Abschlussbericht zur Landtagswahl in Niedersachsen 2022.
Kurz vor dieser Wahl sollen unsere finalen Prognosen veröffentlicht werden (siehe: Erster Bericht zur Landtagswahl in Niedersachsen). Zusätzlich werden das Minimum und das Maximum aller teilnehmenden Institute angegeben. Diese Spanne ist relativ klein, was durch den Herdentrieb der Teilnehmer hervorgerufen wird. Daher liegen bei früheren Landtagswahlen mehr als 40 Prozent der Wahlergebnisse außerhalb dieses Bereiches.
Die SPD wird mit 33,5 Prozent (31 bis 35 Prozent) die Wahl vor der CDU mit 28 Prozent (27 bis 30 Prozent) gewinnen. Der Vorsprung beträgt bei den anderen Instituten zwischen zwei und acht Prozentpunkten. Bei der Landtagswahl 2017 erzielte die SPD 36,9 Prozent, die CDU 33,5 Prozent.
Die Grünen sollten mit 15,5 Prozent (14,5 bis 19 Prozent) zu den relativen Wahlsiegern gehören. Obwohl sie in den letzten Wochen Boden verloren haben, werden sie ihr Vorwahlergebnis stark verbessern (2017: 8,7 Prozent). Ähnlich könnte es bei der AfD mit 10 Prozent (9 bis 11 Prozent) ausgehen, die jedoch in letzter Zeit einen klar positiven Trend verzeichnet (2017: 6,2 Prozent).
Dramatisch müsste es bei der FDP werden. Sie kommen zurzeit auf 5 Prozent (4,5 bis 5,5 Prozent). Drei der elf Institute geben weniger und drei andere mehr als fünf Prozent an. Hier werden wirklich die letzten Tage den Ausschlag geben (2017: 7,5 Prozent). Mit 3 Prozent (2,5 bis 4 Prozent) hat die Linke auch bei dieser Wahl keine Chance, in den neuen Landtag zu gelangen (2017: 4,6 Prozent). Die Sonstigen werden mit zusammen 5 Prozent (4 bis 6 Prozent) deutlich hinzugewinnen (2017: 2,5 Prozent).
Auf Basis dieser Prognosen sind zwei Zweierkoalitionen möglich, beide unter Führung der SPD. Zum einen das bisher regierende Bündnis aus SPD und CDU sowie deren rot/grüne Vorgängerregierung. In den Zusatzbefragungen wird letztere bei den Wählern favorisiert.
Der last swing könnte noch für gewisse Spannung sorgen, weil die Einschätzungen für Grüne und AfD ziemlich schwanken, und es bei der FDP eine knappe Zitterpartie geben könnte. Die SPD wird hingegen weiterhin stärkste Partei in Niedersachsen bleiben.
Prof. Dr. Walter Mohr Dr. Frank W. Püschel
Meine Wahl Prognose für Niedersachsen,
45% bis 47% gesamt Maximum derer, die sich überhaupt an der Landestagswahl beteiligen.
Die Rest-Linke – die Auftritte ihres einzigen Zugpferdes Sahra Wagenknecht vehement abgelehnt hat – fährt mit etwa 2,5 Prozent eine absolut verdiente Niederlage ein.
Wird Zeit, dass es bald eine wählbare Linkspartei gibt – damit nicht noch mehr Leute AfD wählen (bei der OB-Stichwahl in Cottbus schon knapp 40 Prozent).