Abweichende Meinungen heute – lauter (rechts-)extreme Visionen?

 

Bild: Rawpixel.com/CC0

Lassen deutsche Dissidenten, wenn es um Kriegsbereitschaft und die dazugehörige Nationalmoral geht, die „bösen Geister der Vergangenheit“ (Steinmeier) wiederauferstehen? Ein Kommentar

 

Im Deutschland des Jahres 2023 wird Dissidenz richtiggehend als Problemfall entdeckt, der der Aufsicht bedarf. Staatlich munitionierte Kampagnen durchforsten die Gegenöffentlichkeit und melden Ungehöriges – so jetzt im Fall der Nachdenkseiten eine „Schreibbrigade“, die als Fünfte Kolonne des Feindes wirkt. Überhaupt werden Abweichler gebrandmarkt, ruhig gestellt und vorgemerkt. Sicherheitsbehörden und Kollegen passen auf. Denn „Kriegsrhetorik“ (Gabriele Krone-Schmalz) hat jetzt in der BRD Hochkonjunktur und die Kriegsmoral ist „auf dem Vormarsch“.

Der zulässige Meinungskorridor bei politischen Kontroversen wird jedenfalls immer enger, schon bei – sonst tolerierten – Abweichungen können Probleme auftreten. Wer heutzutage Kritik am Staat Israel äußert, steht blitzschnell vor einer Karriere zum Antisemiten. Wer eine Versöhnung mit Russland fordert, ist nicht nur Putinversteher, sondern bei zu viel Europaidealismus ohne NATO-Anbindung gleich Faschistenfreund. Und dass der Pazifismus zur Zeit aus der Hölle kommt, hat Bundeskanzler Scholz offiziell zu Protokoll gegeben.

Angeblich hat man es bei diesen Warnungen mit den Lehren einer schuldbewussten Nation zu tun, die nach ihrem singulären Menschheitsverbrechen in sich gegangen ist und jetzt nur noch für Antifaschismus und Antimilitarismus auf dem Globus einsteht. Das hört man von einer Regierung, die sich gerade „kriegstüchtig“ und militärisch „resilient“ macht sowie mit Autokraten in Nahost oder europäischen Neofaschistinnen à la Meloni bestens kooperiert.

Was hat man da vor sich? Dazu hier ein kleiner Rückblick auf bemerkenswerte Tendenzen seit Beginn des Ukrainekriegs.

 

Extremismus in der Wissenschaft?

Was heutzutage wissenschaftlich untragbar ist, war vor einem Jahr bei Overton Thema, und zwar am „Fall“ der Bonner Politik-Professorin Ulrike Guérot. Die ehemalige Leiterin der Denkfabrik Europäischer Rat für Auswärtige Beziehungen hatte unter Rückgriff auf die kulturelle Tradition des Abendlands eine „EUtopie, die humanistisch, antifaschistisch, antimilitärisch, inter-nationalistisch und antikapitalistisch ist“, beschworen. Weil die bekennende Europaidealistin mit der Forderung schloss, Europa müsse „alles tun, um diesen Krieg sofort zu beenden“, und die Idee einer europäisch-russischen Versöhnung auch noch mit Ko-Autor Hauke Ritz in dem viel beachteten Essay „Endspiel Europa“ ausführlich begründete, war sie an einer deutschen Universität nicht mehr tragbar.

Kollegen und Studentenvertreter griffen Guérot (die zuvor schon die Coronapolitik kritisiert hatte) wegen ihrer angeblich extremistischen Positionen an. Die Universitätsleitung hat ihr mittlerweile – nicht inhaltlich, sondern formal begründet: wegen Nichteinhaltung wissenschaftlicher Standards bei Zitatnachweisen… – gekündigt, wobei das Arbeitsgerichtsverfahren zur Zeit läuft, das Vorliegen wirklicher Verfehlungen also noch nicht feststeht.

Mit Vorwürfen tat sich besonders der Bonner Historiker-Kollege Martin Aust hervor. In einem Interview (General-Anzeiger, 12./13.11.22) spießte er die Absichtserklärung von Guérot und Ritz im Vorwort ihres Essays auf, dieser wolle die Weltlage „ganz neu denken“. Dieses Ansinnen wies Aust entschieden zurück, z. B. mit der Feststellung, dass die „Ansicht, Amerika versuche gezielt Europa von Russland zu entfremden, eine hundertjährige Geschichte im rechtsextremistischen Denken“ habe.

Die in dem Buch geäußerte Behauptung, die USA hätten bereits 2008 mit dem Versuch, die Ukraine in die NATO zu bringen, den Konflikt mit Russland eingeleitet, nannte Aust eine „sattsam bekannte Verschwörungsthese“. Mit dem Extremismusvorwurf zielte er auf die „Behauptung, die USA arbeiteten aktiv an dem Ziel, Frieden zwischen der EU und Russland dauerhaft unmöglich zu machen“. Dieses Narrativ sei nicht neu, schrieb Aust: „Adolf Hitler hat diese Geschichte antisemitisch aufgeladen. In größter Ausführlichkeit kann man das in ‚Mein Kampf‘ nachlesen.“

Hat also Guérot – die von einer Universitäts-Kommission mit ziemlich haltlosen Plagiatsvorwürfen traktiert wurde – auch noch bei Hitler abgeschrieben? Das bleibt, irgendwie, offen. Aber ein weiterer Verdacht steht schon einmal im Raum. Und ein anderer Kollege, der Antifaschismus-Experte Christian Niemeyer, schlägt in dieselbe Kerbe. Er teilt die verbreitete Kritik an Guérot und wirft die Frage auf, ob die Politikwissenschaftlerin nicht „Höckes rettender Engel“ sei (Die AfD und ihr Think Tank im Sog von Trumps und Putins Untergang, Weinheim 2023, S. 131ff). Niemeyer sieht vor allem im Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke aufgrund dessen prorussischer Haltung den Wegbereiter eines neuen deutschen Faschismus und zieht dazu – wie auch andere Kommentatoren – dessen Geraer Rede zum Tag der deutschen Einheit 2022 heran. Diese fasse in Nachfolge des Nazi-Juristen Carl Schmitt eine kontinentale Aussöhnung ins Auge und halte damit „für Deutschland … in der Linie des Höcke-Plans ein Los als Hungerleider an der Seite des Kriegsverbrecherlandes Russland“ bereit.

Die Geraer Rede ist dokumentiert bei Politically Incorrect. Zu Niemeyers eigenartigen Expertise in Sachen Populismusforschung hatte jüngst auch das Overton-Magazin Stellung genommen, siehe  „Der Aufschwung der AfD“. Die dort gelieferte Analyse kam zu dem Schluss, dass die AfD gar nicht so sehr von ihren Inhalten her aus dem Rahmen fällt, sondern für die maßgeblichen Kommentatoren primär eine Störung des laufenden Betriebs in unserer hochgelobten „liberalen Demokratie“ darstellt. In der sind die Wähler nämlich als Basis der weiteren Machtausübung verplant – und nicht als Querschläger erwünscht, die etwa die Regierungsbildung torpedieren oder der gültigen Staatsräson mit Skepsis begegnen.

 

Europa ohne Westbindung – ein Nazitraum?

Von Demokraten wird zwar gegen die AfD speziell die europäische Integration hochgehalten, da (Post-)Faschisten und Rechtspopulisten diese ablehnen und ja in der EU- und Euro-Kritik – siehe den parlamentarischen Aufstieg der Alternativdeutschen – ihren Ausgangspunkt haben; und da überhaupt der Nationalstaat ausgedient haben soll, wie es in EU-Sonntagsreden heißt. Aber überraschender Weise wird dann die in verschiedenen politischen Lagern diskutierte Möglichkeit eines geeinten und versöhnten Europas, das sich nach Osten orientiert, ohne die US-Vormacht zu fragen, als ein genuin faschistisches Vorhaben eingestuft. Als Beweis gilt, wie erwähnt, dass Schmitt in den 1930er Jahren den Ausschluss der „raumfremden Macht“ USA vom europäischen Kontinent gefordert (also eine Art Analogie zur imperialen Monroe-Doktrin der USA kreiert) hatte und dass der AfD-„Flügel“, aber auch Chrupalla sowie die Führungsriege der Partei das heutzutage fortsetzten.

So wurde ja schon im ersten Kriegsjahr die AfD als der eigentliche Antreiber der Antikriegsdemonstrationen identifiziert: „Protest gegen Krieg, Aufrüstung und Verelendung – ein einziges Werk des Rechtsextremismus?“ – fragte Overton in einem kritischen Kommentar zum damals beschworenen heißen Herbst, der dann jedoch ausfiel. Trotzdem müssen sich Friedensdemos immer wieder die Frage gefallen lassen, ob sie nicht „rechtsaffin“ oder „rechtsoffen“ sind.

Bei der Einordnung der AfD ins prorussische Lager muss man allerdings als Erstes darüber hinwegsehen, dass die Partei in der Ukraine-Frage interne Differenzen hat; das Spektrum der Positionen reicht von der Befürwortung einer (vorläufig fortgesetzten) NATO-Mitgliedschaft bis zum Aufbau einer eigenständigen europäischen (!) Verteidigungsgemeinschaft. Auch hier kennt man wie in den anderen Parteien das Instrument des Pluralismus, das sich bei eventuellen Koalitionsverhandlungen als nützlich erweisen könnte. Einig ist sich die Partei aber in der Tat darin, dass die gegenwärtige Kriegsfront gegenüber Russland dem deutschen Nationalinteresse schadet und andere Interessen bedient; dass man also, im Blick auf konkrete Maßnahmen, die Sanktionen gegen Russland beenden und stattdessen von dort billige Energie zum Nutzen des deutschen Standorts importieren sollte.

Aber im Ernst: Der Schutz „unserer“ Wirtschaft – ein Nazi-Traum? Das sind ja erstaunliche Erkenntnisse! Die allergrößte Sorge der demokratischen Parteien, die dem hiesigen Wirtschaftswachstum und dem Erfolg des deutschen Kapitalstandorts gilt, soll ein Ausweis rechtsradikaler Gesinnung sein? Wo sich hier gerade zeigt, dass im Grundsätzlichen völlige Übereinstimmung von rechtem Rand und politischer Mitte existiert – übrigens genau so wie bei der Sorge um Deutschlands Rolle als „Führungsmacht“ (Scholz) in Europa und damit auf dem Globus. In dieser Sorge unterscheiden sich Faschisten und Demokraten nicht: Deutschland darf nicht auf einen Vasallenstatus festgelegt werden, sondern muss selber weltweit „Verantwortung“ übernehmen und seine bislang geübte „Zurückhaltung“ oder „Machtvergessenheit“ aufgeben.

Da ist es schon ein dreister Vorwurf der Ampelregierung, dass Menschen, die sich dem Aufwuchs der EU zu einem hochmilitarisierten Westblock entgegen stellen, die das Europa der EU als eine – bis an die Zähne bewaffnete – Festung kritisieren und stattdessen von einer allgemeinen Völkerversöhnung unter Einschluss Russlands träumen, in die faschistische Ecke gehören! Und das angesichts einer historischen Schuld, die Deutschland mit seinem Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion (über 25 Millionen Tote, „Kommissarbefehl“ zur sofortigen Auslöschung der Intelligenzija, endlose Verwüstungen des Landes…) auf sich geladen hatte, die aber nie Thema einer großartigen Erinnerungskultur war.

 

Die „gute“ BRD und das „böse“ Dritte Reich

Der Hinweis auf dieses geschichtspolitische Defizit ist übrigens keine böswillige Unterstellung von Kritikern. Vielmehr wurde 2021 von Bundespräsident Steinmeier in seiner Rede beim Gedenkakt anlässlich des 80. Jahrestags des „Unternehmen Barbarossa“, also des deutschen Überfalls auf die SU, offiziell festgestellt: „Niemand hatte in diesem Krieg mehr Opfer zu beklagen als die Völker der damaligen Sowjetunion. Und doch sind diese Millionen nicht so tief in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, wie ihr Leid – und unsere Verantwortung – es fordern.“ Fragt sich nur, wer für dieses mangelhafte Einbrennen seit 1945 die Verantwortung trägt und wieso die größte Opfergruppe des faschistischen Vernichtungswillen nie offizieller Gegenstand (west-)deutscher Reue und Betroffenheit wurde.

Und es fragt sich angesichts der neu entdeckten Parallelen, was die Nazi-Planer damals bei ihrem Krieg eigentlich vorhatten, der heute als eine absolute Menschheitsverirrung gilt. Dazu hatte Steinmeier ein Jahr zuvor bei seinem Auftritt in Israel auf dem World Holocaust Forum die offizielle deutsche Lesart vorgetragen und damit aktuellen Geschichtsklitterungen, wie sie heute etwa ein Habeck präsentiert, vorgearbeitet. Laut Steinmeiers Rede war damals „das Böse“ für die Ermordung der europäischen Juden verantwortlich. Es wurde zwar 1945, als das Gute siegte, weitgehend ausgerottet, aber irgendwo fanden die „bösen Geister der Vergangenheit“ Unterschlupf – und machen sich nun wieder bemerkbar.

Das „Böse“, das damals in Deutschland hauste und heute seine Heimat in der Hamas hat, soll sich durch seinen puren Vernichtungswillen gegenüber Juden auszeichnen. Vizekanzler Habeck hat dem Bösen – im Namen aller guten Deutschen – mit seiner „großen“ Rede vom 1. November 2023 den Kampf angesagt. Dabei gab es auch die neueste Aufklärung über die deutschen Kriegsgründe 1939ff: Die bestanden im Willen zur Ausrottung der Juden. Habeck: „Alle, die hinhören, können und müssen das wissen. Der zweite Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg gegen Juden, für das Nazi-Regime war die Vernichtung des europäischen Judentums immer Hauptziel.“

Hier kommt kein positives nationales Ziel mehr vor, kein Versuch, das Ergebnis des Ersten Weltkriegs zu revidieren und Deutschland wieder zur maßgeblichen Großmacht auf dem Kontinent zu machen. Und keine Planung, damit auf dem Globus als unschlagbare europäische Führungsmacht anzutreten – was ja schnell an heutige Zielsetzungen erinnern könnte –, darf zur Sprache kommen. Hier soll man das Böse pur am Werk sehen, eine unmoralische, unpolitische Macht des reinen Menschen- gleich Judenhasses, die heute wieder auferstanden ist und, mit dem anderen Bösen auf dem Globus, also mit Putin, verbündet, ihr Werk fortsetzt.

Der Vizekanzler hat in seiner Rede ja gleich den Bogen vom Gaza- zum Ukraine-Krieg geschlagen: „Und weil unter den Rechtsextremen so manche Putin-Freunde sind: Putin lässt sich mit Vertretern der Hamas und der iranischen Regierung fotografieren und bedauert die zivilen Opfer im Gaza-Streifen, während er zivile Opfer in der Ukraine schafft. Und seine Freunde in Deutschland sind gewiss keine Freunde der Jüdinnen und Juden.“ Da mag sich die AfD heute noch so proisraelisch (und antimuslimisch) gerieren, es hilft ihr nicht, weil sie von dem anderen Krieg in Osteuropa nicht begeistert ist.

Da brauchen ihre demokratischen Rivalen jetzt nur auf Höckes Anschluss an die damalige Großraumpolitik zu verweisen, wie er in der besagten Geraer Rede vorkommt. Dass dabei ebenfalls eine Geschichtsklitterung unterläuft, eine groteske Verzerrung der deutschen Kriegsziele, geht anscheinend ohne großen Widerspruch durch. Von einer Anbiederung an Russland kann nämlich keine Rede sein, russlandfreundlich war die faschistische Konzeption nicht. Helmut Kellershohn hat in einer aktuellen Studie (Wolfgang Kastrup/H. Kellershohn, Der Krieg in der Ukraine, Münster 2023, S. 172) richtigerweise darauf hingewiesen, dass an eine deutsch-russische Versöhnung damals überhaupt nicht gedacht war. Dass mit dem „Unternehmen Barbarossa“ das Gegenteil praktiziert wurde, ist ja immerhin bekannt.

Zu den geopolitischen Visionen von einem kontinentalen Machtblock, wie sie ein Schmitt, ein Moeller van den Bruck oder ein Karl Haushofer vorlegten, gab es, woran Kellershohn erinnert, „eine direkte Replik Hitlers in ‚Mein Kampf‘: ‚Nicht West- und nicht Ostorientierung darf das künftige Ziel unserer Außenpolitik sein, sondern Ostpolitik im Sinne der Erwerbung der notwendigen Scholle für unser deutsches Volk‘… Hitler markiert hier – er gebraucht in ‚Mein Kampf‘ den Begriff ‚Bodenpolitik‘ – eine Differenz gegenüber der jungskonservativen Ostideologie.“

Aber an die Banalität, dass es Hitler um den Wiederaufstieg Deutschlands ging, das auf Basis eines geeinten und botmäßigen Europas der angelsächsischen Hegemonie auf dem Globus Paroli bieten sollte, und dass er dazu die imperialistische Variante einer „Bodenpolitik“, also der territorialen Erweiterung der Machtbasis, verfolgte, darf man heute nicht mehr denken. Hitler war einfach die Inkarnation des Bösen: Er wollte töten, töten, töten…

Erinnerungen an die deutschen Kriegsplanungen aus dem 20. Jahrhundert haben da nichts mehr verloren – etwa daran, dass ein Reichskanzler Bethmann-Hollweg zu Beginn von Weltkrieg 1 äußerte:Dieser Verband, wohl ohne gemeinsame konstitutionelle Spitze, unter äußerlicher Gleichberechtigung seiner Mitglieder, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muß die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands über Mitteleuropa stabilisieren.” Und die  Nationalsozialisten erneuerten bei Weltkrieg 2 das Programm der kontinentalen Vorherrschaft – so dass man im Blick auf die neuen Ansagen zur deutsch-europäischen Führungsrolle durchaus festhalten kann: „Die kühnen Ziele dieser deutschen Patrioten scheinen heute weitgehend erreicht“ (Make Europe great again, in: Konkret, 12/23).

Und wer heute der guten Gewalt, die der Westen übt bzw. üben lässt, nicht zustimmend gegenübersteht – weil er etwa, ohne groß Staatskritiker zu sein, an den Idealen einer Überwindung des Nationalismus auf dem Weg europäischer Aussöhnung festhält –, entlarvt sich selber als Parteigänger des Bösen, eben als „Engel aus der Hölle“, wie das maßgebliche Kanzlerwort zum Pazifismus lautet. Das ist denn auch der Ertrag der großartigen deutschen Erinnerungskultur, die lange Jahre in der BRD zwischen Mitte und rechtem Rand umstritten war und als „Nationaler Aufreger“ galt: An der Güte der Nation gibt es Anno Domini 2023 keine Zweifel mehr – und wer hier nicht (ideell) Gewehr bei Fuß steht, hat im öffentlichen Lebens nichts mehr verloren.

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55 Kommentare

  1. Hm. Ehrlich gesagt, habe ich Schwierigkeiten, hier überhaupt einen Anfang zu finden für meine Kritik. So viel erscheint mir hier “verquer”.

    Ein afd-Mitglied oder -wähler ist kein Dissident.
    Das wäre erstmal die Grundaussage von mir.

    Dissidenten sind z.b. Revisionisten.

    Die Afd ist eine neoliberale mainstream-Partei, gegründet als kontrollierte Opposition. Sie ist wirtschaftsfreundlich mit einem “nationalen Mäntelchen”, also so eine Art “patriotische FDP”. Mehr nicht.

    Damit fällt allerdings der gesamte Artikel in sich zusammen. Da steht in der Überschrift: “Abweichende Meinungen – heute lauter rechtsextreme Visionen?”

    Da würde ich sagen: Nein. Abweichende Meinungen sind nicht automatisch “rechtsextrem”, wobei man das erstmal definieren müßte. Wollte man da weiter diskutieren.
    Ich würde sogar sagen, abweichende Meinungen finden öffentlich gar nicht mehr statt. Weil es viel zu gefährlich ist, sie zu äußern.

    1. @Waldgängerin
      Es geht im Artikel nun wirklich nicht um die AfD. Diese bietet sich nur in einzelnen Fällen an, weil es ja sonst auf politischer Ebene und schon gar nicht in den inkorrekten MSM keinen nennenswerten Widerspruch gegen die verordnete ‘”Staatsräson” gibt. Die Linke fällt ja aus opportunen Gründen aus.
      Natürlich sind abweichende Meinungen nicht “rechtsextrem”, diese sind extrem wichtig für eine funktionierende Demokratie. Die “Abweichler” werden meist in die Rechte gedrängt. Weshalb und Warum?
      Die linke Ecke existiert als Widerspruchsecke fast nicht. Warum sollte man sich mit der befassen?

      Kleinigkeiten, welche nicht den Sinn des Ganzen in Frage stellen überlese ich. Beispiel hinken des Öfteren. 🙂

      1. Den Sinn kann man aber so oder wieder anders definieren.
        Das ist auch wieder Ansichtssache.

        Ich habe keinen drin gefunden, was ja nicht ausschließt, daß das bei Ihnen anders ist.

    2. @Waldgängerin

      Stimme zu, siehe auch mein Hinweis auf den neuesten Fall des Versuchs eine Buchautorin, und Kabarettistin, namens Monika Gruber in die rechte bzw. rassistische Ecke zu stellen – dabei hat die nur, zusammen mit einem anderen Autor, eine Abrechnung mit dem rot-grünen Zeitgeist geschrieben, was natürlich jetzt für eine Strafanzeige einer Betroffenen, und dem Geschrei der Mainstream-Medien gipfelt, diese Buch gleich vom Markt wegzuklagen – Übrigens, ich kannte Monika Gruber bis dato nicht, aber finde den Umgang mit dieser Sache dennoch sehr bezeichnend für die rot-grünen Mainstream-Medien in Deutschland – tja, bin mal gespannt wann alternative Medien (abseits von Tichys Einblick) darüber berichten…..

      Gruß
      Bernie

    3. Mr. Waldgängerin,

      ich bin über folgende Aussage gestolpert:

      Die Afd ist eine neoliberale mainstream-Partei, gegründet als kontrollierte Opposition. Sie ist wirtschaftsfreundlich mit einem „nationalen Mäntelchen“, also so eine Art „patriotische FDP“. Mehr nicht.

      Gibt es dafür Belege oder sind das nur Annahmen.

      Lo rebelde Mr. X

      1. In der Regel liest man das Parteiprogramm.

        Die webseite bpb.de weiß dazu: „Das anfänglich dominierende Eurothema und die marktliberale Ausrichtung haben in der Programmatik an Bedeutung eingebüßt. Seit der Flüchtlingskrise prägen vor allem ihre Anti-Positionen in der Asyl- und Zuwanderungspolitik das öffentliche Bild der AfD, was sich zugleich in der parlamentarischen Arbeit widerspiegelt. Auch in der Familien- und Gesellschaftspolitik vertritt sie stark konservative Positionen. In der Sozial- und Wirtschaftspolitik bestehen dagegen Divergenzen zwischen den Befürwortern einer eher marktliberalen oder sozialpopulistischen Linie.”
        Bis auf die (angeblich) stark konservative Familienpolitik ist das Programm liberal, oder man kann auch sagen neoliberal, oder kapitalistisch. Quelle: https://www.bpb.de/themen/parteien/parteien-in-deutschland/afd/211108/kurz-und-buendig-die-afd/

        Dann darf ich auf Gaulands “Sterben für Israel”- Aussage hin weisen.

        In Deutschland gibt es keine echten Oppositionsparteien. Sie würden nicht zugelassen werden.

        Auf den „patriotischen“ Zug ist die AFD im Nachhinein aufgesprungen, weil es ihr Wahlerfolge bringen wird. Außer EU-skeptischen und zuwanderungsfeindlichen Inhalten finde ich bei der AFD nichts. Ein Rentenkonzept, mit dem man versuchte, mehr auf die indigene Bevölkerung einzugehen, ist innerhalb der Partei gescheitert. Sozial ist die AFD also auch nicht, was ist sie dann? Es gibt Vorschläge in Koalition mit der CDU die Quasi-Zwangsarbeit für Bürgergeldempfänger wieder einzuführen. Frei nach dem Motto: wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. So hat die AfD die stärkere Erhöhung des Mindestlohns verhindert, und vieles mehr, was man eigentlich nur als a-sozial bezeichnen kann. Eine solche Partei ist nicht für den „kleinen Mann“, sie ist für Besserverdienende und Unternehmer, also eine Art FDP light. Sie wird auch niemals eine Partei für den „kleinen Mann“ werden, und damit ist sie auch nicht völkisch (aka: rechts“extrem“), sondern eben ganz normale Mitte, vom politischen Spektrum aus gesehen.

        1. Die AFD wird von Flick Junior aus der Schweiz finanziert, Flick Senior hat in den 70ern 80ern die CDU/CSU korrumpiert, Das macht sie für mich
          als einfacher Arbeiter unwählbar.

          Ich habe keine politische Heimat mehr,
          ich fühle mich verraten und verkauft,
          ich persönlich lehne jeden Versuch
          Zwangsarbeit/Pflichtarbeitsdienst einzuführen ab.Ich brauche keinen
          SED oder NSDAP scheiß!

          Warum gibt es kein Recht auf Arbeit,
          Tariflich entlohnt? ohne Recht, keine Pflicht.

          Und was ist mit freier Berufs und Arbeitsplatzwahl, wie es das Grundgesetz vorsieht?

          Ich Stimme dir zu, die AFD ist für mich nicht wählbar, die anderen Parteien allerdings auch nicht mehr.

          Ich beteildige mich nicht am nach
          unten treten, wer das tut ist dumm!

          Rio:
          Ich bin nicht frei, ich kann nur wählen,
          welche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen
          Ich bin tausendmal verblutet und sie ham mich vergessen
          Ich bin tausendmal verhungert und sie war’n vollgefressen

          Im Süden, im Osten, im Westen, im Norden
          Es sind überall die selben, die uns ermorden
          In jeder Stadt und in jedem Land
          Schreibt die Parole an jede Wand
          Schreibt die Parole an jede Wand
          Keine Macht für Niemand
          Keine Macht für Niemand

          Reißen wir die Mauern ein, die uns trennen
          Kommt zusammen, Leute, lernt euch kennen
          Du bist nicht besser als der neben dir
          Keiner hat das Recht, Menschen zu regieren

          https://lyrics.github.io/db/T/Ton%20Steine%20Scherben/Keine%20Macht%20f%C3%BCr%20Niemand/Keine%20Macht%20F%C3%BCr%20Niemand/

          Grüße aus dem schönen Bergischen
          liebe Waldgängerin.

          1. “Die AFD wird von Flick Junior aus der Schweiz finanziert”
            Märchen werden nicht wahr, wenn man sie wiederholt.
            Eine Spende ist keine “Finanzierung”, sondern eine Spende.
            Viele Spenden zusammen ergeben dann eine Finanzierung.
            Überhaupt, AfD, dazu folgende Parabel: der Wähler ist am ertrinken, ein Boot namens AfD kommt vorbei, eine rettende Hand streckt sich aus, aber der ertrinkende deutsche Wähler sagt: “nein danke, ich warte lieber auf passendere Retter!”.
            Na dann ist, aus humanen Gründen, auf baldiges Ertrinken zu hoffen, damit das Jammern und Leiden endlich ein Ende findet.
            Der Rest Ihres Kommentars zeigt nur die fatale Sucht der Deutschen nach Geisselung und nach Schmerzen – und danach, anderen die Schuld des eigenen Versagens in die Schuhe zu schieben.

            1. Also erstmal heißt der Spender aus der Schweiz Finck und nicht Flick.
              https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-unterstuetzung-die-spur-zu-milliardaer-august-von-finck-a-1240069.html

              “Eine Spende ist keine „Finanzierung“, sondern eine Spende.
              Viele Spenden zusammen ergeben dann eine Finanzierung” Kommt auch auf die Größe der Spende an. In dem Artikel ist von 120 000€ die Rede, was tatsächlich keine komplette Finanzierung ist, aber immerhin ein Teil davon.

              “ein Boot namens AfD kommt vorbei, eine rettende Hand streckt sich aus,” Das ist eine falsche Analogie, denn es ist ja sehr fraglich, ob die Hand eine rettende ist und nicht die des Teufels, einer Sklavengaleere, der die Ertrinkenden einsammelt, um sie für eigene Zwecke sterben zu lassen.

    4. Naja, ich habe auch Probleme, in Deinen Rants viel Sinn zu finden. Meist pöbelst Du nur rum.

      Aber einmal ja, die AfD ist natürlich eine “Systempartei”, gegründet, um den Unmut gegen das Merkelregime von rechts abzufangen und Protest zu isolieren und entschärfen, ähnlich wie nach den Erfolgen der Linken 2012 die Piraten und die “interventionistische Linke”, in der Teile der Piraten aufgingen, ins Leben gerufen wurden, Bewegungen, die letztlich das Ziel der Zerstörung von Protest- und Widerstandspotential erreichten.

      Die AfD hat es, in trauter Kollusion mit der “undogmatischen Linken” wie etwa Ditfurth und Konsorten, geschafft, das Protestpotential, das seit 2014 in der BRD-Bevölkerung entstanden ist, zu erheblichen Teilen zu vereinnahmen und damit zu neutralisieren. Den bürgerlich-antikommunistischen “Linken” war es gelungen, spontane Bewegungen der Bevölkerung, etwa die neue Friedensbewegung im Kontext der westlichen Maidan-Aggression und Entfesselung des ukrainischen Bürgerkriegs, als “rechts” zu diffamieren. Die AfD konnte Ditfurth und Konsorten Orden verleihen. Weitere Chancen der Linken wurden verspielt bei den Protesten gegen die Covid-Massnahmenpolitik, wo die Linke jeden Verfassungsbruch abklatschte, und die AfD absahnte.

      Die Anschuldigung des “Rechtsextremismus” oder der “Rechtsoffenheit” hat ja nicht Herr Schillo erfunden, er dokumentiert im Artikel, den Du offenbar nicht gelesen hast

    5. Ein afd-Mitglied oder -wähler ist kein Dissident.

      Da stimme ich voll zu. Die AfD wurde weder als Anti-Euro-Partei noch als Grenzen-dicht-Partei je von den MSM ernsthaft angegangen. Die mediale Aufregung war immer zuverlässig so dosiert, dass die potentiellen Wähler nie das Gefühl haben mussten, dass sie ernsthaft mit der Staatsmacht Probleme kriegen könnten.

      Das genau zeichnet aber echte Dissidenten aus. Die nicht nur von “links-grün-versifften” Kabarettisten durch den Kakao gezogen werden, sondern um Kariere und soziales Ansehen fürchten müssen: Ulrike Guérot und Patrick Baab sind Beispiele.

      In der Zeit ab Sommer 2015 bekam die Afd die Lufthoheit über den Öffentlichen Rundfunk von diesem geschenkt. Seit die Flüchtlingsdeals mit der Türkei und einigen nordafrikanischen Staaten stehen, hat es leicht abgenommen, denn heute vertreten SPDler die damaligen AfD-Ansichten, dass die Flüchtlinge gar nicht erst in die Nähe der EU kommen sollten, geschweige denn über die Grenze.

      Der “seltsame” Trick ist heute, dass Rechte wie die Regierungsgrünen von den MSM gepampert werden und Leute, die linke Ideen wie pazifistischen Internationalismus das Wort reden, als rechtsoffen in eingebildete Kontaktschuld gebracht werden – aber eben nur im Kontext von US-Feinden und keinesfalls, wenn es um US- oder Nato-bezogenen Internationalismus geht.

      Der simple Hintergrund ist, dass den Nato-treuen Medien jede intrigante Finte recht ist, wenn sie ihren Feinden schadet. In den USA wird für ähnlich auf Rufschädigung aufgebaute Kampagnen Kommunismus/Sozialismus-Bezug genutzt.

  2. Yep, wir leben in einer sogenannten “Erziehungsdiktatur” – die ÖRR gehen da mit bestem Bespiel voran indem die alte Serien, wie z.B. die Silvesterfolge des “Ekel Alfred” mit einer “Warnung….” versehen – gibt ja auch “Nazi-Begriffe” bei der alten Serie…..*Sarkasmus*

    Übrigens, mit der Kabarettistin, und Buchautorin, Monika Gruber gibt es ein neues Opfer der Chancel-Culture, und des inflationären “Rechtsextremismus- bzw. Rassismusvorwurfs” – “Bild” und andere Zeitungen berichten bereits über die Reaktionen auf ihr neustest Buch, welches sie mit einem anderen Autor verfasst hat, und wann berichtet das “Overton Magazin” auf diesen neuen Versuch unliebsame Meinungen auszugrenzen bzw. eventuell sogar dafür zu sorgen dieses Buch vom deutschsprachigen Buchmarkt wegklagen zu lassen?!

    Langsam wird es peinlich für die ÖRR bzw. die rot-grünnahen Mainstreammedien.

    Halten die die Mehrheitsbevölkerung in Deutschland für kleine (unmündige) Kinder, die nicht selber entscheiden können bzw. differenzieren können?

    Pisa läßt grüßen, aber diesmal bei den Mainstreammedien, und deren Journalisten aus der chancel-culture bzw. woken Blase….ergo wir haben nicht nur “die dümmste Regierung, die Deutschland jemals hatte” (Zitat Sahra Wagenknecht” – dasselbe gibt auch für die Mainstreammedien, die der Ampel-Regierung nahe stehen…..*Sarkasmus*

    Gruß
    Bernie

    1. Seit der Zeitenwende wollen wir nur noch ein Volk böser Nachbarn sein.
      Da wo uns die Nazis im In- und Ausland (Ukraine, Italien) unterstützen sind sie uns willkommen.

      Was die Migration betrifft bedienen wir uns bei der AFD auch wenn wir die für rechtsextrem halten.

      So sieht doch die Politik der Ampel letztendlich aus.

    2. Gerade habe ich auf Telepolis dies hier gelesen:
      https://www.telepolis.de/features/Antisemitismus-US-Universitaeten-im-freien-Fall-9584137.html

      Der Autor manipuliert seine Leser ohne mit der Wimper zu zucken. Die Meinungsmanipulierten sind ja doof. Aber schon der erste Leser weist ihm nach, dass er irreführend übersetzt (Metaphor = Ponyhof) und des gleichen bei den Insinuationen zu dem link, den er als Beweis gegen den Professor Rickford anführt. Da steht keiner, der Mord und Totschlag feiert.

      Echt Pisa-Journalismus – der glaubt, die Leser könnten nicht ins Internet gehen und Texte prüfen.

  3. Kann mich noch an eine bleierne Zeit erinnern, da galt alles Linksextreme als Dissident. Und die Sozialliberalen würden die Freie-Marktwirtschaft Delegitimieren. Zeitgeist eben!

    Zum Jahresende würde ich sagen, früher war auch die Zukunft deutlich besser! Und wünsche allen Foristen (auch den Hatern) eine weiche Landung im neuen Jahr 🤙

    Glück und Freiheit der Prepperoni

    1. Nee Alter, keine Kekse. Mit Deinem Nazischeiss bezüglich Israel und Palästinenser hast Du verschissen. Bleib von mir aus am Leben oder stirb. Egal, Achtung verdienst Du nicht mehr. Dein Anschleimen ekelt.

        1. In den USA wird von etlichen Israel-Kritikern begründet vermutet, dass die meisten israelischen Opfer des 7.10. dem planlos-chaotischen Vorgehen der IDF zu ‘verdanken’ sind. Die Helikopterbesatzungen hatten offensichtlich bald eine Freigabe, nach eigenem Ermessen zu handeln, da für sie aus der Luft kaum zu unterscheiden war, wer Hamas-Kämpfer und wer Israeli war. Deshalb die vielen zerstörten PKW, die deutliche ‘Hellfire’-Raketenbeschuss-Anzeichen aufwiesen. US-Forensiker lehnen auch die These der massenhaften und systematischen Vergewaltigungen durch Hamas-Leute ab, da ein mit Adrenalin gefluteter Körper (normal mitten im Kampf) dafür erforderliches Blut woanders hin leitet. Ebenso zeigen angeblich vergewaltigte und danach verstümmelte u/o (teilweise) verbrannte Opfer nach Studium des Bildmaterials eher Beschussschäden als solche durch planmäßige Übergriffe. Außerdem gibt’s in oppositioneller israelischer Presse veröffentlichte Augenzeugenberichte über rücksichtslosen Beschuss von Kibbuz-Häusern durch IDF-Panzer, worauf auch die vielen Kettenspuren in den Kibbuzim hindeuten. ‘Kollateralschäden’ wurden folglich bewusst in Kauf genommen. Mit Gleitschirmen die Grenze überwindende Kämpfer können auch nicht so schwer bewaffnet gewesen sein, die gezeigten Schäden zu verursachen.
          Die fehlende (forensische) Aufklärung der realen Vorgänge sagt ein Übriges. Die jüdisch-muslimische Schnellbeerdigungstradition kommt dabei der Nichtaufklärung/-barkeit entgegen.

  4. In diesem Land gibt es einfach zu viele übergeschnappte Arschlöcher denen es noch viel zu gut geht. Daher haben sie Zeit ihre Gehirnfürze auszuleben. Aber lass man…wenn dieses Land erst mal WIRKLICH Probleme hat ist damit ganz schnell Schluß!

  5. Die sog. “deutsche Erinnerungskultur” war in der Rückschau und ist bis heute eine Art weltliche Bußmesse, bei der es bewusst um eine höchst einseitige Absolution geht. Dadurch, dass man sich auf das monströse “Auschwitz” bezieht, will man gezielt andere Aspekte des deutschen Faschismus, wenn nicht ausblenden, so doch relativieren. Es ist wie das Starren des Kaninchens auf die Schlange. Wobei das Kaninchen nicht merken soll, dass hinter ihm bereits die Hyäne die Zähne fletscht…
    Um eine intellektuell redliche Aufarbeitung geht es fast nie, jedenfalls bei den perfekt orchestrierten und NGO-geförderten Hochglanz-Hochmessen der Heuchelei nicht. Der Vernichtungskrieg gegen die SU, bei dem ca. 27 Mio. Menschen zu Tode kamen, war nie so öffentlich präsent und moralisch verurteilt. Er verkam so zur historischen Randnotiz. Das war und ist durchaus gewollt. Der Kalte Krieg tat sein Übriges. Wie will man sonst gewisse Ziele, die bei der Absolution stillschweigend ausgeklammert wurden, sonst auch weiterverfolgen? Diesmal mit dem Schulschläger aus Übersee und den Zynikern von anderswo… die Ziele sind aber die gleichen, sowohl nach innen, wie nach außen. Diese Erkenntnis ist brandgefährlich und muss deshalb bekämpft werden…
    Noch darf man denken und sich schriftlich artikulieren, dank Overton, dem ich hiermit einen guten Start ins neue Jahr wünsche.

    1. “Um eine intellektuell redliche Aufarbeitung geht es fast nie, jedenfalls bei den perfekt orchestrierten und NGO-geförderten Hochglanz-Hochmessen der Heuchelei nicht. ”

      Ich verlinke zwar ungern auf Wikipedia, aber manchmal findet man da auch ein Korn.
      Dort ein Beispiel zur BR-Art der Aufarbeitung:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Nacht_und_Nebel_(Film)

      Darin insbesondere der Abschnitt zu einem Brief des deutschen Botschafters an den französischen Außenminister:
      “Man habe im Prinzip nichts gegen die filmische Darstellung von NS-Verbrechen einzuwenden; aber nach den Bestimmungen der Festspiele sollten die Filme in Cannes zur Freundschaft zwischen den Völkern beitragen und nicht das Nationalgefühl eines Landes verletzen. Dieser Film werde die Atmosphäre zwischen Franzosen und Deutschen vergiften und dem Ansehen der Bundesrepublik schaden. Das Filmfestival von Cannes sei daher nicht das geeignete Forum für einen solchen Film.
      Denn gewöhnliche Zuschauer seien nicht fähig, zwischen den verbrecherischen Führern des NS-Regimes und dem heutigen Deutschland zu unterscheiden. ”

      Von “gewöhnlichem” Forist zu “gewöhnlichem” Forist:
      Guten Rutsch!

    2. “Die sog. „deutsche Erinnerungskultur“ war in der Rückschau und ist bis heute eine Art weltliche Bußmesse, bei der es bewusst um eine höchst einseitige Absolution geht.”

      Genau. Die öffentlich zur Schau gestellte Buße der deutschen Nation, das Eingeständnis der Schuld war von Anfang an instrumentalisiert für die Ziele des Westens.

      “intellektuell redlich” wäre doch eigentlich zu sagen: Was geht den Normalmenschen nach 45, denn die verfickten Schlächtereien der nach Großmacht und Weltmacht strebenden deutschen Faschisten an. Wie kommt man denn auf die Idee sich für diesen Naziabschaum zu entschuldigen, als sei man für ihn verantwortlich gewesen. Der Punkt ist, dass schon die Übernahme der Verantwortung ein bewusster Akt ist, die Kontinuität der Macht der Nation anzumelden. Nur als Nationalist kommt man auf die Idee nationale Reue zu heucheln. Der deutsche Nationalismus ist die Gemeinsamkeit die Demokraten mit Nazis verbindet, weswegen sich die Demokraten bemüßigt fühlen sich von den Leichenbergen ihrer wenig erfolgreichen Vorgänger zu distanzieren. Und zwar auf ganz eigentümliche Weise. Nämlich so, dass es Premiumopfer gibt, das sind die Juden, und anderen denen man tatsächlich keine Träne nachweint – Kommunisten und Russen.

      “Fragt sich nur, wer für dieses mangelhafte Einbrennen seit 1945 die Verantwortung trägt und wieso die größte Opfergruppe des faschistischen Vernichtungswillen nie offizieller Gegenstand (west-)deutscher Reue und Betroffenheit wurde.”

      Genau. In der DDR war das anders. Opfer ist nicht gleich Opfer.
      Das sollte man sich merken. Daran welche Opfer betrauert werden und welche nicht, kann man die Parteilichkeit einer Nation (oder auch eines Menschen) sehr leicht ablesen. Das perfide ist, dass Mitgefühl für die Opfer vorspielt wird und doch eigentlich nur Parteinahme für die richtige Seite eingefordert wird. Kann es etwas widerlicheres geben? Es ist eine Art geistiger Leichenfledderei, wenn sogar noch die Opfern dafür herhalten sollen, die imperialistischen Absichten der Nation zu beglaubigen und zu rechtfertigen.

  6. Lange Zeit wurden die Gegenstimmen ja totgeschwiegen, jetzt aber sind sie zu stark, um sie zu ignorieren. Gegen die Nachdenkseiten wurde ein Markus Linden in den Kampf geschickt. Nun ja, er war wohl der Beste, den man finden konnte, aber selbst der war mit der Materie heillos überfordert. Eher noch schlechter dieser Aust.
    “Jeder Schuss ein Russ, jeder Stoß ein Franzos”, das war doch wohl die Stoßrichtung der deutschen Rechten anno 1914. Der Franzos war der Wichtigere, soviel stimmt. Besagter Bethmann-Hollweg wurde gefragt, warum er denn den Russen den Krieg erklärt hatte. Um die SPD zur Zustimmung der Kriegskredite zu bewegen, sagte er. Hat ja geklappt. Denn Russland galt ja als Hort der Reaktion.
    Schon gar nicht russlandfreundlich waren dann die Nazis. Ganz sicher nicht, wie schon in “Mein Kampf” 1923 nachzulesen. Der Antisemitismus war in diesem Fall als Legitimation hochwillkommen. Denn Jeden waren nicht nur für das zerstörerische Treiben an der Wallstreet verantwortlich, sondern auch für die Oktoberrevolution. Damit eine Begründung, um beiden, der Sowjetunion wie auch den USA den Krieg zu erklären.
    Die AfD knüpft in keiner Weise an rechte Traditionen an. Das sind eben Populisten, die dort ihre Stimmen holen, wo sie zu haben sind. Dieses Thema konnten sie kampflos besetzen, weil es von der tiefschlafenden Linken nicht bespielt wurde. Sie war von Anfang an gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, wobei ihr der Gang der Geschichte recht gegeben hat: außer sinnlos umgekommenen Soldaten und Zivilisten wurde nichts erreicht.
    Wobei die AfD mit ihrem “Vasallentum” auch nicht richtig liegt. Im Ukrainekonflikt sahen sich USA und EU durchaus als Partner, die die Beute teilen würden. Dass die Energiepreise durch die Decke gehen und USA davon profitieren, während die EU abschmiert, ist eine erst neuere Entwicklung.
    Aber es endet in einem Debakel. Was jetzt? Historischer Rückblick: im Oktober 1918 erkannte Ludendorff, dass die Lage an der Front unhaltbar war. Da holte er die SPD, welcher er erlaubte, die Republik auszurufen, was dann aber auch hieß, die Kapitulation zu unterschreiben. Das übertragen in 2024 hieße, man holt Frau Guerot, um mit den Russen zu einer Friedenslösung zu kommen. Da sollte sie sich bereit halten.
    Indes, der Job ist nicht ungefährlich. Ludendorff verbreitete später die Mär vom Dolchstoß durch die SPD, was eine Lüge war. Ulrike muss aufpassen.

    1. Ich stimme Ihnen zu, die afd das sind Populisten, aber in Ihren Aussagen zu den Kriegen irren Sie. Hitler ist Stalin nur zuvorgekommen.

      Den Kaiser hat man damals einfach verjagt, da hat die spd nicht lange gefackelt. Aber so ganz sauber ist solch ein Vorgehen auch nicht. Übrigens wurde auch der erste Weltkrieg Deutschland aufgezwungen.

        1. Stalin bzw. die Sowjetunion brauchten alles andere als einen Krieg, weil man die Ressourcen woanders brauchte. Aber obwohl das völlig einleuchtend wäre und man eigentlich selbst darauf kommen müsste, wird mit einem Brei verbaler Kacke herumgesuhlt, dass sich selbst die stärksten Balken der Logik biegen.
          Und Ludendorff wurde eine Matt-Situation als “im Felde unbesiegt” abgenommen. Ganz so, als ob es keinen 08.08.18 gegeben hätte.
          Anscheinend waren die Offiziere schon damals dumm genug, um klare Stellungsverläufe nicht zu erkennen.
          Ein “Serbien muss sterbien”-Fetischismus mit Blankoscheck-Garantien künden für Manche anscheinend von Friedenssehnsucht.
          Gehts noch stärker Richtung Baerbock’sche Logik?

      1. Falscher geht’s wohl nicht!
        Stalin hatte keinen Angriff auf das DR oder Europa vor. Er hatte Wichtigeres zu tun. So hatte er durchaus die NS-Gefahr gesehen und sich deshalb um Bündnisse mit dem UK und Frankreich bemüht, was erfolglos verlief. Erst dann hat er den Vertrag mit dem DR geschlossen, in der Hoffnung, so zumindest Zeit zu gewinnen. Gereicht hat sie dann trotz erweiterter Pufferzone nicht ganz, um die Mio Tote zu vermeiden, aber die kriegsnotwendige Schwer- und Waffenindustrie konnte großenteils gerettet werden.
        Der Kaiser wurde von Militär und Kabinett zur Abdankung gezwungen, obwohl das militärische Desaster hauptsächlich der unrealistischen Planung des Generalstabs und den irrealen Kriegszielen der dt Großbourgeoisie zu verdanken war. Und es gab zwei Ausrufungen der Republik, eine revolutionäre vom Balkon des Stadtschlosses aus durch K.Liebknecht und eine bürgerliche durch den SPD-Vertreter. Und letztere hat dann auch in der Folge die Weimarer Republik bestimmt und mit dem späteren Machtwechsel zu den bürgerlichen Parteien die Machtübernahme durch die vom Großbürgertum (im Sinne seiner globalen wirtschaftlichen Interessen) bald bevorzugten Nazis ermöglicht.
        Und aufgezwungen wurde der WKI keiner Seite, denn er war ein imperialistischer Krieg um die Neuaufteilung bzw Bewahrung globaler Interessensphären. Seine Ursache war also nicht viel anders als in früheren Kriegen, nur in viel größerem Maßstab, sowohl militärtechnisch als auch von den Zielen (entsprechende Karten dürften im Web zu finden sein) der Beteiligten her.

  7. Wer sich heute alles “Wissenschaftler” nennen darf… Wissenschaft kommt ja von Wissen, aberwie soll man jemanden nennen, der im Talar-Mäntelchen politische Gegner “anscheißt”, aber nicht mal sauber zitieren kann? Ich schäme mich für diese “Wissenschaft”. Frage: Wie kam es dazu, dass diese “Wissenschaft” verkommener ist als jede Strassenhure?

    1. Ich möchte mich dagegen verwahren, dass Frauen die einer ehrlichen Tätigkeit nachgehen, mit einem Vergleich zu pseudowissenschaftlichen Manipulatoren diskreditiert werden.

  8. Das Jahr neigt sich dem Ende und wir sollten dankbar sein, dass wir so überschaubare/wenige (berichtenswerte) Probleme haben.
    Daher zum Ausklang eine Zusammenfassung, deren Inhalt uns neben vielem anderen erfreulicherweise weder heute noch morgen betrifft.
    Glück gehabt, hoch die Tassen und auf ein ebensolch’ seichtes 2024! PROST🍾
    https://www.manova.news/artikel/inside-weltverschworung *

    * Als Lektüre nur geeignet für jene, denen sich das Zitat von Betrand Russell erschließt: “Viele Menschen würden eher sterben als zu denken. Und in der Tat: Sie tun es.”

  9. Was kostet einem Kandidaten die Wahl zur Präsidentschaft?
    Je nach Land und stärke der Wirtschaft mehrere Millionen bis hunderte Millionen.
    Jede demokratische Wahl, vor allem im Westen, ist ein Motor für die Wirtschaft (PR Agenturen, Druck, Medien, Freiberufler, ‘Wahlhelfer’ etc…)
    Wer im Dschungel der Narrative die Realität nicht mehr erkennt, bleibt im Kreise der blöckenden Schafe.
    Seit wann werden Schauspieler zum Präsidenten?, na seit dem die Aufführung stattfand.

  10. Europa ohne zementierten angelsächsischen Vasallenstatus denken – ein Nazitraum?

    Da ist die Antwort unserer Medien und ihrer Regierung klar: Logisch ist das Nazitum – und zur “Westbindung” gibt es keine Alternative.
    Dafür opfern sie gerne ökonomische Perspektiven, sozialen Frieden, die kulturelle Ehrlichkeit und demnächst vielleicht auch den Frieden schlechthin. Unsere Chefdiplomatin bekennt vollkommen undiplomatisch, die Ängste und Sorgen ihrer Wähler gingen ihr am Arsch vorbei. Hauptsache Frieden mit dem Imperium und Aufrüstung gen Osten.

    1. Seit der 1.Homo sapiens Europa betrat, kamen die Neubewohner stets aus dem (Nord-. Mittel- oder Süd-)Osten, folglich aus Asien, so auch unsere Vorfahren, die letzten aus der west- und mittelasiatischen Steppe. Sehr viel später fingen dann die Zuletztkommer an, gegen die in den Quellgebieten Verbliebenen Krieg zu führen, und dann sogar noch weltweit.

  11. Schon manches Mal habe ich auf die planvolle Verengung des Faschismus in der bundesrepublikanischen Diskussion auf den Holocaust hingewiesen. Der bietet sich dafür ja auch an, ist er doch unaussprechlich monströs und insofern als Grund, das Tausendjährige Reich zu verdammen, viel mehr als hinreichend. Die geostrategischen Machtfantasien, die damals und heute als Hauptmovens des westlichen Kapitals fungierten, können so zweckdienlich unter den Teppich gekehrt werden.

    Die ‘Vergangenheitsbewältigung’ besteht aus einer nie endenden Kette moralischer Verdammungsakte, die einen selbst, als längst geläutert, nicht treffen. Das manichäische Grundgerüst aller Moral dient einem Steinmeier oder einem Scholz vorzüglich, um ihren Revanchismus unsichtbar zu machen. Sie fühlen sich als die Politikergeneration, die nach langer Zeit endlich die Früchte geduldigen Aufbaus eines runderneuerten deutschen Images ernten können. Gauck hatte es angekündigt – der deutsche Staat muss Verantwortung übernehmen, vulgo, man ist wieder wer und kann das auch sagen und zeigen.

    Und so zieht man wieder in gerechte, ja heilige Kriege, Schulter an Schulter mit den Bandera-Anhängern in der Ukraine und den Kahane-Jüngern in Israel.

    1. Zum Glück für die Welt wiederholt sich die Geschichte gerade als Farce. Großprojekte kann Deutschland nicht mehr. Die kommen immer mit Jahrzehnten Verspätung und viel zu teuer und voller Fehler.

  12. Vielleicht sollte man Einfaltspinsel Aust einfach mal ein bisschen Bildung einbläuen, um weiteren peinlichen Auswürfen in der gemachten Art vorzubeugen, es wäre eine rechtsextremistische Verschwörungstheorie, dass das primäre außenpolitische Ziel der USA seit über 100 Jahren wäre, eine Annäherung zwischen Deutschland und Russland zu verhindern?
    Jedenfalls bin ich nicht Historiker und auch nicht Journlist, sondern gehe einer beruflichen Tätigkeit im technischen Bereich nach mit naturwissenschaftlichem Studienabschluss und trotzdem fiel es nicht allzu schwer an die nötigen Informationen zu kommen, die genau das belegen, was Aust als Verschwörungstheorie verortet. George Friedman (Gründer von Stratfor, dem regierungsberatenden Think Tank in den USA), sowie Zbigniew Brzezinski (Gott sei seiner Seele gnädig) haben genau diesen Sachverhalt offiziell bestätigt.

    Weiterhin kann man aktuell sehr schön “live” miterleben und analysierend beobachten, wie das 3. Reich entstand und die totale Machtübernahme möglich war. Niemand, wirklich niemand der aktuell herumvegetierenden Kriegshetzer, Waffenlieferer, Zensoren und Wehrertüchtiger darf sich fragen, wie es möglich war, dass die Deutschen einen Hitler an die Macht brachten. Er ist wieder da, wenn auch die aktuelle Inkarnation nur eine Marionette fremder Herren, aber er ist wieder da…..
    Die “Wochenschau” ist als “tagesschau”, der “Stürmer” als “Sturmgeschütz der Demokratie”, gegen Russland rollen wieder deutsche Panzer mit aufgemaltem Hakenkreuz und grün-rot ergibt als Mischfarbe braun.

    1. “Vielleicht sollte man Einfaltspinsel Aust einfach mal ein bisschen Bildung einbläuen, …”
      Sie meinen, Aust sei bloß ein Dummkopf?
      Ich halte ihn für einen Verbrecher:
      „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“
      Bertolt Brecht

      1. Danke für die Infos, aber …
        Zensurpolis nicht mehr beclicken und die Zensur- und Spywaremafia Google/Youtube verlinken, ist das sehr konsequent?
        Warum nicht mindestens invidious? Auch wenn Herrn Küppersbusch ein paar Werbeeinnahmen entgehen, man kann ja spenden.

    1. Tja, diese Art der freundlichen Bestechung ist weit verbreitet. Staatsgelder erhalten auch viele kleine Kulturstätten.

      Und nun rate mal, was passiert, wenn diese von einer Initiative, die im Ruch steht, anderen Narrativen als der Mainstream zu folgen, um Räumlichkeiten für Veranstaltungen gebeten wird.

      1. @Simon
        Non-Governmental Organisations = .Nichtregierungsorganisationen
        Davon kann man bei LibMod nicht ausgehen, die werden als Propagandaorgan der Regierung aus Steuergeldern finanziert.

        Deshalb müsste LibMod unter dem Label Pro Governmental Organisations oder Governmental Organisations laufen

        1. Es kann aber auch umgekehrt sein, nämlich, dass die Regierung (wie die Außenministerin) auf Anweisung von LibMond handelt, weil die doch viel fester im ideologischen Sattel sitzen, als Außenstelle der US-Neocons.

  13. “Aber an die Banalität, dass es Hitler um den Wiederaufstieg Deutschlands ging, das auf Basis eines geeinten und botmäßigen Europas der angelsächsischen Hegemonie auf dem Globus Paroli bieten sollte, und dass er dazu die imperialistische Variante einer „Bodenpolitik“, also der territorialen Erweiterung der Machtbasis, verfolgte, darf man heute nicht mehr denken. ”
    Diese Aussage halte ich angesichts der Tatsache, dass deutsche und britische Rüstungsindustrie (Waffen, Kampfstoffe… ) bis 38, evt. sogar bis zum Überfall auf Polen gemeinsame Sache machten, für anfechtbar. Auch in der Frage einer legalen Überführung der Zionisten in einen zu gründenden Staat im Nahen Osten als “menschliche” Apartheid-Lösung gab es nur geringe Differenzen zwischen Briten und Deutschen. Die assimilierten, emanzipierten Teile des Judentums haben ihre deutsche Nationalität z. T. auf der konservativen und liberalen Schiene verteidigt. Nach Palästina wollte da kaum einer. Nicht so viel Geschichtsbücher lesen, mehr Bilanzen!
    Ganz abgesehen von der banalen Wahrheit, dass in den freien Wahlen bis November 1932 die NSDAP für sich max. 37,4 % erreichen konnte: Beste Bundestagswahlen für die CDU/CSU: 1953 50,2 %; für die SPD 1972 45,8. Ich kann mich nicht erinnern, dass damals die schreibende Zunft nahezu unisono vor einer drohenden katholischen Diktatur oder dem schleichenden Übergang in den Kommunismus gewarnt hätte.
    Was wir auf jeden Fall in Deutschland nach 1949 schon hatten: bessere Ansätze für eine umfassend demokratische Entwicklung. Es bedurfte der “Wiedervereinigung” diese OHNE ZUSTIMMUNG DER STAATSBÜRGER BEIDER TERRITORIEN zur Vergangenheit werden zu lassen.

  14. Ein lohnender und recht guter Text.

    Zum Verhältnis von Deutschland und Europa zu Russland meint Aust also:
    „ … Feststellung, dass die „Ansicht, Amerika versuche gezielt Europa von Russland zu entfremden, eine hundertjährige Geschichte im rechtsextremistischen Denken“ habe.“

    Erstens ist das nichts “rechtsextrem”.
    Zweitens ist es eine wahre Aussage, da doch, wie die meisten wissen, der US-Politologe George Friedman (Gründer des politischen Beraterinstitus Stratfor) EBEN DAS in jener bekannten Rede von 2015 beim Chicago Council on Global Affairs öffentlich zugegeben!
    https://duckduckgo.com/?hps=1&q=george+friedman+stratfor+2015+rede&atb=v332-1&iax=videos&ia=videos&iai=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DVlibJJum9jE

    Wörtlich:
    „Also, das primäre Interesse der Vereinigten Staaten durch das letzte Jahrhundert hindurch – also im Ersten, Zweiten und im Kalten Krieg – sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland gewesen, denn vereinigt wären diese beiden die einzige Macht, die uns bedrohen könnte – und daher ist sicherzustellen, dass das nicht passiert.“
    (zitiert aus Wikipedia; Seite zu seiner Person)

    Es wäre aber Zeitverschwendung, sich auf derartige Äußerungen wie von Aust sachlich einzulassen, denn er agiert ja bloß als bezahlter Publizist und nicht als unabhängiger und nach Erkenntnis strebender Geist.

    Immerhin wird deutlich, was die Mächtigen unter „rechts“ verstehen, nämlich im Grunde alles, was nicht auf ihrer Linie ist. Selbst eindeutig linksliberale Positionen wie bei Frau Guerot oder linke Positionen, wie etwa bei Frau Wagenknecht, werden ja bei Bedarf als „rechts“ eingeordnet.

    Anders gesagt:
    Unter „rechts“ verstehen die Verwender dieses Begriffs eine Position, die im Widerspruch zur herrschenden Agenda steht.
    Mehr nicht! Die völlige Sinnentleerung des Begriffs.

    Wobei sie sich dann gleichzeitig noch zu dem Irrtum versteigen, dass eine solche Kritik an der Regierungslinie gleichzeitig auch „staatsfeindlich“ sei – so, als ob Regierung und Staat wie in der DDR in etwa dasselbe seien.

    Was auch deutlich wird, das ist die Tatsache, dass man Deutschland als einem faktischen Vasallenstaat der USA keine Handlungsfreiheit zubilligt und jeden, der trotzdem dafür einsteht, mit der üblichen Ketzerbezeichnung der Gegenwart – nämlich “Rechtsextremist” – markiert.

    Zum Begriff “Vasallenstaat”:
    “Ein Satellitenstaat oder Vasallenstaat (abgeleitet von Vasall im Frühmittelalter) ist eine Bezeichnung für einen kleinen, völkerrechtlich unabhängigen Staat, der unter dem beherrschenden Einfluss eines politisch mächtigeren Staates, insbesondere einer Großmacht, steht. Satellitenstaaten werden sowohl hinsichtlich ihrer außenpolitischen Orientierung als auch ihrer inneren Struktur vom größeren Staatsverband politisch dominiert. Obwohl Satellitenstaaten nicht über volle Unabhängigkeit verfügen, gelten sie als Staaten im Sinne des Völkerrechts, sofern sie am internationalen Rechtsverkehr teilnehmen und ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen können.”

    Quelle:
    Georg Dahm, Jost Delbrück, Rüdiger Wolfrum: Völkerrecht, Bd. I/1:
    Die Grundlagen. Die Völkerrechtssubjekte, 2. Auflage, de Gruyter, Berlin 1989, ISBN 3-11-005809-X, S. 131.

  15. Danke an Johannes Schillo und einige Kommentatoren für die guten Analysen der BRD-Neo-Kriegs- und Imperialismus-Propaganda. In der Tat ist es so, dass die sogenannte Entnazifierung West- und nun wieder Gesamt-Deutschlands so aussah und aussieht, dass einfach die Leichen im eigenen Keller anderen Nationen untergeschoben werden sollen. Das ist sozusagen “Aufarbeitung” durch Projektion.

    Bei genauerem Hinsehen versuchte sich der europäische und insbesondere deutsche Kolonialismus und Imperialismus aber schon immer dadurch zu legitimieren, dass er gegen “niedere Kulturen”, gegen “die Wilden”, “die Unzivilisierten” oder “die Untermenschen” kämpfte und es schon immer um die Verteidigung der “höheren Zivilisation” ging – heute als “westliche Werte”, “europäische Werte” usw. bezeichnet. “Das Böse” war also schon immmer “da draußen” oder kam von außerhalb. Und schon immer ging es darum “die Unkultur” zu bekämpfen bzw. auszurotten.

    Neu ist allerdings, dass das unleugbare EIGENE Böse und Unzivilisierte irgendwie herausgewürgt und entsorgt werden muss, und zwar so, dass die unzweifelhaft mit der eigenen Kultur verbundene und aus ihr hervor gewürgte unverdaute Barberei wie von Zauberhand plötzlich als das Nicht-Eigene erscheinen soll.

    Im folgenden Video beschreibt Glenn Greenwald, wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten regelmäßig die Feinde der führenden westlichen Regime als “neue Hitlers” dargestellt wurden:

    “Greenwald: Alle Gegner des Establishments werden “Hitler” genannt”

    https://www.youtube.com/watch?v=EsqTKCr9p2A

    Zur Person des Autors wird erläutert: “Glenn Greenwald ist ein ehemaliger Verfassungswissenschaftler, ein mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneter Journalist und der Autor mehrerer Bestseller. (…)”

    So primitiv diese Methode ist, so wirksam ist sie aber auch und so wenig wird sie überhaupt als systematische Methode der Macht- und Kriegspropaganda wahrgenommen.

  16. Neu ist allerdings, dass das unleugbare EIGENE Böse und Unzivilisierte irgendwie herausgewürgt und entsorgt werden muss, und zwar so, dass die unzweifelhaft mit der eigenen Kultur verbundene und aus ihr hervor gewürgte unverdaute Barbarei wie von Zauberhand plötzlich als das Nicht-Eigene erscheinen soll.

    Das ist nicht neu, sondern folgt aus dem Nationalismus notwendig.

    Erstmal ist es doch so, dass sich jemand der sich auf vergangene nationalistische Schlächtereien als das “eigene” Böse bezieht, schon nicht alle Tassen im Schrank haben kann d.h. dass er ein dämlicher Nationalist sein muss, wobei es sich dabei absichtlich um einen Pleonasmus handelt. Nationalismus ist immer dämlich. Da aber Nationalisten das missverstehen, muss man es immer dazuschreiben. Natürlich muss der Nationalist, das Töten im Namen der Nation, irgendwie zum Verschwinden bringen, sonst könnte er kein Nationalist sein. Wenn Nationalismus notwendig die Unterordnung anderer Nationen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bedeutet, was die bekannten Leichenberge einschließt, und jemand teilt dieses Urteil, dann kann er kein Nationalist mehr sein. W i l l er dagegen weiterhin seiner Nation die Daumen drücken, dann müssen die Leichenberge im Namen der Nation notwendig ideell entsorgt werden.

    1. Nun gehören aber Faschismus, Antisemitismus und Holocaust untrennbar zur deutschen Kultur und da ist es schon dreist, die eigene Nationalgeschichte so hinzudrehen, dass all die genannten Verbrechen und Inhumanitäten plötzlich bei anderen Kulturen und Nationen zu verorten sind, so als wenn das schon immer so war. Plötzlich sind die Russen die Faschisten und die Palästinenser die Antisemiten. Das ist etwas anderes, als nur der Versuch, die eigene Nation als “das Gute” hinzustellen. Sondern das ist ja hier nur möglich durch Entsorgung “des Bösen” und das geht wiederum nur durch eine Art Täter-Opfer-Umkehr der Geschichte und Begriffe sowie durch die extreme Banalisierung von Faschismus, Antisemitismus und Holocaust.

      Also als Beispiel: Da will der Turnschuh-Kriegsminister Josef Fischer in Jugoslawien angeblich ein zweites Auschwitz verhindern. Eine Nummer kleiner geht da offenbar nicht. Er hätte ja auch anders lügen können, etwa so wie gewöhnliche imperialistische Regierungen lügen, wenn sie etwa von “Menschenrechten” oder “Völkerrecht” sprechen, so wie die US-Falken.

      Apropos: Die USA muss keinen Holocaust auswürgen; sie waren ja damals in WK II vermeintlich auf dem Kreuzzug gegen den Faschismus als solchen. Somit reicht es den US-Kriegs-Propagandisten völlig, hier eine Kontinuität zu behaupten, siehe dazu das von mir verlinkte Video. Der US-Imperialismus hat schon immer gegen Hitler gekämpft und tut dies weiterhin – fertig ist die Laube!

      Der deutsche Imperialismus war früher selbst der Faschismus und muss deshalb seine aktuelle Propaganda etwa verdrehter rüberbringen. Aber dafür beschäftigt er ja auch entsprechende Geschichtsrevisionisten in den entsprechenden Parteien, think tanks, Medien usw., welche diese Fälschungsartistik aus dem FF beherrschen.

      1. Dreist ja. Aber das ist der harmloseste Vorwurf dem man einem imperialistischen Nationalismus im Aufbruch machen kann. Klar sind Imperialisten dreist. Was denn sonst? Der Wille andere Nationen der eigenen Vorherrschaft oder Führung unterzuordnen, geht nicht mit Bescheidenheit und Zurückhaltung.

        “Das ist etwas anderes, als nur der Versuch, die eigene Nation als „das Gute“ hinzustellen.”

        Höchstens graduell aber nicht prinzipiell. Wenn die imperialistischen Ansprüche wachsen, dann werden halt auch die Bemühungen die historischen Altlasten zu entsorgen, dreister, gemeiner, verdrehter, orwellmäßiger.

        “Der US-Imperialismus hat schon immer gegen Hitler gekämpft und tut dies weiterhin – fertig ist die Laube!”

        Tja, da ham es die USA in der Tat etwas einfacher, weil sie auch damals schon auf der richtigen, sprich siegreichen, Seite gestanden haben. Nicht so die Deutschen. Bei denen ist etwas mehr verdrehtes Propagandageschwurbel notwendig. Wie man sieht, ist das kein wirkliches Hindernis. Das wissen die Propagandisten auch und sie glauben auch nicht, dass jemand der halbwegs bei Verstand ist den Scheiß glaubt. Die Leute müssen das auch nicht glauben. Sie müssen bloß das Maul halten und damit sie das tun, werden Exempel statuiert und alle die es wagen alternative Meinungen zu vertreten werden fertig gemacht. Der ganz normale Opportunismus und der stumme Zwang der Verhältnisse erledigt den Rest.

        “Der deutsche Imperialismus war früher selbst der Faschismus und muss deshalb seine aktuelle Propaganda etwa verdrehter rüberbringen.”

        So seh ich das auch.

  17. Hallo Herr Schillo,
    angeregt durch Beitrag und Debatte nur ein Hinweis: seit dem Bonner Vor-Fall im letzten Feber 2023, dem Rauswurf der Politologin Ulrike Guérot als angestellte Professorin an der Uni (noch nicht gerichtbestätigt) gilt: daß Dissenter, bes. linke, beruflich erst mundtot, letztlich in diesem Deutschland existentiell vernichtet werden sollen, ein einerseits aktuelles, andererseits ganz altes Muster: cuius regio … (was Brot ich eß, des Lied ich sing): Leitstandard für wissenschaftliche Erkenntnis und Anerkennung von Forschung soll nicht mehr Unabhängigkeit der Forscher/innen und Wahrheitsgehalt ihrer Forschungsergebnisse sein: sondern Regierungskonformität als Maßstab jeweiliger Forschungsergebnisse – eine Entwicklung, die in den schwindelpandemischen Coronajahren 2000-2023 nachhaltig befördert wurde.
    Gruß, Ihr ALT

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