Was die Grünen aus den deutschen Kriegseinsätzen lernen müssen

Zur Erinnerung an den aufrechten, unverbiegbaren Politiker Hans-Christian Ströbele ein Interview, das ich im Mai 2021 mit ihm führte.

Wir sprachen über Baerbock als mögliche Kanzlerin, eine Koalition mit der Union, das Infektionsschutzgesetz, Grundrechte für Geimpfte und Kriegseinsätze im Ausland.

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20 Kommentare

  1. Nun ja, ruhe in Frieden, Hans-Christian Ströbele. Ich weiss nicht, ob er noch mitbekommen hat, wie die Grünen nun nicht nur die Friedenspolitik, die sie lange über Bord geworfen haben, sondern auch den Umweltschutz und die Demokratie preisgegeben haben. Die grüne Klientel macht mit.

    Ströbele war eine ehrliche Haut, mit vielen guten und klugen Auffassungen. Dass er sich nie verbogen hätte, sehe ich aber nicht ganz. Oder er hat sich gewaltig etwas vorgemacht. Die grüne Partei, die er mitbegründet hat, gibt es nicht mehr. Andere ehrliche Grüne, wie Dirk Pohlmann, sind längst ausgetreten. Das ist unverbiegbar.

    1. Volle Zustimmung.
      Insbesondere zur Aussage, dass die Grünen den Umweltschutz komplett über Bord geschmissen haben.
      Unter Umweltschutz verstehen die leider nur noch „Transformation“, was in meinen Augen ein fürchterlicher, ekelhafter (sorry, ich reg mich schon wieder auf am frühen Morgen…..) Zynismus ist.
      Und der ganze Rest ist leider auch komplett inakzeptabel. Komplett.

    2. Die Grünen sind komplett destruktiv geworden.

      Es gilt, die us-amerikanische Sanktionspolitik auf Biegen und Brechen fortzusetzen, egal wer dabei unter die Räder kommt – die eignen Wähler, Europa, das Klima, die Hungernden auf der Welt. Alles in der Hoffnung am Ende Russland zu ruinieren.
      Bemäntelt wird diese Schmierenkomödie als Ukraine-Solidarität, obwohl dieses Land und seine Menschen dabei am meisten unter die Räder kommen sowie als heldenhafter Kampf um Demokratie, Selbstbestimmung und Völkerrecht.
      Dabei wird es am Ende nicht funktionieren und Russland höchstens uriniert.

  2. Bin kein Kenner der Grünen, drum Kommentare wie oben, sehr gern mehr.
    Für so konventionell Unwissende wie mich, hier der taz-text von Sontheimer (die anderen hab ich noch nicht gelesen)

    https://taz.de/Christian-Stroebele-ist-gestorben/!5878473/

    obwohl ich „aquadraht“ ebenso zustimme war ich doch überrascht von Sontheimers Satz:

    „Lange war er der einzige Abgeordnete in der Grünen-Bundestagsfraktion, der Julian Assange und WikiLeaks unterstützte sowie den US-Whistleblower Edward Snowden, den er in Moskau besuchte.“

    Ich wusste nicht, dass die Grünen als Partei bereits da, so konform waren. Snowden damals NICHT gut zu finden, war schon eine Leistung.

    1. Ströbele hat gegen Kriegseinsätze gestimmt und gegen Aufrüstung, als die Grünen schon längst mitmachten.
      Soweit ich weiß, hat er auch diese derzeitige Politik nicht mit getragen.
      Ich halte ihn neben Antje Vollmer für einen der letzten Charakterköpfe der Grünen und der Politik überhaupt.
      Es gibt gerade eine interessante Doku in der ARD Die Anwälte
      https://www.ardmediathek.de/video/wdr-dok/die-anwaelte-eine-deutsche-geschichte/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTM3ODg1Nzc3LWZlZjUtNDI1YS1iYjE2LTlmOThmNTUwMGE4OQ

  3. Der Grünenpartei ist die typische Verwandlung durch Unterwanderung der linken Parteien in der BRD am krassesten widerfahren. Von einer antikapitalisteischen Pazifismus- und Umweltbewegung hat sie alle damaligen gutgemeinten Vorstellungen der „Realpolitik“ in Berlin und in den anderen Landeshauptstädten geopfert. Diese “ olivgrünkhakibraune Realpolitik“ hat nichts mehr mit den Wurzeln der Partei und den Ideen der Gründer dieser Partei zu tun. Keine Partei vertritt so radikal und agressiv amerikanische Interessen der Neocons in der Wirtschaft, in der Außenpolitik und im militärischen Bereich wie die “ Olivgrünkhakibraunen“. Das heutige Spitzenpersonal tritt für eine aktive Agressionspolitik gegen Russland, China, Venezuela, Lybien, Syrien uvm. ein und scheut auch vor Krieg nicht zurück. In der heutigen Regierung werden Maßnahmen gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung ( z.B. Verhandlungen mit Russland) durchgesetzt. Das dabei die deutsche Wirtschaft massiven Schaden nimmt, die Bevölkerung in großen Teilen ruiniert wird , aber mindestens starke Realeinkommenseinbußen hinnehmen muss, wird billigend in Kauf genommen. Gleichzeitig führen die Beschlüsse der olivgrünkhakibraune Regierungsmitglieder zu drastischen Verschlimmerungen in der Umwelt und Natur.
    Mehr Gegenteil zur Gründungsidee geht nicht. Mit Umwelt und Frieden hat diese Partei rein garnichts im Sinn.

    Die Partei die Linke und die SPD sind genauso unterwandert und vertreten Null Interessen deren Klientel der Arbeiter, Angestellten und Einkommensschwachen. In der Bundesrepublik wird im Moment KEINE Politik für den kleinen Mann/ Frau betrieben und es existiert auch keine Partei, welche deren Interessen/ Bedürfnisse umsetzen kann. Wenn aber eine „Demokratie“ einer breiten Masse an Bevölkerung keine Wahlperspektive (siehe Nichtwähler ca. 24% letzte BT-Wahl) bietet, findet nur eine fiktive Wahl statt. Dies bedeutet aber, dass wir keine Demokratie in Deutschland haben.

  4. An der Auflösung Jugoslawiens war schon Außenminister Genscher nicht unbeteiligt. Meines Erachtens handelt es sich bei der „Kosovo“-Rede von Außenminister Fischer um einen Tiefpunkt der deutschen Außenpolitik nach 1949. Nach meiner Erinnerung hat damals Ströbele einen Gegenantrag gestellt, der mit überwältigender Mehrheit abgelehnt wurde.
    Da gibt es noch viel aufzuarbeiten, wie einige nachstehende Links vermitteln:
    Rede Joschka Fischers zum NATO-Einsatz im Kosovo – Wikipedia
    Mit dieser Rede überzeugte Joschka Fischer eine Friedenspartei vom Kriegseintritt – Der Rhetoriktrainer (der-rhetoriktrainer.de)
    Joschka Fischer über den Ukrainekrieg: „Das war eine Verkennung der Lage“ – taz.de

    1. Gestern hörte ich einen Podcast mit Anton Hofreiter, den ich nur ertragen konnte, weil ich ihn als unfreiwilliges Kabarett auffasste. Seine Meinung kennzeichnete diese „Kosovo“-Rede Fischer als standhaften Politiker, der Konflikten um der Sache will nicht auswich. Unehrenhaft waren die Leute, die ihn mit Farbbeuteln bewarfen.

      Na ja, aber Hofreiter zählt ja auch die Toten aus dem internen Ukrainekonflikt auf das Konto von Putin. Man fragt sich, wie solche Plappermäuler Spitzenpolitiker werden.

    2. Hi wrmfr,
      ist wohl so. Die Parallele zur Ukraine sehe ich da bei dem Grund des Angriffs auf Jugoslawien. Den Guten war es ein Dorn im Auge, wie sich die Blockfreien entwickelten.
      Und klar ist das die Grünen in Ihrer Allmacht, wenn sie mal Zünglein an der Waage sind. Sich eher, was von den US-Amerikanern einflüstern lassen als von Ihren Wählern. Höre Annalena Baerbock.

  5. Heute bei den Grünen: Wer eine abweichende Meinung zur antirussischen Politik hat, ist wohl ein russischer Agent.

    „Moskau sieht mit. Zwei leitende Beamte im Wirtschaftsministerium stehen unter Spionageverdacht.“ Zeit 1.9.2022
    „Habecks Vertraute (wandten) sich im Frühjahr an das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und (baten) um Amtshilfe. In den internen Papieren zu Nord Stream 2 und dem Füllstand der Gasspeicher sowie dem Bericht über die Versorgungssicherheit Deutschlands waren sie auf Ungereimtheiten gestoßen. Viele Unterlagen, so heißt es, hätten nur so von Verständnis für die russische Sicht getrieft, auffällig sei gewesen, dass die Argumentation oftmals nicht zur offiziellen Linie der Bundesregierung gepasst habe. (…) Von » Obstruktion« ist in der Bundesregierung die Rede.“

    1. wow. ich will ja nicht wissen, wie es denjenigen Mitarbeitern im Ministerium geht, die a bisserl anders denken. Schon bei corona gabs ja Zoff. Aber das hier ist ein Dimensionen ernster. Da nimmt man sich wohl die basisdemokratische Personalpolitik des Pentagon als Vorbild.

  6. Was ich zum ersten Mal machte: Ich las den ARD-DeutschlandTrend und fand dort zur Außenpolitik folgenden kurzen Absatz:
    „Auch in der Außenpolitik hat die Partei der zuständigen Ministerin Annalena Baerbock im vergangenen Jahr an Ansehen zugelegt. 25 Prozent sehen bei den Grünen hier die größte Kompetenz (+20). 23 Prozent trauen es am ehesten der Union zu, eine gute Außenpolitik zu betreiben (-9), 14 Prozent der SPD (-17).“
    – Gut für Gorbatschow und Ströbele, dass sie das nicht mehr erleben.
    – Und dann noch Black Rock, Black Stone, Vanguard, Soros, und wie sie alle
    heißen, hinter der Außenpolitik.
    Man kanns einfach nicht glauben.
    „How the Cold War Was Resurrected (Paul Craig Roberts)“
    https://www.paulcraigroberts.org/2022/09/01/how-the-cold-war-was-resurrected/

  7. Was soll ich noch dazu sagen? Die Bezeichnung „olivgrünkhakibraun“ trifft auf die heutigen führenden Köpfe dieser äußerst wandlungsfähigen Partei und den Neumitgliedern voll zu. Schon meine Altvorderen warnten mich vor Eiferern und Missionaren.
    Wenn die „Taffe“ die moldavischen Machthaber mit 90 Mio. besticht, und die im Anschluss nicht anderes zu tun gedenken, als sich die Region Transnistrien einzuverleiben, ist das wieder so ein ein verblendete missionarischer Schub von Ihr.
    Sie sollte sich die Aussage der „Bild“ im Falle Wulf zu Gemühte führen, frei nach: „Wer mit und durch uns aufsteigt kann auch mit und durch uns wieder abstürzen.“
    Wirkliche Angst bereitet mir die Aktion und Reaktion der Elite unserer Wirtschaft. Selbst die von der zu erwarteten Pleite betroffenen Unternehmen gelingt es nicht, ihre satten , verblendeten Funktionäre an den Verbandsspitzen auszutauschen.
    Das von „unserer Uschi“ geplante Gesetz zu Einführung der Kriegswirtschaft im Krisenfall wird u.a. auch von den „olivgrünenkhakibraunen“ mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bundestag durchgewunken werden. Das dieses Gesetz auch zu den Kriegsvorbereitung beitragen wird, liegt doch wohl auf der Hand.

  8. Hi Wölfchen,

    was ist nur aus dieser Partei geworden?
    In den neunziger des letzten Jahrhunderts gab es Überlegungen bei mir, diese Partei vielleicht zu wählen.
    Dann kam 1999 und der „olivgrüne“ Fischer und die Partei mit der SPD war für mich unwählbar (2001 haben sie diese meine Festlegung für immer in Beton gegossen).
    Aber aus „olivgrün“ macht eine feministische Außenministerin, welche aus den Völkerrecht des Soros kommt, eine „olivgrünkhakibraune“ Außenpolitik.
    Aus einem schon schlimmen Regionalkrieg (Fischer) schafftes die Annalena uns in einen Weltkrieg auf ukrainischen Boden zu führen! Das ist schon eine Leistung!!

    Das Ströbele und Gorbatschow gerade jetzt gehen, ist vielleicht ein Zeichen des Versagens in ihren jeweiligen Parteien. Denn die heutige Situation hat sich keiner von denen gewünscht!
    Sie waren vom Herzen her beides Pazifisten.

    Was für eine geniale Wortschöpfung: „olivgrünkhakibraun“

  9. Massengesellschaften sind nun mal so. Nur in kleinen staatlichen Strukturen besteht eine gewisse Chance auf volksnahe Politik.
    Habe mich auch deshalb 1989 aus BeeRDigen verpisst in ein kleineres EU-Land am Rande Europas. Leider bedroht auch da die EU-Politik u.a. mittels Bestechung, sprich Milliarden-Subventionen, die da noch relativ intakte Demokratiestruktur. Als 80-zig jähriger Altersrentner frage ich mir immer öfter „warum ich das noch erleben muss“.

  10. Die Grünen seien ein in Sachen Umweltpolitik, Frauengeichstellung und Friedenspolitik ein „Erfolgsprojekt“.

    S. hat sich noch zu Lebzeiten mit völkerrechtswidrigen Kriegen mit deutscher Beteiligung, wie in Ex-Jugoslawien. AKW Verlängerungen, LNG Anlagen in SH, assoziale Hartz4 Gesetze etc. – letztlich immer sehr gut arrangieren können; ist den Olivgrünen und rein ideologisch geprägten Weg mitgegangen – ohne auszutreten.
    Bei keiner anderen Partei klaff(t)en Anspruch und Wirklichkeit – vor allem bei den Kernthemen – weiter auseinander, als bei den Grünen.
    Er trägt daher seinen Teil an aktuellen Entwicklungen mit.

    De mortuis nihil nisi bene – bei allem Respekt.

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