Augen zu: Bundesregierung interessiert Rechtsextremismus in der Ukraine nicht

Die Rada veröffentlichte ein Foto, das ein Bild von Bandera und den ukrainischen Oberbefehlshaber Walerij Saluschni zeigte, und zitierte Bandera: „Der vollständige und endgültige Sieg des ukrainischen Nationalismus wird eintreten, wenn das russische Imperium aufhört zu existieren.“

Wie aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage deutlich wird, lehnt die Bundesregierung eine “pauschale Einordnung” von Organisationen und Personen der Ukraine als rechtsextrem oder rassistisch ab.

In dem Artikel „Deutsch-ukrainische Städtepartnerschaften vor Stresstest?“ hat Richard Kallok darauf hingewiesen, dass in der Ukraine der schon seit vielen Jahren, aber seit dem Krieg zunehmende Trend besteht, die Identität der Ukraine durch rassistische und antirussische „Nationalhelden“ als angebliche „Freiheitskämpfer“ zu stiften, die Kollaborateure der Nazis waren und an Massakern an Juden und Polen beteiligt waren. Besonders ausgeprägt ist das in der Westukraine, was auch darauf hinweist, warum sich in der Ostukraine nach 2014, als über den Maidan in Kiew diese Ideologie mitsamt dem militanten Nationalismus zum Tragen kam, ein prorussischer Separatismus ausbildete.

Im Zuge der Ausmerzung der russischen und kommunistischen Vergangenheit fand eine Art „Bildersturm“ statt, durch den man Geschichte politisch und kulturell säubern will und die Leere durch weißgewaschene ukrainische Nationalisten ersetzt, die zudem Vorbilder für die zahlreichen militaristischen Gruppen und Freiwilligenverbände sind, aber auch ganz oben im Militär, etwa vom Generalstabschef Saluschni, öffentlich verehrt werden („Die Richtlinien von Stepan Bandera sind dem Oberbefehlshaber wohlbekannt“). Es finden weiter Gedenkmärsche statt. Gedenktafeln und Denkmäler wurden errichtet.

Vor 2014 und auch noch eine gewisse Zeit danach wurde hierzulande und im übrigen Westen dieser mit Faschismus, Rassismus und Antisemitismus verbundene Vergangenheitskult kritisch beobachtet. Schon im Vorlauf des Krieges wurde dieser Hintergrund der ukrainischen Gesellschaft und Politik immer weniger beachtet und schließlich mit dem Beginn des Kriegs völlig ausgeblendet. Und das, obgleich in der Ukraine, vor allem im Westen, die Nationalhelden wie Bandera, der OUN-Chef und spätere Terrorchef, Schuchewytsch, Melnyk und Co. immer populärer wurden, sich selbst der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland Melnyk als Bandera-Fan outete, um ihn weißzuwaschen, und viele Straßen, Plätze und Bauten nach Bandera und Co. benannt wurden. Aber vermutlich auch, weil Moskau als Begründung für den Krieg auch die Entnazifizierung nannte, durften Neonazis und rechtsextreme Nationalisten nicht mehr genannt werden, schließlich kommen die Waffen aus dem Westen auch in ihre Hände.

Ende 2022 hatten in einer Umfrage in der von Kiew kontrollierten Ukraine 50 Prozent ein positives Bild von Bandera, 2021 waren es noch 31 Prozent. In einer Umfrage, die im September und Oktober durchgeführt wurde, werden von 90 Prozent die Militanten der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) als Kämpfer für die Unabhängigkeit anerkannt. 77 Prozent finden, der Staat sollte die UPA bekannter machen. Mehrheitlich sagen die Befragten, dass die Nachbarstaaten sich nicht bei den „Helden der Vergangenheit“ einmischen sollen. 76 Prozent haben ein positives Bild von Roman Schuchewitsch, dem Führer der UPA (s.a.: Bandera und OUN/UPA werden zunehmend positiv gesehen).

Im Kampf gegen Russland ist Kritik bei den Unterstützerstaaten unerwünscht, kämpft die Ukraine doch stellvertretend für die Freiheit und den Westen gegen Russland – und dabei spielen die oft in der militanten nationalistischen Tradition verwurzelten Freiwilligenverbände seit 2014 eine wichtige Rolle. Zuletzt wurde im kanadischen Parlament Jaroslaw Hunka, der im Zweiten Weltkrieg Mitglied der berüchtigten SS-Division Galizien (14. Waffen-Grenadier-Division der SS) war, gefeiert. Parlamentspräsident Rota nannte ihn einen „Helden der Ukraine und einen Helden Kanadas“, der „für die ukrainische Unabhängigkeit gegen die Russen kämpfte und weiter die Truppen bis heute unterstützt“ (Im kanadischen Parlament wurde ein Mitglied der Waffen-SS Galizien frenetisch gefeiert). Trudeau klatschte ebenso wie Finanzministerin Christina Freeland begeistert, Selenskij erhob grüßend die Faust als Siegeszeichen.

Nachdem die Bundesregierung ebenso wie noch die meisten EU-Mitgliedsländer sowie die EU darauf hinarbeiten, die Ukraine möglichst schnell in die EU aufzunehmen, geht es auch darum, ob die EU ein Land aufnehmen sollte, in dem es zahlreiche schwer bewaffnete Freiwilligenverbände und Organisationen gibt, die rechtsextremistischen Ideologien anhängen. Sevim Dagdelen und die Linksfraktion hatten eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung über „Rechtsextreme Ausprägungen der ukrainischen Geschichtspolitik“ eingereicht, die zwar nicht mehr ganz aktuelle ist, aber doch viel verrät. Anhand von zahlreichen Belegen heißt es dort: „Nach Kenntnis der Fragestellerinnen und Fragesteller haben rechtsextremistische Kräfte einen erheblichen Einfluss auf die ukrainische Politik. Vertreter rechtsextremer Organisationen sind prominent in zahlreichen staatlichen, zivilgesellschaftlichen und militärischen Einrichtungen tätig.“ Gefragt wird die Bundesregierung, ob sie Kenntnis von der Verehrung von ukrainischen Nazi-Kollaborateuren hat und wie sie dies bewertet.

Für die Bundesregierung antwortete das Außenministerium am 21. 9. 2023 letztlich so, dass man sich damit nicht beschäftigt. Man verurteile zwar „jede Form von Rechtsextremismus, Antisemitismus, Antiziganismus oder andere Formen von Rassismus“, aber sieht in der Ukraine offenbar keine Probleme. Man mache sich die „pauschale Einordnung bestimmter (historischer) Gruppierungen oder Personen als rechtsextrem, antisemitisch, antiziganistisch oder sonst rassistisch, ausdrücklich nicht zu eigen“.

In der Anfrage wurde neben zahlreichen anderen Belegen auch auf einen Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes hingewiesen. Dort wird zwar gesagt, dass wissenschaftlich die Beurteilung der OUN und UPA umstritten sei, aber auch: „Im Allgemeinen unbestritten ist, dass Angehörige der OUN und UPA mit den deutschen Besatzern zusammengearbeitet haben und einen Beitrag zur Vernichtung der Juden und der Ermordung von Polen und Roma geleistet haben. Höchst kontrovers bleiben in diesem Kontext allerdings oft die Fragen, in welchem Umfang dies geschah, ob dies die gesamte oder zumindest Teile der Organisation betraf und aus Eigeninitiative erfolgte oder ob es sich um individuelle Einzelfälle handelte.“

Das Auswärtige Amt unter Außenministerin Baerbock hält sich zwar die Türen offen, weil man nur die „pauschale Einordnung“ ablehnt, aber macht auch deutlich, dass das weder sie noch den Bundestag interessiert bzw. dafür zuständig ist. Das ist anscheinend Strategie einer werteorientierten Außenpolitik, die Werte aufgreift, wenn sie zu den Interessen passen: „Die Bundesregierung verweist darauf, dass sich der parlamentarische Informationsanspruch nur auf Gegenstände erstreckt, die einen Bezug zum Verantwortungsbereich der Bundesregierung gegenüber dem Deutschen Bundestag haben und die in der Zuständigkeit der Bundesregierung liegen. Eine Pflicht zur Beantwortung besteht dann, wenn Fragen einen konkreten Bezug zum Regierungshandeln haben und die Bundesregierung einen amtlich begründeten Kenntnisvorsprung gegenüber den Abgeordneten hat.“ Dass kein Interesse vorliegt, etwaige rechtsextreme Strömungen in der Ukraine auch im Hinblick auf die EU-Aufnahme zu beobachten wird etwa durch solche Antworten deutlich: „Der Bundesregierung liegen keine eigenen, über Medienberichte hinausgehenden Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor.“

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51 Kommentare

  1. Hallo Redaktion,
    ich verstehe die Geschichte mit
    den Nazis, Banderisten in der Ukraine noch immer nicht.
    Würdet ihr bitte noch 12 weitere Artikel zum Thema veröffentlichen ? Gern in Reihe.

  2. dass wissenschaftlich die Beurteilung der OUN und UPA umstritten sei

    Was ist daran bitte umstritten?
    OUN und UPA waren in die Waffen-SS integriert. Fakt.
    Die Waffen-SS wurde im Rahmen der Nürnberger Prozesse klar verurteilt. Fakt.
    Daraus folgt, wer die Beurteilung der OUN und UPA als “umstritten” bezeichnet, stellt die Urteile des Nürnberger Tribunals und das Ergebnis des zweiten Weltkrieges in Frage.

    PS: Und wenn Deutschland dann auch in der UN gegen die Bekämpfung von Nazismus und Rassismus stimmt, was soll Russland bitte schön denken was in Deutschland eigentlich los ist?

  3. Das ist ja das erschreckende an der Doppelmoral des Westens.
    Der Schutz jüdischen Lebens ist Deutsche Staatsräson. Jeder, der heute gegen die Juden eine Stimme erhebt, kann mir Strafverfolgung rechnen, so Habeck.
    Wen haben die Banderas damals auch vernichtet? Richtig, die Juden. Aber auch die Russen, Polen, etc…
    Wie viele mehr Russen oder Sowjetbürger wurden im Zweiten Weltkrieg durch die Deutschen vernichtet.? Insgesamt 25 Millionen sind in dem Krieg gefallen!
    Wieso ist der Schutz Russischen Lebens nicht auch Deutsche Staatsräson?

    1. Offenbar fällt es schwer den Russen die Schmach der Niederlage zu verzeihen.
      So macht man es sich ja auch leicht. Man hat sich ja schon gegenüber den Juden rechtfertigt, damit sei schon genüge Buße getan und Russen kann man einfach weiter hassen wie bisher auch schon. Außerdem kriecht man damit gleichzeitig auch den Amerikanern in den Arsch.

      1. “Offenbar fällt es schwer den Russen die Schmach der Niederlage zu verzeihen.”

        Das auch, aber das Fremdeln gegenüber Russland hat verschiedene Gründe und keiner davon ist besonders ehrenhaft.

        Schon vor der Nazi-Zeit war Russland den Westeuropäern wegen der schieren Größe nicht geheuer. Dann wurde Hitler als Bollwerk gegen den Kommunismus angesehen. Die wenigen Jahre während des Zweiten Weltkriegs durfte Russland Allierter sein, um die Wehrmacht an der Ostfront niederzukämpfen und Deutschland D-Day-ready zu machen.

        Sehr schnell nach Kriegende wurde der Feindschild wieder hochgefahren, Absprachen zu Währungsreformen u.Ä. nicht eingehalten.

        Der Kalte Krieg sprach dem Westbürgertum aus der Seele. Anfang der 90er geschah das, was sich Westeuropa schon über 100 Jahre sehnlichst wünschte: Russland verlor Randregionen und Moskau durfte für ein paar Jahre näher an Berlin, Paris und London heranrücken, aber wurde in keines der Politik-bestimmenden Bündnisse aufgenommen.

        Als Anfang der Nullerjahre die Politik wieder selbstbestimmter wurde, kühlte die Stimmung in Westeuropa und den USA zusehends ab. Seit dem Putsch 2014 halten die USA und EUropa die Ukraine am Leben und finanzieren den Krieg, der Russland wieder schwächen soll. Das ist nun scheint’s aber gründlich in die Hosen gegangen.

        Je besser Russland da steht, umso mehr wird es von den USA und EUropa gehasst. Je mehr EUropa Russland schaden will, umso schwächer wird es.

        Die Dekolonisierung Russlands ist wieder Programm.
        https://www.telepolis.de/features/Russland-dekolonisieren-Will-der-Westen-die-Russische-Foederation-zerstueckeln-7274966.html?seite=all

        Für Russland passend wurde der Spezialfall der “Binnenkolonie” gefunden.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Kolonisation

        Während man im Fall des Römischen oder Osmanischen Reichs jeweils von einem Reich spricht und ansonsten lediglich einen “Antiken Koloniebegriff” anwendet, der allerdings beinhaltet dass Einwohner der Kolonie keine Rechte als römische Bürger hatten.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonie#Antiker_Koloniebegriff

        Wenn ein Argument für die Feindschaft gegen Russland fehlt, wird es eben erfunden. Angstrassismus. Die einen haben Angst vorm Schwarzen Mann die andern vorm großen Land.

        1. “Je besser Russland da steht, umso mehr wird es von den USA und EUropa gehasst. Je mehr EUropa Russland schaden will, umso schwächer wird es.”

          Sehe ich auch so. Im 2. WK haben die USA den Russen Waffen und Material geliefert, um die Nazis zu bekämpfen. Aus angelsächsischer Perspektive war das Gemetzel zwischen den Nazis und den Kommunisten geradezu ein Glücksfall. Die Kommunisten gingen millionenweise drauf, und Europa wurde von der Nazi-Herrschaft befreit. Die Angelsachsen waren wieder “back in global business”. 60 Jahre später waren die Russen und Chinesen “back in global business”. Klar, dass die Angelsachsen und ihre Vasallen jetzt Amok laufen.

    2. das der Schutz des Jüdischen Lebens eine Staatsräson ist, ist vollkommen in Ordnung und muss mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigt werden, nur das man die Apartheid Politik der jetzigen umstrittenen israelischen (nach den demokratieregeln kriminellen) Regierung mit dem Antisemitismus gleichsetzt ist sehr problematisch, da völkerrechtlich für alle “Verbrechen gegen die Menscheit” (und es gibt etliche einschl die ignorierung der UN Sanktionen- nur weil die USA sie schützt) auch von der Bundesregierung ein Blanko Chek ausgestelt wurde…
      die von der UNO festgelegte ZWEI STAATEN LÖSUNG ist die einzige Alternative für ein Frieden in Israel und dem Nahen Osten … der jetzige Zustand ist Völkermord und Okkupation…

      1. »das der Schutz des Jüdischen Lebens eine Staatsräson ist, ist vollkommen in Ordnung«

        Als ob jüdisches Leben wertvoller wäre als nicht-jüdisches.

        Mit solchen Bekenntnissen tut man den Juden keinen Gefallen, die sind eher Wasser auf den Mühlen der Antisemiten, die ständig behaupten, dass für die Juden andere Regeln gelten als für die übrigen Menschen.

        1. Guter Gedanke. Der Schutz jeden Lebens sollte Staatsräson sein, zumindest in einer zivilisierten und pluralistischen Gesellschaft. Den Schutz des Lebens nur einer bestimmten Gruppe hervorzuheben, ist eine Form von Diskriminierung.

  4. Na, da hörte sich die Bundesregierung 2015 irgendwie noch anders an …

    Zu Asow:
    “Von Anführern des Bataillons „Asow“ sind rassistische und antidemokratische
    Äußerungen belegt, ferner verwendet das Bataillon nationalsozialistischen Sym-
    bolen nachempfundene Fahnen und Abzeichen. Es kann daher von einer rechts-
    extremen Haltung des Bataillons ausgegangen werden.”
    >https://dserver.bundestag.de/btd/18/030/1803009.pdf

    Zur Misanthropic Division:
    “Bei der MD handelt es sich um ein internationales neonazistisches Netzwerk, welches hauptsächlich die Unterstützung des bewaffneten Kampfes gegen die prorussischen Separatisten in der (Ost-)Ukraine verfolgt. Dabei sollen vor allem Freiwillige für den Kampf angeworben und ideologisch radikalisiert werden.
    Die Kampfhandlungen werden parallel durch eine – propagandistisch instrumentalisierte – Berichterstattung im Internet begleitet.
    Ideologisch bezieht sich die MD auf den historischen Nationalsozialismus und zeichnet sich durch einen äußerst aggressiven Antisemitismus und Rassismus aus. Die Organisation bedient sich offen und intensiv der Symbolik nationalsozialistischer Organisationen wie der NSDAP oder der Waffen-SS bzw. der Deutschen Wehrmacht.
    Es bestehen vermutlich enge organisatorische Bezüge zum rechtsextremen „Asow-Bataillon“, welches ebenfalls in die Kampfhandlungen gegen die pro-russischen Separatisten involviert ist.”
    >https://dserver.bundestag.de/btd/18/045/1804536.pdf

  5. Es gibt in Osteuropa noch einen zweiten Staat mit ähnlich fanatischer Vergangenheit. Gemeint ist die Ustascha in Kroatien. In beiden Ländern aus demselben Grund: die Ukraine gab es noch nicht lange und Kroatien über die Jahrhunderte nur manchmal. Es wurde versucht, wegen der fehlende Staatlichkeit durch extremen Rassismus eine Identität zu schaffen. Mit beiden Parteien arbeitete die Wehrmacht im II. Weltkrieg zusammen.

    Und eben auch nachher. Die Deutschen verstanden sich bestens mit Franjo Tudjman, ein Ustascha-Mann, der die Auflösung Jugoslawiens betrieb. Und auch auf dem Maidan sah man zuerst nur “deutsche” Gesichter. Vorneweg Vitali Klitschko, der über Jahre von der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgebaut wurde. Und Julia Timoschenko, die unbedingt wegen eines Leidens an der Wirbelsäule an die Berliner Charite gebracht werden musste. Statt im Gefängnis zu schmoren, wohin sie Diktator Janukowitsch geworfen hatte. Das Leiden übrigens besserte sich schlagartig nach ihrer Freilassung.

    Nun hat dieser Klitschko schon drei Monate auf dem Maidan gepredigt, aber nichts passierte. Dann übernahmen die Amerikaner, schön dokumentiert im Nuland-Mitschnitt. Ab da ging es Schlag auf Schlag.

    Dann hatte man folgendes Problem: die ukrainische Armee weigerte sich, auf Landsleute zu schießen. Die Nazibataillone hatten dieses Problem nicht und ihnen wurde die Hauptlast der ATO (Anti-Terror-Operation) übertragen. Die Armee war nicht auf NATO-Standard und überdies mit russischen Sympathisanten durchsetzt. So konnten keine Geheimnisse gewahrt werden und wie man dann sieht, wurde Azow in die NATO-Struktur integriert.

    Das alles wissen die in Berlin nicht? Die wissen es sehr wohl. Dagdelens Nachfrage war mehr als berechtigt. So naiv, wie die Regierung in der Antwort tut, ist sie beim besten Willen nicht.

    1. Nun hat dieser Klitschko schon drei Monate auf dem Maidan gepredigt, aber nichts passierte. Dann übernahmen die Amerikaner, schön dokumentiert im Nuland-Mitschnitt.

      Ein Schippe drauf von mir – könnte dich auch interessieren.

      15. Dezember 2013, zwei Monate vor der Machtergreifung in Kiew.
      Offizielle Vertreter der Vereinigten Staaten, darunter Senator John McCain, machen Stimmung auf dem Maidan direkt von der Protestbühne herab. “Kämpft weiter!” rufen sie. “Ihr schreibt hier Geschichte! Amerika ist hinter euch!”

      https://youtu.be/Af8WceoXWJE

      Ob die ukrainischen Nationalisten sich ohne der öffentlichen massiven politischen Unterstützung durch Vertreter der USA und der EU jemals wagen würden später bewaffnet die Regierungsgebäude und das Parlament zu stürmen und zu besetzen, das wage ich zu bezweifeln.

      Und kennst du eigentlich das schon?

      https://www.youtube.com/watch?v=up8WqICcels

      Dies ist der Auftritt des Ukrainischen Abgeordneten Oleg Zaryow in der Rada am 13. November 2013. Drei Monate vor dem Putsch. Zu diesem Zeitpunkt war Maidan noch ein relativ harmloser Studentenprotest gewesen und man hätte es noch nicht ahnen können wohin das führen würde. Der Text des Auftritts hat die ukrainische Zeitung “Leviy Bereg” (LB) vollständig abgedruckt.

      https://lb.ua/blog/oleg_tsarev/242105_soedinennie_shtati_organizovivayut.html

      Die Übersetzung poste ich unter diesem Post, damit man es bequem aufklappen kann, da es etwas länger ist.

      1. Übersetzung der Rede Oleg Zarjows in der Verchovna Rada am 15. November 2013

        Als Volksabgeordneter der Ukraine wurde ich von Aktivisten der öffentlichen Organisation Volia angesprochen, die überzeugende Beweise dafür lieferten, dass auf dem Gebiet unseres Staates mit Unterstützung und direkter Beteiligung der Botschaft der Vereinigten Staaten das Projekt TechCamp durchgeführt wird, in dessen Rahmen Vorbereitungen getroffen werden, um einen Bürgerkrieg in der Ukraine auszulösen.

        Das Techcamp-Projekt zielt darauf ab, Spezialisten für Informationskriegsführung und die Diskreditierung staatlicher Institutionen in Umgang mit modernen Medien auszubilden und potenzielle Provokateure für die Organisation von Massenprotesten und den darauf folgenden Sturz der staatlichen Ordnung zu gewinnen. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft und dem Kuratorium des US-Botschafters in der Ukraine, Jeffrey Pyatt.

        Im Gespräch mit Aktivisten der Organisation “Volya” erfuhr ich, dass es einigen von ihnen gelungen war, unter dem Deckmantel von IT-Spezialisten zu den Veranstaltungen von “Techcamp” zu gelangen. Zu ihrer Überraschung sprachen die amerikanischen Ausbilder unter dem Deckmantel einer Schulung über die Besonderheiten der Nutzung moderner Medien über die Nutzung sozialer Netzwerke und Internettechnologien zur gezielten Beeinflussung der öffentlichen Meinung, zur Aktivierung des Protestpotenzials, um energische Aktionen zu organisieren und den Kampf um die Macht zu radikalisieren. Als Beispiele nannten die US-Ausbilder die Nutzung sozialer Medien zur Organisation und Steuerung von Straßenunruhen in Ägypten, Tunesien und Libyen.

        Techcamp-Absolventen führen nun aktiv subversive Aktivitäten in der Ukraine durch und rekrutieren offen Gleichgesinnte im Internet, um Massenunruhen, Provokationen und Protestaktionen zu organisieren, wobei sie sich auf die Unterstützung der US-Botschaft berufen.

        Die letzte Techcamp-Konferenz fand am 14. bis 15. November 2013 direkt auf dem Gelände der US-Botschaft in der Ukraine statt. Auf dieser Konferenz lernten die von der US-Botschaft speziell ausgewählten “Kadetten” unter den ukrainischen Bürgern Internettechnologien zur Mobilisierung des Protestpotenzials und zur anschließenden Organisation energischer Aktionen zur Destabilisierung der Gesellschaft. Die Ausbilder waren US-Bürger und Regierungsbeamte: Mett Berg, Kara Andrade und andere.

        In Anbetracht der obigen Ausführungen ist es meiner Meinung nach notwendig, eine Reihe von Fragen zu beantworten:

        1. Verletzen die Vertreter der US-Botschaft, die die TechCamp-Konferenzen organisieren und die Gebiete der diplomatischen Mission für deren Durchführung zur Verfügung stellen, nicht die UN-Erklärung vom 21. Dezember 1965 über die Unzulässigkeit der Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Staaten und über den Schutz ihrer Unabhängigkeit und Souveränität? Insbesondere die Artikel 1, 2, 5?

        2. Stehen die oben genannten Handlungen der Botschaft nicht im Widerspruch zum Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen vom 18. April 1961, insbesondere zu Artikel 3 dieses Übereinkommens?

        3. Welchen rechtlichen Status hat der Aufenthalt der US-Bürger Matt Berg und Kara Andrade im Hoheitsgebiet der Ukraine? Verstößt ihr Verhalten gegen die ukrainischen Rechtsvorschriften über den Aufenthalt von Ausländern im Hoheitsgebiet der Ukraine?

        4. Sind die Handlungen von Cara Andrade, einer Mitarbeiterin des US-Außenministeriums, sowie des diplomatischen Personals – des Presseattachés und des stellvertretenden Presseattachés der Botschaft -, die an der Organisation der “Techcamps” beteiligt sind, mit ihrem diplomatischen Status vereinbar?

        Diese Technologien wurden bereits erfolgreich in Libyen, Tunesien, Ägypten und Syrien eingesetzt, wo ihre zerstörerische Kraft noch immer spürbar ist und politisches Chaos herrscht, im schlimmsten Fall sogar ein langwieriger Bürgerkrieg andauert. Infolge von Revolutionen, die von amerikanischen Spezialisten vorbereitet wurden, sind allein in den letzten 10 Jahren mehr als 1 Million Zivilisten gestorben. Sie haben die Ukraine als nächstes Testobjekt für ihre Technologien ausgewählt.

        Im Jahr 2004 lehrten amerikanische Ausbilder die einheimischen “Grant-Seeker” relativ friedliche Techniken der Machtergreifung, aber die Zeit der “samtenen Revolutionen” scheint unwiderruflich vorbei zu sein, und es drohen langfristige Instabilität, wirtschaftliches Chaos und bewaffnete Auseinandersetzungen.

        In Anbetracht dessen und geleitet von den Normen des Gesetzes “Über den Status des Volksabgeordneten der Ukraine” bitte ich Sie, diesen Appell als eine Anfrage des Abgeordneten zu betrachten und durch die zuständigen staatlichen Organe umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um die Einmischung von Vertretern ausländischer Staaten, einschließlich der USA, in die inneren Angelegenheiten unseres Landes zu unterbinden und in Zukunft zu verhindern. Ich bitte darum, über die ergriffenen Maßnahmen innerhalb der durch das Gesetz festgelegten Fristen zu informieren.

        Ende der Übersetzung.

        Zarjow wurde bei seiner Rede in der Rada massiv ausgebuht, wie man auch auf dem Video sehen kann. Weil das zu diesem Zeitpunkt völlig abgefahren klang. Das hätte sich niemand auch nur vorstellen können. Man verbuchte solche Dinge damals schnell unter absurde Verschwörungstheorien. Man nahm Zarjow deshalb auch nicht ernst und es gab natürlich keine parlamentarische Untersuchung.

        Doch nur drei Monate später wurde das Alles Realität wovor Zarjow warnte. Und was wir auch heute sehen ist die unmittelbare Folge dieser Entwicklungen. USA haben bewusst die Ukraine destabilisiert und eine politische Krise aus dem Nichts erzeugt, damit sie einen Regime-Change durchführen können. Und sie haben dafür ihre Botschaft eingesetzt.

        PS: Zarjow wurde nach dem Maidan in der Ukraine mehrmals angegriffen und musste fliehen. Er lebte seither auf der Krim im russischen Exil. Vor einigen Tagen wurde er von einem Attentäter angegriffen und schwerst verletzt. Zwei Schüsse aus nächster Nähe, eins ins Herz, eins in den Kopf. Er schwebt zur Zeit in Lebensgefahr und man kann noch nicht sagen ob er es überlebt. Wir Alle beten für ihn.

  6. Vladimir Putin, 30 Juli dieses Jahres

    Nun, dass sie Denkmäler zerstören, alles umbenennen, das ist alles nachvollziehbar, da gibt es nichts dazu zu sagen. Aber ich habe gehört, dass die Ukraine ihre Identität sucht, nach ihrer eigenen Identität strebt. Und das ist doch eigentlich grundsätzlich in Ordnung und ganz normal, was ist daran falsch? Die Ukraine ist seit 1991 ein unabhängiger Staat, es ist nur natürlich, dass sie nach ihrer Identität sucht. Aber ich verstehe dabei nur eines nicht. Warum muss die Identität der modernen Ukraine mit den Komplizen (Adolf) Hitlers, wie (Stepan) Bandera, (Roman) Shukhevych, verbunden sein?

    Würde mich auch wirklich interessieren. Gibt es sonst nichts worauf Ukrainer stolz sein können und worauf sie ihre Identität stützen könnten? Nicht Alle Ukrainer kollaborierten mit den Nazis oder beteiligten sich am Holocaust. Mit Abstand die Meisten kämpften in den Reihen der Roten Armee gegen die Nazis einschließlich gegen OUN / UPA, wie auch zum Beispiel der Großvater von Selenskiy. Der rotiert wahrscheinlich in seinem Grab mit 2000 Umdrehungen um seine Längsachse.

    Die Ukrainer können als Nation stolz auf diese Leistungen sein. Warum muss die moderne ukrainische Identität ausgerechnet auf Bandera basieren? Was macht ihn bitteschön zum Helden? Er war ein feiger Mörder, mehr auch nicht.

    Zu gern würde ich die Antworten auf diese Fragen von Vertretern der Bundesregierung hören, welche den modernen ukrainischen Nationalismus relativieren. Zu gern würde ich die Bundestagsabgeordneten die im Deutschen Bundestag “Slava Ukraini, Heroyam Slava” rufen fragen ob sie überhaupt wissen woher diese Grußformel stammte? In dieser Form wurde die Grußformel von OUN / UPA geprägt, mit diesem Spruch auf den Lippen töteten sie hemmungslos Juden, Polen, Roma, Kommunisten, Russen und andersdenkende Landsleute. Ist den deutschen Bundestagsabgeordneten das bewusst?

    1. @Russischer Hacker
      Na Klar ist das der “Elite” in unserem Hohen Haus bewusst. Für viele von diesen hochbezahlten Nichtstuern ist es die Gelegenheit die Geschichte der NS-Zeit zu relativieren und den ein oder anderen Opa “weiß zu waschen”. Das gilt klaro nicht für die Exzesse an den Juden (da haben die noch Angst vor). Ein anderer Teil ist für Revanche, teilweise unbewusst. Das Unterbewusstsein bestimmt das Handeln, und dieses wurde im Westen der BRD jahrzentelang geformt.
      Das Rationalisieren klappt gut, das zeigt schon die in vielen Fällen die angewandte Doppelmoral.

  7. Augen zu: Bundesregierung interessiert Rechtsextremismus in der Ukraine nicht

    +++ In weiteren Meldungen +++ Als Herrchen wegsieht: Hund klaut Wurst +++ Jetzt offiziell: Wasser ist nass +++ Studie unter Mönchen findet heraus: Enthaltsamkeit fördert nicht die Geburtenrate +++ Zum Sport: Usain Bolt schlägt Wildecker Herzbuben im Sprint über 100m +++ Und das Wetter: Auch heute Nacht ist wieder verbreitet mit Dunkelheit zu rechnen +++

    Ansonsten gilt: Umfragen unter Kriegs- und Repressionsbedingungen sind für die Tonne. Die ermöglichen nicht einmal ein näherungsweises arbeiten, insbesondere nicht in einem so regressiven und zensierten Umfeld wie jenem der gegenwärtigen Ukraine.

    Und wer noch etwas Forschungsliteratur zum Thema sucht – hier sind drei Beiträge. Zwei davon sind ukraine-stämmige Autoren, die sich mysteriöserweise im Exil befinden, obwohl ihre Heimat doch Musterdemokratie und EU-Anwärter ist…

    Ivan Katchanovski (Uni Ottawa): The Far Right, the Euromaidan, and the Maidan Massacre in Ukraine (hier)

    Wolodymr Ishchenko (FU Berlin): Far right participation in the Ukrainian Maidan protests: an attempt of systematic estimation (hier)

    Grezgorz Rossoliński-Liebe: Stepan Bandera. The life and afterlife of a Ukrainian nationalist; fascism, genocide, and cult (Bericht hier)

    1. * Nachtrag: Bei der Namensschreibung braucht’s noch ein Level up. Der zweite Mann schreibt sich nämlich auf Deutsch Wolodymyr Ischtschenko.

  8. Man könnte auch einen der zahlreichen Beiträge umschreiben und als Eigenrecherche ausgeben, die etwa ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffes überall auftauchten. Sie folgtem dem Geld aus Europa, über ukrainische Ministerien beispielsweise, bis zu Neonazigruppen in Uniform und ohne.
    Nach so langer Zeit sieht das aus wie selbst geschrieben, Wolfsangelfotos dabei und gut iss.

  9. Ich finde es seltsam, dass es – natürlich – keine Ukro-Nazis gibt, dass aber hier im besten Deutschland aller Zeiten Leute wegen Nutzung und Zeigens von Nazi-Symbolen strafrechtlich verfolgt werden (etwa nach § 86a. StGB), die zur Aufklärung und Dokumentation Bilder von den und über die ja nicht existenten Ukro-Nazis gepostet hatten. Wie kann das denn sein?

    Das ist ja voll seltsam und merkwürdig?. Nein. Willkommen im Werte-Deutschland.

  10. Wenn wir wieder mal über Ukraine sprechen, an dieser Stelle über aktuelle Entwicklungen in kürze:

    Die Zeitschrift Economist hat den Chef der ukrainischen Streitkräfte, Valeriy Zaluzhnyy, zu Wort kommen lassen. Der Chef der ukrainischen Streitkräfte gibt offen zu, dass die s.g. “Gegenoffensive” gescheitert ist und die Situation seiner Meinung nach in eine Sackgasse geraten ist. Darüber hinaus erlaubte sich Zaluzhny eine Provokation, indem er sagte, das sowjetische Militärlehrbuch von 1941 erkläre die Situation viel besser als alle strategischen Lehrbücher der NATO. Der AFU-Chef räumte auch ein, dass die russische Militärtechnik der westlichen überlegen sei, im besonderen unterstrich er die Effiktivität der russischen Kamikazedrohnen. Die russische Rüstungsindustrie steigert trotz der Sanktionen ihre Produktion von Rüstungsgütern und Munition, und dass die Vorstellungen von der Erschöpfung Russlands heute überhaupt nicht überzeugend sind.

    Zelensky hat Trump in die Ukraine eingeladen. Trump lehnte Zelenskys Einladung eiskalt ab.
    Neuste Umfragen zeigen, wenn heute Wahlen in USA wären, würde Trump gewinnen.

    Slowakei will Kiew keine Militärhilfe mehr leisten.

    Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andriy Yermak, kritisierte in einem Kommentar für Politico den Westen wegen “Kriegsmüdigkeit”.

    Die Ukraine wird nicht in der Lage sein, die Grenzen von 1991 zu erreichen, weil es an Waffen mangelt. Dies erklärte der Scharfschütze der AFU mit dem Rufzeichen “Ded” in einem Interview mit ukrainischen Medien.

    Die russische Armee hat bis zum Winter etwa so viele Raketen angehäuft, wie die russischen Streitkräfte im vergangenen Jahr insgesamt besaßen, so der stellvertretende Leiter des militärischen Abschirmdienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums.

    Die Ukraine befindet sich heute in einer schlechteren Lage als im November letzten Jahres, schreibt der Kolumnist Jason Willick in einem Artikel für die Washington Post. Der Autor des Artikels stellt fest, dass das ukrainische Militär müde ist, die Waffenbestände schwinden und die westliche Gesellschaft in der Frage der weiteren Unterstützung des Kiewer Regimes zunehmend gespalten ist.

    Viele Länder sind mit Sanktionen gegen Russland nicht einverstanden – Indischer Außenminister

    “How Russia Games Oil Sanctions for Big Profits” lautet die Überschrift des Artikels im Wall Street Journal. Ein ganzes Autorenteam rätselt, wie es passieren konnte, dass sich die Einnahmen des russischen Haushalts aus Gas und Öl im Oktober gegenüber September verdoppelt haben, während die von den G7-Staaten auferlegte Preisobergrenze nicht eingehalten wird. Wenn man dem Geschriebenen Glauben schenken darf, beläuft sich Russlands Schattenflotte bereits auf 180 Tanker, und die größten Ölabnehmer – China, Indien und die Türkei – ignorieren (wer hätte das gedacht?) einfach die Einhaltung der westlichen Preisobergrenze. Russisches Öl wurde in letzter Zeit zu einem Preis von etwa 74 Dollar pro Barrel verkauft, bei einer vom Westen auferlegten “Obergrenze” von 60 Dollar.

    “Alles ist schlecht. außer für Putin”, beklagt die US-Publikation The Washington Post. Wladimir Putin sei gut darin, die Schwäche seiner Gegner zu spüren, und im Oktober hatte er viele Gelegenheiten dazu, schreibt der WP-Kolumnist. Außerdem war der Oktober wahrscheinlich der beste Monat für den russischen Präsidenten seit Februar letzten Jahres. Kiew droht eine zunehmend real werdende Niederlage, Amerika gibt Zelensky kein Geld mehr, in der Slowakei ist ein “pro-russischer Populist” an die Macht gekommen, und Washingtons Aufmerksamkeit hat sich von der Ukraine auf Israel verlagert. Aber Putins Glücksstreene sei noch nicht zu Ende – Ende des Monats lag Marine Le Pen bei Umfragen für die französischen Präsidentschaftswahlen vorn. Und in nur einem Jahr könnte Trump in den Vereinigten Staaten wieder an die Macht kommen, jammert der Autor.

    1. Richtig beschrieben! Aber schreit diese Situation nicht geradezu danach genutzt zu werden!?! Ist nicht jetzt der Zeitpunkt 600 – 800 K Reservisten für die Frühjahrsoffensive einzuziehen!?! Wir alle wollen so bald wie möglich Frieden, aber eine Lösung orientierend an der aktuellen Frontlinie oder selbst entsprechend der russischen Verfassung kann kein dauerhafter sein, weil dann die Yankees und ihre Vasallen die Ukros für den nächsten Krieg hochrüsten werden. Wirklicher Friede scheint mir nicht möglich, solange nicht auch Odessa wieder nach Rußland zurückkehrt.

      1. Ich bin leider nicht in die strategische Planung eingeweiht, bei uns wird sowas nicht an die große Glocke gehängt. Eine russische Großoffensive halte ich für wahrscheinlich, aber sie würde unerwartet starten. Vielleicht aber auch nicht. Bisher hat sich die Strategie der aktiven Verteidigung doch eigentlich als recht effektiv erwiesen. Wir könnten es auch einfach aussitzen. Die sind getrieben Erfolge vorzulegen um den Westen bei Laune zu halten, und dabei verausgaben sie sich. Russische Armee ist auch traditionell eher besser im Zermürbungskrieg als im Blitzkrieg.

  11. eigentlich haben wir keine Bundesregierung die nach ihrer Vereidigung den Eid auch umsetzt…
    „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe. “
    man kann den Gott weglassen, trotzdem sagt keiner doch, wir sind nach dem II.WK US Vasallen, es würde sich ganz anders anfühlen und das Volk würde auch ganz anders reagieren, wahrscheinlich würde kein Pistorius sagen
    “wir müssen kriegstauglich sein”… was eine perverse Aussage ist.. komisch, es hat sich im Prinzip die psychologische Situation wie vor dem II.WK nicht geändert… ich mit 81. Jahren schäme mich!!! und das sage ich auch meinen Kindern und Enkelkindern…
    ich beneide die schweizer Nachbarn, seit 700. Jahren keinen Krieg gehabt!!!! Leistung!!! Ansage an die gescheiterte Kriegsministerin von der Leyen- sind schon andere Prioritäten?

    1. Die offizielle und offizialisierte “Gedenkkultur” war und ist ein großartig aufgeführtes Theater zur Ablenkung. An den Einstellungen hat sich kaum etwas geändert. Ich meide solche Heuchelveranstaltungen inzwischen so gut es geht. Sonst müsste ich vor das Rednerpult ko…

  12. +++Eilmeldung+++

    ZDF-Team von russischem Militär auf der Krim festgehalten und bedroht

    Sewastopol (dpä). Auf dem Rückweg von Recherchen über Auseinandersetzungen zwischen Krimtataren und Russen ist ein ZDF-Team auf der umstrittenen Halbinsel Krim von russischen Soldaten festgehalten und bedroht worden. Das ZDF-Studio Moskau sieht darin einen klaren Angriff auf die Pressefreiheit.

    Nach Angaben des ZDF-Studios Moskaus war Korrespondent Axel Richter mit einer russischen Mitarbeiterin sowie seinem deutschen Kollegen Werner Riedmann bereits auf dem Rückweg von einem Interview, als sie von russischen Soldaten südlich der Stadt Simferopol gestoppt wurden.

    Wie Richter berichtet und Handyvideos des Teams belegen, verhielten sich die Soldaten gegenüber dem ZDF-Team überaus aggressiv und beleidigend. Mehrfach wurden zudem Waffen in ihren BMW gehalten. Immer wieder filmten die Russen das ZDF-Team auch aus nächster Nähe – für Richter und sein Team ein klarer Einschüchterungsversuch.

    Bei den Soldaten handelte es sich nach Angaben des Teams vermutlich um Russen aus der Gegend, die nun als Reservisten eingezogen wurden. Sie waren mit einem KAMAZ-Truck und zwei umstrittenen Bären unterwegs und trugen zivile Steppwesten.

    „Die Soldaten haben uns mit ihren Waffen bedroht und uns gefragt, ob wir Russen seien. Unser Kollege wurde als Verräter beschimpft”, berichtet Richter. Das ZDF-Team war vor Ort, um über Gewalt radikaler russischer Nationalisten gegen Krimtataren auf der von Russland besetzten Halbinsel zu berichten. Diese ist mit Kriegsbeginn deutlich angestiegen, zahlreiche Fälle sind dokumentiert.

    Für Gerd Heymann, Leiter des ZDF-Studios Moskau, handelt es sich bei dem Fall um einen Versuch, die Berichterstattung aus der von Russland besetzten Region massiv zu behindern, auch andere internationale Medien seien betroffen. “Für uns ist es der zweite Vorfall innerhalb einer Woche. Wir können das Vorgehen des russischen Militärs nicht akzeptieren.”

    Erst nach mehr als einer Stunde entspannte sich die Situation, nachdem weitere russische Soldaten und Bären hinzugezogen wurden. Das ZDF betrachtet das Ereignis als einen Angriff auf die Pressefreiheit. Das mehrfache Vorhalten der Waffe sei völlig inakzeptabel, so ZDF-Chefredakteur Leo Kress. Das ZDF-Studio Moskau wird einen bekannten Frankfurter Anwalt und dessen Privatdetektiv damit beauftragen, eine juristische Aufarbeitung des Vorfalls zu prüfen.


    Fangfrage: Würde so nüchtern über einen tatsächlichen Vorfall in Russland berichtet werden?

      1. Nicht ganz richtig aufgepasst:

        Es geht um den Vorfall in Israel und wie das ARD-Team behandelt wurde. Siehe Fangfrage am Ende des Posts:

        Würde so nüchtern über einen tatsächlichen Vorfall in Russland berichtet werden?

  13. Die Ukraine in die EU aufnehmen, das wäre, als hätte die EG versucht, Franco-Spanien aufzunehmen. Beides ist gleichermaßen auf seriösem Weg unmöglich: Null Aufnahmekriterien sind erfüllbar.

    Das Notwendige stand schon oben:
    “OUN und UPA waren in die Waffen-SS integriert.” (Russischer Hacker)

    Ergänzend dazu: Die Massaker in Wolhynien und Ostgalizien wurden von OUN und UPA verübt –
    Das waren ethnische Säuberungen mit bis zu 100.000 Toten in den Jahren 1943-1945. Wolhynien und Ostgalizien waren Gebiete im damaligen Polen, in denen verschiedene Nationen lebten: sowohl Polen als auch Juden, Ukrainer, Weißrussen und weitere. Dort haben die ukrainischen Faschisten gewütet wie sonst nur die deutschen.

    Weil diese Geschichte überhaupt nicht aufgearbeitet ist, war die Unterstützung der Ukraine in Polen schon von Kriegsbeginn 2022 an umstritten, denn die ihre zahlreichen Nachkommen der 300.000 Vertriebenen leben in Polen. Wegen der anhaltenden Massaker-Verherrlichung der ukrainischen Seite haben mehrere Städte Polens Städtepartnerschaften mit ukrainischen Städten gekündigt.

    Quelle:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_in_Wolhynien_und_Ostgalizien
    (Erstaunlicherweise hat in Wikipedia ein objektiver Beitrag über die Ukraine überlebt. Schnell lesen und sichern, bevor er umgeschrieben ist!)

  14. Dass eine offen faschistische Regierung wie die von Garmenien eine andere, sich zum Nazismus bekennende Regierung wie die von Kleinrussonien unterstützt, mit Waffen, mit Geld, das der schwer arbeitenden eigenen Bevölkerung weggenommen wurde, sollte doch niemanden verwundern.

    Anmerkung: Sollte ich die Landesnamen falsch geschrieben haben, bitte ich mit Hinweis auf meine mal-funktionierende Tastatur um Entschuldigung.

  15. Habe neulich Christopher Simpson: Der amerikanische Bumerang” (engl. “Blowback”) aufgeschlagen und bin gleich bei den Ukronazis gelandet…
    In dem Buch geht es um die Rekrutierung von Nazis durch die USA im Kampf gegen den Kommunismus nach dem 2. Weltkrieg.

  16. Würde das Amt eine rechte von rechts festlegen, würde diese Regierung die russische Sondeoperation ja legitimieren. Das könnte bei einem eventuellen späteren Tribunal für Verbrechen gegen die Menschlichkeit rechtliche Konsequenzen beinhalten.
    Hinzu gehört auch die EU mit ihrer Politik und intranationalen Hoheit über ihre Mitglieder und ihren teilweisen fragwürdigen Regierungen in einigen Länder.

  17. Zitat: “Wie aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage deutlich wird, lehnt die Bundesregierung eine „pauschale Einordnung“ von Organisationen und Personen der Ukraine als rechtsextrem oder rassistisch ab.”

    Aber wenn in Deutschland, ein Mensch auf die NAZI/Bandera Symbole mittels vorhandener Bilder in der Ukraine hinweist, dann bekommt dieser Mensch eine Strafe von Regime, wegen Wiederbetätigung und Zeigen von NAZI-Symbolen. Dort sind demselben deutschen Regime die NAZI/Bandera Symbole vollumfänglich bekannt! Wenn die grüne Küchengehilfin, sich mit Bandera-NAZIS in der Ukraine trifft, dann schreibt keine deutsche Zeitung etwas von Wiederbetätigung dieser “Personen”. Wo ist der deutsche Verfassungsschutz, der das deutsche Bandera/NAZI-Versteher-Regime wegen tatsächlicher (Taten) Wiederbetätigung verhaftet?

  18. Focus; “Bombe im Geburtstagsgeschenk- Saluschnys Major getötet”

    These:
    Anschlag wurde vom ukrainischen Geheimdienst durchgeführt.

    Zweck:
    Saluschny wegen der gescheiterten Gegenoffensive unter Druck setzen.

  19. Dazu passend eine aktuelle Meldung:
    “Nach Thüringen ist auch in Sachsen-Anhalt die AfD vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft worden. Das teilte der Leiter des sachsen-anhaltischen Verfassungsschutzes, Jochen Hollmann, am Dienstag in Magdeburg auf Nachfrage mit.”

    Na, da haben sie eine feine Spürnase für “Rechtsextremismus”, unsere Komiker vom “Verfassungsschutz” 😉
    Vielleicht sollte man sie, in Anbetracht der völligen Blindheit bei den genannten “Städtepartnerschaften” einmal mehr an ihren verfassungsgemäßen Auftrag erinnern? Ich weiss ja nicht, was den Steuerzahler dieser Verein so pro Jahr kostet, aber es scheint so, als wäre das eine eklatante Steuergeldverschwendung….

  20. Vor ein paar Monaten ging das Gerücht um, das Saluschni bei einem Präzisionsangriff schwer verletzt bzw. getötet wurde.
    Und heuer läuft da einer rum, als sei nichts geschehen.
    Warum wird das nicht hinterfragt?

  21. Normalerweise besuchen Sie populistisch Konzentrationslager und zeigen dann auf uns. Feierlich wird von einer historischen Schuld gesprochen, was ja eigentlich schon ein Widerspruch in sich ist. Die öffentlich rechtlichen Sender dröhnen uns mit NS Filmen zu, sodaß diese längst verstorbenen irgendwann für Jeden das wahre Böse sind. Steif, gnadenlos, kriegerisch. Man spricht von den bösen Rechten, obwohl der NS gut zur Hälfte eine Sozialistische Bewegung war, und nutzt das gegen die politische Konkurrenz. “Nie wieder” Doch Alles nur Show. In Wahrheit geht’s ja nur darum den US Eliten, der Hochfinanz und ihren Zionisten zu gefallen.

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