US-Präsident Biden feiert Nawalny nach seinem Tod als mutigen Freiheitshelden, während er den durch folterähnliche Haftbedingungen geschwächten Assange weiter hinter Gittern sterben lassen will und kritischen Journalismus bedroht.
Es ist ein erwartbares, aber dennoch groteskes Schauspiel, das westliche Regierungen gerade mit dem Tod von Nawalny aufführen. Wir wissen nicht, wie er gestorben ist und wer, wenn es kein natürlicher Tod war, dafür wirklich verantwortlich ist. Seine Haftbedingungen in Sibirien waren sicher furchtbar, offenbar wollte man ihn möglichst lebenslang wegsperren, vielleicht sollte er sterben, vielleicht wurde er auch umgebracht. Dass dies ausgerechnet zur Zeit der Sicherheitskonferenz geschah, mag, wie manche im Westen meinten, eine Botschaft des Kreml gewesen sein, das könnte man sich freilich auch andersherum vorstellen, wenn man an die Reaktion schon auf der Bühne der Sicherheitskonferenz denkt. Aber das wäre doch sehr verwegen, wenn der Arm der westlichen Geheimdienste so weit reichen würde.
Russlands Behörden zeigen wie üblich keinen Aufklärungswillen und bestärken den Verdacht, dass etwas vertuscht werden soll. Offensichtlich besteht Sorge, dass Navalnys Grab – man denke an Lenin – zu einem Kultort und Magneten für Oppositionelle werden könnte. Das dürfte der Grund sein, warum er heimlich beerdigt werden soll. Washington hatte aus ähnlicher Sorge die Leiche von Bin Laden im Meer versenkt.
Nawalny war ein auch witzig-lakonischer Aktionist und Spieler, ein Kämpfer gegen Korruption, ein politisches Programm hatte er allerdings nicht, jede Opposition zum Kreml war ihm recht. Wirklich gefährlich konnte er Putin wohl nicht werden, dazu hatte er zu wenige Anhänger und in Russland überhaupt zu wenig Popularität. Aber er hat mit seiner Organisation für frischen Wind in Russland gesorgt, war vor allem für jüngere Russen als leidenschaftlicher Kritiker ein Vorbild und seine im Internet präsente Organisation eine Plattform für Protest gegen das Putin-System, das natürlich im Westen ausgenutzt wurde – und mit seinem Tod weiter ausgenutzt wird.
Indirekt war natürlich das Putin-System schuld an seinem Tod, weil man ihn nach seiner weiterhin schwer verständlichen Rückkehr wie erwartet weggesperrt und seine Organisation verboten hat. Es geht das Gerücht, dass man ihn jetzt vielleicht austauschen wollte. Zu vermuten ist jedenfalls, dass man ihn gerne losgehabt hätte, weswegen man ihn schon nach dem mutmaßlichen Nowitschok-Anschlag nach Deutschland ausfliegen ließ. Anders als die zur Abschreckung inszenierte Ermordung des jungen russischen Piloten in Spanien, der vermutlich aus Geldgründen seinen Hubschrauber in die Ukraine flog und sich unter gefälschter ukrainischer Identität ein schönes Leben machen wollte, war klar, dass eine Ermordung von Nawalny Russland im Ausland schaden und auch innenpolitisch wenig nutzen würde, schließlich war er schon weit weg in Sibirien und nur gelegentlich einmal über Videos präsent.
Aber genug der Vermutungen, aufgestoßen ist mir vor allem die Inszenierung, die in Washington mit dem Tod des russischen Oppositionellen aufgeführt wird. Gestern hat Präsident Joe Biden Julia Nawalnaja mit ihrer Tochter Dasha in Kalifornien getroffen. Nawalnys Frau hat angekündigt, seinen Kampf fortsetzen zu wollen, vermutlich aus dem Ausland und nicht wie ihr Mann als Märtyrer, der bewusst seine Freiheit und sein Leben aufs Spiel setzte. Biden wollte sich mit ihr im Wahlkampf sehen lassen, wohl um als Kämpfer für Freiheit und Demokratie zu punkten, aber auch gegen seinen Widersacher Trump angesichts des derzeit schlecht verlaufenden Stellvertreterkriegs in der Ukraine und der blockierten Ukraine-Hilfe aufzutreten und Russland weiter zu dämonisieren. Nawalnys Tod dient auch dazu, weitere Sanktionen gegen Russland zu rechtfertigen, aber ähnlich wie im Israel-Gaza-Krieg auch zu kaschieren, keine Strategie zu haben, um den Krieg zu beenden.
Schlimmer ist allerdings die offensichtliche Doppelmoral in der moralischen Empörung über den Tod von Nawalny. Biden umarmte nicht Frau Nawalnaja, sondern Julia, um die besondere Nähe auszudrücken, und erklärte öffentlich, wie vorbildlich Alexei gewesen ist: „Alexeis mutiges Vermächtnis wird in Julia und Dascha und den unzähligen Menschen in ganz Russland, die für Demokratie und Menschenrechte kämpfen, weiterleben.” Für Demokratie und Menschenrechte also. “Heute Morgen hatte ich die Ehre“, so Biden dann doch wieder offizieller, „mich mit der Frau und der Tochter von Alexei Nawalny zu treffen. Wir werden morgen Sanktionen gegen Putin, der für seinen Tod verantwortlich ist, ankündigen. Wir werden nicht locker lassen.” Das Weiße Haus fasste das Treffen so zusammen, damit es jeder richtig versteht: “Der Präsident drückte seine Bewunderung für Alexei Nawalnys außergewöhnlichen Mut und sein Vermächtnis des Kampfes gegen Korruption und für ein freies und demokratisches Russland aus, in dem die Rechtsstaatlichkeit für alle gleichermaßen gilt.“
Gerade fand die letzte Anhörung im Fall von Julian Assange in London statt. Washington verlangt dessen Auslieferung, um ihn der Spionage anzuklagen und bis zu seinem Tod hinter Gittern zu bringen. Das Auslieferungsabkommen umfasst nicht Anklagen wegen politischer Vergehen. Assange wird nicht, mangels Gelegenheit, in einer gottverlassenen Gegend wie Sibirien eingesperrt, sondern wie ein Schwerverbrecher in dem Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, wo er unter Haftbedingungen leidet, die ebenfalls an psychische Folter heranreichen. Aus psychischen und physischen Krankheitsgründen konnte Assange nicht an der Anhörung teilnehmen.
Bidens Gerede über Demokratie und Freiheit wird schal, wenn er Assange nicht erwähnt und weiter an seiner Auslieferung festhält. Nawalny hat Korruption aufgedeckt, Assange hat Dokumente veröffentlicht, die amerikanische Kriegsverbrechen beweisen. Nawalnys Inhaftierung bedroht nicht prinzipiell die Pressefreiheit, auch wenn Russland diese immer weiter beschränkt, wohl aber würde eine Verurteilung von Assange die Pressefreiheit bedrohen, selbst wenn manche transatlantischen Propagandisten wie Stefan Kornelius in der Süddeutschen Zeitung die Verfolgung und Auslieferung von Assange rechtfertigen wollen, indem sie sagen, seine Veröffentlichungen, die von vielen Medien verbreitet wurden, hätten nichts mit Journalismus zu tun.
Es wirft auch ein schlechtes Licht auf Nawalnaja, wenn sie sich für Bidens Interessen einspannen lässt und nicht den amerikanischen Präsidenten auffordert, für Demokratie und Pressefreiheit die Anklage gegen Assange zurückzuziehen. Dass Biden dies nicht macht, zeigt nur, dass er Trump keine Flanke bieten will. Aber das ganze Kalkül demonstriert auch, dass es nicht um Freiheit, Demokratie, Menschenrechte oder was auch immer geht, sondern um Macht und geopolitische Interessen. Da kann der Tod eines Oppositionellen und die ähnlich schreckliche Inhaftierung eines anderen dem Zweck dienen. Die medialen und politischen Handlanger für solche Inszenierungen, dazu gehört die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP, sind mit ihrer „Realpolitik“ für ihre Feigheit zu missachten. Das hilft aber weder Assange oder Nawalny noch dem Recht.
Die UN-Sonderberichterstatterin Alice Jill Edwards hat in einem Brief an die britische Regierung gefordert, das Auslieferungsverfahren einzustellen:
“Julian Assange leidet an einer lang anhaltenden und wiederkehrenden depressiven Störung. Er wird als selbstmordgefährdet eingeschätzt. In den Vereinigten Staaten ist er mit zahlreichen Anklagen konfrontiert, u. a. unter dem Espionage Act von 1917 wegen angeblicher unrechtmäßiger Veröffentlichung von diplomatischen und anderen Kabeln und Dokumenten über WikiLeaks. Im Falle einer Auslieferung könnte er bis zur Verhandlung in langwieriger Isolation oder als Häftling festgehalten werden. Im Falle einer Verurteilung könnte er zu bis zu 175 Jahren Gefängnis verurteilt werden.
Das Risiko, trotz seines prekären psychischen Gesundheitszustands über einen längeren Zeitraum in Einzelhaft gehalten zu werden und eine möglicherweise unverhältnismäßige Strafe zu erhalten, wirft die Frage auf, ob die Auslieferung von Herrn Assange an die Vereinigten Staaten mit den internationalen Menschenrechtsverpflichtungen des Vereinigten Königreichs vereinbar wäre, insbesondere gemäß Artikel 7 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte sowie den entsprechenden Artikeln 3 des UN-Übereinkommens gegen Folter und der Europäischen Menschenrechtskonvention. Diplomatische Zusicherungen der Regierung der Vereinigten Staaten über eine humane Behandlung sind keine ausreichende Garantie, um Herrn Assange vor einem solchen Risiko zu schützen. Sie sind rechtlich nicht bindend, haben nur einen begrenzten Geltungsbereich und die Person, die durch die Zusicherungen geschützt werden soll, hat im Falle einer Verletzung der Zusicherungen möglicherweise keine Rechtsmittel.”
Ich habe relativ lange in Nordamerika (Canada & U.S.A.) gearbeitet und mehrere Wahlperioden live miterlebt.
Olympische Spiele und die damalige Fußballweltmeisterschaft gehörten dazu.
Die jetzige Aufführung des Weißen Hauses mit den beiden Frauen fallen auch unter Wahlkampf und ist meiner Meinung nach für Biden nicht positiv, da er die eigentlichen Problematiken wie Migration, Clean Energie und Infrastruktur dabei nicht berücksichtigt. Auch seine fehlende Empathie bei Besuche in Katastrophengebieten wie z.B. auf Hawaii haben ihm schon einiges an Reputation gekostet.
Auch das er weiterhin den kognitiven Test ablehnt kann ihn letztendlich sogar eine Kandidatur kosten.
Sei es wie es ist, mit solchen Scharaden, seinen beleidigenden Reden während Interviews zeigt sich einmal mehr welche ein Regime in den U.S.A. herrscht und munter Menschenrechtsverletzungen, Bombardierungen und Ermordungen unerwünschter Personen weiterhin ohne große Kritik unserer Politikerinnen und Politiker fortsetzen kann.
Zur angeblichen Vergifung des Herrn N. (Bundespressekonferenz)
BR: Herr N wurde mit einer besonders tötlichen Variante des Nervengifts Nowitschok vergiftet. Die Bunzreplik Deutschland hat die entsprechende Wasserflasche sichergestellt.
Q: Können SIe sagen, welche genaue chemische Zusammenstzung das Gift hatte?
BR: Diese Information würde die Sicherheit der Bunzreplik Deutschland gefährden.
Q: Können Sie wenigstens sagen, wieso diese Information die Sicherheit der Bunzreplik Deutschland gefährdet?
BR: Auch diese Information würde die Sicherheit der Bunzreplik Deutschland gefährden.
Daraufhin aus der Nawalny-Clique: Herr N wurde nicht mit einer Wasserflasche, sondern mit einer Unterhose vergiftet.
Zur politischen Agenda des Herrn N: in Rußland leben Millionen Muslime und Asiaten, diese sind nach Aussage des Herrn N “Kakerlaken”.
Zum Charakter der Dame Nawalnaja: diese soll sich noch zu ihrer Zeit als Strohwitwe ausgelassen vergnügt haben, u.a. mit einem der Bosse der Desinformationsplattform Bellingcat.
Wie verkommen muss man sein, um diesen Halbwelt-Bodensatz internationaler Geheimdienstaktivitäten als Helden abzufeiern!
Ich schlage nachträglich das Bundeswehrlabor für den Nobelpreis vor.
Ihnen ist doch tatsächlich der Nachweis einer Substanz unterhalb der Molekülgrenze gelungen.
Die trauernde (?) Witwe reiht sich ein in eine ganze Reihe historischer Beispiele wo Witwen (oder manchmal auch Schwestern) recht gut vom Kapital der Berühmtheit oder Verdienste des Verstorbenen gelebt haben und dabei oft ihre ganz eigene Agenda mit dem Erbe betrieben haben.
Für mich ist die ganze “Show” nur noch unerträglich.
Mehr ist das nicht!
Alles für den Wahlkampf und den militärisch-industriellen Komplex…
Dabei noch einen möglichen Krieg mit Russland riskieren.
Mir fällt es schwer, sehr schwer, da noch die Fassung zu halten.
“ein Kämpfer gegen Korruption” – was ist mit seinem Betrug bei Yves Rocher und seinen Offshorekonten auf Zypern?
Naja. Eigentlich hatte er eine Bewährungsstrafe bekommen. Als er in Deutschland seinen Putins-Palast-Animationsfilm drehte, hielt er seine Bewährungsauflagen (wöchentliche Meldung bspw. bei Konsulat) nicht ein und deswegen wurde bei seiner Rückkehr die Bewährung in eine Haftstrafe umgewandelt.
Es kam dann noch eine Geldstrafe wegen Verleumdung eines Weltkriegsveterans dazu.
Dann wurde Nawalny noch wegen Veruntreuung von Geldern einer Stiftung und Beleidigung einer Richterin verurteilt.
Die Wikipdia-Behauptung, dass er wegen “angeblicher Veruntreuung” verurteilt wurde, ist falsch. Was denken sich die Nato-Trolle, die so einen offensichtlichen Schwachsinn in die Wikipedia reinschreiben?
Der Schwachsinn wiederholt sich dann sofort bei seiner nächsten Verurteilung. Wikipedia-Behauptung: Veruteilung wegen “Gründung und Finanzierung einer angeblich extremistischen Organisation”.
Man würde erwarten, dass solche Behauptungen in der Wikipedia mit Links zu übersetzten Urteilsbegründungen o.Ä. belegt werden müssen, aber nicht wenn Nato-Trolle am konstruieren sind.
Ich bin nur noch angewidert von der Doppelmoral und dem Niveau, dass in der Politik herrscht. Habeck beispielsweise ist es nicht peinlich die Nachdenkseiten öffentlich als Russlands Berichterstatter zu bezeichnen. Er wähnt sich, Besoffen von seinem Moralismus, auch noch im Recht. Vielleicht spielt da Kokain eine Rolle?
Merken Die nicht das ihre Art der Kommunikation als letztendliche Konsequenz, einen Weltkrieg zur Folge hat?
Entweder sie merken es nicht, oder es ist ihnen egal, beides gleich schlimm. Im bösesten Falle haben sie es gar darauf angelegt, weil sie merken, dass sie die Karre hoffnungslos in den Dreck gefahren haben und auch nicht mehr rausbekommen, weil unwillig oder unfähig ihren untauglichen Gesellschaftsentwurf zu ändern.
Und bitte immer bedenken, klar ist Habeck ein Idiot, aber die Fatzken, die sich in gotteslästerlich zynischer Weise christlich und demokratisch nennen sind keinen Deut besser, nur raffinierter.
Mit dieser Szenerie bei der BPK hat der Kinderbuchautor vollends die Hosen heruntergelassen…dass er Florian Warweck nicht gleich von seinen olivbraunen SchergInnen abführen ließ…wenn so ein “kriechend Führender” die Worte “liberale Demokratie” im Munde führt, ist Orwell’sche Gefahr im Verzug.
Dieses Schmierentheater ist nur noch ekelhaft.
Und bei dieser exakt terminierten und orchestrierten Propagandashow sollte man sich auch fragen ob hier nicht die Förderer und Ausbilder von Herrn Nawalny seinen Tod selbst herbeigeführt haben um aus ihrem Investment noch einen maximalen Nutzen ziehen zu können. Ein toter Nawalny nutzt dem MI6 und der CIA als eine Art Märtyrer doch sehr viel mehr als dieser, im Knast kaltgestellte, rassistische Querulant noch hätte bewirken können.
Und dass sie ihre eigenen Leute umbringen, wenn es passt, hat man nach dem Kennedy-Mord, übrigens auch CIA-geführt, an der Ermordung von Lee Harvey Oswalds gesehen.
Und gibt es da nicht noch ein paar Fragen zu 9/11?!
Wenn sie gemerkt haben, dass N. innenpolitisch nichts bewegt in ihrem Sinne, so in Richtung Farbrevolution und Regime-Change., dann ist so ein schöner Märtyrertod doch Gold wert für die Propaganda und zur Ablenkung von all den weltpolitischen Katastrophen, die da angerichtet und forciert werden.
Und wo sind eigentlich die Skripals?
Ich weiß nicht, ob jemand, der das Kakerlaken – Video kennt, auch nur ein einziges gutes Wort über ihn verlieren wird. Jedenfalls, wenn er nicht so unterwegs ist, wie der Verstorbene.
Selbstverständlich weiß ich nicht, ob die Russen sich seiner entledigen. So wenig wie jeder von denen, die dies lautstark behaupten, es weiß. Sein Tod zum Termin der Sicherheitskonferenz ist für mich, wenn er ein gewaltsamer war , nicht plausibel. Aber angenommene Plausibilitäten haben nichts mit Beweisen zu tun.
Der geschätzte Chefredakteur beklagt den mangelden Aufklärungwillen russischer Behörden. Er würde das sicher nicht einfach so daher schreiben, wenn er nicht mehr wüsste. Leider schreibt er das nicht, was er weiß, so dass man es glauben muss. Oder eben auch nicht.
Ich gestatte mir an dies Stelle den Hinweis, dass in Deutschland die Erstellung eines gerichtmedizinischen Gutachtens im Durchschnitt ein halbes Jahr, mindestens etlichen Wochen, oft auch sehr viel länger dauert. Aber, und wir alle wissen das nur zu genau, brauchen die Russen keines zu erstellen, weil jedes Ergebnis, das nicht der bisher ohne jedes Gutachten verkündeten Mordgeschichte entspricht, bestritten wird.
Es ist alles so abgrundtief lächerlich und ich frage mich sehr ernsthaft, wie man als Mensch, der in den offiziell lizensiertern Wahrheitsmedien arbeitet, morgens in den Spiegel schauen kann, ohne sich zu übergeben. Aber anderseits weiß ich das natürlich auch nicht. Vielleicht beginnen sie, jedenfalls die Kollegen mit einer verbliebenen menschlichen Grundausstattung, genau so ihren Tag.
Dem Verweis auf Assange, der vor unser aller Augen Stück für Stück ermordet wird, kann man als anständiger Mensch nur ausdrücklich zustimmen. Diese Demonstration “westlicher Zivilisation ” ist überzeugend. Warum, fragt man sich immer öfter, sehen sie das jenseits unserer Welt nicht überall so?
“Ich gestatte mir an dies Stelle den Hinweis, dass in Deutschland die Erstellung eines gerichtmedizinischen Gutachtens im Durchschnitt ein halbes Jahr, mindestens etlichen Wochen, oft auch sehr viel länger dauert.”
In GB kann sich das Jahre hinziehen. Der Coronerbericht zum Ableben der Dame Sturgess, die Mitte 2018 angeblich ebenfalls an Novitschok verstorben sein soll, liegt immer noch nicht der Öffentlichkeit vor.
Worüber reden wir hier also?
Überhaupt mal den Ball flach halten, wer ist nicht schon im Westen alles eines seltsamen Todes gestorben, in der Badewanne, an “versagenden ” Bremsen, am schlecht gepackten Fallschirm, an einer auf mysteriöse Weise aus dem Grabe gestiegene RAF…… oder durch mysteriöse Junkies, wie ein gewisser Herr Palme….
In westlichen Staaten liegt die Aufklärungsquote bei Mord sehr hoch, so um 80% schätze ich mal im Mittel. Nur bei unliebsamen unbequemen Politikern, da sinkt sie seltsamer Weise gegen 0%. Ein Schelm wer böses dabei denkt…
“Und natürlich bekennen sich die katholischen deutschen Bischöfe zur Waffenhilfe für die Ukraine”
Ach so gleich noch mit erledigt: Es ist ein weit verbreiteter Irrtum solche religiösen Organisationen hätten irgendwas mit Glaube an, oder gar Demut vor Gott zu tun.
Und was den Unwillen zur Aufklärung betrifft: Nicht immer gleich von sich auf andere schließen….
Heute morgen wurde im DLF Navalny ein “Widerstandskämpfer” genannt und mit Willy Brandt verglichen; der eine wurde schon mit der Benennung eines Airports geehrt. Die Ehrung das anderen steht noch aus, soll aber unbedingt in Berlin stattfinden, am besten in der Nähe der Charité. Findet jedenfalls der ehemalige Berliner Bischof, der auch meinte, N. habe “ein herausragendes zeithistorisches Verhältnis zu Berlin” und in der Charité “ist er ja geheilt worden” sagte er der Berliner Zeitung (22.2. S.4).
Und natürlich bekennen sich die katholischen deutschen Bischöfe zur Waffenhilfe für die Ukraine, und Bätzing persönlich erklärte ” „Vielleicht ist Putin nicht verrückt, aber böse ist er“. Da stelle sich die Frage, was helfe, einen Bösen aufzuhalten.”
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/deutsche-bischoefe-sagen-ja-zu-waffenlieferungen-in-die-ukraine
Dann ist ja alles klar. Wenn der Teufel benannt ist, kann es bis zum Heiligen Alexeij, der sein Leben gab, um das Böse an sich zu bekämpfen, nicht mehr lange dauern. Inzwischen hält zwar nicht die Mutter Gottes, aber die Witwe des Saint to be, propagandistisch wie finanziell wohl ausgestattet, die Stellung. (Nein, jetzt kommt nichts Näheres dazu, nur daß sie in den letzten 2 Jahren zu beschäftigt war, um ihren Alexeij zu besuchen).
Hallelujah.
Heiligen-Status?
Das ist dem SPIEGEL, Deutschlands Fachblatt für religiöse Inbrunst, noch eine Nummer zu klein:
“Zum Tod des russischen Oppositionsführers: Nawalny wird der Messias des neuen Russlands sein”
Ein Mikhail Zygar bekennt dort in seiner Kolumne:
“Ich habe Alexej Nawalny immer für unsterblich gehalten. Noch vergangene Woche bekam ich Post von ihm. Nun dürfen wir angesichts seines Todes nicht die Hoffnung verlieren. Die kommenden Generationen werden zu ihm aufschauen, nicht zu Putin.”
https://www.spiegel.de/ausland/nawalny-wird-der-messias-des-neuen-russland-sein-kolumne-von-mikhail-zygar-a-90a9ed0e-7945-4699-a6d5-38d306389114
Motto: Putinus Pilatus wird noch bereuen, dass er den Messias des SPIEGEL gekreuzigt hat…
Zu obigem Artikel:
“Nawalny war ein auch witzig-lakonischer Aktionist und Spieler, ein Kämpfer gegen Korruption, (…)”
Statt “witzig-lakonisch” könnte man auch sagen: “manisch-depressiv”. Nicht nur das irritierende ständige Grinsen auf Fotos (auch als Gefangener in Handschellen) deutet darauf hin. Sondern auch der nicht unerhebliche “Verzehr” von Psychopharmaka,
https://www.broeckers.com/2024/02/23/3-jt-101-palao-inklusion/
(Dort wird auch thematisiert, dass warum die werbewirksam trauernde Witwe Julia Navalnaja schon emsig durch den Westen tingelt und Reden schwingt, während die Leiche des verblichenen Gatten noch auskühlt – die eheliche Bindung dürfte nämlich schon längere Zeit ebenfalls erkaltet sein, anders als die neu erwachten politischen Ambitionen der schönen Dame.)
Und sein Kampf gegen Korruption relativiert sich, wenn man weiß, dass er im Kielwasser seines Bruders wegen geschäftlichen Betrügereien 2014 verurteilt wurde.
Tagesschau: “Während der Bruder die Strafe absitzen muss, erhielt Nawalny selbst Bewährung”
– dem Gericht ging es offentlich nicht um den größeren Polit-Star der beiden, sondern tatsächlich um die Gaunerei, an der Alexej N. zwar beteiligt war, bei der aber dennoch der andere Bruder die Hauptrolle hatte,
https://www.tagesschau.de/ausland/nawalny-portraet-101.html
Zwar bestritt das geschädigte französische Unternehmen Yves Rocher “mehrfach” die Anklagepunkte (=Tagesschau), aber ich erinnere mich dunkel an damalige Berichte, dass seinerzeit Rocher das Strafverfahren selber angestoßen hatte – und es nach mutmaßlich “wertewestlichem” Eingreifen dann sich doch anders “überlegte”.
An ein “westliches Eingreifen” muss man auch beim Bericht der BILD von vorgestern denken:
“Geheimer Überfall-Plan enthüllt: Anti-Putin-Kämpfer wollten Nawalny befreien”,
https://m.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/geheimer-ueberfall-plan-enthuellt-anti-putin-kaempfer-wollten-nawalny-befreien-87240368.bildMobile.html
Das „Russische Freiwilligenkorps“ (RDK), eine “russische Anti-Putin-Zelle” habe nach eigenen Angaben dies angeblich geplant. Die Charakterisierung der Gruppe zeigt die Glaubwürdigkeit der Nachricht:
Es sei “eine ultra-nationalistische Widerstandsgruppe, deren Mitglieder auch in der Ukraine gegen russische Truppen kämpfen”
Daran passt nur, dass der jetzt vom Westen in den Heiligenstand erhobene Nawalny seine Polit-Karriere als Rechtsradikaler begann. Dass russische Rechtsradikale mit Ukrainern gegen Russen kämpfen, kann dagegen nur in einem westlichen Bellizisten-Gehirn entstanden sein, wonach der Hass von Ukrainern UND Russen gegen Putin so groß sein muss, dass sich im Ukraine-Krieg Nazis beider Seiten sogar verbrüdern – Hauptsache es geht gegen Putin!
Aus dem Carlson-Interview mit W. Putin (in der Übersetzung der NDS):
„Es gibt eine Kampfbegegnung auf dem Schlachtfeld, hier ein konkretes Beispiel: Ukrainische Soldaten wurden eingekesselt (dies ist ein Beispiel aus dem wirklichen Leben), unsere Soldaten riefen ihnen zu: “Es gibt keine Chance! Ergeben Sie sich! Kommt raus und ihr werdet leben!” Plötzlich schrien die ukrainischen Soldaten von dort aus in perfektem Russisch: “Russen ergeben sich nicht!”, und sie kamen alle um. Sie identifizieren sich immer noch als Russen.“
In Herrn Putins Kopf würde ich jetzt nicht unbedingt ein westliches Bellizisten-Gehirn vermuten …
In der ukrainischen Armee wird überwiegend Russisch gesprochen, und natürlich dienen dort auch ethnische Russen mit ukrainischen Pässen. Wieso die sich lieber erschießen lassen als sich zu ergeben, verstehe wer mag und schon gar nicht verstehe ich, wieso Putin dies als besonders ehren-/ beispielhaftes (weil russisches) Verhalten hervorhebt.
In der Bevölkerung sind die “ethnischen” bzw. “nationalen” Grenzen in der Tat verschwommen bzw. sowieso eher (von interessierter Seite) künstlich geschaffen:
Selenskis Heimatdorf liegt mitten in der Ukraine, seine Muttersprache war aber Russisch wie bei den Klitschko-Brüdern und bei der blonden Zopfgretel-Gasprinzessin Julia Timoschenko, die sich 2014 in einem Telefonat auskotzte, eine Atombombe auf Russland werfen und Putin eigenhändig mit dem MG erschießen zu wollen.
Selenskis neu eingesetzter Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj (=ukrainische Schreibweise) ist in Russland geboren, zog nach seinem Studium 1986 (noch in Sowjet-Zeiten) in die Ukraine, spricht aber noch immer ein nur sehr schlechtes Ukrainisch. Jedoch nicht sein “Sprachdefizit” bremst seine Beliebtheit – sondern weil er rücksichtslos Soldaten verheizt, was ihm intern den Beinamen “Schlächter” einbrachte.
Dass schießwütige nationalistische Wirrköpfe sich “über-national” zusammenschließen, kann ich also nicht ausschließen. Ob sie dabei von irgendwelchen Ideologien oder nur von reiner Mordlust oder einem Sold angelockt werden, wäre im Einzelfall zu klären, weil alle Konstellationen (und Kombinationen – siehe Timoschenko) vermutlich vorkommen.
Selbst Putin-Hass mag gelegentlich darunter sein. Die Darstellung der BILD-Bellizisten missfällt mir dennoch, weil es für sie nur den Putin-Hass gibt und dessen vermeintlich einigende Kraft alle Beteiligten, seien sie noch so braun oder wirr, quasi zu lauteren Helden macht.
Die Spur des (westlichen) Geldes wird dabei völlig ignoriert, obwohl sie gerade bei den Eheleuten Nawalny mit den Händen zu greifen ist:
Wer hatte Nawalny auf die Schnelle Fluticket und Einreise-Visum von Sibirien nach Berlin beschafft und die Kostentragung für die Behandlung in der Charité samt Reha im Schwarzwald geklärt? Wer finanzierte den aufwändigen, in Deutschland und USA gedrehten Anti-Putin-Film, der unter Nawalnys Namen veröffentlicht wurde?
Nawalny war noch keine 24 Stunden tot, da schwang Julia Nawalnaja schon eine große Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz, was erst der Auftakt zur großen Welt-Tournee war:
Am Montag (3 Tage nach dem Todesfall) Auftritt bei den EU-Außenministern und EU-Ratspräsidentschaft und nach noch nicht einmal einer Woche (noch bevor die Leiche an die Schwiegermama ging) die fotogene Umarmung mit Joe Biden.
In Tacheles # 128 (Thomas Röper und Peter Stein) kommt es zur Sprache,
https://www.youtube.com/watch?v=iXGQ-8CfE2I :
Nicht nur Nawalny selber pflegte längst eine andere Beziehung – auch seine jetztige Witwe hat seit der Einkerkerung des geliebten Gatten 2021 mindestens den zweiten Lover, mit dem sie z.B. kürzlich ein Wochenende für 4.000 Dollar in einem Schweizer Hotel verbrachte. Sie lebt also auf großem Fuß (wie sie sich auch im Internet gegenüber ihren Followern präsentiert) und braucht Geld-Nachschub.
Der neue Lover schafft die nötigen Connections: Er ist bei “Bellingcat”, dem angeblichen Enthüllungs-Portal, das mehr oder weniger eine Filiale des britischen Geheimdienstes ist.
Und jenem kann man triftige Motive für ein Sich-Hingezogen-Fühlen zu nützlichen russischen Rechtsradikalen durchaus unterstellen. Bei den Ukro-Nazis dürfte das ja unbestritten sein.
Werter Herr Rötzer, wenn US-amerikanische und israelische Geheimdienste nach Gusto in allen Teilen der Welt operieren und mal hier eine Pipeline, mal dort ein paar Forscher in die Luft jagen können – glauben Sie, dass es wirklich so sehr verwegen wäre, davon auszugehen, dass die auch in ein russisches Gefängnis reinkommen? Und sei es in eines, das hinter dem Polarkreis liegt? Zumal, wie hier am Wochenende im Forum bereits erörtert wurde, russische Gefängnisse jetzt beileibe keine uninfiltrierbaren Bastionen sind?
Und gerade auch die so abgestimmten wie eingeübten Reaktionen sowie die Unmengen an Artikeln zu dem Fall, die wie auf Knopfdruck abgefeuert wurden, geben dem ganzen doch ein ziemliches Geschmäckle. Mir ist ja durchaus bewusst, dass viele Redaktionen zu gewissen Persönlichkeiten Nachrufe im „Giftschrank“ liegen haben, um bei Bedarf schnell etwas zur Hand zu haben. Aber der Vorgang hier wirkt doch sehr orchestriert.
„Wie üblich“? Ist das im Russland abseits westlicher Mythen so „üblich“?
Erscheint mir eher als ein weit verbreitetes Vorurteil, das man sich hierzulande in den letzten Jahrhunderten so zurechtgelegt und kultiviert hat. Russland – das Land, wo es keine funktionierende Polizei und „Rechtsstaatlichkeit“ gibt.
Natürlich hat hier auch jeder seinen „Revisor“ gelesen und kennt genug Geschichten über das russische Justizsystem. Das ändert bloß nichts daran, dass diese Aussage sehr pauschal ist. Ich denke, gerade die in Russland vor Ort lebenden Mitforisten haben da eine andere Sicht drauf.
Ja genau. Die Amis haben den Leichnam Bin Ladens ins Meer gekippt – da findet allenfalls Käptn Nemo noch dessen letzten Ruheort. Die Russen hätten den Körper Nawalnys ja auch im Weißen Meer oder sonst irgendwo verkappen können, aber nein, sie müssen ja nach irgendeinem Friedhof suchen. Und vorher noch Proben entnehmen und irgendwelche gerichtsmedizinischen Nachforschungen anstellen. In Deutschland gehen die ja immer ratzfatz, hat man ja während des Pandemieregimes gemerkt. Zack, aufgeschlitzt, untersucht und – fünf Minuten später lagen alle Ergebnisse vor (also natürlich nur, wenn man mal untersucht hat^^). Aber die Russen wollen uns weiß machen, sie brauchten für “toxikologische Untersuchungen” bei einem Drogenabhängigen Wochen…
Kurzum: Sind die mal wieder dumm, die Russen! (<= Achtung Zynismus). Oder – nur ein ganz kleines oder – ist Nawalny vielleicht abgesehen von Beschäftigungs- und Schreibtherapien für manche westlichen Redaktionsstuben, Tinderblasen und deutsche Zentralräte der berufsempörten Grün*innen so irrelevant gewesen, dass es wurscht ist, wo er begraben wird? Und die Gerichtsmedizin vielleicht kein Fleischereiwettbewerb, sondern eine Fachdisziplin, bei der es auch mal etwas länger dauern kann?
Ach – und könnte es sein, dass bisher die meisten Aussagen über Nawalnys Leichnam und Beerdigung von dessen Angehörigen und seiner Organisation geliefert werden – also nicht den unbefangensten Zeitgenossen? Wollen wir vielleicht noch ein bisschen zu warten, was sich noch an anderen Aussagen so ergibt…?
Aha!
Oh ja, die Kakerlaken und sonstigen „rechtsoffenen“ Videos lebten wirklich vom tiefsinnigen, feinen Humor. Da haben Mitforisten bereits drauf verweisen. Jaja, ein Humor so zärtlich und tiefgründig wie eine grobe, schartige Axt…
„Frischer Wind“ – wohl eher der Muff von 1000 Jahren…
Nun gut – aus anarchistischer Perspektive ist jede Form von Freiheitsentzug und Erkrankung / Tod im Knast eine Folge gouvernementaler Repression. Klare Kiste. Aber um diese Art von Generalkritik geht es hier ja nicht. Denn dann wäre ja auch Merkel indirekt schuld an Herrn Kachelmanns Verknastung vor fünfzehn Jahren oder Herr Steinmeier sogar direkt am Folterurlaub von Murat Kurnaz… wait a moment.
Im vorliegenden Fall stellt sich darum die Frage: Was hätten die Russen denn anderes machen sollen als ihn vor Gericht zu stellen? Einfach bei seiner Einreise alle Anklagepunkten fallen lassen? Weil es der frische, witzige Herr Nawalny ist, der mit den tollen Freunden aus dem Westen?
Und was hätten wir eigentlich gemacht, wenn bei uns einer einreisen würde, gegen den Anklagen vorliegen? Oder auch nur einreisen könnte? So ein Edik Snodonow vielleicht? Bestimmt keinen crazy shit wie die Maschine des bolivianischen Präsidenten zum Landen zwingen oder so…
Ach, das ist jetzt abschließend geklärt, was da geschehen ist? „Wir“ wissen jetzt, dass der FSB da was zur Abschreckung veranstaltet hat? Na wunderbar, dann können wir den Fall ja auch zu den Akten legen…
In Russland kann man allenfalls gelegentlich ein Briefchen schreiben, ein Video drehen, eine Pressekonferenz hinter Gittern abhalten. Das ist eben der Unterschied zu Assange, Ballweg und anderen Inhaftierten im Westen, die täglich ihre FaceTimes, TikTok-Podcasts und YouTube-Livestreams veranstalten können. Und ich erinnere mich noch gut an die wöchentlichen Happenings von Baader, Meinhof und Co., die sie in Stammheim abhielten… oder Gonzalo Lira, der bis zum Schluss aus seiner Zelle bloggte… wait a moment.
Könnte es sein, dass das ach so repressive Russland nicht ganz so repressiv und böse ist wie gedacht? Gerade wenn Gefangene regelmäßig aus dem Knast twittern, schreiben und sonstige Sperenzchen treiben können? Britisches internment (Grüße nach Nordirland gehen raus) und deutsche Isolierhaft erscheinen mir da doch restriktiver als so manche russische „Strafkolonie“, aber vielleicht kann Kollege @ aquadraht zu den Knast-spezifischen Aspekten noch Genaueres nachreichen.
That’s not a bug – that’s a feature. Wenn Washington die Kriege beenden wollte, müsste es bloß seine Subsidien und Waffenlieferungen einstellen, seine special und sonstigen forces abziehen, sowie Kiew und Tel Aviv auffordern sich an die Verhandlungstische zu begeben. Und Berlin könnte selbiges tun – als zweitgrößter Waffenschieber und / oder Geldgeber in beiden Konflikten.
Oder wie wäre es mit „friedenserzwingenden“ Maßnahmen? Die lieben die Grünen doch so. Also – wann blockiert die „Hessen“ die Straße von Gibraltar oder den Suez-Kanal für israelische Schiffe? Oder hilft bei der Flugverbotszone über Gaza – der Mehrheitsdeutsche liebt doch Flugverbotszonen so sehr. 60 % wollten in Umfragen eine über der Ukraine, da könnten “wir” doch glatt noch eine im Östlichen Mittelmeer errichten… Und wann wird der Luftraum gesperrt, sodass keine Flüge mehr nach Rzeszów gelangen können? Oder das KSK nach London geschickt, um Assange rauszuholen? Wäre vermutlich der erste Einsatz, bei dem die Truppe aus Calw mal auf der richtigen Seite der Geschichte stünde…
Ne, die Erzählung vom angeblichen „Mangel an Strategien“ ist eine Nebelkerze – es gibt jede Menge Strategien und im Forum hier werden die ja auch regelmäßig genannt.
Waren die holden Damen wieder auf Shoppingtour? Oder ein paar ihrer unehelich ehelichen Lover besuchen? Oder bloß urlauben? Ach, ich habe keinen Bock mehr auf den Quark. Ich bin raus, macht euch nen schönen Nachmittag…
Lieber @Altlandrebell,
Ist ja gut und richtig, was Sie schreiben. Nur denke ich, dass Sie bei Florian Rötzer offene Türen einrennen – und im Forum sowieso: Die Kotztüten waren doch im Nu vergriffen, was ich als gutes Zeichen werte, nicht etwa als Allergie gegen Florians wichtigsten Punkt: Julian Assange. Der, immerhin, lebt noch ein bisschen, im Gegensatz zu jenem Kakerlaken-Amigo, dem Sie die gebührende Grabrede verpasst haben.
Zu den Haftbedingungen in russischen Gefängnissen (pardon, da gibt es ja nur “Strafkolonien oder -lager) hat Röper einiges gechrieben in diesem Artikel
https://www.anti-spiegel.ru/2024/nawalnys-gesundheit-und-russische-wahlen/
unter der Zwischenüberschrift “Russische Gefängnisse”. Das ließe jedem westlichen Justizbeamten die Haare zu Berge stehen, was da alles möglich ist, (ob wg. Korruption, Schlamperei, oder was auch immer). So war es z.B. auch der Novaja Gazeta möglich, nach Navalnys Tod Kontakt zu einem Insassen aufzunehmen und von ihm zu hören:
“It all started when they really sped up our evening search. This usually happens on holidays when the guards are in a hurry to go and celebrate, but yesterday wasn’t a holiday. Then they locked us up, forbade any movement between barracks, and tightened security. We heard cars drive onto the prison grounds late at night but couldn’t see through our cell windows what they were,” the inmate told Novaya Europe.
He said that guards conducted an in-depth search of the prisoners’ cells first thing the next morning, seizing phones, decks of cards, and even coil heaters which they had previously turned a blind eye to. The guards made it sound like there was an outside inspection coming up.
“Usually both the administration and the inmates find out about such inspections about a month in advance and prepare for them because neither the guards nor the prisoners want the inspectors to find any violations. And so we were expecting an inspection out of the blue! Something must have happened.”
….
Novaya Europe’s source said he thought the administration looked totally wrong-footed by Navalny’s death, remarking how both the warden and the penal colony’s head of operations both looked distraught in the immediate aftermath of the news being announced.”
https://novayagazeta.eu/articles/2024/02/18/a-mysterious-commotion-en
https://www.jungewelt.de/artikel/469932.free-mumia-solidarische-gegenwehr.html
Es gibt schon den so ähnlichen Fall zu Assange: Mumia Abu-Jamal
Zum Tod des rechtsextremistischen russischen Rassisten Nawalny: Sollte dieser getötet worden sein, so spekuliert der für gewöhnlich gut informierte Ex-CIA-ler Ray McGovern eher auf den britischen MI6 als Verantwortlichen (Minute 14 bis 17):
https://weltwoche.ch/daily/traut-niemandem-nawalny-assange-lira-und-selenskyjs-debakel-in-awdiwka-dettlings-mutiger-einstand-pruegelnde-eritreer-von-der-leyen-will-nochmals/
Ray McGovern ist nicht irgendein Ex-„Wald-und-Wiesen“-CIAler, sondern gehört dem Lenkungsausschuss einer Organisation ehemaliger CIA-Mitarbeiter („Veteran Intelligence Professionals for Sanity“) an, war u.a. verantwortlich für das morgendliche Briefing des US-Präsidenten George H.W. Bush (nicht George W.) und hatte zu diesem später auch private Kontakte.
Mein Sohn geht in die 6. Klasse. Sie mussten sich im Unterricht die Logo-Sendung zu Nawalnys Tod anschauen.
Die politische Indoktrination muss früh beginnen und möglichst lückenlos weitergehen. Und dabei kann sich der Staat, welcher auch immer, auf unzählige willige Helfer verlassen…
Typisch für totalitäre Systeme, bis in die Familie hinein. Abartig.
“In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.” (Egon Bahr)
Genau das sollte man nicht vergessen.
In einem anderen Forum schrieb letztlich eine Dame, dass das was Egon Bahr sagte sehr
“zynisch” sei.
Nach ihrer Auffassung geht es dem Westen NUR um Menschenrechte und Werte……
da faellt einem nix mehr ein, Diskussionen sind hier ueberfluessig.
Zum Bild: ich stelle mir vor, Jacky Kennedy in den Armen von Chruschtschow…..
Schlimm ist, das Nawalnaija sich zu so einer postmodernen ‘Nutte’ hergibt.
Ihr Ehemann ist verstorben und sie reist von einem Ort an den anderen, besitzt die Frau keine Pietät?
Wie abgrundtief muss man sinken, um an ein paar Dollar zu gelangen?
Und das ohne jegliche Leistung, im Gegensatz zu Herr Assange, der hat es zumindest fertig gebracht der Öffentlichkeit zu zeigen, welche Institutionen ausser Rand und Band agieren.
“Aber er hat mit seiner Organisation für frischen Wind in Russland gesorgt, war vor allem für jüngere Russen als leidenschaftlicher Kritiker ein Vorbild und seine im Internet präsente Organisation eine Plattform für Protest gegen das Putin-System, das natürlich im Westen ausgenutzt wurde – und mit seinem Tod weiter ausgenutzt wird.”
Das ist nicht korrekt, er hat in die westlichen Medien frischen Wind gebracht, in Russland war es eher ein Sturm im Wasserglas. Die Anti-Russland-Vireninfektion der Kindheit bringt so manchen Autor dahin, das Narrativ des vom Westen in der Retorte erzeugten seriösen Politikers N. als Faktum zu schlucken. Korruptionsbekämpfer war er so sehr, dass er mit westlichen Geldern sogar seine Kinder in teure britische Schulen schickte, auf dass sie sein Werk fortsetzen könnten. Seine Verurteilung wegen Korruption in Russland konnte bei allen Bemühungen kein westliches Gericht anfechten.
Vorbild mag er für eine, aber recht übersichtliche Gruppe von russischen Jugendlichen sein, die an ihm sehen, wie man sich lukrativ an westliche Geber verkaufen kann. Diese Gruppe war in allen Ländern zu finden, die auf den Weg der “demokratischen” Umstürze gebracht werden sollten. Hierzulande vernahmen wir die Grünen-Anhänger , die schon den Verkauf ihrer ach so fortschrittlichen Partei durch Joschka begeistert beklatschten. Seither strömen Studienabbrecher in diese Partei, um auch an dem Hype teilhaben zu können, ohne den lbeschwerlichen und für die meisten heillos überfordernden Weg des jahrelangen Studiums sich antun zu müssen. Man kann ja sogar ohne Wissen und intellektuelle Fähigkeiten Minister werden.
Man kann auch mit Studium und Promotion und Ministererfahrung Minister werden, und trotzdem heillos überfordert sein.
Und im Kabinett von Scholz gibt es wohl mehr überforderte Minister als den Aufgaben des Amts Gewachsene.
Wer anderer Meinung ist, darf mich gerne eines besseren belehren.
Diese Frau ist nichts anderes als eine politisch skrupellos kalkulierende Unperson.
Wenn ich einen wirklich geliebten Menschen durch Tod verloren hätte, wäre ich zunächst komplett paralysiert und gar nicht in der Lage, durch die Weltgeschichte zu reisen oder mich permanent in der Öffentlichkeit zu zeigen.
Sie ist ein widerwärtiger und komplett abgebrühter Mensch, der jetzt eine ekelhafte Propagandashow durchzieht, und die ganzen wertewestlichen Hofschranzen applaudieren noch für dieses Schmierentheater. Zum Kotzen!
Wir wissen doch alle, dass Nawalny ein von den Amis bezahlter Querulant war, der Russland ins Wanken bringen sollte, damit der Westen das Maximale aus dem Land herausholen kann. Das ist gescheitert!
Die Doppelmoral hat der “Wertewesten” doch eh gepachtet, sie stehen darueber und Journalisten, die die falschen Fragen stellen, werden nirgendwo eingeladen, die Doppelzuengler sind fast immer unter sich.
Das was der indische Aussenminister sagte ist viel interessanter als Nawalnys Ableben.
“Während einer Podiumsdiskussion auf der Münchner Sicherheitskonferenz wurde Jaishankar zu Indiens angeblichem Spagat zwischen den wachsenden Beziehungen zu den USA und dem fortgesetzten Handel mit Russland befragt. Jaishankar hatte geantwortet:
“Ist das ein Problem, warum sollte das ein Problem sein? Wenn ich klug genug bin, mehrere Optionen zu haben, sollten Sie mich bewundern.” Er hat noch mehr gesagt, ein kluger Mann. (quelle rt)
Ob die “Aussenministerin” Baerbock das verstanden hat?
Da wissen Sie mehr als die russische Justiz. Politisch wirkenden Zeitgenossen, die auch nur Kopeken aus dem Westen erhalten, wird seit ca. 10 Jahren in Russland der Titel „ausländischer Agent“ verliehen. So geschehen beispielsweise im Falle von Boris Kagarlitzki, dessen soziologische Ein-Mann-Firma „Zentrum zum Studium sozialer Bewegungen“ irgendwann mal eine Spende der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur Ausrichtung einer Veranstaltung erhalten hatte.
Bei Nawalny nun tat sich bisher nichts in dieser Richtung. Erst im Mai letzten Jahres, als er bereits seit fast 3 Jahren im Knast saß und deshalb natürlich keine Gelder vom irgendwem erhalten konnte, stellte die russ. Staatsanwaltschaft beim Justizministerium den Antrag, ihn in deren offizielles Verzeichnis der ausländischen Agenten aufzunehmen.
https://www.gazeta.ru/social/news/2023/05/22/20490764.shtml?updated
Von wem hat er denn nun Geld bekommen? Von Boris Zimin, einem russ. Geschäftsmann. Dessen Vater Dmitri hatte 1992 die erste und heute zweitgrößte russ. Mobildfunkfirma VimpelCom gegründet und war damit reich geworden. Mit dem Geld seines alten Herrn hat Sohn Boris seit 2011 relativ offen Nawalny gefördert und ihm u.a. das Privatflugzeug nach seiner Vergiftung (?) in Tomsk vorbeigeschickt, das ihn nach Deutschland brachte.
Och nee, wollen Sie jetzt von mir die “Spendengelder” gelistet haben?
Die Millioenchen, die auf seinem Konto liegen, sind ausschliesslich von russischen Spendern?
Meinen Sie das im Ernst, keine Auslandszuwendungen oder Stiftungsgelder abgezwackt usw usf?
Also ich als Spenderin wuerde mich beschweren, wenn Frau und Tochter jetzt damit ihren luxerioesen Lebenstil finanzieren. Na ja ein paar Honorare bekommt die Gattin ja noch, fuer diverse Reden auf Veranstaltungen im Kreis der Doppelmoralisten.
Die beiden Damen werden nicht am Hungertuch nagen, wie vielleicht bald hier die Arbeiter und Angestellten der Mittelbetriebe, die entlassen werden oder nach Habeck “kurz mal aufhoeren muessen zu arbeiten”.
Eigentlich hätte ich diese Art von Reaktion voraussehen sollen. Da hat man sich die Auslandsfinanzierung Nawalnys im Geiste so schön zurecht gelegt und dann kommt irgendein anonymer Kommentator daher und widerlegt das Ganze. Pardon, ich kann’s nicht ändern.
Aber die Finanzierung Nawalnys durch Zimin ist so bekannt, dass sie sogar in der englischen Wikipedia vermerkt ist. Nicht in Nawalnys Wiki, sondern der von Zimin.
“Since 2011, Boris Zimin was the main public sponsor of the politician Alexei Navalny and Anti-Corruption Foundation (FBK).”
https://en.wikipedia.org/wiki/Boris_Zimin
Die Amerikaner waren nunmal nicht so blöd, Nawalny höchstselbst durch Überweisungen auf sein Konto als ausländischen Agenten zu demaskieren und diskreditieren.
@ Besdomny
Wie steht es eigentlich um Form und Umfassung der Anleitung durch deutsche und / oder britische Stellen? Auch den BND – bei allen Lapsus – erachte ich für nicht so blöd, dass er Nawalny direkt finanzierte. Aber wenn während seines letzten Deutschlandaufenthalts – oder auch zuvor – keine konspirativen Treffen stattgefunden hätten, würde mich das sehr überraschen. Und das “Team” um Nawalny herum glänzte ja wohl auch durchaus mit Persönlichkeiten, die dem Dunstkreis westlicher Nachrichtendienste zugerechnet werden. Muss also nicht Nawalny persönlich zum toten Briefkasten gelaufen sein…
Worüber genau hätte beiden Seiten denn sprechen können? Sehen Sie, als Nachrichtenquelle taugte Nawalny m.E. nur sehr bedingt, denn er war ja nicht in die politischen und ökonomischen Machtstrukturen involviert.
Die Briten haben gerade (im Januar) den ehemaligen Gouverneur von Sewastopol Owsjannikow in seiner Londoner Wohnung festgenommen, der überdies anschließend noch stellv. Minister (Industrie und Handel) war. Nach der Festnahme stellte sich heraus, dass der Mann auch über eine britische Staatsbürgerschaft verfügt. Na das trifft sich ja gut.
Im Jahre 2017 hat der CIA Oleg Smolenkow nebst Familie aus Russland über Montenegro in die USA geschafft. Smolenkow war seit 2003 Assistent des russ. Botschafters in Washington. Dort ist er vermutlich angeworben worden. Als der Botschafter 2008 zum stellv. Leiter der russ. Präsidialverwaltung aufsteig, also im Herzen der russ. polit. Macht landete, da nahm er seinen Assistenten mit.
So sehen m.E. die wirklich interessanten Informanten aus.
Nun hat Nawalny natürlich über die russ. Korruption (aus m.o.w. öffentlichen Quellen) einiges in Erfahrung bringen können, was selbstverständlich jeden Dienst als mögliches Kompromat interessiert. Aber Nawalny hat diese Daten, soweit sie den Inhalt seiner Videos übersteigen, sicher nicht alle im Kopf.
Außerdem dürfte der die Nawalnysche Organisation kurierende Dienst in London sitzen, dem seit 30 Jahren bevorzugten Wohnort russ. Oligarchen, ehemaliger Geheimdienstler und ehemaliger russ. Bürokraten. Alle deutschen Versuche, daran etwas zu ändern, scheinen mir gescheitert zu sein, obwohl man sich ja zu späten Gorbatschow-Zeiten in der Pool-Position wähnte.
So hat man 2013 mit viel Einsatz Chodorkowski aus Russland herausgeholt. Und wo wohnt der undankbare Chodorkowski jetzt? Natürlich in London.
@ Besdomy
ich nehme an sie kennen GlobalGiving und aci.international mit Sitz in Boston?
Die offiziellen Spenden sind nicht der Rede wert, die grossen Spenden, die im Verborgenen getaetigt wurden sind interessant oder glauben Sie, die russischen Oligarchen Chodorowski und Zimin fuettern Nawalny und seine Entourage kostenlos durch?
Der sollte liefern und zwar die Destabilisierung im Innern Russlands.
https://www.globalgiving.org/donate/100875/anti-corruption-foundation-inc/
den Link vom Tellerreport kennen Sie ganz sicher, brauche ich nicht hinterlegen.
Ich hatte Ihnen schon zu Beginn unseres Gesprächs mitgeteilt, dass Sie offenbar mehr wissen als die russische Justiz, die nämlich Nawalny nicht als “ausländischen Agenten” eingetragen hatte, weil sie keine Anzeichen dafür feststellen konnte, dass er von nichtrussischen Staatsbürgern oder Institutionen bezahlt wurde.
Und einen Tag später tauchen Sie nun mit Ihrem “GlobalGiving” auf, offenbar in der Annahme, das würde etwas ändern.
Den Nawalnyschen “Fond zur Bekämpfung der Korruption” gibt es in Russland bereits seit 2021 nicht mehr, nachdem ihn nämlich ein russ. Gericht als “extremistischen Organisation” einstufte (Nawalny saß zu diesem Zeitpunkt bereits ein knappes Jahr im Knast).
Was nun seine früheren Wegbegleiter seitdem im Exil anstellen, ob sie dort irgendwas neu gegründet haben – die Rede ist ja ausdrücklich von acf.international; Anti Corruption Foundation INTERNATIONAL – sollte für unser Thema, nämlich die Art der Finanzierung des verstorbenen Nawalny, keine Rolle spielen.
???
Keine Ahnung, was hier “kostenlos” bedeuten soll? Die Art der Tätigkeit Nawalnys seit 2011 ist doch eigentlich bekannt. Seine Truppe hat der Korruption in höchsten Kreisen der russ. Politik nachrecherchiert und ihre beeindruckenden Ergebnisse vor allem in Videoform veröffentlicht. Wer keines dieser Videos gesehen hat kann eigentlich nicht über Russland mitreden.
Niemand hat je versucht, gegen diese kompromittierenden Filmchen vor Gericht vorzugehen oder befriedigende Gegendarstellungen veröffentlicht. Und die russ. Justiz ist auch nicht den von Nawalny vorgestellten Fakten nachgegangen, was sie natürlich hätte tun müssen.
Folglich hat Nawalny versucht, eine Protestbewegung gegen die Korruptionäre aufzubauen – mutmaßlich mit dem Ziel, die gegenwärtig Herrschenden von der Macht zu verdrängen. Und solange die Unantastbarkeit der Regierungsgewalt der Partei “Einiges Russland” bzw. Putins nicht in der Verfassung fixiert wird ist diese Form der politischen Auseinandersetzung eigentlich nicht unrechtmäßig.
Nun: Und diese Tätigkeit ist von Boris Zimin gefördert worden.
Ok lassen wir es dabei, vielleicht noch ein Letztes
wenn Nawalny vom Westen gar nicht gesponsert wurde, kein Geld floss, warum dann dieses Geschrei im Westen, seit seinem Auftauchen auf politischer Buehne.
Jeder kennt seine Biografie und ehrlich gesagt, nehme ich ihm den “Saubermann” nicht ab, glaube vielmehr, dass er ganz einfach gerne dort Platz nehmen wollte, wo andere schon lange sitzen und ihre Privilegien geniessen.
Putin haette ihn vielleicht unter seine Fittiche nehmen sollen, Nawalny gierte
nach Aufmerksamkeit, nun gut die hatte er im Westen bekommen und schlecht gelebt hat er bis zu seiner Verhaftung auch nicht.
Uebrigens waere in der EU ein Antikorruptions Beauftragter auch nicht schlecht aber das laeuft im Westen ja unter Lobbyismus!
Ich kann noch nicht genau sagen, was mich mehr anekelt:
Das Schmierentheater der N4T0 Truppe, die das mit ihrer debilen Gallionsfigur ausgeheckt hat
oder der amöboid dämliche Anteil der Bevölkerung, der diesen postfaktischen Schmutz glaubt…
@ YGL
Nicht verzagen.
Gegen Dummheit ist eben noch kein Kraut gewachsen…..
Selbstgewählte Unwissenheit und informelle Unmündigkeit ist wohl ein anderes Thema.
Man muss schon genau hinhören. Die Presse schreibt, Nawalny sei langsam umgebracht worden, das ist der Text vom Kalenderblatt. Sein deutscher Anwalt aber sagt, dass er zwei Tage vor dem Ableben noch gut beisammen war und der russische sagt, er habe sich tags zuvor bei einer Verhandlung noch über einen Richter Witze gemacht. Das ist der Unterschied zu Assange: der macht keine Witze mehr. Den haben sie tatsächlich schon halb ermordet.
Ich frage mich: sind die westlichenh Politiker wirklich so dumm? Da sind sie im Wettstreit mit dem Globalen Süden und werben mit der Freiheit die hier herrscht. Mit diesem einen Mann machen sie sich alles kaputt. Wegen Dingen, die über 15 Jahre zurück liegen, die niemand gefährdet haben und die eben keine Spionage waren, sondern Kriegsberichterstattung? Die Entsprechung im Einzelhandel wäre wohl ein Kuhfladen im Schaufenster.
Sind die wirklich so dumm? Aber es gibt eine zweite Erklärung, der ich zuneige. Die CIA hat bereits eine so große Macht, dass sie diese gegen die Politik durchsetzen kann. Ihr Rachedurst ist inzwischen das Gesetz in den USA.
Auf diese zu deuten, steht uns nicht zu. Das, was wir in Deutschland so sehen, weckt einen ähnlichen Verdacht. Die Vertuschung berim NSU nur mal als Beispiel.
“Mit diesem einen Mann machen sie sich alles kaputt”
Vermutlich hatte der große Hegemon schon das meiste kaputt gemacht mit der 9/11-Show 2001 bzw. mit deren Ausnutzung für den “War on Terror”, der zum großen Teil ja ein Krieg gegen den Globalen Süden war und ist, wobei “als Revanche” für die 3.000 Toten von New York ein Blutzoll zwischen 300.000 und 3 Millionen “Nichtweißen” ohne große Worte oder Anklage hingenommen wurde – oder sogar noch prahlerisch verbrämt wurde wie von Madeleine Albright:
“It was worth it!”
Assange demaskierte mit den Bildern aus dem Irak diesen verlogenen Krieg, den schon George Dabbeljuh versehentlich ehrlich ganz am Anfang einen “Kreuzzug” nannte – in seiner Ahnungslosigkeit, dass dieses im Westen positiv bis neutral besetzte Wort in orientalischen Ohren so klingt wie bei uns “Vandalen”- bzw. “Mongolensturm” oder Vernichtungskrieg.
2011, als die Assange-Verfolgung begann, waren die Irak-Bilder zwar schon etliche Jahre alt, aber die USA starteten da gerade mit der “Arabellion” ihre für Algerien bis Iran vorgesehene Regime-Change-Serie – eine Mischung aus Wühlarbeit, Propaganda und militärischer Hilfe für Aufständische.
Assange störte dabei gewiss, aber wenn es nur um die PR-Wirkung im Globalen Süden gegangen wäre, hätten wir bestimmt eine schnelle Lösung wie bei John F. Kennedey, Olof Palme u.a. erlebt.
Das quälend lange Leiden-Lassen des noch nicht mal angeklagten Julian Assange verhöhnt Humanitäts- und Rechtsstaats-Prinzipien sowie generell die oft beschworenen “westlichen Werte” – aber gerade darum halte ich es nicht für eine gedankenlos hingenommene Panne.
Der demonstrativ gezeigte, hartnäckig gnadenlose Umgang mit Assange dient m.M.n. dazu, das Zielpublikum einzuschüchtern. Eingeschüchtert und domestiziert wird mit Corona, Klima & Co. die gesamte Weltbevölkerung, dagegen mit der Assange-Zermürbung speziell die “vierte Gewalt”.
Die ist in den traditionellen Mainstream-Medien schon längst an die Kette gelegt, kann aber in den sozialen Medien des Internet-Zeitalters nur schwer gebändigt werden, so dass nach dem Motto “Bestrafe einen, warne Tausende” eine Dauerausstellung der Folterwerkzeuge kostengünstig große Wirkung verspricht.
Beim Blick auf Brasilien würde ich sagen: Die Nebenwirkung der Assange-Haft auf den Globalen Süden wurde bewusst als vernachlässigbar behandelt: Der seit Januar 2023 amtierende Präsident Lula da Silva hatte gegen den ultrarechten (und US-orientierten) Jair Bolsonaro gesiegt, gegen den er schon 2018 Favorit gewesen war – selbiger intrigierte aber mit korrupten Richtern und brachte Lula noch vor der Wahl für anderthalb Jahre hinter Gitter und sich selber dadurch ins Präsidentenamt. In einer zutiefst korrupten Demokratie zu leben, ist für den Globalen Süden nichts Neues – andere müssen sogar autoritäre, dauerhaft nicht-demokratische Staatsformen ertragen wie in China.
(Was kein Lob sein soll für die Formal-Demokratie USA, der 2013 eine US-Uni-Studie bescheinigte, vom Ergebnis her und auch langfristig betrachtet keine Demokratie, sondern eine Oligarchie zu sein.)
Weil er eben einfach nur ein blödes A*****och ist:
“US-Präsident Biden feiert Navalny nach seinem Tod als mutigen Freiheitshelden, während er den durch folterähnliche Haftbedingungen geschwächten Assange hinter Gittern sterben lassen will”
https://x.com/MartinSonneborn/status/1452548960787345415?t=8reEW2IV2LGWZwwIxcgCWA&s=08
Es verwundert, dass angeblichen polit-medialen “Kämpfer gegen rechts” den rechtsextremen russischen Rassisten Nawalny jahrelang so massiv unterstützt haben, siehe z.B. die vier von Martin Sonneborn im Oktober 2021 geposteten Widerlichkeiten Nawalnys (es gibt deren mehr):
schreibt der lustige Herr Sonneborn und glaubt dabei Herrn Nawalny zu zitieren.
Ich habe mal nachgeschaut, wie’s um dieses angebliche Zitat steht.
Es stammt natürlich aus der Zeit des Ossetienkrieges 2008, genauer vom ersten Tag des Krieges, dem 8.8.2008.
Quelle:
https://web.archive.org/web/20120113110512/https://navalny.livejournal.com/274456.html
Wir erinnern uns: Am 8.8.2008, dem Beginn der Olympischen Spiele in Peking, begann die georgische Armee mit dem Angriff auf die abtrünnige Region Südossetien, beschoss dessen Hauptstadt Zchinvali mit Raketenwerfern und ebnete den dortigen Stützpunkt russ. Blauhelme ein. Die russ. Medien meldeten damals über 1000 Tote, was sich später als deutliche Übertreibung um etwa den Faktor 5 herausstellte. Aber das konnte Herr Nawalny nicht wissen.
Nawalny erregte sich in seinem Blogeintrag auf Livejournal zunächst darüber, dass Russland auf der von ihr einberufenen Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates abgeblockt wurde und keine Resolution verabschiedet wurde. Daraus folgert er, dass nun wohl nur Stärke zählt.
Die sieht seiner MEinung nach folgendermaßen aus:
“Von zusätzlichen russischen Bodentruppen in Südossetien kann derzeit natürlich keine Rede sein. Aber Russland muss (mindestens) die folgenden Schritte unternehmen:
1. Bereitstellung ernsthafter militärischer und finanzieller Hilfe für Südossetien und Abchasien (soweit Abchasien bereit ist, tatsächlich in Südossetien zu kämpfen).
2. Südossetien zur No-Fly-Zone erklären und sämtliche Flugzeuge abschießen, die sich dennoch in diese Zone wagen.
3. Eine vollständige Blockade Georgiens erklären. Jegliche Kommunikation mit ihr unterbrechen.
4. Sämtliche georgischen Bürger, die sich auf dem Territorium der Russischen Föderation befinden, ausweisen.
Anschließend muss entsprechend der Situation gehandelt werden, wobei man sich aber darüber im Klaren sein muss, dass es natürlich verlockend ist einen Marschflugkörper auf den Generalstab der Nager abzufeuern, dass die Nager aber nur darauf warten.” Punkt.
Dass Nawalny sich ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat, den georgischen Generalstab und erst recht “die Hauptstadt der Nagetiere” (Sonneborn) mit Marschflugkörpern zu beschießen ist also klar.
Wie kam Nawalny nun auf die “Nagetiere”. Es ist einfach ein – selbstverständlich beleidigendes – Wortspiel. Das Volk, das wir Georgier nennen, bezeichnet sich selbst als Grusinier. Und so tun’s auch die Russen.
Aus “Grusini” (russ. für Georgier) macht Nawalny “Grisuni” (russ. für Nager; grist heißt russisch nagen), tauscht also einfach die beiden ersten Vokale aus. Der Klang ist fast derselbe, die Bedeutung deutlich verschieden.
Nawalny war in jenen Tagen nicht der einzige Russe, der zu dieser Vokalvertauschung gegriffen hat.
Er wurde Jahre später mehrfach darauf angesprochen und hat es bedauert.
Wenn Ihnen das reicht, um einen “rechtsextremistischen russischen Rassisten” zu identifizieren, dann wohl bekomm’s. Am deutschen antifaschistischen Wesen wird die Welt genesen.
P:S.
Die unmittelbare “Reichweite” dieses Blogeintrags von Nawalny im Jahre 2008 betrug übrigens etwa 30 Kommentare, wie man sehen kann. Damals kannte den Moskauer Lokalpolitiker also tatsächlich noch niemand.
Später, ab 2011, als er tatsächlich bekannt wurde, kamen weitere 300 Kommentare dazu, nachdem der Eintrag irgendwo zitiert worden war.
Zum Tod des rechtsextremistischen russischen Rassisten Nawalny: Sollte dieser getötet worden sein, so spekuliert der für gewöhnlich gut informierte Ex-CIA-ler Ray McGovern eher auf den britischen MI6 als Verantwortlichen (Minute 14 bis 17):
https://weltwoche.ch/daily/traut-niemandem-nawalny-assange-lira-und-selenskyjs-debakel-in-awdiwka-dettlings-mutiger-einstand-pruegelnde-eritreer-von-der-leyen-will-nochmals/
Ray McGovern ist nicht irgendein Ex-“Wald-und-Wiesen”-CIAler, sondern gehört dem Lenkungsausschuss einer Organisation ehemaliger CIA-Mitarbeiter (“Veteran Intelligence Professionals for Sanity”) an, war u.a. verantwortlich für das morgendliche Briefing des US-Präsidenten George H.W. Bush (nicht George W.) und hatte zu diesem später auch private Kontakte.
https://x.com/FabioDeMasi/status/1759840873863385373?t=Cvtbbn3bJgYBGFqpAUgSVw&s=08
“Kidnapping” & “Tötung” durch einen Geheimdienst? So etwas tun doch nur die teuflischen Russen, nicht aber die “wertewestliche” NATO in Gestalt der USA. 😉
Zu diesem Thema gab es keine empörte Aufschreie seitens unseres polit-medialen Komplexes:
“Der Tod eines US-amerikanischen Bloggers im ukrainischen Gefängnis und die Doppelmoral”
https://www.nachdenkseiten.de/?p=109594
Ach ja, der Krawallny… Richtig, da war ja mal was.
Diese Doppelmoral: Sie wird sich ganz besonders heute zeigen, wo sich der “Angriffskrieg, bla, bla, bla…” jährt. Die verkommene teutsche Massenpropagandaverblödungsmaschinerie wird heute aus allen Rohren feuern, Volk soll schliesslich gegen den pösen Putin und den “Aggressor Russland” sein letztes Geld für Waffen hergeben, damit “Freiheit, Wohlstand und Demokratie am Hindukusch/Roten Meer/Ukraine (Worte sind beliebig austauschbar) verteidigt wird”… Die unsäglich dämliche Bärblök wird blöken, der ebenso dämliche Kinderbuchautor wird schwardonieren, falls er nicht mehr beleidigt ist… Fehlt bloss noch, dass der Freiheitsapostel Gauck sein widerliches Schlappmaul aufreisst…
In Summe: Ich frage mich, wo diese teutsche Massenpropagandaverblödungsmaschinerie mit all diesem Bohei war, als die verbrecherische USA weltweit ihre Kriege begonnen hat. Gibt es da etwa einen kleinen, aber feinen Unterschied? 😉
Vlt. mal bei Scott Ritter reinhören, was den “Opositionellen” Nawalny betrifft:
Er wurde von der CIA ausgebildet und bezahlt sowie seine Organisation von britischen Geheimdiensten finanziert, um im 2007/2008 – beim anstehenden Putin/Medwedew Tausch – einen Regime Change anzukurbeln/abzuliefern.
Für ihn und seine rechten, xenophoben Parolen hat sich in RUS keine Sau interessiert. Weder damals, noch heute.
Nun soll seine Frau, die sich als High Society Lady durch die Welt vögelte während ihr Gatte inhaftiert war, Oposition spielen?
Um die Sachverhalte noch mal klar zu stellen:
Nawalny ist ein russischer Staatsbürger, der in russischer Haft verstorben ist.
Gonzalo Lira ist ein amerikanischer Staatsbürger, der in ukrainischer Haft an Lungenentzündung verstarb.
Biden ist amerikanischer Präsident., unser Medien sind alle im Westen angesiedelt. Für wen fühlen sich die Journalistenden und ihr Präsident verantwortlich? Allein dieser Umstand ist ein Beweis für die Propaganda des Westens.
PS: Heute hörte ich zum ersten Mal eine Steigerungsform für “russischen Angriffskrieg”. Der DLF sprach vom “totalen russischen Angriffskrieg”.
PPS. Anlässlich des zweiten Jahrestages dieses Angriffskriegs stehen heute um 12 Uhr sämtliche Bahnen und Busse in meiner Stadt für eine Gedenkminute still. Wir gedenken inbrünstig der 10.000 Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
Ich erinnere mich nicht an derartige Gedenkminuten für die 100.000tausende Opfer unserer Angriffskriege in Afghanistan, Irak, Libyen, Serbien und Jemen etc. Hab ich wohl alle vergessen. Aber im Oktober erwarte ich dann die Gedenkminute für die Opfer unseres Angriffskriegs in Gaza, dem schon fast 30.000 Zivilisten zum Opfer fielen.
Ich würde eher sagen, dass Stefan Kornelius von der SZ im Gegensatz zu Wikileaks nichts mit Journalismus zu tun hat. Kornelius ist eine groteske, transatlantische Deepstate-Marionette. Der Mann ist einer der Hauptgründe weshalb ich mich gezwungen sah vor ein paar Jahren mein langjähriges SZ-Abo zu kündigen. Das Propagandagesülze wurde einfach unerträglich.
@Besdomny 23. Februar 2024 um 19:39 Uhr
Ich verstehe diesen Kreuzzug nicht. Soweit ich weiss, hat nicht oder nicht nur Zimin persönlich, sondern meines Wissens hauptsächlich die “Zimin Foundation” Navalny finanziert, ein instutioneller Agent, der auch aus Quellen wie u.a. NED und EU Mittel erhielt. Sie ist Nachfolger der von Zimins Vater gegründeten “Dynasty Foundation”, die in der Tat als Fremdagent gelistet wurde und daher ihre Aktivitäten weitgehend einstellte.
Warum Navalny erst spät als Fremdagent gelabelt wurde, weiss ich nicht. In erster Näherung würde ich die Trägheit der russischen Bürokratie vermuten. Navalny war z.B. 2009-2010 Fellow of the Open Society Foundation, einer Sparte der CIA-Ausgründung NED. Er hat dann ein (nach seinen eigenen Angaben verschwenderisch grosszügiges) “Stipendium” als Yale World Fellow erhalten, zu Obamas Zeiten hiess das “White House Fellow” und wurde dann gelabelt als Yale Greenberg World Fellowship.
Nach US-Regeln hätte eine “Kremlin Fellowship”, auch umgelabelt in Lomonossov Fellowship oder was immer, für eine vieljährige Haftstrafe wegen Nichtanmeldung als “Foreign Agent” nach dem FARA gereicht. Die russische Justiz begnügt sich da mit dem Label und der Pflicht, es an jede Publikation zu kleben.
Der RU-FARA ist nämlich eine “Holschuld” der Behörden, die müssen labeln und das Label auf dem Rechtsweg verteidigen, wenn es angefochten wird. Ok, die russische Justiz ist nicht unvoreingenommener gegenüber Regierungskritikern als die westliche gegenüber “Verschwörungserzählern” oder Russiagate-Verdächtigen. Der US-FARA ist eine willkürlich gehandhabte Bringschuld. Wenn der Justizapparat jemanden als Fremdagent ansieht, und der sich nicht vorher selbst denunziert hat, kann er oder sie, meines Wissens bis zu 15 Jahren einrücken.
Das geht aber länger zurück, etwa wurde ausweislich von Wikileaks die von Navalny gegründete DA!, (Demokratische Alternative), geführt von der Gaidar-Tochter, ebenfalls von der NED finanziert. Über Ashurkow gab es Verbindungen zur MI6-“Integrity Initiative” und zu Bellingcat, ok, da gab es eh Groziew, der Navalnys Frau in seiner Abwesenheit bestieg.
Generell stinkt mir das nach Weisswäsche. Ich habe mir auch einige der “Enthüllungsvideos” angeschaut und fand sie nicht überzeugender als das während Navalnys Deutschlandaufenthalt gefertigte “Putinschloss”-Fake. Ob Medwedjew Milliardär ist, weiss ich nicht, das Video hat mich nicht schlauer gemacht. Dass es in Russland Korruption und Nepotismus gibt, keine Frage. Allerdings sind die Rotenbergs effizienter als der Filz um S21 und BER, auch wenn es Bauskandale wie das Petersburger Stadion auch gibt.
Ohne die Repression gegen Kagarlizky (oder auch Udalzow) schönreden zu wollen, er hat in der Tat nicht nur von der RLS, sondern auch von der EU Mittel erhalten. Die Stempelung als Auslandsagent war gewiss überzogen, und das Gefängnisurteil wegen seines Krimbrückekommentars Unrecht.