Wladimir Sergijenko: Der Propagandakrieg ist nicht mehr interessant, interessant ist die Frage nach Gerechtigkeit im Krieg

Das Gebäude im Gefangenenlager nach dem Angriff oder Brandanschlag.

Wer hat die Gefangenen in Jelenovka getötet? Was spricht dafür, dass es die Ukraine war? Sergijenko meint, das hänge auch mit der Verfolgung von Kollaborateuren zusammen. Die offene Frage ist, ob es gesetzlich legitim ist, Kollaborateure zu töten oder ob das Terrorismus ist? Hat die ukrainische Führung die Kontrolle verloren oder billigt sie willkürliche Entscheidungen über Tod und Leben nach dem amerikanischen Vorbild der gezielten Tötungen.

 

Der Raketenbeschuss des Gefangenenlagers in Jelenovka oder die Explosion in ihm ist am 29. Juli geschehen. Die Ukraine wirft Russland vor, die Gefangenen umgebracht zu haben. Möglicherweise sei die Söldnertruppe Wagner verantwortlich, die etwas verbergen wollten. Von russischer Seite heißt es, es eine HIMARS-Rakete sei eingeschlagen. Ist denn etwas bekanntgeworden, welche Seite recht haben könnte? Mir fiel nur auf, dass auf dem Video von der russischen Seite kein Krater zu sehen, der normalerweise vorhanden sein würde, wenn eine Rakete eingeschlagen hat.

Wladimir Sergijenko: Es ist so wie immer im Krieg. Das erste Opfer ist die Wahrheit. Beispielsweise hat die Deutsche Welle für einen Bericht einen Gutachter gefunden, der sagt, es müssten Pulver- und Rauchreste von den Wänden abgekratzt und analysiert werden. Beispielweise um zu sehen, in welche Richtung die Explosion ging. Es sehe so aus, als sei es keine Rakete, sondern eine thermobarische Bombe gewesen. Jeder ist Gutachter und pfeift in eigene Richtung. Am Bericht der Deutschen Welle hat mich gestört, dass der Gutachter einen Satz sagte: Wenn die Gutachter vom Internationalen Roten Kreuz oder von der UN Zugang  erhalten, werden die Russen es bis dahin geschafft haben, Teile von amerikanischen Raketensystemen einzuschleusen. Wenn man so etwas vorbereitet, würde man nicht fünf Tage brauchen. Aber wenn man so etwas sagt, ist das schon Propaganda

Aus der Ukraine kommt Performance. Man sieht in einem Film die Etagenbetten, schwarzen Rauch und jemanden, der nicht atmen kann. Die Russen sagen, es war eine HIMARS-Rakete, es war ein präziser Angriff, die Ukraine war ínformiert, dass sich an  diesem Ort ukrainische Gefangene von Asow befinden. Die Russen zeigen das auch. Was mir auffällt: Es ist Kriegsjournalismus vor Ort.  Die Russen lassen auch ungern Veröffentlichungen zu, die gegen sie sind.  Aber was beispielsweise Butscha betrifft, wurde alles veröffentlicht, auch was die Ukrainer sagten oder die BBC zeigte. Wenn es Reporter vor Ort gäbe, beispielsweise Franzosen, Deutsche oder Argentinier, die ein bisschen frei sind vom Mainstream, könnten sie vielleicht schneller sein und die ersten Aufnahmen machen. Aber uns bleiben nur die russischen Journalisten oder solche aus Donezk.

Russland oder Donezk könnten doch auch unabhängige Beobachter in das Gefangenenlager lassen. Aber  angeblich hat nicht einmal das Rote Kreuz bislang Zugang.

Wladimir Sergijenko: Soweit ich weiß, hat das russische Verteidigungsministerium Spezialisten des Roten Kreuzes eingeladen. Auf ukrainischer Seite sagt man, sie hätten diese aber noch nicht zugelassen, während sie russische Seite sagt, man habe sie eingeladen und sie sollen kommen. Sie sollen aber unabhängig sein und nichts mit den Nato-Ländern zu tun haben, die den Krieg unterstützen. Es gebe noch genug andere Länder.

Was Propaganda und Wahrheit betrifft, muss man auch logisch denken. Warum sollten die Russen diejenigen umbringen, die schon in ihrer Gefangenschaft sind? Die ukrainische Propaganda sagt, die Russen würden sie umbringen, weil jetzt herauskommt, dass die Russen sie gefoltert haben und sie das nicht mehr verdecken können. Von meinen Gesprächen mit Leuten, deren Namen ich nicht nennen kann und die  ukrainische Gefangene in Donezk, Lugansk oder Russland betreuen, weiß ich, dass die Gefangenen über Handys in Verbindung mit ihrer Familie stehen. Wenn dort gefoltert wurde, käme das heraus.

Kriegsgefangene, die ausgetauscht wurden und wieder in der Ukraine zurückgekommen sind, berichten allerdings, dass Gefangene misshandelt oder gefoltert werden.

Wladimir Sergijenko: Ich habe einen Artikel der Deutschen Welle über die Folter gelesen. Ich lade die Reporter gerne ein, mit russischen Journalisten zu sprechen, die über die Folter von Russen in ukrainischer Gefangenschaft berichten. Ich will nicht sagen, dass man Menschen foltern darf, weil es die anderen auch machen.  Wenn die ukrainische Seite sagt, dass prorussische Telegram-Kanäle ein Video verbreiten, in dem ein Gefangener kastriert, ermordet und dann auf einen Baum gehängt wird, dann ist für mich das klar, ich bin ein Mensch und ich verstehe, worum es geht. Man verliert natürlich das menschliche Gesicht.

Die OSZE oder der Europäische Gerichtshof oder Propaganda können jedoch nichts bewirken. Wenn man aber den Krieg stoppt, stoppt man auch die Verbrechen. Wenn man der russischen Seite vorwirft, dass Gefangene in Jelenovka  gefoltert und dann getötet wurden, klingt das für mich unlogisch. Die Russen könnten sie foltern, weil sie in Gefangenschaft sind, und sie könnten die Leichen dann einfach verschwinden lassen.

Naja, zum Teil sind die Gefangenen aus Mariupol ja vom Roten Kreuz registriert worden. Man könnte sie nicht verschwinden lassen.

Wladimir Sergijenko: Teilweise. Die Russen sagen aber, dass die Asow-Kämpfer angefangen haben auszusagen. Man darf nicht vergessen, dass Asow in Russland als terroristische Organisation gilt. Vor Gericht kann man natürlich appellieren. Aber wenn Asow-Kämpfer Aussagen machen und mit russischen Ermittlungsbehörden kooperieren, ist das eine Gefahr für die ukrainische Regierung. Zeugen gibt es allerdings viele. Journalisten, die ich persönlich kenne und denen ich glaube, weil ich erschreckende Videos gesehen habe. Aber wir sprechen schon wieder über Logik.  Die Ukraine sagt, die Russen wollten Folter verbergen. Für mich ist das unlogisch. Die Russen sagen, dass diese Gefangenen Aussagen machten über direkte Befehle. Die Ukraine habe deswegen die Entscheidung getroffen, diese Zeugen zu vernichten.

Aber warum dann ausgerechnet nur die in dem einen Gebäude im Lager, in dem etwa 200 Gefangene waren. Warum nur die und nicht die anderen 2000 auch?

Wladimir Sergijenko: Da kann ich dir nicht sagen. Aber meine Quelle sagt, dass die Familienangehörigen ständigen telefonischen  Kontakt mit den Gefangenen haben.

 Auch mit den Asow-Gefangenen?

Wladimir Sergijenko: Auch mit den Asow-Gefangenen. Ich kenne einen Menschenrechtler in der Ukraine, der bestätigt hat, dass die Familien Kontakt mit den Gefangenen haben. Man kann also erfassen, wer gerade spricht, dann könnte man ihn leicht als Ziel ausmachen. Wieso die einen Gefangenen und nicht die anderen? Weil die einen aussagen und die anderen nicht. Warum wird zwischen Asow-Kämpfern und Soldaten unterschieden? Die Soldaten wurden einberufen, die Asow-Kämpfer sind freiwillig gekommen. Verbrechen werden Asow vorgeworfen, nicht der ukrainischen regulären Armee.

Ich weiß nicht, warum diese und nicht die anderen Gefangenen angegriffen wurden. Ich kann nur sagen, weil sie angefangen haben, mit russischen Behörden zu kooperieren. Wenn die Namen bekannt waren, konnte man sie identifizieren. Eine offizielle Bestätigung, dass die Gefangenen Zugang zu einem Handy haben, habe ich allerdings auch nicht. Ich weiß das nur inoffiziell von meinen Quellen. Meine Version ist, dass es in Russland keine Todesstrafe gibt, aber in Donezk. Wenn es um Verbrechen wie Ermordung, Entführung, Folter geht, dann könnte die Todesstrafe verhängt werden. Deswegen ist es für mich logisch, dass sie noch in Donezk sind.

Ganz wichtig ist auch nach meiner Meinung, dass Asow eine Gruppe von Nationalisten und Neonazis war. Dafür gibt es genug Beweise. Nach der Ideologie dieser Leute geht es um Heimat und Nation, die Ukraine steht über allem. Selenskij hat die Kämpfer in Asovstal beispielsweise mit Befehlen und leeren Versprechungen verarscht, etwa dass er helfen wird, dass sie freikommen, oder dass die Armee ihnen hilft. Die Asow-Nationalisten könnten sich nun an Selenskij rächen, weil er ein Verräter im Sinne des nationalen Interesses ist.

Asow hat wohl immer noch genügend Leute, die auf der ukrainischen Seite kämpfen. Der Gründer von Asow hat kürzlich gesagt, er gehe davon aus, dass die Russen die Gefangenen getötet haben. Offenbar kommt von dieser Seite nicht so viel Kritik. Zumindest nicht öffentlich.

Wladimir Sergijenko: Ich spreche viel mit Ukrainern vor Ort, auch mit solchen, die sich verstecken und nicht zur Armee gehen wollen. Einer hat zu Beginn Schusswesten oder Nachtsichtgeräte von seinem eigenen Geld für die Armee gekauft. Das macht er jetzt nicht mehr. Es gibt überall Fanatiker. Wenn jemand etwas gegen Selenskij in der Ukraine machen kann, dann sind es nur die Nationalisten. Das Spiel zwischen Regierung und den Nationalisten gab es auch schon vorher. Wenn man sie braucht, nutzt man die Nationalisten.

Wenn Selenskij etwas im Sinn der Nationalisten falsch macht, beispielsweise schnelle Regierungsgespräche zwischen Russland und der Ukraine beginnt und bereit ist, russische Forderungen zu akzeptieren, dann könnten sie sagen, dass man ihn exekutieren müsse. Oder Selenskij sagt, es müsse bis zum letzten Ukrainer gekämpft werden, das ist unsere Heimat, aber wenn für die Nationalisten der Krieg verloren ist, dann ist es wieder Verrat. Die Entscheidung darüber, was Verrat ist, liegt bei den Nationalisten. Und wenn sie das Gefühl haben, er habe die Nation und vor allem die Asow-Truppen verraten, dann können sie eine Entscheidung treffen. Das sind Gespräche zwischen den Menschen, die sich verraten fühlen, und denen, die wissen, wie es sich abgespielt hat. Kennen Offiziere Staatsgeheimnisse? Natürlich. Daher könnte die Entscheidung sein, die Gefangenen lieber zu töten. Das ist für mich logischer als die Version, dass die Russen etwas vertuschen wollten.

Der Propagandakrieg ist nicht mehr interessant, interessant ist die Frage nach Gerechtigkeit und dem Recht im Krieg. Es gibt beispielsweise ein Gebiet, das von der ukrainischen Armee verlassen und dann von der russischen Armee eingenommen wurde. In dem Gebiet funktioniert bereits die russische oder prorussische Administration. Wenn eine Macht die Verantwortung für ein Gebiet übernommen hat, ist sie für alles verantwortlich, für die Bereitstellung von Wasser, für Ordnung und Gerechtigkeit usw. Die Ukraine sagt, wer mit den Russen kooperiert, ist ein Feind. Es werden Anschläge auf Autos gemacht, Menschen werden getötet, im Internet wird das von Ukrainern für gut befunden: So etwas passiert mit den Kollaborateuren.

Wenn die Ukraine diese Art von Krieg legalisiert, also Kollaborateure der Russen oder Prorussen zu ermorden, dann ist das ein Fall des Rechts der Ukrainer oder es ist Terrorismus, wie die Russen sagen. Wenn die Ermordung eines Bürgermeisters in einem kleinen Dorf, das niemand kennt, auch vom Sicherheitsrat und der politischen Führung gut geheißen und gedroht wird, dass man das mit jedem Kollaborateur machen wird, dann könnten sie auf dieser Grundlage auch die Ukrainer im Gefangenenlager töten, wenn diese mit Russland kooperiert haben. Wir brauchen von der Ukraine ein Statement über dieses terroristische Vorgehen, wie die Russen sagen, oder über diese Rechtsauslegung.

Früher hätte man gesagt, es sind Partisanen.

 Wladimir Sergijenko: Wir haben diese Diskussion. Mein Kopf ist ganz erschlagen von dieser Diskussion. Was haben die Partisanen im Zweiten Weltkrieg  gemacht? Sie haben hohe Offiziere des Feindes ermordet, sie haben Waffenlieferungen behindert etc. Aber haben sie  beispielsweise in den okkupierten ukrainischen oder russischen Gebiete diejenigen ermordet, die mit dem Feind kooperiert haben? Wer in einer kleinen Stadt oder in einem Dorf Verwaltungsrechte für die Zivilbevölkerung ausgeübt hat, wurde er ermordet?

Es gibt eine logische Erklärung dafür, wenn Partisanen versuchen, die Soldaten oder die Waffen zu vernichten, aber wenn sie ständig Kollaborateure zu töten, dann lautet die Frage an die ukrainische Regierung, ob das beabsichtigt ist. Wenn es eine Entscheidung der Kommandeure oder der Partisanen ist, dann ist es außer Kontrolle geraten und wird irgendwann exportiert werden. Das bedeutet dann, dass Donezk die Entscheidung trifft, dasselbe in den besetzten ukrainischen Gebieten zu machen.

Von der ukrainischen Seite wird Russland vorgeworfen, dass in den besetzten Gebieten auch die Kollaborateure oder die ukrainischen Aktivisten gefangen, gefoltert und getötet werden.

 Wladimir Sergijenko: Ich höre immer, dass Menschen festgenommen werden. Meine Frage ist nicht, ob das gut oder schlecht ist, sondern ob in der Verfassung festgeschrieben ist, dass es in Kriegszeiten das Recht gibt, dies oder jenes zu machen. Oder liegt die Entscheidung nur bei den Geheimdiensten, wer getötet werden soll. Es muss eine Verantwortung im  rechtliche Sinn geben. Wenn es das Gesetz erlaubt, dann ist es erlaubt, wenn die Geheimdienste entscheiden, dass die Partisanen das machen, dann ist es Terrorismus. Das ist auch weltweit von Bedeutung. Wenn morgen die Geheimdienste entscheiden, dass du deine Arbeit im Sinne der fünften Kolonne vom Kreml machst, dann wird in Deutschland zwar noch nicht gemordet, aber die treffen eine Entscheidung und das war es.

Man muss die Emotion herausnehmen und über die Gesetze sprechen. Und niemand wagt es, die Ukrainer, das zu fragen. Ich habe Bilder von verschiedenen Leuten, auch von privaten, über diese kleinen Schmetterlingsminen gesehen, die von der Ukraine stammen und ganze Straßen bedecken. Sie sind aus Kunststoff und können mit Metalldetektoren nicht gefunden werden. Ich habe schon wieder in der Deutschen Welle und bei Reuters Behauptungen vor ein paar Monaten gefunden, dass das Russen machen. Die Experten sagen, sie hätten keine Beweise, es könnte auch Fake sein. Aber es ist eine Sache, wenn man sagt, dass die Russen diese verbotenen Waffen vor ein paar Monaten genutzt haben, doch jetzt hat die ukrainische Seite diese Waffen in Donezk eingesetzt, behauptet aber, es seien die Russen gewesen.

Mir ist das scheißegal. Aber wo ist jemand, der die Ukraine fragt, ob die das machen. Die Russen sagen, sie hätten genügend Beweise darüber, welche Flugkörper die Schmetterlingsminen abgeworfen haben usw. Wenn man russische Journalisten nicht fragen darf, kann man mit Zivilisten in Donezk sprechen, wenn es so ist, dass die russische Propaganda lügt. Aber niemand beschäftigt sich mit dieser Frage und das ärgert mich.

Wie ist das denn, wenn beispielsweise ein Journalist aus Deutschland, der in der Ukraine ist,  nach Donezk gehen will. Darf der das?

 Wladimir Sergijenko: Dieses Spielchen, dass die Ukraine es nicht duldet, wenn jemand über Russland dahin fährt, hilft niemandem. Wenn ein Journalist nach Donezk will, dann kann er sich einfach anmelden. Es gibt Journalisten, die dort arbeiten, aus Frankreich, Deutschland usw.

Aber nicht von den großen Medien.

 Wladimir Sergijenko: Nein, freie Journalisten. Was mich interessiert, wie man systematisch vorgehen kann. Ich rede nicht von Propaganda, die interessiert mich nicht. Aber niemand spricht darüber. Wissen es die deutschen Geheimdienste oder die deutsche Regierung nicht, über was man in Russland spricht? Sie wissen das ganz gut. Aber wieso haben sie keinen Mut, die ukrainische Seite zu fragen. Sie haben auch keinen Mut, das Rote Kreuz hinzuschicken. Sie wollen vermeiden, mit Donezk zu sprechen, aber sie könnten mit den Leuten sprechen, mit der Zivilbevölkerung.

Das ist von Anfang an auch 2014 schon so gewesen. Alle Menschen in Donezk galten ja als Terroristen, das heißt, man darf nicht mit ihnen sprechen, sondern muss militärisch gegen sie vorgehen. Das war ja die Strategie von Anfang an. Deswegen sind Donezk und Lugansk in einer Blase. Wer von dort berichtet,  ist in den westlichen Medien nicht mehr angesehen. Das funktioniert nicht.

 Wladimir Sergijenko: Okay, ich weiß es ganz genau aus Russland. Man sagt, das da sind Neofaschisten und man spreche nicht mit Neofaschisten. Aber wenn wir diese Spielchen mitspielen, dann fliegen die Raketen weiter. Und wenn die Ukrainer sagen, das sind Separatisten und Terroristen, schicken sie jetzt diese fliegenden Minen, so klein und aus Kunststoff sind, dass man sie nicht finden kann. Zudem haben sie die Zeitzündung ausgeschaltet, dass sie in 40 Stunden selbst explodieren.

 

 

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Das Gespräch wurde am Montag, den 8. August, geführt.

Der Publizist und Soziologe Wladimir Wladimirowitsch Sergijenko wurde 1971 im westukrainischen Lwiw geboren. Seit 1991 lebt er in Deutschland. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Anthologien mit Poesie und Erzählungen. In Deutschland ist 2013 sein Buch „Russisch fluchen“ erschienen (Eulenspiegel Verlag). In Russland und im russischsprachigen Europa ist er insbesondere aufgrund seiner Radiosendung „Eurozone“ bekannt, die mehrmals wöchentlich im staatlichen Radio „Vesti FM“ läuft.

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47 Kommentare

  1. Meine Befürchtung ist das wir in Deutschland durch das Akzeptieren und Decken von den Kriegsverbrechen die das Regime um Selensky verübt, die Menschenverachtende Politk auch hier einladen und sie importieren.
    Das wird zum tragen kommen wenn es in Europa zu sozialen Unruhen kommt. Dann werden die Eliten und Presse auch in Europa Verbrechen aller Art decken.
    Die Akzeptanz und Duldung dafür wird jetzt geübt.

  2. Wladimir Sergijenko zur Frage, ob im Gefängnis Jelenovka gefoltert worden sein könnte:
    „Von meinen Gesprächen mit Leuten, deren Namen ich nicht nennen kann und die ukrainische Gefangene in Donezk, Lugansk oder Russland betreuen, weiß ich, dass die Gefangenen über Handys in Verbindung mit ihrer Familie stehen. Wenn dort gefoltert wurde, käme das heraus.“
    „(…) meine Quelle sagt, dass die Familienangehörigen ständigen telefonischen Kontakt mit den Gefangenen haben.“
    „Auch mit den Asow-Gefangenen. Ich kenne einen Menschenrechtler in der Ukraine, der bestätigt hat, dass die Familien Kontakt mit den Gefangenen haben.“
    „Eine offizielle Bestätigung, dass die Gefangenen Zugang zu einem Handy haben, habe ich allerdings auch nicht. Ich weiß das nur inoffiziell von meinen Quellen.“

    Thomas Röper über seinen Besuch im Gefängnis Jelenovka am 9.8.22:
    „Anschließend wurden uns vier Gefangene präsentiert, die bereit waren, unsere Fragen zu beantworten. Das haben sie freiwillig getan, wobei eine ihrer Motivationen darin bestanden haben dürfte, dass sie mit öffentlichen Auftritten ihre Angehörigen wissen lassen können, dass sie am Leben sind und dass es ihnen gut geht. Das ging auf die Antwort auf meine Frage hervor, als ich sie fragte, ob sie Kontakt zu ihren Angehörigen haben. Sie haben das verneint, aber gesagt, dass sie auch schon andere Fernsehinterviews gegeben haben, damit ihre Angehörigen erfahren, dass sie in Ordnung sind.“
    Quelle: Anti-Spiegel, 10.8.22

    1. So what?
      Kann beides stimmen, und Röper ist da direkt über die russische Regierung, es erscheint also logisch, dass zumindest der Schein gewahrt werden muss. Sergijenko hingegen redet mit Menschen, die die Anrufe erhalten, und dort hören in der Regel keine russischen Sicherheitsbehörden zu, und die sind hier relevant, daher kann man das ihm gegenüber dann auch sagen, vor allem, wenn er die Namen nicht preis gibt.

      Aber auch in hiesigen Knästen haben die Leute Handys, warum nicht auch dort? Aber natürlich nicht alle, so das viele wohl nur ausrichten lassen können, soweit das dann möglich ist.

      Hier liegt definitiv kein zwingender Widerspruch vor. Logisch erscheint.
      Manche haben ein Handy, manche haben indirekt zugang zu einem Handy (lassen z.B. ausrichten), und manche haben weder eins, noch Zugang dazu.

      1. Hallo rettcher,
        Sie schreiben: „Sergijenko hingegen redet mit Menschen, die die Anrufe erhalten, und dort hören in der Regel keine russischen Sicherheitsbehörden zu“

        Woher wissen Sie, dass die russischen Sicherheitsbehörden gefangenen Asow-Kämpfern* Handys überlassen und deren Telefonate in die Ukraine „in der Regel“ nicht abhören?

        *Asow ist vom russischen Staat zur Terror-Organisation erklärt worden. Daher handelt es sich nicht um normale Gefängnisinsassen.

        1. Sergienko „redet“ (und ich vermute, dass viel von diesem „Reden“ über verschlüsselte Messenger stattfindet) in der Ukraine und in Donezk und Russland ausserhalb der Gefängnisse, die Kontakt zu Gefangenen und deren Angehörigen haben.

          Natürlich werden Gespräche von Gefangenen abgehört, insofern sind deren Aussagen, sie würden gut behandelt und nicht misshandelt, natürlich nicht beweisend. Aber allein die Tatsache solcher Kontakte ist ein starkes Indiz gegen Folter und systematische Misshandlung.

          Ich habe aber den Eindruck, dass Du etwas in einem geschlossenen Weltbild argumentierst. Dass es starke Gründe für die „russische“ Version gibt, scheint für Dich nur ein „Beweis“ für die Propaganda der „Russen“ und „Prorussen“.

          1. Hallo aquadraht,

            woher wissen Sie „die Tatsache solcher Kontakte“?

            Zu „Ich habe aber den Eindruck, dass Du etwas in einem geschlossenen Weltbild argumentierst. Dass es starke Gründe für die „russische“ Version gibt, scheint für Dich nur ein „Beweis“ für die Propaganda der „Russen“ und „Prorussen“.“:

            Mir scheint die Version am plausibelsten, wonach die russische Militärverwaltung nicht so fahrlässig handelt, die gerade erst gefangenen Asow-Kämpfer unkontrolliert mit eigenen Handys in die Ukraine telefonieren zu lassen.
            Welche „starken Gründe“ haben Sie, anzunehmen, dass die russische Militärverwaltung so unglaublich blöd sein müsse?

            Wie gesagt, glaube ich NICHT, dass die russische Militärverwaltung so blöd sei, und bin damit mehr „pro-russisch“ als Sie, nicht wahr?
            Wenn sie mir deshalb ein „geschlossenes Weltbild“ zuschreiben, kann ich damit leben.
            Auf Telepolis bekam ich regelmäßig weitaus heftigere Zuschreibungen („Putin-Troll“ und Schlimmeres).

            Es ist interessant, dass Sie mich auf der Gegenseite vermuten, nur weil ich auf einen Widerspruch hinweise und dazu als Quelle einen dezidiert „pro-russischen“ Blogger angegeben habe.

            1. Ich finde, Du schmeisst hier einiges durcheinander. Um folgende Fragen geht es:
              1 – Werden die Gefangenen, Kriegsgefangene und/oder Untersuchungshäftlinge, gefoltert?
              2 – Können Gefangene, Kriegsgefangene und/oder Untersuchungshäftlinge, mit Verwandten telefonieren?
              2a – Können sie dies unkontrolliert?

              1 kann ich zwar nicht widerlegen, halte die Annahme aber für unplausibel.
              2 Laut Herrn Sergienko und seinen Gewährsleuten ja.
              2a Eher nein. Auch Gefängnisbesuche erfolgen ja kontrolliert. Ganz sicher ist das aber nicht, denn die Verantwortung für die Untersuchungshäftlinge liegt bei der Justizverwaltung der DVR, nicht „der russischen Militärverwaltung“. Es ist gut möglich, dass nicht jedes Wort kontrolliert oder protokolliert wird. Das hat auch nichts mit Blödheit zu tun.

              Im Übrigen ist Dein Feindbild inadäquat. Ich sehe, dass Du Dich als „contrarian“ empfindest und daher bei der geringsten Kritik empfindlich reagierst, wenn nicht ausrastest. Du solltest gelassener werden. Deine Auffassung wird respektiert, Kritik ist ein Teil davon. Du hast es nicht nötig, ständig gestreichelt zu werden.

              Widersprüche zwischen Darstellungen und Wahrnehmungen von Herrn Röper, Herrn Sergienko, oder auch etwa Ulrich Heyden oder Andrej Hunko sind nichts, was einen von denen zum Lügner stempelt.

              1. @aquadraht
                Es ging nur um eine Frage:
                Hatten die Gefangenen, die am 29.7. durch einen gezielten Anschlag im Gefängnis Jelenovka ums Leben kamen, bis dahin per Handy „ständigen telefonischen Kontakt“ mit ihren Familien gehabt?
                Herr Sergijenko behauptet wörtlich, die Getöteten hätten bis dahin STÄNDIGEN telefonischen Kontakt mit ihren Familien gehabt, um mit dieser Behauptung zu begründen, dass sie gar nicht gefoltert worden sein könnten.

                Dem hatte ich kommentarlos ein Zitat aus dem Bericht von Thomas Röper über seinen Besuch im Gefängnis Jelenovka gegenübergestellt.

                Damit habe ich kein „Feindbild“ geäußert und auch niemanden „zum Lügner gestempelt“, wie Sie mir unterstellen.
                Stattdessen vermute ich, dass Herr Sergijenko Erfahrungen, die seine Informanten mit dem Telefonzugang verschiedener Gefangener in anderen Gefängnissen in der Ukraine und Russland gemacht haben, einfach auf die Situation der getöteten Asow-Elitekämpfer im Gefängnis Jelenovka übertragen hat, um seine steile These zu begründen, sie könnten gar nicht gefoltert worden sein.

                1. Hmm also selbst wenn wir annehmen, dass zwischen den Gefangenen und ihren Angehörigen habe es tatsächlich ständige telefonische Kontakte gegeben, folgt daraus alleine nicht, dass die Anschuldigungen über Folterungen falsch seien.

                  Auch folgt daraus nicht die Klarheit über die Frage ob die russische Seite davon etwas wusste. Ich habe mal eine russische Doku im russischen Fernsehen gesehen über das berühmte russische Hochsicherheitsgefängnis Kresty. Die haben dort ein großes Problem. Dort darf keiner ein Handy haben und überhaupt keinen Kontakt zur Außenwelt außer Verwandtenbesuche. Jedoch sind die Insassen trotzdem bestens versorgt und vernetzt und haben nicht nur Zugang zu Handies auch zum Internet. Die lassen sich die Handies, Router, Freisprechalagen und Alles was sie brauchen ins Gefängnis von korrupten oder erpressten Mitarbeitern des Gefängisses reinschmuggeln. In der Doku ging es um eine Razia im Gefängnis, bei welcher Handies von Spezialisten gesucht wurden. Und das ist wirklich erstaunlich was die sich Alles einfallen lassen um das ganze Zeug zu verstecken. Sie haben etwa ein Tunnelsystem in den Wänden, durch welches sie durch spezielle Seilzüge Pakete mit Handies und anderem Kram von Zelle zur Zelle reichen können. So suchen solche Razien oft vergeblich, weil die Insassen alles einsammeln und per Flaschenzug dahin reichen, wo bereits gesucht wurde. Die benutzen es nicht einfach nur für Verwandtenanrufe. Sie gehen damit auch ins Internet. Und führen ihre kriminellen Geschäfte „remote“, quasi wie im Homeoffice weiter. Und das ist nicht nur im Hochsicherheitstrakt Kresty so, das ist im ganzen Land in Gefängnissen weit verbreitet, und die Behörden obwohl sie es bekämpfen, können oft nichts machen. Die sind einfach oft schlauer.
                  Es wäre nicht abwägig zu denken, dass auch die Gefangenen Asow-Kämpfer Zugang zu Mobiltelefonen haben könnten, ohne dass dies die russische Seite zugelassen hätte, oder davon etwas wusste.

                  1. So ist die Situation in deutschen Knästen auch. Und Yelenovka war schon vor dem jetzigen Krieg ein Gefängnis. Dazu kommt noch „Socializing“. Ich habe ein paar Vollzugsbeamte kennengelernt, das sind halt auch nur Menschen, und wenn denen einer in den Ohren liegt wegen der kranken Tochter, leihen die auch mal das Handy. Wenn dann rauskommt, dass der Hund ein krummes Ding verabredet hat, gibt es einen Einlauf. Rausgeschmissen wird dafür keiner, der nicht Geld genommen hat. Selbst das wird mitunter vertuscht.

                    Aber ich denke, das mit den „ständigen Kontakten“ ist ein Überinterpretation. Ich denke, Herr Sergienko meinte „regelmässige Kontakte“, das kann auch ein beaufsichtigter Anruf oder Social Media Kontakt in der Woche sein. Ausserdem ist es natürlich alles Mutmassung und Hörensagen. Und den Vorwurf von Folterungen widerlegt das nicht, so wenig wie der erwiesen oder auch nur plausibel ist.

                    1. So ist es. Und selbst wenn man annimmt, dass es Folter gegeben habe, folgt daraus auch nicht, dass die Version der Ukraine stimmt und die Gefangenen getötet worden seien um etwas zu verschleiern.

        2. Es wäre fahrlässig, Terroristen (aus Sicht der russischen oder seperatistischen Behörden) Kommunikationsmittel zu überlassen, gleichzeitig düfte es fast unmöglich sein, mit angemessenem Aufwand die Existenz solcher komplett zu verhindern.

          Röper redet mit Menschen im Gefängnis, vermutlich unter Aufsicht der dortigen Beörden, alles andere würde mich, egal wo, wundern.

          Sergijenko hingegen redet mit den Menschen auf der anderen Seite dieser Kommunikationskanäle, und kann diesen Anonymität zusichern.
          Daraus ergibt sich, dass beide mit unterschiedlichen Gruppen reden, und es liegt nahe, dass die, die einen Kommunikationsweg nach draußen haben, nicht unbedingt die sind, die sich dann einen alternativen Weg über Röper suchen, oder? Niemand hier redet über die Gesamtheit der Asow-Gefangenen, sondern beide Seiten reden über ein Subset dieser Gruppe, und es erscheint naheliegend, dass das eben nicht die selben sind.
          Zudem haben die, die mit Röper reden 2 Motivationen sich in eine bestimmte Richtung zu äußern.
          Sie wollen sich selbst „gut“ dastellen, und dabei weder die Russen/Seperatisten, noch die ukrainische Führung verärgern, erstere entscheiden jetzt über ihr Schicksal, letztere vermutlich später.

          Die Menschen, die unter zusicherung der Anonymität mit Sergijenko reden, können freier reden, aber auch freier lügen. Und niemand sagt, dass die Leute, mit denen die Kontakte von Sergijenko reden, die selben sind, die mit Röper reden. Daher können beide Versionen, auf ein jeweiliges Subset, zutreffen. Sie widersprechen sich nur, wenn man Sergijenko so liest, dass jeder Gefangene ein Handy, oder Zugang zu einem solchen, hat, und Röper so, dass das, was er schreibt, für alle Gefangenen gilt.
          Das sagt aber weder der eine, noch der Andere.

          1. @rettcher
            Es geht nicht um „unterschiedliche Gruppen“, sondern Herrn Sergijenkos These betrifft genau eine Gruppe: Die Gefangenen, die mit dem gezielten Anschlag am 29.7. umgebracht wurden und über die Herr Sergijenko behauptet, sie könnten vorher nicht gefoltert worden sein, weil sie per Handy „ständigen telefonischen Kontakt“ mit ihren Familien gehabt hätten.

            Laut der russischen Seite ging es um hohe Asow-Offiziere, die u.a. Nachweise über Befehle (z.B. zu Kriegsverbrechen) direkt von Kiew und/oder NATO-„Fachkräften“ hätten preisgeben können, was ein starkes Motiv für Kiew wäre, sie ad hoc zu töten.
            Demzufolge wäre es verwunderlich, wenn das russische Gefängnis derart wichtigen Informationsträgern, die zudem schwere Kriegsverbrechen begangen haben können, STÄNDIGEN mündlichen Kontakt per Handy in die Ukraine gewährt oder irgendwie inoffiziell ermöglicht hätte.

            Herr Sergijenko beruft sich bei seiner Behauptung auf „Leute (…), die ukrainische Gefangene in Donezk, Lugansk oder Russland betreuen“ und „einen Menschenrechtler in der Ukraine“.
            Was können diese Leute denn überhaupt über die mündlichen Kommunikationsmöglichkeiten der Asow-Elitekämpfer im Gefängnis Jelenovka wissen?

            Aufgrund der medialen Brandmarkung, alles, was gegen Kiew und für die russische Sichtweise sprechen könnte, sei „russische FakeNews“, möchte ich dringend davor warnen, dieser Diffamierung auch noch Futter zu bieten, indem man seltsame Tatsachenbehauptungen ohne klaren Nachweis aufstellt.

            1. Das ist natürlich auch nur Sergijenkos persönliche Meinung was die Motivation der Ukraine angeht: „Zum schweigen bringen“.

              Gewiss, plausibel, zu mindestens auf den ersten Blick, aber es gibt auch andere plausible Erklärungen, welche in Russland auch in Betracht gezogen werden. Es gibt da unterschiedliche Meinungen und einen öffentlichen Diskurs.

              Eine andere Theorie, die ich auch gehört habe:
              In der Tat gab es in den Tagen vor dem Anschlag viele Meldungen in russischen Medien, dass die Gefangenen Asow Kämpfer enttäuscht von ihrer Regierung seien, da sie nichts für ihre Freilassung unternehme, und daher angefangen hätten „zu singen“. Es wurden auch Videos von Gefangenen gezeigt wo sie brisante Aussagen machen. Auf mich persönlich jedenfalls wirkten diese Videos nicht gestellt. Und dann war da dieser Anschlag und natürlich drängt sich das auf, dass es hier darum gehe sie zum schweigen zu bringen.

              Aber, dafür wäre es doch eher schon zu spät. Denn das brisanteste durften sie ohnehin bereits ausgepackt haben und die russischen Ermittlungsbehörden haben es sicherlich Alles sorgfältig dokumentiert. Daher halte ich eine Andere mögliche Erklärung für plausibler.

              Theorie:
              Es war ein Excempell. Eine öffentliche Exekution eigener Soldaten in Gefangenschaft zwecks Einschüchterung der eigenen bereits demoralisierten Verbände an der Front. Ein Terroranschlag im wahrsten Sinne des Wortes, gerichtet gegen eigene Soldaten die sich in letzter Zeit in großen und immer größer werdenden Mengen ergaben oder desertierten.

              Egal wie man es dreht, der Terror wirkt und trifft die Zielgruppe.
              Sie beschuldigen also Russland es getan zu haben, warum auch immer.
              Die Message an die Zielgruppe lautet: Seht her, wenn ihr euch ergebt, werden die Russen euch genauso töten.
              Aber selbst wenn die Anschuldigung durchschaut wird, und der Zielgruppe bewusst wird, dass es sich um eine Exekution der eigenen Soldaten handelte, auch hier lautet die Message: Seht her, wenn ihr euch ergebt, werden wir euch töten und es den Russen in die Schuhe schieben.

              Egal wie man es dreht es funktioniert. Grundlagen der psychologischen Kriegsführung.

              1. „Eine öffentliche Exekution eigener Soldaten in Gefangenschaft“

                Das denke ich auch. Die Leute haben während ihres Aufenthalts in Azovstal immer wieder nach Unterstützung durch Truppen verlangt, und die Regierung dachte überhaupt nicht daran. Für die waren sie als „Helden“, die die Stellung hielten viel wertvoller. Kiew hat sich regelrecht verhaßt gemacht bei denen und hatte mehr als einen Grund, sie loswerden zu wollen.

  3. An dieser Stelle möchte ich auf den Film hinweisen,
    https://www.imdb.com/title/tt5448338/
    „Plan A“!
    Partisanenkrieg nach WWII.
    Die Frage nach der Gerechtigkeit, obliegt altruistisch dem Sieger. Hier sollte man nach auch den Rest der Welt mit einbeziehen, denn die folgen aus einer Auseinandersetzung betrifft auch die Peripherie.

    1. Die „Partisanen“ nach WK II in der Ukraine, den baltischen Gebieten und auch in den Karpaten waren überwiegend Versprengte der Hiwi, die fast ausschließlich an den Vernichtungsaktionen der Deutschen beteiligt waren. Sie trieben, jetzt unterstützt durch USA und GB, ihr Unwesen bis Anfang der 60er Jahre. Da von Partisanen zu sprechen ist recht euphemistisch, sie hatten keinen Ausweg, da Vergeltung drohte.

      1. Herr OberstMeyer, Sie haben auch die Artikel von Herr Kompka auf TP veröffentlicht, gelesen?
        OK zurück zum Film, dieser wird ja als „historisch / fiktive “ Abhandlung ‚dargestellt‘!
        Warum?
        Warum leugnen „EU Präentanten“ unter EID die „“GESCHICHTE““?
        Schauns Herr OberstMeyer, ich bin nicht gegen ihre Darstellung, sondern ich bemühe mich in diesem Lügenskonstrukt einen ‚klaren Gedanken‘ zu bewahren… ,ob dieser zutrifft steht wo?

  4. Die Schmetterlingsminen aus Plastik, die auf Donetzk herunterregnen – verboten, weil es sich um heimtückische Waffen handelt, die hauptsächlich Zivilisten, Kinder, Nutz- und Haustiere verletzen oder töten. Die Angriffe auf das russisch kontrollierte AKW mit britischen Raketen – nicht explizit verboten, vermutlich weil sich das niemand vorstellen konnte. Man kann sich natürlich dumm stellen, man wisse nicht welche Seite… Ein AKW militärisch anzugreifen ist ein derartiges No go, dass die Westler es nicht zugeben können. Für die ukrainische Regierung gibts keine Grenzen. Wenn die Russsen die Leitungen in die Ukraine kappen und die Reaktoren ans russische Netz anschliessen, gibts keinen Grund mehr für Zurückhaltung…

    Empörung darüber, wenigstens in kritischen Kreisen, wie hier? Fehlanzeige. Stattdessen weiteres Spekulieren über die Sache mit den getöteten Gefangenen. Auch dort spricht cui bono für eine ukrainische Täterschaft, ganz wie es Sergijenko darstellt. Aber ohne Ortstermin mit einschlägigen Spezialisten kann man nichts Schlüssiges sagen. Die Spekuliererei ist sinnlos, zudem der Drops bereits gelutscht, während die Katastrophe im AKW noch nicht geschehen ist und also noch Zeit wäre Druck aufzubauen, um zu erreichen, dass die unterstützenden Westler von mir aus hinter den Kulissen ihren Proxys klar machen, dass solches Verhalten wirklich nicht erwünscht ist.

    1. Hi Pnyx,

      das die USA in ihren Kriegen keine moralischen und völkerrechtlichen Schranken kennen und beachten muß (weil USA nicht straffähig als Atommacht ist), ist erzwungenes und dadurch geduldetes Grundwissen. Das die USA wieder eine kriegsbedingte Atomkatastrophe nach Hiroshima und Nagasaki forcieren, ist schwer auszuhalten. Deshalb vermisse ich auch den Aufschrei in Europa. Ich kann mich noch an die atomare Katastrophe 1986 in Tschernobyl erinnern und den Aufschrei in Ost! (Christa Wolf hat den lesenwerten Roman „Störfall“) und West! Doch dieser war auf menschliches Versagen zurückzuführen. Wenn aber eine Katastrophe im Kernkraftwerks Saporoschje stattfinden sollte, läge das menschliche Versagen in Kiew, Washington, Berlin und Brüssel. Das ist eine ganz andere Dimension. Die zu beschreiben fehlen mir die Worte!
      (Man stelle sich mal den Aufruhr in der Welt vor, wenn der Irak die zwei nukleare Forschungszentren „Soreq Nuclear Research Center“ und „Nuclear Research Center Negev“ (NRCN) bei Dimona mit Raketen angreift. Der Aufschrei wäre übrigens berechtigt!)

      Das sich die Staaten in der EU und Deutschland dieser militaristischen Form der Außenpolitik jetzt anschließen, bei gleichzeitigen schleifen aller moralischer Grenzen. Was der Feind macht ist Böse – ALLES wird akteptiert und für gut befunden, was mein Verbündeter macht. Selbst Völkerrechtsbrüche werden verschwiegen, toleriert und selbst gelobt. Dabei kann man gar nicht weit genug denken, wie der Beschuß des AKW´s beweist und NULL Widerspruch im politischen Deutschland (bei der Tradition in der Kernkraftgegnerschaft!) und im EU-Brüssel.

      Ein MANN wie Schröder hat sich noch geweigert (zum mindestens zum Teil) an Kriege in Irak und Lybyen teilzunehmen. Bei FRAUEN wie Merkel und von der Leyen wurde überall mitgemacht. Heutige FRAUEN wie Baebock, Lambrecht, Strack-Zimmermann, Fraeser und die Einführung der „feministischen Außenpolitik“ kennen keine verbalenen, politischen Schranken sowie Exporteinschränkung von Rüstungsgütern. Die neue Generation FRAUEN handeln nach dem Motto: „Was dem Feind schadet ist gut, gerechtfertigt und moralisch vertretbar!“ Dabei wird auch keine Rücksicht auf schwere Schäden und Verwerfungen im eigenen Land genommen. Bei den Bezügen und Vergütungen ist es persönlich auch nicht spürbar!
      Lebe ich hier in meiner MACHO-BLASE?
      Dann sagt es mir bitte.
      Oder ist das, was ich gefühlt beobachtet habe, richtig?
      Wenn das richtig ist, liegt es an der neuen Generation FRAUEN, sozialisiert in einem Staat der als Sieger der Geschichte hervor ging und Frauen öffentlich besonders protegierte (im gelebten Alltag natürlich nicht) oder hat es andere gesellschaftliche, bildungpolitische Aspekte?
      Oder läßt sich über FRAUEN Krieg an die Bevölkerung nur besser verkaufen?

      1. Guten Morgen, Mengel,

        das Verhalten der erwähnten weiblichen Exemplare der Akteure lässt sich meiner Ansicht nach nicht am Geschlechtsmerkmal „weiblich“ festmachen. Auch nicht an der Generationsgruppe der Merkel (*1954), von der Leyen (*1958) und Strack-Zimmermann (*1958), der mittelalten, wie Lambrecht (*1965) bzw. Faeser (*1970) oder Baerbock (*1980).

        Meiner Beobachtung nach haben alle die erwähnten Frauen das Prinzip verinnerlicht, zu allererst zu fragen: „What’s in it for me?“ (WIIFM) Ein (leider) auch unter Männern weit verbreitetes Vorgehensmuster. Die Stärke der genannten FRAUEN liegt darin, dieses Prinzip erkannt zu haben und konsequent für sich zu nutzen. Wenn ich von „Stärke“ spreche, ist das allerdings nicht als positive Wertung zu verstehen!

        Es kommt ihnen zugute, dass die Kunstwelt „Politik“, in der sie agieren, ebenfalls diesem Prinzip frönt. Dass vorwiegend MÄNNER den Politzirkus in Parteien/Fraktionen, Landtagen und dem Bundestag und auf internationaler Ebene dominieren, hat nichts mit deren Geschlechtsmerkmal zu tun, sondern mit dem allen Akteuren und -Innen gemeinsamen Verhaltensprinzip – WIIFM.

        Erschreckend finde ich (1) bei den älteren Akteurinnen (, die es qua der von ihnen seinerzeit besuchten Bildungseinrichtungen besser wissen müssten,), dass den individuellen Interessen übergeordnete Rechts- oder Sozialkonzepte, wie das der Verhältnismäßigkeit (um nur EIN Beispiel zu nennen), zugunsten von solcherart individuellen Interessen ignoriert werden. Ohne dass es deswegen einen Aufschrei gibt. Anscheinend ist die Dominanz des „What’s in it for me?“ inzwischen schon sehr weit in das Denken von MÄNNERN und FRAUEN eingedrungen, sozusagen „SELBSTverständlich“ geworden und wird auch für AmtsträgerInnen hingenommen.

        Sehr befremdlich ist für mich (2), die zusätzlich zum selbstischen Verhalten wahrzunehmende intellektuelle, kulturelle und soziale Armseligkeit der Vertreterinnen der jüngeren Gruppe, die indirekt proportional ist zum Geburtsjahr (, wobei ich den Fall Lambrecht diesbezüglich als Ausreißer werte).
        Qua Geburt gehöre ich selbst zur älteren Gruppe und bin von weiblichem Geschlecht. Meine politisches Erwachsenwerden begann mit einer als Aufbruch empfundenen Phase, die mit der Regierungszeit von Willy Brandt endete, der unschönen Erfahrung eines sehr transatlantisch ausgerichteten SPD-Kanzlers Schmidt, was allerdings nur ein Wetterleuchten war gegen die 16 Jahre politischer und sozialer Agonie unter Kohl. Der dritte SPD-Kanzler ist nicht der Rede wert, verstärkte allerdings das Gefühl des weiteren Absturzes (in) dieser Gesellschaft.

        Seit dem 22.11.2005 lässt mich verzweifeln, dass und wie „grandios“ die weiblichen Vertreterinnen, allen voran FRAU Merkel oder „Röschen“ Albrecht alias vdL, die Chance vertan haben zu demonstrieren, dass „Frau sein“ in der Politik anders und effektiver für die gesamte Gesellschaft hätte sein können. Ich führe es vor allem darauf zurück, dass der Mehrzahl der Frauen dieses spezielle WIIFM-Gen fehlt.

        Was – LEIDER – dazu führt, dass diese Mehrheit nicht lautstark äußert und dafür kämpft, was über eigene, individuelle Interessen hinaus, notwendig, richtig und wichtig wäre.

      2. Es fällt auf, weil der sichtbare Anteil Frauen am politischen Prozess bisher noch geringer war als bisher. Das ist aber eine qualitative keine quantitative Sache.

        Es ist nur eine Frage der Gewöhnung. Und warum sollte Politik von Frauen gemacht, besser sein als die von Nicht-Frauen?

        Dass dieser Umstand als PR-Teil bewusst genutzt wird – also die GRÜNEN-Idee von Gleichheit ausgerechnet jetzt missbraucht wird, ist eine reine Kaufmannsdenke.

        Das ist dasselbe wie die Masse von LGBQT-Geschichten im Entertainment seit einigen Jahren. Man könnte den Eidnruck haben, plötzlich sei die ganze Welt queer (was wiederum eine witzige Vorstellung ist) aber im Ernst, auch hier geht es nur ums Verkaufen. Es ist eine Mode. siehe die FDP die ihre queere Wählerschaft entdeckte. NochVor 40 Jahren jene Partei, wo sich gerne Ex-Nazis verbargen.

        re: Baerbock, was mich interessieren würde, ist die genaue Laufbahn, die sie zwischen EU-Büropraktikum gemacht hat und Mitglied des GRÜNEN Fürhungspersonals. Und vor allem alle JENE FRAUEN, die mit ihr konkurrierten und heute aber nicht im TV zu sehen sind. Denn es gibt ja in den Parteikadern aller Parteien gewaltige Konkurrenzkämpfe, die in den Medien nicht wirklich abgebildet werden, denn dann sänke die Wahlbeteiligung auf 20%.

        Der Ehrgeiz kennt keine Grenzen. Ich vermute einfach, dass sie die stärksten Ellenbogen besaß und am wenigstens sich Ideen verpflichtet fühlte, die das Wohl aller ins Zentrum stellen, auf Kosten der eigenen Karriere.

        Ein Idealismus der GRÜNEN, der ja auch immer benutzt wurde, um die Masse in der Partei an der Nase herumzführen, damit die wenige „Raffinierten“ nach oben gelangen konnten.

        Das Kapital kennt keine Geschlechterunterschiede. Das ist die große Achillesferse der *-Bewegung linker Provenienz.

      3. Es fällt auf, weil der sichtbare Anteil Frauen am politischen Prozess bisher noch geringer war als bisher.

        Es ist nur eine Frage der Gewöhnung. Irgendwann wird es Ihnen nicht mehr auffallen.

        Und warum sollte Politik von Frauen gemacht, besser sein als die von Nicht-Frauen?

        Dass dieser Umstand als PR-Teil bewusst genutzt wird – also die GRÜNEN-Idee von Gleichheit ausgerechnet jetzt missbraucht wird, ist eine reine Kaufmannsdenke.

        Das ist dasselbe wie die Masse von LGBQT-Geschichten im Entertainment seit einigen Jahren. Man könnte den Eindruck haben, plötzlich sei die ganze Welt queer (was wiederum eine witzige Vorstellung ist) aber im Ernst, auch hier geht es nur ums Verkaufen. Es ist eine Mode. Siehe die FDP die ihre queere Wählerschaft entdeckte. Noch vor 40 Jahren jene Partei, wo sich gerne Ex-Nazis tummelten.

        re: Baerbock, was mich interessieren würde, ist die genaue Laufbahn, die sie zwischen EU-Büropraktikum gemacht hat und Mitgliedschaft im GRÜNEN Führungspersonal. Und vor allem alle JENE FRAUEN, die mit ihr konkurrierten und heute aber nicht im TV zu sehen sind. Warum sehen wir DIE nicht?

        Denn es gibt ja in den Parteikadern aller Parteien gewaltige Konkurrenzkämpfe, die in den Medien nicht abgebildet werden, denn dann sänke die Wahlbeteiligung auf 0%, weil es so abscheulich ist.

        Der Ehrgeiz kennt keine Grenzen. Ich vermute einfach, dass sie die stärksten Ellenbogen besaß und am wenigstens sich Ideen verpflichtet fühlte, die das Wohl aller ins Zentrum stellen, auf Kosten der eigenen Karriere. Eine 50% Prozent-Klausel half ihr dann ggf. dabei. („die egoistischste unter euch werfe den ersten Stein.“)

        Die brutalste EU-Politik gegenüber anderen Mitgliedern (Bankenkrise/ Griechenland) geschah bekanntlich auch unter Merkel. Wäre aber unter Schröder oder Kohl ggf. genauso denkbar gewesen.

        Der (Geschlechter-)Idealismus der GRÜNEN dient schlechterdings auch dazu, die Masse in der Partei an der Nase herumzuführen, damit die wenigen „Raffinierten“ nach oben gelangen können.

        Das Kapital kennt keine Geschlechterunterschiede. Das ist die große Achillesferse der *-Bewegung linker Provenienz.

      4. „Ein MANN wie Schröder hat sich noch geweigert (zum mindestens zum Teil) an Kriege in Irak und Lybyen teilzunehmen.“

        MÄNNER wie Fischer und Scharping haben den Serbienkrieg propagandistisch ermöglicht und Schröder hat ihn mitgemacht. Männer wie Scholz und Macron und viele andere haben die Eskalation in der Ukraine nicht verhindert und es nicht mal ernsthaft versucht.

        Aber was die Frauen betrifft, ich würde gerne die südafrikanische Aussenministerin gegen unsere unseriöse Politikdarstellerin Baerbock eintauschen.

    2. In der Ukraine hat man längst jedes Maß verloren. Der Hass ist grenzenlos und es gibt wenig, was ich den Ukrainern nicht zutraue. Daher spende ich Geld nach Moldavien, aber ganz sicher nicht für die Ukraine. Es passt mir schon nicht, dass meine Steuergelder für diesen Krieg verwendet werden. Welchen Nutzen zieht Europa eigentlich daraus, die Ukraine in die EU zu holen? Der Nutzen liegt wohl eher im Hegemonialstreben der Angloamerikaner und dem Schutz ihrer Investitionen sowie der Hoffnung, einen neuen Jelzin in Russland zu installieren, der ihnen die Märkte öffnet.
      Die Ukrainer werden alles tun, um uns in diesen Kriege hineinzuziehen, zum Beispiel das Atomkraftwerk zu bombardieren. Zu sagen haben dort die National(sozial)isten. Ich will keinen Selenskyi mehr auf dem Bildschirm sehen, ich will nicht, dass er in „unserem“ Parlament spricht und weitere Forderungen stellt für ein Land, das pleite ist und das geldverschlingende Loch wird immer größer. Ich will kein Visaverbot für Russen. Dieser Krieg muss endlich durch Verhandlungen beendet werden. Ich fürchte nur, gewisse Kräfte in der Ukraine werden niemals Ruhe geben.

      1. Mein Verlangen, den frechen, widerlichen Nazilenski zu sehen, war überhaupt nie vorhanden, ganz ehrlich. Ich könnte meine Meinung aber ändern, sofern der reckenhafte Wikingerjüngling, sein „Styling“ und „outfit“ beträchtlich ändert: Der 3Tages-Bart muss weg, die Frisur gehört geändert – und der Obelippen bart nur mittig, auf zwei Finger Breite. „Heute sprich der Führer im Bundestag,….“

  5. Danke Herr Rötzer für das Interview! Guter Job!

    Auch die persönlichen Antworten von Wladimir Sergijenko wirken sehr ehrlich auf mich.

    „Man muss die Emotion herausnehmen und über die Gesetze sprechen. Und niemand wagt es, die Ukrainer, das zu fragen.“
    Das ist genau die Frage von Thomas Moser und dann die breite Diskussion im Forum, wei demokratisch sind die Entscheidungen. Halten Sie sich an die Gesetze? Denn wenn das nicht mehr passiert, sind wir in einer quasifaschistischen Phase.

    Herr Rötzer, gerne würde ich zu einem späteren Zeitpunkt ein weiteres Interview mit Wladimir Sergijenko mir anhören/ durchlesen!

    „…wenn sie (Partisanen)ständig Kollaborateure zu töten, dann lautet die Frage an die ukrainische Regierung, ob das beabsichtigt ist. …“
    Wenn die Partisanen von der ukrainischen Regierung die Aufgabe/ Befehl bekommen haben, die Menschen zu töten, welche mit Russen in den besetzten Gebieten zusammen arbeiten (Kollabarateure), welche sich aber auch um die Organisation der zivile Infrastuktur während der Besatzungszeit , entstehen bei mir folgende fragen.
    In wie weit gibt es in der Ukraine ein Gesetz, was von der RADA beschlossen wurde, dass es erlaubt, Menschen die mit Russland zusammen arbeiten ohne Gerichtsbeschluss zu töten? Das ist wie der amerikanische Drohnenmord…. Rechtslage dazu ist bekannt
    Laut Völkerrecht ist es im Krieg erlaubt, gegen militärische Einrichtungen des Gegners vorzugehen. Ausdrücklich geschützt sind Zivilisten und zivile Einrichtungen. Wenn es diesen Befehl von Sel. an die „Partisanen“ gibt, wäre es völkerrechtswidrig und die Partisanen machen sich neben Sel. auch strafbar.
    Sollte der Angriff auf den Militärflugplatz Krim von Partisanen ausgeführt worden sein, wäre dies vom Gesetz her legitim.

    Bei den Schmetterlingsminen gilt es noch einen Aspekt zu beachten. Die Ukraine als Nationalstaat hat die UN-Vereinbarung zum Verbot und der Nichtanwendung von Minen unterschrieben (die USA und RF nicht), damit brechen sie Völkerrecht.

  6. Verstehe ich das richtig?

    – die ukrainische Seite hat bei den Verhandlungen zur Kapitulation darauf bestanden, daß die
    Gefangenen an einem ganz bestimmten Ort untergebracht werden; daran hat sich die andere Seite
    gehalten
    – die Gefangenen verfügen über Handys, mit denen sie Kontakt mit ihren Angehörigen halten
    – dadurch ist die ukrainische Seite genau über den Aufenhaltsort der Betreffenden und den Inhalt der
    Gespräche informiert
    – es ist bekannt, daß einige der Gefangenen Informationen weitergeben, die für die ukrainische Seite
    unangenehm sind bzw. gefährlich werden können
    – es ist bekannt, wie von ukrainischer Seite mit „Kollaborateuren“ umgegangen wird
    – es kann erwartet werden, daß auch andere Gefangene Informationen weitergeben

    Sollte das alles zutreffen, hätte ich da nicht nur an die ukrainische Seite ein paar Fragen.

    1. Hallo venice12,
      weiter oben in diesem Forum hatte ich ein Zitat von Thomas Röper zu seinem Besuch im Gefängnis Jelenovka am 9.8. gepostet, wonach dort gefangene Asow-Kämpfer sagten, sie hätten keine Handys zur Verfügung und keinen Kontakt zu ihren Familien, sodass sie Gelegenheiten wie Interviews mit Journalisten nutzen, um ihre Familien wissen zu lassen, dass sie noch leben und gesund sind.

      Da der russische Staat Asow ja nicht ohne Grund zur Terror-Organisation erklärt hat, wäre es höchst verwunderlich, wenn er die gerade erst gefangen genommenen Asow-Kämpfer unkontrolliert in die Ukraine telefonieren lassen würde.

      Traurig, dass hier außer Ihnen niemandem mehr ein so offensichtlicher Widerspruch auffällt und auf meinen absichtlich neutral gehaltenen Hinweis auf diesen Widerspruch eine Antwort kam, die ich lieber nicht kommentieren möchte.

      Tschüss mit lieben Grüßen von serendipity

      1. Du schreibst:
        „Traurig, dass hier außer Ihnen niemandem mehr ein so offensichtlicher Widerspruch auffällt und auf meinen absichtlich neutral gehaltenen Hinweis auf diesen Widerspruch eine Antwort kam, die ich lieber nicht kommentieren möchte.“
        Ich weiss nicht, auf wessen Antwort Du Dich beziehst. Meine kann es nicht sein, da sie zeitlich nach diesem Posting kommt.

        Sicher gibt es einen Widerspruch zwischen den von Thomas Röper wiedergebenen Aussagen der vier von ihm interviewten Gefangenen und den Informationen, die Herr Sergienko von Menschenrechtlern aus der DVR, Russland und der Ukraine und anderen Personen im Umkreis der Gefangenen erhalten hat.

        Die Frage ist mithin, welche Darstellung zutreffend oder zutreffender ist. Es kann ja durchaus sein, dass die Äusserungen der vier von Röper Interviewten zutreffend waren, nicht aber für alle Gefangenen gelten.

        Es kann auch sein, dass die Handykontakte informell waren. Ich kenne das aus Berliner Knästen, wo Wach- und Verwaltungspersonal schon einmal Gefangenen kurz das Handy überlässt. Anzunehmen ist auch, dass Gespräche von Gefangenen, soweit sie offiziell zugelassen werden, abgehört werden. Sicher ist das nicht, da die Behörden der Volksrepubliken an allen Ecken ge- und überfordert sind.

        Du versuchst, komplexe Vorgänge auf einfache „Widersprüche“ zu reduzieren, die Du gegen „die russische Seite“ oder „die Prorussen“ kehrst. Röper und Sergienko sind verschiedene Personen mit verschiedenen Erfahrungen und Kontakten. Es wäre erstaunlich, wenn sie exakt das Gleiche berichten.

  7. Hallo Venice12,
    Interessante Fragen:
    Normalerweise werden Untersuchungs-Gefangene getrennt von einanderer untergebracht.

    Was genau passierte dort? Darkstar Wunderwaffen die Tage später in der Krim wirklich zeigen was möglich ist. Zur Erinnerung an das Euromaidan Massaker oder das Gewerkschaftshaus in Odessa oder warum Töten „Die“ ihre eigenen Unterhändler?

    Und warum beschießen „Die“ Atomkraftwerke?
    Wenn „Die“ den Krieg gewinnen!

  8. Hier eine recht umfangreiche Analyse der Kampfhandlungen an der Front in der Ukraine. Dabei wird auch viel Kartenmaterial verwendet, so dass man auch als nicht in der Materie stehender, die Situation recht gut erfassen kann.
    Wen es nicht interessiert, braucht es nicht zu lesen oder er geht direkt auf den Link.

    https://de.rt.com/europa/145985-frontanalyse-vom-freitag-ukrainischer-stab/

    Der Fortschritt der prorussischen Koalition in der Ukraine ist ebenso langsam wie unaufhaltsam. Grund ist die aktuelle Taktik der Unterdrückung der ukrainischen befestigten Stellungen und des Beschusses der Aufmarschgebiete des Gegners, auch in dessen Hinterland. D.h., die Russen beschießen die Ukrainer aus der sicheren Entfernung in ein Verhältnis 1:10 bis teilweise 1:20 zu Ungunsten der Ukrainer mit massiver Artillerie. Die alliierten Kräfte rücken erst dann in die Stellungen der Ukrainer zum Nahkampf vor, wenn diese mit unter 50% ausgedünnt und total demoralisiert sind.

    Die alliierten Truppen vermelden auf Grund dieser Taktik den geringsten Verlust seit beginn der Kampfhandlungen.

    Bei einer separaten Gelegenheit, ebenfalls auf Rossija 1, kommentiert Podoljaka die chaotische Verlegung der ukrainischen Artillerie, Fahrzeuge und Militärpersonals aus dem Donbass ins Gebiet Nikolajew für die geplante, aber abgesagte Gegenoffensive ins Gebiet Cherson und wieder zurück: Nachdem man bei Kiew eine Illusion der Sicherheit im Donbass und einer Schwäche des prorussischen Aufgebots in Cherson erwirkt hatte, haben die ukrainischen Militärplaner die Artilleriebestände etwa der zur Festung gemachten Siedlung Peski völlig ausgedünnt und sie so den prorussischen Verbündeten anheimgegeben. Dies wird auch weiterhin so verfolgt – gerade deswegen schließt der Journalist nun, nach der eiligen Rückverlegung, einen als Finte gedachten, kleineren Vorstoß bei Nikolajew nicht aus, um eine erneute Truppen- und Materialverlegung durch die kiewtreuen Truppen zu provozieren. So stehe ihnen stets weniger von alldem zur Verteidigung verfügbar. Letztlich hatte der Aufklärungsdienstoffizier der US-Marineinfanterie a. D. und heutigen Analytiker Scott Ritter bei den russischen Truppen noch zu Beginn der Intervention in den Ukraine-Krieg diese Vorgehensweise beobachtet – und ihre Wirksamkeit attestiert.

    D.h., die Russen haben die Kämpfe im Donbass vor ca. 3 bis 2 Wochen abflachen lassen, damit hat der blutige Clown seine militärische Führung angewiesen/ befohlen 60% ihrer Gegenartellerie nach Nikolajew (Odessa-Region) zu verlegen. Die ukrainische Militärführung war dagegen, es gab wohl heftigen Streit.
    Als die ukrainische Artillerie weg war, ist es den alliierten Truppen Pesky (südlich von Awdejewka) sowie in Richtung Krasnogorowka und Marjinka Durchbrüche zu schaffen, womit die Ukrainer niemals gerechnet hatten, weil dort die bestbefestigste Stellungen der Ukrainer (westlich wenige Kilometer von Donezk, von Süddonezk bis zum Flughafen im Norden von Donezk) sich befinden und als „uneinnehmbar“ galten. Jetzt kann es gelingen die Stadt Awdejewka im Zangengriff zu umgehen, was den Truppen in der Stadt den Nachschub abschneiden wird und somit zum nachlassen des Beschusses der Stadt Donezk führt.
    Um es nochmals deutlich zu sagen, dieser Erfolg beruht auf der List der Russen und der Dummheit von Selensky!

    Das Absagen der „eine-Millionen-Mann“ Gegenoffensive durch Kiewer „Chefpropagaandisten“ ( warum erinnert der Typ mich an einen Mann, den Rainer Hoppe im Film „Mephisto“ so hervoragend gespielt hat) hatte ich bereits gestern in Forun unter dem Artikel „Wie lange wird sich Selenskij noch halten können?“ gelinkt.

    Im Gebiet Charkow sind kaum Offensivhandlungen festzustellen. Die russischen Streitkräfte im Gebiet Charkow widmen sich momentan insgesamt am ehesten der Luftraumsicherung – indem sie Luftfahrzeuge und unbemannte Fluggeräte der ukrainischen bewaffneten Formationen vernichten – sowie dem Kampf gegen Aufklärungs- und Sabotagetrupps des Gegners. Ebenso setzte die russische Armee die ukrainischen Stellungen in der Stadt Charkow einem massiven Raketenangriff aus. Dadurch wurd das Krakenregiment (ASOV ähnlich) quasi aufgerieben.

    Die Hauptfront verläuft jedoch nach wie vor durch das Donez-Kohlebecken. Hier ist die Schlacht um den Osten Soledars bereits entschieden – der Widerstand der ukrainischen Truppen dort ist gebrochen.
    Der ukrainische militärische Oberkommandeur Waleri Saluschny erbat nach der Niederlage an der Fabrik Knauf Gips in Bachmutskoje vom 10. August Erlaubnis, die ukrainischen Truppen aus Sewersk und Soledar abzuziehen: Ihre Präsenz in Sewersk habe ohnehin jeglichen militärischen Zweck verloren, zumal sie die nahe gelegenen dominierenden Höhen längst verloren und der Großteil dieser Truppen ohnehin bereits von dort abgeführt wird. Sewersk werde also dem Sieger in der Schlacht um Soledar und Artjomowsk (heute auch: Bachmut) zufallen, prognostizierte Podoljaka – die Voraussage scheint sich jedoch überholt zu haben, weil Sewersk nach Angaben des stellvertretenden Innenministers der LVR Witali Kisseljow bereits eingenommen wurde, während um Artjomowsk selbst noch gekämpft wird.
    Und in dieser Stoßrichtung selbst haben aber sich ebenfalls wichtige Änderungen ereignet: Sturmtruppen der am besten als „Wagner“ bekannten russischen Militärdienstleister sind nach Artjomowsk vorgestoßen, heißt es. Dort haben sie das am östlichen Stadtrand gelegene Gewerbegebiet in einer Tiefe von bis zu etwa zwei Kilometern vom Feind gesäubert, wo sie mit drei Teichen ein natürliches Hindernis vom Rest der Stadt trennt, wohin sich die Reste der ukrainischen Truppen aus dem Gewerbegebiet zurückgezogen haben und sich nun befestigen.
    Versuche, weitere Stadtgebiete zu erstürmen, seien jedoch ohne Artillerievorbereitung nicht geboten. Besagte Erstürmung werde wahrscheinlich ohnehin in einem Zangenmanöver vom Norden und Süden erfolgen, bei der die „äußerst starken Befestigungen“ hinter den Teichen umgangen würden.
    Jetzt beginnt also erst dort mal wieder die Zermalmungstaktig mit der Artillerie und man kann nur für die unausgebildeten ukrainischen Frontneulinge hoffen, dass die Kiewer Führung diese armen Rekruten zum sinnlosen halten von Stellungen nutzlos nach Artjomowsk befohlen werden. Dort enden sie wie in einem Fleischwolf. So wie schon häufig gesehen.

    Also die letzte Woche ist doch wieder einiges geschehen. Es sind gar nicht so seehr die Geländegewinne, sondern die Durchbrüche die diesen Gewinn in der Zukunft vorbereiten.

    Und mal abwarten, der russische Generalstab ist ja für seine Überraschungen bekannt. Vielleicht beginnt jetzt eine Offensive Richtung Nikolajew/ Odessa oder Krivoy Rog.

    Wir können erstmal wieder neues Popcorn und kühle Getränke holen, denn die nächste Zeit wird wieder heiß.
    Daran ändern auch keine WAHNSINNS GROßE ERFOLGE, wie am Militärflughafen auf der Krim was. Sowas ist gut für die Presse aber nicht entscheident für der erfolg der Operation.

    1. „Das Büro von Präsident Zelensky hat den Befehl erteilt, die lokalen Verwaltungen und Militärkomitees abzuziehen und alle Unterlagen aus Saporischschja, Mykolajiw und den Städten und Dörfern im Donbass zu entfernen“

      https://rusvesna.su/news/1660317707

      Und daß der „Angriff“ auf Cherson mit dem „Millionenheer“ nur laut Büro Zelensky „PsyOps“ war, wurde ja schon vor Tagen verraten.

      Und nun? Wollen sie endlich verhandeln/kapitulieren oder soll es ein spektakulärer Abgang mit AKW-Beschuß werden? Tun es die Nazis nicht unter „Götterdämmerung“?

      Ach ja, die Ratings von Fitch und S&P für die Ukraine stehen bei „limited default“ bzw. „selective default“. Wann die sich wohl die „gute alte Zeit“ mit Janukowitsch oder gar der Ukrainischen Sowjetrepublik zurückwünschen werden?

  9. So schiebt man unauffällig sogenannte unabhängige Journalisten wie auch westlich finanzierte „Menschenrechtler“ nach vorn und macht aus ihnen neutrale Beobachter. Die Vita und die offensichtliche Nähe zur hiesigen DW, dem Pondon des CIA -Senders Radio Free Europe, sprechen für sich. Nur geschieht das etwas geschickter als bei der Krawallbürste Nawalny. Im Falle Rötzers und ist das seinem gepflegten bürgerlichen Liberalismus zu verdanken, ja immer die Tür zu den Mainstream -Medien offen lassen.

    1. H Venice12,

      die Bibel dort ist surreal….

      Auf der einen Seite waren die Männer zu solchen Gräueltaten fähig und das bereits vor dem Krieg und dann die Bibel…..

      1. Hi Oskar,
        in der Bibel stehen durchaus auch viele schreckliche Dinge.
        Nur sollen diese dem Willen Gottes nicht nur entsprechen, sondern von diesem auch ausgeführt worden sein.
        Jarosch postet sich bzw. sein Anliegen auch als Christus.
        Das Gottesbild ist keinesfalls gleich, aber jedes Gottesbild identifiziert den jeweiligen Träger.
        Man Vergleiche das Gottesbild des Befreiungstheologen Franz Hinkelammerts mit dem Gottesbild eines Ratzingers/Benedikts.
        Und man vergleiche die Begründungsebenen in Kenntnis dessen, wie scholastische Disputationes abgelaufen sind, was Basis war und was variabel und kritikfähig. Dann sind wir bei der Erkenntnistheorie eines Aristoteles als dem Hochadel der griechischen Philosophie, basierend auf Sokrates und Platon.
        Inwiefern der Hellenismus aufklärend im Altertum war, indem bestimmte Methoden verwendet wurden, oder ob seine zentrale Grundlage vielmehr eine weltanschauungsbedingte und kulturbeschränkte Ethik war, trennt und veroffensichtlicht dessen unterschiedliche Tradierung.

        Es ist ein Unterschied, ob man (idealistisch) in deduktiven Großbegriffen denkst, oder sich materialistisch die Welt aus sich selbst erschließt, wo es bei der Analyse vor allem auf das Setup ankommt, welches bestimmt, welche Attribute funktionalen Charakter erhalten.

      2. Viele mit Bibel, sind für Gräueltaten zuständig…siehe katholische Kirche und indigene Völker…und viele Obernazis hatten es mit der Bibel.

  10. Wie vorhergesagt: der Terror mit dem AKW reicht noch nicht, jetzt ist auch noch das Wasserkraftwerk dran; so könnte man Cherson natürlich auch „erledigen“.

    Eine der Turbinen des Wasserkraftwerks Kakhovska wurde durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte (AFU) außer Betrieb gesetzt, was zu einer Katastrophe im Kernkraftwerk Zaporizhia führen kann.

    Wer braucht Siege, wenn er zerstören kann?

    1. Es drängt sich bei den aktuellen Kriegsmeldungen unweigerlich der Gedanke auf, dass die Ukraine ihre frisch erhaltene Feuerkraft aus westlichen Militärbeständen ziemlich hemmungslos einsetzt und niederknallt, was vor die Flinte kommt. So ein AKW, besetzt vom Feind, kann ja ein sehr wirkungsvolles Ziel sein, schließlich sitzt dort der richtige Adressat und es rummst ganz ordentlich. Kollateralschäden interessieren nicht, denn man hat sowieso vor, den Beschuss den Russen in die Schuhe zu schieben. Kleine Plastikminen, massenhaft in feindlichen Gebieten verteilt, gehören ebenfalls in diese Kategorie.
      Zerstören des Gegners ist im Kriegsfall der Sieg! Da gibts keine Limits. Es gibt auch keine „gerechten Kriege“ im Sinne von Gut gegen Böse (einfach so mal kurz gesagt). Die feinsinnige Unterscheidung „Militärische Sonderoperation“ ändert an der Sachlage rein gar nichts.

  11. (… wie sollen Reporter an Ort und Stelle eigentlich agieren?

    Einerseits halte ich es für falsch, den Wortlaut der russ. Regierung zu übernehmen, und von „Militärischer Sonderoperation“ zu sprechen.

    Der einzige korrekte verfügbare Begriff völkerrechtlich ist bisher Krieg.

    Ob und wie Artikel 51 etc. sinnvoll gestaltet ist, steht auf einem anderen Blatt und führt zu weit, und auf irgendeiner bestehenden Grundlage muss man Diskurse führen.

    Andererseits ist es wohl besser, es gibt einen Reporter, der gewisse sprachliche Einschränkungen hinnimmt, um innerhalb seines Freiraums zu berichten, als auf dem Wort „Krieg“ zu beharren und überhaupt nicht berichten zu können.

    Ich weiß nur, ich stolpere immer wieder darüber. Und frage mich was in der Situation am sinnvollsten wäre…)

    1. „Militärischer Sonderoperation“ ist ein Begriff, den die Russen von den Amis übernommen haben. Der Krieg in Afghanistan wurde zum Beispiel als „Operation Enduring Freedom“ bezeichnet, der Krieg in Syrien und Irak als „Operation Inherent Resolve“.

  12. Warum werden solche Artikel eigentlich veröffentlicht? Muss eine Webseite gefüllt werden mit irgendetwas?
    „Ich war nie dort, aber ich weiß, von einem Bekannten, der hat dort einen Bekannten und der hat eine Schwester und die sagte über…“

    Die Russen haben eine Inspektionen von UNO und Internationalem Rotem Kreuz noch am selben Tag gefordert. Die Einzigen die bis heute dort nie auftauchten sind UNO und Rotes Kreuz. Warum nicht?
    Weil es Ukra-Gebiet ist für UNO und RK und sie somit in der Ukraine anfragen müssen…UND…die müssen es dann erlauben.

    Witzig…da muss man beim Terroristen anfragen, ob man seine Terrorakte und Opfer besichtigen darf. Nein, natürlich darf man nicht….will man überhaupt??

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