Böse Geschenke

 

Bild: Alexander Stielau/BB CY-NC-SA-2.0

 

Bei der Außenhandelsbilanz hat Trump entweder etwas fundamental missverstanden, oder sehr hellsichtig erkannt.

 

Wiederholt hat Präsident Trump Staaten, denen gegenüber die USA ein Leistungsbilanzdefizit haben (also fast allen), vorgeworfen, dass sie die USA über Ohr hauten: „They rip us off.“ Das sagte er von Kanada, Mexico, China, und Anfang April von der EU. “For decades, our country has been looted, pillaged, raped and plundered by nations near and far, both friend and foe alike”, sagte er bei derselben Gelegenheit.

Seine Argumentation dabei lautet: Indem diese Länder und Regionen einen Überschuss an Waren in die USA liefern, nehmen sie Geld ein, das den USA fehlt – zum Beispiel, um damit das Militär zu bezahlen, auf dessen Schutz die EU-Länder wiederum bauen.

Europäische Politiker haben diesen Vorwurf, wenig überraschend, ignoriert oder zurückgewiesen. Ein häufiger Einwand lautet, dass das Ungleichgewicht nur bei Waren besteht, hingegen bei Dienstleistungen (Software) umgekehrt ist. Kritische Ökonomen hingegen halten Trumps Wut für grundsätzlich begründet. Heiner Flassbeck verweist darauf, dass die EU und insbesondere Deutschland seit Jahrzehnten mit Dumpinglöhnen den Wettbewerb verzerrt haben, und nun die Quittung erhalten.

Der stolze Sklave

Das ist alles ganz richtig, und doch, glaube ich, auf fundamentale Weise falsch.

Seit jeher zieht sich durch die Debatten um Leistungsbilanzungleichgewichte der unhinterfragte Irrglaube, dass dabei diejenige Seite gewönne, die mehr exportiert. Folglich war die BRD stets stolz wie Oskar, wenn sie mal wieder Exportweltmeister war. Seit 1952 – die Trümmer des Krieges waren noch nicht ganz beseitigt – hat Deutschland einen Exportüberschuss, durchgängig. Und psychologisch ist es durchaus verständlich, dass deutsche Arbeiter stolz sind auf ihren Fleiß und ihre begehrte Arbeit.

Nur ökonomisch ist es leider Unfug. Denn ein Leistungsbilanzüberschuss bedeutet: Ein Land exportiert mehr Güter und Dienstleistungen, als es importiert. Im Falle der BRD: dauerhaft. Im Gegenzug bekommt es: Geld. Geld ist ein Gutschein für Leistung, d.h., das Exportüberschussland könnte sich dafür seinerseits Dinge im Ausland kaufen. Aber ein dauerhafter Exportüberschuss bedeutet: Das tut es nicht. Es ist zufrieden, Sklave zu sein: viel zu arbeiten, viel zu produzieren, viel wegzugeben und dafür nichts zu bekommen.

Nichts bekommen? Haben wir etwa nicht Rohstoffe und Energie, Fiats und Peugeots, Tomaten und Oliven, IBM-Computer und Teslas bekommen? Doch, doch, jaja, aber das Schlüsselwort lautet: Überschuss. Wir haben mehr gegeben als bekommen, in manchen Jahren fast ein Drittel mehr. Mittlerweile summiert sich das auf die schwindelerregende Zahl von 5,45 Billionen Euro, die wir eingenommen haben, ohne sie auszugeben. Wir werden sie auch nicht ausgeben, allein schon, weil 95% der Bevölkerung nicht dazu imstande sind – sie haben das Geld nämlich nicht. Aber das bedeutet: Waren im Wert von 5,45 Billionen Euro haben wir der Welt geschenkt.

Wer plündert wen?

Und umgekehrt ist es folglich mit einem Leistungsbilanzdefizit. Die USA haben eines seit 1971. Seit 1960 haben sie Waren und Dienstleistungen im Wert von 16,97 Billionen Dollar eingesackt, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Wer, sollte man da fragen, hat hier wen übers Ohr gehauen? Wird man „looted, pillaged, raped and plundered”, wenn man von anderen Ländern mit Produkten überschwemmt wird?

Seit etwas über fünfzig Jahren haben die USA ihre industrielle Produktion schrittweise heruntergefahren und lassen sich stattdessen von den Einwohnern anderer Länder versorgen. Das können sie tun, weil der Dollar Leit- und Reservewährung und durch die Bonität der US-Regierung gedeckt ist. Mit anderen Worten: Sie können es tun, weil sie eine Supermacht sind.

Wenn eine Supermacht sich von schwächeren Ländern mit Gütern versorgen lässt, dann nannte man das früher: Tributzahlung. Das klingt heute aus der Zeit gefallen. Doch das Einzige, was die Handelsflüsse der letzten Jahrzehnte von archaischen Tributen unterscheidet, ist, dass dabei in die andere Richtung Geld geflossen ist. Geld aber kann man nicht essen. Geld ist keine Leistung, sondern nur der Anspruch darauf. Geld ist ein Versprechen. Wenn es nicht eingelöst wird, ist es wertlos.

Der König will keine Tribute mehr

Was hat dann aber Donald Trump dagegen, dass der Rest der Welt ihm Tribut leistet?

Möglich ist, dass es ihm nicht bewusst ist. Der Großteil der Wirtschaftsexperten findet ja nichts Schlechtes an einem Leistungsüberschuss und scheint von einer Welt zu träumen, in der alle Länder einen haben. Und gerade jemand wie Trump, der nie im Leben produktiv gearbeitet hat, hält Geld möglicherweise wirklich für Leistung.

Aber man sollte Trump nicht unterschätzen. Vielleicht erkennt er auch die Nachteile, die das Tributsystem seinem Land auf die Dauer beschert.

Da ist einerseits die Verteilungsfrage. Das ist sicherlich nichts, was den Kapitalisten Trump in Gewissensnöte brächte, aber wenn sich von den 17 Billionen Dollar ein stattlicher Anteil im Eigentum seines Kumpels Elon befindet, nur Brosamen hingegen im Besitz von gut 300 Millionen US-Bürgern, dann führt das zu Unzufriedenheit. Von der guten Billion Dollar an Warenwert, die den USA jedes Jahr geschenkt werden (bei Dienstleistungen haben die USA einen Überschuss), erhielte jeder einzelne Bürger rund 4000$, wenn die Beute gleich verteilt würde. Da der Zugriff darauf aber zunächst durch Vermögenserträge geregelt wird – die Meisten aber kein Vermögen haben -, und danach durch Arbeitseinkommen – produktive Arbeit aber gerade das ist, woran es mangelt – , darum ist der ständige Zustrom von Tributen für die meisten US-Amerikaner kein Segen, sondern ein Fluch. Er beraubt sie der Möglichkeit, sich selbst wenigstens einen Krümel vom Kuchen zu erarbeiten. Unzufriedene Bürger aber tun bisweilen Dinge, die den Mächtigen missfallen.

Und andererseits ist dieser Zustand nicht langfristig stabil. Die Staatsschulden der USA liegen bei 20 Billionen Dollar – die Kehrseite der empfangenen Tribute. In dieser Hinsicht machten es die Imperien der Vergangenheit besser. Sie nahmen einfach, ohne dafür Anspruchsscheine auszugeben. Nun müssen diese Schulden finanziert werden, und das wird nicht beliebig lange funktionieren. Irgendwann – und vermutlich eher bald – wird eine Hyperinflation die immensen Dollarvermögen und –schulden entwerten, und damit auch die imperiale Vormacht der USA beenden. Und dann? Bleibt ein Riesenland voller Menschen, das zum reinen Agrarland wird, weil es mangels Rohstoffen und Fachkenntnissen weder Maschinen noch Hochtechnologie herstellen kann. Geschenke sind nur schön, solange man nicht von ihnen abhängig ist.

Das Ende von Imperien

Die USA unterliegen derselben selbstverstärkenden Dynamik wie jedes Imperium der Menschheitsgeschichte: Um die Bürger im Inneren satt und ruhig zu halten, muss es neue Gebiete erobern, aus denen Tribute fällig werden. Nunmehr Teil des Imperiums, verlangen aber auch die Neubürger nach Alimentierung. Also müssen weitere Gebiete erobert werden. Und selbst, wenn die neuen Territorien nicht versorgt, sondern bloß ausgebeutet werden, wandern die Menschen von dort ihren Tributen hinterher und werden Neubürger. Für die USA bedeutet das, dass ihre Bevölkerungszahl gleichmäßig ungefähr linear steigt und sich seit dem Zweiten Weltkrieg fast verdreifacht hat – ein Unikum unter den Industrienationen.

Da aller wirtschaftliche Reichtum seine Quelle in der Arbeit hat, sollten US-amerikanische Politiker und Wirtschaftsführer für diese Einwanderung von Herzen dankbar sein. Solange aber – siehe oben – der erwirtschaftete Reichtum nicht nachhaltig verteilt werden kann, stellen zusätzliche Münder, die gefüttert werden wollen, nur eine Belastung dar

Und die Welt ist endlich. Weitere Länder, die tributpflichtig gemacht werden können, sind nicht beliebig lange zu finden. Für die USA ist es daher überlebenswichtig, ihr Wirtschaftsmodell zu ändern. Ob das gelingen kann, darf man bezweifeln. Imperien sind noch nie geordnet abgetreten, das Verteilungsproblem im Inneren bleibt in jedem Fall, und der Neuaufbau einer industriellen Basis kostet Zeit und Geld. Gerade deshalb sollte man Trump viel Glück dabei wünschen, falls er es ernsthaft versucht. Er würde damit auch uns aus der Selbstversklavung befreien. Und die Welt sicherer machen.

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44 Kommentare

  1. OMG!

    Ich habe selten einen Beitrag gelesen, der einerseits vor Halbheiten strotzt und zum anderen derart vor billiger Polemik trieft, wie dieser Beitrag!

    DAS ist echt rekordverdächtig

    1. Es wäre sicher hilfreich, wenn Sie wenigstens ein paar davon auch benennen könnten. Ansonsten würde ich sagen, dass ich selten einen Kommentar gelesen habe, der beliebiger und inhaltsleerer wäre.

      1. etwas Polemik ist durchaus erkennbar:
        „ Der stolze Sklave“ und so.
        Das mit den vorgeworfenen Halbheiten müsste der edle Mitforent aber bitteschön darlegen.😉

    2. Nope! Der Artikel ist gut und prägnant formuliert.

      Die Antwort hilft überhaupt nicht, denn man weiß nicht einmal was die Kritik sein soll? „Oberflächerlicher Anti-Amierkanismus“ (Pispers)? Anti-Marxismus (im Bezug auf Imperialismustheorie), wobei man gar nicht weiß, ob sich der Autor darauf bezieht. Mad, weil die Sklavenmentalität der deutschen Transatlantiker angekreidet wird? (kann man nicht oft genug tun) Neoklassiker oder eine ähnlich obskure VWL-Sekte? Unerlaubte Kritik an Flassbeck? Wobei das auch ein Missverständnis vom Autor sein kann, was die Aussichten von Flassbeck betrifft. Falsches Geschichtsverständnis, aus Sicht eines Nationalisten?

      Im Gegensatz zu vielen Texten von Autoren, wo ich selbst sachliche Schwächen sehe, die ich dann versuche zu kritisieren, finde ich den Text gelungen. Ich habe ihn gelesen und mir fiel erst später auf, dass der Schreiber kein VWLer ist nach dem Lesen einer anderen Antwort. Er nimmt eine breitere, kritische Perspektive ein, sozialwissenschaftlich und historisch, nimmt Bezug auf Geopolitik, nennt einige Statistik, rechnet aber nicht wild rum, wie das echte VWLer sonst so machen.

      Er hätte noch das Triffin-Dilemma erwähnen können:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Triffin-Dilemma

      Oder er hätte seine Sichtweise auf den Imperialismus erläutern können, auf welche Imperialismustheorie er sich bezieht oder vielleicht sind es auch einfach eigene Gedanken. Mir reicht auch, dass er versucht den Sachverhalt möglichst einfach zu erklären.

      1. Golddeckung gibt’s nicht mehr, also auch keinen argumentierbaren Vertrauensverlust.

        Sehr stark fand ich, dass Trump die Idee haben könnte, dass die Anhäufung des Geldes bei wenigen im eigenen Land zu Unzufriedenheit führen könnte, und mit den Zöllen die Inlandsarbeit dafür sorgen soll, dass die Bevölkerung auch ein bisschen was abbekommt. Quasi soziale Marktwirtschaft à la Trump.

        Die einzige Schwäche, die ich im Text entdeckt habe, war die Idee des Kollapses durch große Inflation. Die Zölle führen zu Teuerung und zu mehr Verarmung in der Unter- und Mittelschicht statt zu neuen Jobs.

        MoonOfAlabama hat geschrieben, dass Trump die China-Zölle für Hitech-Geräte zurücknahm, was dann über längere Zeit dazu führen würde, dass nur Kinderspielzeug u.Ä. besteuert würde und vielleicht in den USA mehr produziert wird, aber die Hirnschmalz-Produkte weiter zu günstigen Preisen aus China kommen.

  2. Der gesamte Freihandel seit den Opiumkriegen beruht auf der Anwendung von Gewalt, entweder angedrohter oder tatsächlicher. Irgendwie sieht es so aus als wenn der Wertewesten sich an dem eigenen Gewinn überfressen hat.

    1. Kommentar gut, aber habe gerade nachgeguckt:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Kanonenbootpolitik

      Der zweite Barbareskenkrieg gilt als Geburt der Kanonenbootpolitik im 19. JH. Ich hörte das mal in dem „radio war nerd“ Podcast von John Dolan. Amüsant ist auch, dass die Algerier wohl einige Amerikaner gefangen nahmen, Lösegeld forderten und sie versklaven wollten, weiße Amerikaner. Das ging natürlich gar nicht!

      https://en.wikipedia.org/wiki/Second_Barbary_War

      https://de.wikipedia.org/wiki/Constitution_(Schiff,_1798)

      Die Vorgänger der Flugzeugträger. Virginia-Eiche ist wohl besonders stabil…

      Die Opiumkriege waren wirklich für „free trade“, um die Chinesen zu zwingen, weiter Opium aus der indischen Kolonie zuzulassen und auch klassische Kanonenbootpolitik.

  3. Na ja, ich weiss nicht, ob der orange Präsident mit dem Wortschatz eines 12jährigen diese Dinge wirklich versteht. Mir scheint, er denkt eher in Kategorienen wie „ich stark, du schwach“. Grunz.
    Was immer er auch macht ‒ vermutlich hat darauf den grössten Einfluss, wer ihm was vor dem Schlafengehen als letztes eingeflüstert hat.

      1. Man sollte auch keine Städte verbrennen, sagte Tsun Tzuo(auch in gefühlt anderen 12 mio Schreibweisen). In der ersten deutschen Übersetzung die ich las nannte man ihn Sssn Tsse oder so. war Umweg über russische Übersetzung und ein Militärhandbuch. Süsse Vorgeschichte war da auch drin.

        Wird nur immer wieder ignoriert.

  4. Fakt ist, wenn der Hegemon ungebremst fällt, reißt er uns alle mit in den Abgrund!

    Einen Handesbilanzüberschuss kann man – egelanter als mit Zöllen – durch eine Abwertung des Dollars erreichen. Das ist bereits passiert. Vor der Krise stand der Dollar noch bei 0,93 zum Euro, jetzt bei 0,88 Euro pro Dollar. Diese Abwertung verteuert Importe in die US weiter. Das Ziel wäre erreicht, Trump könnte das Zolltheater beenden.

    Wie von Warren Buffet zu vernehmen ist plant die FED mit Start Anfang Mai ein Rückkaufprogramm für US-Staatsanleihen, was die US-Schulden verringern, aber die langfristigen Zinsen weiter erhöhen dürfte. Diese Zinsen sind von 3,8% in der Spitze auf 4,5% gestiegen und dürften derzeit bei etwas über 4% liegen. Das würde die FED zu einer Zinssenkung zwingen, was den Dollar weiter fallen lassen dürfte……eine Zwickmühle..

    China ist bald wichtigste Industrienation und eine eigene Geschichte. China hat sich – anders als die EU – gut auf den Handelskrieg vorbereitet und schlägt gezielt zurück. Das ganze berichtet gerade RT, dort nachzulesen.

    Gleichzeitig hört man, China wolle mit der EU ins Geschäft kommen und biete einen Mindestpreis für seine überlegenen e-cars. Für die fehlt freilich – trotz grüner Ex-Regierung – die Infrastruktur. Diese müßte China in chinesischer Schnelligkeit hier aufbauen.

    Die antichinesische Karte der EU dürfte also nicht mehr stechen!

    Es bleibt spannend, aber den großen Zusammenbruch erwarte ich nicht. Dazu ist China zu klug!
    China muß jetzt die Welt retten!

  5. „Ein häufiger Einwand lautet, dass das Ungleichgewicht nur bei Waren besteht, hingegen bei Dienstleistungen (Software) umgekehrt ist.“ Aber es gleicht sich eben nicht aus, sonst gäbe es kein Außenhandelsdefizit. Auch kann man das, was die Globalisierung bewirkt, kaum als Handel bezeichnen, denn die Konzerne investieren ihre Überschüsse in Billiglohnländern zwecks Produktion von Waren, die sie dann für ihre Filialen im Hochlohnland „importieren“, um sie teuer zu verkaufen, und zerstören damit die einheimische Industrie. Statt Handel betreiben sie also Verlagerung der Produktion ins Ausland. Dagegen müssen sich Staaten schützen, wenn sie nicht langsam untergehen wollen. Allerdings wurde wenig Produktion in die USA verlagert, weil die ja kein Billiglohnland ist, sondern in Schwellenländer, die Dollar Devisen benötigen. Das ist der Nachteil einer Leitwährung.

    1. Außerdem ist Software ein sehr, sehr spezielles Produkt.

      Hardware jeglicher Art (nicht nur Computer) wird entwickelt, konstruiert, und anschließend pro verkauftem Gerät einmal gefertigt. Jedesmal fällt erneut ein Aufwand an Material (plus Entsorgung von Abfällen), Energie und Personal an, der mit dem Preis gedeckt werden muß. Auch muß man immer wieder in neue Maschinen investieren bzw. die alten reparieren, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Nur der verbleibende Überschuß ist dann Gewinn.

      Bei Software ist der Aufwand immer gleich, egal, wieviele Kopien davon verkauft werden. Sie wird programmiert, und damit hat es sich. Seit sie auch kaum noch auf physischen Datenträgern vertrieben wird, sondern per Download, sind die Ausgaben des Herstellers im Moment des Verkaufsstarts eines Produktes praktisch beendet. Ab einem bestimmten Zeitpunkt (wenn die Einnahmen der Verkäufe den Aufwand der Programmierung gedeckt haben) ist der Gewinn des Unternehmens identisch mit dem Umsatz. Etwas, wovon Produzenten echter Ware nur träumen können.

      1. Außerdem geht es bei Software mehr als bei vieler Hardware um Kontrolle, wobei die USA jetzt auch die Kontrolle bei Halbleiter-Industrie verstärken.

        https://de.wikipedia.org/wiki/TSMC#Politische_Relevanz

        Dazu gibt es auch ein Buch von Chris Miller, das ich allerdings auch für Propaganda der NSA halte.

        https://www.amazon.de/Chip-War-Worlds-Critical-Technology/dp/1398504122

        Es ist kein Zufall, dass es bei den stolzen Sklaven, außer SAP, keine äquivalente Konzerne gibt zu den US-Monopolisten bei Software.

        Daraus hat sich auch ein komplettes Wirtschaftssystem entwickelt:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Gig_Economy

        bzw. ist es die Weiterentwicklung des McDonalds Prinzips (method – gerade nichts dazu gefunden, was ich verlinken könnte), also dass Arbeitsplätze so simpel und im Baukastenprinzip gestaltet werden, dass die Arbeit Jeder machen kann. Damit kann man Arbeiter sofort ersetzen und muss ihnen nur Niedriglohn zahlen. Personalagenturen sorgen noch dafür, dass immer die billigsten Arbeitskräfte herangeschafft werden.

  6. An eine Hyperinflation glaube ich nicht. Ansonsten bin ich mit vielem beim Autor. Was „Trump“ und seine Vorhaben angeht: die verfassen Texte auf den Webseiten der US-Regierung, die man zitieren kann. Dann muss man nicht rumspekulieren.

  7. Die gesamte Rechnerei in Leistungsbilanzen ist ohnehin sowohl herrschaftsbekloppt als auch nationalistisch und zeigt allenfalls, dass Staaten nicht nur objektiv ideelle Gesamtkapitalisten „ihres“ Kapitals sind, sondern deren Regierungen sich auch als solche verstehen. Leistung ist im Begriff der Leistungsbilanz (= Handelsbilanz + Dienstleistungsbilanz + Vergleich der Dividenden- und Zinszahlungen sowie der Geldüberweisungen) ohnehin ein irreführender Begriff (wie im Kapitalismus grundsätzlich).

    Lehmann hätte besser bei seinem Fachgebiet bleiben sollen (Neurobiologie/Hirnforschung und Verhaltensforschung), als sich in das verminte Gebiet der VWL mit ihrer Mutter, der Nationalökonomie, zu begeben und dabei auch noch den Versuch zu unternehmen, Trumps „Einsichten“ zu interpretieren.

    Mehr als Geraune über beliebige Mutmaßungen kommt dabei nicht heraus.

    In Anbetracht der internationalen Kapitalverflechtung und der zugespitzten Krisenerscheinungen auf allen Ebenen (ökonomisch, ökologisch, politisch und sozial) wäre mal von Interesse, die Kapitalmanager und Kapitaleigentümer zu befragen, denn bis auf Musk (aktuell) und Gates (Corona-Zeit) hält sich die Gruppe der Eigentümer und Manager auffällig zurück.

  8. Dabei könnten wir (fast) alle so schön Leben.
    Es gibt genug essen und Güter die Produziert werden, alles wäre kein Problem weltweit…wenn, ja wenn der Kapitalismus nicht wäre…!

    1. Gewinnoptimierung nennt man das.

      Ist doch immer schön Menschen beim Verrecken zu zusehen und sich dabei das eigene Portjuchhe füllt. Das macht so geil. So geht Kapitalismus.
      Viele Leute mögen Apfelmus mehr als Kapitalismus. Doch die sind nur Opfer….

  9. Gehen wir mal zurück in die gute alte Zeit des Imperiums, vor Trump. Da wurden unter Obama direse sogenannten Freihandelsabkommen wie TTIP in Gang gesetzt. Freihandel zwischen EU und USA, aber die Russen müssen draußen bleiben. Mit TPP dasselbe im Fernen Osten, wo dann die Chinesen draußen bleiben mussten. Die Europäer wollten das nicht, es gab riesige Demontrationen. Und schon gar nicht wollten sie sich vom Russlandhandel abschneiden lassen. Aber die USA hätten sich all dieser Widerstände zum Trotz wohl durchgesetzt, wenn Trump nicht gekommen wäre. Der warf beide Verträge in den Papierkorb.
    Aber warum hat sich der Rest der Welt das gefallen lassen? Eben drum, weil die USA als Abnehmer des eigenen Handelsüberschusses gebraucht wurden. Dafür durften sie die Weltordnung gestalten.
    Ein Deal, der damals für die USA von Vorteil war. Jetzt ist er es nicht mehr und Trump setzt die Absetzbewegung in Gang.

  10. …auf den Punkt! Das Problem ist wirklich seit der klammheimlichen Abschaffung der Golddeckung in einer Nacht- und Nebelaktion, dass Produkte geliefert werden, für die genaugenommen wertlose Schuldscheine ausgestellt werden! Wie blöd muss man sein! de Gaulle war seinerzeit schon mal vorstellig geworden mit der Forderung `Hosen runter´, aber nach kurzer Nachrechnung hatte der Goldwert der Außenstände kaum für den Rückflug gereicht. Aber `America first´! Naja, `Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt sich`s ohne ihr!´

    1. Papier ist genauso wertvoll wie Gold, solange jemand bereit ist für dieses Papier zu arbeiten. Erst wenn alle glauben, dass das Papier keinen Wert besitzt, wird es kritisch – dies gilt aber genauso für Gold.

      1. Die Annahme Geld habe einen „inneren Wert“, sei durch Gold, Öl oder Arbeit gedeckt, ist falsch. Diese Auffassung stammt aus der uralten klassischen Nationalökonomie und auch ein Marx konnte das Geldsystem nicht richtig fassen.
        Wir leben in einen Fiatmoney-System. Geld entsteht aus dem Niichts und verschwindet wieder im Nichts. Geld ist ein Versprechen, eine stillschweigende gesellschaftliche Vereinbarung die besagt, sie würden meine Euros akzeptieren (obwohl ich sie überhaupt nicht kenne) wenn ich ihnen etwas abkaufen möchte.

        1. Genau. Und darum ist die Aussage: „Es ist zufrieden, Sklave zu sein: viel zu arbeiten, viel zu produzieren, viel wegzugeben und dafür nichts zu bekommen.“ nur tendenziell richtig.

          Die stimmt nur dann vollständig, wenn die Dollars, die er im Tausch erhält, rasant an Wert verlieren. Solange der Dollar nicht übermäßig inflationiert, ist alles in Ordnung. Leider zeigen die stetig wachsenden US-Schuldenberge, die US-Ausgabenpolitik (Militärhauhalt) und die Gestaltung der US-Wirtschaft immer deutlichere Anzeichen, dass der Dollar plötzlich unter Räder kommen könnte. Und in Europa sieht es momentan nicht besser aus.

  11. Soeben melden die Mainstreammedien Trump habe die Zölle auf IPhones und andere elektronische Bauteile aus China ausgesetzt. Das bedeutet die chinesische Strategie Gleiches mit Gleichen zu vergelten zeigt bei der Cowboynation Wirkung, ganz ohne Verhandlungen.
    Die blöden Europäer halten ihren amerikanischen Unterdrückern auch noch die rechte Backe hin. Cowboys verstehen aber nur die Sprache der Macht und verachten europäisch/deutsche Unterwürfigkeit.
    Armes Deutschland, wer soll dich retten?

    1. *************** Kolonialmacht gesucht ************************************
      Ich, unterwürfig, blond, blöd suche Kolonialmacht, stark, reich,onkelhaft, bewaffnet, mit breiten Rücken. Gerne auch russophob, sinophob. Bewerbungen m/w/d unter den Kennwort EU-SOS an uschi@eu.heul
      ***********************************************************************************************

    2. Hier ein Tipp, wie Trump „funktioniert“ und wie am besten damit umzugehen sei:

      „Trump operates on two simple rules:

      For me to win, someone else has to lose; and,
      If someone capitulates to my demands, I can still get more.
      …..
      …. if you give in to Trump without a fight, you’re telling there’s more he can get from you.

      So fight.“

      https://www.ianwelsh.net/there-are-only-two-ways-to-handle-trumps-threats/

      Sieht so aus, als wäre China von selbst daraufgekommen. Als er das Zollspielchen in seiner ersten Amtszeit mit China gespielt hat, führte das u.a. hierzu.

      https://americanjournalnews.com/donald-trump-trade-war-suicide-rates-midwest-farmers-china/

  12. Gestern teilte mir Alex Kreiner im Nima-Interview mit, dass Amazon etwa 75% chinesische Waren verscherbelt. Ebenso sei ein Großteil der chinesischen Waren, die in den USA landen als europäisch zu werten, weil diese Waren von europäischen Herstellern in China erstellt werden.

    Hm dachte ich, Apple macht das doch auch – und am Abend hieß es, Elektronikgeräte und Computer aus China seien von den Zöllen ausgenommen. Na so was? Lassen etwa auch amerikanische Firmen ihre Waren in Massen in China produzieren? Was sagt Walmart dazu? Treffen die Chinazölle also nicht nur China, sondern auch Europa und die USA?

    Man sollte aber besonders bedenken, dass der Ukrainekrieg gerade lehrt, dass, wer keine substanzielle industrielle Basis besitzt, keinen modernen Krieg gegen einen gleichwertigen Gegner führen kann. Er kann ihn zwar führen, aber er wird ihn verlieren, weil es sich um eine Materialschlacht handelt. Das ist für ein Dienstleistungsimperium natürlich sehr unangenehm.

    1. Der Anteil bei Walmart dürfte auch gigantisch hoch sein, wie überall.

      Versuche doch einmal in Deutschland irgendwelche Produkte zu finden, wo made in Germany oder überhaupt EU drinne steht und auch wirklich drinne ist. Bei Lebensmitteln gibt es das vielleicht noch, wobei da auch viel geschummelt wird, z.B. Tomatensoße:

      WELTjournal +: Tomate global – Pomodori aus China
      https://www.youtube.com/watch?v=qLSXdR5BtpA

      Billige Lebensmittel aus Fernost – China in Dosen | SWR Doku
      https://www.youtube.com/watch?v=nL_78p6kljg

      wobei man leider aufpassen muss, was die ÖRR draus machen. Trauen kann man ihnen nicht, wegen ihrer Anti-China-Propaganda, wie auch den globalen Händlern.

      Ich vergeude jedenfalls regelmäßig viel Zeit auf der Suche nach heimischen und nachhaltigen Produkten. Manchmal finde ich aber echte Schnäppchen. Auch hilft es sich alte Produkte, die noch in Deutschland hergestellt wurden, zu besorgen zu Anschauungszwecken. Meistens stellt sich heraus, dass die besser waren, z.B. irgendwelche Werkzeuge oder Alltagsgegenstände, z.B. eine Holz- statt einer Plastikzahnbürste.

    2. Lassen etwa auch amerikanische Firmen ihre Waren in Massen in China produzieren?

      Genau das ist es ja, was ‚Globalisierung‘ meint – die Produktion ‚eigener‘ Waren in ‚fremden‘ Ländern. Und nicht etwa nur Welthandel, den gibt es bekanntlich schon etwas länger…

      Insofern ist der ganze Ansatz, es handele sich hier um Handelsungleichgewichte, verfehlt. Die Zölle treffen gerade auch das (eben nicht mehr so sehr) ‚heimische‘ Kapital empfindlich.

  13. Also…ich denke der Autor hat grundsätzlich Recht. Natürlich konsumieren die USA seit Jahrzehnten wesentlich mehr Güter und Dienstleistungen aus dem Ausland, als sie selbst erbringen – bekommen dadurch also sozusagen diese Dinge „geschenkt“ (nicht wirklich; sie verschulden sich dafür).
    Das ist eigentlich so trivial, daß es keiner Erwähnung bedürfen sollte.

    Und wenn man das Geld mal aus dem Bild mal kurz wegdenkt und annähme es könnten nur direkt Güter und Dienstleistungen getauscht werden – dann wären die USA instantan ein größes Stück ärmer, weil es keine Importe auf Pump gäbe.
    Die Existenz von Geld und damit Schulden verzögert die Verarmung und wohin das langfristig führt sieht man am Beispiel Griechenland.
    Die Tatsache daß der Dollar nicht schon längst ins bodenlose gestürzt ist (eben weil die US-Wirtschaft zuwenig konkurrenzfähige Produkte anbieten) verdankt er seiner Eigenschaft als Reservewährung und daß Öl in Dollar gehandelt wird. So muß Jeder der Öl will auch Dollar wollen und der Wert kann nicht beliebig abstürzen. Der Dollar ist sozusagen ölgedeckt statt goldgedeckt.

    Diese Tatsache kann sich jetzt natürlich der – sagen wir als blödes Beispiel – deutsche Radiergummifabrikant zunutze machen, indem er die USA als Fass ohne Boden für seinen Radiergummiabsatz benutzt. Als Kapitalist produziert er ja nicht Radiergummis für den Eigenbedarf, sondern um aus seiner Firma eine Rendite zu erzielen. Also sein in der Firma angelegtes Kapital zu vermehren. Er möchte Geld statt Radiergummis. Letztere müssen irgendwohin. Und da kommt ein Land daß sich (fast) unbegrenzt verschulden kann – also unbegrenzt Geld hat – als Radiergummiabnehmer gerade recht.
    So ganz(!) unbegrenzt ist die Schuldemacherei natürlich nicht. Irgendwann einmal (nur später als bei anderen Ländern) kommt das System an seine Grenzen. DAS vermute (!) ich könnte Trump gemeint haben, wenn er sagt daß andere Länger die USA ausgenutzt haben. Als Absatzmarkt und (fast) unendliche Geldquelle.
    Denn wie gesagt: Die Kapitalisten anderer Länder interessiert es nicht so sehr daß sie die USA mit endlosen Warenströmen versorgen, solange Geld zurück kommt daß einen Wert hat. Und Letzteres ist der Fall solange der Dollar den Status hat, den er hat und dieser ggf. auch mit militärischer Gewalt gestützt wird.

  14. die rolle der deutschen narretei ist trefflich beschrieben. die deutschen sind entweder kollektive diederich heßlings oder bluttriefende hunnen. (jetzt wollen sie gerade wieder blut sehen) die amplituden sind einfach zu gross. sie können sich nicht einfangen und im konzert der völker ein einfacher normaler bariton sein. sie sind madness. ein immerwährender störenfried. der sich auch permanent überschätzt. aber gott sei dank arbeiten sie nun konsequent an ihrer selbstabschaffung. die migration und bewusst, gerade durch so genannte ngo‘s betriebene denationalisierung, auch so benannt, im konzert (doppelt hält besser) mit der exponentiellen gefahr der auslöschung durch kernwaffen durch widerliche provokation des grössten nuklearstaates, deren bevölkerung man selbst vor ein paar jahrzehnten um 27 millionen menschen „reduzierte“. so traurig ich es finde aber es gab zwei momente, in denen sich die deutschen hätten beweisen können. das selbstbewusstsein, den russen vor 22 sicherheitsgarantien zu geben, die den krieg verhindert hätten und die wahl gerade eben, die vielleicht eine konsequente kurskorrektur ermöglicht hätte. nichts davon taten sie. feigheit, dummheit, eskalation und provokation sind und werden die folgen sein. und dass vernunft einkehrt? eine dümmliche hoffnung. wk II hat es endgültig gezeigt. nun schaut euch das rutschen in den abgrund an. die zeilen sind vielleicht eine ergänzung der worte des autors. ergänzend dazu sei die gläubigerschaft der brd gegenüber der ezb mit mindestens einer billion DURCH den handelsüberschuss. geld, dessen rückzahlung nicht terminiert ist

  15. Chinesischer Doppelschlag?

    Während die tributpflichtigen europäischen Staaten der niedergehenden US-Imperialmacht noch immer untertänig huldigen, erleben wir möglicherweise einen chinesischen „Doppelschlag“ gegen das durchgeknallte Imperium.

    Zölle, chinesische Gegenzölle und die Börsenreaktionen darauf, das wird überall diskutiert. Wenig Beachtung findet aber der Ausverkauf der amerikanischen Staatsanleihen, der die Zinsen auf über 4% hochtrieb. Das hat die US viel härter getroffen als Zölle und Börsenkurse. Die Frage ist, wer hat soviele US-Bonds verkauft? Waren das auch die Chinesen? Diese sind nach Japan der zweitgrößte Gläubiger der US und halten knapp 800 Milliarden-US-Staatsanleihen.

    Wir erleben die Geburt einer neuen Weltordnung. Europa steigt als Vasall der USA mit dieser ab, während China die neue Welthandelsmacht wird, bzw.schon ist.

    Wird China die marode deutsche Automobilindustrie retten, indem es sich einkauft und hier deutsch/chinesische Werke errichtet? Geld haben die Chinesen genug, sie können überall wo sie willkommen sind investieren….

    Man kann den deutschen Volk nur raten sinophil zu werden, denn aus China naht die Rettung!

    Und ein wenig konfuzianische Philosophie, vermischt mit reformierten deutschen Marxismus, würde auch aus den selbstverliebten deutschen grünen Kriegern vielleicht bessere Menschen machen?

      1. Woher weiß du das? Die Daten werden doch erst Monate später veröffentlicht und Japan hat offensichtlich im Februar verkauft.
        Es geht auch das Gerücht um eine Carry-Trader mußte einen Future schließen?

    1. Die USA versuchen, einen Anti-China-Block zu gründen, indem sie bei den verängstigten Handelspartnern großzügig auf Zölle verzichten, wenn diese sich bereit erklären, Zölle gegen Waren aus China einzuführen. Wären diese bei Verstand, wüßten sie, daß sie (nicht nur) sich nur mit einem Anti-US-Block retten können.
      Aber so, wie man meint, die Ukraine werde gewinnen und Russland werde man militärisch schlagen, meint man auch, die wirtschaftliche Zukunft läge im Westen.
      China in Deutschland investieren lassen? Eher flüchtet die ganze Industrie in die USA.

      1. Übrigens:

        „China has just announced a complete halt on all liquefied natural gas imports from the United States. A decision made abruptly with no prior indication, no phased reduction and no explanation beyond a terse statement from Beijing.
        ….
        China was one of the fastest growing markets for American LNG, importing more than four million tons annually. Cutting that overnight is more than symbolic, it’s surgical.

        Early reactions have been nothing short of panic.“

        To be continued, nehme ich an.

        https://johnmenadue.com/post/2025/04/us-lng-crippled-as-australia-seizes-us1-5b-trade-overnight/

        1. Ja, die Ölpreise rauschen in den Keller aber die Saudis haben Gegenmaßnahmen angekündigt und hoffen auf ussische Unterstützung

  16. Bilanzen werden in Geld ausgedrückt. Geld egalisiert alles, jegliche Information was da zu welchen Zweck im- oder exportiert wurde ist verschwunden. Eine sinnvolle Aussage, ob ein Defizit schädlich ist, oder was da eigentlich ausdrückt, ist damit nicht mehr möglich.

    Nehmen wir als Beispiel ein sog. „Rohstoffland“, welches mit erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt und unter Anwendung von billiger Kinderarbeit einen Rohstoff fördert und exportiert, weil es im eigenen Land mangels Kapital gar keine sinnvolle Anwendung für den gibt.
    Die USA werden vermutlich ein Leistungsbilanzdefizit zu diesem Land ausweisen, weil die Dollars, die der Rohstoff einbringt, wenn er billig in die USA verkauft wird, nicht alle in die USA zurückfließen.

    Aber ist das jetzt ein Ausdruck davon, dass sich dieses Land auf Kosten der USA bereichert? Wohl eher nicht.

    Zweiter Fall: ein US Konzern verlagert seine Produktion z.T. ins benachbarte Ausland (Mexiko), weil die Produktion dort billiger zu haben ist. Ein Teil der dortigen Produktion wird auch in die USA exportiert. Ist das jetzt ein Schaden für die USA? War der Kapitalexport nicht mal gewollt, sollte sich US Kapital nicht die ganze Welt als Markt, Werkbank und Ressource zu nutze machen?

    1. im-vertrauen-gesagt: „ein US Konzern verlagert seine Produktion z.T. ins benachbarte Ausland (Mexiko), weil die Produktion dort billiger zu haben ist. Ein Teil der dortigen Produktion wird auch in die USA exportiert. Ist das jetzt ein Schaden für die USA?“

      Für die Eigentümer des US-Konzerns ist es ein Gewinn, da mehr Profit dabei herauskommt. Für die Arbeiter des US-Konzerns in den USA ist es ein Verlust (des Arbeitsplatzes). Wer von den beiden ist also mit „USA“ gemeint? Der Eigentümer des US-Konzerns oder der Arbeiter für den US-Konzern?

      Es wird hier wie üblich nicht zwischen der gegensätzlichen Interessenlage von Kapital und Arbeit unterschieden. Der Erfolg von Trump beruht zum großen Teil darauf, dass er behauptet die Arbeitsplätze in die USA zurückzuholen, die die neoliberalen Globalisten zuvor ins Ausland trieben. Sie vermehrten damit zwar den Reichtum der Reichen und Superreichen in den USA, allerdings zu Lasten der Mehrheit des Volkes in den USA, das auf Arbeitsplätze angewiesen ist. Die Folge ist, dass die gut bezahlten Arbeitsplätze verloren gehen und nur schlecht bezahlte übrigbleiben. Was für die Gesamtgesellschaft ein sozialer Abstieg bedeutet ist für die kapitalkräftigen Globalisten ein Schlaraffenland – und natürlich auch für die Populisten, die daraus politisches Kapital schlagen können.

  17. Doch das Einzige, was die Handelsflüsse der letzten Jahrzehnte von archaischen Tributen unterscheidet, ist, dass dabei in die andere Richtung Geld geflossen ist.

    Nicht das Einzige. Tribute waren in der Regel, das Ergebnis von Kriegen oder das Ergebnis eines Unterordnungsverhältnisses, das nur mit der Drohung mit überlegener militärischer Macht erreicht wurde.

    Und dann? Bleibt ein Riesenland voller Menschen, das zum reinen Agrarland wird, weil es mangels Rohstoffen und Fachkenntnissen weder Maschinen noch Hochtechnologie herstellen kann. Geschenke sind nur schön, solange man nicht von ihnen abhängig ist.

    Nein, der Kontinent mit den fehlenden Rohstoffen ist Europa.

    Für die USA bedeutet das, dass ihre Bevölkerungszahl gleichmäßig ungefähr linear steigt und sich seit dem Zweiten Weltkrieg fast verdreifacht hat – ein Unikum unter den Industrienationen.

    Wieso fast? 1945 – 140 Millionen x 3 = 320 Millionen. USA heute 340 Millionen.

    Da aller wirtschaftliche Reichtum seine Quelle in der Arbeit hat, sollten US-amerikanische Politiker und Wirtschaftsführer für diese Einwanderung von Herzen dankbar sein. Solange aber – siehe oben – der erwirtschaftete Reichtum nicht nachhaltig verteilt werden kann, stellen zusätzliche Münder, die gefüttert werden wollen, nur eine Belastung dar.

    Ist doch Quatsch, dass alle zusätzlichen Münder gefüttert werden. Die arbeiten zum größten Teil und reproduzieren sich selbst als Arbeitskraft. Sagt der Autor einen Satz weiter oben doch selbst. Oder wie soll man sich das vorstellen? Erst arbeiten die Einwanderer und schaffen Reichtum – und dann muss man sie füttern? Das sind die Gedanken noch nicht zu Ende gedacht.

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