Amris Pistole war vor der Untersuchung gesäubert worden

Screenshot: Rai-Video

 

Auch Jahre nach dem Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz stößt man auf immer neue Manipulationen.

Als die Waffe vor knapp drei Jahren zur kriminaltechnischen Überprüfung nach Deutschland kam, stellten die Forensiker fest, dass sie offensichtlich gründlich gereinigt worden war. Die Bundesanwaltschaft lässt Öffentlichkeit und Opfer darüber bis heute im Unklaren

Weil der angebliche Attentäter vier Tage nach dem Anschlag in Italien ums Leben kam, lagerten seine Asservate in Italien. Dabei handelt es sich um Kleidungsstücke, persönliche Gegenstände, Rucksack, aber vor allem um eine Pistole der Marke Erma. Mit dieser Pistole soll Anis Amri auf zwei Polizeibeamte geschossen haben, die ihn in der Nacht auf den 23. Dezember 2016 kontrollieren wollten. Daraufhin wurde er von ihnen erschossen. Mit dieser Pistole soll aber auch der polnische Speditionsfahrer getötet worden sein, dessen LKW am Abend des 19. Dezember 2016 in Berlin gekapert und anschließend in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz gelenkt wurde.

Bei einer ersten Untersuchung wurden an der Waffe DNA-Spuren von vier Personen festgestellt: von Amri, dem polnische Fahrer Lukasz Urban und Amris Mitbewohner Kamel A. Die vierte Genspur konnte nicht entschlüsselt werden. Es gab aber noch ein Fragezeichen. Die Identität der Waffe, die Amri mit sich führte und mit der der polnische Fahrer erschossen worden sein soll, ergab sich durch den Vergleich der Geschosshülsen, aber nicht anhand des tödlichen Projektils. Das hatte sich zerlegt. Damit fehlte der sichere Nachweis.

Um den zu erbringen, wollte die Bundesanwaltschaft die Waffe und sämtliche andere Asservate nach Deutschland holen und noch einmal gründlich selber untersuchen lassen. Die Erma-Pistole sollte vor allem auf sogenannte Rückschleuderspuren im Inneren des Laufs hin untersucht werden, Blutspritzer oder Gewebeteile, möglicherweise vom Opfer Urban. Daneben sollte die Kleidung Amris mit Faserspuren aus dem LKW abgeglichen werden.

Von Interesse ist aber auch, warum Amri in Besitz von zwei Zugfahrkarten von Turin nach Mailand war. Hatte ihn jemand auf dieser Strecke begleitet? Mit der Untersuchung, so die zuständige Behörde, sollten mögliche “Unterstützer oder Mittäter”, die Amri bei der Flucht halfen, identifiziert werden. Hintergrund sind die Zweifel an der Täterschaft beziehungsweise Allein-Täterschaft Amris bei der Tat, die dreizehn Menschen das Leben kostete.

Wie wir jetzt eher zufällig in Erfahrung brachten, war die kriminaltechnische Untersuchung der Erma-Pistole bereits im Juni 2021, also vor über zweieinhalb Jahren erfolgt. Mit einem irritierenden Ergebnis: Die beauftragten Forensiker des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum in Kiel konnten keinerlei Spuren mehr an der Waffe identifizieren. Sie müsse vorher gründlich und vollständig gereinigt worden sein.

Die Bundesanwaltschaft hat dieses Ergebnis auch auf wiederholte Presseanfragen hin nie mitgeteilt, sondern im Gegenteil eher vernebelt: Im Juli 2022, ein Jahr, nach dem das Ergebnis in Sachen Erma-Pistole vorlag, antwortete die Pressesprecherin der BAW auf die Anfrage, ob die Auswertungen der Asservate Amris mittlerweile abgeschlossen seien, so: “Die Auswertung der Asservate dauert an. Wann diese abgeschlossen sein wird, kann ich leider weiterhin nicht einschätzen.”

Im April 2023 teilte die BAW-Sprecherin auf erneute Nachfrage mit: “Ich kann Ihnen mitteilen, dass die Untersuchung der aus Italien übersandten Asservate inzwischen vorläufig abgeschlossen wurde. Ich bitte um Verständnis, dass wir uns angesichts der insgesamt fortdauernden Ermittlungen zu Einzelheiten nicht äußern.” Im Herbst 2023 ist das immer noch offizielle Sprachregelung. Um was für Ermittlungen es geht, erfährt man nicht.

Auf der letzten Sitzung des Bundestagsuntersuchungsausschusses zum Breitscheidplatz Ende März 2021 hatte Bundesanwalt Horst Salzmann, der in der Karlsruher Behörde für das Verfahren verantwortlich ist, die Ankündigung gemacht, sämtliche Asservate aus Italien nach Deutschland zu holen und noch einmal zu untersuchen. Man wolle ausschließen, dass jemand anderes als Amri der Täter war. Außerdem sollte Legendenbildungen vorgebeugt werden, unter denen die Opfer und Hinterbliebenen leiden würden. Diejenigen, die der Bundesanwalt für sich in Anspruch nehmen wollte, stehen tatsächlich eher auf Seiten der Zweifler an der offiziellen Theorie von Amri als einzigem Täter.

Praktisch keine Spuren mehr an der Waffe

Nach der fraglichen Ausschuss-Sitzung hat die oberste bundesdeutsche Ermittlungsbehörde sämtliche Amri-Asservate aus Italien angefordert und auch bekommen. Die Asservate wurden am 22. Juni 2021 von Beamten des BKA in Italien abgeholt und im Auto nach Deutschland gebracht. Das war im Übrigen exakt im Zeitraum, als der Ausschussbericht dem Bundestagspräsidenten übergeben und dann im Plenum diskutiert wurde. Am 24. Juni 2021 wurde die Waffe in Kiel dem Institut für Rechtsmedizin an der Uniklinik zu Untersuchung übergeben. Diese Untersuchung nahm zwei Stunden in Anspruch. Anschließend nahmen die BKA-Kommissare die Waffe wieder in ihre Obhut und überbrachten sie dem BKA in Berlin, wo sie jetzt in der Asservatenkammer liegt.

Die Ergebnisse der Kieler Forensiker im Einzelnen: Die RNA-Befunde seien sämtlich “nicht auswertbar”. Bei DNA-Extrakten gäbe es vollständig “negative Ergebnisse”. Die inneren Oberflächen der Waffe (Laufinneres) erschienen auch bei “sorgfältigster Inspektion sehr sauber, ohne Antragungen von Schmutz, Öl, Schmauch, Ruß o.ä. und insbesondere ohne blut- oder gewebsverdächtige Anhaftungen”.

Die Untersuchungsbeauftragten Claas Buschmann und Cornelius Courts fassen ihre Ergebnisse in sachlichen Worten so zusammen: “Es ließen sich auf keiner der inneren Oberflächen des Asservats Rückschleuderspuren oder anderes zellhaltiges Material nachweisen und charakterisieren. Ein in Anbetracht der Sauberkeit der Waffe plausibler Grund dafür kann in einer gründlichen und vollständigen Reinigung der Waffe liegen.”

Vor der Untersuchung haben die BKA-Beamten die Forensiker noch gewarnt, die Waffe sei in Italien “zuletzt nicht (mehr) spurenschonend behandelt” worden. Es könnte sich eine Vielzahl von Spuren berechtigter Personen darauf befinden. Dann stellten die Wissenschaftler das Gegenteil fest: Es gibt praktisch keine Spuren mehr an dem Gegenstand.

Mit der Pistole waren auch zwei weitere Spurenträger mitgeliefert worden, die zur Spurensicherung durch den Lauf gezogen worden sein könnten. Die Forensiker stellten allerdings fest, dass diese Spurenträger keinen sogenannten Docht besaßen, der zur Abwischung des Spurenmaterials im Lauf nötig wäre.

Das BKA gab sich nicht zufrieden und suchte den im Raum stehenden Manipulationsverdacht auszuräumen. Im November 2021 reichte es den Kieler Rechtsmedizinern noch einen solchen Docht nach, der bei der Untersuchung der Waffe in Italien verwendet worden sein soll. Als die Kieler ihn untersuchten, stellten sie erneut fest, dass sowohl der RNA- , als auch der DNA-Gehalt der Asservatenprobe “vollständig negativ” war.

Zahllose Ungereimtheiten und Widersprüchlichkeiten im Anschlags- und Ermittlungskomplex

Das Ergebnis ist alarmierend, passt aber zu den zahllosen Ungereimtheiten und Widersprüchlichkeiten im Anschlags- und Ermittlungskomplex: Offensichtlich wurden vor der Abgabe des Asservats an Deutschland keine Spuren erfasst, die man vorzeigen könnte. Oder sie wurden vernichtet, weil sie in eine falsche Richtung wiesen und nicht mit dem amtlichen Anschlagsnarrativ zusammenpassen. Doch wer hat die Manipulation zu verantworten: die italienischen Ermittler oder die deutschen? Oder beide im Zusammenspiel?

Unbeantwortet ist bisher aber auch, zu welchen Ergebnissen die Untersuchung der anderen Asservate führte. Was ergab der Abgleich von Fasern an Amris Kleidung mit Fasern aus dem Inneren des LKW? Was ist mit den zwei Zugtickets nach Mailand, die Amri bei sich hatte? Fanden sich darauf Fingerprints und DNA-Spuren? Und welches Institut wurde mit dieser Untersuchung beauftragt?

Die Erma-Pistole ist zum Gegenstand zahlreicher Fragen im Anschlagskomplex geworden und damit zugleich zu einem Schlüssel für die Hintergründe, etwa den möglichen Täter- und Unterstützerkreis. Woher stammte die Waffe? Wer hat sie beschafft? Wie kam Amri in ihren Besitz? Wo lagerte sie? Wo und wann wurde sie am Tattag eingesetzt?

Die Pistole war aus Ermittlersicht immer ein brisantes und zweideutiges Beweismittel. Nicht nur, weil darauf die DNA von Kamel A., dem Mitbewohner Amris, sowie einer unbekannten Person war. Die Patronenhülse, die belegen soll, dass der polnische Speditionsfahrer Urban in Berlin an seinem Standplatz Friedrich-Krause-Ufer erschossen worden war, wurde zwar dort gefunden, aber nicht an der Stelle, wo der LKW parkte, sondern lediglich “im Bereich” des Standplatzes. Obendrein war die Hülse nicht am Tag nach der Anschlagsnacht, sondern erst zwei Tage später, am Mittwoch, 21. Dezember, gefunden worden.

Damit hängt die Frage zusammen, wo der Speditionsfahrer Urban getötet wurde: Am Friedrich-Krause-Ufer oder erst auf dem Breitscheidplatz in der Fahrerkabine nach der Tat? Als der LKW zum Stehen gekommen war, wollen mehrere Zeugen einen Schuss vernommen haben. Ebenfalls mehrere Zeugen sahen den Unfallfahrer mit einer Waffe in der Hand aussteigen. Eine Hülse wurde im Durcheinander auf dem Breitscheidplatz nicht gefunden. Es wurde aber auch nicht sonderlich danach gesucht.

Die ausstehende alternative Tat- und Tätergeschichte wird, wie es scheint, permanent sabotiert. Die offenkundige Manipulation der Tatpistole ist dafür ein weiteres Beispiel. Und dazu zählen nicht nur die tendenziösen Ermittlungen, sondern auch die fragwürdige Informationspolitik der Bundesanwaltschaft, die eher eine Desinformationspolitik ist.

Derweil hat die Justiz ein weiteres doppelbödiges Verfahren gegen eine Person, die dem ehemaligen Umfeld von Anis Amri zugerechnet werden kann, abgeräumt. Abed El-Rahman W. wurde vorgeworfen, im November 2016 und Januar 2017 sechs Bekannte zum Flughafen in Berlin gefahren zu haben. Ihr Ziel sei das Kriegsgebiet des IS (Islamischer Staat) gewesen, wo sie sich dem IS anschließen wollten. Drei von ihnen erreichten das Kriegsgebiet, drei wurden von der türkischen Polizei festgesetzt. Der Vorwurf an Abed W. lautete auf Unterstützung einer Terroristischen Vereinigung im Ausland sowie Hilfe für eine schwere staatsgefährdende Gewalttat geleistet zu haben.

W. ließ durch seinen Verteidiger erklären, er räume die Tatvorwürfe in vollem Umfang ein. Nach zwei kurzen Sitzungen wurde er jetzt am 23. Januar 2024 vom Kammergericht Berlin nach Jugendstrafrecht nicht zur einer Strafe verurteilt, sondern lediglich zu einer Verwarnung und einem Betrag von 2500 Euro.

Der heute 25-Jährige ist aber aus einem anderen Grund interessanter. Er gehörte zum Personenumfeld des LKW-Anschlags vom Breitscheidplatz, bewegte sich regelmäßig in der früheren Fussilet-Moschee, von der aus mutmaßlich die Tat organisiert wurde und kannte auch den angeblichen Attentäter Amri persönlich. In einer Liste von etwa 30 Personen, die das BKA zum Umfeld zählte, ist auch Abed W. aufgeführt. Er und zwei Brüder mieteten von Dezember 2015 bis Dezember 2016 zwei Wohnungen direkt am Breitscheidplatz an, die nach dem Anschlag wieder geräumt wurden. Warum, ist unklar.

Obwohl die Generalstaatsanwaltschaft Berlin in ihrer Anklage Abed W.s auch den Anschlag vom Breitscheidplatz als IS-Tat aufführte und obwohl auch die Fussilet-Moschee zur Sprache kam, wurde der LKW-Anschlag komplett ausgeklammert. Zum wiederholten Male muss man sagen. So zum Beispiel im März 2023 gegen zwei andere Fussilet-Mitglieder, die ebenfalls Kontakt zu Amri hatten. Sie wurden lediglich angeklagt, weil sie einem Dritten Ausweispapiere zur Verfügung stellten, mit denen der ins IS-Gebiet reisen konnte. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin zerlegt den Anschlagskomplex systematisch in kleine Ersatz- und Scheinprozesse, um einen Hauptprozess “Breitscheidplatz” zu umgehen.

Der nächste Ersatzprozess steht bevor.

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11 Kommentare

  1. “Die Asservate wurden am 22. Juni 2021 von Beamten des BKA in Italien abgeholt und im Auto nach Deutschland gebracht. ”
    Das nannten wir beim Militär “jemanden vom Ostseestrand nach weißem Sand schicken “. Nach allem, was bisher bekannt wurde, läuft hierbei eine gut geschmierte geheime, lückenlose Untergrundorganisation, gleich welcher Art, in Polizei und Justiz, die hier den wirklichen Ablauf und die Beteiligung absichert.

  2. Warum bin ich nicht überrascht?

    War da nicht auch so eine Nummer mit einem Handy, das nach dem Anschlag im LKW gefunden wurde, aber nicht im Fahrerhaus, sondern außen in der Karosserie, und das zum Zeitpunkt des Anschlages in eine völlig anderen Funkzelle eingebucht war?

    Wir könnten den damaligen Chef des Bundesamtes für Faschoschutz befragen, was er so alles weiß. Aber der hat ja offenbar einen neuen Geheimauftrag – nämlich mit einer neuen rechten Partei der AfD Stimmen abzujagen….

    Wann immer im Westen Anschläge wirklich ausgeführt werden, sind staatliche Behörden anschließend sehr bemüht, die Ermittlungen zu verhindern….

  3. Bei der Pistole ist der “Welt” etwas aufgefallen:

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article184528466/Erma-EP-552-Amri-und-der-NSU-nutzten-dasselbe-Pistolenmodell.html

    Ui, Amri und der NSU hatten dieselbe Waffe? Und noch eins hatten diese beiden Waffen gemeinsam: es sind “geschichtslose” Waffen, bei denen der Vorbesitzer nicht festgestellt werden kann und daher auch nicht, vom wem NSU und Amri diese bekommen haben. Ich denke mal, dass Hans-Georg Maaßen hier mitliest. Ihre Behörde, oder?
    Beim _NSU verwundert das niemand, wohl aber bei Amri. Bei dem musste ich umdenken und am wahrscheinlichsten halte ich jetzt die folgende Geschichte, wonach Amri Beamter war. Es könnte sein, dass er eine Gedenktafel oder gar ein kleines Denkmal bekommt. Wie das?
    Der Islamische Staat hatte zwei Anwerbezentren in Deutschland, das war Abu Walaa in Hildesheim und Fussilet in Berlin. Bei Abu Walaa war Amri in der Gruppe und hätte eigentlich zu den Verhafteten gehören müssen. Aber kurz vorher wurde er vom BKA nach Berlin gefahren. Ui. Das sieht so aus, als ob er es war, der der Polizei die entscheidenden Hinweise zur Festnahme Walaas gab. Walaa war gefährlich, vielleicht hat er schlimme Anschläge verhindert. Darum das Dankmal.
    Und was tat er in Berlin? Er meldet sich sofort in der Fussilet an, wohl um dort dasselbe zu machen. Das war aber gefährlich, denn die Berliner konnten die Lunte riechen. Es war gefährlich – zu gefährlich. Amri kam meiner Meinung nach im September 2016 ums Leben. Genau da endete seine Funküberwachung.
    Genau ab da war er kein Thema mehr in der Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ), wo er immer Thema war. Alle angeblichen Lebenszeichen ab da sind unglaubwürdig Seine Wohnung hat er dann angeblich verlassen und bei diesem Kamel A. gewohnt.

    Dessen DNA wurde, wie Herr Moser richtig erwähnt, an der Tatwaffe gefunden und zwar an der Unterseite. Da hat man schlechte Karten, wenn so etwas an einer Mordwaffe gefunden wird. Denn es ist der spätere Schütze, der nachsieht, ob auch genügend Munition im Magazin ist. Kamel A. blieb unbehelligt, weil er bereit war, bei der dann folgenden Inszenierung mitzumachen. Denn das war der Breitscheidplatz.

    Amri in Italien? Das habe ich nie geglaubt:

    https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Wie-kam-Anis-Amri-ums-Leben/Ich-bin-ja-enttaeuscht/posting-32521190/show/

    Zu Amris angeblicher Flucht schrieb ich:

    Zu den Bildern seiner Flucht habe ich früher schon etwas geschrieben:

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/anis-amri-stationen-seiner-flucht-durch-europa-a-1128683.html

    Das erste Bild zeigt ihn in Brüssel. Hier ist die KI zu loben, die ihn trotz Schal und Mütze erkennt. Nur: das ist nicht Amri. Amri war untersetzt und durchtrainiert, dieser hier ist eher Altphilologe. Dann das Bild in Turin: hier war die KI noch besser, denn sie erkennt Amri von hinten mit Kapuze. Hier stimmt allerdings die Figur. Das dritte Bild in Mailand zeigt eine Person, die gleich gekleidet ist, aber die Figur passt wieder nicht. Kurz: alles ein offensichtlicher Schwindel.”

    1. Ähm…. da wird wohl versucht, eine weitere, falsche Spur zu legen?

      “Der NSU” benutzte für die Morde eine Ceska 83. Kaliber 9mm! Deshalb war polizeiintern bei dieser von Bild als “Dönermorde” diffamierten Serie auch von der “Ceska-Mordserie” die Rede.
      Die Erma hat das Kaliber 0.22lr – 5,72mm im Durchmesser. Die Ceska ist eine eigene Entwicklung der tschech(oslowak)ischen Streitkräfte, die Erma eine Abwandlung der Walther PPK, deutsches Modell.

      Ob “der NSU” jetzt auch eine Erma hatte, ist angesichts der vielfach eindeutig gelegten Spuren sowohl im Camper als auch in der Zwickauer Wohnung, wo die Erma gewesen sein soll, immerhin fragwürdig. Aber wenn, dann wäre es ein weiterer Beleg, wie hirnrissig die Behauptung der Staatsanwaltschaft war, die beiden Uwes hätten Michelle Kiesewetter und ihren Polizeikollegen überfallen, um sich in den Besitz von Polizeipistolen zu bringen.

      Die einzige wirkliche Verbindung all dieser Vorgänge sind die darin direkt involvierten deutschen Behörden! Das hat aus Versehen das Magazin Report Mainz verraten, als sie 2017 mit einer “brandheißen Story” um die Ecke kamen, und allen Ernstes behaupteten, Islamisten aus dem Dunstkreis der “Sauerland-Gruppe” seien wohl in den Polizistenmord in Heilbronn verwickelt. Jo! Genau! Islamisten und Nazis! Kennt man doch! Beleg dafür waren Handydaten, die verrieten, daß zum Zeitpunkt der Tat ein oder mehrere Handys im Umfeld der Theresienwiese eingeloggt waren, die auch schon bei der Sauerlandgruppe registriert worden waren.

      Ja klar! Die wurde ja auch von Verfassungsschutz, BND und so weiter rund um die Uhr “betreut” – so wie “der NSU”. Da werden wohl auch diverse “Spezialhandys”, deren Spuren nicht verfolgbar sind, zum Einsatz gekommen sein. Aber auf diese naheliegende Erklärung kamen die Mainzer natürlich nicht, denn daß hieße ja….

      Eben!

      https://www.focus.de/politik/deutschland/extremismus-in-deutschland-kiesewetter-mord-spekulationen-um-islamisten-am-tatort_id_7108607.html

      1. Andere Baustelle. Der NSU hatte bestimmt keinen Mangel an Waffen und eine Aktion wie die in Heilbronn wäre völlig hirnrissig gewesen. Aber das mit der Erma glaube ich weit mehr als das mit der Ceska.
        Die beiden Uwes haben an keinem der zehn Tatorte Spuren in Form von Fingerabdrücken oder DNA hinterlassen. Das ist äußerst merkwürdig, denn jemand, der einen Schuss abfeuert, hinterlässt DNA-Spuren im Umfeld. Auf diese Weise wurde ja der Mörder Walter Lübckes, Stefan Ernst, überführt. Einziger Beweis für die Täterschaft der Uwes ist daher diese Ceska, wo sich natürlich der Verdacht erhebt, dass diese dorthin verbracht wurde, um vom wahren Täter abzulenken. Und da ist noch eine Hose:

        https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ungeklaerter-Tod-eines-NSU-Brandermittlers/Mal-zu-dieser-Hose/posting-32590985/show/

        Nun zur Sauerlandgruppe: das war eine reine Inszenierung, um die Gefahr durch Islamismus in der Öffentlichkeit zu ventilieren. Andere Sorgen hatte man 2009 noch nicht. Aber die Durchführenden waren nicht harmlos: es handelte sich um die Gruppe um Mevlüt Kar. Die wurde ja auch von Verfassungsschutz, BND und so weiter rund um die Uhr „betreut“ – so wie „der NSU“ (um Deine Worte zu benutzen). Die “Betreuten” waren im Osten stets Gruppen aus Nazis und Schwerverbrechern. Kars Truppe bestand aus Islamisten und Schwerverbrechern. Warum? Diese wurden von den Geheimdiensten mit ihren Taten erpresst, um so eine “Engführung” zu erreichen. Aber Kars Männer haben nun mal drei Autohändler in Heppenheim umgebracht. Passiert halt, wenn man Schwerverbrecher frei herumlaufen lässt.
        Aber da ist noch mehr: DNA eines der Männer von Kar ist am Polizeiauto in Heilbronn.

        https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Sind-erweiterte-DNA-Analysen-eine-Gefahr-fuer-Minderheiten/Nicht-einverstanden/posting-35610505/show/

        Dann sind da noch diese 2,3 Millionen Euro, die Kar in der Santanderbank neben dem Tatort platziert haben soll:
        https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/NSU-Beugehaft-fuer-Anwaeltin-die-Informanten-schuetzen-will/Fangen-wir-mal-hier-an/posting-32379891/show/

        Auch das vielversprechend. Aber Kar ist in die Türkei geflüchtet und natürlich wird nicht nach einer Auslieferung gefragt. Alles was nicht Uwe heißt, darf nicht mehr erwähnt werden.

        1. Ohne weiter in die Tiefe zu gehen: ich behaupte nicht, daß die beiden Uwes die Mordserie “des NSU” verübt haben! Und das aus genau dem Grund, den du genannt hat: Sie haben bei den “dem NSU” angelasteten Taten derart wenige Spuren hinterlassen, um nicht zu sagen gar keine, daß aus kriminaltechnischer Sicht eine Beteiligung der beiden nicht belegbar ist. Also entweder, diese beiden Dummköpfe haben zwei Dutzend Mal das “perfekte Verbrechen” begangen, oder sie waren nicht da.

          Mir geht es um die implizite Behauptung der “Welt” es gäbe quasi eine Verbindung zwischen “dem NSU”, also den beiden Uwes und Frau Tzschäpe, die ja auch in Springers Welt “der NSU” sind, und dem Anschlag am Breitscheidplatz.. Und das über eine Waffe, die bei den “NSU-Morden” gar nicht verwendet wurde.

          😉

          Und ja, die “Sauerlandgruppe” war von vorn bis hinten inszeniert. Angefangen mit der Radikalisierung der später “geständigen” Täter durch einen VS-Mann, der angeblichen Mitgliedschaft in einer usbekischen Terrorgruppe namens “Islamische Dschihad Union;” die aus einer Website in türkischer Sprache bestand, und die der damalige Botschafter GBs in Usbekistan als Erfindung des usbekischen Geheimdienstes bezeichnete, bis hin zur 24/7-Betreuung durch diverse Geheimdienste wie CIA und BND. Das einzig echte waren am Ende die Zünder, die vom pakistanischen Geheimdienst ISI kamen.

          Ob die wenigstens wirklich selbst glaubten, das ganz große Verbrechen begehen zu können,, will ich gar nicht wissen. Dumm genug dafür waren sie wohl. Aber hätte nicht der BND das Wasserstoffperoxid “ausgetauscht” – sprich, überhaupt erst geliefert, hätten sie sich allerhöchstens selbst in die Luft gejagt, weil Azetonperoxid ein Stoff ist, der brisanter auf jede Art von Erschütterung reagiert als Nitroglyzerin.

          Und das muß man sich einfach klar machen: Das war der erste “echte islamistische Anschlag” auf deutschem Boden, der geplant war! Und der war von den westlichen Geheimdiensten nicht “verhindert”, sondern quasi organisiert worden war.

          1. Da sind wir uns also über weite Strecken einig. Aber Kar und seine Männer waren am Tatort. Was war da los? In diesem Zusammenhang fallen die Todesfälle in diesem Zusammenhang auf. Florian Heilig hat angegeben, Informationen zu Heilbronn zu haben und wurde ermordet. Ebenfalls drei Personen in seinem Umfeld und dann noch dieser Corelli. Wolf Wetzel hat das mal zusammengefasst (Abschnitt Tote Zeugen)
            https://www.telepolis.de/features/Nawalny-hat-viele-Namen-und-Gesichter-4888547.html
            Nein, ich glaube da nicht an Zufälle. Es gibt da eine Information, die unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit kommen darf, was durch diese Morde verhindert werden soll. Bislang erfolgreich. Leider.

            1. Zufälle gibts immer wieder mal. Aber wenn immer wieder ganze Storys rein aus “Zufällen” bestehen, und Behörden, die sonst immer so tun, als seien sie geradezu unfehlbar, plötzlich und ressortübergreifend Versagen vorschieben, ist klar, daß etwas grundsätzlich nicht stimmt.

              Die beste NSU-Doku, die es je ins ÖR-Fernsehen geschafft hat, ist “Tod einer Polizistin – das kurze Leben der Michelle Kiesewetter”. Und das Fazit der Doku lautete – Fällt der Fall Kiesewetter, fällt der ganze NSU in sich zusammen.

      2. Die verwendete CZ 83 ist m.W. im Kaliber 7.65x17HR (7.65 mm Browning, .32 ACP) eingesetzt worden. Die gleiche Pistole gibts auch in 9mm kurz (9mm Browning, 9×17, .380 ACP) und 9mm Makarow. Dies nur, damit nicht noch mehr Verwirrung durch nicht ganz zutreffende Informationssplitter entsteht.

  4. Die Sache an den Waffen aufzunehmen ist fragwürdig, obwohl alle Überlegungen sonst wichtig sind. Die Waffen können zahlreicher Abstammung sein.
    1990 fanden wir bei der Übernahme einer MfS-Dienststelle in Hohenschönhausen hinter einem Vorhang einen recht großen Haufen Handfeuerwaffen unterschiedlicher Herkunft, vermutlich eine Sammlung aus diversen Ermittlungen.

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