Bandera: Deutsch-ukrainische Städtepartnerschaften vor Stresstest?

 

Stepan-Bandera-Straße in Lwiw (Lemberg). Bild: Adam Jones/CC BY-2.0

Vielerorts in der westlichen und zentralen Ukraine werden an Kriegsverbrechen beteiligte Kollaborateure von SS und Wehrmacht öffentlich als “Helden” verehrt. Von Politik und Medien ihrer deutschen Partnerstädte wird dies in der Regel ignoriert. Im Falle der west-ukrainischen Großstadt Ternopil war das nicht mehr möglich.

Ternopil ist seit den 90er Jahren eine Hochburg radikaler Nationalisten. Die rechtsextremistische “Svoboda” erreichte bei Wahlen einen hohen Stimmenanteil. Auch der jetzige Bürgermeister kommt aus dem rechtsextremistischen Milieu. Ein Denkmal Stepan Banderas, eines Führers der OUN, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Führerkult, ethnischem Rassismus und hoher Gewaltbereitschaft gegen Zivilisten Teil der faschistischen Bewegung Europas war, wurde bereits 2009 in Ternopil errichtet. Im März 2021 beschloss der Stadtrat Ternopils, das städtische Fußball-Stadion nach dem radikalen Antisemiten und Kriegsverbrecher Roman Schuchewytsch zu benennen.

Roman Schuchewytsch war stellvertretender Kommandeur des 1941 in Kooperation von Stepan Bandera und dem Ost-Beauftragten der “Abwehr” und späteren Bundesminister für Vertriebene, Theodor Oberländer, aufgestellten “Bataillon Nachtigall”.  Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in das sowjetisch kontrollierte Gebiet im Juni 1941 agierte “Nachtigall” hinter der Front. Bereits Ende Juni waren “Nachtigall”-Angehörige an Judenmassakern in Lemberg beteiligt. Im Juli führte Nachtigall, nach Recherchen des schwedischen Osteuropa-Historikers Anders Rudling unter dem Kommando Schuchewytschs, Massenerschießungen von Juden im Raum Winnica durch.

Nach seiner Auflösung wurde ein Großteil der “Nachtigall”-Angehörigen im Oktober 41 in das SS-Schutzmannschafts-Bataillon 201 übernommen und 1942 bei der sog. “Bandenbekämpfung” in Weißrussland eingesetzt. Kommandeur von dessen 1. Kompanie war Roman Schuchewytsch. Aus SS-Berichten über die Schutzmannschaften geht hervor, dass die Zahl der von diesen aufgestöberten und exekutierten Juden die der Partisanen deutlich überstieg. Nach Ablauf der einjährigen Vertragszeit ging ein Teil von 201 zu den KZ-Wachmannschaften, ein anderer Teil entzog sich der direkten deutschen Kontrolle und bildete unter dem Kommando Schuchewytschs die “Ukrainische Aufstandsarmee” (UPA). Die UPA ermordete 1943/44 in Wolhynien und Galizien ca. 80.000 polnische Dorfbewohner.

Auf die auch für west-ukrainische Verhältnisse ungewöhnliche Ehrung von Roman Schuchewytsch als Sportler-Vorbild reagierten der israelische und der polnische Botschafter in Kiew mit Protestschreiben. In vielen polnischen Medien erschienen kritische Berichte. Die polnischen Städte Zamosc, Nysa und Tarnow erklärten die Partnerschaft mit der vor 1939 noch polnisch-jüdisch geprägten Stadt für beendet. In Deutschland ermunterte nach dem Angriff russischer Truppen im Februar 2022 nicht zuletzt Bundespräsident Steinmeier die Kommunen zu Partnerschaften mit ukrainischen Städten. Zwischen Februar 22 und Juli 23 hat sich die Zahl der formalisierten, d. h. beurkundeten, und nicht-formalisierten deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften mehr als verdoppelt. Stand Juli 2023 gab es 167. Beratung erhalten interessierte Kommunen von einer Bundeseinrichtung mit dem schönen Namen “Kommunen in der Einen Welt”. Doch was zu tun ist, wenn in der ausgewählten ukrainischen Partnerstadt radikale Antisemiten und Nazi-Kollaborateure als “Helden” verehrt werden, gehörte bislang offenbar nicht zu deren Beratungsleistungen.

Iserlohn ging im Juni 2022 eine Partnerschaft mit Ternopil ein. Als mit Bezugnahme auf die Schuchewytsch-Ehrung Kritik aufkam, konterten Bürgermeister und Regionalzeitung, es gehe in den Beziehungen zu Ternopil um Hilfe und nicht um Politik. Wie in Iserlohn waren es auch in dem nahe Köln gelegenen Erftstadt vor allem Grüne, die eine im Februar 23 besiegelte Partnerschaft mit Ternopil “als Zeichen der Solidarität” protegierten. Als jedoch mittels eines Offenen Briefes die politischen Verhältnisse und die Schuchewytsch-Verehrung in Ternopil einem größeren Kreis in Erftstadt bekannt wurde, zeigten sich die politischen Parteien der Stadt betroffen. Die Bürgermeisterin bat diverse Behörden und Einrichtungen um eine Stellungnahme, wobei das Bundespräsidialamt sogleich mitteilte, dass “von dort keine weitere Prüfung” zu erwarten sei. Da aber noch Antworten ausblieben und auch eine angeforderte Stellungnahme aus Ternopil bislang nicht vorliegt, entschied der Rat der Stadt im September, die Behandlung des Antrags der Linken auf Beendigung der Partnerschaft auf die nächste Sitzung am 12.12. zu vertagen. Auch in Braunschweig und Trier gab es Initiativen für eine Partnerschaft mit Ternopil, in Trier sogar unterstützt durch einige hundert Unterschriften. Doch die Stadtverantwortlichen zogen dann andere Partnerstädte vor.

Aber die öffentliche Verehrung von ukrainischen NS-Tätern ist kein Alleinstellungsmerkmal von Ternopil. Bandera wurde schon 2010 unter Präsident Juschtschenko der Titel “Held der Ukraine” verliehen, was Präsident Janukowitsch 2011 allerdings wieder revidierte. Vor allem nach dem Machtwechsel 2014 entwickelte sich dann ein Huldigungs-Boom gegenüber den Führergestalten von OUN und UPA. Eine “Stepan-Bandera-Straße” gab es 2016 schon in rund 70 ukrainischen Kommunen. Schuchewytsch wurde posthum Ehrenbürger von 9 ukrainischen Städten. Im Stadtteil Bilhoroschtscha von Lemberg, der Partnerstadt von Würzburg und Freiburg, wird Schuchewytsch sogar mit einem eigenen Museum geehrt. In Chmielnicki, Partnerstadt von Dresden und Stuttgart, werden anlässlich seines Todestages am 5. März die Straßen schon mal mit den schwarz-roten UPA-Flaggen “geschmückt”.

Ein Problemfall besonderer Art ist Kiew mit seiner heterogenen Bevölkerung. Den meisten Hauptstadt-Bewohnern, ob ukrainisch- oder russisch-sprachig, ist der radikale west-ukrainische Nationalismus fremd. Dennoch beschloss die Kiewer Rada 2016 eine der wichtigsten Straßen in “Bandera-Prospekt” umzubenennen, die Umbenennung von deren Verlängerung am linken Dniepr-Ufer in “Schuchewytsch-Prospekt” scheiterte jedoch. Nur 41 von 120 Rada-Abgeordneten waren dafür. 2017 erhielt der “Schuchewytsch-Prospekt” mit 69 Stimmen dann aber doch eine Mehrheit. Abgeordnete des “Block Poroschenko” und Bürgermeister Vitali Klitschko persönlich hatten sich dem Anliegen der radikalen Nationalisten angeschlossen. Die Abstimmung war kennzeichnend für die innenpolitische Atmosphäre, denn von 120 Stadträten nahmen 42, ob aus Protest oder Angst, erst gar nicht teil, 9 enthielten sich. (Quellen: dzieje.pl, wnet.fm). Offenbar auch aus Sorge um den sozialen Frieden erklärte dann im Juni 2019 das zuständige Verwaltungsgericht auf Antrag einer “Jüdischen Bürgerrechtsgruppe” und  einer “Antifaschistischen Liga” die Straßenumbenennungen für unrechtmäßig. Das “Institut des nationalen Gedenkens” und die Stadtführung veranlassten eine Revision. Das Appellationsgericht hob die Entscheidung des Verwaltungsgerichts im Dezember 2019 wieder auf. Weitere Klagen gegen die Umbenennung waren erfolglos. Bandera und Schuchewytsch bleiben Namenspatron bedeutender Straßen Kiews.

Obwohl gerade die Umstände der Bandera- und Schuchewytsch-Ehrung in Kiew den Zusammenhang zwischen der unbewältigten Vergangenheit des ukrainischen Nationalismus und der politischen Kultur der heutigen Ukraine deutlich machen, zeigt man sich in der Partnerstadt Leipzig parteiübergreifend an den Kiewer Vorgängen desinteressiert. Ob sich eine solche Haltung in Leipzig und andernorts auch während der anstehenden EU-Beitrittsverhandlungen durchhalten lässt, bleibt abzuwarten.

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39 Kommentare

  1. Zu erwähnen auch Jaroslav Stezko
    einer der Verantwortlichen in der Ukraine in der Kriegszeit.
    aus wikipedia
    “Im Juli 1941 erklärte Stezko als selbsternannter Premierminister der Ukraine: „Ich unterstütze daher die Vernichtung der Juden und halte es für zweckmäßig, die deutschen Methoden zur Ausrottung des Judentums in die Ukraine zu bringen, um ihre Assimilierung und ähnliches zu verhindern.“[6]

    Stezko lebte nach dem Krieg in München.
    2009 veranlasste der ukr Präsident Juschchenko dass eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus angebracht wird, auf der ihm als Freiheitskämpfer gehuldigt wird.

  2. Warum sollte man sich in Deutschland um die Nazis in der Ukraine kümmern? Deutschland und viele andere Staaten, auch in Europa, ebenso die USA, haben offenbar nichts gegen Nazis :

    “Der Ausschuss der UN-Generalversammlung hat die russische Resolution zur Bekämpfung des Neonazismus angenommen
    112 Länder stimmten für das Dokument, 50 stimmten dagegen, 14 enthielten sich.

    Der Dritte Ausschuss der UN-Generalversammlung hat die von Russland eingebrachte Resolution zur Bekämpfung des Neonazismus angenommen.

    112 Länder stimmten für das Dokument mit dem Titel „Bekämpfung der Verherrlichung des Nazismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zur Eskalation zeitgenössischer Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz beitragen“, 50 stimmten dagegen und 14 enthielten sich der Stimme. Unter den Ländern die dagegen stimmten, waren Österreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, die Niederlande und die USA. Für die Resolution stimmten unter anderem Brasilien, China, Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten.”

  3. Das ist erst der Anfang:
    Nächstes Jahr werden die ersten Straßen in Deutschland umnbenannt nach den “Helden des ukrainischen Widerstandskampfes gegen die Sowjetunion”. Es gibt immer noch “Bebelstraßen”, wie leicht werden daraus “Banderastraßen”. In den 80ern wurden vielerorts “Friedensstraßen” getauft, das geht nun wirklich gar nicht mehr, ein passender Ersatz-Name wäre “Straße der 14. Liberaldemokratischen Waffen-Grenadierdivision “Galizien””.
    Und übernächstes Jahr werden dann die neuen Schul-Geschichtsbücher fällig. Dort heißt es dann über den 2. Weltkrieg: globaler Krieg zwischen den liberalen Demokratien und den autoritären Regimen. Erstere hätten unter Führung des Bonny-and-Clyde-gleichen Pärchens aus Fräulein Albrecht und W. Selensky den Sieg über das Bündnis aus Stalin (Rußland) und Hitler (China) errungen.

    1. Genau so wird es sein, genau so.
      Ich habe vor Zeiten meine linksradikalen Gefährten verspottet, weil sie in der Republik überall Nazis sahen und den deutschen “Volkscharakter” für genetisch faschistisch verseucht hielten. Ich hingegen hielt die Freunde, die so argumentieren, für ziemlich wirr und albern.
      Vielleicht habe ich ihnen Unrecht getan.
      Das geht grad in einer solch atemberaubenden Geschwindigkeit, dass man, auch wenn man dem politischen Personal nichts gescheites zutraut, seinen Presstitutes schon überhaupt nichts, kaum aus den Staunen herauskommt.
      Als ich vor vielen Jahren auf TP mal schrieb, dass wir es noch erleben könnten, das wieder auf streikende Arbeiter geschossen wird, beschied man mir, dass mir nur ein Psychiater helfen könne.
      Habe keinen Wert darauf gelegt, Recht zu bekommen. Aber so kommt es.
      Wenn sie dann in Halle das Reinhardt-Heydrich-Denkmal zur Erinnerung an den zweiten großen Sohn der Stadt errichten…….

  4. “Stresstest”? Was soll denn da bitteschön für ein “Stresstest” kommen? Die (west-)deutschen Regierungen haben über Jahrzehnte mit so gut wie jedem recht(sextrem)en Regime auf dieser Welt kooperiert und Bakschisch gemacht. Von den südamerikanischen Militärdiktaturen, über Franquisten und Salazar, bis hin zu den indonesischen Kommunistenschlächtern. Alles “gute Leute”. Warum sollte das im Falle der Banderisten heute anders sein? Und warum sollte da plötzlich Druck aufkommen irgendwelche Städtepartnerschaften wieder zu beenden? Die Ukraine ist spätestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Hätschelkind deutscher Imperialisten und Russenfresser. Sie ist „gut“ und „rein“ und steht seit 2014 endlich vollends auf unserer Seite.

    Man wird die Gegner dieser Projekte ergo als „Putinversteher“ und „Verbreiter von Kremlpropaganda“ schmähen, wie man es ohnehin bereits seit Jahren tut, sowie das Narrativ der „demokratischen ukrainischen Zivilgesellschaft“ weiter zigfach wiederholen und einschleifen. Allenfalls bei ganz üblen Ausreißern wird man zähneknirschend zurückrudern und dann eine weniger bekannte Stadt mit weniger bekanntem Banderaanhänger als Ersatz „anbieten“.

    Und nachdem man hierzulande bereits die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs weitestgehend entsorgt hat – insbesondere die deutsche Hauptverantwortung für dessen sogenannten „Ausbruch“ – und nun wahlweise unkritisch vom „Hineinschlittern der Europäer“ sabbert oder endlich wieder offen „Der Russe hat zuerst mobil gemacht!“ kräht, wartet die Entsorgung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs bloß darauf angepackt zu werden. Die Balten und das EU-Parlament haben es bereits vorgemacht und hiesige Studenten der Barberowskis, Clarks und McMeekins warten nur darauf die „Präventivkriegsthese“ endlich mit neuesten „Forschungserkenntnissen“ unterfüttern zu dürfen. Hitler war Stalins erstes Opfer. Oder so. Da kann man dann gleich zur Feldforschung an die Partneruniversität in Lwiw / Lwow / Lemberg fahren und dortige „Experten“ befragen, die beflissentlich Auskunft geben werden…

    1. Ja, stimmt, den Hitler hat der Stalin auch auf dem Gewissen. Hat die grüne Jugend nicht den Fall „Barbarossa” zur nationalen Befreiungsanstrengung gegrn den russischen Bolschewismus erklärt?
      Und welcher (west)deutsche Politiker war das doch gleich, der nach einem Freundschaftsbesuch in Chile nach dem faschistischen Putsch von sich gab, dass das Leben im Stadion, das zum KZ gemacht wurde, bei schönem Wetter recht angenehm sei?
      Nein, es ist alles beim Alten. nichts neues unter der Sonne. Wobei ich nicht zu sagen vermag, ob es diese widerwärtige Behauptung, man sei das antifaschistischste Deutschland seit 45, während man noch mit jedem Nazi auf der Welt kuschelt, schon immer erhoben wurde.

    2. »Der Zweite Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg gegen Juden, für das Naziregime war die Vernichtung des europäischen Judentums das Hauptziel.«

      Robert Habeck

      1. Nun, man sollte die Geschichtskenntnisse des Bundeskinderbuchminsters nicht überbewerten. Tatsächlich war die Ernennung der Juden zum Feind wohl vor allem Mittel zum Zweck.

    1. Vergegenwärtigen Sie sich den Erfolg der „Unterstützung“, die Julian Assange seit etlichen Jahren erfährt. Dann wird schnell klar, dass der Hilferuf von Maxim Goldarb auch keinerlei Effekt haben wird.

      Beide verstoßen nun mal gegen die regelbasierte Ordnung. Die müssen weg.

  5. … “anstehende EU-Beitrittsverhandlungen” …

    Ich hoffe, Sie träumen?!

    Die Zukunft Deutschlands liegt in einer Doppelmitgliedschaft EU und BRICS – ein Welthandel, der stärker auf Fairness setzt und die neue Blockkonfrontation vermeidet, zum Nutzen auch unseres Wohlstands.

  6. “Hier findet gerade das statt, dessen wir bei uns zum Beispiel am 16. März anlässlich der Zerstörung unserer Stadt Würzburg gedenken.” befand dessen Oberbürgermeister Schuchardt in Lwiw/Lemberg anläßlich der Besiegelung der Städtepartnerschaft am 23.2.2023.

    (Zur Erklärung: Würzburg wurde am 16.März 1945 von der Royal Air Force innerhalb von 20 Minuten Bombardierung zu 90 % zerstört.)

    Lemberg steht noch, die Front verlief damals hunderte Kilometer weiter östlich. Natürlich war zu dem Anlaß von den in Lwiw verehrten Nazikollaborateuren oder gar deren tagelangen Massakern an Polen und Juden nach dem Einzug der Wehrmacht zu keinem Zeitpunkt die Rede.

    Keine Stadt in der Ukraine übertrifft Lwiw in der Verehrung der “Helden” Bandera und Schuchewitsch, und zu übersehen ist das 7 Meter hohe Denkmal für ersteren eigentlich auch nicht – es sei denn, man ist auf allen politischen Augen blind.

    Wenn man schon historische Vergleiche bemühen will, würde ich die herausragende Rolle Würzburgs bei den Hexenverbrennungen vorschlagen. Das wurde auch als lukratives Geschäft betrieben, denn deren Vermögen wurden von den katholischen Herren der Stadt einbehalten.

  7. Als mit Bezugnahme auf die Schuchewytsch-Ehrung Kritik aufkam, konterten Bürgermeister und Regionalzeitung, es gehe in den Beziehungen zu Ternopil um Hilfe und nicht um Politik

    Und weshalb wurden dann sämtliche Städtepartnerschaften mit Russland aufgekündigt?

    1. Ich bin ja Ostdeutscher, der lange im Westen lebte und arbeitete und kann mit schematischen Zuschreibungen -der Osten/der Westen – nicht wirklich was anfangen. Aber es gibt in der Sozialisation schon in der Tendenz -also überhaupt nicht bei jedem einzelnen Menschen- Unterschiede. Ich habe beobachtet, dass meine Mitbürger im Westen doch eher bereit und in der Lage waren, sich selbst was vorzumachen. Bei uns hat man, oft gezwungener Maßen, viel Müll daher geschwätzt, meist aber im Bewusstsein, dass alle Beteiligten wissen, dass es Unfug ist.
      Bei dem von dir aus dem Text zitieren Müll bin ich sehr sicher, dass sie wirklich daran glauben. Und wenn sie morgen das Gegenteil sagen und machen, auch daran. Und das ist auch vollkommen unerschütterlich. Einsicht ausgeschlossen und das einzige, womit du fest rechnen dürftest, wenn es dir gelänge es vorzutragen, ist eine wortreiche und geistesarme Erklärung, warum Städtepartnetschaften mit der Nazikraine unpolitisch, mit Russland aber politisch sind.

  8. Jetzt doch noch! Ich staune. Erst dachte ich, mit Kriegsbeginn sei nun jede Wahrheitsfindung zum Erliegen gekommen. Aber dann haben sich die Leute, eben wegen des Kriegs, die Ukraine etwas genauer angeschaut und etwas gefunden, das bisher als Russenpropaganda abgetan wurde. “Ich will niemand erschrecken, aber sie könnte richtig sein”, wie Elon Musk das ausdrückte.

    Faschistische Parteien bekommen in der Ukraine gerade mal zwei Prozent der Stimmen. Es sind diese zwei Prozent, die wollen, dass die Straßen nach diesen Kriegsverbrechern benannt werden. Aber es passiert das, was diese zwei Prozent wollen, das, was man an unzähligen anderen Stellen auch sieht. Es gibt nur eine Erklärung: die Nazis haben das Gewaltmonopol. Insbesondere bei Abstimmungen im Parlament rückt regelmäßig das Azow-Regiment an und brüllt Parolen. Was dann heißt, das diejenigen Abgeordneten, die im Sinne von Azow falsch abstimmen, mit Konsequenzen rechnen müssen. Was war da zwischen 2016 und 2017, dass nun plötzlich die Mehrheit einen „Schuchewytsch-Prospekt“ wollten? So etwas. Die Ukraine sieht nach außen hin aus, wie eine normale bürgerliche Republik. Innendrin hat aber der Nazi das Sagen. Wenn nun gesagt wird, dort regiere seit 2014 eine Junta, dann ist das nicht weit von der Wahrheit entfernt.

    Was nun auch den jetzigen Krieg betrifft: was, wenn Selenskij mit den Russen verhandeln will? Überlebt er das unter diesen Umständen?

    1. was, wenn Selenskij mit den Russen verhandeln will? Überlebt er das unter diesen Umständen?

      Der wird eher im Bunker enden wie sein Idol.
      Es spielt aber auch gar keine Rolle ob Selensky will oder nicht. Solche Entscheidungen werden sowieso nicht in Kiew, sondern in Washington getroffen. Und wenn Washington genug mit der Ukraine gespielt hat, werden sie für Verhandlungen mit Russland Selensky sicherlich durch eine andere Marionette ersetzen.

    2. wie man in der US Presse liest, ist der Krieg gegen Russland verloren….
      da Selenskyj gegen Verhandlungen mit Russland ein Gesetz erlassen hat, ist sein Spielraum sehr eng…
      diese 2% sitzen ihm bedrohlich im “Nacken”, und so ist die Strassenumbenennung sein letzter Versuch die Nazis noch gnädig zu stimmen und so seine “Haut” zu retten…

    3. Die 2% sagen gar nichts aus.
      Der Maidan-Putsch wurde aus einem Bündnis aus (überwiegend) galizischen Faschisten und (überwiegend) kiewer Liberalen durchgeführt. Nach deren Sieg sind auf Anraten von Soros und Nuland viele der Faschisten liberalen bzw. liberal-konservativen Parteien beigetreten. So entstanden Formationen, die “Amerika, super”- und “Europa, super”-Phrasen mit einem fanatischen völkischen Nationalismus vereinten. Genau wie ASOW und Artverwandte nicht deswegen keine Nazis mehr sind, weil sie sich jetzt “Nationalgarde” nennen, hat der jeweilige Parteiname nichts am faschistischen Charakter dieser Elemente auf der politischen Bühne geändert.

      1. Ich hab mich auch gefragt, ob der Grund dass die Nazi-Parteien nur 2% haben, vielleicht daran liegt, dass die anderen Parteien schon ganz viel nazi-Gedankengut verinnerlicht haben.

        1. muss nicht unbedingt sein, ein Schulhofschläger kann auch die ganze Schule terrorisieren… bis er eine aufs Maul bekommt- aua er hat mich geschlagen

        2. Die Swoboda hatte vor zehn Jahren an die 44 Prozent um Ternopil herum. Erst wollten sie Faschismus, aber als sie ihn hatten, gefiel er ihnen nicht.

          Soweit für mich glaubhaft.

      2. Nun sitzt ja in der Rada eine Mehrheit von 73 Prozent der Partei “Diener des Volkes”. Laut Selenskij eine Partei des Ausgleichs und der Verständigung (damals). Jetzt sieht man, dass sie bedenkenlos am Bandera-Kult teilnehmen. Die wurden gleichgeschaltet.

        1. In der letzten Wahl vor den 2% waren es knapp 25%.
          Seltsamerweise kam zwischenzeitlich den Naziparteien ein Großteil des Führungskaders abhanden.
          Dieser wechselte zu “bürgerlichen” Parteien oder direkt in hohe Ämter im Staats- und Militärapparat.

    4. Die Frage ist, was denn “faschistische Parteien” sind?

      Die Ausrede, daß “die Faschisten” ja nur wenige Prozent bekommen hätten, war schon bei den Präsidentschaftswahlen 2014 nicht glaubwürdig. Ja, Oleh Tjahnibok, der Chef der “Swoboda” (vorher “Sozial-nationale Partei der Ukraine”!!) kam nur auf 1,x Prozent. Aber der Chef der “radikalen Partei” Ljaschko schon auf knapp 9! Und gleichzeitig saßen in der von niemandem gewählten “Übergangsregierung” von Jazenjuk 5 Nazi-Minister!

      Später tauchten viele Rechtsradikale in schwammigen Wahlbündnissen wie dem “Block Poroschenko” unter, um später zu Selenski und dessen “Diener des Volkes” überzulaufen. Beides eben keine festen Parteien mit verbindlicher Mitgliedschaft. Zudem kontrollierten echte Nazis wie Andrij Parubij damals (und heute) wichtige Posten, er beispielsweise war Chef des Nationalen Sicherheitsrates, und startete in dieser Funktion den Ukrainekrieg als “Anti Terror Operation” ATO.

      1. Jazeniuk und die 4 anderen Minister waren Mitglied der “Volksfront”, zum Beispiel Awakow, der langjährige Innenminister. Dier Wähler haben die Volksfront regelrecht versenkt, aber Awakow blieb im Amt. Durchweg ist die Volksfront noch um einiges schlimmer als die Swoboda.

        Du kannst Dir das einfach nicht vorstellen, dass es völlig belanglos ist, wer im Parlament sitzt, weil alle Entscheidungen aufgrund des Gewaltmonopols der Nazis fallen? Solltest Du aber.

  9. Die Unterstützung, auch der Verbrechen der Ukro-Nazis durch den Westen, werden eines Tages “aufgearbeitet”und kalt lächelnd unter den Teppich gekehrt. ” Konnt ja keiner wissen, außerdem haben die Russen zuerst angefangen. Ohne die Russen wären die faschistisch motivierten Verbrechen an ukrainischen Zivilisten und dem Volkssturm nie passiert.”

    Während wir uns den Brocken widmen, die man uns hinwirft, rollt
    von hinten das Desaster an:
    Signa-Krise, VW-Krise, Siemens-Krise, Krise-Krise

    Schön verar…..

    1. da wir nichts “aufgearbeitet” es ging schliesslich nur um die Schwächung des russischen Militärs und um die Vernichtung der russischen Wirtschaft und kein anderer hat sich für diese Maßnahme bereit erklärt , außer dem Komiker… das dabei die Ukraine entvölkert wird ist allen gleich nach Beginn des Krieges bekannt gewesen… aber das war die politische Entscheidung mit “undiplomatischen” Mitteln…
      das der Komiker von den Ukrainern mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde, um Frieden mit Russland auszuhandeln, ist eine politische Nebensache, nicht war? es ging um “westliche Werte”…
      und die Krisen? das ist erst der Anfang… ich bleibe lieber still…

  10. Da ja die Arroganz kritische Äußerungen nicht folgte, kommt die faschistische Hollywood Inszenierung bald zum letzten Teil. Man verliert wiedereinmal einen ‘grossen Krieg’.
    Die demokratischen Entscheider, für diesen Kniefall, werden bald demokratisch mit den nächsten Wahlen entlassen. Die goldene Milliarde hat ihre Schulden ‘verdoppelt’,die Haushalte weniger zum Leben und alle werden glücklich sein. Oder vielleicht auch nicht!
    Die Perversion liegt am Ergebnis, den ‘man vernichten’ wollte geht sehr gestärkt aus der Konfrontation heraus und das in allen Bereichen vom kleinen Mann bis nach oben zur Spitze.
    Hier vermute ich, das dann deutsche Politiker sich soweit äussern, ja das haben WIR für euch getan, wir sind auch Sieger.

  11. Welche Beitrittsverhandlungen denn? Was soll das Objekt dieser Verhandlungen sein, oder anders gefragt, was soll der EU, selber zunehmend instabil, beitreten?

    Glaubt man wirklich, dass die Stahlhelmfraktion in der EU sich durchsetzen kann?

    1. Uschi war ja grad wieder in Kiew und sagte die Ukraine habe schon 90% der Vorbedingugnen erfüllt.

      Die Ukraine will schließlcih an die Fleischtöpfe , ähh. Geldtöpfe ran. und sie wird das schon durchsetzen, denn wenn jemand nicht spurt, gibt es einen eintrag in Myrotvorets

      1. Und die Fleisch- äh Geldtöpfe der EU mit dem Hauptnettoeinzahler Deutschland mit der derzeit dümmsten Regierung weltweit werden dann für US-Waffenkäufe verwendet, so dass der deutsche Dumm-Michel nicht nur 100 Mrd.+ für die Bundeswehr von Sozial/Gesundheits/Bildungsleistungen absparen darf, nein, er darf auch noch für die Aufrüstung der Ukraine mit NATO-Waffen blechen.
        Eine F-35 kostet das Pentagon ca. 62 Mio $,
        Polen zahlt dafür schon 144 Mio $
        Und was zahlt Deutschland?
        Pro F-35 237 Mio $
        Da hat man keine weiteren Fragen mehr, alles geklärt, der Dank geht von allen Bürgern dieses Landes an die dümmste Regierung der Welt.

  12. Als Ziel der militärischen Sonderoperation wurde ja von den Russen die Entnazifizierung der Ukraine angegeben. Werden die das nun bis nach Trier ausdehnen müssen?

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