Angst vor der Jogginghose?

Wermelskirchen und das Verbot von Jogginghosen. Bild: Uwe Barghaan/CC BY-SA-3.0

Der Kampf um Distinktion der Lifestyle-Linken und die Ängste der anderen

Wermelskirchen schafft es selten in die Schlagzeilen der überregionalen Presse. Die unverhoffte mediale Präsenz, die der kleinen Stadt im Bergischen Land kürzlich zuteilwurde, war nicht etwa das Ergebnis einer Massenkarambolage auf der Autobahn. Es wurde dort auch kein Terroranschlag oder sonst ein furchtbares Verbrechen verübt. Das Ereignis, über das die führenden Qualitätsmedien unseres Landes berichteten, war das Verbot von Jogginghosen an einer Sekundarschule.

Spiegel, Stern, Focus und natürlich die Bild, aber auch ARD und ZDF informierten über diesen unerhörten Vorgang, befragten aufgebrachte Schüler und Eltern und zogen Rechtsexperten zu Rate. Mit deutscher Gründlichkeit wurde diskutiert, ob das Verbot rechtens sei und was von der Begründung der Schulleitung zu halten sei, die Schüler damit auf die Zwänge des Berufslebens vorzubereiten.

Nur die taz wusste auf Anhieb zu sagen, was die Schulleitung wirklich motiviert haben musste: „Die große Angst vor der Jogginghose“. Die Jogginghose rufe „ähnlich wie die Shisha Assoziationen hervor, die für das Beängstigende, weniger Intellektuelle stehen“, so die Autorin. Ganz im Gegensatz natürlich zu Zigaretten und Jeans, mit denen sich Intellektuelle gemeinhin zu erkennen geben. Was die taz-Autorin eigentlich sagen wollte: Jogginghosen werden mit der Unterschicht und mit einem bestimmten „Migrationshintergrund“ assoziiert. Aber haben die Lehrer der Wermelskirchener Sekundarschule wirklich Angst vor ihren Jogginghosen tragenden Schülern? Geht es nicht eine Nummer kleiner?

Andersdenkende werden als Angsthasen abgestempelt

Es dürfte kein Zufall sein, dass ausgerechnet die olivgrüne Tageszeitung aus Berlin-Kreuzberg Angst als Motiv für das Jogginghosenverbot diagnostizierte. Im sogenannten linksliberalen Milieu hat es sich längst eingebürgert, Andersdenkenden irrationale Ängste zu unterstellen, egal ob es um modische Verirrungen, Gendersprache, Corona-Impfungen, Energiewende oder Zuwanderungspolitik geht. Wer Einwände gegen die vorgeblich progressiven Glaubenssätze der Moral-Elite erhebt, wird als rückwärtsgewandt und angstbesetzt etikettiert. So spart man sich die argumentative Auseinandersetzung.

Wer die Corona-Impfung verweigerte, etwa weil er als junger, kerngesunder Mensch keinen Vorteil darin sah, dem wurde vorgehalten, Angst vor dem „Piks“ zu haben. Wer das politisch korrekte Umschreiben von Kinderbüchern ablehnt, habe Angst, sein dumpfes Weltbild in Frage gestellt zu sehen, meint Zeit Online. Mit Argumenten sei der zurückgebliebenen Mehrheit nicht beizukommen, da es ja nur – falsche – Gefühle seien, aus denen sich ihre Ablehnung speise.

Und wer die Gendersprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ablehnt, müsse von einer „bizarren Angst“ besessen sein, „man(!) würde hier etwas verlieren“, meint die taz. Was „man“ durch das Gendern verlieren könnte, erfahren wir leider nicht. Mir fällt spontan nur eine unverhunzte Sprache ein. Angst löst es bei mir nicht aus, wenn Nachrichtensprecher oder Talkshow-Moderatoren gendern. Es ist eher ein Gefühl der Fremdscham für Leute, die sich selbst für etwas Besseres halten und meinen, dies dem gemeinen Volk bei jeder Gelegenheit unter die Nase reiben zu müssen.

Im Übrigen nervt es einfach und lenkt vom Inhalt ab, wenn man in jedem zweiten Satz mittels Sprechpause daran erinnert wird, dass übrigens auch Frauen und Transpersonen mitgemeint seien. Die Doppelnennung wie etwa „Zuschauerinnen und Zuschauer“ stört mich nicht weiter, auch wenn ich sie für überflüssig halte. Offenbar geht es den meisten Deutschen ähnlich. Einer vom WDR in Auftrag gegebenen Umfrage zufolge finden die meisten die Doppelnennung okay, doch lehnen rund 59 Prozent Sternchen oder Doppelpunkte und 69 Prozent die Sprechpause („Gender-Gap“) ab. Das können nicht alles alte weiße Männer sein.

Die Umerziehung soll behutsam erfolgen

Die frühere ZDF-Moderatorin Petra Gerster liegt demzufolge falsch mit ihrer Einschätzung, es seien „meistens ältere Herren, die mit dem generischen Maskulinum im Grunde ihre Vormachtstellung erhalten wollen“. Es gehe da „ganz klar um Ideologie, um die Privilegien des ‚alten weißen Mannes‘“. Sie glaube, „da fürchtet eine ganze Generation, mit der männlich geprägten Sprache auch die Deutungshoheit zu verlieren“. In diesen wenigen Sätzen zeigt sich komprimiert das geistige Elend unserer selbsternannten Moral-Elite.

Die Lifestyle-Linken wissen nicht, sie glauben. Sie geben vor, gegen Vorurteile und Stereotypen jeder Art anzukämpfen und sind selbst darin gefangen. Sie spinnen sich „Narrative“ zusammen, mit denen sie die „Deutungshoheit“ über die Realität zu erlangen versuchen, was nichts anderes bedeutet, als anderen Leuten vorschreiben zu können, was sie zu sagen und zu denken haben. Ihre Weisheiten speisen sich aus Ideologien wie der Identitätspolitik, der Gendertheorie oder der Intersektionalität.

Da die „Progressiven“, wie sich die Kulturlinken selbst gerne nennen, die Welt durch eine ideologische Brille zu betrachten gewohnt sind, glauben sie, dass dies auch für alle anderen Menschen gelten müsse. Wenn die breite Masse ihnen bei einem ihrer vorgeblich progressiven Projekte wieder einmal nicht folgen will, dann sicher, weil es ihnen an der nötigen Ideologieschulung fehlt.

Das meinte wohl auch die Redaktion der Tagesschau, die den Begriff „Mutter“ kürzlich in einem Online-Beitrag durch die Begriffe „gebärende Person“ und „entbindende Person“ ersetzt hatte. Der prompt einsetzende Shitstorm zeigte Wirkung und die Tagesschau ruderte zurück, doch nicht etwa aus Einsicht, sondern weil es zu „Missverständnissen“ gekommen sei, wie die Redaktion anmerkte. Noch deutlicher ließ Johannes Schneider in einem Kommentar auf Zeit Online durchblicken, was er von den Leuten hält, die gegen den Neusprech protestiert hatten. Es bräuchte „gründliche Überlegungen, wie man die Sache so umsetzt, dass sie nicht spontan auf Menschen befremdlich wirkt, die noch nicht an avancierten Gleichheitsdiskursen teilgenommen haben. Partizipialkonstruktionen wie eben ‚entbindende Person‘ bieten sich dabei kaum an. Sie wirken viel eher auf ‚Gendergaga‘-Schreihälse wie Alarmsignale.“

Die Hybris der Kulturlinken

Ähnlich wie man es von traditionellen Religionsgemeinschaften kennt, sonnt sich auch die Kirche der Lifestyle-Linken im Gefühl der Überlegenheit und Allwissenheit. Daher macht es ihren Anhängern nichts aus, wenn nur eine Minderheit der Bevölkerung ihre Ansichten teilt. Auch wenn der Rest der Welt den diversen deutschen Sonderwegen, etwa in der Energie- oder der Einwanderungspolitik nicht folgen mag, irritiert sie das nicht. Im Gegenteil: die Gläubigen empfinden das als Bestätigung und Ermutigung. Denn wenn alle so dächten wie sie, könnten sie sich ja nicht mehr als Avantgarde fühlen.

Der Chefreporter der taz, Peter Unfried, hat diese Denke einmal prägnant auf den Punkt gebracht: „Was die Angreifer ‚linksgrün versifft‘ nennen, ist nichts anderes als der normative Kulturkanon der Mehrheitsgesellschaft. Wobei ‚Mehrheit‘ sich eben auch auf die Hegemonialkraft derjenigen beziehen könnte, die den Lebensstil der Postmoderne überzeugt pflegen – nicht auf die Zahl.“

Früher oder später, so darf man wohl ergänzen, wird die dumme Mehrheit – im herkömmlichen Sinne verstanden – schon einlenken und die von der selbsternannten moralischen Avantgarde gesetzten Normen übernehmen. Dafür leisten die Qualitätsmedien, in denen die Lifestyle-Linken den Ton angeben, die nötige Erziehungsarbeit. Doch zuweilen beißen sie dabei auf Granit. Dann ist die Enttäuschung groß. So wie bei Deutschlands bekanntester Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die nach dem Scheitern des Volksentscheids „Berlin 2030 Klimaneutral“ trotzig verkündete: „Wir lassen uns nicht aufhalten von den Kritikern und Nörglern.“

Wer die Weisheit für sich gepachtet hat und für nichts Geringeres als den Fortbestand der Menschheit zu kämpfen vorgibt, der muss sich natürlich nicht mit kleinlichen Sorgen vor noch weiter steigenden Mieten und sozialem Kahlschlag auseinandersetzen. Es genügt, zu behaupten, die furchtbaren Folgen der Klimaerwärmung würden arme Menschen viel schlimmer treffen als reiche in ihren klimatisierten Villen. Weshalb die soziale Frage keinesfalls gegen die Klimafrage „ausgespielt“ werden dürfe. Das klingt besser als: „Die soziale Frage ist uns gleichgültig. Wir haben ja schon alles, was wir brauchen.“

Moral muss etwas kosten

Was ist schon die Angst vor dem finanziellen Ruin oder dem Verlust der Wohnung gegen die Angst vor dem Weltenbrand? Das Justemilieu hat einfach die edleren Ängste. Die dumpfe, geistig zurückgebliebene Mehrheit der Bevölkerung sorgt sich um sich selbst, die Progressiven sorgen sich um den Planeten, nicht etwa um die eigene Sicherheit und Gesundheit. Nur deshalb meiden diese guten Menschen Fleisch, Kuhmilch, Zucker, Salz und jegliche konventionell erzeugten Lebensmittel, während die unkultivierte Masse stumpf alles in sich hineinstopft und damit den Planeten ruiniert.

Notgedrungen setzen überzeugte Vertreter des postmodernen Lebensstils statt auf Argumente auf Verbote und höhere Preise, um die störrischen Esel zu ihrem Glück zu zwingen. Doch hohe Preise sind für die Lifestyle-Linken auch aus einem ganz anderen, unausgesprochenen Grund erstrebenswert: Wenn jeder sich ein E-Auto leisten könnte, dann taugte es nicht mehr als Statussymbol. Und wenn die Bahnfahrkarten nicht mehr so teuer wären, dann säßen womöglich unkultivierte Zeitgenossen neben einem im ICE. Für die Lifestyle-Linken hängt nichts weniger als die Exklusivität ihres Lebensstils, aus der sie ihre Identität schöpfen, davon ab. Darum geht es eigentlich bei ihrem Kulturkampf.

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15 Kommentare

    1. Harald Lesch hat vor Tagen „Mitglied“ versucht zu gendern. Es ist das Gegenteil davon.
      Übrigens mag ich das, was er macht.
      Eigentlich….

  1. Kurze Frage an Herrn @Rieveler

    Ist das `n Text eines Abtrünnigen, also eines Ex-Stylisch-Mitteberliners oder warum dieses Verbissene zu einem Sujet, das – entschuldigens – außer Szenekenner wirklich niemanden sonst interessiert?

  2. Konnte man im Pariser Exil über die kruden Ideen von Pol Pot und Co. spotten? Kümmerte man sich überhaupt um diese schrägen Vögel, die sich dann als Bestien, würdig eines Heydrich und Himmler, erweisen?würden?
    Es geht bei den Wokeschisten nicht mehr um Idiotendeutsch, unendlich viel schlechten Geschmack, beschissene Musik und schwer zu ertragen Penetranz. Und es reicht nicht, die semifaschistische taz zu kündigen, wie ich es vor Jahren getan habe.
    Es ist das von Autoren so zutreffend beschriebene Sendungsbewusstsein, dessen Gefahren noch längst nicht erkannt sind. Abwählen? Pol Pot abwählen? Wie macht man das?
    Ich bin Schwarzseher? Klar bin ich das. Wie war das 32, als die Kommunisten plakatierten, „wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt Krieg “
    Blöde Schwarzseherei. Und dann haben sie Hindenburg gewählt….
    Wenn es nicht soweit kommt, weil es einen rechten Backslash gibt, wird es nicht lustiger. Auch wenn die vielleicht wieder richtiges Deutsch sprechen und nicht mehr versuchen mich zu zwingen, geschmacklose Drag Queens für Kultur zu halten.

  3. Die Jogginghose ist das Angstsymbol vor dem sozialen Abstieg, den auch die Scheinlinken und Olivgrünen fürchten. Man könnte sich ja anstecken…

  4. Einen habe ich noch.
    Es gibt von Arte eine Doku über das Jahr 1933 in Berlin.
    Da auch eine Rede von Hitler. Korrekt gegendert: „Volksgenossen und Volksgenosinnen!“ Da kann die Slomka nicht meckern.

    Wächst da zusammen ……

  5. Mit der „gebärenden Person“ haben sich die Faktenchecker von der tagesschau tatsächlich ein Ei gelegt, aber damals gab es gerade ein schwebendes Verfahren vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Der bestätigte zwar die altbewährte Praxis Mutter=Weiblich Vater=Männlich, aber wie das vor Gericht so ist, es hätte auch anders kommen können …

    Geklagt hatte eine Frau ihr Geschlecht gewechselt hatte und sich versucht hatte als „Vater“ in die Geburtsurkunde ihres Kindes eintragen zu lassen und ein Mann das Geschlecht gewechselt hatte und sich als „Mutter“ eintragen zu lassen – dann hatten die Amtsgerichte bisher abgelehnt und das Transsexuelle Paar hat sich bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hochgeklagt.

    Die Straßburger Richter urteilten nun, das entsprechende Vorgehen deutscher Behörden habe die Persönlichkeitsrechte Transsexueller nicht verletzt. Rechtens sei auch, dass der Eintrag der Mutter mit dem ursprünglichen weiblichen Namen und der des Vaters mit dem ursprünglichen männlichen Namen erfolgt sei.
    Unerheblich sei, ob die Geschlechtsanpassung vor oder nach der Geburt des Kindes erfolge. Die deutsche Praxis stelle ein faires Gleichgewicht zwischen dem Wohlergehen des Kindes, den öffentlichen Belangen und den Interessen der Eltern her. Da eine Geburtsurkunde nur selten Fällen vorgelegt werden muss, würden die biologischen Geschlechter der Eltern auch nur dann offengelegt, argumentierten die Richter.
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article244672082/Trans-Elternpaare-scheitern-mit-Aenderung-von-Vater-und-Mutter-in-Geburtsurkunden.html

  6. Symbolische Sprachspielchen waren und sind elitäre Distinktionsmerkmale der Lifestyle-Linken, mit denen andererseits Konformität zur Ideologie der eigenen Filterblase signalisiert wird.
    „Virtue signalling“ nach außen und nach innen.
    Diese Spielchen laufen schon seit Jahrzehnten in mehreren Akten:

    Erster Akt: War noch vor vierzig Jahren die akademisch feministische Ultima Ratio das große Binnen-I, um Frauen endlich (!!!) mitzudenken, hat sich die Sprachmode zwangsläufig weiterentwickeln müssen.
    Die grundlegende Behauptung, vor dieser Erfindung galten Frauen in Texten quasi als unsichtbar, bzw. nicht existent und die basierende Ideologie, „Sprache schafft Wirklichkeit“.

    Zweiter und dritter Akt: Ausgehend von der Ideologie gab es zeitgleich den Ansatz, mit dem Suffix x ganz von den Geschlechtern wegzukommen, so z.B. in Punx, Latinx usw.
    Also das, was („Profex Drex“, statt Prof. Dr.) Lann Hornscheid sehr viel später „geschlechterfreie“ Sprache nennen sollte. Selbstredend hat sie April 2021 die neue Endung -ens entwickelt: Ergo „Prof.ens Dr.ens“.

    Ein grundlegendes Dilemma nämlich: so bald eine bestimmte Schreibweise „vermasst“ wird taugt sie nicht mehr als Signal der elitären Tugenden der „Woken“.
    Das nächste grundlegende Dilemma ist die Behauptung, durch eine symbolische Schreibweise müsse das, von dem behauptet wird, es sei bisher unsichtbar, bzw. nicht existent gewesen sichtbar gemacht werden.

    Vierter Akt: Weiter wurde nämlich entdeckt, die ungeheure Vielfalt der „Gender“ (bis zu drölfzigtausend) wäre sprachlich inexistent und unsichtbar. In einem Akt der Sprachmagie kann dies durch einem Unterstrich ausgedrückt werden und per Unterstrich wurde diese Lück_innen in der Sprache zugleich behauptet und gefüllt.
    Die kritischen Sprachmagier_innen entdeckten in einem weiteren modischen Zyklus, dass sich irgendwer aber noch immer nicht „mit gemeint“, ergo „ausgeschlossen“ fühlen könnte – z.B. „gender-fluide“ oder Transpersonen.

    Fünfter Akt: Durch den sprachmagischen Akt der Beschwörung werden diese durch den Genderstern sichtbar. Bzw. es wird mit einer auf einer Ideologie basierenden Behauptung durch das Symbol sichtbar, dass diese bisher unsichtbar waren.
    Dazu muss man glauben, an die Macht des Symbols glauben.
    Im Anschluss an die spannende Frage „Wie viele Engel passen auf eine Nadelspitze?“ also: „Wie viele Gender passen auf den Genderstern?“.

    Sechster Akt Gefühlte dreißig Minuten nach der bürokratischen Durchsetzung des „*“ als (jetzt aber wirklich endgültige!!! Siehe Akt 1-5) „geschlechtergerechte“ Schreibweise wurde den Sprachmagier*innen klar, eine so durchgesetzte Sprache taugt nicht mehr als Distinktionsmerkmal (s. „Vermassung“).
    Und siehe, es begann das Zeitalter des Doppelpunkts (Sprachmagier:innen).

    Siebter Akt und nur ergänzend: „Gebärende“ statt „Mutter“ usw. usf. sind der lauwarm aufgewärmte zweite und dritte Akt. Per feministierendem Bannfluch soll die Verbindung zum biologischen Geschlecht beseitigt und behauptet werden, es existiere gar nicht.

    Ich habe die ultra-progressive Idee, „Frau“ generell durch F-Wort zu ersetzen. Man weiß automatisch, wer damit „mit gemeint“ ist und sprachmanipulativ hat man in Analogie zum „N-Wort“ auch den Eindruck, es muss etwas „Verletzendes“ sein – quasi „hate speech“. /sarcasm

    Nichts von dem ist eine „organische“ Entwicklung von Sprache, die sich einfach „weiter entwickelt“.
    Es sind narzisstische Kopfgeburten (s. Akt 6) von Pseudo-Linken.
    Der Unterschied zum Zeitalter von Akt 1 ist, die Studentenzahlen haben sich verdreifacht und simplifizierende Ideologien eignen sich besser zur Schulung von Studentenmassen.
    Weiterhin wurde Feminismus (in seiner modischsten Spielart) zur Staatsideologie und die Überproduktion an potentieller Elite hat zu einer ängstlichen Überanpassung geführt. Was wiederum den aggressiven Konformismus erklärt, der gerade medial exekutiert wird.
    Die Einübung von „Grüß den Gesslerhut!“, d.h. Untertanenmentalität.

  7. Jedes infizierte Narrativ kostet einen Haufen Geld, oft stecken irgendwelche NGO’s und oder auch dahinter Phinlantrophen, um die Leute zu beschäftigen. Diese Aktion ist derart makaber, dass der Leser sich fragen muss:
    Wie weit wollt ihr euch jeden Dünnpfiff gefallen lassen. Hier wird in die tiefste Privatsphäre eingegriffen, OK als Subjekt der brdgmbh überhaupt nicht verwunderlich…

  8. @Pro1 Ja, auch ich will´s mir nicht mehr gefallen lassen als Sprachwissenschaftender*in. Weshalb ich auch Lifstyle-Linke für´n Widerspuch in sich halte. Und als arbeitender Leser diese zeiträuberische Spachakrobatien aller Geschlechter (mws) meide…

  9. Verzweifelt bemühen sich „Denker*.*innen“ jeglicher politischer Couleur einen Zusammenhang zwischen Praxis und Motivation zu konstruieren, alle Beteiligten zumeist mit moralischem Unterton. Es gibt pädagogische Begründungen für einen einheitlichen Dresscode in Bildungseinrichtungen. „Schuluniform“ nannte man das früher. Ob eine Schuluniform reale materielle (Klassen)Unterschiede betont oder neutralisiert weiß man nicht.

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