
Wieder sorgt Argentinien für Überraschungen: Mit über 11 Prozent Abstand zum peronistischen Kandidaten ging aus der Stichwahl am Sonntag der ultrarechte Javier Milei als deutlicher Sieger hervor.
Die Umfragen hatten lediglich einen knappen Sieg, viele Beobachter sogar eine Niederlage prophezeit. Der amtierende Wirtschaftsminister Sergio Massa hatte in den letzten Wochen eine erfolgreiche Angstkampagne geführt, um von der von ihm mitverschuldeten Wirtschaftskrise abzulenken, mit einer Inflation von 142 % und 42 % Armut.
Auch wenn die USA, der IWF, die nationalen Unternehmer und ein funktionierender Parteiapparat Massa unterstützten, hat das alles offenbar nichts genutzt. Zu groß waren die Verzweiflung und Wut über die korrupte „politische Klasse”. Nun wird der selbsternannte Anarchokapitalist (Spitzname „el loco”, der Verrückte) spätestens in drei Wochen sein Amt antreten und seine Rezepte auf das krisengeschüttelte Land anwenden wollen: Privatisierungen, Dollarisierung sowie Abschaffung des Sozialsystems und der Zentralbank bis hin zur Legalisierung des Organhandels und Leihmutterschaft; Abtreibung soll wieder unter Strafe gestellt werden. Noch in der Wahlnacht kündigte Milei „cambios drásticos”, einen drastischen Wechsel, an.
Nun also auch die rechts-populistische Pest am Rio de la Plata. Es wird furchtbar werden, „el loco” und seine unpräsentierbaren Mitstreiter im Fernsehen zu sehen, gar peinlich bei internationalen Treffen. Aber: wie konnte es dazu kommen?
Die Peronisten haben die schmachvolle Niederlage, von einem Nazi-Clown besiegt zu werden, verdient. Sie haben das Land seit dem Ende der Diktatur, also 1983, mit wenigen Unterbrechungen regiert, sind also für den steten Niedergang politisch verantwortlich. Die Korruption ist allgegenwärtig, die nationalen Reichtümer befinden sich in ausländischen Händen, die Menschen werden jedes Jahr ärmer. Und jetzt war ihr einziges schlagkräftiges Argument: Bloß-nicht-Milei-Wählen. Das war zu wenig. Man darf hoffen, dass die Peronisten nach den Fehlern bei sich selbst suchen, aber von Demokratisierung war dort noch nie groß die Rede.
Dass die Bürger wütend sind – sollte die Linke eigentlich erfreuen; nur so sind gesellschaftliche Verbesserungen möglich, ganz zu schweigen von der Revolution. Dass immer häufiger die rebellische Parole „Que se vayan todos” (die sollen alle abhauen) gerufen und die repräsentative Demokratie abgelehnt wurde, konnte oder wollte die Linke nicht in ein emanzipatorisches Projekt kanalisieren. Vor der Stichwahl hatten sie durch die Blume zum Kreuz bei Massa aufgerufen, eine kleine Minderheit zum Ungültig-Wählen.
Milei ist ein Newcomer, verfügt über keinen Apparat. Das Land stehe, so die konservative Tageszeitung „Nación”, vor einer „geografía desconocida”, vor einer unbekannten Geographie. Was wird „el loco” wirklich durchsetzen können? Wer nach Brasilien schaut, erinnert sich, dass von Bolsonaros Ideen so gut wie keine realisiert wurde: Er konnte rechnen und die engen Wirtschaftsbeziehungen zur VR China aufrecht erhalten; und als Russland im Februar letzten Jahres die Ukraine überfiel, setzte er sich sofort in ein Flugzeug nach Moskau, um Putin zu versichern, dass sich an der brasilianischen Außenpolitik nichts ändern würde. Bolsonaro brauchte den Dünger und BRICS.
Vieles, was Milei vorschwebt, wird an internationalen Vereinbarungen (Organhandel), an der eigenen Gerichtsbarkeit (Einstellung aller Verfahren wegen Menschenrechtsverletzungen) und nicht zuletzt am Widerstand der Straße (Abtreibung) scheitern. Und: Das Land ist praktisch pleite, die Zentralbank leer, besitzt nur einen Haufen Schulden. Woher soll frisches Geld kommen? Der IWF wird nicht noch einmal einspringen, und die USA und Europa haben auf der nördlichen Halbkugel dringendere Krisenherde.
Die Aktien argentinischer Firmen in Wall Street schnellten nach dem Wahlsieg erst einmal in die Höhe. Und Milei gab noch Sonntag Nacht seine ersten Maßnahmen bekannt: Privatisierung des Erdölkonzerns YPF sowie des nationalen TV, Radio und Nachrichtenagentur. Das ist bezeichnend, denn die YPF-Aktien könnten einen ansehnlichen Batzen Geld einspielen. Vor allem Katar ist interessiert. Und es war sicher kein Zufall, dass erst im Januar der Emir von Katar seinen Freund Mauricio Macri (der Milei die konservativen Wählerstimmen besorgt hatte) besucht und gemeinsam mit ihm Vaca Muerta inspiziert hatte, die Erdgasvorkommen in Neuquén.
YPF ist ein nationales Symbol, und gegen seinen Verkauf wird es Widerstand geben, von den Peronisten, den Linken und den Gewerkschaften. Die Gewalt auf argentinischen Straßen wird massiv zunehmen, nicht zuletzt, weil Milei die Waffengesetze liberalisieren will. Dann kann in Zukunft jeder im Supermarkt eine Pistole kaufen, und wenn alles klappt, mit Dollars, nicht mit Pesos. Welch glorreiche Zukunft.
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Immer wenn ich Begriffe wie ultrarechte, rechtsextermistisch oder rechtspopulistisch lese weiß ich, inhaltlich will man sich mit der Person oder den Themen nicht auseinandersetzen, daher wertet man lieber mit Kampfbegriffen ab. Naja, FU Berlin, SPD und ARD aus der Perspektive ist halt jeder Nazi der andere Ansichten hat.
Na, dann versuch Dich mal inhaltlich zu äussern!
Die kritisierte Wortwahl ist mir tatsächlich auch unangenehm aufgefallen, insbesondere nachdem hier jeder rechtsextrem ist der Regierungshandeln kritisiert.
Die offensichtliche ‘Verarschung’ hat etwas, das zu einem Nachspiel führen wird.
Diese Konsequenzen werden den Stöpsel in der Badewanne ziehen…
Na, dann versuch Dich mal inhaltlich zu äussern!
Die Argentinier sagten sich vermutlich: Schluss mit dem pseudo-demokratischen Gehabe, es bringt alles nichts. Wählen wir doch gleich einen echten Pseudo-Demokraten. Schlimmer kann es nicht werden. Aber wer weiß?
Und vermutlich wird sich nicht viel ändern, außer dass Argentinien noch tiefer in den Sumpf gefahren wird. Der Sumpf, das ist die Schuldenfalle in der Argentinien seit Jahrzehnten steckt, ohne Aussicht da wieder rauszukommen, dafür werden IWF und Weltbank auch jetzt wieder sorgen.
“Der IWF wird nicht noch einmal einspringen”
Mit großer Sicherheit wird der IWF “einspringen”, wenn auch erst einmal A etwas zappeln lassen, dann lassen sich die Bedingungen für die Gläubiger noch vorteilhafter diktieren.
Die neue BRICS-Entwicklungsbank möchte diesen Präsidenten vermutlich nicht am Hals haben.
“Die neue BRICS-Entwicklungsbank möchte diesen Präsidenten vermutlich nicht am Hals haben.”
Das war auch mein erster Gedanke. Mitglied mit Nationalwährung US$ wäre doch etwas schräg.
Milei hat den Beitritt zu BRICS schon abgesagt…..
Die BRICS-Bank muss einen großen Teil ihrer Kredite leider noch in US-Dollar ausgeben.
Es war übrigens Lula, der sich für Argentinien als neues BRICS-Mitglied einsetzte. Was er sich wohl dabei gedacht hat?
Bei Lula hat man manchmal wirklich den Eindruck, daß er etwad Gutes tuen will. Und Argentinien hat unbestritten Potential. Ist bei Argentinien vielleicht etwas naiv zu Hoffen, daß das Geld nicht versickert und verpufft statt etwas damit aufzubauen um dir Schulden loszuwerden.
Korruption ist eigentlich nie das eigentliche und ursächliche Problem (Korruption ist ja das Standard-Argument von westlich-liberaler Seite für den globalen Süden), sondern die Auflagen (Reformen genannt) der Kreditgeber, die verhindern, dass ein Ausweg aus der Verschuldung gefunden wird und so die Abhängigkeit zu den reichen Geldgebern erhalten bleibt. Es ist überall im globalen Süden das gleiche Problem.
Im privaten und im wirtschaftlichen Bereich gibt es die Möglichkeit des Insolvensverfahren. Das gibt es bei Staaten nicht. Einmal in der Schuldenfalle hängen sie für ewig am Haken der Gläubiger – mit wenigen Ausnahmen wie z.B. Deutschland nach dem 2. Weltkrieg, da wurden Deutschland aus politischen Gründen ein Großteil seiner Schulden erlassen.
Die Welt rückt insgesamt nach “rechts”. Was in Argentinien wirklich los ist, weiß ich nicht. Medien kann man nicht vertrauen. Also versuche ich mal, den “Rechtsruck” in Deutschland zu erforschen. Gerade habe ich im ÖRR einen Beitrag gesehen, dass mittlerweile 1/3 in DE armutsgefährdet sind. Die SPD ist seit Jahrzehnten an der Regierung beteiligt, hatte also Einfluss. Mit den Grünen zusammen stellen sie derzeit die Mehrheit in der Regierung. Woanders sieht es ähnlich aus. Kann es sein, dass die “linken” Parteien nur Symbolpolitik, z.B. mit dem Bürgergeld betreiben, um von ihrer Unfähigkeit und moralischen Abstinenz abzulenken? Hierzulande ist für mich nicht eine einzige bekannte Person aus dem “linken” Lager noch vertrauenswürdig, das war mal anders. Also wählt man weltweit das Original des Kapitalismus statt der korrupten Kopie. Das scheint für viele das kleinere Übel zu sein.
Argentinien kann halt nicht nur Fußball spielen, sondern inzwischen auch wählen und nicht jeder in Agentinien hat Bock nationalsozialistische Experimente immer und immer wieder erneut zu versuchen. Sozialismus ist halt Mist, ob mit oder ohne Führerkult.
“Argentinien”
Gut, bei ihnen ist ja jeden Tag Aga-Aga-Tag. Aber gibt es einen speziellen Grund, warum sie ihre heiß und innig geliebte “Muttersprache” täglich derart penetrant vergewaltigen?
Kaufe Agentinien, verkaufe Argentinien.
Victoria Villarruel will Verteidigungsministerin werden und die Kontrolle ueber die Sicherheit des Landes haben
sie steht „den wegen Menschenrechtsverbrechen während der Diktatur (1976-1983) verurteilten Militärs sehr nahe. In ihrem Umfeld wurde kürzlich darüber spekuliert, dass man die Verurteilten freilassen müsste, damit die aktuellen Sicherheitskräfte auch bereit wären, die für das Regierungsprogramm wohl “notwendigen” Repressionen durchzuführen.“ quelle amerika21
Das finden Sie gut?
Wuerden Sie es auch gut finden, wenn hierzulande die Ampel die Bildung und das Gesundheitswesen privatisiert?
Jetzt würde mich wirklich mal interessieren, woraus deine Kenntnisse der argentinischen Verhältnisse resultieren.
Dass du von denen der Vorkriegsukraine nicht die Spur einer Ahnung hast, habe ich dir schon vorwerfen müssen und daran gibt es auch nichts zurückzunehmen. Im Gegenteil.
Aber bei Argentinien ist es bestimmt sehr anders. Berichte mal. Das wird bestimmt lehrreich und interessant. Bestimmt kann Frau Weber, die schlichtweg den Goldstandard des deutschen Journalismus bestimmt, auch noch was lernen .
Mit Gadsden Flagge und Boogaloo versuchen die bestimmt die Falklandinseln wieder mal in Islas Malvinas um zu benennen 🤡 danach ist dann der Argentinische-Teil Feuerland’s Teil des Commonwealth. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Rule,_Britannia!
Da muss keine Umbenennung stattfinden:
https://bolivien.bpgs.de/kategorien/Reisebericht%25202008-2009/dateien/DSCF1613.JPG
“Las Malvinas son Argentinas” liest man sehr oft.
Die Royal Navy und die British Army sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Und als Kriegsherr taugt der Sunak glaube ich auch nicht. Die argentinische Armee ist aber auch in keinem Zustand eine Invasion durchzuführen. Tja. Also dann Krüppelkeile?
Die Flagge ist die
https://en.wikipedia.org/wiki/Gadsden_flag
kommt natürlich aus USA und da führen auch die Spuren hin, die dieser Mann hinterlässt.
Dass er als Erstes die staatliche Erdölgesellschaft privatisieren will, ist ein Klassiker. Dazu den Peso weg und Dollars, können sie sich gleich als US-Kolonie offiziell ausgeben.
Gibt es Verbindungen zu
https://en.wikipedia.org/wiki/Nayib_Bukele
?
Denn das ist auch so ein durchgeknallter Diktator und Libertärer. Wahrscheinlich ist das eine moderne Version der US Thinktanks, nicht mehr ganz so offensichtliche Militärdiktatur, aber eben das hier. Libertarismus ist die neue Verpackung für alt bekannte Plündereien.
Eine Wahl hatten die jedenfalls keine, so wie das aussieht.
Ironie an der Sache ist, daß die Gadsden-Flagge antikolonialistisch ist. Die Flagge ist aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges gegen das British Empire. Wäre witzig, wenn die Argentinier ihren neuen Präsidenten und seine Regierung entsprechend behandelten und aus dem Land würfen.
Fragt ein Zugereister einen Porteño (Hauptstädter) nach Feuer. Der greift sich an die rechte Hosentasche,an die linke, dazwischen auch, klopft am Oberkörper alles ab. Grinst den Frager an und meint: Nein, kein Feuerzeug dabei…aber einen Körper habe ich, boah.
Der liberale Kapitalismus hat gewaltige Fortschritte gemacht. Vor 50 Jahren musste die CIA den Neoliberalismus und die Freiheit des Kapitals in Chile noch mit Hilfe de Militärs an die Macht bringen, heute sind die liberalen Demokratien soweit, dass das auch mit Wahlen zu haben ist. Die Freiheit bricht sich bahn. 😉
Ich lese immer von liberalen Demokratien.
Gibt es auch andere?
Liberale Demokratien beinhalten freie Wahlen, Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft und Menschen. sowie Bürgerechte die durch eine Verfassung garantiert werden.
Ich finde es sehr bezeichnend, wenn all dies abgelehnt wird.
Mit anderen Worten, Kritiker befürworten Sklavenhaltersysteme, am liebsten durch Diktatur des Proletariats.
Guten Abend @ Majestyk,
schreibe Ihnen heute mal hier.
Ihren Antworten vom Wochenende kann ich beifplichten.
Mit den Demokratien – nun, Sie werden mir nachsehen, dass ich von der gegenwärtigen “Demokratie” nicht überzeugt bin. Zumal die auch von Sklavenhaltern erfunden wurde oder solchen, die es noch werden wollen (Wozu sollen Bargeldobergrenzen, Digitalgeld und Co. sonst dienen?).
Aber was die Bewertung der argentinischen Fußballkunst betrifft, liegen sicher Welten zwischen uns, werter @ Majestyk. Da gibt es m.E. ein gutes Dutzend Mannschaften, die das besser draufhaben. Ohnehin bin ich ja der Meinung, dass die letzte WM in so einiger Hinsicht gekauft war. Angefangen vom Spiel Saudi-Arabien-Argentinien bis zum Titel für die Albiceleste…
Aber gut, ich mag mich irren oder als Freund des uruguayischen Fußballs vielleicht leicht voreingenommen sein. Für Sie heute noch diesen Schwank, habe ihn nach der Euro 2004 das erste Mal vernommen und nun aktualisiert. Seine Wurzeln liegen natürlich auch im jüdischen Witz, deswegen auch unter dem anderen Artikel gepostet…
Es ist Montag, der 24. Juni 2024. Vormittag klingelt an der Rezeption des Teamhotels der deutschen Nationalmannschaft das Telefon. Der Rezeptionist nimmt ab und ein Mann meldet sich, der gerne Cheftrainer Julian Nagelsmann sprechen möchte. Daraufhin antwortet der Rezeptionist:
„Tut mir leid, gnädiger Herr. Die deutsche Nationalmannschaft hat gestern auch ihr letztes Vorrundenspiel gegen Albanien verloren und ist bei ihrer Heim-EM sang- und klanglos als Gruppenletzter ausgeschieden. Der Cheftrainer hat bereits das Handtuch geworfen, die Spieler haben sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut und beim DFB herrscht jetzt das totale Chaos.“
Der Mann bedankt sich für die Information und beendet das Gespräch.
Fünf Minuten später klingelt abermals das Telefon. Wieder hebt der Rezeptionist ab und wieder meldet sich der Mann und möchte erneut Cheftrainer Julian Nagelsmann sprechen.
„Tut mir leid, gnädiger Herr“, antwortet der Rezeptionist. „Wie gerade erklärt, hat die deutsche Nationalmannschaft gestern auch ihr letztes Vorrundenspiel gegen Albanien verloren und ist bei ihrer Heim-EM sang- und klanglos als Gruppenletzter ausgeschieden. Herr Nagelsmann hat das Handtuch geworfen, die Spieler haben sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut und beim DFB herrscht das totale Chaos.“
Der Mann bedankt sich wieder für die Information und legt auf.
Fünf Minuten später klingelt das Telefon erneut. Abermals ist der Mann am Apparat und verlangt Cheftrainer Nagelsmann zu sprechen und abermals erklärt der Rezeptionist geduldig, warum das nicht gehe. Das Spielchen wiederholt sich dann noch ein paar Mal, bis dem Rezeptionisten schließlich der Geduldsfaden reißt:
„Hören Sie, guter Mann. Ich habe Ihnen gerade zum siebten oder achten Mal erklärt, dass Herr Nagelsmann nicht zu erreichen ist, weil er das Handtuch geworfen hat, nachdem sich die Deutschen bei ihrer eigenen Heim-EM gestern bis auf die Knochen blamiert haben und beim DFB nun das totale Chaos herrscht! Sind Sie etwa schwer von Begriff oder was?“
„Nein.“, antwortet der Mann. „Ich bin bloß Holländer und kann das einfach nicht oft genug hören!“
😂🤣
Ich lese deine Posts, auch die, die ich generell oder in Einzelheiten nicht richtig finde, meist sehr gern.
Aber deine Beurteilung des argentinischen Fußballs ist nicht hinnehmbar.
Gott wollte, dass sie Weltmeister werden, weil er sah, dass in ihren Reihen ein ihm ebenbürtigen spielt. Der Titel war in diesem Scheißjahr, in diesen üblen Zeiten, der einzige Lichtblick. Wie ich mich überhaupt an keine WM seit Mexico erinnere, bei der es so viele gute Spiele zu sehen gab. Nur die Kommentatoren der ÖR trübten das Bild erheblich. Ich hatte schlimmes erwartet und bekam schlimmeres. Also außer Wagner, der OK war.
Bleibt die Frage, ob man zu meinem Vortrag auch eine abweichende Meinung haben könnte?
Ja schon, aber wozu? ;o)
@ Altlandrebell:
Moin,
die gegenwärtige Demokratie insbesondere in Deutschland ist keine. Deswegen ist aber nicht das Prinzip Demokratie schlecht. Eine Demokratie braucht ja viele Dinge, funktionsfähige Medien zum Beispiel, aber auch Bürger die sich wie Demokraten verhalten. Frei nach Schiller: Was nutzt eine Verfassung, wenn es keine Bürger gibt die eine Verfassung mit Leben füllen können? Bildung und Erziehung ist nicht nur ökonomisch ein Thema, sondern auch politisch und sozial.
Fußballerisch mag ich Argentinien gar nicht, ich bin so ein bißchen Fan der Squadra Azzura und auch so ein bißchen pro Oranje, vor allem als Robben noch spielte. Warum sollte ich für den DfB sein, wenn der nicht für mich ist? Hat gar nichts mit Zugewanderten zu tun, erst recht nicht per se, was können die dafür? Aber der DfB als Organisation ist so korrupt, das widert mich einfach an und ich finde auch viele deutschstämmige Spieler sehr schnöselig. Wie auch immer, ich fand Argentinien gab mannschaftlich ein sehr geschlossenes Bild ab. Das war eine Mannschaft die funktionierte, genau wie Marokko. Und da kann die bunte Missionarstruppe mit dem Regenbogenfähnchen einfach nicht gegen an. Im Endeffekt ist Fußball immer noch ein Mannschaftssport und wie man am Wochenende gegen die Türkei gesehen hat: Der Wille entscheidet.
Wer nur ein Nationaltrikot anzieht weil es seinen Marktwert steigert der soll es lassen. Man braucht zwar auch Qualität, aber manchmal ist Mentalität einfach wichtiger.
Dass auch schon mal Spiele verschoben werden gab es schon immer und wird auch immer so bleiben. Es geht ums Geld und indirekt bei so viel Geld auch immer um Politik. Abgesehen davon halte ich den wirtschaftlichen Umbau des Fußballs seit Anfang 1990 aber auch nicht für zufällig, auch nicht die Summen die mittlerweile kursieren. Fußball als politisches Werkzeug für den gesellschaftlichen Umbau.
Zu den Sklavenhaltern. Man kann schon lange darüber streiten wer die Demokratie wirklich erfunden hat. Was die Engländer angeht, die haben die Sklaverei defintiv nicht erfunden, waren auch nie die größten Sklavenhändler, haben aber auch davon profitiert, haben den Seehandel mit Sklaven aber ganz sicher beendet. Und wenn nun ein Jefferson auch Sklaven hielt, wenn schon. Man kann nicht über vergangene Zeiten aus der Erhabenheit der Moderne urteilen. Das ist aber ein sehr weites Feld, historisch gab es auch viele weiße Sklaven und schwarze Sklavenhalter, vor allem viele arabische Sklavenhändler. Will ich hier aber nicht aufdröseln.
Bargeldobergrenzen, Digitalgeld und Co. sind genau die Themen die mir auch persönlich mit die größte Sorge bereiten. Aber ganz eindeutig kommt das nicht aus der konservativen Ecke. Das ist eindeutig etwas aus der globalistischen Ecke. Vor allem sollte keiner so tun als stecken dahinter nur Westler, von China oder Rußland haben die Menschen langfristig nichts anderes zu erwarten. Klar ist das langfristig neofeudal, die Frage ist nur wer will sowas? Und vor allem warum?
Echte Demokraten wollen das so nicht und vor allem nicht ohne die Bevölkerung mal zu fragen. Das ist ja auch ein Punkt bei der “Migration”. Wann wurde jemals das eigene Volk gefragt ob es dies so will? Daher sollte man diese Probleme nicht der Demokratie in die Schuhe schieben. In der Demokratie habe ich wenigstens noch die Chance auf ein anderes Pferd zu setzen. Und es gibt ja auch Bestrebungen das Recht auf Bargeld zu erhalten.
Wir werden uns da nicht einig. Mir wird aber auch niemand ehrlich beantworten, was denn nun besser wäre als Demokratie. Und wenn man die nicht einfach aus destruktiven Gründen zerstören will, dann müßte man ja auch mal einen konstruktiven Gegenvorschlag machen und bis zum heutigen Tag habe ich einen solchen noch nie vernommen.
Ja gut, der eine oder andere ist hier wenigstens ehrlich und präferiert China. Kommt für mich nicht in Frage. Ich wüßte aber auch nicht was der Great Reset anderes sein soll als ein Imitat chinesischer Herrschaft. Eigentlich sollte jedem der solche Gedankenspiele ablehnt klar werden wie wichtig es wäre um die Erneuerung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu kämpfen.
Meine Meinung und ich bin mir bewußt diesbezüglich in der Minderheit zu sein. Aber für mich sind westliche Werte aber auch positiv besetzt. Wenn sich die Funktionselite nicht an diese Werte hält und diese nicht mit Leben füllt, dann sind nicht die Werte schuld, sondern jene die diese mißachten. Genau wie der Jesus nichts dafür kann, wenn der Klerus sich nicht an die eigene Lehre hält.
Zum Witz, was waren das noch für Zeiten als es diese echte Rivalität gab. Irgendwie hat das alles aber ziemlich an Bedeutung verloren und ist bestenfalls noch Folklore. Habe neulich ein Interview mit Thomas Berthold gehört der meinte, die größte Veränderung beim Fußball habe es im Publikum gegeben. Früher Väter mit ihren Söhnen, heute viele Frauen, sehr viel Eventpublikum, deutlich unkritischer und eher an Stimmung interessiert als am Fußball selber. Klang für mich sehr plausibel. Der Fan als Kunde dem man Spektakel bietet. Brot und Spiele halt, nix mehr mit Arbeitersport und Dampf ablassen für Malocher. Und wer nun nächstes Jahr die Euro gewinnt und wie die DfB Elf (bei der ich mich weigere die Nationalmannschaft zu nennen) abschneidet, das ist mir schnurz. Was hat das mit mir und meiner Lebenswelt zu tun? Warum soll ich auf einmal wieder einen auf Nation machen, wo es doch sonst verpönt ist? Betreutes Nationalempfinden für Leute die im Alltag mit Nation, Volk oder Begriffen wie Nationalstolz nichts anfangen können. Eigentlich ist Fußball längst ein Sport von Anywheres inszeniert für Somewheres, die sich ihrer Identität längst nicht mehr bewußt sind.
Schöne Woche, bis die Tage
Majestyk
Da fällt mir spontan der Untertitel des neuen Buches von U. Mies ein, “der Faschismus, der keiner sein will”…
Gott bewahre uns vor der Diktatur der Kofferträger.
Wartet doch mal ab,was der gewählte Präsidet denn nun tut…Auch in Argentinien wird vor der Wahl mehr versprochen,als dann in reale Politik umgesetzt wird…
Den Dollar einführen? Der ist als Zweitwährung schon lange da, die Auslandsverschuldung lautet auf Dollar.
Wieder haben die Argentiner einen Vogel gewählt! Das geht nicht gut aus, wenn er am sersten Tag den Chinesen in die Eier tritt und die BRICS für Sinnlos hält. Eine amerikanische Figur der noch mehr Elend schaffen wird!
Beim Geld erkennt man Alle!
Warum reden sie nicht vom Deutsch Argentiner Silvio Gesell?
Dann hätten sie eine unzerstörbare Währung und Auslandschulden zahlt man nicht zurück!
Doch die Oligarchen sind die Landbesitzer, denen gehört der Boden entzogen und zur Pacht angeboten, dann ist Schluss mit Dollarschulden!
Im Wahlduett – oder eher: im Wahlkrampf – zwischen dem (arbeiter)seelenverkaufenden Systemling und dem Druidentee hat nun also der Typ gewonnen, der angeblich mit seinem toten Hund im Jenseits kommunizieren soll. Wie man sieht, haben die Massenmedien gleich mal die üblichen Dreckschleudern angeworfen – Milei hat Daddy-Issues, Milei ist korrupt, Milei hatte schon in der Schule keine Freunde, Milei ist verrückt und nennt sich ja auch „Verrückter“… @ Ronald hat recht: Abwarten und Tee trinken.
Doch in der Tat kennzeichnet den Druidentee so manche politische Absonderlichkeit: Er nennt sich Libertärer und möchte den Organhandel legalisieren, ist für Prostitution und gegen Zwangsimpfung – alles schön und gut. Aber zugleich opponiert er gegen Abtreibung und Migration. Ja wie jetzt? Entweder man ist durch und durch freiheitlich und somit immer und für jeden. Oder man ist es eben nicht. Milei stammt eindeutig aus der Kategorie „eben nicht“, denn Libertarismus nur für Einzelgruppen und die eigene Klientel ist kein Libertarismus.
Dann will er Argentiniens internationales Gewicht erhöhen und seine Unabhängigkeit stärken – aber zugleich die Beziehungen zum zweitgrößten Handelspartner China einfrieren und den US-Dollar als Währung einführen. Weil das Einführen von Fremdwährungen Ländern wie Ecuador und Bosnien ja so gut bekommen ist, ne? Das Ukraine-Fähnchen hat er in der Vergangenheit auch schon fleißig geschenkt. Aber wie viel Beinfreiheit hätte man in Buenos Aires denn noch, wenn man endgültig zum Büttel des Westens herabgesunken ist? Wer sein internationales Gewicht stärken will und dazu mit dem Westen ins Bett geht, glaubt auch an Geburtensteigerung durch Enthaltsamkeit. Da mag man für die Argentinier hoffen, dass Frau Weber recht behält und Milei zumindest außenpolitisch die bolsonarische Kehrtwende hinlegt…
Ansonsten bleibe ich bei dem, was ich hier schon am Wochenende schrieb: Ob Massa, Milei oder Messi. Es ändert sich nichts, es wird nur wie üblich „etwas schlechter“. Für die untersten Bevölkerungsgruppen natürlich wie üblich „deutlich schlechter“. Der Nullpunkt ist und bleibt eben eine relative Geschichte. Die Nullpunkte der 70er erscheinen heute bekanntlich vielen als golden glänzende Gipfel, außer vielleicht denen mit der Ungnade der späten Geburt…
Sonstiges? Ja:
Wieder mal „die“ USA und „die“ nationalen Unternehmer. Als ob es „die“ gibt. In „den“ USA „gibt“ es sicherlich genug Kreise, die auf den Herrn setzen. Vielleicht nicht Herr Blinken, aber selbst bei den „Demokraten“. Gerade, wenn er den Dollar einführen will. Und unter den argentinischen Trusts und Fabrikanten finden sich sicherlich auch genügend, die Mileis Manchester-Kapitalismus-Programm für den Río de la Plata gutheißen werden.
Ein Newcomer, aber laut Medien breit bekannt? Und – oh, er hat doch keinen Apparat? Na, umso besser, können ihn die Eliten ja erst recht bald einkaufen und einschleifen. So er nicht bald eine eigenständige Hausmacht entwickelt…
Das ist krass unfair. Die Peronisten übernahmen das Land 2003, nach einer Finanzkrise und einer Staatspleite. Da arbeiteten sich Nestor und Christina Kirchner heraus und im Jahr 2015 hatte sich das Land aus den Klauen des IWF befreit. Zur Belohnung wählten die Argentinier dann diesen Macri, unter dem es so etwa zuging:
https://www.telepolis.de/features/Argentinien-Fracking-am-Ende-4664249.html
Am Ende seiner Amtszeit war Argentinien wieder bankrott. 2018 nahm es einen Kredit von 40 Milliarden beim IWF auf, der 2021 durch einen Kredit von 53 Milliarden abgelöst wurde, dem größten Kredit , den der IWF je vergeben hat. Dann kam wieder der Peronist Fernandez. Was hatten sie denn gegen den? Seit seinem Amtsantritt 2019 hat er 40 Prozent Wachstum geschafft. Größere Korruptionsskandale wie in Brasilien sehe ich nicht. Wut weshalb?
Jetzt dieser Durchgeknallte, der die Korruption bekämpfen soll. Prima Idee. Natürlich ist die Rückzahlung des IWF-Kredits nur mit massenhaftem Elend und Verarmung zu schaffen. Wir probieren mal, ob die Argentinier so dumm sind, das selbst zu wählen. Sie sind es. Kann die noch jemand ernst nehmen?
Die Rechten mussten nochmal einen Scheit drauflegen auf das Level, das Bolsonaro markiert hatte. Ich denke mal, sie sind jetzt am Anschlag.
Natürlich hätten die Peronisten mit den umgebenden Linksregierungen kooperiert, was ja schon sehr gut begonnen hatte. Diese Knalltüte wird hingegen völlig ohne Partner dastehen. Selbst wenn Trump die Wahl gewinnt, darf er sich keine Hoffnungen machen. Trump tat nie etwas, um dem Bolsonaro das Leben etwas leichter zu machen. Kooperation kennt er nicht, er kann nur Konfrontation.
Eins ist sicher: es wird lehrreich werden.
“Da arbeiteten sich Nestor und Christina Kirchner heraus und im Jahr 2015 hatte sich das Land aus den Klauen des IWF befreit.”
Endlich hat jemand das anerkannt.
Aber die MSM hatten so sehr alles kritisiert, das der Blonde mit den blauen Augen als der neue Messi(as) erscheinte.
Ich möchte mal wissen, was an Privatisierung, Dollarisierung und Abschaffung des Sozialsystems populistisch sein soll. Privatisierung bedeutet Verschleuderung des Volksvermögens, wie wir es aus Russland und Ostdeutschland kennen. Dollarisierung ist nichts anderes als Vernichtung der Sparvermögen durch einen ungünstigen Wechselkurs. Und dass Abschaffung des Sozialsystems nicht gut für das Volk ist, dürfte wohl jedem klar sein. Dieser Typ ist ein Knecht der Konzerne, die ihm wohl den Wahlsieg finanziert und ihn propagandistisch unterstützt haben. Er ist genausowenig wie Meloni populistisch, die den Ukrainekrieg und die Russlandsanktionen unterstützt, mit ähnlichen Folgen wie bei uns, und auf Schulden und Ausplünderung von EU Mitgliedern setzt.
Kurzum, er ist so neoliberal wie die
AfD orientiert.
Die Argentinier sind nicht dümmer als die Deutschen.
Tja, die Zentralbank hat eben leider überhaupt keine Peso mehr, wenn ihr die Wallstreet keine leiht! 😉
(Fällt da nur mir etwas auf?)
Betrachtet man das Wahlergebnis, dann stellt sich mir die Frage :
In welcher geistigen Verfassung die Wähler sind?
Ein Land mit seiner Geschichte wählt dann ihren Kettensägemann…
Obwohl, schaut man heuer die Schlagzeilen an, ist das das gleiche Niveau…
“Ein Land mit seiner Geschichte wählt dann ihren Kettensägemann…”
Die Logik dahinter erschließt sich mir schon: Die Argentinier haben alle politischen Richtungen durch ohne dass es zu einem Ausweg aus der wirtschaftlichen Misere kam. Nun klammern sie sich an Einen, der alles anders machen will, als letzten Strohhalm sozusagen.
Natürlich wird auch er das Land nicht aus der Schuldenfalle (was das ursächliche Problem ist) führen können. Er wird die Sozialausgaben streichen um die Gläubiger bedienen zu können, aber das wird nicht reichen, zudem will die argentinische Reichtums-Elite weiterhin ihre Gewinne machen. Und diese Elite ist der Garant für die Gläubiger, dass Argentinien in der Schuldenfalle verbleibt. Alle Reichen profitieren aus dem (globalen) Schuldensystem.
Es ist ja nicht so, dass es groß Auswahl gibt. Das ist ja auch immer das Manko an jeder Demokratie, dass man zwar die Leute frei wählen lässt, aber die Auswahl der Kandidaten bestimmt. So ist garantiert, dass nur Narzissten, Psychopathen und Verbrecher an die Macht kommen. Deswegen bin ich auch kein Freund der Demokratie und halte dies für Schwachsinn. Eine KI gestützte Meritokratie wäre deutlich besser. Nur wer Leistung gebracht hat, darf überhaupt aufsteigen – und wer keine bringt, steigt ab. China hat das Jahrtausende lang erfolgreich praktiziert und macht dies bis heute.
Sie wollen einem Computetr vertrauen? Selbstlernend? Wer kontrolliert dessen ursprüngliche Programmierung? Wer kontrolliert ihn dann später? Da kann man auch das Orakel von Delphi auch wiedereröffen. Das ear genauso vertrauenswürdig.
Die Menschen dort müssen verzweifelt sein.
Anders ist nicht zu erklären, das jemand der offen verhaltensauffällig ist Präsident wird.
Allerdings, kennt man ja auch aus Deutschland. Gesundheitsminister, Landwirtschaftsminister, Finanzminister, Wirtschaftsminister usw.
Mal schauen, was hier wie dort, aus der Sache noch erwächst. Vermutlich nichts gutes.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich der Herr als das herausstellt was er auch schlußendlich ist: Ein total übergeschnappter Blender.
Das Titelfoto mit der Schlange, erinnert mich an die katholische Kirche!
Der Papst stammt aus Argentinien und er ist der erste Jesuit als Papst.
Wenn Bilder sprechen könnten…