Seit mehr als zwei Jahren wird Afghanistan abermals von den Taliban regiert. Ein Zustand, der im Schatten gegenwärtiger Migrationsdebatten verdrängt, vergessen oder normalisiert wird – und dass, obwohl der Westen erheblich zur Misere beigetragen hat. Ein Zwischenruf von Emran Feroz.
Nun ist klar: Die Bundesregierung will Abschiebungen erleichtern. Ein neues Gesetz soll dies bald ermöglichen. Darauf hat sich die Ampel-Koalition vor wenigen Tagen geeinigt. Was dies konkret für die Betroffenen bedeutet, ist noch unklar. Fakt ist allerdings auch, dass damit auch die Debatte rundum „sichere Herkunftsländer“ wiedereröffnet wurde. Und zu denen, so meinen etwa FDP und Union, gehöre auch Afghanistan.
Damit stehen sie nicht allein da. Im September reisten Andreas Mölzer und Johannes Hübner, zwei prominente Mitglieder der rechtsextremen, österreichischen FPÖ nach Kabul, um sich dort mit Vertretern des Taliban-Regimes ablichten zu lassen. Die Gäste aus Europa, so hieß es seitens des Taliban-Außenministeriums, wollten sich ein eigenes Bild über die Sicherheitslage vor Ort machen. Diese sei, so seien sie zum Schluss gekommen, besser als von vielen westlichen Medien dargestellt. Die neuen Machthaber würden erfolgreich für Sicherheit sorgen und seien „bemüht“, meinte etwa FPÖ-Urgestein Mölzer in einem Interview mit der österreichischen „Krone“. Dass viele Anschläge in der afghanischen Hauptstadt einst auf das Konto der jetzigen Herrscher gingen und vielen Menschen das Leben kostete, blieb unerwähnt.
Doch die meisten Beobachter wussten schnell, worum es tatsächlich ging. Immerhin wollten rechte Medien bereits kurz nach der Rückkehr der Taliban im August 2021 von den Extremisten wissen, ob sie abgeschobene, afghanische Geflüchtete wiederaufnehmen würden. Das Perfide: Abschiebungen werden schon längst nicht mehr von rechten Akteuren gefordert. Bereits im vergangenen Frühling ließ Innenministerin Nancy Fraeser prüfen, ob Abschiebungen nach Afghanistan wieder möglich seien.
Der letzte Abschiebeflug ins dystopische Kriegsland fand nämlich nur wenige Wochen vor dem Fall Kabuls und dem Abzug der internationalen Truppen statt. Schon damals war das mehr als fragwürdig, denn Afghanistan befand sich mitten im Krieg. Selbstmordattentate, Bombenangriffe, Luftbombardements oder brutale Milizen und Söldner bestimmten den Alltag. Zu alldem hatten auch die NATO-Truppen und ihre Verbündeten beigetragen: Immerhin führten sie zwanzig Jahre lang einen brutalen Krieg ohne jegliche Exit-Strategie. Drohnenangriffe, CIA-Todesschwadronen oder der Abwurf der „Mutter aller Bomben“, der größten nicht-nuklearen Bombe des US-Militärs im April 2017, sorgten dafür, dass sich ganze Landstriche radikalisierten und den Taliban anschlossen.
Die genannten Formen der Gewalt sind in vielerlei Hinsicht zurückgegangen, doch die Gründe hierfür sind nur allzu offensichtlich: Die afghanische Armee und ihre zahlreichen Milizen sind zerfallen. Die NATO ist unter US-Führung abzogen. Und die Taliban, die sich einst in die Luft sprengten oder Landminen legten, regieren. Oder besser ausgedrückt: Sie sind damit beschäftigt, ihre totalitäre Diktatur aufzubauen. Dass manch einer dies mit „Sicherheit“ gleichstellt und ausgerechnet europäische Akteure darauf hereinfallen, ist purer Zynismus.
Dabei hat vor allem Deutschland eine Verantwortung gegenüber jenen Menschen, die aus Afghanistan fliehen wollen: Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Angehörige der Zivilgesellschaft oder Ortskräfte der Bundeswehr, die, man glaubt es kaum, sich bis heute vor den Taliban, die sie als „Verräter“ betrachten, verstecken müssen. Ebenjener Verantwortung ist man aufgrund aktueller Migrationsdebatten und jüngster AfD-Erfolge nicht nachgekommen.
Bis vor Kurzem kam keine einzige afghanische Person über das im vergangenen Jahr groß angekündigte Bundesaufnahmeprogramm in die Bundesrepublik. Erst Ende September landete dann doch der erste Flieger mit ganzen dreizehn Personen, die als Mitglieder der queeren Community identifiziert wurden. Doch die meisten Betroffenen, die seit Monaten auf ihre Ausreise warten, müssen sich weiterhin mit bürokratischen Spitzfindigkeiten herumschlagen. Eine Zeitlang stand sogar alles still, weil man sich dem Druck rechter Meinungsmacher, die in evakuierten Afghaninnen und Afghanen eine „Sicherheitsgefahr“ sahen, beugte. Dies könnte sich nun im Kontext des eskalierenden Nahostkonfliktes fortsetzen.
Stets wird deutlicher, dass die Entscheidungsträger weiterhin auf Zeit setzen, um möglichst wenigen Menschen das Leben zu retten. Taliban, hin oder her. Immerhin gibt es doch weniger Tote, weniger Verletzte und weniger Krieg. Bereits in den Jahren, in denen nach Afghanistan abgeschoben wurde, halfen dabei etwa Statistiken, denen Kontext fehlte, fragwürdige Migrationsexperten oder unvollständige Berichte „von vor Ort“, die an Schreibtischen verfasst worden waren. Auch heute hat keiner der Autoren ein Taliban-Gefängnis besucht oder ist mit den Methoden des GDI, des berüchtigten Geheimdienstes der Taliban, vertraut. Nun droht die Gefahr, dass sich all dies zu Gunsten der Taliban wiederholt.
Man hat sich 20 Jahre lang in die eigene Tasche gelogen und versucht da mit Geld reinzuschütten westliche Inseln zu schaffen, in einem Land das zur Hälfte noch im Mittelalter lebt. Jetzt soll man die andere Hälfte nach Europa holen? Was soll das denn für eine Lösung sein?
Die USA hat zB Milliarden an Geldern die Afghanistan gehören ! gesperrt. Die könnte man zb in Verhandlungen freigeben gegen bestimmte Verbesserungen im Land. Diplomatie heisst das Zauberwort, das haben unsere Politiker leider verlernt, weil sie sich stattdessen amerikanischer Machtpolitik angeschlossen haben.
Moin
“Man hat sich 20 Jahre lang in die eigene Tasche gelogen und versucht da mit Geld reinzuschütten westliche Inseln zu schaffen…”
So kann man ideologisch bedingte Blindflüge auch bezeichnen, was sich dann auch in der Verwendung der finanziellen Mittel niederschlug.
Mittelalter ist das Stichwort.
Waschmaschine, Kühlschrank, Staubsauger, E- oder Gasherd wären die Mittel gewesen, Kinder erstmal aus der Hausarbeit heraus zu holen. Dann hätten die auch Zeit für Schule gehabt.
“So kann man ideologisch bedingte Blindflüge auch bezeichnen”
War das ein Blindflug?
Die USA brauchten nach 9/11 einen Rachefeldzug. Gegen Saudi Arabien, wo die Spuren der Attentäter hinführten, wäre nicht opportun gewesen. Also sagte man, dass Osama bin Laden das Attentat geplant habe, aber statt eine polizeiliche Verfolgung zu starten, startete ein Krieg, dessen Ziel dann über die Zeit immer mal wieder umdefiniert wurde.
@Artikel
Ich denke, dass nachdem Ende der 70er von den USA die Islamisten unterstützt wurden, weil die gegen die linke Regierung zu kämpfen bereit waren, und dann ab 2001 ein Krieg über 20 Jahre geführt wurde, weil nun doch westliche Werte eingeführt werden sollten, ähnlich wie sie schon die linken afghanischen Regierungen Ende der 70er realisieren wollten, müsste klar sein, dass es nicht darauf ankommt, was die Regierung der USA sagt, weswegen Krieg herrschen soll.
Entscheidend ist, was sie wollen. Dafür wird dann ein Narrativ geschaffen. Die Bundesregierung und andere der “westlichen Welt” machen sich entsprechend kompatibel.
Von 2001 bis 2021 waren das westliche Werte für Afghanistan – weil die USA einen Kriegsgrund brauchten.
Seit 2021 ist Afghanistan von der US-Agenda gestrichen, weil der Konflikt Ukraine-Russland dabei war, in die heiße Phase zu kommen. Seither kann auch Deutschland in Sachen Afghanistan wieder Ausländerpolitik nach Gefühlslage machen.
In Sachen Ukraine sind die USA (plus Deutschland und die westliche Welt) seit dem Putsch 2014 auf dem Demokratie-Auge wie auch auf dem rechten blind. Deswegen wird in der Ukraine um “Freiheit” und “Souveränität” und nicht um Demokratie gekämpft. Dass die Souveränität seit dem Putsch 2014 futsch ist, weil die Ukraine politisch und finanziell von den USA und ihren Machtinstrumenten (IWF, Nato-Länder) abhängig ist, wird irgendwann mal von den Historikern klargestellt werden dürfen.
Wenn der Autor möchte, dass es den Afghanen irgendwann mal wieder westlicher geht, sollte er darauf hoffen, dass die Afghanistan-Schraubstock-Sanktionen nicht ein Langzeit-Faible der USA wie bei Nordkorea, Kuba und Iran werden. Der übermächtige politische und wirtschaftliche Druck von außen führte in diesen Ländern dazu, dass die Regierungen nicht zerbröselten, sondern erstarkten.
Moin
Der ‘ideologische Blindflug’ bezog sich auf die Art und Weise des vom Vorposter angesprochenen ‘Geld reinzuschütten’ und ‘westliche Inseln’ in den größeren Städten zu schaffen, indem “Aktivistinnen für Frauenrechte” als sinnfreie Labergruppen für Gendergaga aber ohne jede politische Relevanz finanziert wurden.
Worin bestand denn der Sinn, auf dem platten Land ‘Mädchenschulen’ zu bauen, wenn diese nach ihrem Anteil Hausarbeit zu müde sind ein Buch zu lesen, von ab wo das herkommen sollte.
Die Elektrifizierung der Haushalte hat mehr zur Emanzipation beigetragen als eine Frau Schwarzer. Wasch nächstes mal von Hand, dann weißt was gemeint ist. 😉
In den 20 Jahren der Besatzung wurde doch nur in Infrastruktur investiert wenn es den Besatzern nützte. Nicht mal die Limofabrik von Coke wurde wieder aufgebaut.
So kann man sich aber nicht dauerhaft festsetzen in einem Land, von dem man Iran, Russland und China gleichzeitig bedrohen kann.
Militärbasen gebaut, Rest ist egal. Bodenschätze werden in die Reserve geschrieben bis die europäischen Knechte die erforderliche Infrastruktur aufgebaut haben. Wie im Irak, Ölquellen unter westlichen Konzernen aufgeteilt – alles andere interessiert nicht.
Gruß
die Afghanen haben die NATO überhaupt nicht interessiert… das Interesse galt Russland…
wie auch Georgien oder Moldawien oder Belaruss… es geht nur um Russland …
in der Ukraine hat es endlich geklappt oder auch nicht…
Taliban-sind das nicht auch Afghanen?Wenn also Afghanen das Land regieren,scheint das die Zustimmung des großen Teils der afghanischen Bevölkerung zu finden.Zumindest scheint es keine größeren Kämpfe mehr zu geben.Die NATO-Besatzer sind geflohen,der Opiumanbau ist um 98% zurück gegangen.Und damit auch die Kriminalität.Um das Land wieder aufzubauen,brauchen die regierenden Gruppen das Wohlwollen und die Hilfe der Nachbarstaaten.Die sind an Stabilität interessiert.Und das von Afghanistan nicht wieder Unruhen ausgehen.Warum nicht die Afghanen im Westen wieder in ihre Heimat zurück schicken.
Zumal sie ja ihre Ausbildung und Erfahrung mitbringen,die oft in Afghanistan gebraucht wird…
“Um das Land wieder aufzubauen,brauchen die regierenden Gruppen das Wohlwollen und die Hilfe der Nachbarstaaten.”
Ganz so einfach ist es nicht. Leider vergessen die meisten Afghanistan-Texte (bedauerlicherweise auch die von Emran Feroz), die massiven US-Sanktionen zu erwähnen. Wer den Afghanen hilft, riskiert, selber zum Ziel von US-Aggressionen zu werden.
Ich denke, wenn man in einem Hegemonie-Gebiet der USA als Journalisten zu deutlich auf limitierende Aspekte hinweist, für die einzig die USA verantwortlich sind, riskiert man, als vogelfrei markiert zu werden. Das können(wollen) sich Leute, die noch ein Arbeitsleben vor sich haben, nicht ohne Weiteres leisten.
Für mich gehören in erster Linie Kriminelle nach Haftzeit abgeschoben, egal ob in Ihren Heimatländern Krieg, Hunger oder Verfolgung herrscht. Das ist auch GG konform. GG §18:
“Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.”
Kein Leid der Welt rechtfertig es anderen Leid zuzufügen. Gerade denen nicht die , die nichts damit dirket zutun haben
Wer ohne Pass an der deutschen Grenze das Wort „Asyl“ sagt, der wird sehr, sehr lange bleiben – vielleicht für immer. Wolfgang Bosbach (CDU) bringt es auf den Punkt: „Das Wort ,Asyl‘ ersetzt Pass und Visum.“ „Unabschiebbarkeit mangels Klarheit der wahren Identität und Nationalität“. Da kann der Kanzler noch so viele Abschiebe-Offensiven ankündigen …
Pauschal nach Gaza abschieben. Dann erinnern sich die Leute schnell, wo sie eigentlich herkommen.
“Das Wort ,Asyl‘ ersetzt Pass und Visum.”
Tja. Wenn Zivilisation und Menschenrechte naturgegeben wären, müsste man dafür nicht die niederen Triebe zurückhalten.
Wer immer schön eingebettet in der Mehrheitsgesellschaft lebt, würde nicht viel vermissen.
Ich denke, während der Corona-Zeit haben einige, die bis dahin immer kollisionsfrei in der Mehrheitsgesellschaft mitgeschwommen waren, zu ahnen begonnen, wie wertvoll ein funktionierender Rechtsstaat mit ernst genommenen Menschen- und Persönlichkeitsrechten sein kann.
“bürokratischen Spitzfindigkeiten” ??
Was soll den das sein bitteschön?
Die deutsche Amtsmännin wie der deutsche Amtsmann sind lediglich gründlich was das Ausarbeiten von Verwaltungsvorschriften sowie deren Interpretation betrifft.
Wenn allerdings alle vier Jahre unbedarfte Ideologen dazwischen quaken ergeben sich selbstverständlich Mißklänge und die lassen einen guten Beamten eben in Schockstarre fallen aus purem Selbstschutz.
Zugegebener Maßen mag dies Außenstehenden als Flucht in ‘bürokratische Spitzfindigkeiten’ erscheinen doch dem ist Mitnichtem so.
Gruß
Die Taliban haben die vom Westen ausgerüsteten und finanzierten Warlords und den ganzen Westen, getragen vom Volk, besiegt, das Land geeint und von den Imperialisten befreit. Democrazy and freedom, also repräsentative Scheindemokratie und Entwurzelung, sind für ein Land mit vielen Völkern und ohne Sozialsystem besonders ungeeignet. Und ob die ganzen Schauergeschichten über die Sitten und Verbote wahr sind, und ob von der Bevölkerung auch vieles gefordert wird, was im Westen abgelehnt wird, ist in den Medien der BRD gewiss nicht zu erfahren.
Die am meisten durch die Talban Verfolgten, sind die Frauen.
Wir sollten als nur Frauen aufnehmen.
Das würde auch die überhöhte Fertilität (sehr oft der tatsächliche Fluchtgrund) in Afgahnistan bremsen.
Afghanistan und die Afghanen müssen von selbst wieder auf die Füße kommen. Wenn der Westen, die mit Geld, die sich eine Reise leisten können und die mit Intelligenz absaugt, dann kommt das Land nie auf die Beine.
Der Weg der Taliban muss jetzt sein Geld zu verdienen, und zwar nicht mit dem verbrecherischen Westen, sondern mit der BRICS. Dann kann man sich irgendwann auch eine Pseudodemokratie wie im Westen leisten (wenn man gerne so verarscht werden will wie der durchschnittliche Westler).
anscheinend sind die Chinesen eingesprungen…
https://www.youtube.com/watch?v=n6q_e94Ixb8&t=59s
Ich denke, das ist eine vollkommen irrelevante Debatte. Es wird, egal was für Gesetze gemacht werden, nicht mehr Abschiebungen geben. Nicht nach Afganistan und auch nicht woanders hin. Selbst die Abschiebung schwer krimineller Mehrfachtäter in an sich unproblematische Länder wie Tunesien kann regelmäßig nicht realisiert werden.
Vor einigen Jahren hat ein deutsches Gericht sogar entschieden, dass verurteilte rumänische Straftäter – wir erinnern uns, dass wir von einem EU -Land sprechen, nicht was Verbüßung der Strafe nach Rumänien verbracht werden dürfen, weil die Bedingungen in dortigen Gefängnissen den deutschen Richtern als nicht ausreichend nett erschienen.
Es wird nicht mehr und schon gar keine Abschiebungen nach Afgahnistan geben.
Derweilen haben CDU und AFD in einigen Bundesländern bereits eine Prognose von fast zwei Dritteln der Wählerstimmen.
Bei ich der einzige, der einen Zusammenhang vermutet?
Warum erwarten sich die Leute eine Verbesserung der Lage mit der CDU? Die hat das doch ganz maßgeblich mitverursacht die letzten Jahrzehnte und die Wahlversprechen von Abschiebung und Asylverfahrensänderung usw. waren immer eben nur das: Wahlversprechen.
Das weiß ich auch nicht. Eigentlich weiß ich auch nicht, warum wir glauben, durch Wahlen irgendwas zu erreichen. Also irgendwas, von dem wir glauben, dass es gut für uns ist. Für die dann durch uns Gewählten stellt sich das sehr anders dar.
Für die ist das schon gut, die Mandate zu bekommen.
Alle im Bundestag vertretenen Partein – außer der AFD und der Linken- haben die Republik schon regiert. In den Ländern war nur die AFD nie an einer Regierung beteiligt. Mit anderen Worten: man weiß eigentlich, was man bekommt, wenn man die mit den Mandaten versorgt.
Da eine ausreichende Mehrheit genau das macht, also diese Partein, nicht nur die CDU, immer wieder zu wählen, müssen sie wohl sehr zufrieden mit dem sein, was sie als Resultat ihres Votums bekamen?
Ungeachtet dessen bin ich davon überzeugt, dass die Zuwanderung administrativ nicht zu beenden ist und erst dann zum Stillstand kommen wird, wenn in Europa der Krieg, der längst schon begann, auch uns erreicht. Und jenseits aller “moralischen” Erwägungen zeigt sich, dass dass wir nicht in der Lage sind, etwas gegen den Krieg zu machen – und das ginge. Nicht mal aus purem Eigennutz, aus blankem Selbsterhaltungstrieb.
So gesehen kann man dann auch CDU wählen, oder SPD oder sonst was. Man kann statt dessen aber auch ins Kino gehen oder ein den Zoo.
@1211
Danke für Ihren Beitrag.👍👍👍
Diese ganze Abschiebe-Diskussion ist nur Stammtisch ohne Grundlage. Mit diesem Thema hat auch der Seehofer-Horst seinerzeit sein Schärflein dazu beigetragen, dass Angela Merkel die Wahl gewinnt. Dann wurde er Innenminister und dann? Wieso gab es immer noch so viele Migranten, obwohl der Seehofer-Horst doch damals Innenminister war und alles hätte so machen können, wie er noch vor der Wahl herumgetönt hatte? Ganz einfach: Weil der den Leuten Sand in die Augen geschüttet hat wie all die anderen, die heute noch so tun, als wäre das so einfach mit der Abschieberei. Die Stammtisch-Politiker wissen es nicht besser, aber die Seehofers hätten es wissen müssen. Das Problem ist nämlich nicht das Abschieben, sondern das AUFNEHMEN. Abgeschoben wäre ruckzuck. Aber man muss auch Länder haben, wohin man abschiebt. Und das geht nicht ohne Abkommen mit diesen Ländern, sonst sind nämlich die Landebahnen auf den Flugplätzen mit Panzern zugeparkt. Da lässt sich dann schlecht landen, und die Flugzeuge können unverrichteter Dinge wieder umkehren.
Das bedeutet aber im Falle von Afghanistan, aber auch anderen, dass diese Länder Bedingungen stellen für die Rücknahme. In A. dürfte das mit Sicherheit die Forderung sein, dass die vom WEsten eingefrorenen Gelder frei gegeben werden. Das ist vermutlich bei allen anderen sanktionierten Staaten wie Syrien, Venezuela, Iran usw genau so. Diese länder werden mit Sicherheit nicht die Leute zurückholen, nur um dem Westen einen Gefallen zu tun, der sie seit Jahren mit Krieg und Sanktionen überzieht. Und die westlichen Staaten, die ohnehin schon giftig sind auf die Afghanen, dass deren Sandalenarmee die hochgerüstete NATO aus dem Land vertrieben hat, will nun nicht auch noch tiefer sinken und mit den Afghanen, den ungeliebten Taliban, Verträge abschließen müssen. Gerade mit jenen, die man jahrelang als Terroristen bezeichnet hat, mit denen es keine Verhandlungen geben darf.
All das aber dürften auch jene in den Regierungen wissen, die immer den Menschen mit der Asyl- und Migrationsproblematik das Hirn vernebeln. Denn als die größen Probleme werden nach Umfragen hierzulande nicht die Migranten angesehen sondern Preissteigerungen, wohnungsnot und Angst um den Arbeitsplatz. Migranten kommen erst an vierter Stelle. aber mit den anderen drei Themen lässt sich nicht so gut Stimmung machen und wenn, dann gegen die Verursacher der Probleme. Und das ist denen gar nicht so recht. Dann hetzen unsere Meinungsmacher lieber Deutsche gegen Ausländer.
“Die Stammtisch-Politiker wissen es nicht besser, aber die Seehofers hätten es wissen müssen.”
Moin
Bei den ‘Stammtischpolitikern’ besteht wenigstens noch Interesse am Thema. Würde denen medial etwas anderes geboten als Schwarz – jeden rein und Weis – alle raus würden die das auch diskutieren, einfach weil es mal ein neues Thema wäre.
Die meisten interessiert es einfach nicht.
Im Gegensatz zu ‘die Seehofers’ haben erstgenannte keine Leute für aufwändige Recherche und Redenschreiber mit Schwerpunkt Außenwirkung und für erstgenannte gibt es keine Institute für das erfassen der Wirkung.
Wenn jemandes Gehirn von einem seltsamen Job, Familie und tausend kleinen Alltagssorgen tagsüber auf Trab gehalten wird braucht auch mal Ruhe. Da wird nicht noch über irgendwelche Zusammenhänge recherchiert und bewusst darüber nachgedacht.
Das sieht man doch an dem Rang der ‘Probleme’, denn Wohnungsnot, Angst um den Arbeitsplatz und ungelenkte Migration hängen zusammen, wenn sich letztere in 8Jahren im mehrstelligen Millionenbereich abspielt.
Erstaunlich, wie mächtig Kohls “Deutschland ist kein Einwanderungsland” -von einem studierten Historiker- noch nachwirkt.
So gibt es bis Heute keine rechtliche Unterscheidung zwischen Asylbewerber (erfordert schon jetzt eine individuelle prüfbare Begründung), Kriegsflüchtling (ok, ist eindeutig, Befähigung zur Migration sollte angeboten werden, denn wenn’s der Westen krachen lässt dauert es meist länger) und MigrationsBewerber (Sprachkenntnisse, Fähigkeit zum Selbsterhalt).
Es klingt nicht nur einfach, die Umsetzung ist es auch denn es gibt viele Staaten, bei denen man abschreiben kann.
Erstaunlich, das man in dieser Richtung nichts hört.
Grüße vom Stammtisch
PS OK, der letzte Satz war Spass
Wie soll ein Staat nach ’40’ Jahren der Geopolitik sich geben?
Ein Staat wie Afghanistan, benötigt in erster Linie, eine eigene Philosophie, um überhaupt eine allgemeine Zusammenführung zu erhalten. Die Methoden dazu sind umstritten, aber um eine Einheit zu Formen, unablässig.
Die Taliban selbst hat mit allen Grossmächten über den Zeitraum X zusammen gearbeitet und hoffentlich auch eigene Erkenntnisse daraus gezogen!
Ein Land benötigt eine allgemeine Staatsphilosophie, um sich zu entwickeln und das tut die Taliban meiner Meinung nach. Natürlich existieren seit dem Zeitraum X diverse Ansichten, aber es geht nicht um Ansichten, sondern es geht um staatliche Akzeptanz und Tolerierung zu erfahren. Das Problem liegt in den Medien die 24/7/360 die Seelen manipulieren.
Die Taliban hat zumindest den Drogen ihre Macht eingeschränkt.