8. Mai 1945 – eine Erinnerung 2025

„Im Grunde genommen bleibt dieser 8. Mai 1945 die tragischste und fragwürdigste Paradoxie der Geschichte für jeden von uns. Warum denn? Weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen sind.“ – Theodor Heuss. Bundespräsident Heuss und Bundeskanzler Adenauer in Villa Hammerschmidt Bonn, 17.9.1953. Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1983-098-20 / CC-BY-SA 3.0

1. Heute – eine Befreiung ohne Befreier

Mai 2025:

Bundestag schließt Repräsentanten Russlands und Belarus‘ von Weltkriegsgedenken aus. Führende Tageszeitung behauptet Kontinuität eines „großrussischen Imperialismus“ – „vor Hitler“, in den 1940er Jahren, im Ukrainekrieg […] Bereits am Sonntag hatte der russische Botschafter in der Bundesrepublik an den Gedenkveranstaltungen in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück nicht teilnehmen dürfen. (German Foreign Policy, 8.5.2025 Befreiung ohne Befreier I.)[1]

Die EU, mehrere EU-Staaten und die Ukraine suchen die Gedenkfeiern in Moskau zum Sieg über NS-Deutschland zu sabotieren – mit allerlei Drohungen, der Sperrung des Luftraums für die Anreise und der Debatte über ein Sondertribunal gegen Russland […] Mehrere Dutzend Staaten nehmen an den Veranstaltungen in der russischen Hauptstadt teil, darunter BRICS-Staaten wie China, Brasilien, Südafrika und Indonesien, aber auch das EU-Mitglied Slowakei sowie der EU-Beitrittskandidat Serbien. Die Teilnahme der beiden letzteren hatte die EU zu unterbinden versucht, nicht zuletzt mit der Drohung, ein Staat, der Repräsentanten nach Moskau entsende, dürfe der EU nicht beitreten. (German Foreign Policy, 9.5.2025 Befreiung ohne Befreier II.)[2]

Eine willkommene Gelegenheit für die laufende Kriegspropaganda bot und bietet auch der 8.Mai 2025, der 80. Jahrestag der deutschen Niederlage: Zum einen, das Böse in Gestalt eines ewigen, unverbesserlichen großrussischen Imperialismus auszumalen, der in der russischen Seele genetisch einfach verankert sein muss. Diese Methode fügt sich nahtlos in die klassische Methode der Kriegspropaganda ein, das heißt: den von den politischen Kriegsvorbereitern und Kriegstreibern ausgemachten außen- und geopolitischen Feind als eine unmittelbare, existenzielle Bedrohung eines jeden Einzelnen in den furchterregendsten und düstersten Farben und Bildern zu zeichnen. Leit- und Massenmedien, einschlägige Denk-„Fabriken“ und sonstige „Experten für Sicherheit“ geben sich alle Mühe, den längst überfälligen, kriegsnotwendigen „Mentalitätswandel“ der Bevölkerung ebenfalls herbeizuführen. Leuchtet es mehrheitlich den in der NATO eingemeindeten Bevölkerungen ein, dass der Befreier von Nationalsozialismus und Konzentrationslagern selbst eine Nachbildung dessen sei, dann ist der staatlich erwünschte Mentalitätswandel auch nach dieser Seite hin gelungen.

Zugleich bietet der 80. Jahrestag der deutschen Niederlage die Gelegenheit, diplomatisch und außenpolitisch klarzustellen, dass eine weitere militärische und weltpolitische Niederlage für Deutschland nicht mehr in Frage kommt. Dafür wird demonstrativ und vor den Augen der Weltöffentlichkeit dem ehemalige Befreier feindseligst begegnet und etwaigen Abweichlern vom deutschen Kriegskurs praktisch gedroht. In politischer Frontlinie bekunden die deutschen Kriegsvorbereiter und Kriegstreiber ihre definitive Entschlossenheit, notfalls auch ohne die USA einen nuklearen Krieg gegen die Atomsupermacht Russland in Angriff zu nehmen. Und in Kollaboration mit ihren europäischen Kollegen die Kriegsvorbereitung gegen Russland mit allen Mitteln als gesamteuropäisches Kunstwerk voranzutreiben – „whatever it takes“: F.Merz, Pistorius, Steinmeier, Strack-Zimmernann, Kaja Kallas, Mark Rutte, v.d.Leyen und Co. Ein gegenüber dem herrschenden Narrativ vom „großrussischen Imperialismus“ alternatives Erinnerungs-Narrativ ist in heutiger Zeit durchaus angebracht.

2. Die kurze Geschichte des herrschenden Erinnerungs-Narrativs

In gewohnter Manier ruft der Bundespräsident auch zum 80. Jahrestag der deutschen Niederlage einen Weckruf aus. Einen Weckruf der puren Kriegspropaganda und der Entschlossenheit zum Krieg:

„Die Befreier von Auschwitz sind zu neuen Aggressoren geworden…Wir müssen militärisch stärker werden, aber nicht um Krieg zu führen, sondern um Krieg zu verhindern…Wir wissen, was zu tun ist.“ (Steinmeier, 8.5.2025)[3]

Zweck und Ziel dieser langatmigen Rede des Bundespräsidenten sind damit hinreichend charakterisiert: Russland eine militärische und weltpolitische Niederlage zu bereiten, von dem es sich nicht mehr erholt. Das ist „zu tun“ (Steinmeier) und als Befreiung zu verstehen.

Den richtungsweisenden Grundstein zu diesem Weckruf hat Theodor Heuss als Mitglied des Parlamentarischen Rates am 8. Mai 1949 bei der Verkündung des Grundgesetzes gelegt mit den Worten:

 Im Grunde genommen bleibt dieser 8. Mai 1945 die tragischste und fragwürdigste Paradoxie der Geschichte für jeden von uns. Warum denn? Weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen sind.(Theodor Heuss, 8.5.1949)[4]

Jeder Einzelne soll sich als Mitglied in einem imaginierten Wir-Kollektiv an das Datum des 8. Mai 1945 erinnern. Sich erinnern in der von Theodor Heuss vorgegebenen Weise des Sich-Erinnerns: Paradoxie-Tragik-Erlösung-Vernichtung. Dieses mit der Antike, mit dem Alten Testament, mit der jüdisch-christlicher Erlösungsreligion und mit dem Vater Unser konstruierte Narrativ will mit der schlichten Darlegung der Vergangenheit, wie sie einfach war, nichts zu tun haben. Dem großen deutschen Ganzen gilt das vorgetragene Pathos, das sich auf die 50-65 Millionen Toten des ersten deutschen Weltkriegs beruft, um das große deutsche Ganze mit seiner „tragischen“ Geschichte über die Schlachtfelder, Trümmer und Gräber hinaus zu erheben. Um angesichts der erdichteten „Paradoxie, Tragik, Vernichtung und Erlösung“ die Frage aufzuwerfen, was mit dem großen deutschen Ganzen in Zukunft denn geschehen soll. Das soll sich das Publikum fragen, obwohl die politischen Nachfolger des Dritten Reichs die Antwort auf die öffentlichkeitswirksam gestellte Frage längst bereit hatten.

Das durch Theodor Heuss dem Vater Unser entlehnte Wort von der Erlösung des großen deutschen Ganzen, ist sprichwörtlich und zukunftsweisend gemeint: „Erlöse uns von dem Bösen.“ (Arbeitsgemeinschaft für liturgische Texte (1970)[5] Glücklicherweise wohnt der Erlösungsidee die Vorstellung inne, dass die Erlösung des großen Ganzen vom „Bösen“ in die Zukunft blickend einen Abschluss, ein Ende des Bösen findet, finden muss: Ein Akt der Befreiung, den die Erlösung des großen Ganzen durch „jeden von uns“ (Theodor Heuss) verlangt. Eine Erlösung von jenem Bösen, das dem deutschen großen Ganzen zwischen 1933 bis 1945 die Schmach einer zweiten militärischen und weltpolitischen Niederlage bereitet haben soll. Und eine Erlösung vom jenem anderen Bösen, das endgültig den Einsatz von Leib und Leben durch die zu Erlösenden erfordert.

Grundgesetzlich aufgegeben war der deutschen Bevölkerung im Nachkriegsdeutschland-West ein Mentalitätswandel mit einem doppelten Befreiungsauftrag: Sich neben der Befreiung vom absolut Bösen in Gestalt des Dritten Reichs darüber im Klaren zu werden, dass die Zukunft Deutschlands als zukünftige Weltfriedens-Macht die Erlösung vom Reich des Bösen im Osten gebietet. Diesen Aufruf zur doppelten Befreiung vom absolut Bösen verkünden die 8.Mai-Festtagsreden in ihrer 80-jährigen Geschichte bis auf den heutige Tag immer und immer wieder, nicht zuletzt eben auch die Festtags-Reden zum 8.Mai 2025.

Wie aber kam es zum 8. Mai 1945 und zum Auftrag, die Nation vom absolut Bösen im Osten mittels seiner kriegstüchtig und resilient herzurichtenden Bevölkerung in Deutschland zu erlösen und zu befreien?

 3. Kein deutscher Platz an der Sonne – eine andere Erinnerung

„Aber allerdings sind wir der Ansicht, dass es sich nicht empfiehlt, Deutschland in zukunftsreichen Ländern von vornherein auszuschließen vom Mitbewerb anderer Völker. (Bravo!) … Die Zeiten, wo der Deutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überließ, dem anderen das Meer und sich selbst den Himmel reservierte, wo die reine Doktrin thront (Heiterkeit – Bravo!) – diese Zeiten sind vorüber … (Bravo!)

Mit einem Worte: wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne. (Bravo!) … werden wir bestrebt sein, getreu den Überlieferungen der deutschen Politik, ohne unnötige Schärfe, aber auch ohne Schwäche unsere Rechte und unsere Interessen zu wahren. (Lebhafter Beifall.) In Ostasien wie in Westindien werden wir bestrebt sein, getreu den Ueberlieferungen der deutschen Politik, ohne unnöthige Schärfe, aber auch ohne Schwäche unsere Rechte und unsere Interessen zu wahren. (Lebhafter Beifall.)“ (Bernhard Freiherr von Bülow, 6.Dezember 1897)[6]

Diese Überzeugung war bei den Regierungsverantwortlichen des wilhelminisch-kaiserlich  geführten und verwalteten Deutschland längst herangereift: Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln haben die kaiserlichen Reichs- und Staatsführer das deutsche große Ganze zu einem weltmarktkonkurrenzfähigen Kapitalstandort hergerichtet. Und dessen Reichtumsakkumulation gebietet, dass seinem Zugriff auf die Reichtumsquellen und Bevölkerungen fremder „zukunftsreicher Länder“ (von Bülow) freie Bahn geschaffen wird.

Aus dieser Überzeugung heraus haben die berufenen politischen Sachwalter des wilhelminisch-kaiserlichen Kapitalstandortes die daraus erwachsenen Ansprüche an die eigene Nation zugleich an die Verwalter und Souveräne anderer Nationen adressiert als „unsere Rechte und Interessen“. Diese unsere Rechte und Interessen sind „ohne unnöthige (sic!) Schärfe“, das heißt: „ohne Schwäche“ geltend zu machen. Dass diesem Geltendmachen „unserer Rechte und Interessen“ andere Nationen im Wege stehen, nährte und beförderte die Unzufriedenheit und Kritik der Regierungsverantwortlichen des wilhelminisch-kaiserlichen Standort Deutschland.

Das ergibt den Befund: „Die Zeiten“, da dem deutschen großen Ganzen kein geo- und weltpolitisch maßgebliches Mitspracherecht in der Ausübung globaler, ökonomischer, militärischer und politischer Hausherrengewalt von den herrschenden Weltmächte zuerkannt wird, „diese Zeiten sind vorüber“ (von Bülow).

Eingedenk dessen und im Anspruch, „unsere Interessen und Rechte“ (von Bülow) auf der Ebene konkurrierender Weltmächte geltend zu machen, ist ein deutscher „Griff nach der Weltmacht“ (Fritz Fischer, 1984)[7] keine Frage. Nur dann ist dem wilhelminisch-kaiserlichen Kapitalstandort Deutschland eine gewinnbringende Zukunft gesichert, wenn ihm eine deutschfarbene Weltmacht, die über ein geo- und weltpolitisches Mitspracherecht in der Ausübung weltweiter Hausherrengewalt verfügt, den Weg gegen alle Konkurrenten bahnt. Das bedeutet:

4. Krieg – was denn sonst?

Dass die Weltmacht-Konkurrenten, denen die deutsche Herausforderung galt, von sich aus keinen Anlass sehen, einen ihnen womöglich ebenbürtigen oder in naher Zukunft gar überlegenen Konkurrenten Raum zu geben, davon gingen die politischen Sachwalter des seit Bismarck zu einem großen Ganzen vereinigten Deutschland aus. In allerlei generalstabsmäßigen und strategischen Vorüberlegungen, Texten und Reden zum in jedem Fall anvisierten „kommenden Krieg“ (Fritz Fischer), dokumentierten die politischen Sachwalter des deutschen großen Ganzen dies: „ohne Schwäche“ (von Bülow) den als Rechtsansprüche formulierten deutschen Interessen gegen die als Feinde dargestellten damaligen Weltmachtkonkurrenten mit allen Mitteln militärischer und staatlicher Gewalt endgültig zum Durchbruch zu verhelfen. Unter Einsatz der eigenen Bevölkerung und unter bewusster Inkaufnahme von zig Millionen Toten, Verletzten und Verstümmelten, Traumatisierten und am Weltgemetzel irre Gewordenen so zum Durchbruch zu verhelfen, dass es keinen Widerstand seitens der Weltmacht-Konkurrenten gegen einen deutschen Platz an der Sonne geopolitischer Weltmachtgeltung mehr geben konnte.

Die Weltmachtkonkurrenten ihrerseits kannten keinen vernünftigen Grund, ein deutsches Recht auf Erfolg in der Standort-, Weltmarkt- und Weltmachtkonkurrenz widerspruchslos hinzunehmen und schärften ebenfalls die ihnen zur Verfügung stehenden Zerstörungs- und Vernichtungsmittel. Und alle politischen Souveräne taten das ihre, um in der Zeit des Friedens den nötigen Mentalitätswandel bei ihren Bevölkerungen zu bewirken. Also die Bevölkerungen kriegstüchtig herzurichten und die Zustimmung derer zu gewinnen, die in den „kommenden Krieg“ geschickt, das heißt befohlen werden, um den Sieg des eigenen großen Ganzen zu erringen – what ever it takes.

Diese im Frieden bewerkstelligte Mobilisierung ihrer staatsbürgerlichen Massen ist allen politischen Souveränen so glänzend gelungen, dass die Staatsbürgermassen in ihrem falschen, in ihrem staatstreu-patriotischen Bewusstsein, das kommende Gemetzel, das ihre Regierungsverantwortlichen für sie vorsahen, als für sie existenziell notwendig und richtig betrachteten. So konnte der präventive Verteidigungskrieg um den Sieg in der Weltmacht-Konkurrenz in Angriff genommen und durchgefochten werden. Die 4 Jahre andauernde Schlächterei, Weltkrieg genannt, kostete neben 21 Millionen Verletzten 20 Millionen in die Schlacht Geschickten und Daheimgebliebenen das Leben.

Allerdings hat das von den staatsbürgerlichen Massen vollbrachte und erlittene 4 Jahre andauernde Gemetzel für das deutsche große Ganze eine Niederlage gebracht: Die Zerstörungs- und Vernichtungsgewalt der Konkurrenten hat sich als überlegen erwiesen, der „Griff nach der Weltmacht“ (Fritz Fischer) war misslungen. Doch der Anspruch auf einen deutschen Platz an der Sonne in den höchsten Etagen der globalen Staatenkonkurrenz sah sich durch die Niederlage nur umso mehr herausgefordert – what ever it takes.

5. Wieder kein Platz an der Sonne

So fand Hitler, fanden seine Anhänger, fand die nationalsozialistische Bewegung, fand die Weimarer Bevölkerung das Ergebnis des ersten deutschen Griffs nach der Weltmacht vor. Die maßgeblichen Regierungsverantwortlichen des großen deutschen Ganzen in Gestalt des Dritten Reichs zogen eine recht nüchterne geo- und weltpolitische Bilanz, die zugleich Aufforderung war: „Deutschland ist keine Weltmacht mehr, gleichgültig, ob es militärisch stark oder schwach dasteht.“ (A.Hitler, Mein Kampf, 1936: 731)[8]

Dieser minderwertige Status einer nachgeordneten Macht gebietet Befreiung, gebietet die Erlösung (Theodor Heuss) des großen Ganzen von einem Zustand, der nicht hinnehmbar ist.[9] Das aller Welt verkündete und erklärte weltpolitische Ziel lautete somit: „Die Voraussetzung zum äußeren Freiheitskampf zu schaffen.“ (Mein Kampf: 686) Ganz Staatsmann, betrachtet das damalige Staatsoberhaupt die deutsche Niederlage als das Böse, das über das eigene große Ganze hereingebrochen ist. Andererseits als ein Geschenk, als eine Aufgabe und Herausforderung, das große deutsche Ganze durch die Tat der Befreiung zu erlösen. Dieses Programm entlang der alten staatsmännischen Weisheit: „Jede Niederlage kann zum Vater eines späteren Sieges werden.“ (Mein Kampf: 359)

Für die maßgeblichen Regierungsverantwortlichen des großen deutschen Ganzen in Gestalt des Dritten Reichs bedeutete der misslungene deutsche Griff nach der Weltmacht eine „Urkatastrophe“ (G.F.Kennan, 1979) nicht wegen der für die Schlächterei Dahingerafften, Verletzten, Verstümmelten und (Kriegs-) Traumatisierten. Nachfolgende Generationen werden an ihre Stelle treten und die in der lebendigen, menschlichen Säule des Staats gerissenen Lücken wieder auffüllen.

Zumal, wenn die neue Riege der Regierungsverantwortlichen mit allerlei geeigneten bevölkerungspolitischen Maßnahmen die Geburtenrate des ihr unterstehenden Volkes zu befördern weiß. Auch die breitflächigen Trümmerwüsten und darniederliegende Infrastruktur müssen keine Schutthaufen bleiben, sogar Autobahnen sind machbar. Und ein staatlich-militärischer Gewaltapparat gehört ohnehin zur Grundausstattung eines jeden staatlichen Gebildes, Niederlage hin oder her. Es bedarf lediglich eines nochmaligen Mentalitätswandels der Bevölkerung, die im zweiten Anlauf zum Griff nach der Weltmacht unbedingt noch kriegstüchtiger, kriegstauglicher und kriegsresilienter heranzuzüchten ist als im ersten Griff nach der Weltmacht. Dann steht dem Sieg im zweiten Griff nach der Weltmacht eigentlich nichts mehr im Wege. So lautet die ganz gewöhnliche staatsmännische Folgerung aus einer erlittenen Niederlage des großen Ganzen.

Die Tat der Befreiung für einen endgültigen Platz an der Sonne im ehrenwerten Kreis von Weltmächten verlangt zudem nach Innen aufzuräumen, um der Kriegstüchtigkeit, der Resilienz und vor allem dem zweiten Mentalitätswandels der deutschen Bevölkerung den Weg zu bahnen. Aufzuräumen war unter anderem mit solchen Menschen im Lande, die nicht bereit schienen, einen Mentalitätswandel hin zu einem neuerlichen deutschen „Griff nach der Weltmacht“ zu vollziehen.

Und darüber hinaus ragt im Osten nach wie vor ein mächtiges, ein gewaltiges, ein bis in den unendlichen Weiten der sibirischen Taiga hausendes Reich des Bösen empor, das schon durch seine reine Existenz als Bedrohung gilt und damit jeglichem deutschen Griff nach der Weltmacht im Wege steht. Die Bevölkerung für die Tat der Befreiung von den Weltmacht-Konkurrenten und vom Reich des Bösen zu gewinnen, dieser Mentalitätswandel gelang den ab 1933 regierenden politischen Entscheidungsträgern wie ihren Vorgängern vor 1914 denn auch recht zufriedenstellend. Eine Bevölkerung, die auch nach der Schlächterei von 1914-1918, mehrheitlich davon überzeugt war, dass Krieg sein soll, wenn die Regierungsverantwortlichen meinen, Krieg müsse eben sein. Damit hatten die damaligen Regierenden wiederum alle erdenkliche Freiheit, ihrer staatsmännischen Pflicht nach zu handeln und dem Anspruch, „ohne Schwäche unsere Rechte und unsere Interessen zu wahren“ (von Bülow), allerhöchste Geltung zu verschaffen. So konnte zum zweiten Mal der Griff nach der Weltmacht, der dem deutschen großen Ganzen den ihm gebührenden Platz an der Sonne zubilligen sollte, in Angriff genommen werden – und zwar auf diese Weise:

„Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht sein. Zur Weltmacht aber braucht es jene Größe, die ihm in der heutigen Zeit die notwendige Bedeutung und seinen Bürgern das Leben gibt. „(Mein Kampf, 1936: 742)

 Doch trotz aller glaubwürdigen Abschreckungsgewalt hat der Krieg wiederum ein böses Ende für Deutschland gefunden und seinen Bürgern notwendigerweise nicht das Leben gegeben, sondern genommen. Die Zerstörungs- und Vernichtungsgewalt der gegnerischen Konkurrenten war der eigenen Zerstörungs- und Vernichtungsgewalt im zweiten, diesmal 6 Jahre andauernden präventiven Verteidigungskrieg „unserer Rechte und Interessen“ (von Bülow) überlegen. Mit 50 bis 60 Millionen Getöteten, zig Millionen Verletzten, einem kaum bezifferbaren Millionenheer von (Kriegs-, Flucht-, und Vertreibungs-) Traumatisierten[10] bezahlte das falsche, das staatstreue Bewusstsein der staatsbürgerlichen Massen dafür, dass es auftragsgemäß wiederum seine ganz gewöhnliche staatsbürgerliche (Kriegs- und Wehrdienst-) Pflicht erfüllte.

6. Ausblick: Dem großrussischen Imperialismus mit globalen NATO-Imperialismus begegnen

„Von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen… Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden…im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen.“ (GG, Präambel 1949)[11]

Nie wieder!“ – das haben wir uns nach dem Krieg geschworen. Doch dieses „Nie wieder!“, es bedeutet für uns Deutsche vor allem: ‚Nie wieder allein!‘ Und dieser Satz gilt nirgendwo so sehr wie in Europa. Wir müssen Europa zusammenhalten. (W. Steinmeier, 8. Mai 2020)[12]

Für die politischen Macht- und Regierungsaspiranten des bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschlands war längst vor der Unterschrift unter den Kapitulationsvertrag klar: Erstens „Nie wieder allein!‘ (Steinmeier) einen Krieg beginnen. Zweitens: Nur ein vergrößertes, wiedervereinigtes Deutschland hat je Aussicht, in einem neu zu schaffenden Europa eine Führungsrolle zu übernehmen und darüber „unseren Rechten und Interessen“ (von Bülow, 1897) geo- und weltpolitisches Gewicht und Geltung zu verschaffen. Ein erster Schritt auf dem langen Weg zu neuer imperialistischer Größe, den sich die deutsche, nunmehr demokratisch exekutierte Staatsräson ab 8. Mai 1945 in Auftrag gegeben hat, sollte bald getan sein: Das am 8.Mai 1949 in die Präambel des Grundgesetzes „vor Gott und den Menschen“ eingeschriebene, alttestamentarische Gebot der Wiederherstellung eines neuen großen deutschen Ganzen hat sich am 3. Oktober 1989 erfüllt.

Das kann aber nicht genügen. Denn nur eine entschlossene militärische und geostrategische, imperialistische Vorwärts-Einkreisung Russlands – zunächst unter amerikanischem Nuklear- und NATO-Schutzschirm – bietet die Aussicht auf einen nun endlich erfolgreichen dritten Griff nach der  Weltmacht mit einem zum NATO-Frontstaat hergerichteten Deutschland als europäische Führungsmacht. Dieses Unternehmen, Zeitenwende genannt, gebietet eine militärisch schrankenlose deutsch-europäischen Aufrüstung nunmehr unter der Prämisse, einen notfalls nuklearen Krieg auch ohne die USA gegen die Atom-Weltmacht Russland, dem ausgewiesenen Bösen, siegreich durchzustehen. Verlangt ist somit wiederum die kriegspropagandistische und praktisch in Angriff zu nehmende Bearbeitung und Zurichtung der im global ausgreifenden NATO-Expansionismus eingemeindeten deutschen und europäischen Bevölkerungen. Die sind zum dritten Mal aufgefordert, an sich einen Mentalitätswandel zu vollziehen: weg von einer friedensverwöhnten inneren Haltung zu einem opferbereiten, kriegswilligen, kriegstauglichen und kriegstüchtigen deutsch-europäischen Bevölkerung in und ohne Uniform. Eine kriegsfähige Bevölkerung, die sich im kommenden Kugel-, Drohnen-, Bomben- und auch nuklearen Raketenhagel resilient bis zum Letzten erweist – what ever it takes.

Ist es in diesem deutsch-europäisch geplanten Dritten Weltkrieg endlich gelungen, sich ein für allemal vom russischen Befreier zu befreien, kann sich die zukünftige deutsch-europäische Weltfriedensmacht „in Ostasien wie in Westindien ohne Schwäche“ (von Bülow, 1897) der präventiven Vorwärts-Verteidigung ihrer global angelegten Rechte und Interessen widmen. Und den ihm gebührenden und zustehenden „Platz an der Sonne“ im Kreis der Weltmächte, die ihr Hausherrenrecht über den Planeten und über die Menschheit ausüben, genießen. Wenngleich auch diese Unternehmung mit einem „unübersehbar großem Heer von Toten und einem Gebirge menschlichen Leids“ (von Weizsäcker, 8.5.1985)[13] gesegnet sein wird. So funktioniert es, „Von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen.“ (GG, Präambel)

5. Quellen:

 5.1 Literatur:

 

■  Fischer, Fritz, Griff nach der Weltmacht – Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland

1914/18, Düsseldorf, 1985

 ■  Hitler, Adolf, Mein Kampf, Zentralverlag der NSDAP, München, 1936

 5.2. Internetquellen:

 German Foreign Policy, 8.5.2025 Befreiung ohne Befreier I.

unter: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9964

 

German Foreign Policy, 8.5.2025 Befreiung ohne Befreier II.

unter: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9965

 

W.Steinmeier, 8.5.2025

unter: https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2025/05/250508-Ende-2WK.html

 

Theodor Heuss, 8.5.1949

unter: https://www.dw.com/de/8-mai-1945-totale-niederlage-oder-tag-der-befreiung/a-53290295

 

Arbeitsgemeinschaft für liturgische Texte (1970), Vater Unser (Ökumenische Fassung)

unter: http://www.amen-online.de/gebet/vaterunser/#vater_unser

 

Bernhard Freiherr von Bülow, 6.Dezember 1897

unter: http://lipka-online.de/hist/quellen/1897_buelow__platz_an_der_sonne.pdf

 

GG, Präambel 1949

Unter: https://www.bundestag.de/parlament/grundgesetz/gg-serie-01-praeambel-634542

 

Bundespräsident W. Steinmeier, 8.5.2020: https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2020/05/200508-75-Jahre-Ende-WKII.html

 

Bundespräsident Richard von Weizsäcker, 8.5.1985:

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Downloads/DE/Reden/2015/02/150202-RvW-Rede-8-Mai-1985.pdf?__blob=publicationFile

 

[1] Unter: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9964

[2] Unter: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9965

[3] Unter: https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2025/05/250508-Ende-2WK.html

[4] Theodor Heuss, 8.5.1949, unter: https://www.dw.com/de/8-mai-1945-totale-niederlage-oder-tag-der-befreiung/a-53290295

[5] Arbeitsgemeinschaft für liturgische Texte (1970), Vater Unser (Ökumenische Fassung), unter: http://www.amen-online.de/gebet/vaterunser/#vater_unser

[6] Bernhard Freiherr von Bülow, 6.Dezember 1897, unter: http://lipka-online.de/hist/quellen/1897_buelow__platz_an_der_sonne.pdf

[7] Vgl. dazu: Fritz Fischer, Der Griff nach der Weltmacht – die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18: 13-46.

[8] A. Hitler, Mein Kampf, Zentralverlag der NSDAP, München, 1936

[9] Jenseits der Alpen kam Mussolini, kam der Faschismus in italienischen Nationalfarben zu gleichlautenden Schlussfolgerungen: Zwar auf der Siegerseite „im gigantischen Völkerringen 1914-1918“ (Hitler) stehend, schien Mussolini und den Seinen, gemessen am Anspruch, ein zum Mindesten gewichtiges Mitspracherecht in der höchsten Sphäre der Weltpolitik und der Konkurrenz von Weltmächten zu erhalten, das Ergebnis der 4 Jahre andauernden zwischenstaatlichen Schlächterei als ein lächerlicher, als ein „verstümmelter Sieg“ („Vittoria Mutilata“, in den Worten des italienischen Schriftstellers und Dichters Gabriele D’Annunzio). Ein Zustand, der für Staatsmänner und sonstige politische Regierungsverantwortliche, die Weltmächten vorstehen, nicht hinnehmbar ist.

11] Unter: https://www.bundestag.de/parlament/grundgesetz/gg-serie-01-praeambel-634542

[12] W. Steinmeier, 8. Mai 2020, unter: https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2020/05/200508-75-Jahre-Ende-WKII.html

[13] von Weizsäcker, 8.5.1985, unter: https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Downloads/DE/Reden/2015/02/150202-RvW-Rede-8-Mai-1985.pdf?__blob=publicationFile

 

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9 Kommentare

  1. Guter Beitrag. Nachzutragen ist, dass in allen Faschistenstaaten dem Gedenken des Sieges durch die Bevölkerung mit Repression begegnet wurde: In dem von Nazis besetzten Teil der Ukraine am härtesten, gefolgt von den baltischen Shitholes, wo ungehindert SS-Veteranen marschieren, In Moldawa, wo immerhin in Chisinau über 30.000 Menschen den Verboten trotzten (das entspräche einer Millionendemo in Berlin), und natürlich in Deutschland, wo der Faschismus mit „sozialdemokratischem“ Gesicht auftrat (nun, wir kennen das seit Noske und Zörgiebel).

    Immerhin haben zwischen dem 3. und dem 9. Mai einige zehntausend Menschen den Schikanen getrotzt.

  2. Der Adenauer, nicht ganz so erlöst:

    „Meinetwegen auch Hitler“

    Nach seiner Abwahl als Kölner Oberbürgermeister im März 1933 und nach der Regierungsübernahme durch Hitler fand Adenauer Aufnahme im Benediktinerkloster Maria Laach in der Eifel.

    Dessen Abt, sein Freund Ildefons Herwegen, predigte öffentlich den Segen Gottes auf Hitler herab. Von dort schrieb Adenauer im Juni 1933 an seine Freundin Dora Pferdmenges, Gattin des Gesellschafters der Bank Sal. Oppenheim und Aufsichtsratsmitglied der Dresdner Bank: Meine Partei, das katholische Zentrum, hat versagt, weil es sich „in den letzten Jahren nicht rechtzeitig mit neuem Geiste erfüllt“ hat. „Meines Erachtens ist unsere einzige Rettung ein Monarch, ein Hohenzoller oder meinetwegen auch Hitler, erst Reichspräsident auf Lebenszeit, dann kommt die folgende Stufe. Dadurch würde die Bewegung in ein ruhigeres Fahrwasser kommen“. [2]

    Der christliche Monarchist Adenauer konstatierte also, dass die bürgerlichen Honoratiorenparteien wie auch seine eigene Partei nicht in der Lage gewesen waren, angesichts der Stärke der Arbeiterbewegung und der Massendemokratie, den Kapitalismus als System zu retten. Die brutalere Variante der Hitler-Diktatur war für ihn dann die nächstliegende. Er bejahte sie als die nach den Umständen einzig mögliche Lösung.
    (…)
    Mit der Sozialdemokratie gegen die Arbeiterbewegung

    Adenauer konnte bei Bedarf auch anders, jedenfalls kurzzeitig, aber für dasselbe Ziel. Wir gehen jetzt etwas weiter zurück. Er hatte die Situation von 1933 mit der von 1918/19 verglichen. 1918 war durch die verbreitete Kritik am Krieg und am Kaiserreich und durch die Arbeiter- und Soldatenräte und Streiks der Bestand des Kapitalismus durchaus gefährdet.
    (…)
    1929 gratulierte er Mussolini zum Abschluss des Lateranvertrages mit dem Vatikan und zur Etablierung des Katholizismus als Staatsreligion. Adenauer setzte zudem die Berufung Carl Schmitts, des späteren „Kronjuristen Hitlers“, als hochbezahlten Professor an der Kölner Universität durch.

    Wir kommen nun zu der bestimmenden Konstante im politischen Leben Adenauers.

    Die Konstante: enge Beziehungen zu den führenden Kapitalisten

    Im persönlichen und politischen Leben Adenauers gab es in allen Regierungsformen in Deutschland und bei allen taktischen Manövern eine Konstante: die enge, vielfach auch ganz persönliche Beziehung zum Spitzenpersonal des rheinischen, dann des deutschen und danach auch des US-Kapitals.
    (…)
    3. Separatstaat Bundesrepublik Deutschland

    Nach 1945 lehnte Adenauer, in Übereinstimmung mit den westlichen Alliierten und insbesondere mit der US-Regierung und den US-Konzernen, die Erhaltung eines deutschen Gesamtstaates bedingungslos ab. Ein neues staatliches Gebilde, der westdeutsche Teil- und Separatstaat, war für die Rettung des deutschen und westeuropäischen Kapitals vor Demokratisierung und Enteignung sowie für die Interessen des US-amerikanischen Kapitals entscheidend. Dafür wurde Deutschland gespalten, wurden staatliche und wirtschaftliche Funktionen auch transnational und transatlantisch an die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, an die Europäische Gemeinschaft, dann an die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Europäische Union, an die Europäische Atomunionsowie an die NATO (sie hat neben der militärischen auch eine parlamentarische Ebene und wirtschaftliche Aufgaben) übertragen, ohne demokratische Legitimation.

    Von Werner Rügemer jetzt erschienen: Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts. Gemeinverständliche Notizen zum Aufstieg der neuen Finanzakteure. Köln 2018, Papyrossa-Verlag, 357 Seiten

    https://free21.org/meinetwegen-auch-hitler/

  3. Theodor Heuss gehörte 1933 zu den fünf Liberalen, die Hitler durch Zustimmung des Ermächtigungsgesetzes im Reichstag den Freibrief für die Ermordung von Kommunisten, Gewerkschaftern, Sozialdemokraten, Christen und vor allem die anschließende Vernichtung der von Hitler verhassten Juden ermöglichte. Auch Adenauer war im 3.Reich begünstigt und bekam als ehemaliger Bürgermeister von Köln von den Nazis eine hohe Pension. Kann man nachlesen bei Werner Rügemer/ Nachdenkseiten:

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=88428

  4. Der Artikel spricht Richtiges und Falsches an, spricht aber vor allem zu vieles an, verrührt und vermengt zu vieles und lässt zu viel anderes weg. Ist zu sehr Meinung und subjektive Deutung.
    Narrativbastelei.

    Und dass der unsägliche und in der Fachwissenschaft kaum noch ernst genommene Fritz Fischer immer noch vorgekramt wird, verwundert dann auch schon nicht mehr.

  5. Danke für den Text – ich beschränke mich ab heute nur noch auf’s mitlesen, aber den wollte ich noch loswerden – der Text bestätigt meine These, dass der Revanchismus und Militarismus Preußens eben das Kardinalproblem Deutschlands ist – neben Hitlers NS-Staat.

    Nur, im Unterschied zur Nazi-Barbarei wurde parallel nie aufgearbeitet, dass dieses preußische Militarismus und Revanchismus genau der Grund ist warum wir in den 1. und den 2. Weltkrieg gestossen wurden – von Preußen die Hitlers Nazis bestärkten und unterstützten – der Preußische Adel war ja Hitler – bis zum Stauffenberg-Attentat – mehr als verpflichtet.

    Wer’s nicht glaubt dem empfehle ich mal auf YouTube den alten Spielfilm „Steiner – Das eiserne Kreuz, Teil I“ anzusehen – der Unteroffzier Steiner war nämlich dort, in einer Szene, so gar nicht gut auf die preußischen Offiziere zu sprechen, die den Krieg – seiner Meinung nach – mitsamt den Nazis angezettelt haben. Schöne Szene im Film als er dies einem Kameraden so ins Gesicht geschleudert hat – der Film ist übrigens eine deutsch-amerikanische Co-Produktion basierend auf einem Roman eines deutschen Autors (der Roman dürfte wohl nur noch antiquarisch erhältlich sein).

    In diesem Sinne, liebe Mitforisten, verabschiede ich mich heute von euch, und beschränke mich nur noch auf’s mitlesen – für’s Erste.

    Schöne Zeit noch alle miteinander, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, und waren.

    Gruß
    Bernie

    PS: Soviel zum Märchen der deutschen Aufarbeitung der Zeit vor, und von, 1933 – 1945 – „die Preußen“ (= rein und nur bezogen auf ihren Militarismus und Revanchismus sind, und waren, das Problem) – seit die Regierung in Berlin sitzt, und Oberwasser wittert, kann dies ja jeder selber sehen. Übrigens sieht sich ja die Deutsche Bundeswehr – nicht nur in der Militärmusik ihrer Militärkapellen – in preußischer Tradition….die ist ja (angeblich) nicht so „verbrannt“ wie andere Sachen im NS-Staat…..*Sarkasmus*

  6. „Jesus Maria, ihr Russen seit schon komisch. Das was Crustschow da im Wässerchenrausch verschenkt hat ist größer und wertvoller als das gesamte verfickte Europa!“

    1. Das war Lenin. Der Andere war das mit der Krim. Aber vielleicht erfährt die Krim eine Wertsteigerung durch amerikanische Investitionen zum Urlauben. Eigentlich passen echte Amis und Russen gut zusammen. Die wissen das halt noch nicht. Obwohl sie ja schon zusammen auf engsten Raum um die Erde geschippert sind.

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