Sie nehmen „uns“ die Arbeitsplätze weg. Dieses Mal nicht die berüchtigten Migranten, sondern die dazu allein Befugten. Das als Auftakt zu einem trostlosen Kampf.
Die Mitteilungen über geplante Massenentlassungen schaffen es momentan nur hin und wieder in die Schlagzeilen. Denn so viele Unternehmen verkünden die Freisetzung von Tausenden oder Zehntausenden, dass man nicht jeden Fall besonders würdigen oder dramatisieren kann. Irgendwie ist es ja auch eine Normalität der sozialen Marktwirtschaft, die jedem vertraut ist.
Zuletzt haben es die geplanten Entlassungen von VW als größeres Event in die Medien geschafft. Dabei lässt das Unternehmen keinen Zweifel daran aufkommen, warum diese „harten Einschnitte“ sein müssen, also eine Selbstverständlichkeit darstellen: „Den bisherigen Plänen zufolge soll allein die Marke VW bis 2026 bereits 10 Milliarden Euro sparen. Das Ziel ist, die Rendite auf 6,5 Prozent zu bringen. Zuletzt schaffte VW nur 2,3 Prozent. Die Kernmarke Volkswagen hat seit Jahren mit hohen Kosten zu kämpfen und liegt bei der Rendite weit hinter den Konzernschwestern wie Skoda, Seat und Porsche zurück.“ (SZ, 3.9.24)
VW vergleicht also die Renditen intern und mit seinen Konkurrenten und kommt zu dem Ergebnis, dass die Gewinne unzureichend sind. Damit ist die Lage klar. Der Gewinnanspruch gilt unumstößlich und damit steht im Prinzip die Diagnose fest, die in der Öffentlichkeit zählt: Das Unternehmen ist in der Krise. Die muss behoben werden. Ein paar Probleme der „kleinen Leute“ gibt’s daneben auch noch.
Der Kampf um (lohnende) Arbeitsplätze
Die Ankündigungen des Unternehmens, Tausende von Arbeitsplätzen zu streichen und gegebenenfalls Standorte zu schließen, haben den Protest der Belegschaft und der Gewerkschaft auf den Plan gerufen. Sie drohen mit Streiks und wollen Entlassungen und Werksschließungen nicht hinnehmen. Schließlich werden mit den Maßnahmen des Unternehmens in irgendeiner Form die Lebensgrundlagen der über 100.000 Beschäftigten des VW-Konzerns angegriffen. Kämpferische Töne sind da viele zu hören. Doch wer zum Kampf schreiten will, sollte sich Klarheit darüber verschaffen, mit wem er es zu tun hat und wer seine Verbündeten sind.
Denn schon der Ausgangspunkt des Kampfes ist bemerkenswert. Warum ist die Lebensgrundlage der meisten Menschen in diesem Lande so unsicher und warum ist ein – übrigens (wie die Gewerkschaft am besten weiß): dauernder – Kampf um die Existenzgrundlage nötig? Dass die Gewinnansprüche von VW unbestritten sind und als Ausgangspunkt der Auseinandersetzung gelten, so dass beim Versagen an dieser Stelle gleich eine Krise ausgerufen wird, könnte einem schon einiges über dieses Wirtschaftssystem klarmachen. Eine Krise der Beschäftigten, deren Lebensgrundlage die unternehmerischen Maßnahmen angreifen, wird hier nicht konstatiert. Dass Unternehmensgewinne Vorrang haben vor den Existenznotwendigkeiten von Beschäftigten gilt, wie gesagt, als Selbstverständlichkeit.
Wenn die Gesamtbetriebsratsvorsitzende von VW, Daniela Cavallo, verkündet: „VW gehört nicht nur den Aktionärinnen und Aktionären, sondern auch uns, der Belegschaft“ (tagesschau.de, 25.9.24), dann erzählt sie zunächst ein Märchen. Weil Arbeitnehmer sich für „ihre“ Firma nützlich machen, sollen sie auch schon Miteigentümer von VW sein? So jedenfalls die Gewerkschafterin, die damit ein Recht auf Beschäftigung einklagt, das es nicht gibt. Das wissen natürlich auch die Funktionäre der IG Metall, aber man will damit einen moralischen Anspruch auf Beschäftigung anmelden. Man mahnt das Berufsethos des „Arbeitgebers“ an.
Arbeitsplätze werden in der Marktwirtschaft von Firmen eingerichtet, damit aus dem dort angelegten Geld mehr Geld wird. Sie haben die Verfügungsgewalt, Arbeitnehmer zu beschäftigen oder auch nicht. Ein Anrecht auf Beschäftigung gibt es ebenso wenig wie den Besitz von Arbeitsplätzen durch Arbeitnehmer. Deren Wille, arbeiten zu wollen, und die Bereitschaft, sich ganz in den Dienst des Unternehmens zu stellen, zählen eben nur dann, wenn jemand davon Gebrauch machen will. Von dessen Kalkulationen sind sie abhängig – und das macht ihre Existenz prinzipiell unsicher. Es gilt ja die unternehmerische Freiheit. Jeder kann mit seinem Eigentum so verfahren, wie er will, und diese Freiheit wird nicht nur gelobt, sondern auch staatlich gesichert. Wer dagegen auf der Sicherung seiner Existenz besteht, stellt – ob wer will oder nicht – die Systemfrage.
Arbeitsplatzsicherung – ein unsicheres Geschäft
Die Beschäftigung bei Großbetrieben gilt vielfach als sicheres Arbeitsverhältnis. Eine Mär, die offenbar nur schwer zu erschüttern ist. So gelten VW-Arbeiter als die Elite der deutschen Arbeiterschaft, die stolz darauf sein kann, dass es noch nie Massenentlassungen oder Werkschließungen gegeben habe. Das heißt aber nicht, dass die Arbeitsplätze dort immer sicher waren! Denn wozu hätte es sonst eines Zukunft-Sicherungsvertrags bedurft, der Entlassungen bis 2029 ausschließen sollte? Mit diesem Vertrag sind VW-Arbeiter auch schon früher für den Gang des Geschäftes in Haftung genommen worden – mit Lohnsenkungen bei verkürzter Arbeitszeit und Streichung von Zulagen.
Sicherheit stiften solche Verträge nie, auch wenn die Gewerkschaft dieses Märchen gerne pflegt. So sieht sie sich jetzt durch die Kündigung des Vertrags ein Stück blamiert, ist er doch das Papier nicht wert, auf dem er steht. Zudem hat es auch vorher schon Abfindungs- und Frühverrentungsprogramme gegeben, mit denen Arbeitsverhältnisse beendet wurden; bei denen stand im Hintergrund immer schon die Drohung von Kündigungen, wie sie jetzt realisiert werden. So erfährt die Elite der deutschen Arbeiter, dass sie Lohnarbeiter wie die anderen sind und dass die Unterschiede in puncto Arbeitsplatzsicherheit eher ins Reich der Einbildung gehören.
Die Freiheit der Arbeiter besteht eben darin, frei zu sein von allem, was man zum Leben braucht. Persönliche Abhängigkeit gibt es nicht im modernen marktwirtschaftlichen Leben, „nur“ den „sachlichen“ Zwang, Geld zu verdienen – was die Abhängigkeit von und den Gegensatz zu Arbeitgebern begründet. Dennoch wird die Illusion gepflegt, dass die Interessen von Arbeitnehmern und die des Kapitals vereinbar sein müssten.
Missmanagement – statt garantierter Erfolg
Dass die Rechnung mit dem sicheren Arbeitsplatz nie aufgeht, soll nach Aussagen von Politikern, Medien und Gewerkschaft nicht an der Gewinnrechnung des Unternehmens liegen, sondern am Versagen des Managements: „Volkswagen krankt eben genau nicht an seinen deutschen Standorten und an den deutschen Personalkosten. Sondern Volkswagen krankt daran, dass der Vorstand seinen Job nicht macht.“ (Daniela Cavallo)
So wird dem Vorstand vorgehalten, nicht die richtige Modellpalette zu haben, zu wenig innovativ zu sein, kein Zukunftskonzept zu haben usw. Nun mag es ja sein, dass sich der Standort Deutschland mit seiner die Luft verpestenden Schlüsselindustrie beim Auftrumpfen in der internationalen Konkurrenz etwas verkalkuliert hat. In puncto E-Mobilität hätte man vielleicht früher umsteuern müssen – wenn man denn schon die Energiewende gewinnen will. Die einschlägigen Warnungen gab es, wobei den Verantwortlichen aber immer klar war, dass man auf der bewährten Schiene möglichst lange weiterfahren musste.
Im Nachhinein wissen die Kritiker natürlich ganz genau, was die Manager falsch gemacht haben. Dabei haben nicht nur Gewerkschaftsvertreter im Rahmen der Mitbestimmung, sondern auch die deutschen Politiker diese Maßnahmen durch Subventionen und industriepolitische Beschlüsse mitgetragen. Die Kritik unterstellt, dass es in der Marktwirtschaft stets ein gesichertes Erfolgskonzept geben würde, das nicht nur den Gewinn, sondern auch noch die Arbeitsplätze und damit die Einkommen der Beschäftigten sichert. Dabei macht schon die Forderung nach einem Zukunftskonzept deutlich, dass das Unternehmen sich in Konkurrenz mit anderen Unternehmen befindet, die ihrerseits alles tun, um andere aus dem Markt zu drängen. Alle spekulieren ja darauf, mit ihren Modellen einen möglichst großen Marktanteil für sich zu erobern – und das weltweit. Konkurrenz heißt eben, dass nicht alle gewinnen können. Und so führt jetzt VW vor, dass es zwar in der einen oder anderen Abteilung Gewinne erzielt, dass es aber vor allem darum geht, in der Konkurrenz der Automobilunternehmen die Nase vorne zu haben.
Die Mittel dafür sollen dem Unternehmen die Beschäftigten verschaffen. Deshalb müssen die Kosten gesenkt und muss die Produktivität gesteigert werden. Die Kosten bestehen eben auch in den Löhnen und Gehältern der Beschäftigten, auf die der Betrieb direkt Zugriff hat. Die haben also Einschränkungen oder gar den Verlust ihres Lebensunterhalts hinzunehmen. Dabei wird in der Öffentlichkeit nicht ihre Krise beklagt, sondern die des Unternehmens, weil es seine angestrebten Gewinnziele bislang nicht erreicht hat und sich jetzt in einer internationalen Standortoffensive bewähren muss.
Weltfremde Alternativen – keine Mangelware!
So besserwisserisch die Kritik ist, so weltfremd sind die Vorschläge dazu, wie der Erfolg des Unternehmens mit der Beibehaltung der Arbeitsplätze zu vereinbaren sei. Von Seiten der IG Metall wird bei VW bemängelt, dass die Investitionen gekürzt würden, statt dass man sie ausweitet. Der Vorschlag lebt von der Gleichung von Betriebserfolg und „Arbeitsplatzbesitz“, nämlich von der Illusion, dass Investitionen der Schaffung oder Sicherung von Arbeitsplätzen dienen. Dabei fällt ganz unter den Tisch, dass Investitionen nicht einfach dazu da sind, neue Modelle zu entwickeln. Bei ihnen geht es gerade darum, wie mithilfe von Innovationen die Arbeit der Beschäftigten produktiver gemacht werden kann: „Wir müssen Produktivität steigern und auch die Kosten senken, damit wir unsere Investitionen für die Zukunft selbst finanzieren können, sagte denn auch VW-Personalchef Arne Meisewinkel.“ (Junge Welt, 26.9.24).
Und produktiver bedeutet nicht einfach, dass in der gleichen Zeit mehr Autos hergestellt werden, sondern dass die so hergestellten Produkte auch weniger kosten und in der Masse auf dem Markt mehr erlösen. Technik wird eingesetzt, um mit weniger oder gleich viel bezahlter Arbeit mehr herzustellen. Deswegen fallen dann auch Arbeitsplätze weg. Und die Mittel für die Rationalisierung und Abschaffung von Arbeitsplätzen sollen diejenigen erwirtschaften, die von diesen Maßnahmen betroffen sind.
Diese marktwirtschaftliche Realität kann man sich natürlich auch wegdenken. Kritische Stimmen können sich z.B. vorstellen, dass die jetzt zur Stilllegung anstehenden Werke zur Herstellung anderer nützlicher Dinge benutzt werden, was ebenfalls eine Weiterbeschäftigung von VW-Beschäftigten ermöglichen würde: „Öffentliche Verkehrsmittel, selbst Schienenfahrzeuge werden als Möglichkeiten genannt, um Standorte und alle Arbeitsplätze zu erhalten.“ (Th. Donnermeier im LabourNet Germany, 19.9.24)
Die Sache hat nur einen Schönheitsfehler: Die Hersteller dieser Produkte gibt es bereits und auch deren Käufer führen bekanntlich Preisvergleiche durch. Wegdenken muss man sich bei diesem Vorschlag also „nur“, was die Grundlage dieses Wirtschaftssystems ist. Es geht nicht einfach darum, nützliche Dinge herzustellen. Deren Herstellung findet vielmehr nur statt, wenn damit ein Geschäft zu machen ist, wenn die Produktion also Gewinn abwirft. Es geht eben in dieser Gesellschaft nicht um die Versorgung der Bürger, deren Bedarf und dessen Deckung dienen vielmehr einem übergeordneten Zweck: der Vermehrung des Reichtums derer, die über Reichtum verfügen.
Protest wogegen? Zur Weiterführung des Geschäfts!
Die Kritik wie auch der Protest machen deutlich, dass die Abhängigkeit des Lebensunterhalts der Beschäftigten vom Gang des Geschäfts keineswegs als eine Härte oder ein zu beseitigender Mangel gilt. Sie wird vielmehr als positive Grundlage – auch von Seiten der Kritiker in der Öffentlichkeit wie der Vertreter der Gewerkschaft – be- und aufgegriffen. Bei der Gelegenheit wird etwa mit kritischer Häme auch noch vermerkt, dass die Kündigung des Zukunftstarifvertrags zur Beschäftigungssicherung VW teuer zu stehen kommen könnte:
„Paradoxerweise führt die Aufkündigung nämlich zu einer automatischen Entgeltanhebung für die tariflichen VW-Beschäftigten. Der Kündigungsschritt aktiviert alte tarifliche Regelungen, die nun wieder in Kraft treten – ein Mechanismus, der in Gewerkschaftskreisen ‚Schattentarif‘ genannt wird. Mit der Einführung der 4-Tage-Woche wurde das Entgelt auf das Niveau der Branche abgesenkt. Vor 20 Jahren wurde dann die Arbeitszeit ohne Entgelterhöhung angehoben. Im Gegenzug wurde der tarifliche Schutz vor Entlassungen vereinbart.“ (IG Metall Wolfsburg, LabourNet Germany, 10.9.24) Es erfüllt die Gewerkschaft nicht mit Genugtuung, dass ihre Mitglieder (die wegen der von ihr mitgeregelten Lohnsenkung weniger arbeiten mussten) jetzt etwas mehr Geld bekommen. Demonstriert wird hier eher Schadenfreude. Dem Kontrahenten kann man reinreiben, dass er sich einen Nachteil eingehandelt hat.
Gefordert wird vom Vorstand ganz konstruktiv ein Erfolgskonzept: „Stattdessen muss der Vorstand schleunigst ein überzeugendes Konzept vorlegen, das Volkswagen nachhaltig strategisch aufstellt.“ (IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, 2.9.24; LabourNet Germany) Wer wie die Gewerkschaft eine Zukunftsstrategie für das Unternehmen oder mehr zielführende Investitionen fordert, ist am Erfolg des Unternehmens interessiert. Und das heißt: Er nimmt Opfer als notwendiges Übel in Kauf, über deren Abwicklung dann gestritten und im Protest gerechtet wird.
Wenn die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat jetzt in die Tarifrunde einsteigen und als Ziel die Verhinderung von Entlassungen und Werksstilllegungen vorgeben, dann sind Erhöhungen der Lohntarife als Ausgleich für die Inflation kein Thema mehr. Und auch gesteigerte Leistungen, die auf die Weiterbeschäftigten zukommen, sind damit im Prinzip abgehakt. Insofern kann VW bei allem gewerkschaftlichen Getöse schon den ersten Erfolg verbuchen.
Dass die Gewerkschaft bereit ist, die Tarifrunde vorzuziehen, soll ihr wohl ermöglichen, nicht nur zu demonstrieren, sondern auch zu streiken. Denn Streiks gegen Entlassungen sind in der BRD verboten und nur im Rahmen von Tarifrunden erlaubt: „Vom VW-Standort Emden werde man am Mittwoch mit fünf Bussen nach Hannover reisen, wo die Gewerkschaft mit dem VW-Management zusammentrifft. ‚Das ist eine hohe Anzahl, wenn man bedenkt, dass wir uns noch nicht im Warnstreik befinden.‘ Die Kollegen nähmen sich dafür Urlaub.“ (Junge Welt, 25.9.24) So geht eben erlaubter Protest, der der Firma nicht schaden will!
„Auf verlorenem Posten“
Mit dieser Politik der Sozialpartnerschaft, die VW aufkündigt, an der die Gewerkschaft aber festhalten will, findet konsequenterweise eine Scheidung innerhalb der Belegschaft statt – in die, die zur Entlassung anstehen, und die, die bleiben können. Nach dieser Logik dürfen die Entschädigungen für die Entlassungen auch nicht zu viel kosten und von den Weiterbeschäftigten werden dann ebenfalls wieder Opfer verlangt – eben zur Sicherung „ihrer“ Arbeitsplätze, die, wie gesagt, nie sicher sind. Und bei aller Beteuerung der Solidarität betreiben Gewerkschafter die Entsolidarisierung mit, sofern es hier überhaupt viel zu destruieren gibt. Wie gewerkschaftliche Solidarität aussieht, dafür gibt es in der BRD ja eindeutige Beispiele. Die Werksstillegung von Audi in Brüssel – ebenfalls ein Teil des VW-Konzerns – war der IG-Metall allenfalls eine hohle Erklärung wert.
Die Hauptfrage, die sich viele Beschäftigte stellen, lautet jetzt: Trifft es mich? Dabei sind alle betroffen – entweder als zur Entlassung Anstehende oder als Weiterbeschäftigte mit Abstrichen beim Lohn und mit gesteigerten Leistungsanforderungen am Arbeitsplatz. Die Entlassenen leisten dabei einen doppelten Dienst fürs Kapital: Sie entlasten unmittelbar die Kostenseite des Unternehmens und als Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt erlauben sie es allen Unternehmen, die Löhne zu drücken.
Unterstützt wird das von Seiten des Staates, der mit Streichungen von Sozialleistungen seinerseits den Druck auf die Arbeitslosen erhöht – siehe die aktuelle Debatte um das Bürgergeld. So gehen die Massenentlassungen immer alle an, die vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben müssen – insofern sind sie auch immer eine Klassenfrage. Aber eine Organisation, die sich dieser Frage annimmt, gibt es hierzulande leider nicht.
Wer sich die Senkung seines Lebensunterhalts angesichts der Drohungen von VW und Co. nicht gefallen lassen will, steht blöd da: „Auf verlorenem Posten“, wie die Junge Welt zuletzt in einer Bilanz der neueren Kämpfe um Arbeitsplatzsicherung festhielt und dabei noch einmal an die verlogene Rede vom Beruf des „Arbeitgebers“ erinnerte. Arbeitsplätze sind eben kein Mittel für einen gesicherten Lebensunterhalt. Der ist in der Marktwirtschaft per Lohnarbeit einfach nicht zu haben.
Wer dennoch an einem sicheren Lebensunterhalt festhalten will, der muss sich über eins im Klaren sein: Er stellt sich damit gegen das System und braucht Mitkämpfer, die auf der Linie der deutschen Gewerkschaften leider nicht zu finden sind. Selbst für einen Kampf um Schadensbegrenzung braucht es eine breite Solidarität, für die die Gewerkschaft nicht zu haben ist. Ihr geht es um die Sicherung des Erfolgs von VW – und genau so der anderen Firmen, die sich erfolgreich gegen Konkurrenten aufstellen wollen und ihre Beschäftigungsprobleme sozialpartnerschaftlich lösen sollen.
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Die „Arbeitgeber“ nehmen keine Arbeitsplätze weg. Sie verlagern sie dahin, wo mit menschlicher Arbeit noch mehr Profit zu erzielen ist. Denn das ist ja die Grundlage des Kapitalismus: Profit aus menschlicher Arbeit und Ausbeutung der natürlichen Resourcen.
Ohne die Gewerkschaften, die dafür sorgten, das der Reallohnanstieg immer unterhalb der Arbeitsproduktivität liegt und preiswerten Rohstoffen und Energie aus Russland wären die deutschen Arbeitsplätze ähnlich schnell wie in den USA nach Asien, Lateinamerika und Afrika verlagert worden…
Und mit den durch unsere unsinnigen Sanktionen erzeugten hohen Rohstoff- und Energiekosten, müssten nun Arbeitnehmer und Kapitalisten zahlen. Und klar, die Manager, als Vertreter der Kapitalisten, werden diese nicht zur Kasse bitten, bleibt nur der Arbeitnehmer als Zahlmeister um die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen.
Faszinierend wieder mal zu sehen, wie ein Journalist, der nicht ganz doof ist, diesen Umstand umschifft. Aber er ist nicht allein. Auch Draghi ist es mit seinem wunderbaren Investitionsvorschlag für Europa entgangen, dass Wettbewerbsfähigkeit nicht unbedingt herbeiinvestiert werden kann. Des gleichen unsere EU-Politiker, die gerade heute die Zölle auf chinesische E-Autos drastisch erhöhten. Angeblich weil der fiese Chinese seine Autobauer unfair subventioniert. Wer es glaubt, …..
Tatsächlich haben die chinesischen Autobauer aber wahrscheinlich ohnehin billigere Energie, billigere Rohstoffe und billigere Arbeitskräfte, und technologisch die Nase vorn bei den E-Autos, wozu braucht es da noch Subventionen?
Bloß nicht drüber reden.
@Simon
schon richtig, die Standortvorteile sind gravierend was noch wichtiger ist, vor der Haustür liegt ein enormer Absatzmarkt. Die EU bemängelt die Subvention bzw. den Einkauf der Rohstoffe in China unter dem Weltmarktniveau. Da liegt tatsächlich ein Unterschied zwischen unserem und chinesischen Wirtschaftssystem. Während die chinesischen Rohstoffe auf dem Weltmarkt zu Weltmarktpreisen angeboten werden, werden die Gleichen im Inland zu kostendeckenden bzw. angepassten Preisen angeboten. Rückfragen bitte an VW China oder andere in China produzierende Firmen 🙂 Diese Rohstofffirmen arbeiten im Ausland wie Alle, im Inland nicht unbedingt nach der Gewinnmaxime sondern kostendeckend (evtl . Deckungsbeitrag) Ob die Politiker und meist nutzlosen Juristen die Rechenart verstehen, weis ich klaro nicht 🙂
Ein weiterer Vorteil z.B. bei Solarmodulen, die Losgrößen in der Produktion können um ein vielfaches höher sein, weil für Solarmodule ein riesiger heimischer Markt besteht.
Aber wie sollten diese eingebildeten Fuzzis in Brüssel dies wissen. Die Mehrzahl der EU-Staaten freuen sich wenn den Deutschen in Sachen Autozoll mal wieder richtig gef…., einen ausgeschenkt haben. Wenn aber wir dann keine Nettozahler mehr sein können, werden die lange Gesichter machen, mit Reparationen drohen und die EU zum Teufel wünschen.
Zusatz
habe eben, 22.05 Uhr, kurz TV geschaut und so ein Neunmalkluger hat erzählt, dass die Autos in China sehr hoch subventioniert würden. Das passt zu meiner Aussage (über Beschränktheit) Er erklärt dem Otto Normalverbraucher nicht den Unterschied zwischen staatl. Subvention und einem günstigen Einkaufkonditionen 🙂 typisch
Zu Glück sind die AfD und das BSW keine Sozialen Bewegungen ansonsten wären da Werksbesetzungen angesagt und echte Blockaden à la Gilets Jaunes.
Happy Germany die kaufen sich wirklich eine Bahnsteigkarte um zu spät in Realität an zukommen.
Zur Realität
https://www.youtube.com/watch?v=Ez0CRaTnS6I&list=PLgEb-lEHGS8wu74rNb4_IQhXQzLN8AzBL&index=1
Strebel Pleite
https://www.youtube.com/watch?v=wErSvmqTyM0&list=PLgEb-lEHGS8wu74rNb4_IQhXQzLN8AzBL&index=13
Was hilft, gemeinsam kämpfen und Streiken
Vor 50 Jahren, im Jahr 1973, wurde an über 300 Orten in der Bundesrepublik gestreikt. Maßgeblich beteiligt an diesen Streiks waren migrantische Arbeiter*innen, die im Zuge der Anwerbeabkommen seit den 1950er Jahren nach Westdeutschland gekommen waren. Diese Streiks werden häufig als „wild“ bezeichnet, da sie die tarifvertragliche „Friedenspflicht“ missachteten und die Gewerkschaften in der Regel nicht an den Arbeitsniederlegungen beteiligt waren. Neuere Interpretationen ordnen die spontanen Streiks jedoch in die langfristig angelegten, gewerkschaftlich organisierten Arbeitskämpfe ein. Die Streiks im Jahr 1973 stellten lediglich den Höhepunkt von Arbeitskämpfen dar, an denen sich Migrant*innen schon seit den späten 1950er Jahren beteiligt hatten, um für eine Gleichstellung mit deutschen Arbeiter*innen einzutreten.
beim Automobilzulieferer Pierburg in Neuss, der von migrantischen Arbeiterinnen ausging. Es gelang ihnen, den mehrheitlich aus Deutschen bestehenden Betriebsrat auf ihre Seite zu ziehen und gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten. Gegen den Willen der Werksleitung, die auch im Nachhinein versuchte, die Streikenden zu kriminalisieren, konnten die Frauen so zentrale Forderungen durchsetzen.
https://nrw.rosalux.de/schwerpunkte/streiks-1973-2023
https://domid.org/news/wilde-streiks-1973/
BSW ist eine soziale Bewegung, hat aber nicht das Personal, um so etwas organisieren zu können. Das ist in erster Linie Aufgabe von Betriebsrat und Gewerkschaft. Die müssen sich trauen. In Frankreich würde es so passieren.
Ich stimme Ihnen zu.
Aber Betriebsräte und Gewerkschaften in Deutschland sind zu sehr mit der SPD verbandelt und sofern diese die Regierung stellt oder dran beteiligt ist werden die Gewerkschaftsführer an der strammen Leine der SPD gehalten. (oder lassen sich an der Leine halten)
Selbst bei Tarifverhandlungen kann man hautnah erleben wie die Gewerkschaftsführer ihre Mitglieder veräppeln.
@Skeptiker
Unsere Gewerkschaften sind für die Wirtschaft Ordnungsfaktoren und werden für die “Ruhigstellung” des Humankapitals gebraucht. Wenn es dann zu einer Auseinandersetzung kommen sollte, müssen die vorgegebenen “Spielregeln” genaustens beachtet werden. Ansonsten Schadensersatz und dann ist so eine Gewerkschaft schnell pleite. Wenn Pleite, keine Macht mehr zu verhandeln. Wenn keine Macht, dann keine Gewerkschaft, ergo kein Streik möglich. Außer wilder Streik mit der Aussicht auf Strafbarkeit 🙂
Betriebsräte arbeiten nach dem Betriebsverfassungsgesetz. Sollte ein Betriebsrat zu Konfrontation (Streik, Arbeitsniederlegung) aufrufen dann verstößt das gegen das BetrVG und ein Arbeitsgericht könnte diesen auflösen. Der BR kann Betriebsversammlungen einberufen und schimpfen 🙂 darf zu keinem Streik aufrufen.
Wenn einzelne Betriebsratsmitglieder, innerhalb einer Betriebsversammlung für einen Streik votieren, dann in ihrer Eigenschaft als Arbeitnehmer und evtl. als Gewerkschaftsmitglied.
Man sieht, es ist alles bestens geregelt 🙂 🙂
(grob beschrieben)
Und was würde das bringen? Ohne die russische Energie kann sich auch ein wohlwollender Kapitalist nicht langfristig halten. Im Kapitalismus steht man immer in Konkurrenz zu anderen Kapitalisten. Ein Kapitalist, der das nicht beherzigt, wird sich sehr schnell in die Gruppe der Werktätigen einreihen.
Wenn Europa überleben will, dann sollte es die Sanktionen aufheben, die Amis rausschmeißen, die Ukraine und Israel fallen lassen und Russland Entschädigungen zahlen. Anschließend können sie sich der BRICS anschließen und dann hat dieses Land eine Chance, zumindest einen Teil des ergaunerten Wohlstandes zu erhalten.
Allerdings ist das alles so wahrscheinlich wie Schweine, die fliegen.
Deutschland wird wirtschaftlichen in den Abfluss fließen und alle feuern das an. Deswegen hab ich da kein Mitleid. Wer klug ist, sucht sein Glück außerhalb der EU Zone.
Und zum Thema Kapitalismus: Ich bin da kein Gegner, denn der Kapitalismus ist wie ein Feuer, das alles verbrennen kann, aber wenn es kontrolliert wird, sehr nützlich ist. Allerdings bin ich der Meinung, dass die einzigen, die den Kapitalismus verantwortungsvoll kontrollieren können, Kommunisten sind, wie wir am Beispiel China und Vietnam sehen können. Nur in einem kommunistischen System, kann man den Kapitalismus nutzen, um dem Volk langfristig Wohlstand zu bringen, in allen anderen Systemen übernehmen die Kapitalisten schnell die Regierung und zerstören sich am Ende selbst. Ich denke sogar, dass dieser gezähmte Kapitalismus sogar für die Kapitalisten die bessere und gesündere Möglichkeit darstellt, langfristig erfolgreich zu sein und seinen Verdienst zu genießen.
Wo waren diese “Proleten” als die Sanktionen beschlossen wurden? Wo sind die schändlichen Schreiberlinge, die den wirtschaftlichen Niedergang forciert haben? Wo waren die Pappnasen der Industrieverbände und des Mittelstandes, wo die Gewerkschaften? Selbst ein Terrorakt mit noch nie dagewesener Chuzpe konnte unsere Schläfer nicht aufrütteln.
Der einzige CEO der, meines Wissens, etwas lauter gewarnt hat , war Herr Brudermüller von der BASF.
Irgendwie kann ich mich noch an Demonstration für die in Betriebnahme der Nordstream2 erinnern. Die waren aber nach dem 26. September 2022 nicht mehr sinnvoll (Sachzwang) und ja der BASF CEO Brudermüller ist nach der Glyphosat-Geschichte einfach zu vorlaut gewesen.
“Wenn Europa überleben will, dann sollte es die Sanktionen aufheben, die Amis rausschmeißen, die Ukraine und Israel fallen lassen und Russland Entschädigungen zahlen.”
Aber im Kapitalismus hat nun eben das Kapital und nicht deutsche oder europäische Interessen das Sagen. Das fetteste Kapital und die fettesten Kapitalanhäufungen von Kapitalverwaltern sitzen in den USA. Die machen bisher bei der Nato-Osterweiterung und der gigantischen Umleitung von Steuergeldern in die Waffenproduktion gute Geschäfte.
Israel ist ein kapitalistisch-rassistischer Sonderfall, weil da über Aipac eine sehr reiche Kapitalisten-Gruppe ihre Interessen nicht auf allgemeine Geschäftsentwicklung setzt, sondern alleine auf die Vorzugsbehandlung Israels. Oberflächlich sieht der Fall Ukraine so ähnlich aus, Rassismus spielt eine wesentliche Rolle beim Feindschaftsaufbau gegenüber Russland, aber das Überleben der Ukraine oder der Ukrainer ist den Kapital-/Kriegsinvestoren egal. Sie arbeiten an der wirtschaftlich-finanziellen Unterwerfung Russland, um dann nach eigenen Regeln auf die dortigen Naturschätze zugreifen zu können.
Bitte, all das Beklagte könnte man ja abstellen, indem man die Produktionsmittel vergesellschaftet. Findet aber seit dem Ende des Ostblocks keine Mehrheiten mehr. Dann sind wir im Kapitalismus und müssen kämpfen. Um die Lohnhöhe, um den Arbeitsplatz als solchem und um die Arbeitsbedingungen. Angemessen wäre daher ein Aufruf zum Beitritt in der IG Metall. Bei Suitbert natürlich nicht.
Nun ist bei VW noch immer ein klein wenig Ostblock, das Land Niedersachsen hält immer noch 20 Prozent der Aktien. Von daher ist die Ansprache der IG Metall nicht so naiv, wie hier dargestellt. Wäre ja fair gewesen, das zu erwähnen.
Nun ist es eben so, dass die Chinesen inzwischen genau so gute Auros bauen können wie wir, nur billiger. Autoexporte mit immer neuen Rekorden werden da wohl der Vergangenheit angehören. Man hatte ja mal die uneingeschränkte Marktführerschaft bei den Erneuerbaren, insbesondere den Solarmodulen. Da könnte Ersatz herkommen. Aber Schwarz-Gelb hat die Branche sytematisch und willentlich ab 2009 ruiniert. Da müsste Kritik ansetzen.
Was für ein Stuss, die Chinesen können Solarmodule für n Appel und ‘n Ei herstellen und jeden Konkreten auf dem Markt ausstechen. Genau das Gleiche bei Windkraftanlagen oder G5 Technologie der Wertewesten verhökert einfach seine eigenen Grundlagen.
Dazu hat Deutschland ganz aktuell gegen Sanktionen für E-Mobilität gestimmt.
Jetzt mal von Anfang: Deutschland hat im Jahr 2000 das Einspeisegesetz beschlossen. Weltweites Gelächter! Wind, Sonne, ein Witz. Niemand hat es damals für möglich gehalten, dass Solar wirtschaftlich wird.
Wer in den Nullerjahren eine Solaranlage kaufen wollte, musste sie in Deutschland bestellen. Wir hatten in jeder Hinsicht die Nase vorn. Dann kam Schwarz-Gelb und hat absichtlich versucht, die Solarbranche kaputt zu machen, weil sie den Fossilen Marktanteile wegnahm.
Dann haben die Chinesen uns die Marktanteile abgenommen. Heute so gut wie unbekannt. Es passt nicht in die Erzählung.
2000 hab ich nur 24DM für die Stromkosten im Monat bezahlt. 2024 sind es 54€ und jedes Jahr hab ich denn Stromverbrauch senken dürfen.
Ziemlich erfolgreich für die Energiekonzerne und deren Angehörige von Klimasekten. Und demnächst gibt’s noch obendrauf ne Streuer, auf ein Spurengas, das so schön im Schaumwein und Softdrink prickelt.
@”2000 hab ich nur 24DM für die Stromkosten im Monat bezahlt. 2024 sind es 54€ und jedes Jahr hab ich denn Stromverbrauch senken dürfen.”
Wie in Grimms Märchen Hase und Igel
Energiekonzerne haben Angehörige in der “Klimasekte”, echt jetzt?
So wie die fleischverarbeitende Industrie Angehörige bei den Veganern hat?
@”Niemand hat es damals für möglich gehalten, dass Solar wirtschaftlich wird.”
Goldene Zeiten also, wie früher bei den Atomkraftwerken, der Strom sollte auch damals fast nichts kosten.
Zu dumm nur dass sich das nicht auf unsere Stromrechnung auswirkt.
Den Reibach machen die Konzerne und der Staat. Letzterer läßt das Geld in der Ukraine in Rauch aufgehen
Mal wieder eine schöne Märchenstunde vom Kinderbuchautor übernommen.
Produktionsmittel zu “vergesellschaften” war nichts anderes als Verstaatlichung, wodurch bei Beibehaltung der Marktwirtschaft, auch wenn sie sozialistisch genannt wurde, der Staat als realer Gesamtkapitalist etabliert wurde. Nach allgemeiner “sozialistischer” Auffassung wird noch heute daran festgehalten.
Die Verstaatlichung kann ein Anfang sein, die Revolution, von Marx in der Schaffung anderer Produktionsverhältnisse anstelle des Wertes gesehen, vorzubereiten, aber nicht die alleinige und entgültige Strategie sein.
Der Staatskapitalismus kann nur eine Übergangsform sein.
Alles auf der Welt hat eine Übergangsform, oder?
Mann kann auch VW in Arbeiterhände übergeben wie z.B. Orion/USA. Dieser große Teleskophändler ist jetzt insolvent.
Die große Autozeitung schrieb, dass ein Auto nicht teurer sein darf als 11x das Geld was man im Monat übrig hat. Wer kann sich denn da noch einen neuen VW leisten?
Das gab es nach dem Krieg öfter. Wenn der Inhaber der Firma im Knast saß oder untergetaucht war (wegen Naziverstickung) hat der Betriebsrat die Leitung übernommen. Das klappte so gut, dass überlregt wurde, das gesetzlich zu erlauben. Dem machte die Adenauerregierung mit dem Betriebsverfassungsgesetz 1952 ein jähes Ende.
@Oskar
Soweit war VW bei der Gründung 🙂
Übrig blieb ein VW Gesetz, dass u.a. dem Land Niedersachsen eine Sperrminorität gewährt und die Aufsichtsratsposten limitiert hat.
Der Ganove Wideking von Porsche hat in Brüssel geklagt, teilweise obsiegt, und mit Hilfe einiger Banken den Konzern umgekrempelt.
Einem linken Autor dürfte doch klar sein, dass der “Arbeitgeber ” die Arbeitskraft des “Arbeitnehmer” kauft, er also der Arbeitnehmer ist und umgekehrt.
Muss denn um des Zeitgeistes Willen in Texten das kindliche Lied: “Meister, könn’ wir Arbeit kriegen, ja oder nein…” ständig wiedergegeben werden?
Marx hatte wohl Recht, dass es sehr lange Zeit auch in linken Kreisen braucht, um die Rolle des Wertes zu erkennen.
Darauf hat der Autor doch explizit hingewiesen, mit Verweis auf seinen Artikel vom 04.06.24 in der Tageszeitung Junge Welt. Leider hinter Bezahlschranke, fand ich die Ausgabe in meinem Stapel aufgeschlagen auf Seite 12.
»Wer sich die Senkung seines Lebensunterhalts (…) nicht gefallen lassen will, steht« nicht automatisch »blöd da«, sondern hält wohl auf verlorenem Posten seine zumindest selbst geschätzte Arbeitskraft für die verlogene Idylle solcher Marktwirtschaft möglichst unverfügbar. Den Artikel würde ich auf Anfrage des Autoren ohne mit der Wimper zu zucken abtippen, mit und als Dank für Ihre Arbeit.
Arbeitsplatzvernichtung durch Insolvenzen, Betriebsschließungen, Entlassungen, Stellenabbau,
3. Oktober 2024 2.436.579
Alles halb so wild, die können ja später wieder aufmachen, so Habeck :–)
“Diese Statistik erfasst seit dem 21. September 2019 den Umfang der Arbeitsplatzvernichtung in Deutschland. Angeführt werden seitdem bekannt gewordene vollzogene und angekündigte Maßnahmen des Personalabbaus sowie durch Insolvenzen verlorene oder bedrohte Jobs. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Summe am 1838. Tag der statistischen Erfassung:”
2.436.579 verschwindende Jobs. Durchschnitt pro Kalendertag: 1325
Mehr unter
https://egon-w-kreutzer.de/jobwunder-deutschland-2
————————————-
Aber es wird wohl noch schlimmer kommen
Energieagentur sorgt sich um Gasversorgung im Winter
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Energieagentur-sorgt-sich-um-Gasversorgung-im-Winter-article25268762.html
Tja,Trump versucht jetzt schon Firmen aus Deutschland abzuwerben und Habeck verkündet immer noch die Energiepreise seien stark geunken.
Auch der Butterpreis soll explodieren und die Nahost-Krise wird vermutlich zu noch höheren Energiepreisen führen.
Schöne GRÜNE Aussichten in der nächsten Zeit.
Eins ist mir in Kreutzers Liste besonders aufgefallen, trotz Pflegekräftemangel werden ganau die entlassen
Jüdisches Krankenhaus, Berlin, Klinik, entlässt 74 Pflege- und Servicekräfte
Es tun sich nur noch Abgründe auf, Gute Nacht Deutschland
Und immer noch wird über Fachkräftemangel geklagt.
Bei dem immer beklagten Fachkräftemangel handelt es sich um einen Mangel noch billigerer Fachkräfte. Mehr als Mindeslohn und viele unbezahlte Überstunden ist geschäftsschädigend!
No Mercy! – Guten Morgen, ArbeitnehmerInnen!
Schlaf beendet und aufgewacht? Leider viel zu spät, auch und vor allem dank der Opiumverbreitung durch die Gewerkschaften im Verbund mit Politik. Denn seit den 90er Jahren werden u. a. in Deutschland qualifizierte Arbeitsplätze – nicht etwa Jobs – systematisch vernichtet: u. a. durch Produktionsverlagerungen in Schurkenstaaten wie China, Indien, Pakistan, Malaysia usw.; durch systemische Unternehmensinsolvenzen; durch systemischen Technologieausverkauf. Für alle diese Varianten galt der Grundsatz: Kurzfristig Gewinne in Heuschreckenstile realisieren, Mitnahmeeffekte voll nutzen auf Kosten der Allgemeinheit. Diejenigen, welche das kritisch anprangerten, wurden diffamiert.
Und dann gab es noch die “Agenda 2010” der Arbeiterfeindpartei SPD.
Niemand möge bitte jetzt aufheulen, er habe das alles nicht bemerken können.
Merke: Der Kopf ist nicht nur zum Haareschneiden da, sorry!
“Der Kopf ist nicht nur zum Haareschneiden da, sorry!”
Nö, auch damit es nicht reinregnet
“durch Produktionsverlagerungen in Schurkenstaaten”
Nein… Von einem Schurkenstaat in den anderen bitteschön! Wir wollen doch bei der Wahrheit bleiben!
👍👍👍
Die Länder die Sie Schurkenstaaten nennen, sind wenigstens mir
in den letzten fast 66 Jahren nicht als solche aufgefallen. Ein Schurkenstaat
ist für mich einer, der wahllos andere Länder angreift und Kriege anzettelt.
Da fallen mit als erstes die USA und Israel ein. Und die meisten Produktions-
verlagerungen der letzten Jahre gingen in die USA.
@Träumer
+++
Angesichts des Niederganges dürfte ja jedem klar sein warum Heil jetzt die Peitsche zur Bestrafung der Hartzies rausholt.
30% Sofortkürzung und für zukünftige Empfänger wird auch noch das Schonvermögen drastisch gekürzt, alles vorbeugende Maßnahmen.
Wer sich nicht wehren will muss fühlen, wird sich selbst als armer Wurm bezeichnen.
Also, tut was, auf, auf!
Ach ja, die arme deutsche Autoindustrie!
VW konnte noch 2023 23 Milliarden Euro an Dividenden für ihre Aktienfuzzis raushauen, war übrigens eine gewisse Familie Piech darunter.
Ansonsten: Die übliche Mischung aus Selbstgefälligkeit, Größenwahn und Selbstmitleid und wer stellt eigentlich mal diesen Autowahn mit unzähligen Toten, Landschafts- und Umweltzerstörung, Lärmbelästigung etc. wirklich in Frage?
Wenn’s nach der Automobilmafia ginge, wäre das wahrscheinlich ihr Konjunkturprogramm: Führerschein ab zwölf, Ausbau mindestens achtspuriger Straßen auch in Innenstädten sowie überall freies Parken, Parkplätze und -häuser speziell für SUVs etc.
Wenn nicht die einfachen Arbeiter usw. das ausbaden müssten, könnten von mir aus weite Teile dieser Drecksindustrie verrecken außer den Bereichen, die wrklich sinnvoll sind: Einsatzfahrzeuge Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen, Fahrzeuge für den ÖPNV und Carsharing, Fahrzeuge für Taxis und weiteres in dieser Richtung, ansonsten fuck off!
Sehr richtig!
@”Ausbau mindestens achtspuriger Straßen auch in Innenstädten”
Ne das wird nichts denn die Chinesen bauen schon die 88spurige Autobahn in Richtung Europa.
Leider ist das Projekt durch den Krieg in der Ukraine ins stocken geraten.
🙂
Es liegt nicht nur an den Arbeitgebern sondern auch an der Regierung die vor lauter Klimawahn den Standort Deutschland zerstören.
Joseph Schumpeter hat das in „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ als ˋschöpferische Zerstörung ´bezeichnet…
Genau, der “Klimawahn” zerstört unsere arme, hilflose Groß- und eben auch die Autoindustrie. Ich glaub’, ich muss jetzt mal ein paar Tränen abdrücken.
Das ganze ist an sich ziemlich sinnlos, solange keine Alternative zur herrschenden Ausbeutungswirtschaft existiert (ich weiss, viel viel einfacher gesagt als getan). Besonders in einer globalisierten Welt.
Ein auf Rendite getrimmtes Unternehmen wird immer beim kleinsten gemeinsamen Nenner enden. Skoda produziert in Tschechien und der Slowakei, da sind die Lohnkosten niedriger und somit die Renditen höher. Das ganze wird erst enden wenn sich die Kosten angeglichen haben, respektive wirds dann auch wegen der internationalen Konkurrenz Skoda an den Kragen gehen. Die Angestellten von VW werden also noch so einige Kröten schlucken müssen. Sobald ein Unternehmen auf Profitmaximierung schaltet ist dies nur eine Frage der Zeit.
Subjektives Beispiel hier aus der Provinz: Da hat die vierte Generation zwei Jahre nach dem 100 jährigen Jubiläum die Metzgerei geschlossen, um sich auf das erst vor ein paar Jahren aufgebaute Catering zu fokussieren, da das momentan höhere Renditen abwirft. Die Belegschaft der Metzgerei konnte zu schlechteren Konditionen intern wechseln (zumindest die Verkäufer, was will ein Metzger im Catering?). Das Catering lebte aber vom guten Ruf der Metzgerei aus der Ära der Eltern des aktuellen Geschäftsführers und hat seither an Umsatz eingebüsst weil viele hier in der Region die Schliessung der Metzgerei überhaupt nicht goutierten. Aber niemand konnte was gegen die Gier unternehmen, nichtmal die Eltern. (Nicht nur) Ich persönlich gehe davon aus, dass das Catering die nächsten 20 Jahre nicht überleben wird. Es wurden am Ende also möglicherweise alle Arbeitsplätze vernichtet bloss weil Jemand den Hals nicht vollkriegte. Wie VW oder andere profitmaximierte Unternehmen, einfach im Kleinen.
Das heisst jetzt nicht das man sich nicht wehren soll. Aber man sollte sich keine Illusionen machen oder von den Gewerkschaften hinter die Scheune führen lassen. Das Paradigma muss sich ändern, weg von der Profitmaximierung, dafür muss man kämpfen sonst ist der Kampf um die Arbeitsplätze ziemlich sinnlos.
Witz
Sechs deutsche Ingenieure sitzen in einem Boot, das ein Leck hat und auf offenem Meer zu sinken droht. Alle haben eine Abdichtmasse für Lecks dabei. Leider passen die Farben der Abdichtmassen nicht zur Farbe des Bootes. Und nun beginnt eine heillose deutsche Diskussion. – Schließlich und endlich habe alle alle Hände voll zu tun, um sich schwimmend – jeder für sich – über Wasser zu halten.
Merke: Es kommt nicht darauf an, einfach nur zu ertrinken. Dies muss vor allem ideologisch richtig geschehen. Dann macht das Sinn, also das Ertrinken.
Zu allem haben sie geschwiegen.
Haben sich ausgeruht auf ihrer lebenslangen Beschäftigungsgarantie.
Jetzt gibts die Quittung.
Aber die Grünen biegen das noch grade, ganz bestimmt.
Einfach dran glauben und gegen die dummen Rechten im Osten demonstrieren.
LOL, so wars und isses 🙂
Mein Mitleid hält sich in Grenzen
Dazu haben die lieben Gewerkschaften ja dazu aufgerufen, verdächtige, also rechte Arbeitkollegen (AfD-Verdacht!!) zu denunzireren.
Jaja, die deutschen Blockwarte – allgegenwärtig und überall.
Beschäftigungsgarantie: wenn ich diesen Sozialschmarozer-Quark nur schon lese.
So kann man gegen Leute, welche arbeiten können und arbeiten WOLLEN, nicht bestehen.
Jeder muss seine Leistung erbringen – das war schon vor 10’000 Jahren so – warum ausgerechnet die deutschen Gewerkschafts-Schmarotzer denken, dass sie auf Kosten der Anderen ihre ruhige Kugel weiterschieben können – ein Rätsel !
Ein Rätsel, das sich nun langsam aber sicher auflöst – und das ist gut so !
Auszug aus:
Friedrich Engels – “Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats” in: Karl Marx/Friedrich Engels – Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 21.
“……Und endlich herrscht die besitzende Klasse direkt mittelst des allgemeinen Stimmrechts. Solange die unterdrückte Klasse, also in unserm Fall das Proletariat, noch nicht reif ist zu seiner Selbstbefreiung, solange wird sie, der Mehrzahl nach, die bestehende Gesellschaftsordnung als die einzig mögliche erkennen und politisch der Schwanz der Kapitalistenklasse, ihr äußerster linker Flügel sein. In dem Maß aber, worin sie ihrer Selbstemanzipation entgegenreift, in dem Maß konstituiert sie sich als eigne Partei, wählt ihre eignen Vertreter, nicht die der Kapitalisten. Das allgemeine Stimmrecht ist so der Gradmesser der Reife der Arbeiterklasse. Mehr kann und wird es nie sein im heutigen Staat; aber das genügt auch. An dem Tage, wo das Thermometer des allgemeinen Stimmrechts den Siedepunkt bei den Arbeitern anzeigt, wissen sie sowohl wie die Kapitalisten, woran sie sind.” Zitatende.
Die Arbeiter, die sich in den Gewerkschaften organisieren, wissen genau, dass sie im Kampf um eigene Interessen allein nichts ausrichten können. Sie schließen sich den Gewerkschaften an. Sie haben aber kein Klassenbewusstsein. Das entsteht nicht von selbst, sondern muss in die Arbeiterschaft hineingetragen werden. Und solange die DGB – und auch alle anderen – Gewerkschaften in den Führungsetagen ausschließlich von SPD/CDU/GRÜNE besetzt sind, solange wird die Arbeiterklasse auf der Verliererseite stehen. Trotzdem ist es von unglaublicher Wichtigkeit sich in kapitalistischen Formationen gewerkschaftlich zu organisieren. Jeder Streik, jede Auseinandersetzung mit dem Kapital, ist ein Weg in die richtige Richtung. Schwer, aber der einzig gangbare.
Die Schule des Klassenkampfes
Wir, das Prekariat, müssen dem kapitalistischen System immer wieder Verbesserungen abringen, und es ist auch bitternötig, dadurch die Erfahrung zu sammeln, mit der wir dieses perfide Ausbeutesystem, auch Kapitalismus genannt, eines Tages endlich auf den Müllhaufen der Geschichte befördern.
ALTER SCHWEDE… was für wahre Worte. Da hüpft mein Herz vor Freude. Es gibt noch denkende, klassenorientierte Proletarier. Und trotz alledem und alledem………. wir werden siegen! Jetzt mach ich mir ein Bier auf und stoße mit dir an. Prost.
Ich hab die Befürchtung der Kapitalismus bleibt. Die Leute wollens nicht anders.
Aber abringen passt.
Nicht “eines Tages ” JETZT” sonst wird es zu spät sein!
Okay, und das heißt schlicht: Die Gewerkschaftsfunktionäre bedienen sich der Polizeien und des Justizsystems, um diesen Status Quo zu halten, namentlich mit dem Verbot politischer Streiks, die das einzige nichtmilitärische Mittel wären, ihn zu brechen.
Folglich sind deine beiden Abschlusssätze … nun ja, ich sag’s wie es ist: gesinnungshuberischer Bullshit. Nichts für ungut, was weh tut, muß halt auch weh tun.
Nein, sind sie nicht. Solange nicht, bis du eine vernünftige Alternative anbietest. Nur rummotzen ist auch nicht der Schlüssel der Weisheit. Also, was soll das Proletariat tun? Sich von Gewerkschaften fernhalten? Tut weh, oder? Nun haus raus. Deine Vorstellungen interessieren mich schon.
“Fernhalten” ist ein blöder Strohmann, KOBA, du bist klug genug, aus meinem Posting was anderes zu schließen.
Wer diese Gewerkschaften und die staatspolizeilichen Funktionen, die ihre Funktionäre erfüllen, nicht will, muß sie ANGREIFEN!
Und das gilt nicht für “das Proletariat”, sondern allenfalls für “Proletarier” und jedermann, der den Schaden davon hat.
Tja – die Staatsmacht vermittels eines Angriffes auf die Gewerkschaften angreifen, stell dir das vor.
Ich bin nicht firm in der Geschichte der “Arbeiterbewegung”, kann daher nicht beurteilen, ob es je irgendwann und irgendwo ein Proletariat gegeben hat, wenn man das Wort im historischen Sinne nimmt, anstatt im politökonomischen Sinne.
Beide “Bedeutungen” – i.e, “Referenzierungen” – in eins zu setzen, war ein beliebter Trick der Sozialdemokraten seit 18hundertsowieso, den schon Marx selbst in der “Kritik des Gothaer Progamm” angegriffen hat, und Stalin hat den “historisch materialistischen” Irrfug auf die Spitze getrieben. Weg damit!
Aber – und das muß ich dann halt auch sagen – es ist heute ein völlig aussichtsloses Unterfangen, ein Proletariat im historischen Sinne zu schaffen, weil die “Keimzellen” solchen Widerstandes derart ausgedünnt sind, daß eine lückenlose staatspolizeiliche Kontrolle nicht besonders aufwendig und schwerlich zu umgehen ist.
Gleichwohl lag mir daran, mit meinem “angreifen statt mitmachen” gegen dein Posting zu halten.
wenn all diese agitationsgeilen ihre “energie” 🙄 im zweck der abschaffung des proletariats bündeln würden…. *ach*
naja, …voll abgefahrene züge….
*grins* …stattdessen schaffen sie (derlei agitationsgeile) per hartz terrorisierten aufstockerinnen arbeit/zusätzliche arbeit an, damit diese prekärproletin erstmal n ordentliches klassenbewußtsein entwickelt…..
klasse mann, absolute spitzenklasse!
Leute, Kopf hoch, unser Verzicht ist nicht umsonst.
https://t.me/DDGeopolitics/125225
Irgend eine Knalltüte zieht wirklich in Betracht Selensky den Friedensnobelpreis zu verleihen.
Ist aber nach Obama jetzt keine sonderliche Überraschung, nur mit dem Unterschied dass ihn (Friedensnobelpreis) Obama vor seinem Massenmord verliehen bekommen hat, und man so Stockholm noch Unwissenheit unterstellen könnte.
Dieses mal gilt nicht mal mehr diese konstruierte Ausrede sondern das ist volle Absicht und “in your face”
Hmm, wie war das gerade bei den Hafenarbeitern in USA? 60% mehr Lohn?
Geht doch …
Wir brauchen keine Arbeitsplätze mehr, die herrschende Klasse will uns vernichten.
Was wir brauchen ist eine Revolution, denn, nichts geringeres führt uns ans Ziel.
Selbstorganisation anstatt Lohnarbeit!
Wie oft muss ich das noch bekunden?
Wo waren diese “Proleten” als die Sanktionen beschlossen wurden? Wo sind die schändlichen Schreiberlinge, die den wirtschaftlichen Niedergang forciert haben? Wo waren die Pappnasen der Industrieverbände und des Mittelstandes, wo die Gewerkschaften? Selbst ein Terrorakt mit noch nie dagewesener Chuzpe konnte unsere Schläfer nicht aufrütteln.
Der einzige CEO der, meines Wissens, etwas lauter gewarnt hat , war Herr Brudermüller von der BASF.
Es hat oben einige Antworten auf meine Beiträge gegeben, die ich nicht einzeln beantworten kann. Darum versuche ich jetzt mal eine generelle Stellungsnahme.
Unter anderem wird mir mehrfach vorgeworfen, ich würde zwar über die Verhältnisse meckern, aber keine Lösung anbieten. Echt jetzt? Ausgerechnet ich, der ja angeblich auch noch alles falsch darstellt, soll hier die Lösung mal kurz skizzieren? 😈
(1) Zeugt es von einer bedenklichen Unsicherheit, Abhängigkeit und Unselbständigkeit im Denken, wenn man von einem Kritiker einfach nur die Lösung für ein wahrlich komplexes Thema verlangt. Besonders dann, wenn man noch nicht einmal seiner Darstellung der Probleme folgen mag. Ich bin niemandes Führer und heiße auch nicht Wagenknecht.
Es ist nett von euch, dass ihr mir die Lösung für die bummelig acht Milliarden Menschen zutraut, aber vielleicht gibt es doch noch ein paar andere Leute, die mitreden wollen.
(2) Das Problem ist wahrlich komplex. Schon deshalb, weil es mittlerweile tatsächlich die gesamte Weltgesellschaft betrifft. Und vor allem deshalb, weil der problematische Zustand so sehr Allgemeingut ist, dass man ihn für naturgegeben hält. Was er aber nicht ist, nur ist das inzwischen schwer zu erkennen (auch für mich).
Es ist aber wirklich so, dass es so, wie es jetzt läuft, bald gegen die Wand geht. Und zwar unabhängig davon, wer denn demnächst im mickrigen Deutschland das Sagen hat, oder im ebenfalls mickrigen Europa (0,75 Mrd. Eingeborene – da lacht der Inder oder die Chinesin). Das kapitalistische System macht sich selbst kaputt, das liegt nicht an Gates oder Soros oder wen immer man sich als Sündenbock sucht. Erst recht liegt es nicht an den Flüchtlingen auf der Welt, die gerade mal 1,5 % der Weltbevölkerung ausmachen.¹
Es liegt vielmehr daran, dass unser heiliges System sich selbst vernichtet. Immer mehr Menschen werden „ausgespuckt“² aus dem Produktionsprozess, das bedingt der technische Fortschritt, der ja genau das auch bewirken soll. Das heißt aber, dass immer weniger Lohnarbeit stattfindet und folglich immer weniger Profit („Surplus“ in der Ausdrucksweise von so einem alten Zausel mit Rauschebart) möglich ist. „Tendenzieller Fall der Profitrate“ nannte besagter Zausel das. Gleichzeitig fallen immer mehr Konsumenten aus – ein Arbeitsloser kauft nicht nur keinen Porsche, der kauft überhaupt keine teuren technischen Produkte mehr.
Die Folge dieser Entwicklung ist einerseits, dass immer mehr Menschen „aussortiert“ werden hinsichtlich des Produktionsprozesses, was in der kapitalistischen Peripherie längst schon zu riesigen sozialen Missständen führt und hier bei uns auf der Insel der Seligen demnächst auch führen wird. Guckt mal nach Großbritannien, da ist der Vorgang schon feste zugange. Das war neulich auch noch ein erfolgreiches Industrieland.
Man „rationalisiert“ also immer weiter und muss gleichzeitig immer mehr Mist produzieren, um die Gesamtprofitrate noch halten zu können beim tendenziellen Fall der Einzelprofitrate. Daraus folgt logisch ein immer höherer Verbrauch an den Ressourcen unserer Erde. Das ist doch sicherlich nicht bloß mir inzwischen aufgefallen, dass allen heiligen Schwüren zur Ressourcen- und Klimaschonung zum Trotz immer mehr Zeug aus der Erde gekratzt und immer mehr Scheiß in die Atmosphäre geblasen wird, oder? So lange, wie wir dabei bleiben, dass kapital sich immer weiter vermehren muss, so lange wird sich das auch nicht ändern, und nein: die Leugnung dieses Problems löst es nun wirklich nicht, liebe/r @Publicuser.
Unsere geliebte Marktwirtschaft, die uns mehr oder weniger als „natürlich“ erscheint, stößt also in zweierlei Hinsicht an ihre Grenzen:
→ Innerlich, weil die Profitmöglichkeiten zunehmend schwinden und immer mehr Menschen aus dem Prozess „aussortiert“ werden. Da wird irgendwann auch der Staat nicht mehr helfen können, denn sinkende Profite bedeuten geringere Steuereinnahmen (auch ohne Chr. Lindners Sabotagepolitik) bei gleichzeitig höherem Bedarf an sog. „Sozialbudget“. Das geht nicht auf, soziale Verwerfungen sind früher oder später zu erwarten – bei uns vielleicht eher später, anderswo sind sie bereits im Gange. Auch bei uns wird schon lange an den Sozialausgaben herumgekürzt und ein Ende ist nicht in Sicht.
→ Äußerlich, weil uns schlicht die Welt ausgeht – die Erde ist nun mal nicht unendlich, deshalb ist auch kein ewiges Wachstum möglich. Wasser hat sie aber genug, zur Zeit ersaufen die Leute in Bosnien und Herzegowina. Aber das hat nix mit Klimawandel zu tun, das war schon immer so, gelle?
Auch wenn das jetzt mächtig dramatisch klingt: Die Abkehr von unserer Kapitalverwertungslogik ist geboten. Sie wird kommen, ob wir wollen oder nicht, weil es so wie gehabt nur noch eine enge begrenzte Zeit weitergehen kann. Dieses System kommt an sein Ende, zwangsläufig und auch ohne bewusstes Zutun von Akteuren.
Die Frage ist nicht ob, sondern, wie das vor sich geht (ob viel Blut fließt z. B.) und was dann kommt. Nein, ihr Lieben, ich weiß das auch nicht. Da sind dann doch zu viele Menschen dran beteiligt als dass ich den Vorgang vorhersagen könnte.
Die Frage ist nur, in welcher Weise wir als Gesellschaft den Prozess mitgestalten. Vorschläge sind willkommen.
1) Fun fact: Die knapp 88 Millionen Einwohner der Islamischen Republik Iran haben 3,8 Millionen Flüchtlinge aufgenommen (4,32 %) – die knapp 85 Mio. Einwohner Deutschlands gehen gefühlt gerade an 2,6 Mio Flüchtlingen (3,05 %) zugrunde. Das muss an dem schlechten ökonomischen Zustand Deutschlands im Vergleich zur glänzenden Wirtschaftsmetropole Iran liegen.
In Kolumbien sind es 5,63 %, in der Türkei 3,86 %. Auch so Länder, die sich richtig was leisten können im Gegensatz zum Entwicklungsland Deutschland.
2) @ Altlandrebell: Wenn ich davon schreibe, dass Menschen „überflüssig“ werden, dann ist damit gemeint, dass sie im fortschreitenden Produktionsprozess keinen entlohnten Platz mehr finden. Ich hatte gedacht, das sei aus dem Zusammenhang klar ersichtlich. Sollte die Formulierung Sie verletzt haben, tut mir das aufrichtig leid, das war nun wirklich nicht meine Absicht. Ich wollte einfach nur beschreiben, dass Menschen, immer mehr davon, im Produktionsprozess nicht mehr „verwertet“ werden können. Verwertet werden halt nur die, die (noch) gegen Geld „arbeiten“.
Die Wortwahl „durchfüttern“ war und ist tatsächlich abwertend gemeint. Aber nicht den Erwerbsarbeitslosen gegenüber, sondern unserem „Sozial“system gegenüber. In vielen Teilen der Welt ist dieser Personenkreis sich selbst überlassen. Mit allen Konsequenzen. In unserer Gesellschaft ist das (noch?) nicht so. Tendenziell wird es aber so kommen müssen, wenn wir nicht gegensteuern. Siehe oben: die Sozialetats werden systembedingt immer knapper, dieser Prozess ist auch in Deutschland längst im Gange. Auch das vollzieht sich unabhängig vom Einfluss von Sozialsadisten wie unserem werten Herrn Finanzminister.
Das Manifest der Glücklichen Arbeitslosen
Danke für diesen hevorragenden Beitrag! 👍👍👍
“Die Frage ist nur, in welcher Weise wir als Gesellschaft den Prozess mitgestalten. Vorschläge sind willkommen.”
Das ist die wichtigste Frage und Anregung in dieser Diskussion. Dieser allumfassende Meinungsaustausch macht nur Sinn, wenn er auf die Beantwortung von Fragen und Lösung von Problemen ausgerichtet ist. Deshalb mein Vorschlag, dass sich jene zusammenfinden, die ähnlich denken: lösungs- und handlungsorientiert.
Meine Mailadresse: rueruerue@web.de
Vergleichsweiser guter Artikel, im dem ich aber – gerade wegen der Länge und Details – das Wort ‘LEIHARBEITER’ vermisse. Es sei denn natürlich, dass diese Auslassung Absicht war, sozusagen ein stiller Protest dagegen, dass man auf der untersten¹ Stufe der Verwertung bzw. Hierarchie angekommen, gar nicht mehr zählt.
¹Abgesehen von Strafgefangenen, ‘Soylent-Olivgrün Produzenten’ usw
Das System ist das Problem. Es ist an seinem vorhergesagten Ende angekommen. Ein wichtiger Denker der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hatte alle gewarnt: “Komm in die Gewernerschaft!” – so ließ es Brösel seinen mäßig intelligenten Protagonisten Werner sagen.
Kapitalismus, Kommunismus oder Sozialismus sind mitnichten Facetten des von Gott für die Erde geplanten Himmels, und schon gar nicht “alternativlos” – obwohl es sehr Viele heute noch glauben.
Ich empfehle erneut die vorurteilsfreie Lektüre von “Anastasia – Die klingenden Zedern Russlands”
Was für ein halbseidener Käse. Die Firmen genießen hier eine Infrastruktur, Privilegien und Steuerabschreibungmöglichkeiten, werden mit Subventionen vollgeblasen, und die Bosse müssen nicht mehr den Lieferanteneingang nehmen, um zum Kanzler zu kommen, wie es noch unter Brandt und Schmidt der Fall war. Und dann sollen sie keine Verpflichtungen haben, ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen und von dem, was sie reich macht, wieder abzugeben? Wäre ich der “Führer”, würde ein Konzern wie VW bluten, wenn sie Arbeitsplätze abbauen, von Krise schwafeln, aber zuvor noch Milliarden (9 Nullen) an Dividende ausschütten konnten.
Jungchen, gehe im Sandkasten spielen und überlasse das Arbeiten denen, die wissen, wovon die sprechen. Schreiben ist kein Arbeiten, das ist Freizeit.