Amerikas Finanzfeudalismus im Abstieg

Federal Reserve Building in Washington. Bild: AgnosticPreachersKid/CC BY-SA-3.0

Die Finanzmacht der USA geht global auf ihr Ende zu, China, Saudi-Arabien und die BRICS-Länder wollen den Dollar nicht mehr als alleinige Leitwährung anerkennen.

Die USA haben zwei Säulen ihrer Macht: die Finanzwelt und das Militär samt Rüstungsindustrie. Das Militär der USA untersteht dem Präsidenten, die Finanzwirtschaft aber nicht. Die amerikanische Noten- und Zentralbank FED ist in privater Hand; sie gehört einem Konsortium von Großbanken und indirekt einer kleinen Zahl von reichen Familien. Wie viele Schulden die Administration in Washington jährlich machen darf, bestimmt die Zentralbank. Zum Ausgleich für diese finanzielle Machtlosigkeit besteht die stillschweigende Vereinbarung, dass die Staatsschulden der USA nie zurückgezahlt werden; es gibt nur Zinsen, keine Tilgung.

Eine weitere stillschweigende Vereinbarung ist die, dass Schulden in Höhe des Militär-Etats von der FED immer bewilligt werden. Die Administration in Washington macht jährlich ein Defizit fast genau in Höhe des Militär-Etats und die FED liefert das Geld dazu. Das bedeutet im Klartext, die Großbanken der Wallstreet finanzieren das US-Militär.

Was hier stillschweigende Vereinbarungen genannt wurde, ist nicht als schriftlicher Vertrag, als Gesetz oder Artikel der  Verfassung formuliert, ist also nicht juristisch festgelegt, aber es entspricht seit Jahrzehnten der Praxis und bedarf keines Nachweises; denn es funktioniert sichtbar und immer wieder. Der Militär-Etat ist bekannt, die Schulden im Haushalt sind bekannt, dass keine Tilgung der Staatsschulden erfolgt, ist ebenso bekannt und woher das fehlende Geld kommt, ist leicht zu erkennen.

An dieser Stelle könnte man sagen: Das ist doch prima, lass die USA so wirtschaften, unser Kanzler aber zahlt seine dreihundert Milliarden Euro an Schulden zurück. Außerdem haben unsere Schulden nichts mit den Schulden der anderen zu tun. Diese Argumentation ist kindlich, sie basiert auf Unkenntnis der Zusammenhänge. Ein paar Tatsachen über das Finanzsystem kann man nicht ignorieren, wenn man die Finanzmacht, die Wirtschaft und die Politik bis hin zur permanenten Aufrüstung und zum Krieg durchschauen will.

Der US-Dollar befolgt drei mathematisch strukturierte Gesetze:

  1. Der Dollar hat, seit seiner Loslösung vom Gold im Jahre 1971 durch Präsident Nixon, keinen materiellen Gegenwert mehr. Der Wert ist nur noch eine Vereinbarung und beruht darauf, dass alle oder möglichst viele Menschen, Märkte oder Staaten diesen Wert akzeptieren, das heißt, dass sie das abstrakte Geld als Zahlungsmittel benutzen und als Wertreserve ansehen.
  2. Geld wird durch Schuldenaufnahme erzeugt. Staatliche und private Banken verleihen Geld, das sie bei der Kreditvergabe selber erst als Buchgeld erzeugen. Sie machen den Kreditnehmerinnen eine Gutschrift über Geld, das sie nicht besitzen. Das nennt man girale Geldschöpfung. Es ist ein feudales Recht, das sich Banken seit Jahrhunderten genommen haben, und die Staaten haben es akzeptiert. Staaten leihen sich Geld in der Finanzwelt, wo dieses Geld als Buchgeld aus dem Nichts erschaffen wird.
  3. Durch die girale Geldschöpfung, bei der Geld und Schulden gleichzeitig entstehen, steigt die Geldmenge unkontrolliert immer weiter. Je mehr Schulden gemacht werden, um so größer wird die Geldmenge. Es gibt keine Obergrenze. Die Geldmenge ist inzwischen vier oder fünf mal so groß wie alle wirtschaftlichen Güter, die man dafür kaufen könnte und die Geld- und Schuldenmenge steigt rasant weiter, weil tausende Banken auf der ganzen Welt nach diesem System Geld erschaffen. Würde man die Geldmenge auf alle Menschen der Welt verteilen, könnte man jeder und jedem, vom Säugling bis zur Greisin, 25.000 Dollar auszahlen oder gut schreiben. Doch die Verteilung ist bekanntlich so, dass 1% über den Großteil des Geldes verfügen und die meisten überhaupt kein überschüssiges Geld besitzen.

Banken, die Geld erzeugen, können sich dieses Geld aber nicht selber in die Tasche schieben, nein, sie geben es als Kredit und verlangen neben Gebühren auch Zinsen und Zinseszinsen. Durch die Zinsforderungen wächst die Menge der Schulden schneller als die Geldmenge und das geht seit ewigen Zeiten so. Das heißt alle Schulden können nie zurückgezahlt werden. Es gibt Unmengen an faulen Krediten. Würde man alles korrekt bilanzieren und einen Ausgleich der Konten verlangen, wären nicht nur viele der Schuldner, sondern auch die meisten Banken der Welt zahlungsunfähig.

Die stillschweigende Vereinbarung zwischen Washington und der Wallstreet, dass der Staat seine Schulden nicht ausgleicht, ist in diesem Sinne logisch, denn das ginge gar nicht. Wo sollte das Geld herkommen? Die USA verlangen aber, dass alle anderen Staaten, die direkt oder indirekt Dollar-Schulden gemacht haben, diese zurückzahlen, obwohl es unmöglich ist.

Weil die Schuldenmenge wegen der über Jahrhunderte geforderten Zinsen die Geldmenge übersteigt, befindet sich die Finanzwelt in einer selbst erzeugten Dauerkrise. Ständig drohen Inflation und Zusammenbruch. Dieses Dilemma wird nur dadurch gelöst, dass überall die Geldmenge ständig erhöht wird, indem weitere Schulden gemacht werden. Das System bläht sich auf, wird dadurch aber nicht stabil, sondern völlig instabil.

Wer will, kann dieses absurde System Schuldenkarussell nennen oder einen Teufelskreis oder ideologisch verbrämt:  Ende des Kapitalismus. Die Finanzwelt ist jedoch bis heute in der Lage, die Situation in der Öffentlichkeit zu verschleiern. Man tut immer noch so, als wenn Geld knapp wäre und Kredite ein wohlwollendes Geschenk für die Kunden. Das ist eine Täuschung, die immer mehr offenkundig wird, während das System von Krise zu Krise taumelt. In Wirklichkeit ist die Krise permanent, es bracht aber spektakuläre Pleiten, wie zuletzt Credit Suisse, um in die  Medienöffentlichkeit zu gelangen.

Für die USA besteht die Möglichkeit, das Militär als Druckmittel einzusetzen, um andere Länder zum Verkauf (Privatisierung) von Rohstofflagern zu zwingen und mit dem Überfluss an Dollars alles zu kaufen: Aktien, Immobilien, Ländereien, Infrastruktur, ganze Regionen.

Andere Staaten können sich der Macht und dem Niedergang des Dollars entziehen, indem sie seine Funktion als Leitwährung nicht mehr anerkennen. Die Devise lautet: Raus aus diesem absurden System und Distanz zum Dollar, der in immer größeren Mengen durch immer mehr (Staats-)Schulden erzeugt wird.

Zuerst hat China das erkannt. Man hat die Dollar-Reserven aufgelöst, das Geld aber nicht an die Börse gebracht, sondern in Afrika investiert. Dann hat Saudi-Arabien seine Chance ergriffen und liefert jetzt Öl gegen das chinesische Volksgeld Renminbi, (Einheit Yuan) und andere kräftige Währungen und schon lange gegen Euro. Sogenannte Mittelmächte wie Brasilien und Iran (die BRICS-Staaten) schließen sich an. Russland ist durch die Sanktionen sowieso dazu gezwungen und wird trotz des Krieges zur soliden Finanzmacht mit einem ausgeglichenen Staatshaushalt und Rohstoff-Reserven, die den Wert des Rubels garantieren.

Die EU, leider muss man es sagen, scheint ihre Chance verpasst zu haben. Obwohl der Euro die erste echte Konkurrenz zum US-Dollar war, verfolgt die EU keine eigene Finanzpolitik mehr. Sie verfolgt überhaupt keine eigene Politik, sondern folgt den USA anscheinend blind. Einige Länder wie Ungarn und Polen und etliche Kleinstaaten geben außerdem ihren nationalen Interessen den Vorrang.

Ein besonders zuverlässiger Vasall der USA ist Deutschland. Die Regierung stützt das amerikanische Schuldenfinanzsystem durch sehr hohe Neuschulden und durch Investitionen in die Rüstung. Dazu benutzt man das Falschwort Sondervermögen, eigentlich müsste es Sonderschuld außerhalb der Verfassung heißen.

Deutschland und die EU taumeln in den finanziellen Strudel des Untergangs, der für das US-geführte Schulden-Finanzsystem bereits eingeleitet ist. Aber nicht wenige träumen von einer Rettung des Systems durch Rüstung und Krieg.

 

Diese Analyse basiert auf Gedanken aus dem gerade erschienenen Buch des Autors: Hunderttausend Milliarden zu viel / Finanzfeudalismus aus rationaler Sicht.

 

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76 Kommentare

  1. Die Signale,vor Allem seit Jahresbeginn,zeigen,dass die Rolle des Dollars als Weltleitwährung dem Ende zu geht.Und es sieht danach aus,dass sich die maßgeblichen Akteure gegen einen Chrash und für einen möglichst sanften Übergang entschieden haben… https://geopoliticaleconomy.com/2023/04/14/russia-neoliberal-west-world-majority/
    Insbesondere die Schlussfolgerung von M.Hudson sollte man sich merken: „Offensichtlich ist die eine Sache, die die neue globale Weltmehrheitsordnung charakterisiert, eine gemischte Wirtschaft, in der andere Länder das tun werden, was China getan hat. Sie werden Geld und Land, das heißt Wohnung und Beschäftigung, in öffentliche Rechte und öffentliche Versorgungsleistungen verwandeln, anstatt sie zu einer Ware zu machen und zu privatisieren und zu finanzieren, wie es im Westen geschehen ist.
    Wir reden also wirklich davon, um uns von der Dollar-NATO-Sphäre zu entfernen, wir reden nicht wirklich nur von der einen oder anderen nationalen Währung.

    Es wird nicht darum gehen, dass der chinesische Yen und der russische Rubel und andere Währungen den Dollar ersetzen. Es ist ein ganz anderes Wirtschaftssystem.

    Das ist die eine Sache, die in den Mainstream-Medien nicht diskutiert werden darf. Sie halten sich immer noch an den „There Is No Alternative“-Slogan von Margaret Thatcher, anstatt darüber zu reden: Was wird die Alternative sein?

    Denn so wie es jetzt ist, kann es offensichtlich nicht weitergehen.“

    1. Das von Ihnen zitierte recht gute Interview mit Michael Hudson kann die gesamte Situation nur zum Teil erfassen. Es gibt dazu eine kaum überschaubare Fülle von Essays und Büchern, die ich hier nicht einmal aufzählen kann. Paul Craig Roberts als ehemaliger stellvertretender Finanzminister in der Reagan-Administration schrieb kürzlich folgenden Artikel:
      https://sputnikglobe.com/20230413/paul-craig-roberts-washington-shot-itself-in-head-by-facilitating-de-dollarization-1109486264.html
      der sich u.a. mit den möglichen Reaktionen der USA auf die schon einige Zeit laufende De-Dollarisierung eingeht.
      Dies ist oppositionelle Auffassung. Die Neocons-Administration (Biden) denkt ganz anders.

  2. Der Geldschöpfungsprozess ist regulär an einen Wertschöpfungsprozess gekoppelt. Eine Bank, die einen Kredit spricht, will dafür Sicherheiten, z.B. in Form eines bereits bestehenden Wertes (Immobilien, Wertpapiere etc.) oder in Form eines vielversprechenden Geschäftsmodells, das mit dem geliehenen Geld neue Werte generiert. Solange die Geldschöpfung durch einen reellen Gegenwert abgesichert ist, hat das Geld einen immanenten Wert. Das gilt für jede Währung. Niemand traut einer Währung, die keinen immanenten Wert hat.
    Man sollte diesen grundlegenden Zusammenhang bei der Beurteilung eines Finanzsystems mitberücksichtigen.

      1. @Jack the Prepper
        Basisinfo: Geld ist ein Tauschmittel. Es ist dazu da, den Austausch von reellen Werten in Form von Gütern oder Dienstleistungen zu vereinfachen. Das Geld selbst (Münzen, Noten) hat keinen oder nur einen geringen Wert. Seinen wirtschaftlicher Wert erhält das Geld als anerkanntes Äquivalent für real existierende materielle und immaterielle Werte.

    1. Hallo Guido Biland,
      was sie sagen ist richtig. Ich drücke es im größeren Zusammenhang so aus: Den Wert des bei der Kreditvergabe erzeugten Buchgeldes garantieren die Kreditnehmer auf die Weise, wie sie beschrieben haben. Der Wert des Geldes ist unter Umständen gesichert, aber nicht von den Banken, die es erzeugen. Das ist eine der großen Täuschungen, die mit der Ideologie des feudalen Finanzsystems betrieben werden.

      In so einem Artikel kann man nicht alles berücksichtigen. Deshalb habe ich mir letztes Jahr die Mühe gemacht, die herrschende Ideologie in Buchform zu widerlegen, mit dem vorhersehbaren Ergebnis, dass kein Verlag bereit ist, das zu veröffentlichen. Zum Glück gibt es den Digitaldruck auf Abruf und solche Online-Medien wie K&K.

      Rob Kenius, https://kritlit.de

      1. Sie sind Physiker, wenn ich mich nicht irre. Es wäre aber nicht schlecht, wenn man über Wirtschaft diskutiert, sich auch etwas mit VWL zu beschäftigen, von Adam Smith, über Marx bis Keynes. Friedmann kann man überspringen.
        Ihre Theorien lesen sich für mich wie aus den esoterisch-grünen Lager entspringend, so ein bisschen wie der Frauenfeind Silvio Gesell, den bestimmte Grüne so lieben. Die gute alte Jutta Ditfurth hat diese grün-esoterische Richtung einer harten aber richtigen Kritik unterzogen.
        Ich empfehle doch etwas mehr Vertrauen zu „Leuten vom Fach“ zu haben wie z. B. den Makronomen um Herrn Flassbeck.
        Sie meinen es sicher gut, sind aber in einer rechtsoffenen Sackgasse gelandet. Das muß ich leider so sagen,,sorry…

          1. So ein ebenmal-Verriss ist eh nicht nach meinem Geschmack. Ich halte mich nicht für einen Finanzfachmann und deswegen mit Kommentaren zurück. Deswegen erstmal Dank dafür, dieses Thema anzusprechen.
            Was ich sicher weiß, ist: dass meine Ersparnisse fürs Alter, die ich mir zugelegt habe, um niemandem (auch dem Staat nicht) auf der Tasche zu liegen, zur Zeit ca. 10 % an Kaufkraft pro Jahr abnehmen. Ohne jeden Ausgleich. Ich halte dies für Diebstahl zugunsten derer, die Schulden haben. Was ich auch sicher weiß, dass alle Schuldner (der größte ist der Staat) durch Inflation einen guten Teil ihrer Schulden abbezahlen, ohne einen Finger zu rühren. Was ich ebenso sicher weiß, ist, dass die angebliche Inflationsrate nur ein grober Näherungswert ist, sehr unterschiedlich je nachdem, welche Einkünfte man hat.
            Wer mehr weiß, mag’s mir erklären. Aber Vorsicht: Bequatschen lasse ich mich nicht.

  3. Das extreme Gegenteil von Geld, das nur auf Wertversprechen beruht, wäre Tauschhandel.

    Der Goldstandard war ein Mittelding, das aber auch schon zu unnötigen Liquiditätsenge führte.

    Das will niemand zurück haben.

    Die Sanktionslust der USA wird mittelfristig dazu führen, dass von den BRICS-Staaten ausgehend Finanz- und Finanzierungsalternativen aufgebaut werden. Mit jeder neuen Sanktion schwindet die Finanzmacht der USA.

    1. Der “nicname” gefällt mir, ich könnte mich auch so nennen, nach langer Zeit mit grünen Bewertungen wurde ich am Jahresanfang für Wahrheiten gefeuert.

        1. …seit der großen Säuberung, kann man das Forum sowieso nur noch im Vollschutzanzug betreten, da es sich in eine Kloake verwandelt hat. Die sind es nicht mehr wert, dort überhaupt etwas zu schreiben. Schade eigentlich, war dort seit 2001 ( Bröckers 9/11 Artikel) gern angemeldet.

          1. Entscheidend ist doch, dass man bei TP inzwischen eine Einverständnis-Erklärung abgeben muss, wonach sämtliche persönlichen Angaben, comments etc US-amerikanischen Behörden zur Verfügung gestellt werden. Die Behörden werden wohl NSA (National Security Agency) heißen, die bekanntlich alles sammelt, um es im geeigneten Augenblick wieder hervorzuholen. Auf dieser Basis sollte man nicht diskutieren müssen!

      1. Willkommen im Club der Heise-Vertriebenen 😉
        Mich haben sie schon vor längerer Zeit gekickt.
        Erstaunlich ist allerdings, dass bei TP auch noch gute Artikel erscheinen, deren Autoren im TP Forum sicherlich für den selben Text hochkant rausfliegen würden. Das ist so als ob die Redaktion der SZ oder WELT die Moderation im TP Forum übernommen hat.

        Aber, eine Genugtuhung ist dabei zuzuschauen wie die Abrufzahlen von TP sowie die Anzahl der Kommentare pro Artikel schon seit einigen Jahren stagniert und heute nur noch ein Bruchteil dessen erreicht was früher noch ging. Wenn sie so weiter moderieren, laufen ihnen Alle bis auf die NATO-Trolle davon, und die gehen dann auch wegen Langeweile.

      2. @Wunderlich Ich bin im Dezember 2021 nach über 20 Jahren c’t-heise-telepolis wegen diesen Rot-Grün-Sperr-Spielchen gegangen, gegangen worden. Es war eine harte Zeit danach – nahe am “Arvay” wenn du verstehst was ich meine. Um heise und seine Seiten und auch die Printmagazine mache deshalb einen riesen Bogen – sonst kommt alles wieder hoch. Überrascht war ich vor einigen Tagen als eine Mail von der heise-Foren-Adminstration bei mir aufschlug. Man habe einen Beitrag von mir gesperrt. Und zwar einen vom Mai 2021 der in einen Thread enthalten war der ohne Einzelfallprüfung gesperrt wurde. Man lud mich ein den Beitrag erneut zu posten! (Ja ich weiß das das Standardmäßig da steht – aber in diesem Fall hatte etwas von unfreiwilliger Komik, oder geht es den heise-Verlag inzwischen so schlecht das er die Verlorenen, vor allem auch die verlorenen Abonnenten so wie mich mit Guerilla-Marketing wieder zurückholen muß?)

        1. Dieses deja-vu- Erlebnis hatte ich auch, nachdem man mich rausgeworfen hatte. Ich habe es benutzt, um in meiner bekannt freundlichen Art eine geharnischte Antwort zu schreiben.
          Seitdem hab ich von den Vögeln nichts mehr gehört.

  4. Was bewirkt das eigentlich, wenn der Staat einen Kredit in Höhe von einem Prozent des BIP aufnimmt? Er kauft dafür Waren und Dienstleistungen und erzeugt damit ein Wachstum von einem Prozent, das es andernfalls nicht gegeben hätte. Wie sähe das denn aus, wenn man die Schuldenzunahme vom Wachstum abzieht? Oi, da wird es negativ. Eine Schwarze Null kann vielleicht die Bundesrepublik mit ihrem extrem hohen Exportanteil ins Auge fassen, für alle anderen (Westlichen) ist das undenkbar. Aber wie man weiß, ist auch bei uns nichts daraus geworden. Die Null will schwarz nicht werden, Pandemie und Zeitenwende standen im Weg.

    Wir hätten also ohne Verschuldung jenen Schrumpfkapitalismus, den Karl Marx prognostizierte: die tendenziell fallende Profitrate ist den Unternehmern zu gering, um zu investieren. Um sie zu verbessern, müssen die Löhne gesenkt werden, was dann zu Überproduktion führt. Die Schulden waren der Ausweg aus diesem Dilemma, aber niemand fühlt sich beim Anblick dieses Konstrukts wohl. Im Gegenteil es weckt düstere Vorahnungen.

    Aber warum ist der Dollar nicht gecrasht? Das sieht man beim Ausbruch jedes großen Krieges. Die Leute wollen dann die Währung der stärksten Militärmacht in der Tasche haben und das sind eben die USA. Zu Beginn des Ukrainekriegs deutlich zu sehen.

    Aber sind sie das noch, stärkste Militärmacht? Man dachte ja im Ukrainekonflikt, dass jetzt Wunderwaffen aus USA kommen, nur das Beste und neueste, was man bei diesem astronomischen Budget ja erwarten darf. Und was kam? Dieser Himars-Raketenwerfer aus den frühesten 90-ern, der war das Modernste. Was noch? Die F35? Die wäre in der Ukraine das schlechteste Flugzeug von allen. Vor allem gegen die alten Sowjetmaschinen hat sie nicht die Spur einer Chance, die Suchoi 27 ist bei Geschwindigkeit, Gipfelhöhe, Reichweite, Bewaffnung und Steiggeschwindigkeit haushoch überlegen. Weshalb Selenskij lieber die F16 von 1974 haben möchte. Die kann mit der Suchoi auch nicht mithalten, ist aber etwas besser.

    Irgendwie ist das mit der führenden Militärmacht wohl am Ende des Krieges auch vorbei. Die US-Rüstungsindustrie ist ein riesiger Geldverbrennungsofen, weiter nichts. Die Welt hat das zur Kenntnis genommen.

    1. Karl Marx konnte nicht ahnen, dass es im 21. Jahrhundert vier oder fünf mal soviel Dollars geben würde, wie alle käuflichen Güter der Welt wert sind. Es ist auch nicht verbürgt, dass Marx die girale Geldschöpfung überblickt hat, bei der Geld durch Schulden, an erster Stelle Staatsschulden, erzeugt wird.

      Anstatt Schulden zu machen, sollte der Staat sich das Geld per Steuern da holen, wo es in Überfluss vorhanden ist, bei den Großgeldbesitzern und es nach unten umverteilen, statt nach oben. Steuern für Reiche und Großverdiener statt Schulden, die wir alle zurückzahlen müssen.

      Rob Kenius, https://kritlit.de

  5. Es existiert in keiner Gesellschaft der Welt ein “Wir und “Uns”,
    weil das Kapital andere Ziele verfolgt als der Normbürger / Arbeiter.
    Das ist der Grund für die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus.
    Die Weltmehrheit ist für eine Weltminderheit bloß Mittel zum Zweck.
    Der Bonze will was ganz anderes als der “kleine Mann”. Der Bonze
    hat keinen Gemeinsinn und wird auch nie einen entwickeln.

    Franz Hörmann und sein “Ende des Geldes” mal dahingestellt;
    Erklärungsansätze gibt es zuhauf.

    Der Bonze lacht sich kaputt, wenn ihr über “Unser Deutschland” und
    “Uns” und “Wir” fabuliert. Euch gehört hier kein Quadratmeter. Dafür
    macht ihr euch zum Kasper mit eurem idiotischem Sozialneidgezeter
    über noch ärmere Socken.
    Der Bonze reibt sich heiter außerhalb der Schusslinie die Hände.

  6. Das Beschriebene erklärt aber auch, warum die Amis es auf gar keinen Fall dulden Können, und die werden es auch nicht dulden, dass die Funktion des Dollars, wie sie im Text beschrieben ist, gefährdet wird.
    Der Nürnberger Philosoph, hellsrichtige Prophet und Apokalyptiker Robert Kurz erklärte es schon in den Neunzigern : “der Dollar ist durch gar nichts mehr gedeckt als durch die US -Army”
    Viellecht wäre Sadam nicht gehenkt worden und Gadaffi nicht gepfählt, wenn sie Kurz gelesen hätten….
    Aber im ernst, sie werden über Leichen gehen. Das allein ist nun nichts neues. Aber sie werden jetzt , wo wirklich die Gefahr besteht, dass das Geschäftsmodell Schaden nehmen könnte, Amok laufen.
    Richtig froh darüber, das miterleben zu dürfen, bin ich nicht.

        1. Ja, aber bisher haben sie immer gegen vermeintlich unterlegene Länder oder mit Stellvertretern gekämpft, und das ging ja in Vietnam und Afghanistan ziemlich in die Hosen. Dieses Mal haben sie es aber mit zumindest ebebürtigen Gegnern zu tun.

          1. Das Prinzip der Amis besteht darin, die politische Führung in Ländern mit militärischer Gewalt zu erschüttern, um anschließend Statthalter nach römischem Vorbild einzusetzen. Sie wollen keine Kriege gewinnen, weil sie nicht genug Soldaten besitzen um Länder per “boots on the ground” zu besetzen. Die Staathalter werden widerum durch staatliche und nichtdtaatliche CIAarzige Institutionen kontrolliert.
            So haben sie sich auf der ganzen Welt eingenistet. ( Quelle z.B. Friedman/Stratfor). Naomi Klein beschreibt es genauer als es hier möglich ist. Der Finanzsektor spielt dabei auch eine Rolle u.V.m.

            Der Bevölkerung werden auf diese Weise die Rohstoffe unter dem Hintern weggezogen.

            1. Richtig. Das geht aber nur, wenn die überfallenen Länder unterlegen sind. Im Russland des Quartalsäufers Jelzin haben sie es auch versucht. Da war aber Putin an die Macht gekommen und hat die Sauerei unterbunden. Und Russland ist nicht unterlegen. Deshalb sind die transatlantischen Friedensfreunde auch so sauer.

  7. Der Autor hat ein falsches Verständnis vom Geldsystem. Das ist auch schon bei anderen Kommentatoren so empfunden worden. Stellen wir also die Tatsachen richtig:
    Für Staaten ist es überhaupt kein Problem sich in eigener Währung zu verschulden. Es ist überhaupt kein Problem alte Schulden mit neuen Schulden zu begleichen. Wenn sich der Staat bei seinen Bürgern Geld leiht, gibt er Schuldverschreibungen, die guten Bundesschatzbriefe, die leider abgeschafft wurden, aus. Wenn ich Geld nicht brauche, kaufe ich mir eine Bundesobligation. Dieses Geld fehlt mir, ich kann es nicht mehr ausgeben und damit die Wirtschaft ankurbeln. Aber der deutsche Staat hat jetzt Geld, mit dem er Schulen und Straßen bauen kann, aber natürlich auch Waffen an die Ukraine verschenken kann, die deutschen Rüstungskonzernen Geld einbringen. Für meinen „Geldverzicht“ erhalte ich Zinsen, mit denen ich wiederum die Wirtschaft ankurbeln kann.
    Das Ganze funktioniert in der eigenen Währung. Machen Länder Schulden in fremder Währung, so müssen sie diese Schulden durch Exporte erwirtschaften.
    Handel in Dollar ist wie eine Verschuldung in Fremdwährung, was den Nichtdollarländern schadet. Deshalb ist die De-Dollarisierung für den Rest der Welt gut.
    Der Goldstandard ist im Grunde eine Limitierung des Welthandeln und deshalb will den niemand mehr. Auch gibt es nicht den geringsten Zusammenhang zwischen der Geldmenge und der Inflation. Inflation entsteht, wenn die Produktionsseite die Nachfrage nicht befriedigen kann, z. B. wegen Kriegszerstörungen oder coronabedingten Handelsbeschränkungen. Diesen Zusammenhang hat übrigens die Kommunistische Partei Chinas schon zur Zeit des chinesischen Bürgerkrieges erkannt und diese kriegsbedingte Inflation durch Handelserleichterungen in den Griff bekommen. Dies hat gerade eine junge deutsche Ökonomin in einer Studie nachgewiesen, die in der ideologisch-neoliberal verblendeten Fachwelt nicht ausreichend wahrgenommen wurde.
    Merksatz: Man muß eine Volkswirtschaft immer von zwei Seiten (eben dialektisch) betrachten, also von der Einnahme- und Ausgabenseite. Der Gläubiger leistet Konsumverzicht und dieses Geld gibt der Schuldner aus.
    Das ist doch nicht so schwer zu verstehen!

    1. Sie schreiben als erstes:
      Der Autor hat ein falsches Verständnis vom Geldsystem.
      Richtig ist, ich, der Autor, habe ein anderes Verständnis vom Geldsystem als das, was die Ideologen des Finanzfeudalismus verbreiten und das ist genau das, was Sie in ihrem Beitrag weiter ausführen.

      Hallo Bella,
      Sie plädieren für Schulden. Ich plädiere dagegen, weil Schulden das System nicht nur bestätigen, sondern die Geldschöpfung immer weiter treiben. Was in dem kurzen Artikel nicht vorkommt, ist mein Vorschlag, dass der Staat sich das nötige Geld durch Steuern bei denen holt, die es in Überfluss besitzen, also in der Finanzwelt: Transaktionssteuer, hohe progressive Steuern auf Finanzgewinne, aber keine Steuererhöhungen für den Mittelstand. In meinem Buch wird das ausführlich dargestellt.

      Mit anderen Worten: Der Staat soll sich das Geld da holen, wo es ist, anstatt es sich bei denen zu leihen, die es haben, und auch noch Zinsen an die Geldbesitzer zu zahlen. Gemeint ist natürlich unser Staat, nicht die USA. Deutschland kann anders als Scholz.

      1. Wie heißt denn ihr Buch?
        Sind Sie ein Anhänger des Vollgeldsystems?
        Sie kennen daran die Kritik
        Was wäre, denn der Staat seine gesamten Ausgaben durch Reichensteuer eintreiben würde? Wäre dann Wachstum möglich?
        Nehmen wir mal an – das gab es schon mal – der Staat würde alle Produktionsmittel, oder viele davon, besitzen. Was hätten Steuern dann für einen Sinn?
        Meiner Meinung nach lag Marx mit seiner Geldtheorie schon falsch, sonst hatte er recht, Nur nutzt es der Arbeiterklasse nichts, wenn die weiß, das sie ausgebeutet wird. Das Geldsystem hat Keynes und Nachfolger richtig beschrieben. Die Konservativen, die Neoklassik und der Monetarismus ist nachweislich eine Irrlehre, aber Ausläufer dieser Irrlehre haben sich auch in linken Gehirnen festgesetzt.
        Soweit, so kurz!

    2. “Auch gibt es nicht den geringsten Zusammenhang zwischen der Geldmenge und der Inflation.” (Bella)

      *kopfschüttel*

      Die EZB hat seit 27. Juli letzten Jahres den Leitzins sechsmal erhöht. Er liegt nunmehr bei 3,5 %.
      > https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/was-ist-leitzins/
      Die Fed tat selbiges.

      Warum tun die Zentralbanken sowas? Wenn man Herrn Kenius’ Artikel genau gelesen hat versteht man es.
      Die Banken schöpfen Geld über Kreditvergabe, erhöhen also durch Kredite die Geldmenge. Das kreditierte Geld soll natürlich nicht einfach auf dem Bankkonto liegen, sondern wird in Anspruch genommen, um es für Konsum oder Investitionen in Umlauf zu bringen.
      Indem die Zentralbanken den Leitzins erhöhen bremsen sie also die Kreditvergabe, limitieren die Geldmenge, senken auf diese Weise die Nachfrage nach Waren … und versuchen auf diese Weise die Inflation zu dämpfen.

      1. Im Umfang, wie Kapitale kreditiert sind, und Zinserhöhung Refinanzierung erschwert oder unmöglich macht, wird bei schrumpfendem Markt Preiserhöhung zum singulären Mittel der Bedienung von Zinsen und Tilgungen. Zuzüglich spekulieren auch eine große Anzahl derjenigen Kapitale auf Inflation (statt auf Erweiterung der Produktion), nehmen die Preisbewegung zur Chance, die bei schrumpfenden Märkten noch akkumulieren können und wollen.
        Die Zinserhöhungen der Zentralbanken leisten in dieser Lage genau das, was sie sollen: Sie beschleunigen die Umverteilung von unten nach oben (Konzentration der Kapitale eingeschlossen) zugunsten der Stabilität und Funktionalität des Finanzsektors.

        Du hast mal angesagt, ehemals “DJ Holzbank” zu sein. Kann irgendwie nicht stimmen, scheint mir.

  8. “Die USA haben zwei Säulen ihrer Macht”
    Vielleicht die Hauptsäulen, aber es gibt einige mehr: Hollywood, Ronald McDonald, die Transatlantiker…
    Die englische Sprache könnte man durchaus auch als Hauptsäule sehen. Vor vielen Jahren musste ich mal meine Klamotten in einem Waschsalon waschen, als sich ein Ami lauthals beschwerte, dass es nur eine deutsche Bedienungsanleitung (Hinweistafel) gäbe, keine englische. Mein Kommentar: There aren’t instructions in Norwegian¹ either…
    Im Übrigen meine Empfehlung: Let’s kill the US-Dollar, the godfather of all middlemen.

    ¹Kurz vorher war ich einer Gruppe von norwegischen Touristen begegnet und hatte überlebt

    1. Tatsächlich halte ich “Hollywood” (stellvertretend für die ganze Unterhaltungsindustrie) auch für eine der Hauptsäulen der US-amerikanischen Macht. Mit ihrer Unterhaltungsindustrie können sie ihr positives Selbstbild wirkungsvoll in die Welt blasen, der daher der “American Way of Life” erstrebenswert erscheint, und die zum grossen Teil, gegen alle evidenten Tatsachen, die US-Jungs immer noch für die Guten hält.

  9. Derweil unser Finanzminister Lindner:
    “Diese Haushaltslücke muss erwirtschaftet werden durch Verzicht”

    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/lindner-kuerzungen-haushalt-101.html
    „Angesichts großer absehbarer Lücken im Bundeshaushalt 2024 stimmt Finanzminister Christian Lindner die Ampelkoalition auf Einschnitte und unbequeme Entscheidungen ein. Jede einzelne Ausgabe werde auf ihre Begründung und ihre Höhe hin beraten werden, sagte Lindner der “Rheinischen Post”. Stand jetzt werde es 2024 bei Einnahmen von 424 Milliarden Euro ein Defizit von 14 bis 18 Milliarden Euro geben.“

  10. Etwas zu den kleineren Fischen:
    In England/Bristol hat sich der Bristol-Pound bewährt um die lokale Wirtschaft anzukurbeln.
    Die Schweiz hat für ihre „WIR“ Währung sogar eine Bank, … allerdings funktioniert das System nur als Zusatzwährung, als Hauptwährung würde es die gleichen Krankheiten bekommen.
    Es gäbe wohl einige Länder, denen ein solches Zusatz-System helfen könnte. Ist wohl nicht gewollt …

  11. Achtung, an alle Mitlesenden!

    Ich bemühe mich hier höflich zu sein und fordere Respekt auch für ungewöhnliche Meinungen. Ich will bestimmt niemand beleidigen! Jetzt kommt das Aber:
    Ich habe mir die Website des Autors angeschaut und bin etwas schockiert. Ich bitte die Mitlesenden ebenfalls seine Website zu besuchen und sich ein eigenes Urteil zu bilden.
    Ich komme ohne Umschweife zur Sache. Die Theorien des Autors lesen sich für mich seltsam skurril, man findet auch richtige Dinge. Selten sind aber seine Gedanken konsequent zu Ende gedacht! Eines seiner Hauptargumente ist, die FED sei eine Privatbank im Besitz der Wallstreet und steuert subtil die US-Regierung. Denke ich hier konsequent weiter, komme ich zu den Gedanken, das Judentum als die „Finanzmacher“ steuert heimlich die Welt. Das ließt sich für mich wie „Die Weisen von Zion“, also die rechtsradikalen Gedanken der jüdisch-bolschwistischen Weltverschwörung. Kurz, ich befürchte der Autor hängt, bewußt oder unbewußt, rechten Theorien an.
    Was wäre die Konsequenz seines Denkens? Sollen wir zum Tauschhandel oder zum Goldstandard zurückkehren? Der Gedanke Geld müsse einen inneren Wert haben, ist in der Geschichte der VWL alt und auch Marx glaubte daran. Aber ist Geld nicht einfach nur ein universelles Tauschmittel, ganz ohne inneren Wert?
    In Zeiten des auch ideologischen Niedergangs der westlichen Welt tauchen logischerweise auch seltsame Theorien und krude Ideologien auf. Das bringt der Niedergang leider so mit sich. Aber man muß, wie alles im Leben, diese Ideologien kritisch hinterfragen.
    Bilden Sie sich also selbst ihre Meinung und besuchen Sie die Website des Autors. Ich bin gespannt auf Ihre Meinung!

    1. @Bella:
      Habe mich kurz auf der Website des Autors umgesehen. Bin aber nicht ins Detail gegangen, da mir der Inhalt für meinen Geschmack etwas zu wirr präsentiert wird.
      Im “Aktionsplan” heisst es, ich zitiere:

      Wir können Energie sparen.
      Wir können Abfall vermeiden.
      Wir können den Konsum drosseln.
      Wir können das Auto stehen lassen oder abschaffen.
      Wir können Fernsehen ausschalten.

      Nun, ich denke nicht, dass es sich hier um rechtsradikales Gedankengut handelt. Auch nicht um antisemitische Verschwörungstheorien. Der Autor bietet eine unorthodoxe Weltsicht an. Man kann das studieren und kritisieren. Warnen davor würde ich nicht.
      Ich kenne den Autor übrigens nicht und verzichte auch darauf, seine Weltsicht zu kommentieren, da ich mich nicht damit befasst habe. Ich reagiere nur auf Ihre Warnung.

      1. Also für mich repräsentiert der Autor eine grün-esoterische Weltsicht, die es schon lange bei den Grünen gibt. Jutta Ditfurth hat sich vor vielen Jahren mit dieser konservativ-rechten-grünen Sichtweise richtig auseinandergesetzt, auch wenn man ihr nicht in allen folgen muß.
        Für mich verkörpert in geradezu klassischer Weise der Autor die Sichtweise des gescheiterten Kleinbürgertums, pleite gegangener Kleinunternehmer. Diese schieben das Versagen ihres Geschäfts gerne bösen Mächten wie Juden, Finanzkapitalisten, Finanzfeudalisten, Bolschwiken, Amerikanern und anderen bösen Mächten zu. Diese Sichtweise des krisenbedingt gescheiterten Kleinbürgertums ist klassenmäßig die soziale Basis des Faschismus. Gescheiterte Kleinbürger können nicht erkennen, daß objektive kapitalistische Gesetzmäßigkeiten, eben die Gesetze der Konkurrenz, Schuld an ihren Scheitern sind. Auch der Fortschritt der Produktivkräfte, der mp3player löst die alte CD ab, ist ein objektives Gesetz kapitalistischer Entwicklung und nicht der Ergebnis böser Mächte im Hintergrund.
        Das wollte ich einfach nur mal klarstellen…..mußte mal gesagt werden
        Danke für Ihre Antwort..

    2. Liebe Bella, wenn man so wenig über ein Thema weiß, kann man nicht ernsthaft mitreden. Es hilft nur bedingt, dann den Auror zu beschimpfen.

      Die zentrale Information, welche ihre Beschimpfungen ausgelöst hat, ist folgende:
      Die FED gehört einem Konsortium von Privatbanken. Das ist eine allgemein bekannte Tatsache, die sich leicht nachprüfen lässt. Das bedeutet, dass die US-Administration kein Weisungsrecht über die FED hat.

      Dass die großen Banken von Juden gelenkt werden, ist ihre Äußerung und deutet auf eine rassistische Sichtweise, die ich nicht teile.

      Meine Webseite unterscheidet sich sehr stark von anderen, weil ich sie selber mit html gestalte. Ich verwende also kein käufliches Schema wie fast alle anderen Seiten und Foren. kritlit.de ist sehr übersichtlich von der Startseite aus, hat aber im Gegensatz zu anderen Seiten zahlreiche Querverbindungen. Wenn man die wahllos anklickt, ohne die Texte zu lesen, gerät man wie Sie in Verwirrung. Wenn man mitdenkt und sein Wissen vertiefen will, kommt man gut voran. Eine gewisse Intelligenz wird vorausgesetzt.

      Rob Kenius, https://kritlit.de

      1. Ich habe Sie nicht beschimpft sondern ihre Ausführungen nur konsequent zu Ende gedacht. Ansonsten siehe oben. Aber das haben Sie doch schon von vielen anderen Linken so oder ähnlich gesagt bekommen. Bitte reagieren Sie nicht beleidigt, sondern argumentieren Sie inhaltlich. Damit will ich es bewenden lassen und freue mich, wenn damit eine notwendige Diskussion ausgelöst wird.
        Schauen Sie doch bitte auch mal bei den Makronomen vorbei, die ihre Sicht der Dinge sicher auch polemisch kritisieren würden. Diese Kritik müssen Sie aushalten!

    3. Ah, da ist er ja endlich, der AS-Vorwurf.
      Ihr Weiter-“Denken” sagt mehr über Sie aus, als über den Autor des Artikels.
      Wer bei Finanzsystem gleich an Juden denkt ….?!
      Schon mal was von Projektion gehört?!

      1. Diese Projektion macht aber durchaus Sinn.
        Wenn man die Geschichte der grossen US-Banken betrachtet, ist es eher unwahrscheinlich das nicht ein beträchtlicher Brocken Jüdisch ist.
        Diese Feststellung als As zu verunglimpfen erinnert an die Dokumenta, wo ein Hinweis auf israelische Beteiligung an dem thematisierten Putsch, auch entsprechend rigoros unterbunden wurde.
        As als Keule gegen nicht erwünschtes Denken.

    4. Denke ich hier konsequent weiter, komme ich zu den Gedanken, das Judentum als die „Finanzmacher“ steuert heimlich die Welt.

      Mir ist das jetzt nicht in den Sinn gekommen ist.
      Setzt denn der Autor irgendwo dieses Gleichheitszeichen Finanzmacher = Judentum?

    5. Ich habe mir jetzt die Seite auch nochmal angeschaut, aber ich finde da überhaupt Nichts was irgendwie deinen Verdacht bestätigt. Juden kommen da überhaupt nicht vor. Aber so sprüche wie: AfD bald passé tut keinem weh!
      Das sieht mir Alles eher ziemlich links aus.

    6. “Der Gedanke Geld müsse einen inneren Wert haben, ist in der Geschichte der VWL alt _und auch Marx glaubte daran_.” (Bella)

      Reden Sie doch bitte keinen Unsinn.
      Im gesamten Marxschen “Kapital” finden wir stets – und zwar in jedem Kapitel – dieselbe Gedankenbewegung vor: von der Erscheinung zum Wesen!

      Das gilt auch für das 3. Kapitel des ersten Bands des “Kapitals”: “Das Geld oder die Warenzikulation”.
      Marx beginnt mit dem Gold (und anschließend Goldgeld), also mit der Erscheinung, das Geld habe einen “inneren Wert”, denn Gold hat ja tatsächlich einen Wert, weil es nämlich wie jede andere Ware produziert wurde.

      Letztlich landet er etliche Seiten weiter beim Münzgeld ( c) Die Münze. Das Wertzeichen) und dort lesen wir unter anderem (S.140 f.):
      “Der Metallgehalt der Silber- oder Kupfermarken ist willkürlich durch das Gesetz bestimmt. Im Umlauf verschleißen sie noch rascher als die Goldmünze. Ihre Münzfunktion wird daher faktisch durchaus unabhängig von ihrem Gewicht, d.h. von allem Wert. _Das Münzdasein des Goldes scheidet sich völlig von seiner Wertsubstanz_. Relativ wertlose Dinge, Papierzettel, können also an seiner Statt als Münze funktionieren. In den metallischen Geldmarken ist der _rein symbolische Charakter_ noch einigermaßen versteckt. Im Papiergeld tritt er augenscheinlich hervor. Man sieht:
      Ce n’est que le premier pas qui coüte. (Es kommt nur auf den ersten Schritt an.)
      Es handelt sich hier nur von Staatspapiergeld mit Zwangskurs. Es wächst unmittelbar aus der metallischen Zirkulation heraus.”
      (Sofort anschließend wird Kreditgeld kurz angerissen (S.141):
      “Kreditgeld unterstellt dagegen Verhältnisse, die uns vom Standpunkt der einfachen Warenzirkulation noch durchaus unbekannt sind. Im Vorbeigehn sei jedoch bemerkt, daß, wie eigentliches Papiergeld aus der Funktion des Geldes als Zirkulationsmittel entspringt, das Kreditgeld in der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel seine naturwüchsige Wurzel besitzt.”)

      Lesen, liebe Frau!

  12. Kapitalistische Krisen erscheinen zwar zuerst in der Finanz als uneinbringliche Schulden (Wetten auf Zukunft enttäuscht) aber iht Wesen ist immer eine Krise der Realwirtschaft: Märkte sind satt und neue nicht sichtbar.
    Kenius macht den Fehler daß er die Realität von der Fiktion her erklären will statt umgekehrt.
    Marx lehnt seine Geldtheorie an Galiani an https://www.youtube.com/watch?v=gezZOGuiZBM?t=2562
    Richtig ist zwar, daß Geld & Schulden aus der Zukunft geschöpft werden die sie einlösen soll.
    Der tendentielle Fall der Profitrate besorgt daß es zunehmend schwieriger wird. Paul Schmelzing.
    Kapitalismus per se ist krisenhaft und es wär blöd zu glauben der hält ewig.
    Korruption ist kein systemfremder Fehler (hör ich Jude?) sondern die Weise wie der Fehler sich durchsetzt.

    Kapitalist hat K Geld.
    Kauft Produktionsmittel & Arbeiter, produziert, hat danach Waren im Wert von K+M.
    Um den Mehrwert M vollständig in Geld zu realisieren muß M Ware verkauft werden,
    M frisches Geld in Zirkulation kommen.
    Die nimmt man aus im Jetzt realisierten / monetarisierten Wetten auf die Zukunft,
    also aus künftig realisiertem Mehrwert. Spekulationen gehen auch mal schief.
    Deshalb schiebt Kapitalismus einen wachsenden Berg uneinbringlicher Schulden als
    fiktives Kapital vor sich her.
    Man kommt nur raus wenn man das fiktive Kapital vernichtet, etwa durch Krieg oder
    Pyramidenbau. Keiner will seins vernichtet, jeder will den Verlust bei anderen.

    Die Alternative ist nicht besseres Geld sondern gar kein Geld.

    1. “… schiebt Kapitalismus einen wachsenden Berg uneinbringlicher Schulden als
      fiktives Kapital vor sich her.”

      Das mag ich nicht unwidersprochen lassen.
      “Uneinbringliche Schulden” sind kein Kapital, auch kein ‘fiktives’, es sind – gemäß meiner weiter unten stehenden Erklärungen – Titel auf fiktive Eigentumstitel, die, weil uneinbringlich, halt nicht kapitalisiert werden können.
      Aber die Kehrseite dieser “Uneinbringlichen Schulden” ist, daß sie Kredit bleiben, so lange sie nicht faillieren, was ja nichts anderes heißt, als von Krediteuren “gecalled”, also für entweder einbringlich oder uneinbringlich erklärt zu werden.
      Bis dahin fungieren sie als Kredit, auf den andere Krediteure Schuldtitel ziehen können, wenn sie Interesse daran haben, das macht einen Großteil der “Wetten” aus, von denen Du geredet hast. Die Staatswesen (bzw. Zentralbanken) sind nicht nur Wettbüros, sondern die potentesten Wetter – und das sind sie alle zusammen; zwangsweise. “Chinesen”, “Russen”, “Saudis” et al inklusive …

      1. Fiktiv weil nur vorgestellt, nicht real existent, aber zahlt Zins wie reales Kapital.
        Also jede regelmäßige Zahlung wird als Zins eines Kapitals interpretiert (zB Mietzins).
        Die Krise 2008 war nur handelbar weil die Zentralbanken swap lines stellten. China hat mitgespielt.
        Michael Hudson meint als klassischer Ökonom die Rentiersklasse reinkarniert im Finanz gewinnt.
        Außer wir enteignen die. Jubeljahre würden wenigstens rebooten.

        PS: Der Antisemit attributiert dem Juden was Eigenschaft des Geldes selbst.
        Er muß Herrschaft personalisieren. Wir haben aber Moderne, nicht Mittelalter.
        Kenius sieht keine Juden, deshalb glaubt er sein Geldmystifax hätt nix damit zu tun.
        Geld hätt von sich aus die Kraft Zins zu verlangen.

        1. “Fiktives Kapital” ist ein marxistischer Fachbegriff für kapitalisierbare Schuldtitel – praktisch kapitalisierbar, wie z.B. Aktienkapital. Was Du beschreibst, Blue, ist Buchkapital, Forderungen, die in einer Bilanz als “Aktiva” geführt werden, egal, ob einbringlich, oder nicht.
          Was sich die Wirtschaftssubjekte dazu denken mögen, ist an dieser Stelle schnurzpiepe, weil Du über die Forderungen ökonomisch mit der Zuschreibung “uneinbringlich” entschieden, also begrifflich “gecalled” hast.
          Wenn die Subjekte sich weigern, das zu tun (und das vermögen, oder von staatlichen oder privaten Krediteuren dazu ermächtigt werden), dann IST das auch so, dann SIND solche Schulden nicht “uneinbringlich”, sondern werden umverteilt.
          Umverteilte Schulden sind aber immer noch kein Kapital.
          Mit Zinsen hat die ganze Scheisse ökonomisch überhaupt nix zu tun, obwohl sie bilanztechnisch und betriebswirtschaftlich damit zu tun hat. Zinsen sind ökonomisch = Kapitalrevenue, ihre Referenz ist ein Gesamtkapital, nicht irgend welche buchtechnisch unterschiedenen Teile davon.

        2. Einst sagte die gute alte IG Metall:
          „Geld arbeitet nicht, Menschen arbeiten“
          Das heißt der Zins, der den Gläubiger zufließt, fällt nicht vom Himmel, er muß erarbeitet werden. Marxistisch gesprochen gibt der „produktive Kapitalist“ den „Finanzkapitalisten“ einen Teil von seines Profit ab, um seine Kredite zu befriedigen.
          Der Zins ist nichts mystisches, sondern Teil des kapitalistischen Wirtschaftsprozesses.
          Es gibt aber rechtsoffene, kleinbürgerliche „Irrlehren“, die den Zins und den Zinseszins als die Wurzel allen kapitalistischen Übels ansehen. Der argentinische Rinderzüchter Silvio Gesell war mit seiner rechtsoffenen Lehre von Freigeld solch ein seltsamer Apologet, der Frauen als „Zuchtvieh“betrachtete. Die Nazis bezogen sich auf seine Irrlehren. Solchen Irrlehren hängen konservativ-grüne Kleinbürger wie der Autor an. Ihre Irrlehren sind in zahlreichen Büchern längst widerlegt und sind völlig unwissenschaftlich….

  13. wgn. aktueller Meldungen

    ” Die Inflation sinkt “, schreiben die Leitmedien.
    Das stimmt nicht. Die Inflation steigt, und zwar die Kerninflation nach Herausnahme von Energie und Lebensmitteln. Eine steigende Kerninflation ist gefährlich.

    Und damit sind wir wieder beim Thema: Schulden oder nicht ? Monetarismus oder Keynesianismus ?

    Der Staat agiert im Keynesianismus immer antizyklisch zur Konjunktur, um die Wirtschaft zu stabilisieren. In Zeiten einer schlecht laufenden Wirtschaft gibt er gezielt auf Pump Geld aus, um die Nachfrage zu steigern. Wenn die Wirtschaft boomt, dann soll der Staat sparen und die Steuern erhöhen, um so die Schulden wieder zu begleichen.

    Nach Keynes sind Schulden also gut.

  14. Vielleicht können ein paar elementare Begriffsbestimmungen hier nützlich sein.

    Währung ist ungleich Geld
    1) “Währung” ist zunächst nichts als Tauschmittel. Das können Felle, Ziegen, Zigaretten oder … Glasperlen sein. Wenn Kinder in Murmeln tauschen, sind Murmeln ihre Währung, Punkt.
    2) Im Umfang, wie Reproduktion in einer Gesellschaft auf Zirkulation von Tauschmitteln beruht, werden Tauschmittel zur Ware.
    3) Die Ware, die sektoral oder ubiquitär als ein Zirkulationsmittel erscheint (im phänomenologischen Sinne von “auf der Szenerie erscheinen”), heißt Geld.
    4) “Geld” ist folglich a) Name und b) Materiatur eines Zirkulationsmittels.
    (Der “Trick”, der hier zu verstehen ist, liegt darin, daß die beiden Bestimmungen im Zirkulationsgeschehen auseinander fallen, aber dennoch zusammen gehören und begrifflich identisch sind weil sie Tat-Sächlich identisch gemacht werden, und im Umfang, in dem das gemacht wird. Einem Verkäufer gilt seine Ware als “Geld”, obwohl sie einen anderen Namen trägt. Seinem Käufer gilt sein Geld als “Ware” in der Gestalt des Produktes, das er dafür erhält. )
    5) Warum das so gemacht wird, hat Karl Marx aufgeklärt, und kaum einer will diese Erklärung wahr haben, obwohl alle Wirtschaftssubjekte in der oben beschriebenen Weise seiner Erklärung folgen. Wie tun sie das?
    6) Die Wirtschaftssubjekte tun so, als ob Geld einen ‘Wert’ hätte, obwohl sie heute, da Geld “Dollar” oder “Euro” heißt, wissen, daß Geld genau NULL “Wert” hat.
    7) Marx nannte dieses Verhalten den “Geldfetisch der Ware”, und, wie unter Punkt 4 ersichtlich, ist das identisch mit einem “Warenfetisch des Geldes”.
    8) Die Herkunft dieses Fetischs sollte, meine ich, jetzt elementar zu erkennen, wenngleich deshalb noch nicht erklärt sein:
    Geld ist in kapitalistischen Gesellschaften:
    a) Keine Ware, denn es wird nicht produziert.
    b) Die einzige Ware, die zirkuliert wird. (Marx: “Geld zirkuliert keine Waren, sondern Eigentumstitel an denselben”)
    9) Das unterstellt, können wir die Einheit von “Name” und “Materiatur” des Geldes, von der unter Punkt 4 die Rede gewesen ist, genauer fassen:
    Die Eigentumstitel, die Geld in der Gestalt seines Namens zirkuliert, sind im Kapitalismus die universelle Ware.
    10) Es versteht sich nun von selbst, daß “Ein Dollar” ein anderes Geld, als “Eine Mio. Dollar” ist, obgleich der so genannte “Geldname”, Dollar, derselbe ist. Oder dasselbe anders gesagt: Dollar ist kein “Geldname”, sondern Währung.

    Von hier aus sind viele Sachen, die hier angesprochen worden sind, halbwegs zu klären, aber da will ich mich nicht weiter einmischen, außer mit einem Punkt:
    Seit einem Geschehen, das gewöhnlich mit “Bretton Woods” benamst wird, bis zu einem nicht ganz trivial bestimmbaren Punkt Anfang dieses Jahrtausends, gab es im Imperialismus gewordenen Kapitalismus genau eine Währung, folglich nur eine Geldsorte, Dollares. Später kamen Euronen hinzu.
    Marx Ausdruck dafür ist “Weltgeld”. Im Imperialismus gibt es ausschließlich Weltgeld. Alles, was es sonst noch gibt, sind Währungen, die keine “universelle Ware”, sondern lokale oder sektorale Tausch- bzw. Zirkulationsmittel gemäß meinen Punkten 1 bis 4 sind.

    1. Und genau das hat dazu geführt, dass nicht nur die Finanzwirtschaft denkt, dass sich Geld allein vermehren lässt ohne erst den ‘Umweg’ über die Erzeugung von reellen Produkten/Waren nehmen zu müssen. Deshalb wurden aus Großkonzernen der Realwirtschaft oft auch eher Finanzkonzerne – oder wie es mal jemand ausgedrückt hatte: ‘General Electric ist ein Finanzkonzern, der nebenbei auch noch Kühlschränke herstellt.’
      Das hat dann in US & UK auch zum Verlust von Produktionskapazitäten gefrührt. Finanztransaktionen konnten so (lt P.Steinbrück) als ‘Wertschöpfung’ deklariert werden, obwohl sie tatsächlich keinerlei realen Wert schaffen. (Geld und Buchgeld kann man weder essen noch darauf zum Mond fliegen.)

  15. Natürlich existieren diverse ‘Lehren’ über die Fiskaltheorieen. Alle diese gehen ja mehr oder weniger in die richtige Richtung. Aber wenn “gewollt” unregulierte Markteilnehmer ungestört auf diesem Weltmarkt agieren dürfen ohne einen reellen Nutzen für den Staat, dann gehe ich davon aus das entweder die politischen Entscheider das auch so wollen und wenn nicht warum tun diese nichts dagegen? Denn ein heutiger Furz, könnte bald als CO² Straftat geahndet werden.
    Das heißt die kleine Person wird durch das ‘Gesetz’ geregelt, aber nicht ein ‘7 Billionen’ Unternehmen, fragt doch mal Friedrich ob er das als Vorsitzender näher beleuchten könnte…

  16. Die Sanktionen gegen Russland wegen des Konflikts in der Ukraine haben sich als die größte Fehlkalkulation des Westens in der Geschichte erwiesen, so ein Artikel in American Thinker.

    “Die Sanktionen haben Russlands Wirtschaft nicht in die Knie gezwungen, wie viele vorhergesagt hatten. Russland hat sich nicht nur erholt, sondern floriert und hat in Asien, Afrika und Südamerika mehr Einfluss und Glaubwürdigkeit gewonnen als je zuvor seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion”, schreiben die Autoren.

    Die Statistiken legen nahe, dass die russische Wirtschaft, solange die westlichen Länder mit hoher Inflation und Energieknappheit zu kämpfen haben, schneller wachsen wird als die deutsche oder britische und schließlich andere westliche Volkswirtschaften, einschließlich der USA, überholen wird.

    Gleichzeitig, so die Autoren, entwickelt sich Russland im militärischen Bereich prächtig und hat die Produktion von Verteidigungsgütern, vor allem von Artillerie und Granaten, aufgenommen, während der Westen aufgrund der beispiellosen Unterstützung für die Ukraine einen Munitionsmangel erlebt.

    Auch die diplomatische Glaubwürdigkeit Russlands nimmt zu, insbesondere in Afrika und Asien. Die westlichen Länder, die durch den vergangenen Kolonialismus und die gegenwärtige Politik diskreditiert sind, verlieren im Nahen Osten, in Afrika und Lateinamerika an Einfluss, und diese Regionen suchen die Zusammenarbeit mit einem verlässlicheren Partner, nämlich Russland. Besonders hervorzuheben ist eine der führenden Rollen Russlands in einflussreichen Organisationen wie der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und der BRICS-Gruppe.

    Russland hat die USA im Kampf um die Unterstützung der Entwicklungsländer geschlagen, so Jeremy Lissouba, Abgeordneter der Republik Kongo, in einem Artikel für Politico.

    “Die Großmächte fordern auf ihre Weise Afrika und Asien auf, sich für eine Seite zu entscheiden. Aber anders als im letzten Jahrhundert ist es dieses Mal nicht einfach, diese Staaten zu einer Entscheidung zu zwingen, und es besteht auch kaum eine zwingende Notwendigkeit, dies zu tun. Russland hat das verstanden. Der Westen nicht”, schrieb der Politiker.

    Er wies auch darauf hin, dass Afrika den Einmarsch in der Ukraine nicht offen verurteilt und sich nicht an den Sanktionen gegen Moskau beteiligt. Darüber hinaus unterhält Russland freundschaftliche Beziehungen zu einigen afrikanischen Ländern. So hat es beispielsweise angesichts der weltweiten Knappheit Dutzende von Tonnen Düngemittel an Malawi geliefert, und der Kongo hat mehrere Kooperationsabkommen mit dem Kreml unterzeichnet.

    In Bezug auf die Beziehungen Moskaus zu den asiatischen Ländern verwies der Autor auf den zunehmenden Handelsumsatz zwischen Russland und der Region, während der Westen einen rückläufigen Umsatz mit ihr verzeichnet. Viele asiatische Staaten, so der Autor weiter, haben zudem ihre Unterstützung für Beschränkungen gegen Moskau zurückgezogen.

    “Der Westen muss verstehen, dass die Entwicklungsländer viele Widersprüche in seiner Rhetorik und Praxis sehen”, so der Autor.

    1. Keine Frage … EU und Deutschland haben sich selbst ein Bein gestellt oder eher gesagt ins Bein geschossen (wobei sie ja leider andere gern vorschicken).
      Ich versteh es nicht! So deppert kann eigentlich keiner sein …

  17. Was deine Einschätzung zu Afrika betrifft, ist Vorsicht die Mutter ….
    Dort kippen Mehrheiten, Meinungen, Regierungen sehr schnell und der grosse Bruder weiss meistens genau , welche Volksgruppe mit der derzeitigen Situation unzufrieden ist. Leider.

  18. Der amerikanische Finanzfeudalismus ist im abstieg, aber nicht die Akteure die die Finanzen besitzen, sie bleiben weiterhin an der Spitze.
    Ein Beispiel, China geht gegen ‘korrupte Egoisten vor’ mit dem Fakt das die dortigen ‘Korrupten’ sich eine ‘sichere Insel bzw. Stadtstaat suchen, Singapore!
    Die alte Bekannte Schweiz hatte, die UBS dazu genötigt die Swiss Credit zu übernehmen…
    Singapur hingegen hat in den letzten Jahren ihren ‘Chinesischen Dagobert Duck’s in den grössten Hafen katapultiert in Form von Bankguthaben, Immobilien und reale Werte lagern im grössten Schatzhaus!
    Das bedeutet erstmal das der kapitale Feudalismus weiterhin besteht. Es werden aufgrund der Begebenheiten die restlichen 99% zwangsläufig für diverse Entwicklungen aufkommen.
    Ein anderes Beispiel lieferte John Helmer mit diesen Artikel
    https://johnhelmer.net/russian-champagne-isnt-fizzling-its-sparkling-and-now-its-from-crimea/
    Viel Spaß beim ideologisieren vom Nihilismus.

  19. Das ist schon ein sehr guter Artikel. Das Finanz und Bankensytem der USA und der westlichen Welt ,befindet sich
    eindeutig und klar in der Hand, weniger superreicher Familien, der USA, gesteuert ,von einer Fondsmatrix, deren
    Kopf letztendlich Vanguard ist, deren Eigentümer wiederum, die reichsten Familien der Welt sind. So frisst sich
    das Dollarimperium, durch die Volkwirtschaften, der Nationen und plündert sie aus. Wer sich weigert dem ergeht
    es so wie Lybien,also kann nicht einfach jedes Land einfach aus dem teuflischen Dollarsystem aussteigen, nur zwei
    Länder können sich das militärisch leisten, China und Russland. In diesem Licht ist auch der Stellvertreterkrieg in
    der Ukrane zu sehen, was diesen Krieg höchst gefährlich macht. Gewinnt Russland diesen Krieg, ist das Dollarimperium Geschichte und somit die westliche Welt, nicht mehr dominierend, in der Weltwirtschaft.
    Billionen aufgehäufte Dollarvermögen,der reichsten US Familien, wären Spielgeld und könnte nicht mehr in
    Sachwerte getauscht werden. Die Bodenschätze Russlands,wären den US Satanisten, auf ewig verwehrt,
    was mangels Rohstoffen, den Untergtang der westlichen Welt masiv beschleunigen wird. Dewegen gehen
    deswegen gehen die reichsten US Familien, alle Risiken, bis zum Untergang Europas ein, um zu überleben
    müßen sie Russland besiegen und die westliche Welt, durch Diktaturen, nach ihrem Prediger Schwab, kontrollieren kontrollieren.

  20. Hallo Heise-Vertriebene!

    Auch ich bin Heise-Vertriebener und will mal Genaueres darüber berichten.

    Am 11.12.2020 erschien mein letzter Beitrag auf telepolis, er hatte 639 (!) Kommentare.
    https://www.telepolis.de/features/80-Zustimmung-zur-Coronapolitik-sind-zu-viel-4986224.html

    Da war Florian Rötzer noch Chefredakteur, der in Pension ging und später K&K ins Leben gerufen hat.

    Der Neue Chefredakteur Harald Neuber hat meinen ersten Artikel im Januar 2021 erst angenommen und dann abgelehnt, weil ich die Corona-Maßnahmen mit statistischen Argumenten als falsch entlarvt hatte. Er meinte, man könne Medizin nicht mit Mathematik widerlegen. Ich hatte alle offiziellen medizinischen Fakten unverändert übernommen, nur statistisch durchdacht. Wie z.B. in diesem Artikel: https://kritlit.de/tdt/tdt.htm#denkviro

    Inzwischen weiß jeder, dass ich richtig lag, genau wie viele andere, die von der Diskussion ausgeschlossen wurden.

    Wie sehr Herr Neuber die Linie der Familie Heise vertritt, ist mir nicht bekannt. Ein zweiter Versuch bei ihm war meine Kritik am Wahlprogramm der Grünen und der CDU, besonders bezüglich Nato und Rüstung. (Die Grünen peilten damals eine Koalition mit der CDU an.) Dazu meinte Herr Neuber, ich solle auch das Wahlprogramm der SPD kritisieren. Ich schrieb ihm, dann möge er mir dieses Wahlprogramm als Datei übermitteln. Das tat er nicht. Damit war klar, dass er mit mir nicht zusammenarbeiten will. Für mich ist das hart, weil Telepolis für jeden Artikel 100 Euro gezahlt hat, die ich gut gebrauchen konnte.

    Corona ist out, Ukraine ist in. Die Situation in der deutschen Medienöffentlichkeit ist nicht besser, sondern schlechter geworden. Telepolis müssen wir seit Januar 2021 vergessen.

    1. Ah, das ist ja interessant. Na willkommen im Club 🙂

      Aber machen Sie sich nichts drauß. Wenn ich so schaue wieviele Kommentare es bei TP jetzt zu den aktuellen Artikeln so gibt:

      China: Moralkeulke von Baerbock, Wahrheit von Macron (Klaus Bachmann) 46 Kommentare
      Empörung über Macron aus den falschen Gründen (Peter Nowak) 34 Kommentare
      Eklat in EU um Billig-Getreide aus Ukraine (Christian Kliver) 67 Kommentare

      Also früher, zu Florian Rötzers Zeiten wurde locker das zehnfache erreicht, manchmal auch über 1000.
      Vor ca. einem halben Jahr habe ich mal die Seitenaufrufstatistik für die Heise Seite abgerufen, das hat düster ausgesehen. Dramatische Stagnation von Besuchern. Und da ging es um die domain heise.de, welche weit mehr als nur TP beinhaltete. Inzwischen hat TP eine eigene domain.

      Entsprechend sind sicherlich auch die Abo-Zahlen gesunken wie man annehmen muss und daher ist fraglich ob Herr Neuber immer noch 100 Euro für einen Artikel zahlt. Tja, das kommt davon wenn man anfängt die Autoren und die Leser und Kommentatoren in ihrer Meinung zu “disziplinieren”.

    2. Für 100 € schreibt man nix. Für 100 €
      sollen die sich ihren Driss selbst zusammenschmieren.
      Nie fertige Artikel anbieten, nur Themenvorschläge.

    3. Aus meiner Sicht hatte das im TP-Forum angefangen, dessen Moderation wie die aller anderen heise-Foren wohl demselben Moderatoren-Team obliegt. Da ist doch die Neubersche Bemerkung, dass der Verlagschef ein Freund ausgewogener, auch alternativer Darstellung ist, zweifelhaft. Was vielleicht noch einigermaßen für die Artikel gelten mag, gilt schon lange nicht mehr für die zugehörigen Kommentare. Letzter Scheidepunkt war dabei der UA-RF-Krieg. Hier können Transatlantiker oft den größten Blödsinn und immer wieder (unbelehrbar) dasselbe schreiben, mitunter auch beleidigend, selten werden sie gesperrt (schon gar nicht ihr Account). Andererseits kann das Andersdenkenden und -schreibenden schnell passieren, je nachdem, welcher Moderator einen mit (veraltetem – nach Eigenauskunft -) fragwürdigem Algorithmus herausgepickten Kommentar wie bewertet. Da kann man schon bei der 2.Primärsperre seinen Account verlieren, obwohl schon die 1. unerfindlich war (vernebelnde unstimmige Universalbegründung: Regelpunkt 5!).
      Das Moderatoren-Team scheint so heterogen zusammengesetzt zu sein, wie es Hr Heise gerne hätte. Ergebnis ist allerdings, dass sich im TP-Forum mehr Transatlantiker tummeln als zB im Illner-Forum (geschweige denn hier!). Das wäre dann kaum ein Unterschied zu SPON, ZON u.a. MSM-Foren.
      Übrigens, ein Forum, das mich sperrt, verliert meine Mitarbeit dauerhaft, auch, falls eine Neuanmeldung möglich wäre (die Sperre des Alt-Accounts müsste erst aufgehoben werden).
      Mal sehen, was bis Herbst noch passiert. Es könnte einige lange Gesichter bei denjenigen geben, die sich in vorauseilendem Gehorsam resp Untertanengeist zu weit aus dem Fenster gelehnt haben. Ich halte mich da lieber an (Ex-)Insider wie S.Ritter, D.Macgregor, L.Johnson, Kujat, J.Baud u.a. (vgl auch YouTube-Channel Redacted von N.&C.Morris).

    4. Ist schon schade. Ich habe natürlich keine Ahnung , wie und warum Neuber als Chefredakteur agiert und kannte ihn nur als Journalisten. Schon aus Zeiten, als er in der Jungen Welt schrieb. Das fand ich gut und kenntnisreich. Ich glaube, er schrieb meist über Lateinamerika.

      Ich denke, dass er als Angestellter eines Pressekonzerns doch unter erheblichem Druck steht. Und dafür, dass er eben nicht sein eigener Herr ist, hat er den Meinungskorridor doch erstaunlich breit erhalten. Dass er vielen Autoren , die das schreiben, was überall geschreiben wird, Platz einräumt, gehört dann vielleicht dazu. Ist maches dabei, das macht, dass mir ne Feder wächst. Aber ich bin nicht die Welt und es schreiben eben auch Autoren, die sonst so in den MSM nicht mehr zu lesen sind. Schätze, es ist eine Gradwanderung. Ich will dir nicht deine Verärgerung darüber, dass du ausgelistet wurdest, ausreden. Und bizarre Erfahrungen mit der Moderation haben viele von uns gemacht, weshalb ich auch von Bord gegangen bin. Gar nicht mal, weil ich so oft gesperrt wurde, das war nicht der Fall und die beiden Male gerade zu lustig, sondern weil es mich störte, beständig zu bedenken, ob und wie man was schreiben darf. Ziemlich wie DDR.
      Dass das für dich, wenn du das professionell machst, viel übler ist, ist einleuchtend.

      Aber ich denke, dass die Tendenz zur Vereinheitlichung aller Publikationen weitergeht und wir bald mit Wehmut an tp zurückdenken werden oder an Overtone, wo man als Kommentator Dinge schreiben konnte, die nirgends mehr akzeptiert wurden.

  21. Zumindest, das muss man einfach mal konstatieren, dürfte klar sein, dass das kein schneller Prozess sein kann oder zumindest sein sollte (ganz schnell will keiner, auch China nicht). Der Prozess der Ablösung des Pfunds durch den Dollar dauerte etwa 50 Jahre. Zuerst waren die USA Wirtschaftsmacht, dann Militärmacht, dann erst Finanzmacht. Der Unterschied zwischen UK-> USA und USA->China war/ist: erstere waren zwar Konkurrenten, aber eben auch Alliierte, bei aller Ambivalenz spielten auch die vielfachen kulturellen Bande eine wichtige Begleitmusik. USA/China hingegen: Gegnerschaft bis Feindschaft und kulturelle Unterschiede, wie sie kaum größer sein könnten.

  22. @Lucqx kommentierte meinen Kommentar von gestern 13:19, scheinbar beistimmend, mit:

    “Finanztransaktionen konnten so (lt P.Steinbrück) als ‚Wertschöpfung‘ deklariert werden, obwohl sie tatsächlich keinerlei realen Wert schaffen. (Geld und Buchgeld kann man weder essen noch darauf zum Mond fliegen.)”

    Wenn man meine Darstellung vorbehaltlich näherer Prüfung für plausibel und scheinbar korrekt, also zu einer Arbeitsgrundlage nehmen will, dann ist aus ihr der Schluss fällig:
    ‘Aber dann haben Waren im vollendeten Kapitalismus bzw. Imperialismus gar keinen Wert!!’

    Tatsächlich entspricht dieser Satz Marx Darstellung und Lucqx Warenfetischismus widerspricht ihr. Marx schreibt zwar unentwegt, die Ware habe einen “Wert”, dessen Substanz eine darin vergegenständlichte “gesellschaftliche Arbeitskraft”(1) sei, aber er schreibt ebenso unentwegt, dieser Wert sei ausschließlich in der Geldform “real”, er müsse in der Geldform “realisiert” werden.
    Und das entspricht dem, was wir auf den Märkten sehen, d.h. dem, was auf den Märkten und vermittels ihrer wirkt und funzt.
    Die chinesischen Investoren können beispielsweise den Wert des albernen Tinneffs (=Warenfetischismus des Geldes), den sie die Staatssklaven produzieren zwangen, um ihn gegen Dollares und Euronen zu tauschen, in Afrika ausschließlich in der Form von Dollares und Euronen realisieren. Diese Dollares und Euronen fließen anschließend wieder dahin zurück, woher sie kamen …

    Deshalb ist Marx Diktion dahingehend zu korrigieren, daß Waren keineswegs Wert haben, sondern Werte (Plural!) sind, aber – und jetzt wirs’s erstens haarig und sprengt zweitens total den Rahmen meiner auschnitthaften Darstellung – sie sind diese Werte ausschließlich in den wechselnden Gestalten der Kapital – Zirkulation.

    Wenn wir summarisch von Nutzen und Schaden der Warenproduktion reden (oder in den Kategorien der “rechten”, der bürgerlichen Kapitalismuskritiker vom “Guten” und “Bösen”), dann ist der “Schaden” oder das “Böse” nicht das Geld, wie praktisch alle in diesem Forum vermeinen, und wie blu_frisbee a.a.o. leider nicht dementiert, sondern zumindest formell zustimmt, sondern die Warenproduktion, bzw. genauer und korrekter: Der “Wert der Ware”.
    Denn dieser Wert ist ausschließlich an etwas bemessen, was Marx “Surplusarbeit” nennt, an der unbezahlten Arbeitskraft, die in der Ware vergegenständlicht wird, um in der Geldform gesellschaftlich realisiert zu werden.

    (1) Tatsächlich handelt es sich um einen aliquoten Teil der gesellschaftlichen Gesamtarbeit, den eine Ware, die an der Kapitalzirkulation beteiligt ist, repräsentiert, weil und insofern sie erneut aufgewendet werden müßte, um sie zu reproduzieren.

    Just for the record.

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