
Afghanistan unter der Taliban-Herrschaft ist die islamistische Version eines Anti-Woke-Staates, dessen westliche, teils christlich-extremistische Variante gerade von Donald Trump in den USA eingerichtet wird. Unterschiede sind gleichwohl groß. Ähnlichkeiten gibt es, was die Stellung der Frau bzw. des Mannes und überhaupt die Geschlechterverhältnisse betrifft, dagegen unterscheidet sich die Haltung zum Internet und den sozialen Netzwerken noch, was sich nach dem Mord an Kirk, der Jagd auf Linke als Terroristen, dem Vorgehen gegen die Presse- und Meinungsfreiheit und der sich ausbreitenden Cancel Culture aber ändern könnte.
Gerade wurde in großen Teilen des Gottesstaats Afghanistan der Zugang zum Glasfaser-Hochgeschwindigkeits-Internet gesperrt, der teuer und von schlechter Qualität war. Damit würden auch WLANs ausgeschaltet sein, heißt es in Medienberichten. Betroffen sind die Provinzen Balkh, Kundus, Laghman, Kandahar und Helmand. Verfügbar ist noch das mobile Internet, aber dessen Bandbreite soll auf 2G reduziert werden.
Angeblich soll die von Hibatullah Akhundzada (Achundsada), dem obersten religiösen Führer und Staatsoberhaupt mit Sitz in Kandahar, angeordnete Sperrung landesweit erfolgen. Eigentlich wollte er, so Medienberichte, die Nutzung von Smartphones mittels einer Fatwa verbieten, was er offenbar nicht durchsetzen konnte. Daher als erster Schritt die Blockade von Glasfaserverbindungen vor dem Nach der Pressestelle von Kundus wird das religiös und moralisch begründet, es soll dadurch Unmoralisches verhindert werden, was nicht genauer ausgeführt wird. Versprochen wird die Einrichtung von „alternativen Mitteln“, um die Erfüllung „essentieller Bedürfnisse“ zu gewährleisten. Auch das bleibt ohne weitere Informationen so stehen. Zugang sollen nur Regierungsbehörden, diplomatische Vertretungen und Organisationen/Personen mit spezieller Genehmigung und Überwachung haben. Letzteres ist wohl dem Staatsoberhaupt wichtig, der das Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie angeordnet haben soll, dass die Telekommunikationsunternehmen sicherstellen müssen, dass alle Gespräche und Daten den Überwachern offen stehen. So soll etwa nach „speziellen Wörtern oder Codes“ gesucht werden, um dann alle Daten des betreffenden Nutzers, also auch von Behörden und Ministerien, der Generaldirektion für Geheimdienste zugänglich zu machen.
Aus Ministerien und der Wirtschaft gibt es kritische Stimmen, auch Mohammad Nadim, Minister für höhere Bildung, äußert unterschwellige Distanzierung: „Nähe, Kontakte und die Annehmlichkeiten des Internets und der Mobiltelefone sind ein Fortschritt, aber auf der anderen Seite sind die Probleme und Korruptionen der sozialen Netzwerke, des Internets und der Mobiltelefone sehr groß.“ Es scheint eine hochrangige Delegation, darunter der Bergbauminister, der stellvertretender Innenminister Ibrahim Sadr und der Chef der Zentralbank, unter Leitung des Wirtschaftsministeriums zu Akhundzada gereist sei, um zu beklagen, dass eine Sperrung des Hochgeschwindigkeitsinternets die Arbeit und die Systeme der Behörden ernsthaft beeinträchtigen würde. Dem Staatsoberhaupt geht aber die Moral über alles, er soll nicht bereit sein, über sein Verbot zu verhandeln. Seine Entscheidung sei endgültig.
Kontrolle des Informationsflusses, der Sexualität und der Frauen
Mit der Sperrung der Hochgeschwindigkeitsverbindungen und der Verlangsamung des mobilen Internetzugangs scheint man vor allem Bewegtbildübertragungen verhindern zu wollen. Das könnte Pornografie oder Videokonferenzen betreffen, aber auch Verbindungen ins Ausland und unkontrollierter Zugang zu Musik, Filmen, Informationen und Diskussionen. Und natürlich ist das Internet für repressive Regime immer gefährlich, weil Unzufriedenheit, Kritik und Proteste darüber verbreitet und verstärkt werden und unerwünschte Informationen ins Ausland gelangen können. Wie Afghan International berichtet, können Schüler in den betroffenen Provinzen nicht mehr am Online-Unterricht teilnehmen, was vor allem Bildungsmöglichkeiten für Mädchen weiter einschränken würde.
Die Durchsetzung der islamistischen, also religiös begründeten Moral geht Hand in Hand mit der Repression jeder Opposition und der Kontrolle über die Informationen. Ein wichtiger Pfeiler der Macht ist die Unterdrückung der Hälfte der Bevölkerung, also der Frauen, und jeder Abweichung vom Sexualregime, gleich ob es sich um von der Heterosexualität abweichende Geschlechtsidentität oder um freie Sexualität geht. Fundamentalistische Strömungen im Christentum, im Islam und im Judentum gleichen sich im Regulierungszwang von Sexualität. Man kann vermuten, dass sie ebenso wie das Männerregime der Taliban große Angst vor Frauen haben müssen, auch wenn manche Frauen, wie das gerade unter religiösen Maga-Anhängern vom Typ JD Vance oder Erika und Charlie Kirk geschieht, sich selbst auch als Protest gegen liberale Werte unterwerfen.
In Afghanistan geht das so weit, dass selbst bei der Hilfe für Erdbebenopfer afghanische UN-Mitarbeiterinnen nicht die UN-Büros in Kabul, Herat und Masar-e Scharif betreten durften. Vor ihnen standen Taliban-Soldaten. Zwar leiden auch die Männer in der afghanischen Gesellschaft, in der Kultur und Freizeitbeschäftigungen auf ein Minimum heruntergeschraubt wurden. Gemeinsames Beten ist Pflicht. Nicht einmal Schachspielen oder Musik ist erlaubt. Und die Männer müssen nicht zu kurze Bärte tragen, hat der selbst bärtige Prophet dies doch angeordnet, um die Muslime von den Götzendienern zu unterscheiden. Auch unislamische Frisuren werden nicht geduldet Veröffentlichungen und Medieninhalte dürfen nicht der Scharia widersprechen, Muslime nicht beleidigen oder Bilder von Lebewesen enthalten, vor allem von Frauen. Das ist schwer durchzusetzen, einige Fernsehsender wurden daher konsequenterweise geschlossen.
Die Taliban wollen das natürlich anders sehen. So gab es gerade in Mazar-e-Sharif ein Seminar zum Thema „Untersuchung der Würde der Frau im Islam und in der westlichen Zivilisation“. Afghan Voice Agency (AVA) berichtet: „Religions- und Kulturexperten wiesen bei diesem Treffen auf die verletzten Rechte und die miserable Situation der Frauen vor dem Aufkommen des Islam hin und sagten, dass im Laufe der Geschichte die männliche Stärke immer als Kriterium der Überlegenheit angesehen wurde, aber der Status und die Würde von Männern und Frauen im Islam gleich und gleichwertig sind, weil das Kriterium der Überlegenheit in der Religion des Islam die Frömmigkeit ist.“
Im Sommer 2024 hatten die Taliban das Tugend- und Lastergesetz der Scharia kodiert und noch einmal verschärft. Mädchen und Frauen durften sowieso nur verschleiert und in Begleitung an die Öffentlichkeit treten und keine höhere Schulbildung erhalten, um sie dumm und unwissend zu halten. Sie wurden von Universitäten ausgeschlossen und wurden zunehmend vom Arbeiten ausgeschlossen. Außerhalb des Hauses müssen Frauen einen Hidschab (Gesichtsbedeckung) tragen. Verboten ist, dass sich nicht verwandte Männer und Frauen auch nur gegenseitig anschauen. Überhaupt ist es Frauen verboten, in der Öffentlichkeit zu sprechen, das sei awrah, also intim. Autofahrer dürfen Frauen ohne Begleitung eines Mahram (männlicher Vormund) befördern; Frauen dürfen auch öffentliche Verkehrsmittel ohne Mahram nicht mehr benutzen. Die Angst vor Erotik muss riesengroß sein, Verbote fördern aber wohl die sexuelle Begierde noch. Die entlädt sich mangels Kontakten zu Frauen dann in Homosexualität, die unter Todesstrafe steht. Die Sittenpolizei ist natürlich ausschließlich mit Männern besetzt und hat große Freiheiten, Menschen zu drangsalieren. Befolgt werden die Regeln in den Provinzen teilweise unterschiedlich streng.
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Wieviele Leute in Afgahnistan verfügen überhaupt über Internet???
Die Belriner Zeitung berichtet derweil über den nächsten Vorfall. Da dürfte der Eintritt der Nato in den Krieg wohl nicht mehr allzu fern sein. WKIII könnte also schneller kommen als gedacht.
Vermutlich muss bald wieder zurückgeschossen werden da immer verzweifelter nach einem Kriegsgrund gesucht wird.
Dabei ist es unerheblich ob die Gründe stimmen oder nicht. Wichtig ist was in den Köpfen der Bevölkerung hängen bleibt um sie kriegswillig zu machen.
„Drei russische Jets sollen in den Luftraum Estlands eingedrungen sein. Nach Angaben aus Estland hielten sie sich zwölf Minuten lang dort auf.“
https://www.berliner-zeitung.de/news/estland-meldet-verletzung-von-luftraum-durch-drei-russische-militaerjets-li.2357759
Wenn da eh nicht jeder Internet hat, kann man es ruhig verbieten, oder wie?
Man sollte dir mal den Zugang sperren, da wäre das Geschrei aber groß.
Typischer Fall von Wasser predigen und Wein saufen.
@Ottono
Ottono, erst nachdenken dann schreiben!
Ich habe nicht von einem Verbot gesprochen oder es gefordert! Punkt!
Mich hat lediglich interessiert wie viele Afghanen über einen Internetanschluß verfügen zumal das Glasfasernetz in DE gerade erst im Aufbau ist.
Den meisten Afghanen ist das Internet verboten dadurch, dass ihnen das notwendige Geld dafür fehlt.
Wer Islamfaschisten, egal wo auf der Welt, unterstützt, schadet der Bevölkerung.
Selbstverständlich nur islamistische Faschisten, auf keinen Fall aber christliche und vor allem keine jüdische, und insbesondere die israelischen Halbaffen nicht.
Monotheisten sind oft anfällig für Faschismus, liegt in der Natur der Sache.
Ist abzulehnen.
Faschisten bezeichnen Andersdenkende gerne als „Halbaffen“ 😉
Heutzutage sind Steinigungen von Frauen, Schwulen usw allerdings schon noch eine andere Nummer.
@ Thomas
Unterstuetzung von Islamisten schadet also der Bevoelkerung, ist es nicht eher so, dass Sanktionen und Krieg der
Bevoelkerung mehr schaden?
In Idlib/Syrien wurden die Islamisten unterstuetzt aber sowas von und was haben jetzt die Syrer davon?
Je nach Umständen kann so einiges der Bevölkerung schaden.
Syrien ist ein gutes Beispiel wozu die Unterstützung von Islamisten führt: Totale Zerstörung, Menschenverachtung, finsterstes Mittelalter.
So zerstört man jedes Land am nachhaltigsten.
Aber genau das wollen die Unterstützer von Islamfaschisten (CIA, Waffenproduzenten usw) und deren hirntote Follower (die gar nicht versehen worum es eigentlich geht) meistens.
Als Nächstes könnten sie doch das Rad verbieten. Mohammed ritt auf einem Esel nach Medina, wozu dann noch Räder?
Spaß beiseite, Diktaturen sind eben immer Scheisse. Egal ob religiöse oder imperialistische. Und die familiär geprägten sind auch Murks, siehe Kim Jong-in.
Na da sind die Vorzeigestaaten der Fangemeinde wieder beisammen. Iran, Russland, Nordkorea.
Zufälle gibt es …. nicht.
Israel und seine Halbaffen fehlen.
China, Myanmar, Venezuela….. hat er auch vergessen
Wer brachte diese Typen nochmal an die Macht?
Flasch, die Russen warens nicht 😛
Totale Überwachung
In der EU werden bald alle privaten Chatnachrichten von den Geheimdiensten mitgelesen
Unter dem Vorwand des Kampfes gegen Kinderpornografie wird auf EU-Ebene ein Gesetz eingeführt, das den Geheimdiensten Zugang zu allen Chats in Messengern gibt, egal, auf welche Verschlüsselungsmethode man zurückgreift. Damit steht die Einführung des totalen Überwachungsstaates EU kurz vor der Vollendung.
https://anti-spiegel.ru/2025/in-der-eu-werden-bald-alle-privaten-chatnachrichten-von-den-geheimdiensten-mitgelesen/