Kaum etwas. Beide Seiten propagieren angebliche Erfolge, Verluste werden nicht genannt. Das ist Informationspolitik im Krieg.
Putin hatte als Ziel für den als “Spezialoperation” getarnten Angriffskrieg auf die Ukraine unter anderem Demilitarisierung und Entnazifizierung genannt. Zur Demilitarisierung werden vom Militär propagiert, wie viele Stützpunkte, Flugzeuge, Drohnen etc. bereits zerstört worden seien, natürlich alles mit Präzisionswaffen, was nebenbei auch immer die Propaganda des US-Militärs war. Was man nicht hört, ist, wie groß die Verluste der russischen Streitkräfte sind, aber auch nicht, wie viele ukrainische Soldaten und Zivilisten getötet wurden
Spiegelbildlich berichtet das ukrainische Militär von angeblichen Kriegserfolgen. Zwar hat Gesundheitsminister Viktor Lyashko am 26. Februar einmal berichtet, dass 198 Ukrainer getötet und 1115 verletzt worden seien, aber´verschwiegen, ob es sich um Soldaten oder Zivilisten handelte.
Populär wurden die Bilder von einem höheren Wohngebäude in der Nähe des Flugplatzes Zhulyany bei Kiew. Von ukrainischer Seite wurde berichtet, das Gebäude sei von russischen Raketen getroffen worden, das russische Militär erklärte, dass es eine Buk-M1-Rakete gewesen sei. Beim nächtlichen russischen Angriff auf den Flughafen habe das Zielsystem eines der Buk-M1-Luftabwehrsysteme versagt und die Rakete auf das Gebäude abgefeuert. Das ist gut möglich, tatsächlich ist das System veraltet und stammt aus Sowjet-Zeiten. Wem man glaubt, dürfte Ansichtssache sein, objektiv nachprüfen lässt sich das derzeit nicht.
Am Samstagmorgen erklärte das ukrainische Militär, dass 14 Flugzeuge, 8 Hubschrauber, 102 Panzer und einige hunderte andere Fahrzeuge zerstört worden seien. Gestern Abend hieß es, dass 3000 russische Soldaten getötet, 100 Panzer, über 5000 gepanzerte Fahrzeuge, 16 Flugzeuge und 15 Artilleriesysteme zerstört worden seien.
Glauben darf man weder der einen noch der anderen Seite. Allerdings dürfte es nicht nur ukrainische Progaganda sein, dass die russischen Truppen schwere, wahrscheinlich nicht vorhergesehene Verluste hinnehmen mussten. Davon zeugen viele Bilder und Videos in den sozialen Medien. Allerdings auch davon, dass nun Jagd auf Verdächtige gemacht wird, die der Sabotage für Russland bezichtigt werden. Die werden mitunter brutal behandelt. Jeder, der in Kiew während der Ausgangssperre erwischt wird, gilt erst einmal als Saboteur.
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Das ist eben Krieg.
Warum wollen nicht Konflikt beteiligte das Wissen, der Propaganda wegen? Dass, eine Seite moralisch besonders verwerflich ist? Andere “unnötige” Tote in der Welt, die auch wegen unserer demokratischen freien Lebensweise sterben, interessiert doch auch kaum jemand. Zum Beispiel auf Guantanamo, oder in englischer Auslieferungshaft.
Wenn es stimmt das die Russen keine Zivilen “Objekte” beschießen ist es für sie auch schwieriger.
Mein Vorurteil ist, dass das die mit dem Ukrainer und den Schulterraketen aus Wohngebieten schießen könnten und so unbehelligt davon kommen.
Ich könnte mir denken, wenn der Kadyrov seine Leute schicken darf, dann geht es härter zu, das sind Fanatiker.
Was allerdings dramatisch zu sein scheint, sind die menge Flüchtlinge.