Rundfunk- und Verwaltungsräte des SWR suchen das Gespräch mit Mitarbeitern, die für eine Erneuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eintreten, und brechen es dann ab, weil sie nur vertraulich reden wollen.
Die Initiative für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die Anfang April mit Kritik und Vorschlägen zu einer Demokratisierung wie Professionalisierung der ARD- und ZDF-Anstalten an die Öffentlichkeit ging, hat viele Reaktionen hervorgerufen („Corona-Berichterstattung ist größte Fehlleistung des Journalismus seit der Gründung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks“). Sie reichen von diffamierend, über wohlwollend bis zu nachfragend. Unterzeichner der Erklärung wurden vom Chef einbestellt und mit der Sache konfrontiert. Mehrere solcher Gespräche stehen noch bevor. Sanktionen sind bisher nicht bekannt geworden.
Im SWR wandten sich einige Rundfunk- und Verwaltungsräte an die Kritiker, um ein gemeinsames Gespräch zu suchen. Das wurde am 30. April auch begonnen, dann aber seitens mehrerer Rundfunk- und Verwaltungsräte nach 40 Minuten abgebrochen. Streitpunkt war die Frage, ob das Gespräch (“halb-)öffentlich” behandelt werden darf oder ob es “vertraulich” zu sein hat. Halb-öffentlich deshalb, weil der Kompromiss sein sollte, darüber zu berichten, aber keine Namen zu nennen. Selbst das ging einigen auf SWR-Seite zu weit.
Zunächst zur Erklärung: Der Verwaltungsrat ist so etwas wie die Regierung der jeweiligen ARD-Anstalt. Beim SWR hat er 18 Mitglieder, die eine monatliche Aufwandsentschädigung von 770 Euro erhalten. Hinzu kommen Reisekosten und Sitzungsgeld von jeweils etwa 100 Euro. Die Mitglieder des Verwaltungsrates sind zum Teil vom Rundfunkrat gewählt, zum Teil von den Landesregierungen entsandt.
Der Rundfunkrat ist entsprechend so etwas wie das Parlament. Er hat beim SWR 74 Mitglieder, deren monatliche Aufwandsentschädigung etwa 660 Euro beträgt, zuzüglich Reisekosten und Sitzungsgelder. Der Rundfunkrat setzt sich aus den sogenannten gesellschaftlich relevanten Gruppen zusammen. Die Parteien überwiegen, auch weil sie noch hinter bestimmten Gruppierungen stehen. Eine Wahl zum Rundfunkrat gibt es nicht, die Mitglieder werden entsandt. Unter den gesellschaftlich relevanten Gruppen finden sich auch ziemlich angestaubte bzw. real nicht mehr existente Gruppierungen wie die Vertriebenen. Platz und Stimme haben zum Beispiel auch der Bühnenverein oder der Komponistenverband. Warum aber nicht der Mieterbund? Und auch Gruppierungen wie attac, Seenotretter, Querdenker oder Kriegsgegner haben eine gesellschaftliche Relevanz, die sich in den Rundfunkräten nicht niederschlägt.
Im Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist die Besetzung des Rundfunkrates Teil der Kritik. Die Erneuerer bemängeln, dass die Beitragszahler bei der Auswahl der Rundfunkratsmitglieder nicht beteiligt sind.
Zusammengekommen waren am 30. April per Zoom-Konferenz zwölf Personen, sechs Rundfunk- und Verwaltungsräte und sechs Erneuerer. Ihre Anonymisierung im folgenden Protokoll war Teil der Verhandlung.
Rundfunkrat 1 dankt für die Möglichkeit des Austausches und bittet, dass “Sie aus der Mitte des SWR von Ihrer Intention berichten”. Man habe das Gespräch in einem vertraulichem Rahmen führen wollen, dann sei das Signal gekommen, dass man darüber berichten wolle. Das müsste man jetzt zunächst abstimmen, damit es nicht zu Missverständnissen komme.
Erneuerer 1 sagt, es freue ihn, dass das Manifest dieses Gespräch ausgelöst habe. Es sei auf große Resonanz gestoßen. In der parallel laufenden Online-Petition gebe es 11.000 Kommentare. In den Medien sei es im Grunde sehr positiv besprochen worden. Allerdings habe der Deutsche Journalistenverband DJV versucht, sie zu diffamieren und durch eine Falschaussage in die rechte Ecke zu stellen. Da die SWR-Seite auf sie zugekommen sei, wollten sie zunächst wissen, was sie sich aus ihrer Sicht als Rundfunkräte von diesem Gespräch erhoffen.
Rundfunkrat 2: “Was erhoffen wir uns? Ehrliche, ungefilterte Insides zur Stimmung im Hause SWR.” Man bekomme nur sehr gefiltert Informationen und nur aus der Hierarchie. Er freue sich auf einen offenen Austausch, indem gesagt werde, was die Kritiker bewegt. Er sei aber irritiert gewesen, dass die Webseite nur eine Schweizer Adresse habe.
Erneuerer 1 erklärt, die Homepage “meinungsvielfalt.jetzt” gebe es seit über zwei Jahren. Sie habe angefangen mit Statements von ARD-Mitarbeitern, 50 Statements von 50 Personen, das habe aber relativ wenig öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Einer der Initiatoren sei Ole Skambraks, der beim SWR angestellt war und dem im Herbst 2021 gekündigt wurde, nachdem er öffentlich Kritik an der Berichterstattung über Corona geäußert hatte. Die Adresse im Impressum sei seine Adresse.
Verwaltungsrat sagt, er habe erst über die Pressemappe des SWR von dem Manifest erfahren. Er wolle wissen, wer eigentlich dahinter stehe und was die Beweggründe sein könnten, so ein Manifest zu formulieren? “Was bedeutet das dann für unsere Aufsichtstätigkeit? Gibt es vielleicht einen blinden Fleck, den wir übersehen haben?”
Die Verwaltungsrätin will wissen: “Wie hat sich Ihre Gruppe zusammengefunden? Das scheint doch sehr heterogen zu sein. Was war Auslöser, Motivation?”
Erneuerer 1 erinnert noch einmal an den Fall Ole Skambraks. Sein offener Brief zur Corona-Berichterstattung sei beim multipolar-magazin veröffentlicht worden. Dasselbe Magazin, das die Protokolle des Robert-Koch-Institutes heraus geklagt habe. Die Tendenzen aus der Corona-Zeit seien auch auf viele andere Themen übertragbar.
Rundfunkrat 1 erklärt, er wolle gleich ein bisschen kritisch zu dem “Herrn” nachfragen, der beim SWR entlassen wurde. Wenn man ihn recherchiere, könne man das Thema auch von einer anderen Seite sehen, Stichwort: Querdenken usw. Er möchte jetzt kein Fass aufmachen, er wolle aber nicht, dass der Bezug zu diesem “Herrn” in eine Ecke gehe, wo er sagen müsse: Da habe ich schon ein Problem damit, dass das eine gewisse Tiefe annimmt. Deshalb die Frage: Was habe es denn damit auf sich? Stichwort: Querdenken, auch diese QAnon-Bewegung. Wenn sich die andere Seite darauf berufe, wäre ihm das schon auch ein Anliegen, dass wir darüber reden.
Die Personalie Ole Skambraks ist der erste schwerwiegende Versuch, sowohl auf die Agenda des Meetings Einfluss zu nehmen, als auch auf die Personen, die potentiell teilnehmen. Streng genommen ist es ein Übergriff. Mehrere Redner der SWR-Seite sprechen nur despektierlich von “dem Herrn”. Von Seiten der Erneuerer gibt es keine solchen Vorschriften, welche Themen oder Personen ausgeklammert werden sollten. Die Personalie Skambraks verrät jedenfalls, welch wunden Punkt im SWR sie darstellt.
Erneuerer 1 akzeptiert die Frage nicht und fragt zurück: “Wie setzen Sie denn Ole Skambraks in Verbindung mit Querdenken oder QAnon? Wo haben Sie denn da recherchiert? Wo steht denn da etwas?”
“Durch Googeln”, antwortet Rundfunkrat 1. Es sei aber immer schwierig, wenn eine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet werde. Er wolle das aber gern noch mal überprüfen. Er habe den Hinweis in der Presseschau für den Rundfunkrat gelesen. Man könne das Thema ausblenden und stehen lassen, er möchte aber einfach nicht, dass es dann in eine bestimmte Richtung gehe. Das fände er eine unschöne, dunkle Wolke.
Die Verwaltungsrätin gibt nicht nach und sagt, zumindest die Junge Freiheit habe sich für ihn verwendet. Sie nennt Datum und Autor eines entsprechenden Artikels.
Die Junge Freiheit ist ein Blatt der extremen Rechten. Offensichtlich wird an dieser Stelle nicht nur, dass sie sich auf die Personalie vorbereitet haben oder vorbereitet wurden. Wie selbstverständlich werden auch die manipulativen Konstruktionen der Corona-Zeit wie dann der Kriegspolitik verwendet. Das ist kein Austausch, das ist Kampf.
Erneuerer 1 erklärt, genau diese Dinge würden im Manifest thematisiert werden: Zum Beispiel der Vorwurf der Kontaktschuld wie in der Corona-Zeit. Sie haben Interviewanfragen von allen möglichen Zeitschriften und seien der Auffassung, wenn man einen offenen Austausch suche, müsse man mit allen Parteien sprechen. Kritiker würden sehr oft in eine geframte Ecke gestellt. So wie es beim Manifest mittels Desinformationen durch den Deutschen Journalistenverband versucht worden sei. Er könne nur raten, sich mit dem Brief “Ich kann nicht mehr” von Ole Skambraks inhaltlich auseinander zu setzen und dem, was vorgefallen sei beim SWR. Darauf sollte man seine Meinung aufbauen. Diese inhaltliche Auseinandersetzung würde er gerne in den Vordergrund stellen. Querdenken oder QAnon sei komplett an den Haaren herbeigezogen.
Erneuerer 2 sagt, er würde auch gerne etwas zu seinem Kollegen Skambraks sagen, weil der Umgang in gewisser Weise symptomatisch sei. Er würde aber auch etwas zu der Methode sagen wollen, wie hier die Auseinandersetzung geführt werde. Herr Rundfunkrat 1 sei schon in den Modus verfallen, wie seit vier Jahren, dass Kritik stigmatisiert wird oder dass Nebenschauplätze aufgemacht werden. Er habe sich aber zunächst gemeldet, weil bisher nicht geklärt worden sei, wie mit diesem Gespräch umgegangen werden soll: öffentlich oder vertraulich? Seine Haltung sei, er führe so ein Gespräch strikt öffentlich, Rundfunkrat und Verwaltungsrat seien öffentliche Einrichtungen, der SWR ein öffentlicher Arbeitgeber, die Gesprächspartner seien öffentliche Personen, sie als Medienschaffende seien öffentliche Personen und das Manifest sei auch ein öffentliches. Nun gebe es in ihren Reihen Leute, die in einer anderen Lage seien, die den Schutz der Anonymität brauchten, weil nach wie vor Repressalien stattfinden, Ole Skambraks sei das beste Beispiel dafür. Die haben dann das Interesse, dass sie in einer vertraulichen Position sind. Ihre Formel sei deshalb: Dieses Gespräch findet öffentlich statt, damit auch darüber berichten werden kann, konkrete Namen werden aber nicht genannt.
Der Verwaltungsrat sagt, er sei hier als xyz. Er sei nicht hier als Gremium, also nicht als Verwaltungsrat. Für den Verwaltungsrat und den Rundfunkrat sprächen die Vorsitzenden. Für ihn sei klar gewesen, dass es ein nicht-öffentliches Gespräch sei.
Wenn es darum gehe, dass man mit einem Verwaltungsrat namentlich gesprochen habe, sei er unter anderen Voraussetzungen hier eingetreten. Dann müsse man das klären. Er finde es aber schade, dass wir nicht über den Inhalt redeten. Er würde gerne über die Vorwürfe reden und nicht über ehemalige Mitarbeiter des SWR, über deren Entlassungsgründe er nicht reden dürfe, weil es um personalrechtliche Dinge gehe. Er sei nur bereit zu einem Gespräch als xyz, nicht in Funktionen.
Rundfunkrat 2 meint, über Inhalte zu berichten, aber nicht, wer was gesagt habe, fände er eine salomonische Lösung. Er sei auch nicht in irgendeiner Funktion hier, ihn interessiere es einfach. Er sei durchaus der Meinung, dass da einiges schieflaufe. Er würde auch den “Herren” ausblenden wollen, das sei vielleicht der Kristallisationspunkt gewesen, aber letztlich sei die Ursache eine andere, vielleicht eine systemische und die sollte man prüfen und vielleicht auch Einfluss nehmen auf Gremienmitglieder. Aber jetzt gehe es ihm erst einmal darum zu verstehen, was da denn laufe. Er kapiere es nicht.
Kopfschütteln bei Frau Verwaltungsrat. Sie seien nicht hier in ihrer Funktion als Verwaltungsräte, insofern könnte man nicht sagen, ein Gespräch mit Verwaltungsräten geführt zu haben.
Rundfunkrat 2 widerspricht: “Sie können mit Mitgliedern vom Verwaltungsrat sprechen, selbstverständlich.”
Erneuerer 2: “Frau xx, hätten Sie denn an so einem Gespräch teilgenommen, wenn Sie nicht Verwaltungsrätin wären?”
Verwaltungsrätin: “Nein.” Sie sei aus einem anderen Hintergrund bei diesem Gespräch mit dabei. Nach dem Verlauf, den es bisher nehme, werde sie sich wieder ausklinken. Sie habe den Eindruck, es gehe hier nicht um Inhalte, worum es ihr gegangen wäre, sondern es gehe darum, in irgendeiner Weise öffentlich für Furore zu sorgen. Dafür stehe sie nicht zur Verfügung.
Erneuererin 1: “Sie sagen, Sie wollen über Inhalte reden, sind aber diejenige, die als erstes sagt, die Junge Freiheit habe über uns geschrieben.” Niemandem könne man verbieten, dass über einen geschrieben werde und dass sich irgendjemand mit einem beschäftige. Dieses Argument sei eben kein inhaltliches, sondern typisch: Weil irgendjemand, der nicht passe, einen zitiert habe, wird man deswegen in Zweifel gezogen. Insofern wäre es schön, jetzt mal über Inhalte zu sprechen.
Rundfunkrat 1 schlägt vor, dieses erste Treffen als “vertraulich” zu handhaben. Man könne jetzt nur die Claims abstecken und sondieren. Danach könnten sie für sich entscheiden, ob das eine Basis für weitere Gespräche sei. Und dann könnten alle Folgegespräche wirklich mit einem öffentlichen Charakter geführt werden.
Erneuerer 3 sagt, den Fall Skambraks kannte er gar nicht. Aus Ostdeutschland seien sehr viele vertrauenswürdige Personen bei dem Manifest dabei, wie die ehemalige Rundfunkrat-Vorsitzende des NDR. Die haben mit Querdenken, QAnon oder so rein gar nichts am Hut. Er habe auch im Manifest keinerlei Bezüge zu irgendwelchen verschwörungstheoretischen Äußerungen gefunden und dergleichen. Er habe vielmehr die Benennung von ganz interessanten Problemen gefunden, mit denen sich derzeit der Öffentlich-rechtliche Rundfunk und auch die Belegschaften herumschlagen. Das sei für ihn der Grund gewesen zu unterzeichnen. Er erkläre sich nicht mit jedem Punkt und jedem Satz solidarisch. Das sei egal. Für ihn sei wichtig, dass er an einem seriösen Diskussionsangebot teilhaben dürfe. Das Manifest habe erstaunlicherweise sehr viele Schnittmengen mit einem ausführlichen Bericht, den der NDR im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben habe, nämlich den sogenannten Klimabericht. Da gehe es weniger um das Wetterklima, als um die Atmosphäre im NDR. Und die Probleme, die dort benannt werden, finde er eben zu einem großen Teil in diesem Manifest wieder.
Erneuerer 2 ist mit der rein vertraulichen Handhabung des Gesprächs nicht einverstanden. Er erinnert an die Formel: öffentlich, aber keine Namen nennen.
Verwaltungsrat: “Das sind verschiedene Dinge. Ich kann mir auch vorstellen, im Verwaltungsrat zu sagen, wir haben uns getroffen. Meinen Sie mit öffentlich: Sie schreiben’s auf Ihren Blog?”
Erneuerer 2: “Genau.”
Verwaltungsrat: “Ok, Sie wollen danach eine Berichterstattung raushauen.”
Erneuerer 2: “Das weiß ich noch nicht.”
Verwaltungsrat: “Dann schließe ich mich Frau xx an: Dann bin ich raus. Dann müssen wir auch nicht über Inhalte reden.”
Erneuerer 2: “Aber Sie argumentieren jetzt inhaltlich. Das müssten Sie begründen. Sie unterstellen uns jetzt etwas.”
Verwaltungsrat: “Ich unterstelle Ihnen etwas, ja. Dass Sie es veröffentlichen wollen auf einem Blog, dass Sie mit uns geredet haben. Aber ich erkenne den Mehrwert nicht, weil ich mit Ihnen über die Vorwürfe reden möchte, die Sie gegenüber dem Öffentlich-Rechtlichen gemacht haben. Weil ich gewisse Tendenzen, die Sie dort provozieren, auch erkenne. Ich erkenne eben nicht den Mehrwert, dass im Internet lesbar ist, dass wir uns unterhalten haben. Ich blogge ja auch nicht, wenn ich mit xy ein Bier trinken war und wir in einer öffentlichen Kneipe gesessen sind.”
Erneuerer 2: “Ich sehe den Mehrwert der Nicht-Öffentlichkeit nicht. Dann hat das Gespräch nicht stattgefunden.”
Verwaltungsrat: “Das entscheide ja ich. Sie können das für sich entscheiden, aber ich entscheide das für mich.”
Erneuerer 2: “Aber dann ist es, als ob es das Gespräch nicht gegeben hat. Und was berichtet wird, hängt doch von Ihnen ab, was Sie inhaltlich beitragen. Warum haben Sie denn Angst vor der Öffentlichkeit?”
Verwaltungsrat: “Ich habe es erklärt.”
Verwaltungsrätin: “Ich glaube, man braucht es nicht mehr weiterführen. Die Sache ist erledigt. Ich klicke mich aus und wünsche noch einen angenehmen Abend.”
Rundfunkrat 1: “Da schließen wir uns, glaube, alle an.”
Rundfunkrat 1, Rundfunkrat 2, Verwaltungsrat und Verwaltungsrätin klinken sich kollektiv aus und verlassen das Meeting. Es sind aber nicht “alle”, denn Rundfunkrat 3 und Rundfunkrat 4 bleiben weiter in der Runde.
Erneuererin 2 wendet sich an die verbliebenen zwei Rundfunkräte und bedankt sich, dass sie noch dabei sind. Sie findet es schade, dass es so ausgegangen sei. Sie hoffe, noch einmal eine Grundlage zu finden, das neu anzugehen.
Rundfunkrat 3 sagt, er habe ebenfalls ein hohes Interesse, sich mit den Kritikern auszutauschen. Ihn treibe die Frage um, warum der Rundfunkrat öffentlich so unter Beschuss aus vielerlei Richtungen stehe. Er plädiere aber auch für einen gewissen vertraulichen Rahmen, weil der einen gewissen Schutzraum darstelle. Er möchte jedenfalls nicht im Internet lesen, dass er sich als Rundfunkrat ausgetauscht habe. Die Rundfunkräte seien in einer schwierigen Situation, sie kriegen in den Rundfunkrat-Sitzungen nur die Meinungen der Verantwortlichen mit. Es sei für sie aber wichtig, viele Perspektiven kennen zu lernen.
Erneuerer 1 zeigt sich perplex über das fluchtartige Verlassen der vier. Er hatte das Gefühl, dass es auch Gemeinsamkeiten gab und dass die Formel: “öffentlich, aber ohne Namensnennung” auf Zuspruch fiel. Dass man einfach auf den Knopf drücke und weg sei, hätte er sich eigentlich nicht vorstellen können.
Auch Erneuerer 3 sagt, er sei als Privatperson hier und könne den Rückzug durchaus verstehen. Wenn man wisse, wie die Rundfunkräte ticken, wisse man auch, welches Konfliktpotential durch Veröffentlichungen hervorgerufen werden könne. In so einer kleinen Runde eine gewisse Vertraulichkeit an den Tag zu legen, habe auch nichts mit Feigheit zu tun.
Rundfunkrat 4 sagt: Was sich die Vertreter des Manifestes vielleicht nur schwer vorstellen könnten, sei, in welcher Situation, auch psychologisch, man als Rundfunkrat sei. Alle Kontakte mit Manifest-Unterzeichnern würden mit Argus-Augen beobachtet. Es werde insinuiert, sich von dem Brief der Manifest-Gruppe zu distanzieren. Er ahne schon, was im Rundfunkrat für Worte fallen, wenn dort irgendwelche Indiskretionen laut werden.
Erneuererin 1 sagt, sie komme aus dem Osten und fühle sich derzeit oft an die Endzeiten der DDR erinnert. Sie finde es erschreckend, wenn gesagt werde, dass es für Rundfunkräte und Verwaltungsräte ganz heikel sei, mit einer Gruppe wie ihnen in Verbindung zu treten. Offensichtlich habe man Angst vor Kontaktschuld. Da alle, die Kritik anbringen, die falschen seien, gehörte man natürlich zu den falschen. Insofern überrasche sie diese Entwicklung nicht wirklich. Sie habe nur nicht damit gerechnet, dass diese Denkweise selbst bei jemandem vorherrsche, der auf sie zukomme und sage, sie würden gerne mit einem reden.
Für Erneuerer 2 war der Vorgang in gewisser Weise ehrlich. Vertraulichkeit stelle eine Riesenfalle dar, weil es dann keine Verantwortung mehr gebe für das, was man sage. Er erinnert an die Anwürfe von Rundfunkrat 1 gegen Ole Skambraks. Wenn sie unter dem Vorzeichen der Vertraulichkeit geäußert werden, könne man nicht einmal mitteilen, dass so etwas gesagt wurde. Auch das Gespräch selber hätte nicht stattgefunden, wenn es das öffentliche Manifest nicht gegeben hätte. Am besten wäre sowieso ein Gespräch mit dem gesamten Rundfunkrat, eine Personalversammlung oder ein Runder Tisch Corona im SWR, live übertragen.
Erneuerer 1 wirft die Frage auf, ob man das Gespräch nun gar nicht mehr machen solle oder doch unter Vertraulichkeit. Es ad acta zu legen, fände er falsch.
Erneuererin 1 meint, drei Viertel der Runde seien interessiert gewesen, etwas zu hören. Sie schätzt, zwei bis drei Leute haben sich zugeschaltet, um herauszubekommen, wer ist da? Sie wisse vom RBB, dass die wichtigste Frage sei, wer die 33 Personen sind, die anonym unterzeichnet haben.
Erneuererin 2 sagt, das Gespräch sei für sie ein großes Anliegen gewesen, weil die meisten nicht wissen, was im Hause SWR los sei, wie es ihnen die letzten vier Jahre ergangen sei und was der Krisenstab mit ihnen gemacht habe.
Erneuerer 2 sagt, man habe heute live erlebt, warum es das Manifest gibt.
Rundfunkrat 3 sagt, bevor er sich ebenfalls verabschiedet, er habe Verwandte und Freunde, die das System ARD auch anzweifeln.
Erneuerer 4 findet das Verhalten der Rundfunk- und Verwaltungsräte merkwürdig. Man habe Angst vor Öffentlichkeit, meckere aber, dass das Manifest so viele anonyme Unterschriften trage. Die Rundfunkräte sind für ihn nur Abnicker.
Transparenznotiz: Ich arbeite seit 35 Jahren als freier Mitarbeiter für die ARD und auch für den SWR. Beim Zoom-Meeting war ich eine der sechs Personen auf Seiten der Erneuerer. Das Manifest habe ich nicht unterzeichnet.
Ähnliche Beiträge:
- Ministerpräsidenten und Intendanten: Die wahre Gefahr für die Öffentlich-Rechtlichen
- Von der Hoheit der Straße
- “Corona-Berichterstattung ist größte Fehlleistung des Journalismus seit der Gründung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks”
- »Anders zu berichten hätte geheißen, zu fälschen«
- Krankenhaus-Transparenz verschärft Konkurrenz – auf dem Rücken der Patienten
Wenn der ÖRR so tickt wie die 4 Wegläufer und Druck entsteht, wenn mit Kritikern öffentlich spricht, wundert nix mehr.
So wird der ÖRR zum Sprachrohr einer gefilterten Meinung auf Linie.
Damit verliert er eine großen Teil seines Werts und wird zu Recht in Frage gestellt. Wenn er sich nicht reformieren will, wird er über kurz oder lang obsolet.
Sie sollten mal nachschauen, wie es der DDR erging.
Im Fall der DDR gab es einen Nachbarstaat, wo tagsüber mit D-Mark gewedelt wurde und nachts träumten viele, dass sie gemeint seien und sie den D-Mark-Luxus bekommen sollten.
Heute spielen die Verwaltungsräte das übliche Machtspielchen, Redebereitschaft zu signalisieren, aber wenn die Themen und erlaubten Narrative nicht von ihnen ausgewählt werden, ihr Framing nicht greift oder die Diskussion nicht in die von ihnen erwünschte Richtung läuft, eben abbrechen oder gar nicht erst ernsthaft angefangen wird.
Super, das Kurzgespäch zu lesen.
Vollständig dem Markt aussetzen. Dann nach etwas Zeit, unter striktem Verzicht auf ehemalige Führungskräfte, viel kleiner neu schaffen was ggf. fehlt. Dabei darf auf keinen Fall jemals wieder etwas entstehen wo das Zahlvieh keinerlei Einfluss nehmen darf.
Ich bin sicher, für anständigen Journalismus würden Leute Geld bezahlen. Der Rest kann nicht nur weg, der muss weg wenn wir Demokratie auf Basis eines informierten Souveräns wiederhaben wollen.
Im Prinzip würde ich ja zustimmen, aber eine Reform ist nicht gewollt. Zu viele profitieren vom derzeitgen öffentlich-rechtlichen Rundfunk une für die Politiker iwt ein zahmer Rundfunk wünschenswert um die eigenen Botschaften zu verbreiten, und den angeblichen Souverän für dumm zu verkaufen. Für eine Änderung müsste der Beitragszahler schon selbst sorgen. Jede Kritik wird folgerichtig abgewehrt oder ignoriert, wie wir hier gelesen haben. Der Krug muss wohl brechen bevor sich etwas ändert.
Wir sind da gar nicht so verschiedener Meinung 🙂
“Vollständig dem Markt aussetzen…”
der “Markt” ist keine Lösung, erinnert an die Parolen zu Beginn des neoliberalen Aufbruchs samt Negation eines gesellschaftlichen Zusammenhangs: “die Privaten könnens besser”. Was die besser können ist abgreifen bei gleichzeitiger Verschlechterung der Bedingungen, deren “Verbesserung” die nächste Preisrunde einläutet.
Es muß sich grundsätzlich etwas ändern, nicht Lobbyisten und Pfründeverwalter sollen die Richtung bestimmen, sondern ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk muß Sache des Souveräns sein, der entscheidet über die aufzubringenden Kosten und damit über die Inhalte und Formate. Dafür braucht es neue Formen der demokratischen Teilhabe.
Bei diesem speziellen Problem ist der Markt durchaus eine Lösung. Es kaufen nur noch Leute die unbedingt von ihrem Fernseher kostenpflichtig angelogen werden wollen, das wird das Problem lösen. Die weitere Vorgehensweise habe ich ja skizziert. Ich bin sonst kein “der Markt wirds richten” Anhänger.
Was würde das denn ändern? Die kommerziellen Medien sind doch 1:1 in ihrer “Berichterstattung”!
RTL/ntv (Nikolaus Blome) etc. die privaten Rundfunksender, die großen namhaften Zeitungen von Spiegel über Zeit bis zu den Tageszeitungen. All diese Kampagnenmedien sind “dem Markt ausgesetzt”!
Es ist ein großer Irrtum, daß “Markt” = “demokratisch” sei.
Niemand hat behauptet daß der Markt demokratisch ist. Aber man würde dann für die Desinformation nicht mehr zwangsweise zur Kasse gebeten. Ignorieren kann ich den privaten Ranzfunk ganz hervorragend, der ÖR tritt mir dagegen die Tür ein wenn ich ihn komplett ignorieren will. Ich finde, das ist ein erheblicher Unterschied.
Die Geheimnisstuerei kommt mir bekannt vor. Hab ich schon mal in einem Buch über die Mafia gelesen.
Es ist unerträglich, wie sich so manche verhalten. Erst unterstellen sie einem etwas, wenn man die Unterstellugn zurückweist, tun sie so, als on sie das nicht getan hätten und grundlos angegriffen worden wären. Derartiges Verhalten ist nicht kindisch, nein, viel schlimmer, es ist eines denkenden Menschen unwürdig. Diese Menschen agieren in meinen Augen schlichtweg wie Propagandaroboter. Haben die überhaupt irgendeine Emotion, irgendein menschliches Verhalten? Sie plappern das nach, was ihnen die Propagandisten vorplappern, die ebenfalls nicht zur Diskussion bereit sind. Dieses ganze Gehabe um öffentlich oder nicht ist bezeichnend. Sie scheuen das Licht wie … ich sage es besser nicht. Mit solchen Menschen könnte ich auch nicht reden, da müsste ich dauernd kotzen, wie arrogant und gleichzeitig ideologisch und dümmlich die daherkommen. Wenn in den oberen Etagen des ÖRR nur solche Pappenheimer und Pappenheimerinnen sitzen, ist der ÖRR erst reformierbar, wenn alle von ihrem Posten weg sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gaslighting
Es ist nicht vorstellbar, dass der ÖR, der personell und intellektuell so aufgestellt ist, sich reformieren wird. Er wird untergehen und ich bin keineswegs froh darüber. Ich habe die bundesdeutschen ÖR zu einer Zeit schätzen gelernt, als ich, da ich in der DDR lebte, noch nicht mal für sie zahlen muste. Nicht, dass man denkt, dass ich das Bild der Welt, wie die es zeichneten, für das einzig wahre und richtige gehalten habe. Aber es gab so viele verschiedene Stimmen, die es ermöglichten, sich selbst ein Bild zu machen. Die meisten der eigenen Medien in der DDR waren ob ihrer Ödnis und Penetranz für mich schon lange vor 89 raus. Und ich war kein Gegner der DDR, war sehr rot und gehörte immer zu denen, die aus dem Projekt was gescheites machen wollten.
Mittlerweile ist meine Haltung zu den Staatmedien der BRD genau die Gleiche, wie zu denen der DDR. Sie finden nur noch gelegentlich statt. Schon der Ton der gekünstelten Betroffenheit, wie er dort vorherrscht, wo informiert werden müsste, ist nicht mehr zu ertragen. Selbst wenn sie die Wahrheit verbreiten würden, was nur noch selten passiert, wäre es unerträglich.
Wie gesagt, glaube ich nicht, dass die überleben . Aber es wird auch kein “schöner Tod “. Eher ein langsamer und schmerzhafter.
Ich weiß zwar aus Erfahrung mit einer anderen Ostdiktatur daß dort bis 1989 mehr gelogen wurde als im Westen, aber spätestens bei der Friedenswahrung in Jugoslawien, also der Berichterstattung darüber war mein Wille zur finanziellen Unterstützung des ÖR nur noch in homöopathischen Dosen vorhanden. Daß es als Alibi zur Propaganda immer auch ein paar wenige, tief vergrabene gute Berichte (“Es begann mit einer Lüge” für obiges Beispiel) gibt heilt das Problem nicht.
Insofern kann und soll der ÖR von mir aus sterben, je früher desto eher ist Platz für etwas neues.
Deinen Kommentar finde ich ausgezeichnet. Ich möchte ihn, sozusagen von anderer Seite her (Westberlin), ergänzen.
Du schreibst:
„Aber es gab so viele verschiedene Stimmen, die es ermöglichten, sich selbst ein Bild zu machen.“
Das war ein Vorteil in Berlin. Mit meinem alten, tragbaren Schwarzweiß-Fernseher konnte ich DDR1 und 2, ARD und ZDF empfangen, sowie, etwas verrauscht, auch AFN. Mit meinem alten Radio hatte ich auch Polizeifunk-Empfang. Den SFB schauten seinerzeit nur Hardcore-Fans („Hallo Nachbarn“).
Gerhard Löwenthal (ZDF-Magazin) mit Karl-Eduard von Schnitzler (Der schwarze Kanal) zu kontrastieren, das war ein Vergnügen. (Meiner Ansicht nach hat Schnitzler gewonnen.) Tagesschau vs. Aktuelle Kamera – da würde ich sagen unentschieden. Ein leichtes Plus für West-TV würde ich bei Günter Gaus und Peter Scholl-Latour sehen, das umgehend durch den „Internationalen Frühschoppen“ wieder eingerissen wurde (immerhin waren in der Zeit weder Weinbrand noch Tabak im ÖrR verboten).
Einschränkung: In meiner Studienzeit habe ich nur TV geglotzt (Nina Hagen), wenn ich nicht in einer Bibliothek recherchiert, zu Hause gelesen oder in Arbeitsgruppen diskutiert habe oder mit Freunden in diversen Lokalen unterwegs war. Mir sind also nicht alle Sendungen bekannt.
Eines dieser Lokale war übrigens das „Kuckucksei“ in der Wrangelstraße (Kreuzberg). Von einem Kollektiv betrieben (die Mehrzahl aus Ostberlin). Am „Tag des Mauerfalls“ hatte dieses Kollektiv den umgekehrten Weg ausprobiert, ohne Pass von West nach Ost, kam ungehindert zum Alex und wieder zurück. Fand ich eine nette Aktion.
„Die meisten der eigenen Medien in der DDR waren ob ihrer Ödnis und Penetranz für mich schon lange vor 89 raus.“
Dito für West-Medien.
„Und ich war kein Gegner der DDR, war sehr rot und gehörte immer zu denen, die aus dem Projekt was gescheites machen wollten.“
Als junger Mensch hatte ich nix gegen die DDR, ich kannte sie nicht, verwandschaftliche Beziehungen dorthin hatte ich auch nicht, ich konnte mir sozusagen in aller Ruhe alles anschauen.
Bei meinen Ausflügen nach Ostberlin genoss ich die günstigen Preise im ÖPNV (jedes „Ticket“ habe ich bezahlt, obwohl „Schwarzfahren“ sehr einfach möglich gewesen wäre) und in Lokalen (als armer, stets hungriger Student) konnte ich endlich mal etwas essen und in geselliger Runde fröhlich trinken.
Manches kam mir etwas spießig vor, die meisten Menschen jedoch als sehr herzlich.
Und selbst zum Thema „Volkspolizei“ kann ich nichts Gehässiges beitragen. Die haben sich mir gegenüber sehr anständig verhalten, selbst als ich einmal ohne Nummernschildbeleuchtung über die Autobahn fuhr. (Vielleicht hatten sie auch bloß Mitleid mit meiner damaligen Schrottscherbel.)
„Rot“ war ich auch, im damaligen Sinne von „links“, jedoch stets mit dem Hang zum (echten) Libertären. Sagen wir mal, KPD-Programm von 1956 + Mujeres Libres. Nur so als erste Idee.
„Selbst wenn sie die Wahrheit verbreiten würden, was nur noch selten passiert, wäre es unerträglich.“
Dazu nur kurz: Die Verbreitung von Wahrheit soll nun als „Desinformation“ gelten, wenn dadurch Herrschaft infrage gestellt würde (Vorschlag der „Grünen“). Nicht mal der Wetterbericht bleibt von Propaganda verschont, man sollte den tschautscheskischen Wetterfake nennen.
Dass der Berliner Senat, statt anzustreben, eine (wirklich) vereinigte Hauptstadt zu organisieren, seit Jahrzehnten stets denselben (West-)Mist fabriziert, zeigt: „system is corrupt“.
Der SFB hatte aber SF-Beat und das war für mich, der ich das wahrscheinlich von Anfang an, seit 1967, gehört habe, ziemlich wichtig. Ulrich Herzog (oder war es Lange? ) , einer der drei Anfangsmoderatoren, erzählte kurz vor seinem Tod, dass es für die Initiatoren ein Argument war, dass es vorher schon mit DT64 in der Zone ein Jugendprogramm gab. Er berichtete, dass die Strukturen im SFB damals arg verkrustet waren und einige Häuptlinge schon sehr lange vorher Rundfunk gemacht hatten. In sehr üblen Zeiten. Und auch, dass man , wenn man zu “links” war, schon mal ein paar Wochen nicht ans Mikrofon durfte.
Die hatten aber, und da konnten wir im Osten nicht mithalten, die klar bessere Musik. Irgendwann in dieser Zeit hatte Hager, einer der wirklich wichtigen Bonzen, erklärt, dass, wer Beatles hört und Kafka liest, für den Sozialismus verloren sei. Ich habe beides gemacht und für gut befunden und bin mir doch ziemlich sicher, dass der Sozialismus nicht daran gescheitert ist. Es wird auch zu kurz greifen, wenn man sein Scheitern an bornierten Bonzen festmachen will, aber mehr Anteil daran als Kafka haben sie schon.
Hab vielen Dank für deine Erzählung von der ” anderen Seite” unserer Stadt. Die war mir durchs Radio – ich habe nie viel tv gesehen, hatte Jahrzehnte lang nicht mal ein eigenes Gerät – schon vertraut, als die Grenze fiel. Wir sind dann an die Stätten “unserer Träume” gezogen. Das war nicht das KDW oder der Kudamm sondern das LOFT, das Metropol, das Kantkino, die Neue Welt in der Hasenheide usw. Als wir dann Geld hatten, fielen wir über “2001” in der Kantstraße her. Deine Gegend, also Kreuzberg hinter der Oberbaumbrücke, war es auch, wo wir zum ersten Mal den Westen sahen. Übrigens etliche Zeit nach der Öffnung der Grenze und an einer Bank, wo wir das Begrüßungsgeld holten, stand ein Graffiti : “Was sie euch heute schenken, nehmen sie euch morgen mehrfach wieder weg ” Ich ahnte schon, dass die Schreiber recht behalten könnten.
Aber es war gut, Westberlin zuerst um den WrangelKiez herum gesehen zu haben. Ich habe es da als “meine” Stadt wiedererkannt, anders als Charlottenburg oder Wilmersdorf, was mir damals noch sehr fremd erschien.
Geht es inzwischen nicht vielmehr um “die Angst der Öffentlichkeit vor den Öffentlich Rechtlichen”!?
Magst Du das erklären? Wovor genau sollte die Öffentlichkeit Angst haben? Ja, die lochen Dich ein wennst nicht zahlst, aber das ist eher ein Grund auf das Ende der Organisation hinzuarbeiten.
Vielleicht ist Angst nicht das richtige Wort: eher angewidert sein von den Zumutungen eines Programms dass in der Regel jedermanns Intellekt beleidigt!
Angewidert sein kann ich unmittelbar nachvollziehen, vielen Dank.
Das ist ein typisches Beispiel, wie Kommunikation nicht gelingt, wenn beide Seiten eine paranoide Haltung einnehmen und von der Gegnerseite stets erwarten, sie wolle ihm schaden. Vielleicht sollte nächstes Mal eine externe Moderation vereinbart werden, damit die Scharfmacher von beiden Seiten ein Stückchen eingefangen werden können. Mir ist hier besonders Erneuerer 2 negativ aufgefallen, der seinen Blog anscheinend tatsächlich als Druckmittel und Mittel zur Profilierung nutzen wollte. Das eigene Ego, sich als tollen Vorkämpfer im Blog präsentieren zu können, war also mal wieder wichtiger. Natürlich kann man auf der anderen Seite auch die vorurteilsbehaftete Rundfunkrätin kritisieren, aber in den anderen Kommentaren bekommt die Seite der Rundfunkräte schon genug Kritik ab. Deshalb fokussiere ich meine Kritik hier an den Erneuerern.
Was sprach dagegen, sich auf eine Vertraulichkeit des Gesprächs einzulassen? 5 der 6 Rundfunkräte schienen ehrlich interessiert daran, Kritik jenseits ihrer sonstigen Informationsquellen zu verstehen. Da könnten dann die Erneuerer auch ein bisschen mehr Geduld zeigen und erstmal eine kleine Kommunikationsbasis versuchen aufzubauen. Aber so werden nun beide Seiten ihrer Community mitteilen, dass sie es versucht hätten, aber mit der anderen Seite könne man leider nicht vernünftig reden. Und wenn keine Kommunikation stattfindet, wird sich jede Seite noch höher verbarrikadieren und es bleibt beim Status Quo.
– 5 der 6 Rundfunkräte schienen ehrlich interessiert daran, Kritik jenseits ihrer sonstigen Informationsquellen zu verstehen. –
Diese Heuchelei kennt man zur Genüge. Man zieht die Gespräche so lange hin, bis sie sich totgelaufen haben.
Ohne Öffentlichkeit geht da nix. Erinnert mich an die Aufklärungsrunden zum Kindesmissbrauch in der RK-Kirche. Als es darum ging wirklich aufzuklären, wurde das ganze von der RK-Seite storniert.
Wenn es nur um Reformen geht, nennt man dieses Vorgehen den synodalen Weg:
https://www.youtube.com/results?search_query=norbert+l%C3%BCdecke
Ich sehe das ein wenig differenzierter und meine, egal, wie solche Gespräche verlaufen, der ÖRR ist von innen heraus nicht reformierbar. Auch, weil jeder, der im ÖRR etwas zu sagen hat, um seine Pfründe kämpfen wird, auf Teufel komm raus.
Vergleichbar ist das mit der damaligen DDR, die auch “abgewickelt” wurde, weil sie nicht zu reformieren war. Dazu hat der Wille beim Souverän gefehlt…
“Wille” ist hier ein gutes bzw. schlechtes Stichwort, aber als Name. Wenn man sich die Karriere der Dame ansieht bekommt man Zweifel am Ausmaß der Abwicklung der DDR.
“5 der 6 Rundfunkräte schienen ehrlich interessiert…”
Verstehe ich das wirklich so falsch, oder läuft nicht diese so plump geheuchelte Gesprächsbereitschaft und das vorgetäuschte Interesse an Kritik einzig und allein auf den Punkt hinaus:
WER steckt hinter euch, welcher “Querdenker”-Sekte huldigt ihr? QAnon? Oder werdet ihr von Putin bezahlt? Los GESTEHT endlich, ihr Verräter!
Wenn ich das lese, was diese “Räte” von sich geben, kommen mir Phantasien mit nem Baseballschläger…
…und begeben sich mit Gewaltphantasien dann auf die gleiche Ebene wie die Bundesregierung, die auch angesichts des “bösen Putin” meint, dass nur Gewalt helfen könne und Verhandlungen sinnlos seien. Also Taurus-Raketen als Lösung für den ÖRR statt Verhandlungen?
Du vermeidest es hier, Ursache und Wirkung klar zu benennen. Gewaltphantasien sind allenfalls Folge real ausgeübter Gewalt.
– Na klar. Das ist die übliche Hetze gegen Blogs, dass sie nur zur Selbstbeweihräucherung und aus Profilierungssucht betrieben würden. “anscheinend” ist das eine böswillige Unterstellung. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Da macht ein Journalist einen Blog, offenbar weil er die Wahrheit in den ÖRR nicht mehr sagen und veröffentlichen darf, und dann wird ihm hier Profilierungssucht unterstellt. Dabei ist es die einzige Möglichkeit noch kritisches unzensiert zu veröffentlichen. Und natürlich ist Öffentlichkeit ein Druckmittel, war es schon immer. Aber in diesem Fall ist es doch ein Gegendruckmittel der Ohnmächtigen, gegen die Deutungshoheit der ÖRR. Und selbst das wird von Helmchen durch den Dreck gezogen. siehe Ronald: “Ihr seid Dreck, wenn wir das sagen!“
Wurde doch gesagt. Dann hätte das Gespräch nie stattgefunden. Das wäre so als hätten die Kritiker eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnet. Damit hätte der Rundfunkrat und Verwaltungsrat sein Hauptziel schon erreicht, den Protest nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen.
– Die Aussage man wolle sich auf andere Wegen informieren, ist doch mehr als verlogen. Wer hat Ole Skambraks denn entlassen, das waren doch die Kumpels des Verwaltungsbeirats und der Rundfunkräte. Sollen sie doch die Chefs fragen, die die Entlassungspapiere unterzeichnet haben. Stattdessen spielt man Unwissenheit vor. Man kann es auch anders ausdrücken: Hätten sie sich nicht so einen hierarchischen an feudale Strukturen erinnernden Elfenbeinturm gebaut, dann hätten sie auch weniger Probleme an ungefilterte Informationen zu gelangen.
Das klingt jetzt aber sehr nach Helmchen Habeck. Wer hat hier denn keine Geduld gezeigt und demonstrativ das Gespräch verlassen. Das mit dem Verweis auf “Geduld” den Kritikern in die Schuhe zu schieben, ist klassische Täter-Opfer Umkehr.
Lange Zeit war ich dafür,einen ÖRR zu haben.Trotz sehr vieler negativer Beispiele,wie Rundfunk und Fernsehen nicht sein dürfen.Dann kam eine Sendung des ZDF „Aspekte“.Dort wurde ein Schriftsteller mit bengalischen Wurzeln vorgestellt.Bei seinem Weg vom Bahnhof einer Ostthüringer Universitätsstadt zur Innenstadt (ca 600m )sei er mehrmals von Nazihorden überfalle worden und nur knapp mit dem Leben davon gekommen.Als er sich in seiner Not in ein türkisches Restaurant flüchten wollte,sei er von dessen Besitzern hinausgeworfen worden,da diese keinen Ärger mit den Nazis wollte…An der ganzen Geschichte war bis auf die Existenz des Schriftstellers Alles erlogen. Der Betreffende hat dann in einem ausführlichen Brief glaubwürdig geschildert,wie er vom ZDF betrogen und benutzt wurde…Er war übrigens mit dem ZDF-Filmteam zum ersten Mal in seinem Leben in besagter Stadt!
Es gab eine Einladung des örtliche Theaters an die Verantwortliche der Sendung,um sich zu erklären.Statt dieser Dame kam ein stellvertretender Indentant des ZDF.Ich habe heute noch die Worte dieser Person in den Ohren:“Ihr seid Dreck,wenn wir das sagen!“
Da war für mich klar,dass dieser ÖRR keine Zukunft hat.Und als der Propagandist des Relotius-Magazins Brinkbäumer auf Druck der Bundesregierung zum Programmdirektor des MDR ernannt wurde,war für mich klar,es gibt keinen ÖRR mehr.Sondern nur noch Regierungs-Propaganda-Sender in der Maske des ÖRR!
ARD,ZDF und Deutschlandradio müssen weg.Bis auf technisches Personal und Orchestermusiker darf daraus Niemand mehr für einen evtl. Neuen ÖRR tätig werden!
Tausend Dank für diesen Einblick.
Vielen Dank für das Beispiel.
Man erinnert sich auch daran, wie die Presssituieren den Nazimord im Schwimmbad von Sebnitz, den es nie gab, kolportierten und an diesem Beispiel die Verkommenheit eines ganzen Landstriches geißelten. Und das blieb kein Einzelfall, nur erinnert man sich nicht mehr an alles. Wozu auch.
Nur der Pegidamord von Dresden kommt mir gerade wieder in den Sinn. Ein Asylant wurde unmittelbar nach einer Pegidademo erstochen und die Schmierfinken der Einheitsmedien, in der ganzen phantasierten Bandbreite, wussten sehr schnell, dass es einen Zusammenhang geben MUSS und dass die Dresdener Polizei genau den vertuscht. Der Grüne Beck erstatte sogar eine Anzeige gegen unbekannt, wobei der “Unbekannte” bei der Dresdener Polizei klar verortet war, weil diese Wesentliches in der Untersuchung absichtsvoll unterließen. Das wusste er in seinem Berliner Büro besser als die Polizisten, die den Mord untersuchten, die zwei Täter, ebenfalls Asylanten, nach wenigen Tagen überführten und jede Menge sachliche Beweismittel, sogar die in einem Bach versenkte Tatwaffe, vorlegen konnten. Selbstverständlich entschuldigte Beck sich nie für seine Verleumdungen.
Ach und wie war das doch gleich mit dem C-Klasse-Sänger Ofraim? Keine Frage, dass der sich jede Verachtung der Welt verdiente. Aber verglichen mit den Pressenutten, die das frei von jedem Anstand und Verstand vermittelten, ist der geradezu eine Lichtgestalt. Eine Bekannte, die in einem ÖR-Rundfunksender arbeitet, erzählte, dass sie in einer Redaktionssitzung in aller Unschuld vorgetragen habe, dass sie sich das eigentlich so nicht vorstellen könne. In einem Hotel mit jährlich zehntausenden von Gästen aus aller Welt. Sie meinte, das würde sie so nicht noch mal machen und sie fühlte sich behandelt, wie die wiederauferstandene Ilse Koch.
Ach, das reicht jetzt und eigentlich wollte ich nur schreiben, dass mich deine Erzählung nicht wirklich wundert.
Die Asymmetrie zwischen den Stellungen der Kommunikationspartner wird hier völlig unterschlagen oder weggeredet. Man tut so, wie wenn mehr oder weniger gleichgestellte Leute sich unterhalten hätten. Dass aber eine Seite, nämlich Verwaltungsrat und Rundfunkrat der Macht (die etwa Angestellte kündigen oder Freiberufler kalt stellen kann) nahe stehen und dass die “Erneuerer” abhängig oder prekär Beschäftigte sind, wird in den Kommentaren (zumindest in einigen sehr verdächtigen) mehr oder weniger unterschlagen.
Das ist die klassische Art der Manipulation an der auch die ganze digitale “soziale Kommunikation” leidet: die Verwischung oder Verleugnung von Machtstrukturen. Autoren beschweren sich beleidigt über andere Meinungen – obwohl diese Autoren Reichweite und Sichtbarkeit, eine Art Macht, auf ihrer Seite haben. Oder in den Kommentarbereichen tummeln sich Auftragsschreiber, die Angriffe gegen sich regelmäßig als unlauter und bösartig, also gegen die “Nettiquette” verstoßend oder “hate speech”, verunglimpfen, selbst aber wenigstens bis ganz an die Grenze und durchaus auch darüber hinaus gehen. Diese Menschen haben die Macht ihres Arbeitgebers, der verwendeten Technik sowie die der verfügbaren zeit auf ihrere Seite. Gegen diese versteckten Auftragsschreiber sind Privatpersonen immer im Nachteil.
Die Asymmetrie von Kommunikationen wird regelmäßig unterschlagen weil nur so die Herrschaftsverhältnisse versteckt werden können. Selbst Funktionsträger wie Politiker oder Wirtschaftsführer verteidigen sich gegen angeblich Angriffe oft als scheinbar Gleiche unter Gleichen, die zB persönlich beleidigt worden wären, obwohl das Machtgefälle zwischen Funktionsträger und Normalbürger hier besonders schreiend ins Auge fallen müsste – aber von den Konzertmedien gezielt versteckt und in Abrede gestellt wird.
Einer schlägt hier vor, dass doch ein Mediator zu so einem Treffen eingeladen werden solle. Wie wenn solche Mediatoren oder Vermittler nicht beauftragt und bezahlt werden würden und damit, wenn auch versteckt, den Interessen dieser einen Seite dienen müssten …
Kann man aus diesem Protokoll etwas lernen?
A) dass die Rundfunkräte im einer Art Elfenbeinturm sitzen und
B) dass Verwaltungsmitglieder sich aus ihrer Verantwortung drücken wollen indem sie angeblich privat sprächen
C) dass angeblich auch Rundfunkräte kritisch sien würden (oder so tun, als ob)
D) dass auch “Erneuerer” den Prozess sabotieren (“Auch Erneuerer 3 sagt, er sei als Privatperson hier und könne den Rückzug durchaus verstehen.”, klassische Methode bei einer “Mediation” unter die Beteiligten Stimmen für die von dem Auftraggeber gewünschte Richtung eingeschleust werden)
… und schließlich,
X) dass dieser Laden nicht reformbar ist
FCK
ARD
FCK
ZDF
FCK
DLF
FCK
Zwangsgebührenpropagandasender
FCK
ÖRR
Stand jetzt das zweite mal kurz vor der Vermögesnzwangsauskunft. Diese Erpresserbande. Dabei habe ich ein mildes Mittel zur gütlichen Einigung angeboten:
die Programmverantwortlichen im ÖRR müssten mir nur Bescheinigen, dass sie meine Geld NICHT für Volksverhetzung, Kriegshetze, Diffamierung Andersdenkender verwenden. Denn wenn ich diese Tatbestände finanziere, mache ich mich schließlich strafbar. Nicht nur moralisch sondern auch rechtlich bin ich dazu verpflichtet, die Finanzierung von Straftaten (Grundgesetz, bürgerliches Gesetzbuch, Völkerrecht) zu unterlassen.
Wenn die Asterix-Folge zum Passierschein A38 zu toppen ist, dann durch diese Zusammenkunft.
ARD, ZDF und DLF sind das Haus, das Verrückte macht – offenbar nicht nur auf Seite der Rezipienten, sondern auch unter den Strippenziehern 🙂
Danke an Herrn Moser für die Veröffentlichung.
Und danke an Herrn Moser auch dafür, dass er das “Manifest” – hoffentlich aus den richtigen Gründen – nicht unterzeichnet hat.
“Selbst wenn sie die Wahrheit verbreiten würden, was nur noch selten passiert, wäre es unerträglich.”
Jau.
Da ist nichts mehr zu retten.
(Kann ich den pflanzenförmigen Sprengstoff noch mal sehen?)
“ARD und ZDF wollen ihren Streaming-Code als Open Source anbieten ” °–°
Sie wissen also genau um was es den Menschen geht mit Ihrer Kritik.
Der größe “Fehler” war, Sie die Grenzen Bereich Lineares TV überschreiten zu lassen. Aber genau das war wohl der Plan dahinter, um alle Geräteklasse heute heranziehen zu können für die Zwangsfinanzierung.
8 Milliarden pro Jahr Einahmen. Amazon hat für 8,4 Milliarden MGM übernommen und damit die Rechte an fast 5000 Filmen und 17 000 Serien .. o)
Moderne Demokratie brauch andere Anorderungsprofile !
Schon alleine die Bezahlung deren Chefs , sollte rechtlich gesehen nur bei privaten zu finden sein ..
Es ist alles recht einfach zu verstehen, wenn man weiss was eine Symbiose ist.
Zwischen Staat, bzw Regierung(!,) und den Öffentlich Rechtlichen gibt es eine Symbiose, die, für Deutschland typisch, auch von der höchsten Justiz gebilligt wird.
Der Staat, mit all seiner Macht, zockt die Bürger mit Zwangsgebühren ab, und gibt sie den ÖRR.
Diese wiederum verdummen mit dieser Unmenge Geld zunächst die Bürger, bis in ihrem jetzigen Zustand sind, in dem man ihn auch noch die dümmste Lüge, als eine ewig gültige Wahrheit andrehen kann
Beide Seiten profitieren, sowie es bei Korruption ja immer ist, weshalb man diese auch kaum oder gar nicht bekämpfen kann.
Man schaue sich die aktuellen Folgen von “Geschichten aus Wikihausen” um den Zwist von Markus Fiedler mit einem NDR-TEam an, und weiß bescheid, wie das beim “Öffentlich-Rechtlichen” mittlerweile läuft.
Da werden Diffamierungsopfer mit Floskeln geködert wie “Alle reden nur über Sie, wir wollen MIT ihnen reden” – um dann die volle Breitseite in den Medien abzufeuern.
Thomas Röper (anti-spiegel.tu) hat auch schon diverse Interview-Anfragen gehabt, und immer geantwortet, daß er gern zum Interview bereit sei, unter der Voraussetzung, daß er das Gespräch aufnehmen und seinerseits darüber berichten bzw. Auszüge daraus (der das komplette Interview) veröffentlichen dürfe.
An dem Punkt war dann immer der Ofen aus.
😉
Natürlich bin ich Querdenker und ich habe nicht das geringste Interesse daran zu erfahren was QAnon ist.
Natürlich war und ist die Intention des Gesprächs seitens der Machtmissbrauchee die Namen der anonymen Mitarbeiter heraus zu bekommen, um mit denen abzurechnen.
Die Behauptung sie interessierten sich für die Kritiker ist reine Heuchelei. Gerne gebe ich denen meine Korrespondenz, die natürlich zu den gelöschten Emails gehören, die welche Räte auch immer, nie zu sehen bekommen.
Vielen Dank Herr Moser, vielen Dank an die “Erneuerer”, aber wo kämen die hin, wenn die Gebührenzahler beteiligt würden?
egal, ob rundfunkrat oder verwaltungsrat – wenn sich jemand in solch ein gremium wählen bzw. berufen lässt (und die annehmlichkeiten sowie die kontakte geniesst), sollte er/sie/es sich nicht hinter anonymität verstecken, sondern mit seinem/ihrem namen für das einstehen, was dort gesagt und beschlossen wurde.
gleiches gilt für die rki-files und ähnliche unterlagen: wenn jemand in einem bestimmten dienstrang der verwaltung steht und derlei weitreichende entscheidungen mindestens mal beeinflussen oder gar direkt fällen kann, muss grundsätzlich der klarname her!
warum?
a) die öffentlichkeit hat meines erachtens schlichtweg ein recht darauf, zu wissen, wer “für sie” (und mit ihrem steuergeld) welche entscheidungen trifft.
b) es gibt doch nichts zu verbergen, weil alle akteure immer nur in bestem wissen gehandelt haben und im interesse aller nur das beste wollten…
oder?
(b ist ein gern genommes argument der verfechter von chatkontrollen uä. – es handelt sich ja häufig um die gleichen netzwerke von akteuren, sollen sie sich halt an ihren eigenen deutungen messen lassen)
Über die Kirche wird gesagt, dass sie ohne Gläubige vorstellbar ist – und die Kirchen-Chefs haben sich daran gewöhnt, ohne Gläubige zu amtieren.
Mit den Millionären des Öffi-Systems ist es genau so!
Sehbeteiligung bei Millionärs-Veranstaltungen wie Maischberger & Co.: 2 Millionen der momentan 61 Millionen erwachsenen Einwohner. Das heißt Sehbeteiligung abzüglich der Dauerglotzer und Dementen = 1% der erwachsenen Bevölkerung.
Ansonsten Krimis in Dauerschleife: 0,1% der Erwachsenen (abzüglich Dauerglotzer und Demente).
Was einst die christlichen Gemeinden im alten Rom waren, das war in den Öffis die Basis der Gemeinwirtschaft.
= Alles längst vergessen und verfallen.
Stattdessen “alle Macht den Räten”: Die wirkliche Macht haben die Parteizentralen. Sie lassen machen: die Fußballmillionäre, Moderatorenmillionäre, Intendantenmillionäre… Eine Hand wäscht die andere, Handsalbe.
„alle Macht den Räten“
ist kein Problem mehr wenn man alle Räte besetzt hat
so wars aber nicht gemeint und ist sogar auch Grundgesetz widrig
aber auch das kümmert keinen
Den ÖFFENTLICH-rechtlichen Rundfunk gibts nur in NICHTÖFFENTLICHER Sitzung.
Gehts noch?
Schon alleine die Burg-Architektur der Sendehäuser (siehe Bild, aber man schaue sich mal den SWR in Stuttgart auch aus der Nähe an) spricht Bände. Da drückt sich direkt die Burgmentalität der Insassen aus. Auffallend auch wie verhuscht und verängstigt die Mitarbeiter hinein- und heraushuschen.