Barrikaden, Besetzungen, Straßenkämpfe, Festnahmen – Eskalierende Proteste in Amsterdam und Utrecht.
Während sich das akademische Jahr in den Niederlanden schon dem Ende nähert, haben Aktionen pro-palästinensischer Studierender diese Woche erst richtig angefangen. Seit Sonntag halten Zeltstädte, Demonstrationen, Hausbesetzungen, Räumungen, Sachbeschädigungen und sogar Straßenkämpfe die Universitätsleitungen Amsterdams und jetzt auch Utrechts in Trab. Das betrifft die größten Universitäten der Niederlande. Wiederholt rückte die mobile Einheit der Landespolizei aus. Ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht.
Am vergangenen Sonntagmittag entstand auf dem Campus der Universität Amsterdam (UvA) ein Protestcamp. Die Studierenden forderten, die Amsterdamer Universitäten müssten ihre Verbindungen mit Israel beenden. Die Universitätsleitung kündigte Anzeigen gegen diejenigen an, die auf dem Gelände übernachten würden.
Trotzdem blieben dort in der Nacht auf den Montag einige hundert Protestierende und ignorierten mehrfache Forderungen, den Platz zu verlassen. Zumindest einige von ihnen wollten dort auch kampieren. Polizei, Staatsanwaltschaft und Gemeinde beschlossen daraufhin die Räumung des Geländes wegen Hausfriedensbruchs. So rückte gegen 3 Uhr die mobile Einheit der Landespolizei aus und wurde die Protestaktion gegen 4:30 Uhr morgens größtenteils beendet.
Montag
Am folgenden Montag errichteten Studierende dann auf dem UvA-Campus Barrikaden: Mit Paletten, Fahrrädern, Bauzäunen und Pflastersteinen wollten sie eine erneute Räumung verhindern. Gebäude der Universitäten wurden mit pro-palästinensischen Graffiti besprüht.
Um 20:30 Uhr schlug die Stimmung um, als eine Gruppe von rund zehn Männern die pro-palästinensischen Protestierenden angriff. Dabei verwendeten sie nicht nur körperliche Gewalt, sondern warfen auch mit Fackeln und Feuerwerkskörpern. Die Protestierenden verjagten diese Männer aber vom Gelände.
Da die Protestierenden abermals die Forderungen ignorierten, den Platz zu verlassen, startete die Polizei eine erneute Räumung. Um die laut Polizeisprecher Olav Brink “enormen Barrikaden” zu durchbrechen, kam dabei auch ein Bagger zum Einsatz.
Ein harter Kern von rund 125 Protestierenden widersetzte sich dem. Dabei wurden Polizeibeamte mit Feuerwerk und Pflastersteinen beworfen. Ein Polizist erlitt einen Gehörschaden. Die 125 wurden schließlich festgenommen und zur Identitätsfeststellung abgeführt. Ob und, wenn ja, wegen welcher Vergehen diese Personen strafrechtlich verfolgt werden, steht noch nicht fest.
NOS-Korrespondentin Beau Heimensen berichtete ihren Eindruck vor Ort, man habe die Pflastersteine einer halben Straße herausgerissen. Überall lägen Gegenstände und Steine herum und es gebe viele Zelte. Sie habe den Eindruck bekommen, als ob es dort schon seit Wochen wild zugehe, anstatt nur einen Tag und eine Nacht. Große Mengen an Nahrung ließen darauf schließen, dass sich die Protestierenden auf einen längeren Verbleib vorbereitet hätten.
Dienstag
Am Dienstag kam es dann auf Initiative von Studierenden und Dozierenden der UvA laut NOS zu einer Demonstration mit mehreren Tausend Teilnehmern. Eine kleine Gruppe blieb bis in die Nacht. Die Universitätsleitung beklagte zwar den großen Schaden von den Vortagen, doch erstattete nicht erneut Anzeige. Darum kam es zu keiner erneuten Räumung.
Währenddessen weiteten sich die Proteste auf Utrecht aus, nach Amsterdam die Stadt mit den meisten Studierenden des Landes. Ab 16:45 Uhr besetzten Protestler den Innenhof der Utrechter Universitätsbibliothek. Auch dort wurden Zelte und Barrikaden errichtet und die Universität aufgefordert, sich über die Situation in Gaza zu äußern und die Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten zu beenden.
Am Ende des Tages waren noch 150 Personen auf dem Platz. Die meisten folgten schließlich den Aufforderungen der Polizei, wegzugehen. Nach Mitternacht wurden die letzten rund 50 Personen von der Polizei abgeführt.
Mittwoch
Auch am Mittwoch gab es auf dem Campus der UvA wieder Barrikaden mit Paletten und Bauzäunen. Spanntücher machten auf das Leid der Menschen in Gaza aufmerksam. Inzwischen hatten sich Gruppen von außerhalb der Universitätsgemeinschaft den Protesten angeschlossen oder zumindest öffentlich ihre Unterstützung ausgesprochen: darunter Mitglieder von Extinction Rebellion, Amsterdam Encampment, der palästinensischen Gemeinschaft Niederlande und der Studentengewerkschaft LSBv.
Studierende und Dozierende bildeten ein Verhandlungsteam und forderten mehr Mitsprache an der Universität. Die Vorsitzende vom LSBv, Elisa Weehuizen, berichtete von der Unterstützung durch Studierende anderer Städte. Diese würden den Protestlern in Amsterdam zum Beispiel Essen und Trinken bringen. Weehuizen: “Wir sind der Meinung, dass die Universitäten demokratischer werden müssen. Das hier zeigt einmal mehr, dass das wirklich nötig ist.”
Ein Sprecher der Amsterdamer Studentengewerkschaft, Henk van den Bosch, schließt sich dem an: “Dieses Thema spielt schon lange eine Rolle. Studierende wollen mehr Mitsprache und das unterstützen wir.” Damit erhalten die Proteste gegen den Gaza-Krieg und für die Palästinenser eine größere Dynamik: Nun geht es auch um mehr Mitspracherecht und Demokratie an den Universitäten.
Der Student Carlos van Eck, Teil des Verhandlungsteams der Protestler, erklärt das so: Auch sie würden gerne ein schnelles Ende der Protestaktionen sehen. “Aber wir haben sechs Monate lang das Gespräch mit der Universitätsleitung gesucht, doch die reagierte stets abweisend.” Seiner Meinung nach droht in Rafah der Genozid an mehr als einer Million Palästinenser und müsse es daher schnell ein kräftiges Signal geben.
Er und die anderen Protestierenden an der UvA fordern die völlige Transparenz über die Zusammenarbeit zwischen israelischen Organisationen und niederländischen Universitäten, das Ende von Investitionen in solche Projekte und die Beendigung der Zusammenarbeit mit den Organisationen.
Mittwoch auf Donnerstag: Kein Ende in Sicht
Im Laufe des Tages und in der Nacht auf den Donnerstag eskalierten die Proteste dann aber wieder. Ein UvA-Gebäude am Binnengasthuisterrein im Stadtzentrum wurde besetzt. Dabei wurden Büromöbel zum Bau von Barrikaden verwendet. Die Unileitung beklagte die Sachbeschädigung sowie die Behinderung von Lehrveranstaltungen und erstattete Anzeige.
Bei der anschließenden Räumung durch die Polizei kam wieder ein Bagger zum Einsatz. Protestler sprühten mit Feuerlöschern auf die Beamten und bewarfen sie mit Gegenständen. Die Polizisten der mobilen Einheit schlugen zu.
Daraufhin verlagerten sich die Proteste auf den Amsterdamer Rokinplatz. Dort wurden Busse der Stadtwerke behindert, mit denen die Protestler weggebracht werden sollten. Laut unbestätigten Berichten wurden Reifen dieser Busse plattgestochen.
Hunderte Protestler wurden später vom Rokinplatz auf das Muntplein getrieben. Am Ende zogen sie selbst zum Rembrandtplatz weiter. Gegen Mitternacht meldete die Polizei 32 Festnahmen wegen öffentlicher Gewalt, Sachbeschädigung, Misshandlung und Aufruhr.
Auch in Utrecht gingen die Proteste weiter. Ab 16 Uhr versammelten sich am Domplatz mehrere hundert Personen zu einer pro-palästinensischen Demonstration. Diese zog am nahe gelegenen Akademiegebäude vorbei, in dem offizielle Veranstaltungen wie Promotionsverteidigungen stattfanden. Der Sicherheitsdienst hinderte Unbefugte aber am Zugang zu dem Gebäude.
Die Protestler zogen dann weiter zum Driftplatz und besetzten dort ein Universitätsgebäude. Laut der Universitätszeitung kontrollierte die Polizei die Taschen am Eingang auf gefährliche Gegenstände. Verpflegung und Schlafsachen für eine mögliche Besetzung seien aber toleriert worden.
Die Universitätsleitung stellte am Ende des Tages mehrere Ultimaten: Die Protestler müssten um 22 Uhr weg sein, wenn die Gebäude normalerweise schließen. Da die Besetzung anhielt, wurde 00:05 Uhr als zweite Frist genannt.
Von ca. 1 bis 2:30 Uhr wurden die übrig gebliebenen Hausbesetzer abgeführt und mit Stadtbussen weggebracht. Laut einem Polizeisprecher wurden die rund 40 Personen aber nur an einen anderen Platz gebracht und nicht festgenommen.
Universität geschlossen
Zuvor hatte die Utrechter Universitätsleitung versucht, die Situation mit einer Stellungnahme zu entschärfen:
“Die Universitätsleitung hört und liest täglich die Sorgen von Studierenden und Mitarbeitern über die aktuelle Situation in Israel und Gaza. Als Universität teilen wir diese Sorgen und Gefühle der Traurigkeit, Fassungslosigkeit und Ohnmacht angesichts der Gewalt, die aus diesem Konflikt resultiert. Wir haben Mitgefühl mit allen, die von diesem Konflikt betroffen sind, unabhängig von welcher Seite. Wir hoffen, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich endet.” (Aus der Erklärung vom 8. Mai)
Laut der Leitung bleibt “immer Raum für unterschiedliche (wissenschaftliche) Perspektiven und Gefühle. Aufrufe zu Hass, Gewalt, Intoleranz, Einschüchterung oder Aufrufe, die sonst den Rahmen einer offenen Gesellschaft sprengen, passen hier nicht hinein.”
Unter dem Eindruck der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beschloss die Universitätsleitung laut der Presseagentur ANP, alle Unterrichts- und Forschungsräumlichkeiten im Stadtzentrum bis zum Montag um 8:00 Uhr geschlossen zu halten. Damit solle weitere Unruhe und mögliche gefährliche Situationen verhindert werden.
Die Utrechter Studentenpartei Vuur forderte die Universität dazu auf, die Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten und Organisationen zu überprüfen.
Stimmen aus der Politik
Inzwischen schaltete sich der niederländische Forschungsminister Robbert Dijkgraaf in die Diskussion ein: “Universitäten sollten ein sicherer Ort für alle sein. Die große Stärke einer Universität besteht darin, dass man sich auf Diskussionen und Debatten einlässt und sich gegenseitig mit Argumenten bombardiert.”
Dijkgraaf war von 2012 bis 2022 Direktor des angesehenen Institute for Advanced Study in Princeton und von 2005 bis 2022 Universitätsprofessor für Theoretische Physik an der UvA. Sein Amtskollege Hugo de Jonge, geschäftsführender Innenminister, hebt die Bedeutung des Demonstrationsrechts hervor, fordert aber gleichzeitig die Einhaltung der Gesetze.
Die zurzeit mit einer Regierungsbildung beschäftigten führenden Politiker rechtskonservativer Parteien sehen die Proteste aber kritisch: Geert Wilders von der PVV will, dass so schnell wie möglich gegen die Protestler vorgegangen wird. Caroline van der Plas, Vorsitzende der Bauernpartei, bezeichnete die Zustände als “komplette Anarchie”.
Die Demonstrationen und weiterführende Protestaktionen halten nun schon seit Sonntag an. Ein Ende ist nicht in Sicht. In Groningen, an der drittgrößten Universität des Landes, waren in der Nacht zum Tag der offenen Tür pro-palästinensische Parolen auf das Akademiegebäude gesprüht worden. Schon zuvor waren Fenster der gegenüberliegenden Universitätsbibliothek beschmiert und eingeschlagen worden. Gegen weitere Aktionen wurden nun Scheinwerfer und Überwachungskameras platziert.
Eine Gruppe von Mitarbeitern der UvA, darunter der Politikwissenschaftler Martijn Dekker, distanziert sich jetzt von der Universitätsleitung und macht sie für übertriebene Gewalt gegen die eigenen Studierenden verantwortlich, während noch Verhandlungen liefen. In einem offenen Brief rufen sie zu einem Protestmarsch am kommenden Montag um 11 Uhr auf. Vor rund zehn Jahren kam es an der UvA zuletzt zur anhaltenden Besetzung von Universitätsgebäuden in Zusammenhang mit einem Finanzskandal. Die Universitätspräsidentin musste schließlich zurücktreten, weil sie das Vertrauen der Dozierenden- und Studierendenschaft verloren hatte.
Der Artikel ist zuerst auf dem Blog Menschenbilder des Autors erschienen.
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Noch ist nicht alle Hoffnung auf den intellektuellen Nachwuchs verloren – zumindest in den USA und den Niederlanden. Ob unsere künftige Elite sich aus den Schein-Kämpfen um Wokeness und Klimahysterie lösen kann und wach wird für die wirklich bestehenden Missstände und drohenden Gefahren? Daran habe ich meine berechtigten Zweifel. Denn das analytische Querdenken hat man ihnen abtrainiert und als “rechts” diskreditiert. Ein Rudi Dutschke würde heute nicht mal in die Nähe des Rednerpults kommen. Aber Wunder gibt es immer wieder, wie schon Katja Epstein zu schlagern wusste…😀
Auch wenn es Leuten wie Ihnen nicht passt, die globale Erwärmung ist ein absolut ernstes Problem, das jetzt schon Millionen von Menschen zu schaffen macht, und hat mit Wokeness und dergleichen nichts, aber auch gar nichts zu tun!
Dass das Thema in den letzten Jahren von infantilen Klebern, verlogenen Olivgrünen und ähnlichem Deppenvolk okkupiert wurde, ändert nichts an physikalischen Sachverhalten, die bereits seit Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht werden.
“Klimahysterie”, der Totschlagbegriff für alle, die meinen, man kann die natürlichen Ressourcen nach Belieben ausplündern und die kapitalistische Umwelt- und Menschenzerstörungsmaschine mit ihrer Wahnidee vom ewigen Wachstum kann ruhig immer so weiterlaufen!
Und passend zum Nahen Osten: Der Krieg ums Wasser zwischen Israelis und Palästinensern wirkt schon lange im Hintergrund mit, zumal die Trinkwasservorräte dort durch die klimatischen Veränderungen ebenfalls immer knapper werden.
Niemand aus der Masse der vernunftbegabten Menschen leugnet, dass sich das Klima ändert. Die Frage ist nur, welchen Einfluss der Mensch hat. Und wenn er Einfluss hat, was sind die richtigen Mittel, um etwas gegenzusteuern. Ich denke, Felder verglasen und Wälder betonieren gehören nicht dazu. Vielleicht war ja sogar der Kohledreck in der Luft der 60er und 70er Jahre hilfreich, um Sonnenstrahlen fernzuhalten. Allseits ist Vernunft und unvoreingenommene Forschung erforderlich, dazu Maßnahmen zur Anpassung an den Wandel. Krieg gehört schon mal nicht dazu, und wenig besitzende Ethnien zu beseitigen auch nicht,
👍 Zustimmung. Wenn die Klima-Aktivisten wirklich etwas bewirken wollten, müssten sie jeden Tag gegen den Krieg und die Militarisierung auf die Straße gehen. Sonst ist das schlicht nicht glaubwürdig. Bei diesem Thema duckt man sich aber einfach feige weg. Die Sponsoren könnte ja kalte Füße kriegen.
Ihr seid ein extrem verlogenes Pack.
Geht doch selber gegen “Klimahysterie” und “Corona-Kirche” auf die Straße. Und immer schön alles vermischen und euch mit Spam für eure dumme, wissenschaftsfeindliche Sekte bei sachfremden Themen in den Vordergrund rücken.
Wählt einfach die AfD, und lasst euch verschärft ausbeuten, während ihr weiter dafür dann Bill Gates, Baerbock oder Scholz die Schuld in die Schuhe schiebt. Ihr wollt geführt werden, ihr wollt auf die Fresse! Und genau das werdet ihr bekommen. Ihr kriegt nichts selbst auf die Reihe.
Getroffene Hunde bellen, wie das Sprichwort so treffend sagt…
Es gibt keinen menschengemachten Klimawandel!
Es gab nie eine Pandemie!
Es gibt aber ein großes Problem und das heißt Kapitalismus!
Also, ich glaube, selbst bei der AfD wird der Klimawandel von vielen nicht mehr bestritten, aber der Sachverhalt, dass er menschengemacht ist.
“Es gibt aber ein großes Problem und das heißt Kapitalismus!”
100%ige Zustimmung meinerseits!!
“Klimawandel”, geht es noch blöder? Sprechen Sie auch von “Wetterwandel” wenn andere vom Wetter reden?
In den USA reicht der Antisemitismusvorwurf allein nicht mehr aus, um die Proteste zu diskreditieren oder zu delegitimieren. Da wird zum guten alten McCarthy gegriffen: Alles Kommunisten/Marxisten/Terroristen die das System stürzen wollen:
https://vigilantnews.com/post/the-real-story-behind-the-college-campus-protests/
Dagegen das hier:
https://www.nakedcapitalism.com/2024/05/israels-war-on-gaza-could-spark-protests-that-shape-entire-region.html
https://consortiumnews.com/de/2024/05/08/listen-to-the-students/
Mögen sie sich weiter verbreiten wie ein Lauffeuer…..
Vielen Dank für den Lagebericht. Hier ist einer von Chris Hedges zur Lage an us-amerikanischen Unis:
https://scheerpost.com/2024/05/08/chris-hedges-the-nations-conscience/
Schräger Artikel. Am Feiertag fällt es wohl schwer eigenen Inhalt zu schaffen. Kann ich nachvollziehen, nicht jedoch die schwer lesbare Kost dieses Artikels. Wenn es den Protestlern „um mehr geht“, und das mehr demokratische Teilhabe an den Universitäten bedeuten soll, seien die mal kurz daran erinnert, dass öffentliche Universitäten mit Steuergeldern bezahlt werden. Warum sollten irgendwelche radikalen Randgruppen unter dem Tarnbegriff Demokratie irgendwelche Sonderrechte an den Unis genießen. An den deutschen Unis ist es doch seit Jahrzehnten so, dass irre linksradikale Randgruppen die Institutionen besetzen, bevor die Typen später in der öffentlichen Verwaltung die Spießerjobs übernehmen und sich den Grünen andienen. Auf der anderen Seite stehen die reichen RCDS-Studis, die später Pappis Funktionselitenjob in der Privatwirtschaft „erben“. Dieser Ort Universität kreist gerne um sich selbst und schafft sein eigenes System von Patronage und Willkür. Kein Wunder, dass sich die arbeitende nichtakademische Bevölkerung fragt, was da abgeht. Die Typen die da protestieren, werden zur Lösung des Israel/Palästina Konfliktes genau eins beitragen: Nichts!
Und was tragen Sie bei mit Ihren staatsdevoten Auslassungen?
Was ich beitrage? Zunächst mal einen herzlichen Gruß an Herrn Schleim. Ich habe mir seinen Blog angesehen. Herr Schleim ist sicherlich ein positives Beispiel eines Akademikers, der sich offensichtlich sehr bemüht, über seinen Blog mit Menschen außerhalb der akademischen Blase zu kommunizieren. Das verdient an sich schon absoluten Respekt. Danke! Ansonsten: ich bin nicht Staatsdevot. Weder gegenüber dem deutschen Staat, noch dem israelischen und auch nicht dem heutigen oder zukünftigem Staat Palästina. Ich habe aber kein Patentrezept für die Lösung dieses hochkomplexen Konfliktes. Westeuropäische Studenten haben die Lösung auch nicht. Und Demos und Krawall gegen eine Seite (Israel), die den Beitrag der anderen Seite ausblendet, halte ich nicht für einen tauglichen Beitrag für eine Konfliktlösung.
Meine Zustimmung zu deinem Beitrag 👍👍👍
Meine Meinung ist hier leider der Cancel Culture zum Opfer gefallen.
Absurd und Abstrus ist es auf jeden Fall schon das in der guten alten Telepolis Zeit, meine Beiträge unter Stephan Schleim Artikeln gesperrt wurden.
Aber vielleicht wird die Welt ja ein besser Ort wenn ich mit der eigenen Meinung Verschwinde
Glück und Freiheit
Die Welt ist ein besserer Ort, wenn Sie Ihre Meinung äußern. Bleiben Sie Overton und uns allen gewogen.
Die Gesten von gestern, auf alle Fälle auf jeder Seite zu sein, sind damit hinfällig.
Der europäische Pseudoopportunismus für die Offenheit für alle, grenzt auf seine Realitäten.
Welch ein Debakel sich da breit macht.
Der offene Westen erklärte sich Willkommen für die unterdrückten und macht sich zeitgleich stark für die Menschen denen man einen Staat schenkte.
Alleine dieser Sachverhalt lässt sehr tief blicken in die unbegründeten Tiefe seines Seins!
‘Ihr’ habt so was von fertig, das das alles nur noch als Abfall von Narrativen bezeichnet werden kann.
Jeder erhält was dieser verdient.
mal etwas OT, wer regiert eigentlich in den Niederlanden?
Ist es Wilders /Rutte oder das Königshaus?
Haben Sie schon einmal die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Welt ohne Ihre so abstrusen wie absurden Unterstellungen ein besserer Ort wäre?
Was sind denn bitte “pro-palästinensische Graffiti”? “Waffenstillstand sofort”? “Stoppt den Genozid” (der vorm IGH verhandelt wurde)?
Dieses ganze Pro-Zeugs, also die Sprachregelung, nicht die Ziele der politischen Gegner zu nennen, sondern das Ganze als eine Art Auseinandersetzung von (Fußball-)Fangruppen erscheinen zu lassen, begann m.E. 2014 in der Ukraine.
Während des Maidan gab’s Maidan-Anhänger/Mitstreiter und “Anti-Maidan”-Anhänger, die sich beide auch selbst so nannten. (Ja, im Zentrum Kiews gab’s auch ein Zeltlager des Anti-Maidan, das in der hiesigen Presse natürlich so gut wie nicht vorkam.)
Nach dem Staatstreich geschah etwas ganz merkwürdiges: Die Anhänger des Antimaidan und logischerweise Gegner des erfolgten Staatsstreiches wurden von der deutschen Presse in “pro-russische Demonstranten” umgetauft und die Maidaner in “Pro-Ukrainer”. Man achte auf die subtile, aber wichtige Bedeutungsverschiebung. Die Antimaidan-Anhänger protestierten damit nämlich plötzlich “gegen die Ukraine”, obwohl sie eigentlich dasselbe wie zuvor taten.
Genauso gut hätte man die Auseinandersetzung zuvor als eine zwischen “Pro-Europäern” und “Pro-Ukrainern” beschreiben können.
Jedenfalls danke an Herrn Schleim für den Bericht, aber – pardon – das Pro-Zeugs stellt die nächste politische Verblödungsstufe dar. Hans-Joachim Friedrichs und seinesgleichen Journalisten der Bonner Republik, zumindest ihrer letzten zwei Jahrzehnte, hätten so’n Zeugs aus gutem Grunde wohl eher nicht in den Mund genommen.
@Besdomny
Danke für den Hinweis.
@Besdomny
Vielen Dank für diesen Kommentar.
Beim Lesen des Artikels bin ich auch über die Formulierung „pro-pälastinensische Demos“ gestolpert. Als sei die Forderung, das Abschlachten von Menschen zu verhindern, quasi automatisch eine Parteinahme bzw. überhaupt einseitig gemeint. Ist sie nicht. Gefordert wird Frieden!
Der Krieg in der Ukraine ist in erster Linie ein Bürgerkrieg, West-U gegen Ost-U, der durch us-amerikanische Interventionen erzeugt und vorangetrieben wurde und zum Weltenbrand auszuufern droht.
Und die von einem verblödeten etwa 29 %-Anteil der Bevölkerung gewählte „Regierung“ hier hat nichts anderes zu tun, als ihren Befehlshabern zu gehorchen und unser Land zu ruinieren.
Der ganze Artikel wimmelt von solchen Formulierungen.
Bei der Polizei wird auch der Eine mit dem Gehörschaden total hoch aufgehängt als wäre das der Weltuntergang. Wenn man massenhaft Videos von Polizeibrutalität im Netz sieht, tja Pech gehabt, selbst Schuld.
Oder wenn zionistische Gegendemonstranten, wie auch bei den Vorfällen in Holland die Demonstranten angreifen, dann wird das auch ganz klein gemacht, möglichst verschwiegen. Das hat wie Tarik Cyril Amar sagte, etwas von SA. Erst werden die linken Demonstranten von der SA kleingemacht, die Polizei greift kaum ein, und dann räumt die Polizei noch die Reste weg.
Auch viele Zeugenaussagen, die die Demonstranten angeblich belasten, die darf man nicht einfach übernehmen, sondern muss man gewissenhaft prüfen. Die haben ein starkes Interesse daran die Demonstranten zu dämonisieren, von Wenigen auf Alle zu schließen oder stark zu übertreiben usw.
Es ist erschreckend, was für ein Unrechtsstaat sich hier zeigt.
Der Verlust der Krim nach dem Putsch in Kiew 2014 und dann der erfolgreiche Eingriff der russischen Fliegerunterstützung in Syrien ab 2015 hat die “Weltbeherrscher” in den USA und die europäischen Nato-Anhänger deutlich aus deren Komfortzone vertrieben, die bis dahin in Kriegsfällen wie Afghanistan oder Irak auf der Basis fußte “Lass die Anderen nur meckern, die US-Geld- und Militärmacht setzt ihren Willen dann doch durch”. Die ganze Welt sah, wie der Wille der USA scheiterte.
Das Bedürfnis, die Nato-Kritiker zu kontern, die das blutige imperiale Handeln trotz fortgesetzten Versagens wieder und wieder zur Sprache brachten, ohne dass man wusste, was man ihren Argumente im normalen Diskurs entgegnen sollte, ließ schnell die Methoden wachsten, die Kritiker mit gefälschter Dialektik zu kontern (Ukraineputsch und ATO oder Islamisten in Syrien = gut) oder sie gleich als “Putin-Versteher” oder “Assad-Anhänger” zu delegitimieren.
Jeder einzelne dieser Tricks bishin zum Verbot von RT-deutsch ist ein Beleg, dass Westeuropa durch die Nato-Machtübernahme zivilisatorisch und menschenrechtlich auf dem absteigenden Ast ist.
Ich denke, Deutschland muss sich erst wirtschaftlich und dann finanziell ruinieren, bis wieder Vernunft einkehren kann und die USA die Eliten in Polen päppelt, weil das der neue Frontstaat ist.
Die Mächtigen sind nicht mehr gewöhnt wie Demokratie funktioniert. Der Aufstand ist nur das Symptom, nicht Ursache (wie das insbesondere in rechten Kreisen gerne kolportiert wird). Im Grunde fordern die Studenten doch zumindest eine offene Debatte und die Politik verbarrikadiert sich in ihrer rechtsextremen Haltung den Genozid zu unterstützen und keinerlei Debatte dazu zuzulassen, ja jedes Aufkommen von Widerspruch bisweilen auch gewaltsam niederzuschlagen. Dass das den Unmut nur befördert, ist auch klar. Die Politik weigert sich aber weiterhin, wobei das Verhalten einen Genozid zu unterstützen auch eine strafrechtliche Komponente haben sollte. Das “Strafrecht” kommt aber nur gegen die Kritiker der Gewalt zum Einsatz.
Demokratie geht anders. Rechtstaat auch.
Danke für den Bericht.
Millionen in einer Art Ghetto eingeschlossene Zivilisten – nicht ganz, wer genug Kohle hat, darf raus – werden von einer Soldateska drangsaliert, z. T. liquidiert, Lebensgrundlagen werden den übrigen entzogen. Da und dort in den Mainstream-Medien wirds kommentarlos geschildert, so dass man glauben könnte, man missbillige es. Aber gleichzeitig werden alle, die sich dagegen protestierend äussern diffamiert gecancelt, kriminalisiert, in allen westlichen Staaten, ausnahmslos.
Was für ein erbärmliches Schauspiel.
Danke für den Beitrag …
Mainstream hier, nichts dazu .. o(
Ich denke weniger, dass es sich um wirklich ernsthafte Proteste handelt.
Schon alleine deshalb, weil sie nur Symptome bekämpfen und den Ursachen anscheinend nicht mal auf der Spur sind.
Diese ‘Symptome’ abzustellen, ist aber tatsächlich erst mal die primäre Aufgabe. Davon abgesehen – wie ernsthaft waren Sie denn wirklich den Ursachen auf der Spur in dem Alter…? Und wenn Sie sich mal den Bericht von Chris Hedges ansehen, den ich weiter oben verlinkt habe – gute Ansätze sind da.
“Ein Polizist erlitt einen Gehörschaden.” Der Gehörschaden entstand vielleicht, weil er zu nahe neben einem Polizeilautsprecher stand? Von Tränengas mit dem sie sich gerne selbst besprühen kann es ja diesmal nicht sein.
Und bei der Räumung gab es keine physische Gewalt gegen die Demonstranten, die dabei verletzt wurden? Das sollen wir glauben?
Es ist immer wieder auffallend wie aus einer Mücke ein Elefant wird und was für unglaubliche Doppelstandards sich zeigen.
Man darf gerne auch das Verhältnis sehen:
Die Einen sind Mittäter an einem Genozid, die Anderen versuchen verzweifelt etwas dagegen zu tun und sich gegen den brutalen Autoritarismus zu wehren. Ohne amerikanische und deutsche Hilfe müssten die Israelis den Genozid mit sehr primitiven Mitteln ausführen und wären wahrscheinlich weit weniger effektiv dabei. Hinzu kommt noch, dass vor gar nicht allzu langer Zeit Deutschland und USA, natürlich die USA wiederum in weit größerem Umfang bei dem Genozid in Jemen mithalfen, wo um die 300.000 Menschen starben.
Man kann ja von Herrn Gysi halten was man will, aber auch hier bringt er es auf den Punkt;
Wer hat die Hamas gegründet? USA hat IS geschaffen Dr. Gregor Gysi https://youtu.be/FJHf6pvgyX0?feature=shared
Oh, Super und das in dieser gottlosen Gesellschaft…;.-))
Hr. Schleim um was für ein mehr geht es denn ?
Ein mehr an Randalen ? Ein mehr an islamistischen Fundamentalismus an Unis ?
Ein mehr an Studenten oder Geld oder Kokain oder
einfach nur Schleim.
Ich denke das sich die Anzeichen mehren dass es um ein Ende der Hamas geht.
https://taz.de/Pro-Palaestina-Demos-in-Jordanien/!6008510/
Lesen hilft, denn das stand im Text: mehr Mitbestimmung und Demokratie. 🤷🏻♂️
Ein ganzer Satz ?
Kippt die bislang proisraelische Stimmung?
Weiße, alte Politiker machen Bekanntschaft mit einer jungen, migrantischen Community, die sich die verordnete Israel-Staatsräson einfach nicht mehr bieten lässt.
Ein neues 1968?
Vielleicht sogar ein neues 1989?
Es wird gerade einiges umgerührt. Auffallend etwa, wie viele als “rechts” geframte Seiten, die sich bisher als Kritiker an Staatsübergriffigkeit (Corona, …) und Wissenschaftsbetrug (Klima, …) hervorgetan hatten nun bei Israel auf die Staatslinie einschwenken – und zwar krasser und verlogener als alle anderen zusammen.
Anscheinend werden die Figuren neu aufgestellt und neu justiert.
“Neoliberalismus”, also konzertmedial verbrämter Raubtierkapitalismus der Superreichen, zeichnet sich dadurch aus, dass, dank Denkfabriken und PR-Agenturen, aus jeder Situation Vorteil gezogen wird. Und so lange die “rechts-links”-Verarschung, also das gute, alte “spalte und herrsche” funktioniert, so lange sind die eh immer in der Überhand.
Ich verrat euch mal was!
Und hier nun meine ganz persönlichen offiziellen Befindlichkeiten *Update* seit dem 12.4.2020:
Religiöse, Pfaffen und sonstige Sektenprediger egal welcher Religion wie bpws. Scientologen, (Fuelmich) sind sowieso raus!
Wer Masken getragen hat ist raus!
Ausnahmen sind Kinder und echt alte Leute.
Andererseits sind Masken wegen des Sheddings natürlich erlaubt.
Vor allem die, die versucht haben, sich bei einem Arzt ein Maskenattest zu besorgen, (weil sie nicht die Eier hatten selbst zu sagen das sie das nicht mittragen) oder gar besorgt haben, sind besonders verächtlich und raus!
Alte und Kinder unter 16 selbstverständlich ausgenommen.
Wer die Giftspritze genommen hat ist raus!
Wer glaubt, das aus Geld mehr Geld zumachen richtig ist, ist ebenso raus!
Wer Aktien/Fonds hat, oder mit der Hochfinanz kungelt ist raus!
Wer mehr Eigentum hat als er selbst bewohnen kann ist raus!
Wer eine E‑Karre oder gar ein versmartetes KFZ besitzt, das einen auch noch abhört und alles nach Hause schickt oder ein E‑Bike fährt ist raus.
Wer E10 tankt ist raus!
Wer ein Smartphone nutzt ist raus!
Wer jetzt noch mit Windows surft ist raus!
Wer beim Bund, bei den Bullen oder ansonsten in irgendeiner Form systemimmanent gearbeitet hat ist raus!
Wer gendert, oder LGBTUI+* oder ähnliches fördert ist raus.
Wer sich durch sein Äußeres mit zu viel Schmuck (Goldkettchen) Mode oder Parfüm, Piercings oder gar Tattoos oder sonstigen Entstellungen, meint sich darstellen zu müssen ist auch raus!
Wer meint, dass Heiraten und Kinder bekommen zu seinem Glück gehört ist raus!
Wer Fußball oder Schlager gut findet ist auch raus.
Banker, Steuer, Pharma und Versicherungsfuzzies und alle weiteren Schlipsträger sind auch alle raus.
Mit Veganern (keine Ledergürtel) und so genannten Tierfreunden (Ich mach kein Führerschein, weil ich kein Kaninchen totfahren möchte, Betreuung am Stauende) und neuerdings Klimaschützern und Klebern, hab ich es versucht, aber seitdem die uns auch noch das Fleisch wegnehmen wollen, trotz einiger Bemühungen, bin ich gänzlich davon abgekommen die zu unterstützen.
Alle, alle raus!
Von fast all diesen Leuten hab ich mich zeitlebens, aber spätestens seit 1974 ferngehalten, sie sabotiert, sonst wie übervorteilt, oder gar richtig bekämpft, je nach Personalverfügbarkeit, Gusto und Tagesform.
Ich hab auf die Schnelle sicher noch ein paar Dinge vergessen…wie bspw. Fahrradhelme…;-))
Ach, ja, wer bei Tag mit Licht in seinem Auto unterwegs ist, bis zu 10% mehr Energieverbrauch) damit fing im Übrigen vieles an,(ein guter Indikator für Weicheier) ist auch raus.
So und nicht anders verhalten sich Leute, die m.E. noch ein Gewissen haben.
P.S. Wer das alles nicht kapiert hat, sollte sich besser freiwillig zum Militärdienst in der Ukraine melden!
Auch Putin, hat im Übrigen die Einreise für uns erleichtert…;-))