„Aktivrente“: Die Alten sollen die Rettung bringen. Ernsthaft?

Rentner ruht sich aus
Bild: Marco Verch/ccnull.de/CC BY-SA-2.0

Die Deutschen müssen mehr arbeiten: Anmerkung zur Wirtschaftspolitik

Die deutsche Wirtschaft liegt darnieder. Seit fünf (!) Jahren kein Wachstum – von 2019 bis 2024 ein reales BIP-Wachstum von insgesamt 0,3 Prozent.  Die Produktivität wächst in diesem Zeitraum um jämmerliche 0,3 Prozent pro Jahr – im langjährigen Mittel (1991 bis 2020) waren das 1,2 Prozent pro Jahr. Die unfassbar einfache Lösung aus diesem Dilemma hat die neue Bundesregierung jetzt endlich gefunden. Es muss in Deutschland mehr gearbeitet werden! Dazu eine Anmerkung am Ende des Artikels.

Und wer muss mehr arbeiten? „Machen wir es konkret“, kündigt CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann bei Caren Mioska am 25. Mai an: Die Alten sollen gefälligst länger arbeiten! Später in Rente gehen oder als Rentner noch weiterarbeiten.  Damit vertritt er auch den Willen von Kanzler Friedrich Merz und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.

Zunächst nicht mit Zwang, sondern über Belohnung, mit dem Etikett „Aktivrente“. Wer über die gesetzliche Rentenaltersgrenze hinaus arbeitet, soll bis zu 2000 Euro seines Monatslohns steuerfrei beziehen. Was soll oder kann das bringen? Auch wenn das erwartungsgemäß kaum Spürbares bringt, wird in jedem Fall die Propaganda für die Renten mit 70 befeuert.

Bereits jetzt wird das Arbeiten im Rentenalter „belohnt“. Für jeden Monat, der trotz Erreichens des Rentenalters weitergearbeitet wird, erhöht sich die Rentenanwartschaft um 0,5 Prozent. In einem Jahr erhöht sich die Rente dann um 6 Prozent, nach zwei Jahren um 12 Prozent. Zusätzlich entfallen die Beiträge für die Renten- und Arbeitslosenversicherung. Damit werden etwa 11 Prozent weniger vom Lohn abgezogen.

Betroffene wollen früher in Rente

Bewirkt haben diese Anreize bisher so gut wie nichts. Im Gegenteil ist der Wille unter den Betroffenen, vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter in Rente zu gehen, ungebrochen hoch. Das beweisen nicht nur zahlreiche Umfragen, sondern vor allem reale Zahlen.

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) weist nach, dass 36 Prozent der Renten mit Abschlägen versehen werden. Im Durchschnitt sind die betroffenen Rentnerinnen und Rentner 32 Monate früher in Rente gegangen und mussten damit 9,6 Prozent weniger Rente in Kauf nehmen. Die Zahlen der 2023 neu in Rente Gegangenen beweisen, dass der Wille, früher in Rente zu gehen, noch zunimmt. Bereits 38 Prozent erhielten Renten mit ähnlich hohen Abschlägen. Wäre, wie vielfach von neoliberalen Renten“experten“ und Politikern gefordert, die Abschlagsfreiheit nach 45 Beitragsjahren abgeschafft worden, hätte der Anteil der Abschlagsrenten wahrscheinlich schon 50 Prozent überschritten. Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass für 7,6 Millionen mit Regelaltersrenten, das sind 30 Prozent aller Renten, gar keine Möglichkeit bestand, früher in Rente zu gehen, weil sie weniger als 35 Versicherungsjahre hatten.

Nur wenige arbeiten nennenswert im Rentenalter

Der Versichertenbericht 2024 der DRV belegt sehr eindringlich: Nur ein kleiner Anteil der gesetzlich Rentenversicherten hat den Willen oder die Fähigkeit, im Rentenalter weiterzuarbeiten (Zahlen aus 2023). Daran haben auch die bisherigen „Belohnungen“ nichts geändert.

Lediglich 26.000 Personen arbeiteten in versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen, ohne eine Rente zu beziehen. D.h. sie zahlen weiter in die Rentenversicherung ein, um ihre Anwartschaften zusätzlich zu erhöhen.

1,2 Million arbeiteten neben ihrem Rentenbezug (und zahlten damit keine Rentenversicherungsbeiträge). Von den 1,2 Millionen befanden sich 900.000 in Mini-Jobs, 280.000 befanden sich in mehr als geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Das bedeutet, gerade einmal 1,5 Prozent der Rentnerinnen und Rentner über der Regelaltersgrenze arbeiten noch in Voll- oder Teilzeitjobs. Ein großer Teil von ihnen, weil die Rente einfach nicht zu einem menschenwürdigen Leben ausreicht. Diejenigen mit Minirenten (und wahrscheinlich auch entsprechenden Mini-Löhnen) werden von den Segnungen der 2000 Euro-Steuerbefreiung nur sehr wenig bis nichts zu spüren bekommen.

So bleibt als Wirkung der „Aktivrente“ nur das übrig, was Fachleute der Arbeitsagenturen und der Rentenversicherung erwarten: Ein Mitnahmeeffekt für diejenigen, die ohnehin schon relativ gut bezahlt im Rentenalter weiterarbeiten.

Fazit

Das Projekt „Aktivrente“ hat offensichtlich weder wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Ziele. Es bereitet eher das Feld vor für verordnetes längeres Arbeiten im Alter, die Rente ab 70.

 

Eine Anmerkung zur Wirtschaftspolitik:

Um aus der Stagnation der deutschen Wirtschaft herauszukommen und die Wettbewerbsfähigkeit (noch weiter) zu stärken, will die Bundesregierung erreichen, dass mehr gearbeitet wird. In der oben erwähnten Miosga-Sendung sprang Moritz Schularick, Präsident des „Kiel Instituts für Weltwirtschaft“, dem „konkret“ werdenden Linnemann bei und präsentierte eine unglaubliche Rechnung:

Die Menschen in Polen arbeiten 30 Prozent mehr als die Deutschen. Würden wir alle 30 Prozent mehr arbeiten, stiege das Bruttoinlandsprodukt glatt von 4,5 Billionen auf 6 Billionen Euro!

Der höchstbezahlte Mensch beherrscht die Dreisatzrechnung. Es ist schwer vorstellbar, dass Schularick diesen unterkomplexen Unsinn auch wirklich selber glaubt. Es ist eher Teil von billiger Propaganda, mit der davon abgelenkt werden soll, dass die Ökonomenzunft keine Lösung für die Krise anzubieten hat.

Seit etlichen Jahren befindet sich die Arbeitsproduktivität auf mickrigem Niveau und die Investitionsquoten auf historisch niedrigen Ständen. Trotzdem werden immer noch Leistungsbilanzüberschüsse weit über dem international verabredeten zulässigen Maß erzielt.

Die Arbeitslosigkeit ist hoch und steigt (auf drei Millionen). Die Zahl offener Stellen ist niedrig und sinkt (auf 650.000). Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erreicht wieder Werte wie vor 10 Jahren. Nach DIHK-Befragung erwogen bereits 2023 vier von zehn Unternehmen, wegen hoher Energiekosten ins Ausland abzuwandern oder ihren Betrieb in Deutschland zu verkleinern.

In dieser Situation, der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der BRD, mehr und längere Arbeit zu fordern, ist das volkswirtschaftlich dümmste Rezept. Damit würde die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen. Die Anreize, mit Investitionen und Innovationen die Produktivität wieder zu erhöhen, würde weiter gedämpft. Und die Frage, wer denn bitteschön die mehr erzeugten Waren und angebotenen Dienstleistungen kaufen sollte, bleibt unbeantwortet. Vor allem wenn als Begleitmusik der konsumorientierte Sozialetat (die „Hängematte“) gekürzt werden soll.

Welche Märkte könnten das Mehrprodukt der Arbeit dann aufnehmen? Das Ausland wird nicht weiter den Schuldner (mit Leistungsbilanzdefiziten) spielen wollen. Das „Wunder“ der deutschen Exportweltmeisterschaft geht seinem Ende entgegen. Die Trumpschen Zölle machen das sehr deutlich (*).

Bleibt am Ende die Lösung, die von einigen Ökonomen, allen voran von Moritz Schularick, propagiert wird?

Wenn wir in Deutschland wirklich 80 Milliarden Euro pro Jahr für Verteidigung in die Hand nehmen, dann ist das ein konjunktureller Faktor in einer Wirtschaft, die momentan (schwächelt – ergänzt von mir). Wir haben da Wachstumsperspektiven, wenn wir dieses Geld richtig ausgeben.“ (FOCUS, 23.02.25)

Aus den 80 Milliarden sind seit dem NATO-Gipfel im Juni über 200 Milliarden Euro geworden. Ab wann spricht man eigentlich von Kriegswirtschaft? Expansion der Wirtschaft durch totes, besser gesagt todbringendes, Kapital? Das wäre dann die finale Lösung aller unserer Probleme.

 

(*) Deutsche Politiker und Ökonomen können an andauernden sehr hohen Leistungsbilanzüberschüssen nichts Verwerfliches finden. Sie rühmen sich sogar dafür. Der unberechenbare Trump erweist sich in dieser Frage als sehr berechnend. Man betrachte die ungebrochen dynamisch zunehmende Verschuldung der USA gegenüber der BRD mit einem aktuellen Stand von nahezu einer Billion Euro. Gegen dieses riesige makroökonomische Ungleichgewicht soll jetzt mit Zöllen gegengesteuert werden. Und Medien, Politiker und Ökonomen in Deutschland geben sich entgeistert.

Reiner Heyse

Reiner Heyse, Nachrichteningenieur, war langjähriges Tarifkommissionsmitglied in der IG Metall und Betriebsrat in einem mittelgroßen Industriebetrieb in Kiel. Aktuell ist er einer der Sprecher der Initiative „RentenZukunft“ (vorher „Seniorenaufstand“) und Mitherausgeber der Blogs seniorenaufstand.de und Renten-zukunft.de
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47 Kommentare

  1. Tja, die Krux mit dem ewigen Wachstum.
    Wir haben die Produktivität um den Faktor 10 in den letzten 50 Jahren erhöht, aber wir sollen immer länger arbeiten.
    Das Verbrechen des Kapitalismus kann und wird sich nie erfüllen.! 😉

    1. Kapitalismus funktioniert auf nicht linear ansteigend oder sogar exponentiell, sondern in Oszillationen

      s. Kondratieff-Zyklen
      https://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus

      An Ende jeder Phase kommt es zur Bereinigung und das im Umlauf befindliche Geld (Wert) wird wieder von Wenigen eingesammelt und für den Start der neuen Phase vorgehalten. Beginnt diese, werden die Werte z.B. in Form von (steigenden) Gehältern in Umlauf gebracht. (please insert coin for a new game) 🤣🤣🤣🤣

  2. Ein grosses ungenutztes Potenzial liegt auch in der Kinderarbeit!
    Man muss in schwierigen Zeiten halt mal mit überholten Konventionen brechen.
    In anderen Ländern geht doch das auch.
    Und Rentner arbeiten bei uns ja schon länger ohne dass es ihnen offensichtlich schadet ‒ oder ist Flaschensammeln etwa keine Arbeit?

  3. Der Ländervergleich Polen – Deutschland hinkt. Hier der Vergleich:

    Land
    Lebensarbeitszeit
    Produktivität
    Wertschöpfung

    Deutschland
    52700
    68,1
    3,4 Mio.

    Polen
    62800
    36,1
    2,3 Mio.

    Wer schafft hier in seiner Lebenszeit mehr?

    Ganz abgesehen davon, dass die ganzen Produkte gar nicht mehr konsumiert werden. Eine Steigerung ins Unendliche gibt es nicht. Vorher findet eine Katastrophe statt, die alles zusammenbrechen lässt. Wahrscheinlich ist die aktuelle Kriegswirtschaft die Folge der Konsumkrise. Doch die führt garantiert in eine Riesenkatastrophe.

    1. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/focus-paper-eine-freihandelszone-von-lissabon-bis-wladiwostok/
      und dagegen musste man vorgehen
      „Michael Hudson: Im Grunde ist es Washington egal, ob Russland den Krieg [in der Ukraine] gewinnt, denn den USA ist es gelungen, ihre Konkurrenz in Europa, vor allem Deutschland, auszuschalten.“

      und es wurde mit der Hilfe der Olivgrünen durchgesetzt, es war die Absicht Deutschland von der preiswerteren Energie aus Russland (NS2)abzukoppeln und die Deindustrialisierung sind die Folgen… und die EU Kommission macht weiter…
      https://weltwoche.ch/daily/der-westen-will-russland-in-viele-teile-zerschlagen-behauptet-moskau-alles-kreml-propaganda-nein-solche-gedankenspiele-gibt-es-wirklich/

  4. Das „lustige“ am todbringenden Kapital ist, dass die Gesellschaft nichts davon hat. Hinz und Kunz können sich keine Panzer kaufen, selbst wenn sie sich das leisten könnten. Bezüglich Wirtschaftswachstum ist das deshalb ein Kartenhaus, das sofort zusammenbricht wenn die (mit Schulden finanzierte) Subventionen-Bonanza vorbei ist.

    Unterdessen steigen die bereits aufgeblähten „Werte“ an der Börse. In dem Sinne ist es tatsächlich totes Kapital, denn durch diese Umverteilung steigen die Vermögen der Reichsten via Aktienkurse noch weiter an. Da schwirrt Kapital rum das keinen Bezug mehr zur Realwirtschaft hat, und grosse Probleme bereiten wird wenn es in diese durchdrückt (zb hohe Inflation, siehe die Liberalisierung des Gas-Marktes durch die EU vor 3 Jahren).

    Kriegswirtschaft „lohnt“ sich nur, wenn man das produzierte Material danach einsetzt um Rohstoffe und billige Arbeitskräfte zu deren Ausbeutung zu „erschliessen“. Davon kriegt Hinz und Kunz dann ein paar Brosamen ab, wenn sie bei der „Erschliessung“ nicht ums Leben kamen.

  5. Wo verdammt soll denn der Fachkräftemangel versteckt sein? Mein Sohn sucht seit langem vergeblich als Dipl-Ing. der Verfahrenstechnik in Biotechnologie mit 59 eine Arbeitsstelle. Da soll Langerarbeit etwas nützten? Hier wird offensichtlich wieder eine Sau durchs Dorf getrieben.

    1. Vielleicht sollten wir einfach die „verlängerte Lebensarbeitszeit“ mit einer Strafzahlung verknüpfen, die von denen, die derartiges fordern, für jeden zu entrichten ist, der ab 55 einen Job sucht, aber keinen findet. Die ganzen „mittelständischen“ Wirtschaftsbonzen der Marke „Merz“ wären da vermutlich im Handumdrehen bankrott.

    2. Natürlich! Und nach dem Motto „Alle Säue sind schon da“, hat man auch gleich noch die Arno-Dübel-Sau wieder exhumiert, die von den „faulen Hartzern“.

      Mit der „Begründung“, die Ausgaben fürs „Bürgergeld“ (demnächst dann wohl „Grundsicherung“ genannt) seien explodiert, sucht man die Verantwortung dafür bei den Arbeitslosen. Dabei gehen selbst Metz-kompatible „Experten“ maximal von 100.000 Menschen aus, die man mit Sanktionen „aktivieren“ könnte. Auf welchem Arbeitsmarkt das sein soll, wo demnächst vor allem Entlassungen anstehen, und wie „motiviert“ solche Zwangsarbeiter dann seien werden, sei mal dahingestellt.

      Aber daß die Ausgaben fürs „Bürgergeld“ gestiegen sind, hat natürlich ganz andere Ursachen. 2015 kamen rund 1,5 Mio Menschen vor allem aus Syrien, anderen nordafrikanischen Staaten sowie Afghanistan ins Land. Wieviele von denen beziehen „Bürgergeld“? Vermutlich um die 80%. Und ab 2022 kamen noch 1,4 Mio ukrainische Flüchtlinge wegen eines Krieges, den Deutschland maßgeblich mit verursacht hatte. Offiziell sollen etwa ein Drittel davon einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Der Rest – etwa eine Million (oft Kinder) – bekommt demzufolge „Bürgergeld“. Mindestens! Denn Erwerbsarbeit vor allem im „geringqualifizierten“ Sektor bedeutet ja nicht, daß man davon auch leben kann.

      Aber natürlich sind die „faulen deutschen Arbeitslosen“ schuld an den gestiegenen Kosten….

    3. Es gibt den Fachkräftemangel, und zwar vor allem in den „normalen“ Facharbeiterberufen. Dieser ist allerdings hausgemacht, udn schon mindestens 30Jahre absehbar. Die Gründe sind vielfältig, vor allem liegen sie in einer immer größeren Spezialisierung der Berufsausbildung, in einer Verteuerung und Verkomplizierung der Selben, und natürlich auch im Zeitgeist begründet, in dem händische Arbeit wenig wertgeschätzt, und studierte überschätzt wird…
      Es gibt unendlich viele Geschäfte, Firmen, die geschlossen werden, weil es keine Fachkräfte, sprich Arbeiter, gibt…
      Übrigens, Einwanderung von Analphabeten aus dem Orient und fernen Osten hilft gegen diesen Fachkräftemangel nicht.

      1. Vor einiger Zeit analysierte ein Spezialist sogar auf TP (!), dass Ingenieurverbände schon dann Bedarf anmelden, wenn (unterschiedlich) auf 1offenen Stelle weniger als 3 – 7 Bewerber gemeldet sind.

  6. „Der Wille, früher in Rente zu gehen“ ist eine idealistische Interpretation von Zahlen, mithin eine falsche. Die Betroffenen können nicht mehr arbeiten – weil sie ausgelaugt sind oder schlicht nicht mehr gebraucht werden.

    1. Oder eben einfach keine Stelle mehr finden und sich dann eben in die Frührente verabschieden müssen nach Ablauf vom Arbeitslosengeld.

  7. Solange in Deutschland die Korruption in Form einer Oligarchischen Einheitspartei die Herrschaft ausüben kann, geht es definitiv weiter bergab. Ich spreche absichtlich nicht von gewählt, da diese „Wahl“ so schön manipuliert war, das es dann auch egal war dass, durch Behördenversagen ein paar hunderttausend Leute um dieses, für eine Demokratie Grundlegende Recht gebracht wurden. Und dieses für völlig normal erklärt wurde.
    Demokratie ist das hier definitiv nicht.
    Ansonsten, die Justiz gehört den Parteisoldaten der Oligarchischen Einheitspartei mit ihren Flügeln, CDU, CSU, SPD, FDP, Die Grünen und Die Linke, die Öffentlichen Anstalten und die Verwaltung ist von Parteisoldaten Okkupiert. Deutschland wird sozusagen von einer über SED beherrscht und erst wenn diese Herrschaft beseitigt wird, könnte hier anstatt der herrschenden Despotie ein Rechtsstaat Entstehen. Natürlich werden sich die Kriminellen Kleptokraten mit allen Mitteln dagegen wehren. Deshalb Arbeiten bis 70 nur die Arbeit Merz, Klingbeil und wie die ganzen Lügner und Betrüger heißen und ihren Organisationen des Verbrechens in den Arsch zu treten.

    1. Ein Flügel fehlt:

      Nato-Staaten setzen geheime „Resilienz-Ziele“ um

      Niederländische Regierung räumt Existenz geheimen Nato-Dokuments ein / Verpflichtende Ziele betreffen auch zivilen Bereich von Gesundheit bis „Desinformation“ / Niederländischer Abgeordneter: „riesiges schwarzes Loch“ in der Demokratie
      4. Juli 2025
      Den Haag / Berlin.
      (multipolar)

      Die niederländische Regierung hat auf parlamentarische Nachfrage erklärt, dass es neben bekannt gegebenen „Resilienz“-Vereinbarungen der Nato auch geheime, verpflichtende Ziele des Militärbündnisses gibt. Das sagte die stellvertretende niederländische Ministerpräsidentin und Gesundheitsministerin Fleur Agema Anfang Juni in Antworten auf Anfragen der Opposition. Man habe sich zu den mit der Nato getroffenen Vereinbarungen verpflichtet, daher seien auch die Ziele in dem „nicht öffentlich zugänglichen“ Dokument „politisch bindend“. Die niederländische Regierung habe zudem im Rahmen der Nato-Verpflichtungen zu den „Resilienz-Zielen“ interne klassifizierte Veranstaltungen durchgeführt. Auch eine geheime Übung zur „nationalen Krisenstruktur“ sei abgehalten worden, hatte die niederländische Ministerin, die mittlerweile im Amt abgelöst wurde, erklärt.

      Die oppositionelle niederländische Zeitung „De Andere Krant“ berichtete daraufhin, die Regierung habe eingeräumt, eine Politik zu verfolgen, die auf „geheimen Nato-Zielen“ beruhe. Die „Resilienz-Ziele“ sollen die Gesellschaft „widerstandsfähig“ gegen störende Ereignisse wie Krieg, Pandemien und Naturkatastrophen machen. Die Bevölkerung solle so auf Krisensituationen wie „Sabotage der Trinkwasserversorgung, Abschaltung der Strom- und Kommunikationsnetze und biologische Kriegsführung“ gut vorbereitet werden. Die Nato-Pressestelle habe der Zeitung gegenüber bestätigt, dass das Dokument, auf dessen Grundlage die Niederlande und andere Nato-Mitgliedsstaaten eine Resilienz-Politik verfolgen, „geheim“ sei. Ein niederländischer Abgeordneter habe aufgrund der geheimgehaltenen Ziele von einem „riesigen schwarzen Loch“ in der Demokratie gesprochen. Die „Resilienz-Ziele“ der Nato seien nicht auf militärische Angelegenheiten beschränkt, sondern umfassten „zahlreiche Politikbereiche wie Klima und öffentliche Gesundheit“, zitiert das regierungskritische Medium den Abgeordneten der Opposition.
      (…)
      Multipolar wollte von den im Bundestag vertretenen Oppositionsparteien wissen, wie sie die Erkenntnisse aus den Niederlanden bewerten und ob sie sich dafür einsetzen, die geheim gehaltenen Nato-Ziele dem Bundestag und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem wurde die Frage gestellt, wie die Parteien vor dem Hintergrund der Meinungs- und Pressefreiheit die Bekämpfung nicht eindeutig definierter „feindlicher Informationsaktivitäten“ bewerten. Weder die Fraktion der AfD noch der Grünen und der Linken haben auf die Presseanfrage reagiert.

      https://multipolar-magazin.de/meldungen/0286

  8. Stagnation, kein Zuwachs bei der Produktivität und die Bahn kommt zu spät. Nach allgemeiner Übereinkunft müssen die Kapitalisten jetzt alles bekommen, was sie wollen. Steuernachlasse und Durchwursteln bei den Umweltauflagen hatten wir schon. Aber wenn man schon mal dabei ist, kann man auch auf die Rentner losgehen. Die Generation, die das kleine Deutschland über viele Jahre zum Exportweltmeister gemacht hat und Riesenprofite erarbeitete. So etwas wie Dankbarkeit kann man natürlich nicht erwarten.
    Auch eine Rolle spielt die Schuldenbremse. Sie hat den von Marx vorher gesagten Schrumpfkapitalismus nach sich gezogen und den haben wir jetzt. Da will ich mal eine Prognose wagen: kein kapitalistisches Land wird dieses Experiment wiederholen.
    Und warum hat China diese beeindruckenden Wachstumsraten? Weil eben die Innovationen im Bereich der Erneuerbaren Energien stattfinden. Nicht nur Solar- und Windkraftwerke, sondern auch E-Autos, Batterien und Speichersysteme. Während bei uns der Rollback zu dreckigen Energien in vollem Gange ist. Als ob Trump auch hier die Wahlen gewonnen hätte. Man sieht den Westen inzwischen als eine Ansammlung von Niedergangskulturen mit Blödnazis und Atomkraftwerken. So nämlich ist das.
    Mehr Artikel von diesem ausgezeichtnet argumentierenden Gewerkschafter Reiner Heyse, bitte. Der hebt das Niveau.

    1. Wenn sie nicht Mist zum Thema Israel erzählen, dann erzählen sie Scheiße über China. Ich vermute, sie sind SPD-Anhänger und treuer Diener der deutschen Staatsräson.
      Zu den Fakten, die Solarindustrie in China stagniert, die Aktienkurse z. B. JinkoSolar stagnieren auf niedrigen Niveau. Die e-cars sind allerdings der Exportschlager von China. China setzt auf Kernfusion und es gelang vor ein paar Wochen eine Kernfusionsreaktion 18 Minuten stabil zu halten, Außerdem setzt China auf Thoriumreaktoren, die sehr umweltfreundlich sind. Natürlich ist China in Sachen Klimaschutz weiter als die dekadente BRD. Ich lese mit Entsetzen, ich reise demnächst nach China, das auf Aufladegeräten eine 3C Zertifizierung gefordert wird und finde hier nichts, obwohl diese Akkus China baut.
      Den wirtschaftlichen Erfolg hat China seiner kommunistischen Partei zu verdanken. Chinesische Unternehmer wie der berühmte Jack Ma werden gezwungen den Gemeinwohl zu dienen. In der BRD werden Kapitalisten hofiert, Scholz ist tief in die Cum-Ex-Affäre verwickelt, was sich ein chinesischer Unternehmer nicht leisten könnte. Der von der KP kontrollierte „Staatskapitalismus“ funktioniert ganz gut. Ende der Debatte.

      Zur Rente konkret haben sie außer Gemeinplätzen nichts gesagt. Als SPDler haben sie wahrscheinlich so eine hohe Rente das sie sich keine Geldsorgen machen müssen.
      Aber mit der SPD hab ich Mitleid, denn es geht immer nur bergab.
      Und eure Unterstützung für den israelischen Faschismus werden euch die Leute niemals verzeihen. Zwischen SPD,Merz und der West-AfD paßt in der Israelfrage kein Blatt.

  9. Arme Menschen fangen früher an zu arbeiten als Reiche, schätzungsweise um die 10 Jahre, leben aber 10 Jahre weniger. Und jetzt sollen sie länger arbeiten, am besten bis sie tot umfallen, um Professor Plaudertasche die üppige Pension zu bezahlen.

    1. Frag mal Reiche! Die sind der Meinung, daß nur sie wichtige Arbeit leisten! Und zum Beweis führen sie ihren „Verdienst“ an. Von daher zieht dieses Argument leider nicht… 😉

      1. „…..daß nur sie wichtige Arbeit leisten! Und zum Beweis führen sie ihren „Verdienst“ an.“

        Yo Baby.
        Hatte vor zwei Jahren mal einen Disput mit so einem Herrn Mister Wichtig.
        Als ich nach der Aussage mich krümmend vor Lachen auf dem Boden gelegen habe, war er sauer, hat sich umgedreht und ist verschwunden.

        1. Kann ich mir gut vorstellen!

          Dabei hatten wir ja nun den ultimativen Offenbarungseid in Sachen Wichtigkeit der einzelnen Berufsgruppen mit der „Pandemie“. Da tobte ja angeblich eine der tödlichsten Seuchen der Menschheitsgeschichte, weswegen haufenweise Leute in Homeoffice oder zeitweise sogar ganz in Urlaub geschickt wurden, damit sie sich nicht alle gegenseitig anstecken. Aber es gab Berufsgruppen, die ums Verrecken nicht pausieren durften, sondern weiterarbeiten mußten, damit das öffentliche und private Leben nicht völlig zusammenbricht. Und das waren nicht nur medizinische Berufe! Es waren vor allem all die mindergeschätzten Jobs von Handwerkern, Logistik, Verkehr und Service, Verkäuferinnen, etc.

          Also genau die Berufe, deren geringe Entlohnung üblicherweise damit begründet wird, daß deren Produktivität zu gering sei und überhaupt das ja schließlich ein jeder könnte….

  10. Wenn man aus der IGM-West kommt, vertritt man den privilegierten Teil der deutschen Arbeiterklasse. Im Tarifbereich der IGM sind die Löhne hoch und viele Metallbetriebe zahlen eine fürstliche Betriebsrente. Das alles sei den Werktätigen gegönnt. Aber es zeigt nur die halbe Realität. Viele Menschen aus den Osten haben – bedingt durch den Anschluss der DDR an die BRD – sehr niedrige Renten und müssen hinzu verdienen. Darüber redet niemand.

    Ich selbst verdiene auch hinzu, wenn mich mein alter Arbeitgeber anruft. Das tue ich sehr gerne, denn Geld hat noch niemanden geschadet, außer man hat zuviel davon.

    Die 2000 Euro steuerfrei sind natürlich Quatsch, welcher Rentner kommt auf diesen Zuverdient MONATLICH. Die 550 Euro steuerfrei genügen.

    Es gibt auch einen riesigen Klassenunterschied zwischen normalen Werktätigen Ost und westdeutschen Beamten. Diese bekommen 3000 Euro Pension und sind von der Krankenversicherung her privilegiert. Neulich hat mir ein westdeutscher Beamter, er freut sich über seinen vorzeitigen Ruhestand, erzählt er hätte 1800 DM zusätzlich als „Buschgeld“ bekommen, damit er ein Amt im Osten leitet. Das alles macht uns Ossis noch immer ziemlich sauer auf die westdeutschen Kolonialherren. Den einzigen Streik, den die IGM verloren hat, war ein Streik in Ostdeutschland, weil die Metaller aus BaWü nicht solidarisch sein wollten.

    Da ist Selbstkritik der IG Metall angesagt, sonst braucht ihr euch nicht wundern wenn der Ossi aus Protest die AfD wählt und den hohen Gewerkschaftsbeitrag nicht zahlen will, für was? Wie oft habt ihr Warnstreiks im Osten gemacht?

  11. „Arbeiten für die Freude oder den Sinn“ ist nur in den wenigsten Berufen die Realität.
    „Arbeiten fürs Geld“ – führt zu Frühverrentung. Ist ganz logisch, denn wenn man seine Jobs nicht liebt, ist irgendwann der Bock fett. Auch wenns was kostet, will man dann einfach mal leben!

  12. Ich rechne eh damit, falls ich jemals das Rentenalter erreiche, weiterarbeiten muss um zu überleben. Bis es nicht mehr geht und dann ab in die Kiste. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls sehr hoch.
    Keine Illusionen meinerseits.
    Das heißt aber nicht, das ich dritten nicht gönnen würde, dass diese ihren Lebensabend in Ruhe und relativen Wohlstand genießen können. So wie es nun meine Eltern machen.

  13. Ist doch nur eine Nebelkerze.
    Das soll von der Einführung der Wehrpflicht ablenken.
    Und zwar Wehrpflicht ab 50 bis 75, geschlechterübergreifend.
    Pensionen und Renten kann man sparen, Wohnraum wird frei und beim Sturm auf Moskau hat noch nie jemand Rollatoren eingesetzt. Da rechnet der Iwan nicht mit.

    Ohne Spaß. die Wand ist so nah, da wird von der „Elite“ nur noch Ablenkung produziert.
    Aber es scheint ja zu funktionieren.
    „Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, verwirr ihn“

  14. @Naomi: ich bin Wessi, und arbeite trotzdem im Niedriglohn. Bis zur meiner Krebserkrankung hatte ich 3 Jobs und konnte gerade so meinen Lebensunterhalt bezahlen. Meine Lebensgefährtin ist schwer krank und seit 10 Jahren in Erwerbsunfähigkeitsrente.
    Nun mache ich nur noch einen Job (32h pro Woche) bekomme ich ein paar Zuschläge wegen meiner krebsbedingten Behinderung und den Rest bekomme ich von meinen Verwandten.
    Meine Rente wird definitiv nicht reichen. Ich werde mit Sicherheit weiterarbeiten müssen. Und meine Verwandten werden mich nicht ewig unterstützen können, die sind auch allesamt >75 Jahre… Und zu erben gibt es auch nichts…
    Die Rente wie auch alles andere Soziale wird nach und nach der Rüstung geopfert. Die Drecksäcke die sich persönlich daran bereichen wurde ich am liebsten persönliche die Meinung sagen.
    Mehr als versuchen sich zusammenzuschließen geht nicht. Leider sind die Gewerkschaften wirklich auch nicht mehr das was diese mal waren…
    AfD wählen? Die neoliberalen Drecksäcke, vielleicht würde ich Tino Chrupalla ausnehmen. aber wenn ich mir die Weidel und Co. anschaue, würde es ich nicht auf diese setzen.
    Das einzige was ggf. helfen würde, ist eine richtig fiese nie da gewesene Krise, wo sich die Menschen dann zusammenschließen und diesen irren Wirrköpfe in der Regierung und deren Helfershelfer zum Teufel jagen. Es muss wahrscheinlich erst richtig schlimm werden, bevor es besser werden kann.

    1. Ich weiß das es auch vielen Wessis beschissen geht.
      Ich frage aber, was hat die IG Metall gegen den Niedriglohnsektor getan. Die IGM-Funktionäre waren immer mit der SPD verbandelt und der Schröder hat doch den Niedriglohnsektor erst möglich gemacht. Es bilden sich jetzt, gerade in Berlin, neue kleine Gewerkschaften (.z.B. für Lieferfahrer) Was tut hier die große, mächtige IG Metall? Hat sie etwas für dich getan?
      Allerdings verdamme ich die IGM nicht grundsätzlich, mahne nur Selbstkritik und Besserung an.

      Ansonsten sehe ich die Dinge wie du. Wählen geh ich nicht mehr

      1. Muhhaha, die Gewerkschaften saßen doch mit in der Hartz- Kommession.
        Die wollten aber nur ihre bezahlenden Mitglieder schützen, das der Bummerang zeitverzögert alle Arbeitnehmer treffen wird haben sie nicht kommen sehen….
        In den Gewerkschaften nur die klügsten Leute, genau wie in den Parteien.

      2. Die Gewerkschaften sind seit den 1990ern zu einer Bedrohung für Arbeiter geworden (s. Steinkühler und Zwickel)
        Zusammen mit dem rechten Flügel (unter Mithilfe der Gewerkschafter) in der SPD, hat man intern erst den Parteilinken den Garaus gemacht und dann hat man die Partei immer weiter ins politisch rechte Lager befördert. (Daher ja auch damals erst der Austritt von Oskar Lafontaine und wenig später die Spaltung durch Klaus Ernst mit Gründung der WASG)
        Spätestens mit der Unterwanderung der Partei Die Linke ist dann auch der letzte Vertreter einer linken politischen Kraft in Deutschland verschwunden.

        Dass man jetzt auch noch die Gesellschaft kriegstüchtig macht, ist nur die logische Weiterführung der letzten 25 bis 30 Jahre und wird die nächste Stufe der radikal-kapitalistischen Transformation einläuten.

  15. heute mal stirner und der kommunismus, für die genossen:

    „Der Kommunismus macht den Grundsatz des Bürgertums, daß Jeder ein Inhaber („Eigentümer“) sei, zu einer unumstößlichen Wahrheit, zu einer Wirklichkeit, indem nun die Sorge um’s Erlangen aufhört und Jeder von Haus aus hat, was er braucht. In seiner Arbeitskraft hat er sein Vermögen, und wenn er davon keinen Gebrauch macht, so ist das seine Schuld. Das Haschen und Hetzen hat ein Ende, und keine Konkurrenz bleibt, wie jetzt so oft, ohne Erfolg, weil mit jeder Arbeitsregung ein zureichender Bedarf in’s Haus gebracht wird. Jetzt erst ist man wirklicher Inhaber, weil Einem, was man in seiner Arbeitskraft hat, nicht mehr so entgehen kann, wie es unter der Konkurrenzwirtschaft jeden Augenblick zu entwischen drohte. Man ist sorgloser und gesicherter Inhaber. Und man ist dies gerade dadurch, daß man sein Vermögen nicht mehr in einer Ware, sondern in der eigenen Arbeit, dem Arbeitsvermögen, sucht, also dadurch, daß man ein Lump, ein Mensch von nur idealem Reichtum ist. Ich indes kann Mir an dem Wenigen nicht genügen lassen, was Ich durch mein Arbeitsvermögen erschwinge, weil mein Vermögen nicht bloß in meiner Arbeit besteht.

    Durch Arbeit kann Ich die Amtsfunktionen eines Präsidenten, Ministers usw. versehen; es erfordern diese Ämter nur eine allgemeine Bildung, nämlich eine solche, die allgemein erreichbar ist (denn allgemeine Bildung ist nicht bloß die, welche Jeder erreicht hat, sondern überhaupt die, welche Jeder erreichen kann, also jede spezielle, z. B. medizinische, militärische, philologische Bildung, von der kein „gebildeter Mensch“ glaubt, daß sie seine Kräfte übersteige), oder überhaupt nur eine Allen mögliche Geschicklichkeit.

    Kann aber auch Jeder diese Ämter bekleiden, so gibt doch erst die einzige, ihm allein eigene Kraft des Einzelnen ihnen sozusagen Leben und Bedeutung. Daß er sein Amt nicht wie ein „gewöhnlicher Mensch“ führt, sondern das Vermögen seiner Einzigkeit hineinlegt, das bezahlt man ihm noch nicht, wenn man ihn überhaupt nur als Beamten oder Minister bezahlt. Hat er’s Euch zu Dank gemacht und wollt Ihr diese dankenswerte Kraft des Einzigen Euch erhalten, so werdet Ihr ihn nicht wie einen bloßen Menschen bezahlen dürfen, der nur Menschliches verrichtete, sondern als Einen, der Einziges vollbringt. Tut mit eurer Arbeit doch desgleichen!

    Über meine Einzigkeit läßt sich keine allgemeine Taxe feststellen, wie für das, was Ich als Mensch tue. Nur über das Letztere kann eine Taxe bestimmt werden.

    Setzt also immerhin eine allgemeine Schätzung für menschliche Arbeiten auf, bringt aber eure Einzigkeit nicht um ihren Verdienst.

    Menschliche oder allgemeine Bedürfnisse können durch die Gesellschaft befriedigt werden; für einzige Bedürfnisse mußt Du Befriedigung erst suchen. Einen Freund und einen Freundschaftsdienst, selbst einen Dienst des Einzelnen kann Dir die Gesellschaft nicht verschaffen. Und doch wirst Du alle Augenblicke eines solchen Dienstes bedürftig sein und bei den geringfügigsten Gelegenheiten Jemand brauchen, der Dir behilflich ist. Darum verlaß Dich nicht auf die Gesellschaft, sondern sieh’ zu, daß Du habest, um die Erfüllung deiner Wünsche zu – erkaufen.

    Ob das Geld unter Egoisten beizubehalten sei? – Am alten Gepräge klebt ein ererbter Besitz. Laßt Ihr Euch nicht mehr damit bezahlen, so ist es ruiniert, tut Ihr nichts für dieses Geld, so kommt es um alle Macht. Streicht das Erbe und Ihr habt das Gerichtssiegel des Exekutors abgebrochen. Jetzt ist ja Alles ein Erbe, sei es schon geerbt oder erwarte es seinen Erben. Ist es das Eure, was laßt Ihr’s Euch versiegeln, warum achtet Ihr das Siegel?

    Warum aber sollt Ihr kein neues Geld kreieren? Vernichtet Ihr denn die Ware, indem Ihr das Erbgepräge von ihr nehmt? Nun, das Geld ist eine Ware, und zwar ein wesentliches Mittel oder Vermögen. Denn es schützt vor der Verknöcherung des Vermögens, hält es im Fluß und bewirkt seinen Umsatz. Wißt Ihr ein besseres Tauschmittel, immerhin; doch wird es wieder ein „Geld“ sein. Nicht das Geld tut Euch Schaden, sondern euer Unvermögen, es zu nehmen. Laßt euer Vermögen wirken, nehmt Euch zusammen, und es wird an Geld – an eurem Gelde, dem Gelde eures Gepräges – nicht fehlen. Arbeiten aber, das nenne Ich nicht „euer Vermögen wirken lassen“. Die nur „Arbeit suchen“ und „tüchtig arbeiten wollen“, bereiten sich selbst die unausbleibliche – Arbeitslosigkeit.

    Vom Gelde hängt Glück und Unglück ab. Es ist darum in der Bürgerperiode eine Macht, weil es nur wie ein Mädchen umworben, von Niemand unauflöslich geehelicht wird. Alle Romantik und Ritterlichkeit des Werbens um einen teuren Gegenstand lebt in der Konkurrenz wieder auf. Das Geld, ein Gegenstand der Sehnsucht, wird von den kühnen „Industrierittern“ entführt.

    Wer das Glück hat, führt die Braut heim. Der Lump hat das Glück; er führt sie in sein Hauswesen, die „Gesellschaft“, ein und vernichtet die Jungfrau. In seinem Hause ist sie nicht mehr Braut, sondern Frau, und mit der Jungfräulichkeit geht auch der Geschlechtsname verloren. Als Hausfrau heißt die Geldjungfer „Arbeit“, denn „Arbeit“ ist der Name des Mannes. Sie ist ein Besitz des Mannes.

    Um dies Bild zu Ende zu bringen, so ist das Kind von Arbeit und Geld wieder ein Mädchen, ein unverehelichtes, also Geld, aber mit der gewissen Abstammung von der Arbeit, seinem Vater. Die Gesichtsform, das „Bild“, trägt ein anderes Gepräge.

    Was schließlich noch einmal die Konkurrenz betrifft, so hat sie gerade dadurch Bestand, daß nicht Alle sich ihrer Sache annehmen und sich über sie miteinander verständigen. Brot ist z. B. das Bedürfnis aller Einwohner einer Stadt; deshalb könnten sie leicht übereinkommen, eine öffentliche Bäckerei einzurichten. Statt dessen überlassen sie die Lieferung des Bedarfs den konkurrierenden Bäckern. Ebenso Fleisch den Fleischern, Wein den Weinhändlern usw.

    Die Konkurrenz aufheben heißt nicht soviel als die Zunft begünstigen. Der Unterschied ist dieser: In der Zunft ist das Backen usw. Sache der Zünftigen; in der Konkurrenz Sache der beliebig Wetteifernden; im Verein Derer, welche Gebackenes brauchen, also meine, deine Sache, weder Sache des zünftigen noch des konzessionierten Bäckers, sondern Sache der Vereinten.

    Wenn Ich Mich nicht um meine Sache bekümmere, so muß Ich mit dem vorlieb nehmen, was Andern Mir zu gewähren beliebt. Brot zu haben, ist meine Sache, mein Wunsch und Begehren, und doch überläßt man das den Bäckern, und hofft höchstens durch ihren Hader, ihr Rangablaufen, ihren Wetteifer, kurz ihre Konkurrenz einen Vorteil zu erlangen, auf welchen man bei den Zünftigen, die gänzlich und allein im Eigentum der Backgerechtigkeit saßen, nicht rechnen konnte. – Was Jeder braucht, an dessen Herbeischaffung und Hervorbringung sollte sich auch Jeder beteiligen; es ist seine Sache, sein Eigentum, nicht Eigentum des zünftigen oder konzessionierten Meisters.“

  16. >>Für jeden Monat, der trotz Erreichens des Rentenalters weitergearbeitet wird, erhöht sich die Rentenanwartschaft um 0,5 Prozent. In einem Jahr erhöht sich die Rente dann um 6 Prozent, nach zwei Jahren um 12 Prozent.<<

    Demzufolge nach 4 Jahren um 24 % und nach 30 Jahren um 180 % (unter der Voraussetzung, dass mit 97 noch Vollzeit gearbeitet wird). Wenn du also mit 67 einen Rentenanspruch von 8000 € monatlich hattest, erhöht sich dieser mit 97 demnach automatisch auf sagenhafte 14400 €, und das jeden Monat! Da heulen alle Rentner wie die Schlosshunde vor Glück, wenn ihnen das mal jemand vorrechnet.

  17. Die Rechnung von Linnemann ist typisch für Neoliberale und Stramm-Rechte. . . .
    Länger arbeiten bedeutet früher sterben, bedeutet gleichsam nix mit Rente.
    Frühes Soziales Ableben nennen es die Fachleute.
    Damit wird ein Grossteil der Älteren entsorgt.
    Aber hat der Mann aus Brilon nicht gewettert, die Deutschen seien schlimmer als die Griechen ?
    Die waren als faul abgestempelt von Leuten wie Scheuble
    und Konsorten.
    Brilon- Fritz aber bemerkt, noch fauler sind die Deutschen.
    Und er als gutbezahlter Ober-Fauler muss das wissen.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, so bleibt den Alten ja noch Pistorius‘ Volkssturm.
    Den braucht diese Regierung dringend, weil die Jugend
    mit ihrer Work-Life Balance doch so viel zu tun hat.

    Wer verteidigt dann noch das Reich ?
    Na alle die, die vorher für den Krieg getrommelt haben . . .
    Strack-Zimmermann, Kiesewetter, Hofreiter, Baerbock, Habeck, Scholz, Masala, Major, Flaig, Merz, Söder, Pistorius, Klingbeil, Breuer, Wüstner . . . nicht zu vergessen Maischberger, Will, Miosga, Illner . . .
    Was höre ich ?
    Alle nach Diktat verreist . . . na so was !

  18. Wenn die Politiker und Ökonomen wirklich so dämlich sind, diese zusammengeachusterren Durchschnittswerte linear anzuwenden, haben wir aber ein erhebliches Fachkräfteproblem. Mor solcherart Gerede sind sie einfach nicht mehr ernstzunehmen.

    Das Kernproblem ist die Komfortzone derselben und d des Managements. Das Geschäftsmodell vergleichsweise billige Arbeit und daher keine Investitionen in Produktivität ist halt vorbei.
    Mit NSII und den Zellen gesprengt. Unsere Freunde in den USA haben es erledigt. Isch over. Und kommt nicht wieder.
    Mehrarbeit ist nur dann ein halbwegs möglicher Ausweg, wenn sie nicht bezahlt wird. Sonst verschlimmert sie das Problem noch, da mit längerer Arbeit die Produktivität sinkt.
    Auch das wird nicht verstanden oder erzählt. Politik ubd Ökonomen reden in dieser Sache einfach offensichtlichen Mist. Desinformation.

    1. Die meisten Politiker haben von Mathematik keine Vorstell und lassen sich so mit wilden Zahlenspielen ins Bockshorn jagen und von Lobbyisten beliwbeig steuern.

      Exponentiell? Was ist das? Sättigungskurve? Schwingungen? Wahrscheinlichkeit? Normalverteilung? Alles unbekannt. Aber mit Zahlen um sich werfen um wissenschaftlich zu erscheinen können sie.

  19. Bezüglich der Einführung der Aktivrente spielt folgende Überlegung eine Rolle:

    Die Aktivrente soll helfen, die Rentenversicherung zu entlasten und das Rentenniveau langfristig zu sichern. Zudem möchte die Regierung mit ihrer Hilfe dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

    Hierzu:
    Bei der Aktivrente geht es insofern darum, dass die Sozialsysteme entlastet werden sollen. Außerdem soll es für Unternehmen einfacher werden, dass sie geeignete Arbeitskräfte finden.

    Unser heutiges Kreditgeld- bzw. Schuldgeldsystem kann es jedoch gar nicht wissen, welche Art von Arbeit wir benötigen.

    Bezahlte Arbeit kann man derzeit nur dann bekommen, wenn man wirtschaftlichen Akteure findet, die sich mit ihren Geldausgaben „verschulden“.

    Entweder bietet man seine Arbeitskraft einem Unternehmen oder dem Staat an oder man findet Einzelpersonen, die bereit sind irgendwelche Güter oder Dienstleistungen zu „kaufen“.

    Die Tatsache, dass man seine Arbeitskraft für Geld „verkaufen“ kann, bedeutet dann aber noch nicht, dass die geleistete Arbeit einen nachhaltig funktionierenden gesellschaftlichen Nutzen erbringt.
    Vielmehr arbeitet man meistens nur dann, wenn die Arbeit von jemandem bezahlt werden kann.

    Was aber ist davon zu halten, wenn die Politik das Land wieder wettbewerbsfähig machen will?

    Ähnlich wie Einzelpersonen es tun, versuchen es auch die Staaten, dass sie entsprechende Einnahmen erzielen.

    Allerdings können Staaten vor allem dann entsprechende wirtschaftliche Erfolge erzielen, wenn sie ihre eigene Bevölkerung diskriminieren.

    Als Staat wird man dann „wettbewerbsfähig“, wenn man etwa Superreichen und Konzernen völlige Steuerfreiheit gewährt.
    Ebenso schaden viele Staatsschulden und insgesamt viel Gelddrucken der „Wettbewerbsfähigkeit“ eines Landes keineswegs.

    es gibt folgendes Zitat:
    „Man muss diese Welt nicht verstehen. Man muss sich nur darin zurechtfinden.“
    Albert Einstein

    Hierzu:
    Wir finden uns dann in dieser Welt zurecht, wenn wir das Geld und die Banken völlig abschaffen. Dies wird vor allem dann ein Erfolg, wenn alle Länder weltweit mitmachen.

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