Unser Lieblings-Russe ist tot

Oktober 1990. Bild: RIA Novosti archive, image #428452 / Boris Babanov / CC-BY-SA 3.0

 

Friedensengel, Visionär, Ausnahmepolitiker, Wegbereiter der deutschen Einheit und des freien Europa, guter Mensch, Friedensnobelpreis, guter Staatsmann, Mut, Integrität … die Gorbatschow-Nachrufe der hiesigen Presse überschlagen sich geradezu – im Unterschied zu denen im Heimatland des Toten.

 

Zwar sind Russen im Allgemeinen gerade wieder so verhasst, dass das freie Europa sie nicht mehr reinlassen will. Aber auf „Gorbi“, unseren Ausnahme- und Lieblings-Russen, lassen wir offenbar nichts kommen.

Denn dieser Mann hat es geschafft, den Eisernen Vorhang beiseite zu schieben und die Mauer („the wall“) einzureißen. Er hat den bis dahin in der Sowjetunion geknechteten Nationen die Freiheit gegeben. Er hat die ineffiziente kommunistische Mangelwirtschaft in blühende Landschaften verwandelt. Und Frieden und Harmonie zwischen Ost und West gestiftet.

Oder nicht?

Keine Friedensdividende für die Auflösung der Sowjetunion

In der Tat: Der „Ostblock“ hat sich geöffnet, der Warschauer Pakt wurde aufgelöst. Die Nato, die Existenz und Wettrüsten bis dahin stets mit der „sowjetischen Bedrohung“ begründet hatte, war allerdings nicht für eine Selbstauflösung zu gewinnen. Gorbatschow hat den Politikern Westdeutschlands die DDR angeboten; die wurde dann annektiert – im Unterschied zur Krim übrigens ohne Referendum in den Ostländern. Das damit verbundene Versprechen, die Nato nicht nach Osten vorzuschieben („not an inch“), wurde danach gleich reihenweise gebrochen.

Die Erwartung des letzten Staatschefs der UdSSR, dass die als „Perestroika“ (Umbau) euphemisierte „Systemtransformation“ zum Kapitalismus dem Sowjetreich zumindest eine „Friedensdividende“ einspielen würde, nachdem das Land die Nato-Strategie des „Totrüstens“ nicht mehr ausgehalten hatte, ist also nicht aufgegangen.

Weder gibt’s noch das Reich und erst recht nicht und gerade deshalb auch keinen Frieden.

Den mühsam eingehegten und zugleich anerkannten und geförderten „bunten“ Nationalismus der Republiken in der „Union der Sowjetrepubliken“ hat Gorbatschow mit seinen Reformen frei gesetzt. Aus Sowjetbürgern, die 1991 zu 70 Prozent in einem Referendum für den Erhalt der UdSSR gestimmt haben, wurden nach der Auflösung der Union durch die obersten Funktionäre der Republiken in der Folge zunehmend und planmäßig aufgestachelte ethnische Nationalisten. Kein Wunder – schließlich heißt „frei“ sein im Fall von „Nationen“ nichts anderes, als dass sie sich ausschließend und feindselig gegenübertreten. (Dass die meisten dieser endlich wieder „freien Nationen“ inzwischen auf Diktate aus Washington oder Brüssel hören, stört offenbar auch nicht.)

Am Todestag von Gorbatschow schießen sowjetische Panzer auf sowjetische Panzer

Gleichzeitig standen und stehen die Staaten des Westens, allen voran die Führungsmacht USA, auf dem Standpunkt, dass Mr. Gorbatchev zwar mit der „Auflösung der SU“ einen tollen Anfang hingelegt hat, ihnen die stattgefundene Zerlegung aber längst noch nicht reicht und das heutige Russland – immer noch eine nukleare Supermacht, wenn auch ökonomisch eher ein Rohstoff-Lieferland – weiter aktiv auf den Status einer „Regionalmacht“ zurückzustufen ist (so Friedensnobelpreisträger Obama). Das Projekt läuft Hochtouren.

Am Todestag von Gorbatschow schießen sowjetische Panzer auf sowjetische Panzer. Am Dnjepr. In Charkow. Ehemals sowjetische Menschen schießen aufeinander als Russen und Ukrainer. In den baltischen Staaten, in Polen und Rumänien werden Nato-Raketen in Stellung gebracht, die auf Moskau zielen. Ein eiserner Vorhang trennt die ehemaligen Sowjetrepubliken Belarus und Litauen. Eine weitere, Georgien, ist zum Einflussgebiet der NATO geworden, die baltischen Staaten sind sowieso längst Teil des Militärbündnisses. Das sowjetische Einflussgebiet, die nach Weltkrieg II und auf Grundlage des Potsdamer Abkommens geschaffene Sicherheitszone nach 27 Millionen sowjetischen Kriegstoten und unsäglichen Verwüstungen, ist verschwunden. Die sowjetischen Waffen der ehemaligen Bruderstaaten in Osteuropa werden nun gegen Russland eingesetzt.

Im Innern Russlands haben die Einordnung der Wirtschaft in und die Unterordnung ihrer Bevölkerung unter die Gesetze der Marktwirtschaft die Produktivkräfte des Landes weitgehend wortwörtlich ruiniert, d.h. vorwiegend Ruinen hinterlassen und ihre Erbauer zu unnützen Kostgängern gemacht, die für die Geldvermehrung nicht mehr gebraucht werden und die der Staat nicht mehr versorgen kann und will. Die Aneignung des vorherigen Staatseigentums und der Verkauf der Rohstoffe des Landes hat einige wenige zu superreichen Oligarchen gemacht, viele andere um ihre Existenz gebracht, sie in die Arme des Alkohols, des Verbrechens und Verrats getrieben und nicht wenigen das Leben gekostet. Die Intelligenz des Sowjetreichs wurde zum Schnäppchenpreis von den USA und ihren Verbündeten abgeworben. Westliche Staaten bekamen einen unerschöpflichen Zufluss an qualifizierten und disziplinierten Arbeitsmigranten, Wanderarbeitern, Tagelöhnern und Prostituierten…

Könnten das vielleicht Gründe dafür sein, dass Gorbatschow eher im Westen beliebt ist als in seinem eigenen Land?

 

PS: Dass der Friedensnobelpreisträger Gorbatschow das westliche Vorgehen in der Ukraine seit dem „Euromaidan“ und erst recht im laufenden Krieg kritisiert hat, wollen die journalistischen Lobeshymnen auf ihn übrigens nicht sonderlich breittreten.

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22 Kommentare

    1. Ja. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Kalte Krieg in der Zeit Willy Brandts geendet hat. Danach gab es zwar noch Systemrivalität und Spannungen, aber keinen Kalten Krieg mehr.

      Gorbatschow hat seinen Versuch, die UdSSR zu reformieren, versemmelt. Und er hat sehr gern eigenes Versagen auf andere geschoben, so weit ging Glasnost nicht. Gilbert Doktorow hat in einem Nachruf mit Recht gefragt, ob es einem kompetenteren als Gorbatschow gelungen wäre, die UdSSR von ihrem abschüssigen Pfad zurückzubringen. Sicher, selbst wahrscheinlich wäre das eher nicht gewesen. Das Scheitern ist also nicht seine Schuld allein.

      Aber: So geschickt Gorbatschow im Innern Gegner neutralisiert und gegeneinander ausgespielt hat, so schreiend naiv war er gegenüber dem Westen. Er war wohl kein Verräter, aber ein Idiot.

      1. Er hat der USA die Möglichkeit gegeben, weite Teile der Sowjetunion zu übernehmen und den Rohstoffreichtum für sich zu nutzen.

        Es gibt da so eine kleine Episode.
        1990 haben wohl beide Länder UdSSR und USA jeweils für ca. 25 Milliarden Dollar Waffen in der Welt verkauft. Als 1991 oder 1992 die CIA beratend dazu kam, hat sich das Verhältnis etwas verändert Russland 5 und USA 35 Milliarden US-$.

        Erst Putin hat es ab 2002 geschafft, die USA aus Moskau und Russland rauszuschmeißen.
        Und nur das nimmt die USA dem pösen Putin übel. Alles andere ist eine Show mit Glitzer und Böller für´s verblödete Publikum.

  1. Im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer.
    Das Faktum, daß der mittlerweile endgute Russe, Herr Gorbatschow, vermutlich offen und ehrlich eine gemeinsame eurasiatische Gemeinschaft angeboten hat und im Endeffekt als nützlicher Idiot gefeiert oder verdammt wird, macht ihn zu einer wahrhaftig tragischen Gestalt der neueren Geschichte.
    Für meinen Teil habe ich es stets bedauert, daß diese Chance vom sog. Westen nicht ergriffen und zu einer besseren, friedlicheren Welt geführt hat. Wobei ein Herr Kohl nebst Konsorten sowieso zu inkompetent waren um konstruktiv die angebotenen Möglichkeiten zu erfassen.

      1. ich weiß ja nix über diesen Teil der Story.

        Ist das so simpel wie auf wiki beschrieben? oder gibts da noch eine komplexere Geschichte im Hintergrund?
        Wie schlimm war das im Vergleich?

        (Ich bin leider ob der Dämonisierung die die Balten betreiben, erst mal zurückhaltend.)

        1. Moin xyz,
          dazu muß man sich mit dem Leben und Handeln des besseren (Putin’s) „Alexander Iwanowitsch Lebed“ beschäftigt. Oder die Rolle der Rigaer OMON – Einheit in Transnistrien und Moskau!
          Laut Russischen Hacker ist das wirklich eine schlimme Zeit in der zerfallenden Sowjetunion gewesen.

  2. @Für meinen Teil habe ich es stets bedauert, daß diese Chance vom sog. Westen nicht ergriffen und zu einer besseren, friedlicheren Welt geführt hat,

    Ja! erschreckend wieviele das auch nicht begreifen und wie wenige sich die Muehe machen und die richtigen Buecher etc lesen um sich eine gesunde eigene Bildung aufzubauen

  3. Menschlich kann man das verstehen, dass Gorbatschow in Deutschland geehrt wird. Schließlich ermöglichte er die unblutige Widervereinigung. Aber ob sich diese Deutschen dabei fragen, zu welchen Preis?

    Die schlimmste Lüge über den Zusammenbruch der UdSSR ist, dass er angeblich unblutig war. Und diese Lüge kann das Andenken an Michail Gorbatschow nicht beschönigen. Der Zusammenbruch der UdSSR ist eine der blutigsten Tragödien des zwanzigsten Jahrhunderts.

    Das Blutvergießen in der Sowjetunion begann bereits mehrere Jahre vor dem Zusammenbruch. Alles schien in Ordnung zu sein, die Perestroika kam gerade in Schwung, und in den Straßen von Alma-Ata wurde bereits Blut vergossen. Zum ersten Mal in der Geschichte der späten Sowjetunion gingen Nationalisten auf die Straße und verübten Pogrome. Von diesem Moment an begann die Abwärtsspirale, und der Blutstrom wurde von einem kleinen Rinnsal zu einem breiten Fluss.

    Der Berg-Karabach-Konflikt, Abchasien, Tadschikistan – alle Randgebiete der UdSSR standen in Flammen. Der Bürgerkrieg in Moldawien begann ebenfalls vor dem Zusammenbruch der UdSSR. Zuerst in Gagausien, dann in Transnistrien. Und 1992 brach der übliche Krieg in Transnistrien aus, mit vielen Opfern und zerstörten Dörfern und Städten. Ich spreche nicht einmal von Tschetschenien – gehen wir davon aus, dass dies erst nach dem Zusammenbruch der UdSSR geschah, obwohl der Krieg im Nordkaukasus zweifellos auch eine Folge dieses „unblutigen“ Auseinanderbrechens des Landes war.

    Die „unblutige Lösung“ ist eine Lieblingsgeschichte der Deutschen. Was für ein großartiger Mann dieser Michail Sergejewitsch doch gewesen ist! Er habe die Welt einem großen Krieg bewahrt!

    Meine Herren, Man muss entweder blind oder absoluter Abschaum sein, für den Hunderttausende von Menschenleben, die während des Zusammenbruchs der UdSSR in den Schmelzöfen der Bürgerkriege umgekommen sind, absolut nichts bedeuten.

    Das Jahr 1991 war für Russen die dritte schreckliche Tragödie allein im zwanzigsten Jahrhundert. Zuerst die Revolution und der brudermörderische Bürgerkrieg, dann der Große Vaterländische Krieg, indem das Überleben der Russen als Nation auf dem Spiel stand, und schließlich der Zusammenbruch der UdSSR. Derjenige, welchen Einige als „unblutig“ zu bezeichnen wagen.

    1. Hallo Russischer Hacker,
      der deutsche Michel trägt ja auch eine Schlafmütze auf dem Kopf und ist im Grunde seines Herzens ein Biedermännchen und Spießbürger. Daher die Romantische Sicht auf die neue Geschichte in Osteuropäischen und Eurasischenländern.

  4. Hallo Russischer Hacker,
    der deutsche Michel trägt ja auch eine Schlafmütze auf dem Kopf und ist im Grunde seines Herzens ein Biedermännchen und Spießbüger. Daher die Romantische Sicht auf die neue Geschichte in Osteuropäischen und Eurasischenländern.

  5. Hi Russischer Hacker,
    Ihrer Betrachtung stimme ich voll und ganz zu. – Und sie ist keinesfalls vollständig.
    Frau Dillmann schreibt:
    „Aus Sowjetbürgern, die 1991 zu 70 Prozent in einem Referendum für den Erhalt der UdSSR gestimmt haben, wurden nach der Auflösung der Union durch die obersten Funktionäre der Republiken in der Folge zunehmend und planmäßig aufgestachelte ethnische Nationalisten.“
    Ich würde diesen Satz wie folgt ändern:
    „Aus Sowjetbürgern, die 1991 zu 70 Prozent in einem Referendum für den Erhalt der UdSSR gestimmt haben, machten die obersten Funktionäre nach der Auflösung der Union in der Folge zunehmend und planmäßig aufgestachelte ethnische Nationalisten. Dies erfolgte durch zunehmenden Einfluss von westlicher Seite.“
    Noch eine kleine ergänzende Aufzählung schwerwiegender Ereignisse::
    – Gewerkschaft Solidarność nach Streikbewegung von Arbeitern im Sommer 1980
    – AKW-Katastrophe in Tschernobyl 1986 (Verstrahltes Gelände heute in Weißrussland, Russische Föderation, Ukraine)
    – Afghanistan-Krieg 1979 – 1989
    – Mittelstrecken-Auseinandersetzung
    – u.a.
    Schon unter dem Thread „Die Instrumentalisierung Gorbatschows“
    habe ich ausgeführt, dass G. 7 Jahre (1985 – 1991) die SU führte. Dass sein Wirken anders als bei den (scheinbar) beschenkten Deutschen im eigenen Herrschaftsbereich nicht in gleicher Weise verfing, hat im wesentlichen 2 Ursachen:
    Erstens war die SU in den achtziger Jahren schon geschwächt und es kamen die vorher aufgezählten Schläge hinzu.
    Zweitens wurde G. von den Funktionären der 3 größten Sowjetrepubliken (Weißrussland, Ukraine, Russland) und den Falken der KPdSU in die Zange genommen. So blieb ihm am 25.12.1991 nur noch die mit seinem Rücktritt als Präsident verbundene Auflösung der Sowjetunion.
    Quintessenz: Die weithin übliche Betrachtung, G. sei infolge gravierender Leitungsfehler und aufgrund von Naivität gescheitert, wird der Zeit der achtziger Jahre und auch seiner Person nicht voll gerecht.

    1. Erstens war die SU in den achtziger Jahren schon geschwächt und es kamen die vorher aufgezählten Schläge hinzu. Zweitens wurde G. von den Funktionären der 3 größten Sowjetrepubliken (Weißrussland, Ukraine, Russland) und den Falken der KPdSU in die Zange genommen. So blieb ihm am 25.12.1991 nur noch die mit seinem Rücktritt als Präsident verbundene Auflösung der Sowjetunion.

      Er war der Oberhaupt der Sowjetunion, ihm standen die Geheimdienste sowie die Armee zur Verfügung und er hatte ein Referendum in der Hand. Es war letztendlich seine verfassungsrechtliche Pflicht durchzugreifen. Er hat Schwäche gezeigt, er war einfach feige gewesen, traute sich einfach nicht. Das hat er später auch eingeräumt. Er wollte nicht mit seiner Entscheidung einen Bürgerkrieg auslösen, also enthielt er sich lieber einer existenznotwendigen Entscheidung und so haben die Putschisten um Jelzin ihm es abgenommen und Gorbatschow fand sich damit ab.

  6. Helmut Kohl, alias Iwan der Schreckliche, war selbst lange Russe.
    So deppert war der gar nicht, hat er sich doch von den Amis vorschieben lassen, um dem Jelzin klammheimlich das russische Tafelsilber aus der Schatulle zu entwenden. Hat nicht ganz geklappt.
    Eine der ersten Amtshandlungen Putins war später die Amnestie Jelzins, damit dieser wegen seiner faulen Deals nicht in den Knast musste.
    Chodorkowski, Lebedew und weitere Raubritter hat es übler erwischt.
    Damals wie heute möchten sie gern Russland ausschlachten. Heute stehen den Amis, Scholz, Habeck, Baerbock und Lindner Schmiere.

    1. Das kann man so sehen, aber Herrhausen hatte eigentlich einen D-Plan, nur wurde sein Leben genommen…
      Der Mord an Herrhausen, lässt gewisse Umstände in einem anderen Blickwinkel rücken.

  7. Ideologien sind für die Massen, das Kapital dreht gerade den Spieß um.
    Heute erleben wir den westlichen Hochmut wie er zusammenfällt, heute sehen wir vor unseren Augen zu was
    „zivilisierte Gesellschaften“ in der Lage sind. Das Kapital juckt es nicht, im Gegenteil alles aber auch alles wird vermarktet : „die willst Deinen Hass auf der Rakete stehen haben, Zahl 100$“
    Wann wird der Mensch Mensch sein?

  8. Meine Güte,
    fast alle Kommentarschreiber wollen sich gar nicht auf den Artikel v R. Dillmann beziehen, gerade auch bei der letzten moralischen Schwafelei von „PRO1“, tss tss: „Ideologien sind für die Massen,“ Aha, So so, was für ein schlaumeierisches Gerede … und „das Kapital dreht gerade den Spieß um. Heute erleben wir den westlichen Hochmut“ … Welchen Spieß das Kapital gerade angeblich umdreht, möchte ich gar nicht wissen …

    Ich empfehle deshalb nicht nur dem Herrn PRO1 das Buch
    „Das Lebenswerk des Michail Gorbatschow, – Von der Reform des `realen Sozialismus` zur Zerstörung der Sowjetunion“, Karl Held (Hrsg.), ISBN 3 – 929 211 – 00 – 9

    Gruß Ricardo

  9. Im Anschluss meines letzten Kommentars noch etwas zu dem zweiten Satz des Kommentarschreibers PRO1 vom 6.Sept.: „Heute erleben wir den westlichen Hochmut wie er zusammenfällt“.
    Häh, wo lebt der Herr PRO1 eigentlich ? Hier möchte ich auf die Tatsache hinweisen, dass der „westliche Hochmut“ keineswegs „zusammenfällt“, sondern im Gegenteil, dass der Westen gerade dabei ist Russland angesichts seines Ukrainekriegs mit einem Wirtschaftskrieg zu überziehen, der sich gewaschen hat. Mit den Sanktionen jetzt wird es vom Weltmarkt ausgeschlossen, weil es dort die ökonomische Grundlage seiner Macht erwirtschaftet, auf dessen Zertörung es dem Westen ankommt. Und selbst diesen Umstand sollte man sich nicht in „Hochmut“ übersetzen.
    Angesicht dieser Tatsachen plädiere ich dafür, dass der Herr PRO1 sich nicht weiter nur in seinen eigenen liebgewonnenen Ideologien tummelt um sich darin selbst zu gefallen, sondern dass er mal in die Welt schaut, um zu sehen, was da wirklich abgeht, nämlich, dass wir am Rande eines Atomkrieges stehen, bei dem es den beiden mächtigsten Staaten um ihre Selbsterhaltung geht, bei der sie dafür über Leichen gehen, um zu zeigen, was in ihnen als souveräne Mächte steckt.
    Da gäbe es viel zu erklären. Deshalb empfehle ich die politische Vierteljahreszeitschrift GEGENSTANDPUNKT, in dem versucht wird – nicht nur über den Ukrainekrieg – richtiges Wissen zu erarbeiten.
    In diesem Sinne herzliche Grüße R

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