Zahl der Woche: 15.000

1 kg Rindfleisch braucht 15.000 l Wasser

Die Deutschen sind echte Wassersparer. Mit nur 123 Litern pro Tag macht ihnen da kaum einer was vor. Zumindest in der EU. Und wenn man einfach nur zählt, was bei uns zuhause durchs Rohr fließt. In all unseren Produkten steckt aber nochmal einiges vom kostbaren Nass. Dieses sogenannte „virtuelle Wasser“ beschreibt die Menge, die nötig ist, bis eine Ware bei uns auf dem Tisch liegt – und da kommt richtig was zusammen: über 8.000 l für eine Jeans, über 15.000 l für 1 kg Rindfleisch. Randbemerkung an HochkonsumentInnen: So viel kann man gar nicht weniger duschen…

Die deutsche Kartoffel gibt sich namensgerecht bescheiden mit „nur“ 135 Litern, die sie in ein Kilogramm ihrer Knollen investiert. Kommen die von weiter her, aus trockenen Gegenden, kann sie für die gleiche Leistung schnell das Doppelte verlangen. Nice to know, sagen Sie vielleicht, aber: „Was soll das ausgerechnet jetzt?“ Jetzt werden die Grundwasservorräte befüllt, die über den Ertrag der nächsten Vegetationsperiode entscheiden. Was da bis Ende April nicht drin ist, bringt auch nichts mehr – spätere Extremregen richten mehr Schaden als Nutzen an. Begrüßen Sie also Schnee, Regen und Matsch. Nur sie sorgen dafür, dass es im Sommer auf unseren Äckern blüht, wächst und gedeiht.

 


www.landwirtschaft.de/diskussion-und-dialog/umwelt/wie-viel-wasser-steckt-in-landwirtschaftlichen-produkten

www.umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten

https://waterfootprint.org/en

www.wateraid.org

 

 

Andreas Schlumberger

Andreas Schlumberger, geboren 1967, hat das Studium der Biologie absolviert und in Wien, London und Berlin geforscht, bevor er sich ganz dem Umweltjournalismus zuwandte und als Berater für Kommunikationskonzepte zur nachhaltigen Entwicklung tätig wurde. Als Chefredakteur leitete er eine Fachzeitschrift über die Umweltpraxis. Ihm liegt besonders daran, komplexe ökologische Zusammenhänge anschaulich zu vermitteln und somit eine Brücke von der Theorie in die Praxis des Alltags zu schlagen.
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