroupName=anon%7E7385f454&aty=open-web-entry
Kann gar nicht sein, daß Kiffen der kapitalistischen Verwertung zugeführt werden soll. Das würden die doch nie tun.
Gibt esschon roundup-ready Hanf?
Es ist doch schön es im Leben zu nichts zu bringen.
Ganz entspannt mit einem Joint dem Müßiggang frönen.
genau das sollte sich in unsere Gesellschaft etablieren.
Eben die Leistungsgesellschaft aka Kapitalismus ist das eigentliche Problem.
Immerhin, ihre Märchen aus dem Paulanergarten sind ein Stück weit amüsant.
Wenn es überhaupt eine Einstiegsdroge gibt, dann ist es der Alkohol.
Denn, jeder, der einen Joint geraucht hat, hat auch irgendwann ein Bier getrunken.
Das ist genau was ich meine, wenn ich über die Diskussion in den 70ern schreibe.
Brüder,
Bruder Stephan schrieb es deutlich:
„Das heißt, es gibt kein uneingeschränktes „Recht auf Rausch“. Dass kein Grundrecht völlig uneingeschränkt gilt, ist aber eine Binsenweisheit.“
So sieht es auch der Heilige Koran! Er betont die Bedeutung der Selbstkontrolle und des verantwortungsvollen Handelns. Der Genuss von Cannabis kann in Maßen akzeptabel sein, solange er nicht die Selbstkontrolle beeinträchtigt oder zu einem rauschhaften Zustand führt, der gegen die Prinzipien des Islam verstößt. Wie es in Sure 7:31 heißt: “Und esst und trinkt, und seid nicht maßlos; denn Er liebt nicht die Maßlosen.”
Zudem kann Cannabis, wie Bruder Stephan schrieb, auch medizinische Vorteile haben, insbesondere bei der Linderung von Schmerzen und anderen gesundheitlichen Beschwerden. Der Heilige Koran und die Hadithe lehren uns, für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu sorgen. So heißt es in einem Ausspruch des Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm!): „Ein starker Gläubiger ist besser und geliebter bei Allah als ein schwacher Gläubiger, obwohl in beiden etwas Gutes ist. Strebe nach dem, was dich nützt, suche Allahs Hilfe und gib nicht auf.” In einigen Fällen kann der Gebrauch von Cannabis dazu beitragen, schließlich betonen die heiligen Schriften auch die Heilungskraft von Pflanzen und Kräutern. Und in Sure 16:69 heißt es allgemein: “Dann eßt von allen Früchten und folgt den Spuren eures Herrn.”
Jedoch warnt uns die Schrift auch vor Maßlosigkeit und rauschhaften Zuständen, die die Vernunft und das Urteilsvermögen beeinträchtigen können. Der übermäßige Konsum von Cannabis kann negative Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit haben und zu Suchtproblemen führen. Vergesst darum nicht Sure 5:90: “O die ihr glaubt! Der Wein und das Glücksspiel und die Opfersteine und die Lospfeile sind nur ein Greuel, das Werk Schaitans. So meidet ihn, auf dass ihr Erfolg haben möget.”
Daher bleibt es wichtig, Cannabis mit Maß und Bedacht zu konsumieren und sich bewusst zu sein, dass der übermäßige Gebrauch gegen die Lehren des Islam verstoßen kann. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und verantwortungsbewusst mit Rauschmitteln umzugehen, um nicht in Versuchung zu geraten und die eigenen Prinzipien zu bewahren.
Friede sei mit euch!
@ Areion
Sie schreiben:
“Der Genuss von Cannabis kann in Maßen akzeptabel sein, solange er nicht die Selbstkontrolle beeinträchtigt oder zu einem rauschhaften Zustand führt, ”
Nach meiner Erfahrung führt aber JEDER Gebrauch von Haschisch/Marihuana zu einem rauschhaften Zustand mit deutlich(!) verminderter Selbstkontrolle.
Der Rausch ist ja das Ziel der Anwendung!
Die Rauschwirkung eines Joints ist dabei übrigens sehr viel stärker als die von einem Glas Wein! Das können Sie mir wirklich glauben.
So gesehen müssten Muslime Haschisch ebenfalls meiden.
Du sprichst von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. Natürlich kann man Cannabis so dosieren, dass kein Kontrollverlust statt findet.
@ Sikkimoto
Nun, die Frage ist, was man unter Kontrollverlust versteht.
Nein, das ist keine Definitionsfrage. Was du schreibst ist objektiv Unsinn. Während ein Glas Wein immer denselben Alkoholgehalt hat kann ich die Tüte frei nach Facon mischen. Darüber hinaus gibt es Züchtungen mit hohem oder niedrigem THC Gehalt, Indica oder Sativa usw. Wie gesagt, es ist offensichtlich dass du absolut keine Ahnung hast und völlig unqualifizierte Meinungen hinausposaunst.
Selbstkontrolle und verantwortungsbewusstes Handeln? Diese Prüfung ist zu groß für euch. Weil viele ja auch noch verzweifelt üben, hat man das Weibliche gleich ganz verhüllt. Wie alles, das lediglich Selbstkontrolle und verantwortungsbewusstes Handeln erfordert.
Vielleicht sollte man diese ganze Diskussion, ins Fach, nicht erwähnenswert ablegen?
Der Mensch in jungen Jahren, oder selbst im Alter, kümmert sich einen feuchten Kehricht, was diese Politiker seit zig Dekaden verkünden. Diese Politik ist überbewertet und zugleich Strunz dumm.
Ein türkisch stämmiger wuchs auf in der JVA Stuttgart und sagte mir einmal, wie strunzdumm die deutschen Behörden sind. Das war eine Anspielung auf Drogengeschäfte, wo selbst der staatliche ‘Überschutz’mit beteiligt war, diese waren nicht in der Lage diesen Burschen festding zu machen. Das bedeutet das diese ganze Inszenierung darauf hinausläuft, ihre Inkompetenz zu vertuschen, um eventuell selbst danach daran zu verdienen.
Wird Overton jetzt zu einer Seite, die Drogen propagiert?
Allmählicht reicht es.
Ich bin irritiert!
—
Was mir wirklich mächtig gegen den Strich geht, das ist die, von durchaus unterschiedlichen Kräften und Gruppierungen betriebene, Verharmlosung von Rauscherlebnissen an sich.
Völlig unabhängig davon, ob Haschisch/Marihuana (ich mag das blöde Modewort “Cannabis” nicht) nun eine Einstiegsdroge ist oder nicht, bleibt es doch eine Droge.
Und zwar eine Droge, die in ihrer Wirkung deutlich über ein Gläschen Wein oder ein oder zwei Feierabendbiere hinausgeht. Bereits bei einem durchschnittlichen Joint wird eine Wirkung erzielt, die der eines Alkoholrauschs von (je nach Person) mindestens(!) einer halben Flasche Wein oder drei bis vier großen Bieren entspricht. Wobei ich aus eigener Erfahrung weiß, dass die Wirkung von Alkohol und THC natürlich sehr verschieden ist.
Auf die Schadwirkungen gehe ich jetzt nicht ein.
Gewiss besteht beim Menschen und in praktischen allen Kulturen ein natürliches Bedürfnis nach Rauscherlebnissen, doch ist dieses in vielen Fällen durch Verbote (wie z.B. Islam), durch Rituale (etwa bei Naturvölkern), durch gesetzliche Regelungen/Beschränkungen und langjährige Umgangserfahrung eingehegt.
Beim Alkoholmissbrauch ist das allerdings im Laufe der Geschichte mehrfach misslungen.
Was wir nun bei Haschisch / Marihuana erleben, erinnert mich an die an vermehrte Ausgabe von Schnaps an Abeiter in so einigen europäischen Ländern ab etwa 1800.
vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Elendsalkoholismus
Auch die Opiumepidemie im China des mittleren und späten 19. Jahrhunderts kann einem da einfallen.
https://www.welt.de/geschichte/article223735272/Opium-Die-teuflische-Droge-die-China-in-den-Ruin-trieb.html
Zugleich war das bekanntermaßen ein großes Geschäft.
Lieber Wolgang, wie bewertest Du die Einstiegsdroge Propaganda?
Welche Droge ist effektiver, Propaganda oder Drogen?
Hinter jeder Seele steckt eine Geschichte.
@ PRO1
Na, Sie stellen ja seltsame Fragen.
Aber ich habe Zeit und so will ich antworten.
Propaganda ist nach meinem Verständnis gar keine Droge.
Sie spielen vermutlich darauf an, dass auch Propaganda zu einer veränderten Wahrnehmung führt.
Der Unterschied liegt aber darin, dass Propaganda eine von AUSSEN kommende und von anderen künstlich gebastelte Weltsicht vermittelt, während bei Haschisch die tatsächlich durch unsere Sinne wahrnehmbare Wirklichkeit und außerdem die in unserem Geist ohnehin aufsteigenden Gedanken nur anders/intensiver erlebt werden und im Gehirn ungewohnte Eindrücke, Verknüpfungen und Assoziationen hervorrufen. Bekanntlich ist das Gefühl des Rauschs nur schwer oder gar nicht in logische Worte zu fassen.
Zu Ihrer zweiten Frage: Drogen können natürlich weitaus stärker sein als Propaganda. Ich erinnere an die Berichte über die Wirkung von LSD oder Meskalin.
—
“Hinter jeder Seele steckt eine Geschichte.”
Ein schöner Satz.
du redest schwachsinn !! der hanfrausch ist nicht im ansatz mit dem des nervengiftes alcohol vergleichbar ! – beweise? : todesfälle durch cannabis vs. todesfälle alk !!
@ zombienation
Mäßigen Sie sich bitte im Ton!
Ich rede keineswegs “Schwachsinn”, sondern aus eigener praktischer Erfahrung (die allerdings schon so einige Jährchen her ist).
Bemerkenswert ist, dass Sie mir Aussagen unterstellen (“Nervengift”, “Todesfälle”), die in meinem Beitrag überhaupt nicht vorkommen.
Über die medizinische Schadwirkung habe ich ja gar nicht geschrieben.
Eine derartig oberflächliche Vorgehensweise kenne ich bisher nur von Trollen, wobei ich aber nicht vorschnell unterstellen möchte, dass Sie einer sind.
Sie haben mich getriggert mit ihrer Feststellung, THC wäre schlimmer als ein Vollrausch mit Alk, was definitiv nicht stimmt, weder von der Wirkung auf den Körper, noch vom Potential der Abhängigkeit. Es stimmt wie sie sagen, daß bei einigen THC so psychotisch wirkt, daß die das nie wieder anfassen, bei Alk sieht das ganz anders aus, allerdings ist THC nicht im Ansatz mit dem Suchpotential von Alk vergleichbar. Alle Alkoholiker hatten in ihrer Karriere einen Totalabsturz, saufen tun sie trotzdem weiter. Von daher möchte ich das bitte richtig gestellt wissen.
@ zombienation
Ich meinte lediglich die rein subjektiv empfundene Stärke des Rauscherlebnis – nicht aber medizinische Aspekte wie z.B. Schädigung von Zellen/Organen oder eventuelle Abhängigkeit. Ich weiß, dass das Suchtpotential bei Alkohol viel höher ist.
Alkohol will ich auch keineswegs schönreden. Allerdings ist es bei Alkohol so, dass es zwischen Nichtrausch und Rausch doch eine recht große Bandbreite der Wirkungsstärke gibt, während dieser Übergangsraum meiner Erinnerung nach bei Haschisch weniger groß ist. Mit anderen Worten: Man spürt bei H. rasch etwas. Und wenn man was spürt, dann ist das zweifellos schon ein Rausch und nicht bloß ein kleiner Schwips, wie man ihn vielleicht nach zwei großen Bier haben mag.
@Wolfgang Wirth
Wenn man zum ersten Mal ein Glas Bier trinkt, hat man auch gleich einen ziemlichen Rausch, es dauert seine Zeit bis man sich an Alkohol gewöhnt hat und dann nach ein-zwei Bier nur ein leichtes Beseuseltsein auftritt.
Ähnlich verhält es sich bei Cannabis. Es hängt auch hier entscheidend von der Menge und der Gewohnheit ab wie sehr ein Joint dröhnt.
Dummerweise sind aber die modernen Cannabissorten mit THC hochdosiert, wodurch der Rausch schon mal heftiger ausfallen kann. Möglicherweise kann man mit der Teillegalisierung da aber auf Besserung hoffen.
Cannabiskonsum, Mariuana meistens heutzutage, hat viele Nachteile und demoliert dem ein oder anderen mitunter auch ganz schön das Leben.
Langzeit-Dauerkiffer werden oft (aber nicht immer), träge, antriebsschwach, introvertiert und zynisch. Die Wirkungen bei Langzeit-Alkoholikern sind aber meistens schlimmer.
Die meisten Leute mit denen ich aufgewachsen bin, haben mäßig bis oft gekifft, war halt damals so. Ich selber konnte mit dem Zeug nix anfangen, habe aber viele Abende in den Rauchschwaden verbracht. Die meisten von meinen Jugendfreunden haben irgendwann mit dem Kiffen aufgehört (das passiert da in der Tat öfter als beim Alkohol). Die, die heute immer noch kiffen, führen fast alle ein ziemlich gut geregeltes Leben. Es gibt da sogar erfolgreiche Unternehmer, die täglich mehrfach kiffen. Nur sehr wenige sind irgendwann in der Trägheitsfalle hängen geblieben.
@ Two Moon
Ich kann Ihnen weitgehend zustimmen. Es ist auch nicht mein Ziel, Alkohol zu verharmlosen. Diese Weinsauferei in jedem TV-Film ist wirklich ein schlechtes Vorbild:
wohlstandskultivierte Wirklichkeitsflucht.
—
Sie schreiben:
“Langzeit-Dauerkiffer werden oft (aber nicht immer), träge, antriebsschwach, introvertiert und zynisch.”
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Außerdem bemerkte ich einen gewissen geistigen Abbau bei der Konzentrationsfähigkeit, dem logisch-schlussfolgernden Denken und dem präzisen sprachlichen Ausdruck.
Wenn man im Rausch alles als eins empfindet, dann bekommt man zwangsläufig etwas Probleme mit dem Differenzierungsvermögen und dem binären und polaren Alltag …
—
Da ich schon vieles in der Antwort an
@ Wilhelmine geschrieben habe, spare ich mir nun aber Wiederholungen.
Was für ein völlig unsachlicher Blödsinn! Geben Sie doch mal einem kompletten Antialkoholiker ein schönes Gläschen Rioja, das er rasch leert.
Der ist danach so richtig „high“!
@ jemp1965
Ach, noch einer, der Mühe hat, sachlich zu bleiben …
—
Sie schreiben:
“Geben Sie doch mal einem kompletten Antialkoholiker ein schönes Gläschen Rioja, das er rasch leert. Der ist danach so richtig „high“
Ja, und?
Kann sein, dass das Gläschen Rioja schon ausreicht. Wobei das natürlich eine andere Rauschart wäre als bei Haschisch.
Habe ich aber etwa bestritten, dass auch Alkohol eine Droge ist? Nein.
Aber Sie behaupten wider jegliche Erkenntnis, dass Cannabis ein höheres Suchtpotential als Alkohol hat, was definitiv nicht wahr ist!
Abgesehen davon wird Sucht massiv durch psychosoziale Faktoren bestimmt. Ein durch und durch stabiler sowie ausgeglichener Mensch kann selbst gelegentlichen Heroinkonsum betreiben, ohne als kaputter Junkie an der Nadel zu enden.
Es ist mittlerweile erwiesen, dass die konkreten psychoaktiven Wirkungen von Drogen im Vergleich zu den seelisch-sozialen Faktoren immer überschätzt wurden.
@jemp1965
Ich habe doch überhaupt nirgends und nie in meinen obigen Kommentaren das Thema “Suchtpotential” behandelt.
Ich verstehe nicht, wie sie darauf kommen.
Nach meiner Erfahrung und Meinung ist das Suchtpotential von Haschisch viel geringer als das von Alkohol – sofern es überhaupt besteht.
Beide Drogen sind außerdem hinsichtlich ihrer Wirkungsweise sehr verschieden, aber das dürften sie ja wissen.
In meiner Antwort an @ wilhelmine finden Sie meine Sichtweise etwas ausführlicher.
Wolfgang, ist ja schön, das du deine uneingeschränkte Leistungsfähigkeit dem Kapitalismus zur Verfügung stellen willst. Du hast scheinbar ein problem mit dem Rausch. Aber gilt das auch für den Alkohol und Nikotin?
Auch diese Frage ist rhetorisch, da du deinen körpereigenen Substanzen nicht entkommen kannst.
Pass auf, wir machen es so: Du nennst mir ein Volk das keinerlei Rauschdrogen nutzt/e. Quasi eine “straight-edge” Kultur. Und dann gebe ich dir uneingeschränkt recht.
Du lebst in einer Blase á lá der Mensch ist eigentlich immer klar im Kopp. Das ist definitiv falsch.
@ wilhelmine
Ich glaube, Sie schätzen mich falsch ein.
Deshalb zur Klärung:
1. Das Bedürfnis nach Rausch ist ein in allen Kulturen gegebenes menschliches Bedürfnis. Warum dies so ist, das ist eine interessante Frage. Selbst Tiere berauschen sich an vergorenen Früchten.
Ernst Jünger hat in “Annäherungen” (1970) …
https://de.wikipedia.org/wiki/Ann%C3%A4herungen._Drogen_und_Rausch
… recht viel über diese Frage nachgedacht, und er war ja jemand, der sich nun längst nicht bloß mit Alkohol oder Haschisch auskannte. Allein der Buchtitel – “Annäherungen” – ist ja auch mehrdeutig …
—
2. Vielleicht sollte man bei Rauscherlebnisse lieber von “alternativen Bewusstseinszuständen” sprechen. Diese sind durch unterschiedlichste Substanzen und natürlich auch durch bestimmte Verhaltensweisen (z.B. Tanz, Fasten, Meditation) erreichbar. Bei bestimmten rauschfördernden Verhaltensweisen spielen vermutlich körpereigene Stoffe (z.B. Endorphine) eine erhebliche Rolle.
Alkohol ist in diesem Sinne eine ziemlich primitive Droge.
3. Ich halte “alternative Bewusstseinszustände” bzw. Rauscherlebnisse dann für sinnvoll und nützlich, wenn sie nur gelegentlich bzw. recht selten zustandekommen. Bei LSD reichen manchem zu recht sogar schon ein oder zwei Versuche im ganzen Leben!
Geht es doch schließlich darum, der Wirklichkeit durch den Rausch nicht zu entfliehen, sondern darum, durch den Rausch so bereichert zu werden, dass er die eigene Entwicklung in der Wirklichkeit voranbringt. Da beste Beispiel hierfür mag ein Künstler sein, der inspiriert wird.
—
4. Der Grad zwischen Bereicherung/Inspirierung des Lebens und bloßer Realitätsflucht/Abtauchen ist aber mitunter schmal. Manchmal sogar sehr schmal.
Nicht immer bemerkt man das und wundert sich über eigenes Scheitern.
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5. Ohnehin gilt die Regel: Kein Rausch ist umsonst, und das meine ich nicht finanziell. Er ist vorweggenommene gute Zeit. Sozusagen gute Zeit auf Kredit. Nach dem Rausch droht nicht selten der sprichwörtliche Katzenjammer, der unerfreuliche Vergleich zwischen Rausch und prosaischer Realität …
Auch droht bei zunehmender Häufigkeit von Rauscherlebnissen das Inflationsproblem, also die Entwertung.
Und die gesundheitlichen Kosten – ich formuliere das mal bewust vage – sind damit noch gar nicht gemeint. Die kommen noch ja hinzu, wenn es an Selbstdisziplin mangelt.
—
5. Daraus folgt für mich, dass es falsch ist, die Hürden für die Erlangung von Rauscherlebnissen zu niedrig zu setzen. Menschen werden immer Mittel und Wege finden, Drogen zu erhalten und Rauscherlebnisse zu haben, doch sollte man es ihnen nicht zu leicht machen.
Außerdem muss man leider davon ausgehen, dass viel zu viele Menschen nicht die nötige Selbstdisziplin aufbringen … !
—
6. Zu “Leistungsfähigkeit dem Kapitalismus zur Verfügung stellen”:
Wenn Sie den Rausch als Alternative zum Kapitalismus betrachten, dann halte ich das für einen gefährlichen Irrtum.
Es geht um die Realität im weitesten Sinne, nicht um den Kapitalismus.
—
Da wir uns nicht kennen, möchte ich Sie doch bitten, dass wir beim traditionellen Siezen bleiben. Ich kann diese schein-vertrauliche Duzerei nicht leiden – oder sind wir hier bei Ikea?
Gruß
Nö, sind wir nicht. Weißt du aber auch. Aber das siezen soll ja mitunter auch ein Zeichen des Respekts dem Gegenüber sein. Und ich für meinen Teil weigere mich, jemanden zu respektieren, der hier derart penetrant seine Weltsicht aus dem düsteren Mittelalter zur Schau stellt bei gleichzeitiger Absenz jeglichen Wissens. Ich bin zwar nicht direkt angesprochen, aber das einmal zur Klärung dieses unsäglichen “ich-verbitte-mir-dieses-du-weil-Respekt-und-so”-Geseiers, gerne von überkandidelten Steinzeitkonservativen, die selbigen gegenüber Andersdenkenden vermissen lassen.
Also, Wolle, take it or leave it.
@Klassenmampf
Aha, mal wieder jemand mit Erziehungsdefiziten und dem Unvermögen, Vielfalt und Toleranz zu leben.
Schön, dass du es erkannt hast, Wolle. Es ist nicht zu spät, an deinen Defiziten zu arbeiten. Für das Erziehungsdefizit kannst du ja nichts, da müsstest du dich bei deinen Eltern “bedanken”.
Danke Klassenmampf!
Du schreibst einen unglaublichen Stuss zusammen. Zb ist “Cannabis” die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung der Pflanze und ganz sicher kein Modewort. Statt zu jammern, dass dir die Leute widersprechen, solltest du zuhören und mitschreiben. Du kannst da nur profitieren.
Wo9lfgang Wirth: “Wird Overton jetzt zu einer Seite, die Drogen propagiert?
Allmählicht reicht es.
Ich bin irritiert!”
Ja, das geht mir auch so. Aber ich fürchte, Herr Schleim hat noch ein paar Folgen… Es wird ja eh jeder halten, wie er es für richtig hält. Ich bin nur gespannt, wie das in den Restaurants wird. Es gilt ja das Hausrecht. Da die Cannabis-Klientel so in etwa die gleiche sein dürfte wie diejenige, die erst zufrieden war, als die Raucher per Gesetz aus den Gaststätten vertrieben wurden, könnte das noch nett werden. Vielleicht gibt es ja schon entsprechende Erfahrungen?
Was, bitte schön, hat die Aufforderung zu einem sachgemäßen und rationalen Umgang mit Drogen seitens der Politik und die absolut berechtigte Kritik am völlig durchgeknallten „Krieg gegen Drogen“ mit „Drogenpropaganda“ zu tun??
Aber das wird wohl Ihr Geheimnis oder das des Herrn Wirth bleiben.
Ich denke, Herr Wirth meinte das Gleiche wie ich: Das ist nun schon der x-te Artikel zum gleichen Thema und vom gleichen Autor mit gleichem Tenor. Man konnte verstehen, was gemeint und gewollt ist. Und Overton ist kein Fachmagazin für dieses Thema.
Ein leichter ironischer Unterton bei Herrn Wirth ist ja unüberlesbar (allerdings in Zeiten von “Ironie an” bzw. “… aus” oder “sarkastischen Grüßen” scheinbar nicht so einfach).
Und dann gibt es ja noch viele andere Themen in der Welt…
@ ThomasMW
Ja, wir sehen das ganz ähnlich.
Muss allerdings sagen, dass mir Ironie eher fremd ist … War jedenfalls keine Absicht.
Der Mensch ohne Drogen ist kein menschlichen Wesen mehr.
Es liegt in der Natur des Menschen, 82 Geschlech….ähhh Sex zu haben und sich aller möglichen Drogen einzufahren. ;-))
Muttermilch ist die Einstiegsdroge Nr. 1 und für alles verantwortlich was danach kommt.
Kinder die sie einmal zu sich genommen haben, wollen sie immer wieder. Die Entwöhnung gelingt nur allmählich und dann auch nur schrittweise komplett meist erst nach einem Jahr und das auch nur unter Verwendung von Ersatzdrogen. Diese Sucht hält ein Leben lang wobei der Abhängige seine Sucht durch die Mittel seiner Wahl substituieren kann um ein einigermaßen erträgliches Leben führen zu können.
Auch gibt es die Möglichkeiten der nicht stofflichen Substitution durch Sex, Sport und sozialen- wie beruflichen Erfolg.
Monsanto, Bayer and the push for corporate cannabis
The health benefits of cannabis are now well established. As I analyzed previously, cannabis is a cheap, natural alternative effective for a broad range of conditions, and the non-psychoactive form known as hemp has thousands of industrial uses. At one time, cannabis was one of the world’s most important crops.
There have been no recorded deaths from cannabis overdose in the US, compared to about 30,000 deaths annually from alcohol abuse (not counting auto accidents), and 100,000 deaths annually from prescription drugs taken as directed. Yet cannabis remains a Schedule I controlled substance (“a deadly dangerous drug with no medical use and high potential for abuse”), illegal to be sold or grown in the US.
Powerful corporate interests no doubt had a hand in keeping cannabis off the market.
The question now is why they have suddenly gotten on the bandwagon for its legalization. According to an April 2014 article in The Washington Times, the big money behind the recent push for legalization has come, not from a grassroots movement, but from a few very wealthy individuals with links to Big Ag and Big Pharma.
Leading the charge is George Soros, a major shareholder in Monsanto, the world’s largest seed company and producer of genetically modified seeds. Monsanto is the biotech giant that brought you Agent Orange, DDT, PCBs, dioxin-based pesticides, aspartame, rBGH (genetically engineered bovine growth hormone), RoundUp (glyphosate) herbicides, and RoundUp Ready crops (seeds genetically engineered to withstand glyphosate).
Monsanto now appears to be developing genetically modified (GMO) forms of cannabis, with the intent of cornering the market with patented GMO seeds just as it did with GMO corn and GMO soybeans. For that, the plant would need to be legalized but still tightly enough controlled that it could be captured by big corporate interests. Competition could be suppressed by limiting access to homegrown marijuana; bringing production, sale and use within monitored and regulated industry guidelines; and legislating a definition of industrialhemp as a plant having such low psychoactivity that only GMO versions qualify. Those are the sorts of conditions that critics have found buried in the fine print of the latest initiatives for cannabis legalization.
https://go.gale.com/ps/i.do?id=GALE%7CA474717800&sid=googleScholar&v=2.1&it=r&linkaccess=abs&issn=09753966&p=AONE&sw=w&userGroupName=anon%7E7385f454&aty=open-web-entry
@ Zauberfee
Interessant!
So etwas Ähnliches dachte ich mir schon.
Ich habe das schon vor vielen Jahren verfolgt.
Mittlerweile bin ich da nicht mehr so im Thema. Aber es ist eine
logische Konsequenz. Es geht schließlich um nichts anderes als um’s
Geld verdienen und da ist ja bekanntlich jedes Mittel recht.
Okay, diese Debatte dreht sich hier wirklich nur noch im Kreis. Die Hintergründe und Positionen haben wir jetzt auch bereits der einhundertsiebenunddrölfzigste Mal erörtert.
Daher als Ideen für weitere Diskussionen und Artikel vielleicht mal etwas (nicht ganz so) anderes:
Tja, liebe Rätselfreunde, warum nehmen so viele Wissenschaftler und Ärzte nicht den Serotonin-Mythos zur Kenntnis und verschreiben trotzdem weiter munter „Antidepressiva“? Inzwischen gegen so ziemlich alles – inklusive Potenzstörungen und Blasenschwäche?
Oder wir wäre es mit diesem sachdienlichen Hinweis von unseren Klienten aus Österreich hier:
Sehr schön (gruselig) dabei die Schlusszeile:
Nun, Watson, wie ist es eigentlich in so kleinen Hirnen zu denken? Ist das für Sie auch alles eine Folge „der Corona-Pandemie“ oder vielleicht eher eine der „Maßnahmen“? Finden Sie auch, dass „die Pandemie“ die Kinder zuhause eingesperrt hat oder geschah dies eher aufgrund der von unseren vorzüglichen Regierenden wie meinem geliebten Bruder Mycroft verhängten Maßnahmen? Fiel die „aktuelle Situation“ mit „Krieg und Teuerung“ für Sie auch wie Manna vom Himmel? Oder ist das etwa gouvernementales Handeln? Könnte es vielleicht sogar sein, dass unser geliebtes System die Leute immer kränker macht und in die Süchte treibt? Oder wollen wir uns jetzt doch lieber den 243 Typen von Tabakasche zuwenden beziehungsweise den zwei Dutzend Cannabispflastern auf meinem Rücken…?
Die Spekulation über die Ursachen in dem Artikel ist in der Tat mal wieder an Groteskheit kaum zu überbieten. Man bombt die Gesellschaft mittels Angstpropaganda in einen völlig kaputten Zustand und rätselt dann auf unschuldig machend rum, woher es bloß kommen kann, dass Jugendliche massiv mehr Drogen konsumieren. Ja Sherlock, woher bloß? Ein Mysterium! Und nun bitte wieder zurück zur Kriegstreiberei und Klimakatastrophe, weil alternativlos und wichtig!
Zitat: „Die Nixon-Kampagne 1968 und die folgende Regierung hatten zwei Feinde: Die linken Kriegsgegner und die Schwarzen. Verstehen sie, was ich damit sagen will? Wir wussten, dass wir es nicht verbieten konnten, gegen den Krieg oder schwarz zu sein, aber dadurch, dass wir die Öffentlichkeit dazu brachten, die Hippies mit Marihuana und die Schwarzen mit Heroin zu assoziieren und beides heftig bestraften, konnten wir diese Gruppen diskreditieren. Wir konnten ihre Anführer verhaften, ihre Wohnungen durchsuchen, ihre Versammlungen beenden und sie so Abend für Abend in den Nachrichten verunglimpfen. Wussten wir, dass wir über die Drogen gelogen haben? Natürlich wussten wir das!“ John Ehrlichman, ehemaliger Polizeichef unter Nixon
Zitat Ende
die anti-kriegs-apartheit-bewegung wurde damals zu einem problem für die usa. deshalb fluteten die geheimdienste flächenddeckend das land mit drogen, denn von bekifften war kein nennenswerter widerstand zu erwarten.
hier im besten aller deutschländer sehe ich das ähnlich. bringe drogen unter das volk und die lämmer werden die klappe halten. schweigende lämmer sind keine gefahr.
Aus dem Magazin Smart investor:
Demnach sollte die Freigabe weicher Drogen jene Wurstigkeit fördern, die das Leben unter erschwerten Bedingungen erträglich macht und gleichzeitig das Durchregieren von oben vereinfacht – „ois easy“, würde der Bayer sagen. So gesehen ist es kein Zufall, dass sich ausgerechnet die Ampel-Regierung für die Legalisierung stark gemacht hat. Unabhängig davon ist die Scheinheiligkeit der Cannabis-Debatte nur allzu offensichtlich. In einem Land, in dem der Alkoholkonsum laut letzten Daten von statista.com für das Jahr 2019 der fünfthöchste der Welt ist (nach Rumänien, Georgien, Tschechien und Lettland), mag man der Opposition die Sorge um die Gesundheit der Menschen jedenfalls nicht abkaufen – besonders nicht jenem bayerischen Ministerpräsidenten, der die Menschen noch vor kurzem an die Impfnadel drängte und seinen Wahlkampf bevorzugt in Bierzelten führt.
Dass Hanf der Einstieg zum Soma nach Huxleys schöne neue Welt dein könnte, sollte nicht vergessen werden.
@Wolfgang Wirth, ThomasMW: Hätten Sie sich wenigstens ein Stück weit auf die Argumentation eingelassen, hätten Sie verstehen können, dass die Deklaration einer Substanz als “Droge” willkürlich ist. Ich kann Sie aber nicht zwingen, weiter als ihre eigenen Vorurteile zu denken.
Es dürfte Sie aber beruhigen, dass ich vorerst keine Artikel mehr zum Substanzkonsum geplant habe. Das Gesetz ist jetzt ja durch. Und dazu habe ich noch einen Kommentar verfasst. Die Situation heute ist besser für die Gesellschaft als vor dem 1. April. Nennen Sie dagegen doch einfach einmal einen Grund, als sich immer nur im Kreis zu drehen.
@ Stephan Schleim
Sie sagen:
“Nennen Sie dagegen doch einfach einmal einen Grund, als sich immer nur im Kreis zu drehen.”
Wenn Sie unter den mittlerweile 15 Kommentaren unter meinem obigem Anfangsbeitrag (vom 4. April 2024 um 17:51 Uhr) nachlesen, insbesondere meine Antwort an @ wilhelmine, so finden Sie Gründe.
Ameise III sagt:
6. April 2024 um 0:04 Uhr
Einen einzigen Grund:
Ehemals massiv Drogenabhängige kommen auf Gras ziemlich gut klar.
Grüße
Wolfgang Wirth:
“Wird Overton jetzt zu einer Seite, die Drogen propagiert?”
Na hoffentlich.
Drogen gehören zum Leben.
Abstinenzler sterben gesund – aber sie sterben auch.
Und an Cannabis ist noch keiner gestorben.
Mach Dich mal locker, Wölfchen!
Und zieh mal einen durch.