
Der Alptraum der Großmachtrivalität um Taiwan
Während die Welt durch das diplomatische Gerangel um Chinas jüngste Ballonflüge über Nordamerika abgelenkt, ja sogar amüsiert wurde, gibt es Anzeichen dafür, dass sich Peking und Washington auf etwas viel Ernsteres vorbereiten: einen bewaffneten Konflikt um Taiwan. Bei der Betrachtung der jüngsten Entwicklungen im asiatisch-pazifischen Raum wird eine altbewährte historische Lektion deutlich, die in diesem gefährlichen Moment der Geschichte wiederholt werden sollte: Wenn sich Nationen auf einen Krieg vorbereiten, wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einen Krieg ziehen, viel größer.
In „The Guns of August“, ihrem meisterhaften Bericht über einen weiteren Konflikt, den niemand wollte, führte Barbara Tuchman den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 auf bereits bestehende französische und deutsche Pläne zurück. „Die Staatsoberhäupter, die letztlich für das Schicksal ihres Landes verantwortlich sein würden, versuchten entsetzt, sich zurückzuziehen, aber die Anziehungskraft der militärischen Pläne trieb sie vorwärts“, schrieb sie. In ähnlicher Weise haben Peking und Washington militärische, diplomatische und halb geheime Schritte unternommen, die uns in einen verhängnisvollen Konflikt hineinziehen könnten, den – wieder einmal – niemand will.
An der Spitze der Macht haben die Staatsoberhäupter in Peking und Washington sehr gegensätzliche Positionen zur Zukunft Taiwans eingenommen. Seit fast einem Jahr versucht Präsident Joe Biden, die zugrundeliegende Zweideutigkeit der bisherigen US-Politik gegenüber der Insel zu beseitigen, indem er wiederholt erklärte, dass er die Insel tatsächlich gegen jeden Angriff des Festlandes verteidigen würde. Im Mai letzten Jahres antwortete er auf die Frage eines Reporters nach einer möglichen chinesischen Invasion Taiwans: „Ja“, die USA würden militärisch intervenieren. Dann fügte er hinzu: „Wir sind mit der Ein-China-Politik einverstanden. Wir haben sie und alle damit verbundenen Vereinbarungen unterzeichnet, aber die Idee, dass sie mit Gewalt, einfach mit Gewalt eingenommen werden kann, ist [einfach nicht] angemessen.“
Wie Biden einräumte, hatte Washington mit der Ausweitung der diplomatischen Anerkennung Pekings im Jahr 1979 tatsächlich die künftige Souveränität Chinas über Taiwan akzeptiert. In den folgenden 40 Jahren sprachen sich die Präsidenten beider Parteien in öffentlichen Erklärungen gegen die Unabhängigkeit Taiwans aus. Im Grunde räumten sie ein, dass die Insel eine chinesische Provinz und ihr Schicksal eine innere Angelegenheit sei (auch wenn sie sich dagegen wehrten, dass die Volksrepublik in unmittelbarer Zukunft etwas dagegen unternimmt).
Nichtsdestotrotz hat Biden seine aggressive Rhetorik beibehalten. So sagte er beispielsweise im September letzten Jahres gegenüber CBS News, dass er in der Tat US-Truppen zur Verteidigung Taiwans entsenden würde, „wenn es tatsächlich zu einem noch nie dagewesenen Angriff käme“. Und in einem bedeutsamen Bruch mit der langjährigen US-Politik fügte er hinzu: „Taiwan trifft seine eigenen Entscheidungen über seine Unabhängigkeit … Das ist seine Entscheidung.“
Innerhalb weniger Wochen reagierte der chinesische Präsident Xi Jinping auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei mit einem starken persönlichen Engagement für die Vereinigung Taiwans – notfalls mit Gewalt. „Wir bestehen darauf, die Aussicht auf eine friedliche Wiedervereinigung anzustreben“, sagte er, aber wir werden niemals versprechen, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten, und behalten uns die Möglichkeit vor, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.“
Nach einem lang anhaltenden Applaus der 2000 Parteifunktionäre, die sich in der Großen Halle des Volkes in Peking versammelt hatten, beschwor er die Unvermeidlichkeit der dialektischen Kräfte des Marxschen Systems, die den von ihm versprochenen Sieg sicherstellen würden. „Die historischen Räder der nationalen Wiedervereinigung und der nationalen Verjüngung drehen sich weiter“, sagte er, „und die vollständige Wiedervereinigung des Mutterlandes muss erreicht werden.“
Die politische Philosophin Hannah Arendt hat uns einmal daran erinnert, dass das Gefühl der historischen Unvermeidbarkeit ein gefährlicher ideologischer Auslöser ist, der autoritäre Staaten wie China in ansonsten undenkbare Kriege oder unvorstellbare Massenschlachten stürzen kann.
Die Kriegsvorbereitungen bewegen sich in der Befehlskette nach unten
Es überrascht nicht, dass die eindringlichen Erklärungen von Biden und Xi in beiden Ländern in der Befehlskette nach unten gewandert sind. Im Januar sandte ein Vier-Sterne-General der US-Luftwaffe, Mike Minihan, ein offizielles Memo an sein massives Luftmobilitätskommando mit 500 Flugzeugen und 50.000 Soldaten, in dem er ihnen befahl, ihr Training für einen Krieg mit China zu intensivieren. „Mein Gefühl sagt mir“, so schloss er, „dass wir 2025 kämpfen werden.“ Anstatt die Aussage des Generals zu dementieren, fügte ein Pentagon-Sprecher lediglich hinzu: „Die Nationale Verteidigungsstrategie macht deutlich, dass China die größte Herausforderung für das Verteidigungsministerium darstellt.“
General Minihan ist nicht einmal der erste hochrangige Offizier, der solche vorausschauenden Aussagen macht. Bereits im März 2021 warnte der Chef des Indo-Pazifik-Kommandos, Admiral Philip Davidson, den Kongress, dass China bis 2027 eine Invasion der Insel plane: „Taiwan gehört eindeutig zu ihren Ambitionen… Und ich denke, die Bedrohung wird in diesem Jahrzehnt, genauer gesagt, in den nächsten sechs Jahren, deutlich.“
Im Gegensatz zu den Amerikanern haben sich Chinas Chefs der Streitkräfte öffentlich nicht zu diesem Thema geäußert, aber ihre Flugzeuge waren sehr beredt. Nachdem Präsident Biden im Dezember letzten Jahres ein Haushaltsgesetz für das Pentagon unterzeichnet hatte, das 10 Milliarden Dollar an Militärhilfe für Taiwan vorsah, überflog eine beispiellose Armada von 71 chinesischen Flugzeugen und noch viel mehr Militärdrohnen in Schwärmen innerhalb von nur 24 Stunden die Luftverteidigung der Insel.
Da eine solche Tit-for-Tat-Eskalation („wie du mir, so ich dir“) einfach stärker wird, hat Washington Chinas Aggression mit großen diplomatischen und militärischen Initiativen gekontert. Der stellvertretende Verteidigungsminister für den indo-pazifischen Raum, Ely Ratner, hat drohend versprochen, dass „2023 wahrscheinlich das Jahr mit der größten Veränderung der US-Streitkräfte in der Region seit einer Generation sein wird“.
Auf seiner jüngsten Reise zu den asiatischen Verbündeten konnte Verteidigungsminister Lloyd Austin einige bedeutende strategische Fortschritte verbuchen. Bei einem Zwischenstopp in Seoul kündigten er und sein südkoreanischer Amtskollege an, dass die USA Flugzeugträger und zusätzliche Jets für erweiterte Schießübungen einsetzen würden – ein eindeutig eskalierender Schritt, nachdem solche gemeinsamen Operationen während der Trump-Jahre zurückgefahren worden waren.
Auf dem Weg nach Manila teilte Austin mit, dass die Philippinen den US-Truppen soeben Zugang zu vier weiteren Militärstützpunkten gewährt haben, von denen mehrere über eine Meerenge hinweg Taiwan gegenüberliegen. Diese seien notwendig, weil „die Volksrepublik China weiterhin ihre unrechtmäßigen Ansprüche“ im Südchinesischen Meer geltend mache.
Das chinesische Außenministerium schien von dieser Nachricht überrascht worden zu sein. Nach einem erfolgreichen diplomatischen Werben um den vorherigen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, der den Einfluss der USA eingedämmt und gleichzeitig die chinesische Besetzung von Inseln in philippinischen Gewässern akzeptiert hatte, konnte Peking nun kaum mehr tun, als Washingtons Zugang zu diesen Stützpunkten als „Gefährdung des regionalen Friedens und der Stabilität“ zu verurteilen. Obwohl einige philippinische Nationalisten einwenden, dass eine amerikanische Präsenz zu einem nuklearen Angriff einladen könnte, sind nach zuverlässigen Umfragen 84 % der Filipinos der Meinung, dass ihr Land mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten sollte, um seine Hoheitsgewässer vor China zu schützen.
Beide Ankündigungen waren die Früchte monatelanger Diplomatie und Vorschusslorbeeren für künftige größere Truppenverlegungen. Der jährliche „Verteidigungs“-Gesetzentwurf der USA für 2023 finanziert den Bau von Militäranlagen im gesamten Pazifik. Und während Japan sein Verteidigungsbudget verdoppelt, um seine südlichen Inseln vor China zu schützen, planen die US-Marines in Okinawa, ihre Panzer und schwere Artillerie gegen wendige Drohnen und tragbare Raketen einzutauschen, während sie „Küstenregimenter“ zu bilden, die schnell auf die kleinsten Inseln der Region verlegt werden können.
Geheime Strategien
Im Gegensatz zu diesen öffentlichen Erklärungen sind die halbgeheimen Strategien auf beiden Seiten des Pazifiks im Allgemeinen unbemerkt geblieben. Während das militärische Engagement der USA gegenüber Taiwan zumindest etwas unklar bleibt, ist die wirtschaftliche Abhängigkeit dieses Landes von der Computerchip-Produktion auf der Insel nahezu absolut. Als Epizentrum einer globalen Versorgungskette produziert Taiwan 90 % der hochentwickelten Chips der Welt und 65 % aller Halbleiter. (Zum Vergleich: Chinas Anteil an den Chips liegt bei 5 % und der der USA bei nur 10 %.) Als weltweit führender Hersteller der wichtigsten Komponenten für alle Arten von Mobiltelefonen bis hin zu militärischen Raketen ist die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) der führende Innovator und beliefert Apple und andere US-amerikanische Technologieunternehmen.
Jetzt wollen amerikanische Regierungsangehörige das ändern. Nachdem der Gouverneur von Arizona den ersten Spatenstich für eine 12-Milliarden-Dollar-Chipfabrik von TSMC in Phoenix im Jahr 2020 beaufsichtigt hatte, gab er nur zwei Jahre später bekannt, dass „TSMC den Bau seiner Hauptanlage abgeschlossen hat“. Im vergangenen August, kurz bevor Präsident Biden den 52 Milliarden Dollar schweren CHIPS and Science Act unterzeichnete, betonte Handelsministerin Gina Raimondo, dass „unsere Abhängigkeit von Taiwan bei Chips unhaltbar und unsicher ist“.
Nur drei Monate später holte sich TSMC einen großen Teil dieser Bundesmittel, indem es 28 Milliarden Dollar in eine zweite Fabrik in Phoenix investierte, die, wenn sie 2026 eröffnet wird, das produzieren wird, was die New York Times als „fortschrittlichere – wenn auch nicht die fortschrittlichste – Chipherstellungstechnologie“ bezeichnet hat. Bei einer Zeremonie, an der auch Präsident Biden teilnahm, verkündete der Vorstandsvorsitzende von Apple, Tim Cook, im Dezember letzten Jahres: „Dies ist ein unglaublich bedeutender Augenblick.“
Das mag stimmen, aber der Fokus auf Phoenix verdeckte die ebenso bedeutsamen Chipfabrikprojekte von Samsung in Texas, Intel in Ohio und Micron Technology in New York. Wenn man alles zusammenzählt, sind die USA bereits auf halbem Weg zum „Minimum von drei Jahren und einer Investition von 350 Milliarden Dollar…, um die taiwanesischen [Chip-]Foundries zu ersetzen“, wie die Semiconductor Industry Association schreibt.
Mit anderen Worten: Sollte Peking beschließen, nach 2026 in Taiwan einzumarschieren, würde das intellektuelle Kapital von TSMC in Form seiner besten Informatiker zweifellos nach Phoenix abfliegen und kaum mehr als ein paar Betonschalen und einige sabotierte Anlagen zurücklassen. Die globale Versorgungskette für Siliziumchips mit holländischen Maschinen (für die Extrem-Ultraviolett-Lithographie), amerikanischen Designs und taiwanesischer Produktion würde in den Vereinigten Staaten, Japan und Europa wahrscheinlich problemlos weiterlaufen, so dass der Volksrepublik China kaum mehr als ihre minimalen 5 % der weltweiten Halbleiterindustrie im Wert von 570 Milliarden Dollar blieben.
Chinas geheimes Kalkül bezüglich einer Invasion Taiwans ist zweifellos komplexer. Mitte Februar behauptete Außenminister Antony Blinken in München, Peking erwäge, Moskau „tödliche Unterstützung“ für seinen Krieg in der Ukraine zu gewähren, und fügte hinzu: „Wir haben ihnen sehr deutlich gemacht, dass dies ein ernsthaftes Problem für… unsere Beziehungen darstellen würde.“
Doch China steht vor einer weitaus schwierigeren Wahl, als Blinkens fröhliche Rhetorik vermuten lässt. Aus seinem beeindruckenden Arsenal könnte Peking ohne weiteres genügend Hong-Niao-Marschflugkörper an Moskau liefern, um den größten Teil der ukrainischen Panzerfahrzeuge zu zerstören (wobei noch genug übrig bliebe, um Kiews schwächelnde elektrische Infrastruktur zu demolieren).
Die NATO auf diese Weise ausbluten zu lassen, würde sich jedoch nur begrenzt auf etwaige künftige chinesische Pläne gegenüber Taiwan auswirken. Im Gegensatz dazu würden die Arten von Bodenkriegswaffen, die Washington und seine Verbündeten weiterhin in die Ukraine liefern, die Seekapazitäten der USA im westlichen Pazifik kaum belasten.
Außerdem könnte sich der diplomatische und wirtschaftliche Preis, den Peking für eine nennenswerte Beteiligung am Ukraine-Krieg zahlen würde, als unerschwinglich erweisen. Als weltgrößter Verbraucher von importiertem billigem Öl und Weizen, die Russland in Hülle und Fülle exportiert, braucht China einen gedemütigten Putin, der verzweifelt nach Märkten sucht und mit seinen Plänen für eine größere Herrschaft über Eurasien konform geht. Ein triumphierender Putin, der den Willen ängstlicher Staaten in Osteuropa und Zentralasien beugt und gleichzeitig immer härtere Bedingungen für seine Exporte aushandelt, ist kaum in Pekings Interesse.
Das Ignorieren der existenziellen Bedrohung, die Putins Krieg für die Europäische Union darstellt, würde Peking auch Jahrzehnte der Diplomatie und Milliarden an Infrastrukturgeldern kosten, die bereits investiert wurden, um ganz Eurasien, von der Nordsee bis zum Südchinesischen Meer, zu einer integrierten Wirtschaft zusammenzufügen. Darüber hinaus dürfte die Parteinahme für eine eindeutig zweitrangige Macht, die in eklatanter Weise gegen das Grundprinzip der internationalen Ordnung verstoßen hat – das den Erwerb von Territorien durch bewaffnete Eroberung verbietet -, Pekings nachhaltiges Streben nach globaler Führung kaum fördern.
Wladimir Putin könnte in der Tat versuchen, Chinas Anspruch auf eine abtrünnige Provinz in Taiwan mit seinem eigenen Anspruch auf das ehemalige sowjetische Territorium in der Ukraine gleichzusetzen, aber diese Analogie ist Peking ein Dorn im Auge. „Taiwan ist nicht die Ukraine“, erklärte das chinesische Außenministerium im vergangenen Jahr, einen Tag bevor Putin in die Ukraine einmarschierte. „Taiwan war schon immer ein unveräußerlicher Teil Chinas. Das ist eine unbestreitbare rechtliche und historische Tatsache“.
Die Kosten eines Krieges
Da sowohl Peking als auch Washington einen möglichen Krieg um Taiwan in Erwägung ziehen, ist es wichtig (vor allem im Hinblick auf die Ukraine), die wahrscheinlichen Kosten eines solchen Konflikts zu bedenken. Im November 2021 stellte die ehrwürdige Nachrichtenagentur Reuters eine Reihe von glaubwürdigen Szenarien für einen chinesisch-amerikanischen Krieg um Taiwan zusammen. Sollten sich die Vereinigten Staaten entschließen, um die Insel zu kämpfen, so Reuters, „gibt es keine Garantie dafür, dass sie eine immer mächtigere PLA [Volksbefreiungsarmee] besiegen würden“.
In dem am wenigsten gewaltsamen Szenario spekulierte Reuters, dass Peking seine Marine einsetzen könnte, um eine „Zollquarantäne“ um Taiwan zu verhängen, während es eine Luftverteidigungs-Identifikationszone über der Insel ankündigt und die Welt davor warnt, seine Souveränität zu verletzen. Um die Schlinge enger zu ziehen, könnte es dann zu einer vollständigen Blockade übergehen, Minen in wichtigen Häfen legen und Unterwasserkabel kappen. Sollte sich Washington zu einem Eingreifen entschließen, würden seine U-Boote zweifellos zahlreiche Kriegsschiffe der PLA versenken, während seine Überwasserschiffe auch Flugzeuge und Raketen abschießen könnten. Doch Chinas mächtiges Luftabwehrsystem würde zweifellos Tausende von eigenen Raketen abfeuern und der US-Marine „schwere Verluste“ zufügen. Anstatt eine schwierige amphibische Invasion zu versuchen, könnte Peking diese inszenierte Eskalation mit massiven Raketenangriffen auf Taiwans Städte abschließen, bis die Führung des Landes kapituliert.
Im Reuters-Szenario für einen totalen Krieg beschließt Peking, „die größte und komplexeste amphibische und luftgestützte Landung durchzuführen, die je versucht wurde“, um „die Insel zu überwältigen, bevor die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten reagieren können.“ Um einen Gegenangriff der USA abzuwehren, könnte die PLA Raketen auf amerikanische Stützpunkte in Japan und Guam abfeuern. Während Taiwan Flugzeuge und Raketen zur Abschreckung der Invasionsflotte starten würde, würden US-Flugzeugträger-Kampfgruppen auf die Insel zusteuern und „innerhalb von Stunden würde in Ostasien ein großer Krieg toben“.
Im August 2022 veröffentlichte die Brookings Institution genauere Schätzungen der wahrscheinlichen Verluste in verschiedenen Szenarien eines solchen Krieges. Obwohl Chinas „jüngste und dramatische militärische Modernisierungen die Fähigkeit Amerikas, die Insel zu verteidigen, drastisch reduziert haben“, mache die Komplexität eines solchen Zusammenstoßes, so der Brookings-Analyst, „den Ausgang … von Natur aus ungewiss“. Nur eines wäre sicher: Die Verluste auf beiden Seiten (auch in Taiwan selbst) wären verheerend.
Im ersten Szenario von Brookings, das einen „auf U-Boote konzentrierten Seekampf“ vorsieht, würde Peking eine Blockade verhängen und Washington würde mit Marinekonvois reagieren, um die Insel zu unterstützen. Würden die Vereinigten Staaten Pekings Kommunikation ausschalten, würde die US-Marine nur 12 Kriegsschiffe verlieren, während alle 60 chinesischen U-Boote versenkt würden. Hält China dagegen seine Kommunikation aufrecht, könnte es möglicherweise 100 Schiffe versenken, die meisten davon US-Kriegsschiffe, und nur 29 U-Boote verlieren.
Im zweiten Szenario von Brookings für einen „breiteren subregionalen Krieg“ würden beide Seiten Jets und Raketen in einem Kampf einsetzen, der den Südosten Chinas, Taiwan und die US-Stützpunkte in Japan, Okinawa und Guam einschließen würde. Wenn Chinas Angriffe erfolgreich sein sollten, könnten 40 bis 80 US-amerikanische und taiwanesische Kriegsschiffe zerstört werden, was etwa 400 chinesische Flugzeuge kosten würde. Wenn die USA die Oberhand behielten, könnten sie „einen Großteil des chinesischen Militärs im Südosten Chinas“ zerstören und dabei mehr als 400 Flugzeuge der PLA abschießen, selbst wenn sie selbst schwere Verluste an ihren eigenen Flugzeugen hinnehmen müssten.
Beide Studien konzentrieren sich vor allem auf die militärischen Verluste, die schon beängstigend genug sind, unterschätzen aber die tatsächlichen Kosten und potenziellen Verwüstungen für Taiwan und einen Großteil Ostasiens. Mein eigener Instinkt sagt mir, dass Washington, sollte China eine Zollblockade gegen die Insel verhängen, bei dem Gedanken an den Verlust von Hunderten von Flugzeugen und Dutzenden von Kriegsschiffen, einschließlich von einem oder zwei Flugzeugträger, heftig blinzeln und sich auf seine langjährige Politik zurückziehen würde, Taiwan als Chinas Territorium zu betrachten. Würden die USA jedoch die Zollsperrzone anfechten, müssten sie die chinesische Blockade angreifen und könnten in den Augen eines Großteils der Welt zum Aggressor werden – aus Sicht Washingtons eine echte Abschreckung.
Sollte China jedoch eine totale Invasion starten, würde Taiwan wahrscheinlich innerhalb weniger Tage untergehen, sobald seine Luftwaffe mit nur 470 Kampfflugzeugen von den 2900 Düsenjägern, 2100 Überschallraketen und der gewaltigen Marine der PLA, die heute die größte der Welt ist, überwältigt wäre. Angesichts des klaren strategischen Vorteils, den China durch die einfache Nähe zu Taiwan hat, könnte die Besetzung der Insel bereits vollendet sein, bevor die Schiffe der US-Marine aus Japan und Hawaii in ausreichender Zahl eintreffen, um die massive chinesische Armada herauszufordern.
Sollten sich Peking und Washington jedoch in einen solchen sich immer weiter ausbreitenden Krieg hineinziehen lassen, könnte sich der Schaden als unabsehbar erweisen – mit zerstörten Städten, zigtausenden von Toten und einer Weltwirtschaft, deren Epizentrum in Asien liegt, in Trümmern. Es bleibt zu hoffen, dass sich die heutigen Staats- und Regierungschefs in Washington und Peking zurückhaltender zeigen als ihre Amtskollegen in Berlin und Paris im August 1914, als die Siegespläne einen Krieg auslösten, der 20 Millionen Tote forderte.
Die USA haben keinen Anspruch auf Taiwan, sie haben nichts vorzuweisen außer Moral-Argumente, die nichts kosten.
Entweder die USA finden sich damit ab, dass ihr Anspruch als einzige Supermacht unrealistisch ist, oder sie werden die Welt in eine unvorstellbare Katastrophe stürzen.
ich hoffe, dass das Land vorher implodiert….dann waere eine Welt-Katastrophe vorerst abgesagt!
Am wahrscheinlichsten ist die „Oder“-Option. Ich kann mich jedenfalls an keine einzige Situation erinnern, in der die USA nach sorgfältiger Abwägung der Risikolage zu dem Ergebnis gelangt wären, ihre vermeintlichen oder reellen Interessen doch mal eine Nuance runterzuschrauben. Eine Degradierung zu einer sekundären oder sogar marginalen Supermacht wäre m.E. auch ein Kriegsgrund, der auch der amerikanischen Bevölkerung gut vermittelbar wäre.
Mit der Bankenkrise, kommt dann die Immobilienkrise…
China mit ihren 5% Weltanteil ist es doch egal, solange sie ihre Werkbank damit erhält.
Welchen Nutzen hat die USA, wenn durch andere Unternehmen Chipfabtiken aufbauen, aber keine anderen Werkbänke mehr besitzt. Der amerikanische Markt bleibt weiterhin abhängig von Waren aus China. Kann die USA mit den Chinesen in den Produktionskosten konkurrieren?
Die sillyconvalley Bank hatte überwiegend die ‚Startup‘ finanziert, das heißt in der Umkehr, dass etliche ‚Jungaktivisten‘ absaufen. China hat heute mehr NEUE Patente als die Konkurrenz. Naja, kein Wunder mit 1,5MRD Menschen auf diese sie Zugriff haben,das mit einer guten allgemeine Bildung!
Die PR piraterie der Gehirne verunsichert die die schon verunsichert sind, aber nicht der Rest.
Der ewige Krieg, kann nur verlieren. Die USA haben erst vor kurzem gegen Sandaletten-Krieger, nach zwanzig Jahren den kürzeren Gezogen.
Ein nuklear begrenzter Krieg gegen China und die USA sind dann Geschichte wie Karthago.
Es geht um die Chipfabriken. Laufen die neuen Fabs in den USA erst einmal, sind die in Taiwan quasi entwertet. Somit entfällt der m.E. wichtigste Kriegsgrund, China kann dann ruhig die wertlosen (womöglich sabotierten) Fabs übernehmen, die US-Regierung wird das Ganze dann nur noch für Propaganda ausschlachten – und von den neuen Fabs in den USA wäre China komplett abgetrennt. Und ohne Chips läuft heutzutage kein Staubsauger und keine Werkzeugmaschine mehr – wen wundert es, daß China derzeit über 20 Chipfabriken im Bau hat?
Aber JETZT muss TSMC erst mal weiter produzieren, der Schaden für alle wäre unglaublich, wenn eine Seite jetzt eskalieren würde.
Wer immer noch an das US-Geseiere von Demokratie und Menschenrechten glaubt, sollte endlich aufwachen.
Was dem Putin seine nicht anerkannten Sicherheitsgarantien (zuletzt 17.12.2021) sind, sind dem Xi sein Wunsch nach friedlicher Wiedervereinigung bzw der Bruch des Ein-China-Prinzips.
Aber das vom MIC regierte Empire der Lügen braucht den Krieg, um seine schwächelnde Dominanz zu stabilisieren.
Und China? Statista zufolge wolllen ca 30% die Unabhängigkeit von China, ca 7% die Vereinigung mit China, ca 57% baw den Status Quo beibehalten (die Umfrage ist etwas verworren).
Es lauft also wohl auch aus chinesischer Sicht auf einen Krieg hinaus, wenn es nicht gelingt, diplomatisch eine Lösung für den Begriff der „abtrünnigen Provinz“ zu finden (innere Autonomie bei Verzicht auf eine eigene Außenpolitik bspw?).
Jahrelang schwebte über Taiwan, nur das vage Schreckgespenst, einer „Invasion“. Nach dem Motto: „Irgendwann, kommen wir und holen euch!“ Es war eine nebulöse Option, aus lächerlichen Prestigegründen, weil man glaubte, es sich schuldig zu sein – aber ERNST gemeint, hatte das niemand WIRKLICH. Ich weiß das deshalb, weil ich mich vor etlichen Jahren, mit einem chinesischem Botschafter, unterhalten habe, dabei nur nebenbei das – damals nicht virulente Thema, gestreift habe.
Dabei teilte mir dieser wirklich hochgebildete Diplomat, mit einem gütigen Schmunzeln mit, dass dies sozusagen ein nationaler, stolzer Mythos sei, den man offiziell zwar immer noch vertrete, aber – derzeit habe man andere Prioritäten, als gewaltsam Taiwan zu okkupieren.
Erst als die Pelosi-Polit-Mumie sich dort hinbegab, empfand man dass als unzulässige Einmischung – und reagierte mit Militärmanövern. Überall, wo das “ dunkle Imperium“, seine Nase hineinsteckt, , wittert man den Geruch, künftiger Kriege.
Und wie so oft, habe ich die verzweifelte Hoffnung, dass die angeblichen „Wunderwaffen“ der Chinesen dann präventiv zum Einsatz kommen, ehe die Amerikaner reagieren können. Eine wirklich geile Vorstellung wäre auch, würden sich ambitionierte Hacker finden, die sich in das US-Atomarsenal einklinken könnten, die Raketen umprogrammieren – und Ziele in den USA bombardieren. „Operation global peace“ eben. Aber derlei, schafft nur Hollywood.
Die Amerikaner haben schon angekündigt, dass sie im Falle einer chinesischen Invasion von den Chipfabriken und allen anderen fortgeschrittenen Teilen der taiwanesischen Wirtschaft nur verbrannte Erde zurücklassen wollen. In Taiwan ist das registriert worden.
Derzeit bereist Expräsident Ma Ying-jeou von der Guomindang-Partei die Volksrepublik. Unter seiner Präsidentschaft gab es einen Konsens zwischen Beijing und Taipeh. Erst die fanatisch proamerikanische und chinafeindliche DPP, die mit nicht immer sauberen Methoden an die Macht gekommen ist, hat die Beziehungen vergiftet.
Derzeit brennen den USA die Füsse. Die DPP hat die Kommunal- und Regionalwahlen krachend verloren, auch in der ehemaligen Hochburg Taipeh. Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stehen demnächst an. Eine Rückkehr der Guomindang an die Macht würde die US-Kriegspläne vereiteln. Aber die Chancen für einen Putsch stehen nicht gut, die Armee ist nicht so proamerikanisch.
Der Artikel ist im Übrigen typisch für Rassismus und Selbstüberschätzung der US-Amerikaner. Die Fab-Projekte von Samsung und TSMC fischen Subventionen, dass dabei so viel herauskommt, wird in Fachkreisen bezweifelt. Noch weniger ist klar, wohin Taiwaner Ingenieure sich im Fall eines Konflikts wenden würden. Schon heute leben und arbeiten über 2 Millionen Taiwaner dauerhaft auf dem Festland. Dass die USA mit ihrem Rassismus und mit der Chinahetze stark ansteigender Gewalt gegen Asiaten so attraktiv sind, können nur US-Bürger glauben.
Mal abgesehen von den Aussichten der USA in einem Konflikt, in dem die GIs nicht mal die in China gefertigten Unterhosen hätten, die sie vollscheissen könnten. Immerhin sind sie schonmal in Korea vom Yalu bis zum 38. Breitengrad gerannt.
Du dürftest Recht haben, innertaiwanesisch stößt wohl die Industrieverlagerung in die USA und Entwertung der Fabs von TSMC nicht auf ungeteilte Freude. Wenn die Volksrepublik den Taiwanesen ein gutes Angebot macht (Weiterführung der Produktion, Absatzmärkte bei den BRICS sicher), sind die Amis raus. Die andere Variante wäre Bürgerkrieg und Zerstörung a la Ukraine, das wird wohl weniger Anhänger finden. Mal sehen, wer das Sagen hat….
Naja, die Beschreibung der konkreten Situation ist soweit in Ordnung. Aber die grundlegenden Verhältnisse hat der Autor auf den Kopf gestellt. Das südchinesische Meer kann man wohl kaum als essentielle Interessensphäre der USA bezeichnen und die Abwehrmaßnahmen Chinas gegen westliche aggressiv vorgetragene Begierden als gleichwertig mit dem Vorgehen der USA, hier sogar als höher gefährlich eingestuft, gleichsetzen.
Auch die Überheblichkeit gegenüber Russland und China, im Westen allgemein üblich, die unerträgliche Herabsetzung „autoritärer Staaten“ , nur weil sie nicht kuschen, ist dem Autor nicht fremd. Daß beide Länder durch die westliche Einkreisung regelrecht gezwungen sind, ihre Staaten straff zu führen und auf „demokratische“Spielchen zu verzichten, fällt ihm auch nicht auf den Bildschirm.
Ob er mit seiner Hybris nicht doch an der Realität vorbei geht?
VT
Ich persönlich glaube gar nichts mehr, denn alles was in den letzten Jahren geschieht ist eine konzentrierte Blendung!
Keine Staatsführung darf ihren untergebenen erzählen was läuft, weil diese dann Gefahr läuft ‚innerlich‘ gesäubert zu werden (das findet zum Teil schon statt).
St. Corona Del heilige Patron vom ‚Kapital‘ steht genau dafür da, was wir ‚durchmachen‘.
Die Ukrainekrise ist dazu gedacht, um Reparationszahlungen an Staaten zu leisten die durch das alte System beraubt wurden und Taiwan’gold‘ ist eben auch ein Teil davon. Das gestrige Gold sind heute die ‚Chips‘, also braucht der „Mensch“ gute Ablenkung von dem was hinter der Bühne läuft. Dann dürfen wir auch noch andere mit hinzu beziehen, Korea/Japan!
Im mittleren Osten gibt’s Bewegung und zwar auf allen Seiten, merkwürdig? Nein, alles so ist genau durchgeplant!
Im Grunde hat Biden zu verantworten, wenn die Chinesen nun Taiwan gewaltsam ins Heim holen.
Der Wertewesten hat Taiwan überredet die Chipproduktion zu steigern um die chinesichen Interessen zu
unterwandern.
Das kann sich die KP-Chinas nicht gefallen lassen. “ Wenn es dem Esel zu gut geht ……………….“
Hier wie auch Ukraine – der Wertewesten gießt Öl ins Feuer !!! Die EU will eine wirtschaftliche Macht sein.
Und der Ami kämpft ums Überleben !!!!!
Was ich schon lange schreiben – Krieg mit RU und China = der Untergang der Amis und EU samt NATO-Irren !!
Deshalb schrieb ich, dass Finnland mit Natobeitritt keine Sicherheit erhält – sondern mit dem sinkendem Schiff
untergeht !!!!
Das Imperium, das glaubt der Globus sei seine Kolonie, die dem es nach Gutsherrenart tun und lassen könne, was es wolle, sieht sich immer mehr herausgefordert. Umgeben von den jungen Halbstarken aus Indien, Brasilien, Saudi-Arabien, Russland, China und Co sieht sich der alte weiße Kolonialherr herausgefordert seine Macht zu erneuern.
Hier geht es sichtbar darum, einen militärischen Waffengang rechtzeitig herbeizuführen, bevor es zu spät und der Herausforderer zu stark und mächtig geworden ist. Ich fürchte allerdings, dieser Punkt ist bereits überschritten. Wie wenig das bizarre, koloniale Gehabe der alten europäischen Mächte fruchtet, konnte man gerade wieder sehen.
Nicht nur haben die so wunderbar isoliert lebenden US-Amerikaner auf ihrem Kontinent das Problem jeden Angreifers, das er weitere Entfernungen überwinden muss – was im Fall von Materialschlachten doppelt wiegt – seine furchterregenden Flugzeugträger sind aufgrund der in letzter Zeit entwickelten Raketen äußerst verwundbar. Und ohne ihre Flugzeuge ist die amerikanische Streitmacht ein amputierter Zwerg.
Dass China und Taiwan wiedervereinigt werden, wird so oder so kommen. Wiedervereinigung ist in der Geschichte ein starkes Motiv. Deutschland wurde in 120 Jahren gleich zweimal wiedervereinigt, nämlich 1871 und 1990. Weitere Beispiele für Wiedervereinigungen sind die Wiedervereinigung Vietnams 1976, das Risorgimento Italiens 1861, und die Übernahme der Kronen von Kastilien und Aragón als Erbschaft durch den Habsburger Karl. China wurde im Mittelalter durch die Mongolen wiedervereinigt und später durch die Eroberung durch die Mandschus. Indiens Wiedervereinigung geschah durch den Einfall der Moguln, und nach Zerfall des Mogulreichs durch die englische Eroberung. Taiwan ist eine abgespaltene Provinz Chinas und wartet auf Wiedervereinigung. Auch die Angliederung der russischsprachigen Gebiete an Russland auf deren Wunsch nach achtjährigem Bürgerkrieg ist als Wiedervereinigung zu betrachten. Ich bin allerdings der Meinung, dass es nicht zu einem Krieg der USA und ihrer Vasallen gegen China kommen wird. Im Gegensatz zum Autor gehe ich aber davon aus, dass Kosten in Kriegen keine Rolle spielen, z. B. auch in der BRD, und dass man Chips überall produzieren kann, auch in China. Bestimmt bestehen dort schon Anstrengungen in dieser Hinsicht. Aber die Vernichtung der Erde wird man nicht riskieren, obwohl sie als „Unfall“ denkbar ist.
1871 entschied man sich für die kleindeutsche Lösung, eine richtige Wiedervereinigung aller zur Verfügung stehenden Teile war es nicht. Und 1990 nahm man halt alles Machbare. Gorbatschows Angebot zur Oblast Kaliningrad (die ja nur das halbe Ostpreußen darstellt) lehnte Kohl dankend ab, da für Deutschland nicht mehr attraktiv genug. Immerhin bemerkenswert, daß die Sowjetunion nicht nur zum Abzug aus der Ex-DDR bereit war, sondern auch zu direkten Gebietsabtritten.
Aus China Geopolitics (Danny Haiphong):
„On Meet the Press (https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.nbcnews.com/news/amp/ncna1304211&ved=2ahUKEwiYtaHE6J3-AhW4E1kFHVbXDbMQFnoECBQQAQ&usg=AOvVaw1Zpnci1ZbZij246-INBzPE) today, Chair of the House Foreign Affairs Committee Michael McCaul appeared to walk back comments made to Fox News that the US will vote on an Authorization of Use of Force to defend Taiwan from China.
When asked by Chuck Todd if he knew what people in Taiwan wanted, Mccaul said that neither the people of the island nor the US wanted war. He admitted that there is a debate on Taiwan over which party will rule and argued that China will be attempting to influence the 2024 election there to ‚take over the island without a shot fired.‘ “
McCaul hatte zuvor damit gedroht, dass US-Truppen „zur Verteidigung“ in Taiwan stationiert werden sollten. Man sieht, wie den USA die Füsse brennen. Wenn ihre Marionetten von der Macht weggewählt werden, schliesst sich das Fenster für einen Krieg gegen China über Taiwan. Sie werden zweifellos nach einem anderen Vorwand suchen. Denn das militärische Kräfteverhältnis verschiebt sich Jahr für Jahr zugunsten Chinas. Das ökonomische sowieso. Die BRICS-Staaten haben mittlerweile die G7 im Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung sogar im GDP in laufenden Preisen überholt.
Was noch halbwegs vernünftig beginnt, wird mit dümmlichen Bemerkungen zu Russland fortgesetzt und endet schliesslich in der Schilderung noch dümmlicherer Kriegsszenarien, die samt und sondern davon ausgehen, dass die Festland-usa eine Art glückliche Insel ist, die von Kriegseinwirkungen stets verschont bleibt. Dies und der Umstand, dass die Atombewaffnung der präsumptiven Gegner aussen vor bleibt, zieht die gesamte Schilderung bedenklich in die Nähe einer Stammtischvorlesung.
Irgendwie ist dieser Artikel zwiespältig und widersprüchlich. Für mich ist das ein weiterer Beweis, das der Westen nicht mehr rationale Politik betreiben kann, was auf die Dekadenz dieser überlebten imperialen Kultur hinweist!
Die militärische Lage im südchinesischen Meer, Chinas Heimatmeer, ist eindeutig. China ist militärisch auch mit nur 3 Flugzeugträgern in der Lage seine maritime Heimat zu verteidigen. Die USA hat 14 Flugzeugträger und Stützpunkte rund um China. Aber diese vorgeschobene US-Militärstruktur erfordert sicheren Nachschub. Um diese amerikanischen Nachschubwege lahmzulegen braucht China keine 14 Flugzeugträger. Es reichen hyperschnelle Raketen. Die Zusammenarbeit Chinas mit den militärisch erfahrenen Russland ermöglicht es China seine Verteidigungsfähigkeit zu stärken.
Und Taiwan, war da was? Taiwan gehört zu China, was auch die Amerikaner unter Nixon anerkennen mußten. Dahinter gibt es kein zurück. Wenn man lange genug mit europäischen Führern redet, zeigen sie ein Einsehen. Präsident Xi gab sich die Ehre 6 Stunden mit den französischen Präsidenten zu verhandeln und konnte ihn offensichtlich überzeugen, sich aus innerchinesischen Angelegenheiten heraus zu halten. Frau von der Leyen war bei diesen Gesprächen ganz außen vor. China behandelte sie höflich, aber ohne diplomatischen Status. Sie durfte, anders als der französische Präsident, Regierungsflugzeuge nicht benutzen und mußte in China auf eigene Kosten herumreisen. Für ihren Rückflug mußte sie einen normalen Linienflug benutzen.
Jetzt schäumen deutsche Marionetten der USA vor Wut und verurteilen Macron. Aber was haben diese kleinkarierten deutschen Abenteurer auf der Platte, was China ernsthaft beeindrucken könnte?
Deutschland braucht China aber China ist, wenn es sein muß, in der Lage ganz ohne das kleine Deutschland auszukommen, das weniger Einwohner hat, als die kommunistische Partei Chinas Mitglieder. Aber wer keine Eier in der Hose hat, spukt oft große Töne, eben wie pubertäre Kleinkinder tun, lach,lach,lach…
Taiwan geht den Amerikanern so knapp am Arrrm vorbei wie die Ukraine.
Sie haben Europa erfolgreich in einen
Konflikt mit Russland verwickelt, um sie als Konkurrenten und sogleich Russland auszuschalten.
Wen Amerika in einen Konflikt mit China verwickelt, ist noch offen.
Australien ist schon deppert genug als Nachschublager der USA zu dienen, ansonsten ist der Pazifikraum nicht gut zu sprechen auf Uncle Sams verhaltensoriginelle Inselaffen.
Zur Not schicken sie ihre westlichen Bündnispartner ins Feuer, so wie sie im Zweiten Weltkrieg den Sturm auf Berlin den Russen überlassen haben.
Selbst standen sie 200 km westlich von Berlin und haben zugeschaut, wie Russland unter hohen Verlusten,
Deutschland von den Nazis befreit hat.
So sind se, die Amerikaner.
Ich kann Zack15 nur zustimmen. Die „militärischen Szenarien“ waren so idiotisch, dass ich Probleme hatte, sie fertig zu lesen. Die USA, oder jedenfalls ihre „Experten“, scheinen immer noch nicht begriffen zu haben, dass ihre lächerlichen 7 carrier battle groups bereits ausserhalb der Reichweite ihrer Flugzeuge von Langstreckenraketen abgeschossen werden. Die einzigen Marineeinheiten, die eine Chance haben, grösseren Schaden anzurichten, sind die U-Boote. Und selbst da muss man sich nach der Havarie der „Connecticut“ fragen, ob diese Waffensysteme so unverwundbar sind. (Meine Spekulation zur Connecticut ist, dass sie von einer chinesischen Unterwasserdrohne gerammt wurde, als sie die chinesische Basis auf Hainan auskundschaften wollte, aber wer weiss).
Grundsätzlich sind die chinesische Küste von Fujian, Guangdong und Zhejiang und die vorgelagerten Inseln die unsinkbaren Basen für Schiffe, Raketen und Flugzeuge, keine 200km von Taiwan entfernt, Guam ist 2000km weg. Wenn etwas eine militärische Auseinandersetzung unterhalb der nuklearen Schwelle entscheiden wird, werden es Raketen und Drohnen sein. Und das ist wesentlich eine industrielle Kriegführung, in der Produktionskapazitäten und Innovationszyklen entscheiden. Da hat der korrupte MIC der USA und der NATO nicht den Schatten einer Chance gegen die stärkste Industriemacht der Welt.
Ich glaube auch, dass viele übersehen, wie gering der realökonomische Anteil am BIP der westlichen Staaten inzwischen ist. Und das ist der Anteil, der bei einem Materialkrieg zählt.
„Finanzindustrie“, Patente, Rechte, geistiges Eigentum, Provisionen, Software oder Immobilien mögen in einem funktionierenden Rechtsstaat ganz gut sein, basieren aber auf der Gültigkeit von Verträgen und sind daher virtuell.
Man kann von heute auf morgen Milliarden in die Hand nehmen, hat dadurch aber weder Produktionsanlagen, Maschinen, Fachkräfte, Rohstoffe, Lieferanten und Zulieferer. Dies zu organisieren, dauert Jahre. Nicht umsonst wird die „Liefern-wir-Euch“ Waffenliste der USA für die Ukraine immer kürzer und die „Haben-wir für-Euch-bestellt- und-wird-irgendwann-geliefert“ Liste immer länger.
Zitat: „Mit anderen Worten: Sollte Peking beschließen, nach 2026 in Taiwan einzumarschieren, würde das intellektuelle Kapital von TSMC in Form seiner besten Informatiker zweifellos nach Phoenix abfliegen und kaum mehr als ein paar Betonschalen und einige sabotierte Anlagen zurücklassen.“
2026 wird China all das Zeugs nicht mehr brauchen, denn China wird dann in der Lage sein, selbst jegliche Chips zu fertigen
Abgesehen davon, dass die Chip-Technologie sowieso überbewertet wird – denn wie wir ja mittlerweile dank unseren MSM wissen, kannibalisieren die Russen ja die Waschmaschinen bzw. entnehmen deren Chips für ihre Raketen – kein Wunder, laufen mittlerweile alle Russen in schmutzigen Kleidern rum – und wie wir ja mittlerweile ebenfalls wissen, treffen die russischen Waschmaschinenchip-gesteuerten Raketen ja doch ganz viele Ziele reichlich trefflich.
Wo war ich? Ah ja, beim Thema westliche Überlegenheit.
In den 60ern und 70ern haben die Japaner die westlichen Motoren kopiert, dass sich die Balken (bzw die Nockenwellen) nur so bogen – bzw. es waren dann meist noch Pleuel.
Und dann – in den 80ern – wer hat als Erste ein 4-Zylinder-Motorrad gebracht, was übrigens eine technologische Sensation und ein Wunderwerk war ? Eben, die Japaner, die Copy-Masters of the Universe. Was lernen wir daraus: Mit kopieren holt man auf, baut sich die Startbasis, dann startet man selbst durch.
Und wo steht China? Nun, China hat bereits selbst die 7nm Chip-Technologie, noch nicht in grossem Masstab, aber sie haben sie. Und warum haben die Chinesen das ?
Weil die überaus dummen dummen Amerikaner mittels Sanktionen die Chinesen nachgerade gezwungen haben, ihre grauen Hirnzellen anzuwerfen. Und bei 1,4 Mia Einwohner werden sich gewiss ein paar Genies finden lassen – und so war es. Sie haben jetzt die 7nm Technologie, und vermutlich auch die Wafer-Maschinen dazu. Mehr oder weniger selbst kopiert oder konstruiert. Wie es weitergeht, wissen wir von Japan.
Ein weiteres Beispiel aus der Realität: Huawei – wir wissen ja, das ist die Firma des Teufels – jedenfalls, Huawei macht – kann – technologische Lösungen, welche KEINE der westlichen Technologie-Firmen – und mit KEINE meine ich KEINE – zustande brachte. Selbst erlebt in meiner Firma, gerade die letzten 3 Jahre.
Kurzum: die Chinesen werden 2026 auf die taiwanesischen Chipfabriken pfeifen können – sie werden sie substituiert haben. Vielleicht nicht sofort, dann müssen sie auch auf die Waschmaschinen zurückgreifen, aber irgendwann.
Wer jetzt denkt, dass ich mich darüber freue: oh nein!
Aber ich beklage die westliche Dummheit, Ignoranz und Überheblichkeit, welche meint, nur der Westen könne was. Und welcher denkt, man könne 1.5 Mia Menschen sanktionieren, ohne dass das Konsequenzen habe.
Weiterer Punkt: hat sich schon jemand gefragt, was die Taiwanesen dazu meinen, dass ihr technologisches Monopol demnächst in die USA abtransportiert wird, ergo damit gerade ein Verhandlungspfand zu den Festlandchinesen abgebaut wird ?
Nun, ich denke, dass ein Teil der Taiwanesen mit Sorge in die Zukunft blickt und das gar nicht gut findet (mal abgesehen davon, dass ich mal las, dass die Taiwanesen halb halb gespalten sind in der Frage des Anschlusses an Festland-China).
Jedenfalls, wenn die Chipfrabriken abtransportiert sind, was haben die Taiwanesen dann noch, ausser der Insel an sich ? Als Verhandlungspfand ? Nichts.
Und dass die Taiwanesen zuhauf nach USA pilgern – hmm – ich denke, da übersieht der Autor wichtige familiäre und kulturelle Aspekte der Chinesen, mal ganz abgesehen davon, dass – so meine Erahrung mit denjenigen Chinesen, mit welchen ich zu tun habe – diese nicht unter staatlichen Repressionen zu leiden scheinen. Oder nicht mehr, wie wir das bsp. zu Corona-Zeiten taten. (Schon vergessen – die Freiheit des Westens ….).
Zu den militärischen Erwägungen kann ich nichts sagen, aber sollten Erwägungen diese von denselben Leuten stammen, welche meinten, dass die Nato via Ukraine mal schnell Russland aufspalten kann, dann würde ich empfehlen, diese Erwägungen nochmals zu überdenken. In unser aller Interesse.
Alles in allem wäre die Quintessenz aus den gesamten Informationen, das lediglich das Abschneiden der Taiwanesischen FABs vom amerikanischen Markt den Amis einen Krieg wert wäre, nicht irgendwelche westlichen Werte. Sobald die neuen TSMC FABs im Westen laufen, wird das Säbelrasseln vmtl drastisch runtergefahren.
Der Zugang zu den Chips scheint den Amis strategisch extrem wichtig zu sein.
Zu Recht übrigens.
Den strategischen Vorteil sollten die Chinesen jetzt nutzen, solange es noch geht. Den ganz grossen Krieg wäre Taiwan den Amis vmtl nicht wert, dass ist eben, was es ist, ‚Säbelrasseln‘. Muss man auch mal aushalten können, um den Gegner strategisch zu Schwächen.
Die Bedeutung der taiwanesischen Chipfabriken wird falsch beurteilt. Die kann man nicht einfach in die USA verpflanzen. Auf eine Produktionsstätte von TSMC, ähnlich auch bei Samsung in Südkorea, kommen 10 auf dem chinesischen Festland und noch mal so viele in Südostasien (meist mit chinesischer Beteiligung oder ganz chinesisch), die vorgelagerte Produktionsstufen und andere notwendige Fertigungsschritte ausführen. Selbst ASML, denen die USA den Export ihrer Lithographiemaschinen nach China weitgehend untersagt haben, unterhält solche Einrichtungen in China.
Dazu kommt, dass China, und alle mit China verbundenen Produktionen und Lieferketten, ein grösserer Kunde der Chipindustrie sind als die G7. Allein der CHIPS Act verursachte Börsen- und Anleihen-Wertverluste in der Chipindustrie, die den Gesamtumfang der Subventionen mehrfach übertreffen. Dazu subventionieren die Embargogesetze bestehende Produktionen, und kommen mehr Akteuren innerhalb als ausserhalb der USA zugute, während die Kapitalverluste das Investitions- und F&E-Potenzial verkrüppeln. Selbst als Protektionismus zu doof.
Wer einmal mit hochzuverlässiger Hardware für den industriellen und (natürlich) militärischen Bereich zu tun hatte, weiss, dass da niemals das bleeding edge verbaut wird. Sowas steckt man in Handys, die nach 2 Jahren eh umgetauscht werden. Heavy duty hardware reizt immer die Fähigkeiten der vor- bis drittletzten Generationen aus, nach der Jahrtausendwende wurden noch massenhaft 286er Prozessoren in Controllern, Steuer- und Kommunikationsboards genutzt, einfach weil die Firmware auf diese Architekturen optimiert war und die Migration auf neuere Prozessoren im Gange, aber keine Priorität war. Da kommt es auf Unempfindlichkeit an, gegen extreme Temperaturen, Drücke, Stösse. 7 oder gar 2nm sind da kein Punkt. In 10-15 Jahren vielleicht.
Bereits der CHIPS Act hat beträchtlichen Flurschaden in der weltweiten Halbleiterindustrie ausgelöst. Man bereitet sich auf einen gespaltenen Markt mit dem schrumpfenden Westen und dem wachsenden Asien/Afrika vor.
Das wird in die Profitabilität schneiden. Man darf raten, wo das am meisten weh tut.
Das chinesische Manöver vor Taiwan war doch nur zur Sondierung. China hat alle Zeit der Welt, und momentan ist Peking der „Westen“ noch nicht tief genug in den Ukrainekrieg verstrickt. Erst wenn Washington und London vollumfänglich beschäftigt sind, werden die Chinesen zuschlagen wie einst Stalin im Baltikum, als es für Hitler im Westfeldzug kein Zurück mehr gab.