
Die USA suchen nach dem Ausfall Chinas eine neue Stütze für ihr extensives Finanzsystem, das ohne Zuschüsse von außen so nicht existieren kann.
Die USA und die Regierung Scholz stürzen uns in unermessliche Schulden für Rüstungskäufe und Waffenlieferungen an Ukraine und gegen Russland. Im Hintergrund sind es handfeste Finanzinteressen, um eine Korrektur der chinesischen Politik zu kompensieren. Europa muss bluten, weil das erstarkte China dem absurden System der US-Finanzen entkommen ist.
Die Übermacht der USA hat drei Quellen. An erster Stelle das Finanzsystem, das täglich neues Geld und neue Schulden produziert. An zweiter Stelle ist es der Militärisch-Industrielle Komplex. Da ist ein riesiger Militärapparat mit Militärbasen auf der ganzen Welt und die auf Export fixierte Rüstungsindustrie.
Hinzu gekommen in letzter Zeit sind Digitalkonzerne, welche die Computer-Software und das Internet beherrschen. Mit dem Sammeln von Daten und Statistik steuern sie Reklame und lenken die Gedanken von Milliarden Menschen, die online durch die Welt tapsen.
Das Besondere an den USA ist, dass diese drei Mächte Finanzsystem, Militär plus Rüstung und Digitalkonzerne sich der Kontrolle der Regierung in Washington fast völlig entziehen, sie zahlen nicht einmal angemessene Steuern und beherrschen so die Wirtschaft, den Staat und die Politik. Zusammen mit den zahlreichen Geheimdiensten bilden sie den tiefen Staat, der um so dominanter ist, je schwächer der Präsident und seine Administration sind. Die Regierung von Joe Biden ist besonders schwach, aber medienpräsent und auf sehr hinterhältige Weise aggressiv. Man denke nur an die Sprengung der Pipelines in der Ostsee, die Joe Biden gegenüber Kanzler Scholz ausgeplaudert hat.
Dem gegenüber steht als Rivale das politische System Chinas, wo die Regierung die Finanzen, die Wirtschaft, die Digitalkonzerne und natürlich auch Militär und Rüstung kontrolliert. Man nennt das bei uns Totalitarismus, es ist aber eher eine sinnvolle Regierungspolitik. Der Kommunismus, den die Partei im Namen führt, ist darauf reduziert, dass die Regierung und die Wirtschaft sich am Allgemeinwohl orientieren, während auf dem Markt und in den Unternehmen ähnliche Freiheiten herrschen wie in den Ländern der westlichen Werte-Welt.
Das politische System in der Volksrepublik China hat zwar nur eine dominante Partei, in die man eintritt, wenn man sich politisch betätigen will, aber seit Jahrzehnten gewährleistet diese Partei, dass qualifizierte Personen an die Macht kommen. Man vergleiche Chinas Führungspersonal mit US-Präsidenten wie Ronald Reagan, George „W“ Bush, Donald Trump und Joe Biden. Auch der Liebling Obama war kein umsichtiger Staatenlenker, sondern ein Herr der Kriege.
Auf den unteren Ebenen der KP Chinas und der Verwaltung gab es Korruption, die man offenbar erfolgreich bekämpft hat. Es gibt auch Elemente Direkter Demokratie in beratender Funktion. In keinem größeren Land der Welt sind Bürgerinnen und Bürger so zufrieden mit ihrer amtierenden Regierung wie in der Volksrepublik China, die Menschen haben das Gefühl, dass der Staat ihre Wünsche erfüllt, obwohl die Partei mehr Einfluss hat als die gewählten Volksvertreter. Im letzten Democracy Perception Index der Alliance of Democracies, die keineswegs pro-chinesisch eingestellt ist, rangiert die Volksrepublik China mit 83% zu der Aussage, mein Land ist demokratisch, auf einem der vordersten Plätze. Für Deutschland sind es nur 63%.
Dollarexport gegen Warenimport
Die USA und China haben trotz krasser Gegensätze im System viele Jahre lang auf eine merkwürdig unausgeglichene Weise kooperiert: Das Finanzsystem der USA hat Dollar-Geld produziert, China hat dafür Konsumprodukte geliefert, die zuerst nur billig und preiswert waren, sich aber auf den Gebiet der Digitaltechnik immer höher entwickelten, bis sie den Spitzenprodukten der US-Konzerne gleichwertig geworden sind. Das kann man daran erkennen, dass Marktführer aus den USA ihre Waren in China herstellen lassen. Es ist logisch, dass die dortigen Produktionsstätten unter eigener Regie preiswerte Varianten für den eigenen Markt und für den Weltmarkt produzieren und mit Erfolg verkaufen.
Die vorteilhafte Stellung der USA gegenüber China beruhte darauf, dass der Kurs der Volkswährung Renminbi, mit ihrer Einheit Yuan, Jahrzehnte lang fest an den US-Dollar gekoppelt war und zwar so, dass der Dollar in China mehr wert war als in den USA. Der Exporterfolg Chinas führte dann dazu, dass sich immer mehr Dollars in Form von Rücklagen angesammelt hatten, das war ein Staatsschatz statt Staatsschulden. Der feste Kurs des Yuan hat so ungewollt den Dollar gestützt und dafür gesorgt, dass er, trotz ständiger Vermehrung, seinen Wert beibehalten konnte.
Das Finanzsystem der USA bietet seit 1971 keinen Gegenwert mehr zu den erteilten Gutschriften in Dollarwährung. Und ständig wird die Geldmenge erhöht, zugleich mit steigenden Schulden überall. Auf oberster Ebene sind das Staatsschulden der USA bei der eigenen Notenbank FED, Schulden, die im Gegensatz zu den Staatsschulden anderer Länder nicht zurückgezahlt werden. Der Staat zahlt nur Zinsen an das private Konsortium, welches das Geld erzeugt und der Regierung einen Kredit gewährt, der das Haushaltsdefizit deckt. Dieser Kredit, der nicht zurückgezahlt wird, finanziert den Militär-Etat und erhöht im gleichen Volumen die Geldmenge um etwa eine Billion Dollar .
Hier besteht eine indirekte, aber sehr voluminöse Verbindung zwischen Finanzmacht und Militärmacht der USA im Wert von 900 Milliarden US-Dollar. Militär, Rüstung und Finanzmacht unterstützen sich gegenseitig und bestimmen so die Richtung.
Erst vor etwa zehn Jahren hat die Regierung Chinas erkannt, dass sie durch den festen Kurs des Yuan und das Ansammeln von Dollar-Milliarden dazu beiträgt, nicht nur das absurde Finanzsystem der USA, sondern auch das US-Militär zu unterstützen – und das ist logischerweise nicht im Interesse Chinas. Man hat sich entschlossen, den Kurs des Yuan gegenüber dem Dollar anzupassen und die Dollar-Reserven in Afrika zu investieren, solange sie noch einen Wert haben. Damit ist die für die USA vorteilhafte Kooperation beendet.
Richtungswechsel
Das ist der Wendepunkt im globalen Kräfteverhältnis. Die Politik der USA hat sich daraufhin gedreht und ist jetzt wirtschaftlich und auch militärisch gegen China gerichtet. Man beginnt Taiwan gegen China in Stellung zu bringen und hat bereits Waffensysteme und „Militärberater“ dort installiert. Offensichtlich verfolgen die US-Falken mit Taiwan eine Taktik wie in der Ukraine, die in ihrem Sinne sehr erfolgreich war.
Die USA suchen nach dem Ausfall Chinas eine neue Stütze für ihr extensives Finanzsystem, das ohne Zuschüsse von außen so nicht existieren kann. Donald Trump, man mag halten von ihm, was man will, ein Dummkopf in Wirtschaftsfragen ist er nicht, er hat erkannt, dass die USA vom Geldexport nach China nicht mehr profitieren können und man muss diesen Ausfall kompensieren. Eine Möglichkeit ist die, dass die eigene Wirtschaft mehr einbringt. Und der stärkste Wirtschaftszweig in den USA ist die Rüstungsindustrie. Also muss man die wohlhabenden Länder Europas dazu bringen, viel mehr Waffen in den USA zu kaufen.
Joe Biden hat diese Politik fortgesetzt und mit aggressiver Rhetorik garniert. Ob das auf eigene Initiative oder aus Zwang geschah, lässt sich kaum feststellen, denn das Machtgefüge in den USA ist schwer durchschaubar. Die neue Idee ist die, Europa als größte Finanzquelle auszubeuten, indem man die Nordatlantik-Organisation Nato als Motor für riesige Waffenkäufe einsetzt und gleichzeitig der deutschen Wirtschaft durch krasse Sanktionen gegen Russland schadet: US-Fracking-Gas statt Pipeline-Gas aus Russland. Deutschland ist nach China der stärkste wirtschaftliche Konkurrent.
Jeder Nato-Beitritt bringt Rüstungskäufe und die Gelder fließen zu 55% bis 80% in die USA. Der Krieg in der Ukraine ist das Feuer, das die Rüstungskonjunktur anheizt. Im Sinne der Finanzmacht darf dieses Feuer nicht erlöschen. Solange dort gekämpft wird, soll in ganz Europa gerüstet werden und ein bedeutender Teil der Waffen wird an der Front direkt verheizt.
Realitätsverlust und Psychose
In dieser Phase gewinnt die dritte Quelle der US-Weltmacht an Bedeutung: die Bewusstseins-Industrie mit ihrem neuen Zweig im Internet. Eine Propagandamaschine nie dagewesenen Ausmaßes ist in Gang gesetzt worden. Und die Propaganda hat gewirkt.
Zum Beispiel die Grüne Partei in Deutschland, 2021 noch für Klima und Umweltschutz von der Jugend gewählt, tritt für Waffenlieferungen und den Einsatz schwerer Waffen im Krieg ein, was die größte nur denkbare Umweltsünde ist. Die USA kontrollieren über die Medien im ureigensten Interesse das Denken der Menschen und auch das Entscheiden der Regierungen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und in der EU-Kommission.
Die Medienmacht der USA hat viel erreicht: Die Vereinnahmung und Ausbeutung Europas durch Lobbyarbeit und Kriegspropaganda in den Medien geht bis tief ins Bewusstsein der Bevölkerung. Man hat in den Köpfen eine imperiale Bedrohung Europas durch Russland als Feind konstruiert und eine große Mehrheit glaubt, dass Russland und nicht die USA Europa vereinnahmen will. Kaum zu verstehen ist die Tatsache, dass nicht nur linientreue Medien, sondern fast alle europäischen Regierungen eine Bedrohung durch Russland imaginieren und mit dieser Begründung massiv aufrüsten, ganz im Interesse der USA.
Für Psychologinnen und Psychologen ist das Phänomen besonders interessant, dass Deutschland und Frankreich bei den Aggressionsplänen und den Waffenlieferungen am stärksten gegen Russland agieren, direkt nach dem US-hörigen United Kingdom. Das sind genau die Länder, die im 19. und 20. Jahrhundert, unter Napoleon und Hitler, Russland von sich aus lebensbedrohend angegriffen haben. Und beide Nationen haben ihre wirklich imperialistischen Kriege verloren!!!
Jetzt dreht man im Neusprech die Fakten herum und sagt, nicht die Politik der wirtschaftlichen und finanziellen Ausbeutung und möglicherweise die Planung eines europäischen Krieges durch die USA bedrohen Europa, sondern Putin führt einen imperialistischen Angriffskrieg gegen alles, was uns heilig ist, insbesondere gegen unsere tolle, volksnahe Demokratie in Brüssel.
Es gibt keinen imperialistischen Angriffskrieg Russlands, sondern es geht um den Nato-Beitritt und die Aufstellung von Raketen an einer Grenze, die bis ein paar hundert Kilometer an Moskau heranreicht. Und es geht um den Bürgerkrieg, den Kiew seit 2014 gegen abtrünnige Provinzen führt, welche Autonomie wollten und sich unter dem Druck der Aggression, mit einem Votum der Bevölkerung, Russland angeschlossen haben.
Diese Verdrehung der Tatsachen mit solcher Macht wirkt psychopathisch, die Aussagen sind konträr gegen die Realität und es äußert sich in Form einer Massen-Psychose. Die Corona-Psychose war harmlos dagegen, weil nicht viel auf dem Spiel stand, sie hat uns aber die Möglichkeiten der Propaganda und die Bereitwilligkeit der Bevölkerung vor Augen geführt, alles zu glauben, was von der stärksten Finanz-, Militär- und Medienmacht verkündet und auf allen Kanälen permanent wiederholt wird. Es ist unglaublich, aber der Realitätsverlust ist zur Alltäglichkeit geworden.
Der nächste Schritt im totalitären Propagandakrieg wird in Berlin schon vorbereitet: Man will mit Gesetzen gegen sogenannte Falschinformation alle Kanäle im Internet ausschalten, über welche sich eine Gegenmeinung bilden und ausbreiten kann. Die Falschinformation besteht darin, dass jemand, wie es in diesem Text geschieht, die Funktionsweise des Systems offenlegt und der omnipräsenten Falschinformation widerspricht.
Wir können glücklich sein, dass es noch nicht so weit ist.
Rob Kenius betreibt die systemkritische Webseite kritlit.de. Sein Buch „Teufel, Krieg und Frieden“ von 2023 ist grade überarbeitet und neu aufgelegt worden.
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„Die Übermacht der USA hat drei Quellen.“
Ich denke es kommt eine vierte Quelle hinzu, nämlich die Übermacht der Medien und der Kultur (nicht nur in der westlichen Welt).
@ garno
Ich denke, Herr Kenius würde antworten, dass Kultur und Medien über die Bewusstseinsindustrie und den digitalen Komplex abgedeckt sind.
Genau, das ist das richtige Argument.
Rob Kenius,
https://kritlit.de
Der Artikel liest sich stimmig, bis auf eine Tatsache :
Die Schulden müssen bedient werden und neue Schulden benötigen auch Abnehmer, um sich überhaupt neu zu verschulden können. Oder der Westen erklärt sich und seine $€£¥ als Bankrott. Dann bleibt die Frage :
Wie will man ein neues System aufbauen, das überhaupt kein Fundament mehr besitzt?
Find den Artikel auch gut.
Desweiteren sollte man fragen ob Geld und seine Derivate tatsächlich das Fundament sind.
Oder ob Geld nur ein Mittel ist um Interaktionen
zu beschleunigen.
Aber ich schätz mal Kenius ist noch nicht so weit so etwas zu fragen.
Die 34 Billiarden US Schulden die werden irgendwann einfach gestrichen.
Die US-Milliardäre wie Bill Gates investieren gerade fleißig in Land und Immobilien. Wenn ihnen fast alles gehört wird der $ für ungültig erklärt und Zentralbankgeld eingeführt. Man nennt das den großen Reset.
PRO1 irrt. Denn genau das steht in dem Artikel:
China half den USA, einen „Staatsschatz statt Staatsschulden“ zu bilden, schreibt Rob Kenius.
Seitdem China sich dem entziehe, sind es wieder Staatsschulden, und die helfen die USA nun Deutschland und Europa über:
Friss Schulden oder stirb den Transatlantiker-Tod – das ist die neue Transatlantiker-Transmission von West nach Ost.
Das mit China ist mir nicht entgangen.
Nur wenn die Währungen einer Währungsreform unterzogen werden, brechen auch die anderen ’nützlichen Institutionen‘ zusammen. Der IWF, die Weltbank, die Rating Agenturen, Zahlungssystem +++.
Das war damals das existente Fundament, um z. B. die D-Mark und danach den Euro einzuführen, eine Zwangsenteignung. Heute sind alle westlichen Schulden ins Uferlose geraten, jedoch etabliert sich ein neues System, an dem der Westen sich nicht beteiligen ‚will‘.
Rob Kenius schrieb ja zurecht, wie andere Staaten ihren technologischen Fortschritt weiter ausbauen werden, das jedoch zu einem Bruchteil der Kosten vom Westen. Hier beschrieb Herr Rob zurecht über die vier Säulen. Nur jede Säule aus dem Westen, kann für mindestens die nächsten 10 Jahre, mit der neuen Konkurrenz mithalten.
Dem Westen werden auch die zukünftigen Märkte peau a peau wegfallen und das geschieht ja gerade zusehends.
„Wie will man ein neues System aufbauen, das überhaupt kein Fundament mehr besitzt?“
Eigenartig, bzw „PEINLICH“! dass es hier anscheiunend niemand gibt, der verstanden hat, was doch offem zu sehen seit einiger Zeit abläuft… :
DIGITAL GELD NATÜRLICH !!!! Bargeldabschaffung!
Digitale Zahlungsmodelle benötigen wie eine Währung eine Grundlage für ihren Wert.
Denn auch das digitale Geld benötigt eine zugrundelegende Realwirtschaft, damit das real auch gedeckt ist.
Oder warum ist der Westen so sehr erpicht darauf gewisse Rohstoffe zu deckeln?
Das bis dato nicht funktioniert, da der Markt eben auf dem Markt reagiert und nicht hohlen Geschwätz.
2Klingt alles schlüssig, nur was kann man daraus für die nächste Zukunft erwarten? Das Gelddrucken wird nicht mehr lange funktionieren. Auch das mit der Waffenproduktion zur Stabilisierung der Wirtschaft ist fraglich. Auch hier dürften die Autokratien im Vorteil sein, der Staat kann lenken und forcieren, besser als in „Demokratien“, in denen jeweils Lobbyisten regieren und sich abwechseln. Die Eskalationsspirale wird keine Lösung sein, man kann Russland und China nicht totrüsten und auch durch Kriege nicht soweit schwächen, dass die „regelbasierte Ordnung“ ihre Herrschaft ausbauen oder erhalten kann. Es sei denn, man setzt dann doch auf Atomkrieg. Es bleibt als Lösung nur eine Neuauflage der Entspannungspolitik. Leider ist hier im Lande keine wirkliche Macht vorhanden, die darauf setzt. Die AFD liegt zwar bei Russland richtiger, aber versagt bei Israel. BSW muss noch lernen, das man Zweckbündnisse nicht ausschließen kann und das Gleichmacherei auch nicht funktioniert. Die anderen kann man eh in der Pfeife rauchen. Es bleiben derzeit nur Kleinparteien, die man wählen kann, um den anderen Stimmen wegzunehmen.
Die werden uns alles nehmen!
China, Russland, respektive die BRICS-Staaten, werden uns sicher nicht wohlgesonnen sein, wenn die Amis den Bach runtergehen.
Quatsch!
Ist Trump Gorbatschow?
Ist ein Gorbatschow in den USA in Sicht?
Die Gefahr liegt darin, dass – „wenn die Amis den Bach runtergehen“, wie Sie sagen, – sie die gesamte Welt in ihrer haltlosen Eskalation mitnehmen werden.
Selbstverständlich sind uns die BRICS-Staaten um ein Vielfaches wohler gesonnen, weil sie auf freiwillige Zusammenarbeit angewiesen sind.
Das Schlimmste was wir befürchten können, ist das sie mit uns umgehen, so wie wir zuvor mit ihnen getan haben.
Der „Democracy Perception Index“ ist Humbug, ganz besonders wenn diese subjektive „Wahrnehmung“ in Zahlen gemessen und verglichen wird.
Man stelle sich einen „Corona Perception Index“ vor… und was Lauterbach daraus machen würde. Wir brauchen weder einen neuen „Weltweisen“ aus China noch einen Lauterbach!
Wissenschaft beruht darauf, dass sie ihre Voraussetzungen – in diesem Fall Demokratie – offen legt und darüber reflektiert.
Ansonsten ein Artikel voller überraschend klarer Gedankengänge: Komplexes klug vereinfacht und verständlich auf den Punkt gebracht. Mehr davon!
Danke für den Artikel, der eine ungemein wichtige Entwicklung zum Thema. Dabei versiegen ja nicht nur in China selbst die Quellen der US-Finanzindustrie, sondern in vielen anderen Länder, speziell im Global South. China ist durch sein ökonomisches und finanzielles Engagement in diesen Ländern zum kapitalkräftigen Konkurrenten der USA aufgestiegen. Durch die staatsinterventionische, langfristig angelegte strategische Steuerung der Auslands-Tätigkeit seiner grossen Konzerne ist China gegenüber den USA im Vorteil.
Der auf Kompensation angelegte, massive Einstieg der US-„Finanzorganisatoren“, wie Werner Rügemer „Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts“ nennt, in die Unternehmen Europas und Deutschlands ist aber nicht nur mit einem verstärkten transatlantischen Finanztransfer Richtung Westen verbunden. Er ist die akuteste Gefährdung unserer Demokratie, denn das Erpressungspotential dieser transnationalen Akteure gegenüber der nationalen Politk ist weit grösser als das einheimischer Kapitalfraktionen, die eher in einer Interdependenz mit der Politik ihrer Hauptsitz-Länder stehen. Die „Deutschland AG“ war dafür ein anschauliches Beispiel.
Ein wirklich interessanter und lohnender Artikel.
Auch der obige Kommentar von @ Richard Kallok trifft es gut.
Die unten stehenden Gedanken von @ Rüdiger Rauls sind zwar richtig, widersprechen den Gedanken von Kenius und dem Artikel als solchem aber meines Erachtens weniger als Herr Rauls annimmt. Schließlich geht es bei Herrn Kenius nur ganz am Rande um den Wert des Dollars, sondern viel mehr um die Problematik, auf welche Zuflüsse und Räume sich das US-Finanzsystem künftig stützt.
Die USA ist eine Diktatur der Geldeliten und der schlimmste Terrorstaat der Geschichte. Kriege wie Operetten. Ohne die USA und ihre zion. Familien hätte es keinen Weltkrieg, keinen Sklavenhandel und keine Judenmorde gegeben.
Sehen sie… es ist solcher Unsinn, den sie des öfteren von sich geben, der sie so lächerlich macht…
Sie geben permanent Äusserungen von sich, die ausser einem Mangel an Bildung nicht viel zeigen. Beispiel :
Die Sklaverei gab es in Afrika hunderte von Jahren bevor die ersten europäischen Sklavenhändler, Afrikaner als Sklaven an die Neu-Amerikaner verkauften. Es waren Araber, die dort damit begannen…
Die „zion. Familien“ waren auch sehr viel früher selber Sklaven. Thomas Manns Josep Bücher bei ihnen bekannt?
Also erst denken, dann motzen. Oder einfach wenger saufen?
Wer kauft dann US-Staatsanleihen?
Die 2% Rüstungsausgaben als NATO-Ziel reichen nicht annähernd, selbst wenn die Waffen zu 100% in den USA gekauft werden.
Die Rentensysteme Europas hätten das nötige Volumen. Keine schönen Aussichten.
Einer der seltenen Versuche, das große Bild zu zeichnen. Und da wiederum so ziemlich das Beste, was ich in letzter Zeit geleden habe. Ich kann da in allen Punkten mitgehen. Lob!
Offen bleibt die Frage, warum der Dollar immer noch so stabil ist. Die FED druckt Dollars ohne Ende und beispielsweise in Argentinien hat das zu einer Rekordinflation geführt. In den USA nicht. Dass die Chinesen ihre Währung an den Dollar geknüpft haben, mag ja den Dollar gestützt haben. Aber wie gesagt ist das auch schon seit zehn Jahren Geschichte. Entdollarisierung ist derzeit im globalen Süden ein regelrechter Volkssport. Aber auch das kann den Dollar nicht ins Wanken bringen. Wie machen die das?
Meine These: das gedruckte Geld fließt in den MIK und von dort in die Finanzindustrie. Sie saugt das überflüssige Geld auf, welches dann nicht mehr konsumptiv wirksam wird. Geld in der Finanzblase wird nicht zum Erwerb eines Hamburgers verwendet, sodass dessen Preis stabil bleibt. Ein perpetuum mobile der Staatsfinanzierung? Eher nicht, das Modell hat seine Grenzen.
Denn die Fiunanzindustrie muss Rendite abwerfen und damit stark exponentiell wachsen. Überdies neigt das Modell schon von seiner Konstruktion her zu Ponzi-Schemen. Ewig wird das nicht so weiter gehen. Und es ist fraglich, ob eine sanfte Landung möglich ist.
„Offen bleibt die Frage, warum der Dollar immer noch so stabil ist.“
Die FED bestimmt den Zinssatz.
Wenn die Anleihen nicht ausreichend Abnehmer finden, kauft die FED.
https://www.google.com/search?q=FED+kauft+Anleihe
Die USA wollen, dass die Amerikaner konsumieren und damit sie das können, sollten die Arbeitslosenzahlen so einigermaßen im Rahmen bleiben.
Richtig, die FED erhöht die Geldmenge in hohem Tempo, dem keine Güter entgegenstehen. Das müsste eigentlich, wie in Argentinien eine Inflation nach sich ziehen. Tut es aber nicht. Das wollte ich erklären.
Was sind „Güter“?
Und welche Geldmenge wird erhöht?
Kennt die Quantitätsgleichung die Veränderung des Wertes einer Aktiva, deren Finanzierung etc. zu unterschiedlichen Zinssätzen (gleich/plus/minus natürlicher Zinssatz) und deren unterschiedlichen Folgen und darauf basierenden Fallunterscheidungen.?
Kennt die Quantitätsgleichung überhaupt einen Sinn für Investmemtbanking, den sie funktional versteht?
Super Artikel
Für Otto Normalverbraucher:
Natürlich hat der US Dollar einen Gegenwert. Der Gegenwert sind die Ressourcen der Welt. Diese müssen an der in US Dollar an der Börse gehandelt werden. Auf Grund die Nachfrage an US Dollar behält der US Dollar seine Wertigkeit. Diese Wertigkeit ist auch ein Grund für viele Staaten den US Dollar als Währungsreserve zu halten. Ein Grund für Interventionen der US Militärmacht ist der Versuch mancher Staaten die von Gott gegebenen US -amerikanischen Ressourcen die, verdammt noch mal, halt in den verschiedenen Ländern liegen, für ein anderes Tauschmittel zu tauschen. Die Liste der Abtrünnigen ist lang und noch lange nicht zu Ende. Die SU verweigerte sich, Saddam wollte in Euro, Gaddafi eine afrikanische Tauschwährung, China und die BRICS sind noch nicht durch. Der Euro wird gerade skalpiert bzw. beschneidet sich selbst und wird zurechtgestutzt.
Übersetzt ohne Schnörkel 🙂
„Die USA suchen nach dem Ausfall Chinas eine neue Stütze für ihr extensives Finanzsystem, das ohne Zuschüsse von außen so nicht existieren kann. “
Die brauchen nicht lange suchen, die EU folgt wie ein braves Huendchen seinem Herrn.
Die BRICS Laender sorgen gerade dafuer, dass der Dollar seine alles beherrschende Dominanz verliert.
Der Anfang ist schon gemacht, ein eigenes Zahlungssystem ist in Arbeit, Russland ruinieren hat nicht geklappt und die westlichen Hammer-Sanktionen werden mehr und mehr zum Bumerang!
China wird nicht mehr zur Werkbank des Westens und Russland wird sich nicht nur an seiner Westgrenze zu wehren wissen! Die USA muessen sich daran gewoehnen oder wir gehen alle mit unter.
Ich hoffe, dass vorher die USA implodieren und fuer lange Zeit mit sich selbst beschaeftigt sind.
Leider, leider, leider. Es hätte ein guter Artikel sein können, wenigstens waren die Informationen und Sichtweisen zu China sehr interessant und lehrreich. Aber dann kommen immer wieder bei einigen Autorenkollegen die unvermeidbaren Geld-Dogmen. Und dann wird’s in der Regel gruselig.
„Das Finanzsystem der USA bietet seit 1971 keinen Gegenwert mehr zu den erteilten Gutschriften in Dollarwährung.“ Das ist Unsinn! Geld ist keine Gutschrift, auch wenn es einem nicht passen mag und manche zu glauben scheinen, dass sie die Welt missionieren müssen mit ihren Geldtheorien. Auch wenn es einige glauben bis zum Erbrechen wiederholen zu müssen, dass Dollar oder Geld allgemein keinen Gegenwert haben. Das ist schon ein Widerspruch in sich, denn auch für eine Gutschrift bekommt man einen Gegenwert in Höhe des ausgewiesenen Betrages. Manche verschenken Gutscheine zu Geburtstagen. Wer würde denn das machen, wenn man für diese Gutschriften nichts bekäme? Genau so ist es mit dem Doller. Wie kann man denn so weit neben der Realität liegen zu behaupten, das der Dollar keinen Gegenwert hat. Sie können überall auf der Welt für ihre Dollars so viele Waren erwerben, wie sie Dollars haben. Kein Händler der Welt würde die Annahme von Dollars verweigern, im Gegenteil: Je mehr Dollars um so besser. Sind die alle blöde oder zu blöde, um zu merken, dass der Dollar keinen Wert hat?
Die Behauptung, dass der Dollar keinen Gegenwert hat, wird nicht richtiger, indem man sie bis zum Erbrechen wiederholt. Einige haben offensichtlich an diesem Dogma einen Narren gefressen wie die Katholiken an der unbefleckten Empfängnis Mariens. Und nun wollen sie durch ständiges Wiederholen dieser Behauptung daraus eine Tatsache machen. Nur weil der Dollar nicht mehr durch Gold gedeckt ist, ist er doch nicht wertlos. Auch Gold ist nur solange ein Wert, wie jeder daran glaubte. Versuchen Sie mal von Gold satt zu werden. Oder versuchen Sie mal mit Gold sich ein Brötchen zu kaufen. Das geht jedenfalls nicht so einfach wie mit Dollars. Dem sind nämlich sehr viel mehr praktische Grenzen gesetzt als dem Dollar.
„Auf oberster Ebene sind das Staatsschulden der USA bei der eigenen Notenbank FED, Schulden, die im Gegensatz zu den Staatsschulden anderer Länder nicht zurückgezahlt werden.“ Woher kommt solch ein Unsinn? Wer setzt so etwas in die Welt bzw. in welcher Welt sind die Verbreiter solcher Märchen zu Hause? Das entspricht überhaupt nicht den Tatsachen oder interessieren die Tatsachen beim Thema Geld nicht?
Die USA wie jeder Staat haben nur so viel Schulden bei ihrer Notenbank, wie die Notenbank Anleihen des Staates auf ihrer Bilanz hält. Angesichts einer Schuldensumme von ca 35 Billionen USD müssen auch andere Staaten, institutionelle Anleger wie Pensionsfonds, Investmentfonds oder Banken, aber auch Privatanleger im Besitzt von US-Anleihen sein. Denn die Bilanz der FED beträgt nicht 35 Bio Dollar. Aus der Tatsache, dass neben der FED weltweit US-Anleihen als Anlage genutzt werden, müssten diese Investoren doch mit den Klammerbeutel gepudert sein, wenn sie den USA Geld leihen, ohne dass sie es zurück bekommen. Insofern ist Ihre Aussage nicht nur Unsinn sondern auch vollkommen an der Realität vorbei, dass die US-Schulden „im Gegensatz zu den Staatsschulden anderer Länder nicht zurückgezahlt werden“. Natürlich werden die zurückgezahlt. Jede fällige US-Anleihe wird zu 100 Prozent ihres Ausgabewertes bei Fälligkeit beglichen. Wer würde denn sonst weiter US-Anleihen kaufen, wenn diese bei Fälligkeit nicht bedient würden? Die USA würden doch nie wieder jemanden finden, der ihre Anleihen kauft. Und kaum ein Staat der Welt ist so sehr darauf angewiesen, dass seine Anleihen von Investoren gekauft werden, wie die USA. Deshalb hat die Bedienung der Anleihen sogar Verfassungsrang. Die Bedienung von Anleihen und Zinsen steht an oberster Stelle. Denn ohne die Anleihe-Käufer sind die USA pleite.
Was sicherlich richtig ist, Sie aber so nicht sagen oder erkennen, ist dass die USA aufgrund des hohen Kapitalbedarfs und der hohen Verschuldung in eine Lage kommen, wo immer größere Anteile der Staatseinnahmen in den Schuldendienst fließen. Mittlerweile macht das bereits fast ein Drittel der US-Staatseinnahmen aus. Daraus werden sich in der Zukunft immer größere Schwierigkeiten ergeben für die Finanzierung des US-Staatshaushaltes. Das geht tendenziell in Richtung Zahlungsunfähigkeit. Wie die USA aus diesem Problem herauskommen wollen, ist derzeit nicht zu erkennen. Wenn sie es wüssten, würden die Notenbanker und Haushälter in Washington sicherlich handeln. Aber die Lösung liegt im Moment jedenfalls nicht darin, die Schulverpflichtungen nicht zu erfüllen. Dann könnten sich die USA gleich einen Strick nehmen. Denn dann würde kein Geld mehr fließen. Aber wäre auch egal, ich vergaß: Geld und Dollar sind ja ohnehin ohne Gegenwert. Leider bekommt man aber immer noch verdammt viele Waffen und Munition dafür, um sie in die Ukraine zu schicken.
„Sowjetkraft plus Elektrifizierung“.
Was bedeutet diese Basisüberlegung von Lenin für einen Übergang zu einer sozialistischen Gesellschaft?
„Sowjetkraft“ kann letztendlich (im Gegensatz zu einer „bürgerlichen“ (burgeoisen) Gesellschaft nur bedeuten, dass man sich von den Restriktionen, welche sich aus der Eigentumsordnung ergeben, weitgehenf, jedenfalls weitergehend etabliert hat, als eine privat-bürgerliche Gesellschaft in der Lage ist.
Was war denn die Great Depression? Hatte man da plötzlich die Technik des Produzierens (weitgehend) verlernt oder lohnte es sich (einfach?) nicht mehr, nicht vorhandene Kaufkraft zu adressieren?
Neben diesem Aspekt bedeutet dieser Begriff auch, dass man strukturell schneller in der Lage ist, durch gezielte Arbeitsteilung mittels Kapitaleinsatz eine höhere Produktivität zu erzielen, weil es sich im Gegensatz zu einer bürgerlichen Gesellschaft nur für Alle und nicht für Einzelne lohnen muss (Differenz von Wertgesetz zur Rendite).
Und durch „Elektrifizierung“ (Produktivität und wissenschaftlicher Fortschritt) wird das ganze abgerundet, verbessert und potenziert.
Die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse sollen so die gesellschaftliche Produktivkraft entfalten helfen und nicht lähmen, wie es in der Great Depression der Fall war.
Aber was hat dies mit Geld und Schulden zu tun?
Eine Schuld basiert immer darauf, dass jemand eine Forderung hat.
Sie ist ein Saldo und in aller Regel nicht „ungedeckt“, wie es analytisch unbegabte oder meist auch noch faule Märchenerzähler oft und gerne in die Welt posaunen.
Die Frage ist immer nur, wie die „Deckung“ aussieht. Und dazu gehört entscheidend deren „Flankierung“ in Krisensituationen.
Das haben aber auch Kapitalisten und deren Forschungseinheiten noch immer nicht so richtig verstanden. Denn eine Silicon Valley Bank „investierte“ ihre Einlagen ja nicht in schlechte Bonität, sondern scheiterte an den Werminderungen der von ihr gehaltenen Bonds durch den Zinsanstieg. Und wer war für diesen verantwortlich? – Wohl das kapitalistische Bestreben, mit allen Mitteln Geld machen zu wollen. Die Preisanstiege wurden keinrswegs durch einen Mangel an Gütern auf den Warenmärkten ausgelöst, sondern waren vielmehr Folge von Preissteigerungem an den Terminmärkten, deren Basis eine „logische Story“ als Grundlage hat, was die dortigen Marktteilnehmer zu einer klaren Sichtweise für eine Seite verleitet.
Ähnliches gab es 2 Jahre zuvor schon im Timber-, im Bauholz-Bereich, was aber „analytisch“ unbemerkt blieb. Wenn auf Terminmärkten das x-fache der physischen Menge gehandelt wird, wie auf den physischen Gütermärkten transferiert wird, dann bestimmt der Terminmarktpreis aufgrund des Non-Arbitrage-Effekts eben den Gütermarktpreis. Die physische Menge ist letztendlich egal, solange die „Story“ und damit die Markterwartung eine eindeutige Tendenz aufweist.
Man könnte aber Terminmärkte auch anders regeln, indem sie das kaufmännische Kalkül des Produzenten stärken und damit Investitionsentscheidungen erleichtern und absichern. Jetzt dienen diese eher dem großen und schnellen spekulativen Geld und finanziert wird das ganze nicht selten durch Giralgeld von der Notenpresse.
Gäbe es nun eine fähige Notenbank im Kontext mit einer ebenso fähigen Finanzadministration, hätte diese weder die Zinsen so massiv erhöht, dass die SVB ins Straucheln geraten wäre. Und wenn es doch notwendig gewesen wäre, hätte dies durch administrative Regelungen verhindert werden können.
Denn eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lenkungswirkung ergibt sich auch einer solchen Pleite nicht.
Wer anderer Ansicht ist, kann dies ja darlegen…
Und nun kommen wir zum Geld und damit auch zum Geld drucken.
Eine Notenbank kann eigene Währung technisch unbegrenzt schöpfen, wenn man diese lässt.
Es gibt also aus dieser Sicht keinen unmittelbar technischen, sondern nur einen administrativ organisierten „sozialen“ Zwang, dieses neu geschaffene Geld als Schuld durch die Emission von Staatsanleihen zu saldieren.
Solange dieses als gesetzliches Zahlungsmittel dienende Geld hinreichende Kaufkraft aufweist, gibt es keine gesamt-gesellschaftliche Notwendigkeit dafür.
Und Kaufkraft basiert auf den gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen und damit der gesellschaftlichen Produktivkraft.
Solange diese unterausgelastet ist, hätte eine Gesellschaft bei hinreichender administrativer Flankierung genügend Freiraum, Geld aus dem vetmeintlichen „Nichts“ zu schaffen, es zu verteilen und dennoch keine Bürde der Schuld tragen zu müssen.
Eine solche Gesellschaft der bürgerlichen Mündigkeit wäre dann aber keine rein privat-kapitalidtische und burgeoise mehr, sondern eine von Citoyen-Bürgern, welche sich der Restriktionen der Bourgeoisie bewusst sind und diese deshalb gewollt positiv überwunden haben.
Auch so kann übrigens eine relative Vergesellschaftung der Produktionsmittel aussehen, indem man das Vehikel Geld bewusst einsetzt, weil man um deren Funktionsweisen weiß und ebenso um die Wichtigkeit gesellschaftlicher Organisation.
Rüdiger Rauls will einfach nicht kapieren, dass Geld zwei Seiten hat: Die einen erzeugen es und alle benutzen es. Diejenigen, die den Dollar erzeugen, bieten keinen Gegenwert mehr und zwar genau seit 1971 duch US-Präsident Nixon. Alle aber, die den Dollar akzeptieren, bieten Waren und Leistungen.
Ich widerhole mein Angebot an Rüdiger Rauls: Geben Sie mir ihre Anschrift und ich schicke Ihnen mein Buch: Hunderttausend Milliarden zu viel. Warum sind Sie zu feige, das zu tun? Ich schicke das Buch mit der Post, stehe nicht an Ihrer Tür, aber ich möchte, dass Sie als Vielschreiber Geld verstehen, wie es ist.
Schon wahr. Aber warum kaufen die weltweiten Anleger die US-Anleihen? Diese gehen davon aus, dass das Geld bei dedr stärksten Militärmacht der Welt sicher angelegt ist. Also Army-Deckung statt Golddeckung.
Das andere gibt es aber durchaus auch. Japan ist mit 251 Prozent des BIP verschuldet und diese Anleihen werden von der Bank of Japan aufgekauft. Deren Bilanzsumme dadurch steigt. Auch da, ohne dass eine Inflation ausbricht.
@ Artur_C
Wir stimmen sonst nicht oft überein, aber mit dieser Formulierung …
„Army-Deckung statt Golddeckung“
… haben Sie echt einen Volltreffer gelandet.
Artur_C sagt 24. März 2024 um 10:06 Uhr
„Aber warum kaufen die weltweiten Anleger die US-Anleihen? Diese gehen davon aus, dass das Geld bei dedr stärksten Militärmacht der Welt sicher angelegt ist. Also Army-Deckung statt Golddeckung.“
Da ist schon was Wahres dran. Aber das ist nicht der einzige und schon gar nicht der entscheidende Grund. Aus dem GEsichtspunkt der militärischen Absicherung wäre das Geld ja fast in Russland sicherer angelegt, wenn man die militärische Stärke des Landes sieht, die sich gerade in der Ukraine unter Beweis stellt.
Nein, der entscheidende Punkt für die Anlage in US-Anleihen besteht darin, dass einerseits die USA die höchsten Zinsen zahlen, gemessen an dem Schutz, den sie bieten. Es gibt zwar auch Hochzinsanleihen aus Dritte-Welt-Ländern. Aber da weiß man nie, ob die auch wirklich den Schuldendienst leisten können. Insofern sind die USA immer noch die Topadresse in Bezug auf Sicherheit UND Rendite.
Aber noch wichtiger ist für Anleger, dass der US-Anleihemarkt der liquideste Markt der Welt ist. Man kann jederzeit dort sein Geld investieren und auch innerhalb kürzester Zeit wieder investiertes Geld zurückziehen. Das bietet kein anderer Markt der Welt bei stabiler Rendite. Deshalb ist angesichts der gewaltigen Kapitalmengen, die nach Anlage suchen, das der entscheidende Gesichtspunkt. Kein anderer Markt kann so viel Kapital aufnehmen und seine Sicherheit gewährleisten.
Zudem ist die von vielen ersehnte Wiedereinführung der Golddeckung ein Wunschdenken, das aus der „guten alten Zeit“ stammt,“ als die Welt noch in Ordnung war“ oder wenigstens so schien. Als Sissy noch freundlich von den Bildschirmen in Schwarz-Weiß flimmerte, da ging das mit der Golddeckung noch. Heute würde eine erneute Golddeckung die Weltwirtschaft in eine Krise unvorstellbaren Ausmaßes stürzen. Den gesamten Wert aller Goldbestände schätzt man heute auf ca 2 Bio Dollar. (https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/gold/wie-viel-gold-gibt-es/#:~:text=Laut%20World%20Gold%20Council%20(WGC,etwa%201%2C97%20Billionen%20Euro.)
„Die Staatseinnahmen der USA haben im Jahr 2022 rund 8,3 Billionen US-Dollar betragen, während sich die Staatsausgaben auf rund 9,2 Billionen US-Dollar belaufen haben. Für das Jahr 2023 werden die Staatseinnahmen der USA auf rund 7,9 Billionen US-Dollar und die Staatsausgaben auf rund 10,1 Billionen US-Dollar prognostiziert.“
Quelle: https://de.com/statistik/daten/studie/200520/umfrage/staatseinnahmen-und-staatsausgaben-in-den-usa/
Allein diese Zahlen für die USA belegen, wie wirklichkeitsfremd die Forderung nach einer Rückkehr zur Golddeckung ist, und dabei sind die Staatsausgaben all der anderen Länder noch gar nicht berücksichtigt. Wie schon anhand der Zahlen der USA zu erkennen ist, besteht bei den meisten Staaten ein Defizit, d.h. sie sind angewiesen auf das Geld von Investoren zur Deckung des eigenen Haushalts. Dafür müssen die Staaten Zinsen zahlen. Diese würden explodieren, könnten nur noch im Rahmen von Golddeckung Kredite aufgenommen werden. Insofern ist die Forderung nach der Wiedereinführung der Goldeckung romantische REalitätisferne und offenbart nichts weiter als den mangelhaften Kenntnisstand über die Mechanismen der kapitalistischen Wirtschaft bei jenen, die solche Forderungen immer wieder als der Weisheit letzten Schluss hinausposaunen. Bei Laien kann man da nicht so hohe Maßstäbe anlegen, aber von selbsternannten oder gar ausgerufenen Wirtschaftexperten sollte man da schon etwas mehr Sachverstand erwarten.
Der zweite Teil dieses Beitrags gibt als Argument kaum was her, denn eine Trennung von Bilanzsumme und Sicherheit gab es ja schon vor Bretton Woods. Die Sissy-Freunde haben eine Ahnung davon, dass der Warenwert etwas mit Arbeit zu tun hat, vermissen den im Kreditgeld und wenden sich der Art ihres Unverständnis nach eigentlich gegen das Schuldenmachen überhaupt – darum kommen sie auch immer mit dem „zurückzahlen“, so als gäbe es Schulden nur dafür, dass sie zurückgezahlt werden. Weit gefehlt: Aus Schulden kann man viel machen, nämlich weitere Schulden, die wieder Wert sind! Ob dafür in irgendeiner Relation ein Klumpen Wertmetall im Keller liegt oder nicht, tut einfach nichts zur Sache.
Na denn: Versuchen Sie mal mit einem Haufen Schulden einen Kredit zu bekommen, OHNE dass Sie eine Sicherheit zu bieten haben entweder in form von Immobilien, sonstigen Wertanlagen (Wertpapieren, auch Gold) oder aber einem festen Monatseinkommen.
Gehen Sie mal zu Ihrer Bank und sagen: Ich bin mit einem Betrag X über beide Ohren verschuldet und möchte von Ihnen einen Kredit haben, da ich auf einem schlauen Forum von noch schlaueren Geldtheoretikern gehört habe: „Aus Schulden kann man viel machen, nämlich weitere Schulden, die wieder Wert sind“. Und dann kommen Sie mal wieder hierher und berichten uns, was die Leute der Praxis, nicht jene verkopften Geld-Theoretiker dazu gesagt haben. Vermutlich wissen wir das schon vorher, weil nämlich ein ohrenbeteubendes Gelächter die Republik erfüllen wird.
Aber wie gesagt: Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen aus der realen Welt.
Ich bin ja auch keine Bank. Sie äussern sich nicht zu meinem Einwand, darf ich das als Zustimmung verstehen?
Ach so. Und Sie glauben also, dass das bei Banken anders ist? Auch die haben klare Vorgaben vom Gesetzgeber. Z.B. müssen die eine Mindestreserve vorhalten, die nicht verliehen werden darf, damit die Zahlungsfähigkeit der Bank gesichert ist. Außerdem müssen die Banken entsprechend den hinterlegten Kundeneinlagen einen Anteil an den Bankensicherungsfond zahlen, damit das Bankenwesen insgesamt gegen den Ausfall einer Bank abgesichert, damit nicht eine einzelne den Rest bei einem evt. Zusammenbruch mit in den Abgrund reißt. Das mag vllt nicht ausreichend sein. Aber es ist keinesfalls so, dass die Banken sich auf Teufel komm raus verschulden können. Das sind Legenden, die Leute in die Welt setzen, die glauben, dass ihre Phantasien Wirklichkeit sind und die Wirklichkeit inbedeutend ist. Bei aller Kritik an Kapitalismus und Bankenwesen muss man die Wirklichkeit wahrhaben wollen, sonst macht man sich unglaubwürdig oder verfängt sich in Netz von Widersprüchen, das man selbst gesponnen hat.
Wofür mag das nicht ausreichend sein und warum muss der Gesetzgeber da Vorschriften machen? Wollen Sie ernsthaft bestreiten, dass eine Bank aus Schulden mehr Schulden macht? Ich habe geschrieben, dass Gold nicht unbedingt im Keller liegen muss, und nicht dass der Keller leer sein muss, ich weiss daher nicht wogegen Sie sich eigentlich wenden wollen. Vielleicht sollten Sie mal Ihren Kopf kühlen gehen und dann nochmals schauen worauf Sie eigentlich zielen wollen. Auf meinen Einwand gegen Ihre Rechnung jedenfalls bisher nicht.
Banken sind nicht dazu da, Schuldverhältnisse abzulösen, wenn sie sich nicht „rentieren‘. Und selbst wenn sie sich rentieren sollten und eigentlich gesichert sind, müssen sie sich an (teilweise unsinnige) Vorschriften halten, weil sie die Zahlungsverpflichtungen des Kreditnehmers darstellen können müssen.
Administrative Hürden mindern somit die Auslastung eigentlich vorhandener gesellschaftlicher Ressourcen und mindern so Wohlstands-Potenzial.
Wer das Nasdaq-Prinzip kennen sollte, wem der Begriff „natürlicher Zinssatz“ kein Fremdwort ist, und wer die zentrale marxistische Kategorie bei der Beurteilung einer Volkswirtschaft kennen sollte, wird ohne zu zögern Postulate aufstellen.
Meine Analysen basieren auf verschiedenen Denkschulen und können daher einen besseren Überblick vermitteln als es gewöhnlich der Fall ist. Und ohne fundierte Analysen durch passende Werkzeuge gibt es auch keine fundierten Lösungen.
Scheinlösungen sehr wohl schon…
Das geht vielleicht nicht, wenn der „normale“ Buerger zur Bank geht aber, dass es geht beweisst doch die Milliardenpleite des Bauloewen Juergen Schneider der wegen Betrug, Kreditbetrug, Urkundenfaelschung etc tec verurteilt wurde und das auch noch mit einer sehr humanen Strafe.
Der Fall Schneider hat zwar bewiesen, dass das gemacht werden kann, zeigt aber auch gleichzeitig, dass das nicht gemacht werden darf. Das ist der feine Unterschied. Natürlich kann man immer jemanden täuschen, auch eine Bank. Aber gerade der Fall Schneider wie auch andere zeigt, dass Überschuldung, also das Anhäufen von Schulden und Krediten eben nicht zu solchen Werten führt, wie @zero fox behauptet. Dann gäbe es ja keine Insolenzen mehr, wenn man aus Schulden Werte machen könnte. Aber ab einem bestimmten Punkt sind Schulden dann das genaue Gegenteil. Dann gibt es nur noch die Insolvenz, also gerade das Eingeständnis, dass Schulden KEINEN WErt darstellen, sondern bedient werden wollen.
Schulden brauchen einen entsprechenden Mindest-Gegenwert (in Bezug auf Rechnungslegungsvorschriften bzw. bankentechnischen Freiraums personalkreditischer Aktionsradien).
Solange dies gegeben ist, stellt Finanzierung ein Geschäft dar.
Aber im Fall Benko hat man gesehen, dass sich dies schnell ändern kann. Und da nützen weder formale Kompetenz, nochjahrzehntelange Erfahrung im Beirat oder als Mitinvestor (Haselsteiner) wirklich etwas.
„Haben Sie schon mal einen Banker gehört, der einer Firma sagt: «Tut uns leid, aber im Moment können wir keinen Kredit vergeben, weil uns die Ersparnisse ausgegangen sind»?“
(Daniel Binswanger)
@ Artur_C
gute Erklärung, das triffts 🙂
Die US können die Schuldverpflichtungen nicht einlösen, mit was denn?
Mit den weltweiten Ressourcen ?
Sollte wer auf die Idee kommen Dollarreserven im größeren Ausmaß umzutauschen ist das ein Grund zur Intervention. Mit Interventionen verschiedener Kategorien, angefangen von der Installation „befreundeter“ Regierungen, Inszenierung von Chaos und Revolten bis zur Unterwerfung, kennen sich die US Dienste gut aus. Oder was glaubt der tumbe Europäer warum und weshalb er für den nächsten Waffengang, gegen China, vorbereitet wird?
Rob Kenius sagt: 24. März 2024 um 12:45 Uhr
„Rüdiger Rauls will einfach nicht kapieren, dass Geld zwei Seiten hat: Die einen erzeugen es und alle benutzen es. Diejenigen, die den Dollar erzeugen, bieten keinen Gegenwert mehr und zwar genau seit 1971 duch US-Präsident Nixon. Alle aber, die den Dollar akzeptieren, bieten Waren und Leistungen.“
Inwiefern bieten die, „die den Dollar erzeugen“ keinen Gegenwert? Müssen sie doch auch nicht. Worin besteht denn der Gegenwert des Bäckers, der ein Brötchen ausgibt? Die Notenbanken geben Geld heraus. Das ist ihre Aufgabe und Funktion im Wirtschaftsprozess, dafür wurden sie geschaffen. Was erwarten Sie denn noch mehr? Was soll denn der Bäcker über seine Backwaren hinaus noch herausgeben? Die FED wie alle anderen Notenbanken wurden doch nicht geschaffen, um irgendwelche anderen Leistungen zu erbringen. Das machen andere in einer Gesellschaft. Die Notenbank gibt Geld in den Wirtschaftskreislauf und reguliert die Geldversorgung, mehr nicht.
Indem sie aber die Gesellschaft mit Geld versorgen, sorgen sie auch dafür, dass die Warenproduktion erleichtert wird z.B. durch die Vergabe von Krediten. Diese werden zwar von den Geschäftsbanken vergeben. Aber die Versorgung mit Geld wird durch die Zuteilungen der Notenbanken erleichtert und damit die Warenproduktion. Damit aber Kredite vergeben werden können, braucht es Kapital. DAs ist doch ganz klar und einfach. Wieso machen Leute wie Sie das alles unnötig kompliziert, weil sie irgend etwas anderes noch beweisen wollen. Was will man denn beweisen mit der Behauptung, dass Geld aus dem Nichts geschaffen wird oder dass die Geschäftsbanken diejenigen sind, die das Geld schaffen. Solche Behauptungen halten sich wie das Gerücht von der unbefleckten Empfängnis. Da können Jahrhunderte lange Erfahrungen der Banken und die Erkenntnissse der Wissenschaft dem widersprechen (unbefleckte Empfängnis), aber diese Theoretiker der Geldschöpfung setzen sich über alles hinweg. Man kann ihnen auch nicht das Gegenteil beweisen. denn wer nicht wahrhaben will, dass der Wald aus Bäumen besteht, dem kommt man nicht bei.
Aber zurück zu Ihnen und zum eigentlichen Thema:
Wann wäre denn nach Ihrer Meinung ein Gegenwert vorhanden? In dem was vor 1971 als Gegenwert bestand? Wann wäre nach IHRER Meinung denn Ihre Forderung nach einem Gegenwert erfüllt? Worin müsste der besten? Verstehen Sie, was ich meine. Wenn Leute wie SIE immer einen Gegenwert fordern, muss ja auch mal konkret gesagt werden, worin denn dieser bestehen sollte. Gold, Öl? Leberwurst? Was stellen Sie sich als Gegenwert vor? Damit man mal etwas hat, worüber man reden kann. Nur soll allgemein von Gegenwert zu reden, bringt nicht mehr Klarheit, wenn man ihn nicht benennen kann.
„Ich widerhole mein Angebot an Rüdiger Rauls: Geben Sie mir ihre Anschrift und ich schicke Ihnen mein Buch: Hunderttausend Milliarden zu viel. Warum sind Sie zu feige, das zu tun? Ich schicke das Buch mit der Post, stehe nicht an Ihrer Tür, aber ich möchte, dass Sie als Vielschreiber Geld verstehen, wie es ist.“
Ihr Angebot ist vllt nett gemeint und ich will Ihnen nicht zu nahe treten. Aber ich erkenne in Ihren öffentlichen Aussagen nichts, was mich überreden könnte, Ihr Buch zu lesen. Ich glaube nicht, dass SIE mir mehr Verständnis über Geld bringen könnten, als ich bereits habe. Auch wenn Sie sich dazu berufen zu fühlen scheinen. Dafür ist mir ehrlich gesagt meine Zeit zu schade und meine Nerven auch. Mir reicht das schon, was ich von Ihnen auf einigen foren zum Geld lese.
Ich weiß auch nicht, wieso Sie mich als feige bezeichnen, nur weil ich Ihr Buch, das Sie wie Sauerbier anbieten, nicht lesen will. Oder gehört Mut dazu, es zu lesen? Ich habe auch keine Angst davor, dass Sie vor meiner Tür stehen könnten. Ich muss ja nicht aufmachen und Sie machen auf mich auch nicht den Eindruck, Ihnen nicht gewachsen zu sein. Also lassen Sie diese dümmlichen Versuche, mich zum Lesen Ihres Buches zu provozieren. Ich wollte ja eigentlich nicht so unhöflich zu Ihnen sein, ist sonst nicht meine Art. Ich liebe zwar die klare Sprache, aber ich bin nicht gerne unhöflich. Aber Sie treiben es, ehrlich gesagt, auf die Spitze.
Ich habe Ihnen schon einmal angeboten, sachlich mit solchen Themen umzugehen, getragen von Interesse an Erkenntnis. Fällt mir aber schwer bei Leuten, die immer wieder dasselbe Mantra herunterbeten, unbeeindruckt von den Tatsachen.
Deshalb noch einmal meine Frage von oben, um einen sachlichen Gedankenaustausch zu pflegen: Was müsste nach Ihrer Meinung gegeben werden, damit der Dollar einen Gegenwert hat?
Herr Rauls, so sehr ich ihre Artikel schätze, so glaube ich, dass sie sich hier nun verrannt haben bzw. Herr Kenius und Sie aneinander vorbei reden.
Die Sicht von Herrn Kenius ist die Vokswirtschaftliche. Die USA machen im Saldo jährlich 1 Bio. Schulden und gehen damit weltweit auf Einkaufstour. Die Kreditgeber/Lieferanten weltweit akzeptieren das, weil sie glauben, dass sie IHREN Kredit im Einzelfall wieder zurück bezahlt bekommen.
NOCH funktioniert das so. Aber die USA haben ein grosses Handelsbilanz-Defizit. Die kaufen, aber produzieren selber nicht mehr genug weltmarktfähiges. Wenn alle Länder ihre gewährten Kredite gegen US-Waren zurücktauschen wollten, gäbe es nicht genug Gegenleistung in Form von Waren.
Letztlich können Geldflüsse nur durch Warenflüsse ausgeglichen werden. Aber die USA haben wenig ausser IT, Waffen und (teures) Fracking-Gas zu bieten. Und für Waffen und Fracking-Gas schaffen sie gerade gewaltsam (also mit ihrem überdimensionierten Militär-Apparat) Nachfrage, um die Preise hochzutreiben. Denn bei höheren Preisen können sie ihre Schulden mit weniger Waren begleichen.
„Sowjetkraft plus Elektrifizierung“.
Was bedeutet diese Basisüberlegung von Lenin für einen Übergang zu einer sozialistischen Gesellschaft?
„Sowjetkraft“ kann letztendlich (im Gegensatz zu einer „bürgerlichen“ (burgeoisen) Gesellschaft nur bedeuten, dass man sich von den Restriktionen, welche sich aus der Eigentumsordnung ergeben, weitgehenf, jedenfalls weitergehend etabliert hat, als eine privat-bürgerliche Gesellschaft in der Lage ist.
Was war denn die Great Depression? Hatte man da plötzlich die Technik des Produzierens (weitgehend) verlernt oder lohnte es sich (einfach?) nicht mehr, nicht vorhandene Kaufkraft zu adressieren?
Neben diesem Aspekt bedeutet dieser Begriff auch, dass man strukturell schneller in der Lage ist, durch gezielte Arbeitsteilung mittels Kapitaleinsatz eine höhere Produktivität zu erzielen, weil es sich im Gegensatz zu einer bürgerlichen Gesellschaft nur für Alle und nicht für Einzelne lohnen muss (Differenz von Wertgesetz zur Rendite).
Und durch „Elektrifizierung“ (Produktivität und wissenschaftlicher Fortschritt) wird das ganze abgerundet, verbessert und potenziert.
Die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse sollen so die gesellschaftliche Produktivkraft entfalten helfen und nicht lähmen, wie es in der Great Depression der Fall war.
Aber was hat dies mit Geld und Schulden zu tun?
Eine Schuld basiert immer darauf, dass jemand eine Forderung hat.
Sie ist ein Saldo und in aller Regel nicht „ungedeckt“, wie es analytisch unbegabte oder meist auch noch faule Märchenerzähler oft und gerne in die Welt posaunen.
Die Frage ist immer nur, wie die „Deckung“ aussieht. Und dazu gehört entscheidend deren „Flankierung“ in Krisensituationen.
Das haben aber auch Kapitalisten und deren Forschungseinheiten noch immer nicht so richtig verstanden. Denn eine Silicon Valley Bank „investierte“ ihre Einlagen ja nicht in schlechte Bonität, sondern scheiterte an den Werminderungen der von ihr gehaltenen Bonds durch den Zinsanstieg. Und wer war für diesen verantwortlich? – Wohl das kapitalistische Bestreben, mit allen Mitteln Geld machen zu wollen. Die Preisanstiege wurden keinrswegs durch einen Mangel an Gütern auf den Warenmärkten ausgelöst, sondern waren vielmehr Folge von Preissteigerungem an den Terminmärkten, deren Basis eine „logische Story“ als Grundlage hat, was die dortigen Marktteilnehmer zu einer klaren Sichtweise für eine Seite verleitet.
Ähnliches gab es 2 Jahre zuvor schon im Timber-, im Bauholz-Bereich, was aber „analytisch“ unbemerkt blieb. Wenn auf Terminmärkten das x-fache der physischen Menge gehandelt wird, wie auf den physischen Gütermärkten transferiert wird, dann bestimmt der Terminmarktpreis aufgrund des Non-Arbitrage-Effekts eben den Gütermarktpreis. Die physische Menge ist letztendlich egal, solange die „Story“ und damit die Markterwartung eine eindeutige Tendenz aufweist.
Man könnte aber Terminmärkte auch anders regeln, indem sie das kaufmännische Kalkül des Produzenten stärken und damit Investitionsentscheidungen erleichtern und absichern. Jetzt dienen diese eher dem großen und schnellen spekulativen Geld und finanziert wird das ganze nicht selten durch Giralgeld von der Notenpresse.
Gäbe es nun eine fähige Notenbank im Kontext mit einer ebenso fähigen Finanzadministration, hätte diese weder die Zinsen so massiv erhöht, dass die SVB ins Straucheln geraten wäre. Und wenn es doch notwendig gewesen wäre, hätte dies durch administrative Regelungen verhindert werden können.
Denn eine volkswirtschaftlich sinnvolle Lenkungswirkung ergibt sich auch einer solchen Pleite nicht.
Wer anderer Ansicht ist, kann dies ja darlegen…
Und nun kommen wir zum Geld und damit auch zum Geld drucken.
Eine Notenbank kann eigene Währung technisch unbegrenzt schöpfen, wenn man diese lässt.
Es gibt also aus dieser Sicht keinen unmittelbar technischen, sondern nur einen administrativ organisierten „sozialen“ Zwang, dieses neu geschaffene Geld als Schuld durch die Emission von Staatsanleihen zu saldieren.
Solange dieses als gesetzliches Zahlungsmittel dienende Geld hinreichende Kaufkraft aufweist, gibt es keine gesamt-gesellschaftliche Notwendigkeit dafür.
Und Kaufkraft basiert auf den gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen und damit der gesellschaftlichen Produktivkraft.
Solange diese unterausgelastet ist, hätte eine Gesellschaft bei hinreichender administrativer Flankierung genügend Freiraum, Geld aus dem vetmeintlichen „Nichts“ zu schaffen, es zu verteilen und dennoch keine Bürde der Schuld tragen zu müssen.
Eine solche Gesellschaft der bürgerlichen Mündigkeit wäre dann aber keine rein privat-kapitalidtische und burgeoise mehr, sondern eine von Citoyen-Bürgern, welche sich der Restriktionen der Bourgeoisie bewusst sind und diese deshalb gewollt positiv überwunden haben.
Auch so kann übrigens eine relative Vergesellschaftung der Produktionsmittel aussehen, indem man das Vehikel Geld bewusst einsetzt, weil man um deren Funktionsweisen weiß und ebenso um die Wichtigkeit gesellschaftlicher Organisation.
Danke sehr gute Analyse des Hintergrundes hinter dem aktuellen Weltgeschehen.
Das größte Problem ist vielleicht die völlige Verblödung der Menschen.
Es geht mittlerweile vielen, die bei Verstand geblieben sind, so: man ist fassungslos und steht vor einem Rätsel angesichts dieser Massenpsychose.
Wenn der Papst bei Leuten die sich Christen nennen, nur weil er an die christlichen Werte erinnert hysterische Hasskrämpfe auslöst, was geht da schief ?
Wie kann das sein, dass die Chinesen ihr Land als demokratisch empfinden? Dürfen die etwa FDP wählen?
Das System ist anders. Da gibt es einen Volkskongress, der die „Vertetung der Werktätigen“ darstellt. Alle Berufe müssen dort entsprechend ihrem Proporz vertreten sein. So ist es gedacht: als Werktätiger wird man gehört und darf sich einbringen. Ich beschreibe hier einen Sollzustand, von dem ich nicht weiß, ob er so zutrifft. Andererseits muss die Zufriedenheit ja irgendwo her kommen.
Jetzt wird oft gesagt, dass da ja die Alten, die Behinderten und die Kinder dann heraus fallen. Das ist in der Praxis nicht der Fall, die Werktätigen denken sozial. Das ist weltweit so zu beobachten.
Somit sind die Werktätigen Teil eines Systems, das bahnbrechende Erfolge aufzuweisen hat. Privatwirtschaft ist erlaubt, aber sie darf niemals Politik machen, das ist Aufgabe der Partei. Insgesamt ist der Staat immer noch der Chef im Ring, die Privatwirtschaft ist rechtlich weiter unten angesiedelt. In diesem Syastem wird sehr viel richtig gemacht und wir könnten uns da ungeheuer viel abgucken. Der Neoliberalismus ist nicht nur ungerecht, er ist inzwischen auch von gestern.
Ich will das chinesische System gar nicht bei uns übernommen sehen. Es reicht, wenn linke Parteien die Mehrheit haben und sich das Sinnvolle aus dem Reich der Mitte herüber holen.
Ich will aber nach wie vor FDP wählen können. Was ich zwar niemals tun werde, aber ich könnte. Und darauf lege ich wert.
„Ich will aber nach wie vor FDP wählen können. Was ich zwar niemals tun werde, aber ich könnte. Und darauf lege ich wert.“
Die FDP bekommen Sie doch, ohne sie waehlen zu muessen, (fast) immer mit serviert, ob bestellt oder nicht!
Wo gibt es denn in der liberalen, westlichen Welt noch linke Parteien mit einiger Bedeutung? Die westliche Welt ist aufgeteilt zwischen Liberalen und Populisten. Der Einfluss der Wähler ist gering, es ist das liberale System selbst, der ideologische Überbau, der diese beiden politischen Richtungen produziert: Das „Richtige“ und das „Falsche“ bzw. das Gute und das Böse. Demokratie reduziert auf ein moralisch-ideologisches Werte-System. Ich bin gespannt darauf wohin sich die Wagenknecht-Partei entwickeln wird.
Trotz der immensen Staatsschulden der USA sind die USA immer noch mit Abstand das reichste Land der Welt. Öffentliche Armut steht privatem Reichtum von wenigen Personen gegenüber. Der liberale Kapitalismus sorgt dafür, dass die Allgemeinheit sich verschulden muss damit die Super-Reichen weiter ihre Profite scheffeln können, denn die liberale Demokratie hat sich vollkommen vom privaten Kapital abhängig gemacht.
Die neoliberale Globalisierung vergönnt den liberalen Gesellschaften lediglich eine kleine Verschnaufpause. Die freie Entfaltung des Kapitalismus stößt schon wieder an Grenzen. Die Welt beginnt sich zu wehren gegen ein Wachstum, dass nur wenigen zugute kommt. Am offensichtlichsten kommt das mit Russland und China zum Ausdruck. Große Teile des globalen Südens sind total überschuldet. Wo sind da noch profit-trächtige Investitionen möglich? Einmal in der Rüstungsindustrie und zum anderen beginnt sich das Kapital zu kanibalisieren, das stärkere frisst das schwächere. Die USA als Interessen-Vertreter des Großkapitals setzen die Europäer (als schwächere Partner) unter Druck gegen ihre eigenen Kapital-Interessen zu handeln. Das gelingt mit Hilfe der liberalen Ideologie.
https://voicefromrussia.ch/pflichtlekture-brics-das-jahrhundertprojekt/
„Das Finanzsystem der USA bietet seit 1971 keinen Gegenwert mehr zu den erteilten Gutschriften in Dollarwährung. “
Der Gegenwert des Dollars ist die Nachfrage, so habe ich das mal irgendwo gelesen.
Wenn nun aber die Nachfrage nicht mehr in dem Umfang stattfindet wie in den letzten 50 Jahren, dann wird auch der Wert des Dollars abnehmen, richtig?
Das braucht Zeit aber ich bin zuversichtlich, dass diese Mafiamethode ihrem Ende entgegen geht.
Wenn Staaten ihre Währungsreserven in US Dollar abstoßen, müssen diese auch nicht mehr hinter dem US Dollar stehen. Investitionen in anderen Staaten könnten diese „Währungsreserven“ ersetzen. Dies könnte auch ein neues Zeitalter der gegenseitigen Investitionen einläuten. Voraussetzung ist ein Vertrauen zu den jeweiligen Ländern. Ein staatlich organisierter Raub, wie im Falle Russland, ist natürlich keine Empfehlung. Vielleicht sind die BRICS Staatengemeinschaft eine Empfehlung, falls deren Elite nicht auch der Versuchung der alleinigen Dominanz erliegen.
Hallo Rubis,
heute ist der Wert des Dollars nur von seiner Akzeptanz abhängig und die Nachfrage bestimmt den Wert. Vor 1971 war es aber so, dass die FED einen bestimmten Wert mit Gold garantiert hat. Das hat Präsident Nixon aufgehoben. Danach konnten durch Lockerung der Bankenkontrolle unbegrenzt (da ohne Gegenwert) Dollars generiert werden. Daraus resultiert meiner Meinung nach der Neoliberalismus, der voll auf die Freiheit des Geldmarktes setzt und die Politik dominiert hat und immer noch (Scholz) dominiert.
Rob Kenius, https://kritlit.de
„heute ist der Wert des Dollars nur von seiner Akzeptanz abhängig“
Dann stellt sich unmittelbar die Frage: Wovon ist die Akzeptanz abhängig?
Wenn die weltweite « Akzeptanz » des Dollars schwindet, dann ist die USA pleite und der Dollar nix mehr wert. Und dann ?