Teil 2 des Interviews mit Jacques Baud, Ex-Oberst des Generalstabs, Ex-Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz, Spezialist für osteuropäische Länder und Ex-Nato-Mitarbeiter, über die Angriffe auf der Krim, den Kampf um das AKW Saporischschja, Selenskij und die Frage der Kriegsverbrechen.
Teil 1: Ukraine-Krieg: Irreführende Darstellung in den Medien und Unverständnis der russischen Kriegsführung. Das Interview mit Jacques Baud wurde für das Postil Magazine geführt. Wir danken für die Möglichkeit, es übersetzen und bei uns veröffentlichen zu können.
Was soll man von der Explosion Anfang August auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Saki auf der Krim halten?
Jacques Baud: Ich kenne die Details der aktuellen Sicherheitslage auf der Krim nicht. Wir wissen, dass es vor Februar auf der Krim Zellen von freiwilligen Kämpfern des Praviy Sektor (Rechter Sektor, eine neonazistische Miliz) gab, die bereit waren, terroristische Anschläge zu verüben. Sind diese Zellen neutralisiert worden? Ich weiß es nicht, aber man kann davon ausgehen, dass dies der Fall ist, da es auf der Krim offenbar nur sehr wenige Sabotageakte gibt. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Ukrainer und Russen seit vielen Jahrzehnten zusammenleben und dass es in den von den Russen eingenommenen Gebieten sicherlich auch Pro-Kiew-Personen gibt. Es ist daher realistisch anzunehmen, dass es in diesen Gebieten Schläferzellen geben könnte.
Wahrscheinlicher ist, dass es eine Operation des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) in den von der russischsprachigen Koalition besetzten Gebieten ist. Es handelt sich um eine Terroroperation, die sich gegen pro-russische ukrainische Persönlichkeiten und Beamte richtet. Sie folgt seit Juli auf größere Veränderungen in der Führung des SBU in Kiew und in den Regionen, darunter Lwiw (Lemberg) und Ternopol. Wahrscheinlich wurde Darya Dugina am 21. August im Rahmen dieser Kampagne ermordet. Ziel dieser neuen Kampagne könnte es sein, den Eindruck zu erwecken, dass in den von den Russen eingenommenen Gebieten weiterhin Widerstand geleistet wird, um so die allmählich erlahmende westliche Hilfe wiederzubeleben.
Diese Sabotageaktionen haben keine wirklichen operativen Auswirkungen und scheinen eher mit einer psychologischen Operation verbunden zu sein. Möglicherweise handelt es sich um Aktionen wie die auf der Schlangeninsel Anfang Mai, die der internationalen Öffentlichkeit zeigen sollen, dass die Ukraine handlungsfähig ist.
Die Vorfälle auf der Krim zeigen indirekt zeigen, dass es den vom Westen im Februar behaupteten Volkswiderstand nicht gibt. Er ist höchstwahrscheinlich das Werk ukrainischer und westlicher (wahrscheinlich britischer) Geheimagenten. Abgesehen von den taktischen Aktionen demonstriert dies die Unfähigkeit der Ukrainer, eine bedeutende Widerstandsbewegung in den von der russischsprachigen Koalition besetzten Gebieten zu aktiviere.
Selenskij hat bekanntlich gesagt: “Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie nie aufgeben.” Ist das nur Rhetorik oder gibt es einen Plan, die Krim anzugreifen? Gibt es ukrainische Agenten auf der Krim?
Jacques Baud: Zunächst einmal ändert Selenskij seine Meinung sehr oft. Im März 2022 unterbreitete er Russland einen Vorschlag, in dem er erklärte, er sei bereit, über die Anerkennung der russischen Souveränität über die Halbinsel zu sprechen. Erst auf Intervention der Europäischen Union und Boris Johnsons am 2. April und am 9. April zog er seinen Vorschlag zurück, obwohl Russland ein positives Interesse bekundet hatte.
Es ist notwendig, einige historische Fakten in Erinnerung zu rufen. Die Abtretung der Krim an die Ukraine im Jahr 1954 wurde von den Parlamenten der UdSSR, Russlands und der Ukraine während der kommunistischen Ära nie formell bestätigt. Darüber hinaus stimmte die Bevölkerung der Krim bereits im Januar 1991 zu, sich der Autorität Moskaus und nicht mehr Kiews zu unterstellen. Mit anderen Worten: Die Krim war von Kiew unabhängig, noch bevor die Ukraine im Dezember 1991 von Moskau unabhängig wurde.
Im Juli sprach der ukrainische Verteidigungsminister Aleksei Reznikov lautstark von einer großen Gegenoffensive auf Cherson mit einer Million Mann, um die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen. In Wirklichkeit ist es der Ukraine nicht gelungen, die für diese weit hergeholte Offensive erforderlichen Truppen, Panzer und Luftabwehrkräfte zusammenzustellen. Sabotageaktionen auf der Krim könnten ein Ersatz für diese “Gegenoffensive” sein. Sie scheinen eher eine Kommunikationsübung als eine echte Militäraktion zu sein. Diese Aktionen scheinen eher darauf abzuzielen, die westlichen Länder zu beruhigen, die die Bedeutung ihrer bedingungslosen Unterstützung für die Ukraine in Frage stellen.
Würden Sie uns etwas über die Situation rund um das Atomkraftwerk Saporischschja erzählen?
Jacques Baud: Das Kernkraftwerk Saporischschja in Energodar war das Ziel mehrerer Artillerieangriffe, die von Ukrainern und Russen der gegnerischen Seite zugeschrieben werden.
Bekannt ist, dass die russischen Koalitionstruppen das Gelände des AKW seit Anfang März besetzt haben. Ziel war es damals, das AKW schnell zu sichern, um zu verhindern, dass es in die Kämpfe hineingezogen wird, und so einen nuklearen Zwischenfall zu vermeiden. Das ukrainische Personal, das für die Anlage zuständig war, ist vor Ort geblieben und arbeitet weiterhin unter der Aufsicht des ukrainischen Unternehmens Energoatom und der ukrainischen Agentur für nukleare Sicherheit (SNRIU). Es gibt also keine Kämpfe um die Anlage.
Es ist kaum verständlich, warum die Russen ein Atomkraftwerk beschießen sollten, das unter ihrer Kontrolle steht. Diese Behauptung ist umso merkwürdiger, nachdem die Ukrainer selbst sagen, dass sich russische Truppen auf dem Gelände der Anlage befinden. Einem französischen “Experten” zufolge würden die Russen das von ihnen kontrollierte Kraftwerk angreifen, um den Stromfluss in die Ukraine zu unterbrechen.
Es gäbe nicht nur einfachere Möglichkeiten, der Ukraine den Strom abzuschalten (ein Schalter vielleicht?), sondern Russland hat die Stromlieferungen an die Ukrainer seit März nicht eingestellt. Außerdem möchte ich Sie daran erinnern, dass Russland die Erdgaslieferungen an die Ukraine nicht eingestellt hat und der Ukraine weiterhin die Transitgebühren für Gas nach Europa zahlt. Es war Selenskij, der im Mai die Abschaltung der Sojus-Pipeline beschlossen hat.
Außerdem ist zu bedenken, dass sich die Russen in einem Gebiet befinden, dessen Bevölkerung ihnen im Allgemeinen wohlgesonnen ist, und es wäre schwer zu verstehen, warum sie das Risiko einer nuklearen Kontamination der Region eingehen sollten.
In Wirklichkeit haben die Ukrainer glaubwürdigere Motive als die Russen, um solche Angriffe auf das AKW erklären zu können. Diese Motive schließen sich nicht gegenseitig aus: eine Alternative zur großen Gegenoffensive auf Cherson, die sie nicht durchführen können, und die Verhinderung der geplanten Volksabstimmungen in der Region. Auch Selenskijs Forderung, das Kraftwerksgelände zu entmilitarisieren und sogar an die Ukraine zurückzugeben, wäre für ihn ein politischer und operativer Erfolg. Man könnte sich sogar vorstellen, dass sie absichtlich einen nuklearen Zwischenfall provozieren wollen, um ein “Niemandsland” zu schaffen und so das Gebiet für die Russen unbrauchbar zu machen.
Mit der Bombardierung des Kraftwerks könnte die Ukraine auch versuchen, den Westen unter dem Vorwand, Russland wolle das Kraftwerk vor dem Herbst vom ukrainischen Stromnetz abtrennen, zum Eingreifen in den Konflikt zu bewegen. Dieses selbstmörderische Verhalten – so UN-Generalsekretär António Guterres – stünde im Einklang mit dem Krieg, den die Ukraine seit 2014 führt.
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Angriffe auf Energodar von ukrainischer Seite kommen. Die Fragmente der Geschosse, die von der anderen Seite des Dnjepr auf den Ort abgefeuert wurden, sind westlichen Ursprungs. Sie scheinen von britischen BRIMSTONE-Raketen zu stammen. Das sind Präzisionsraketen, deren Einsatz von den Briten überwacht wird. Offenbar weiß der Westen von den ukrainischen Angriffen auf das AKW. Dies könnte erklären, warum die Ukraine eine internationale Untersuchungskommission nicht sehr unterstützt und warum die westlichen Länder unrealistische Bedingungen für die Entsendung von Ermittlern der IAEA stellen, einer Agentur, die bisher nicht viel Integrität bewiesen hat.
Es wird berichtet, dass Selenskij Kriminelle freilässt, um in diesem Krieg zu kämpfen? Bedeutet dies, dass die ukrainische Armee nicht so stark ist, wie gemeinhin angenommen wird?
Jacques Baud: Selenskij steht vor demselben Problem wie die Behörden, die 2014 aus dem Euromaidan hervorgingen. Damals wollten die Militärs nicht kämpfen, weil sie sich nicht ihren russischsprachigen Landsleuten entgegenstellen wollten. Einem Bericht des britischen Innenministeriums zufolge weigern sich Reservisten mit überwältigender Mehrheit, an Rekrutierungsgesprächen teilzunehmen. Im Oktober/November 2017 erschienen 70 % der Wehrpflichtigen nicht zur Einberufung. Selbstmord ist zu einem Problem geworden. Nach Angaben des leitenden ukrainischen Militärstaatsanwalts Anatoli Matios haben nach vier Jahren Krieg im Donbass 615 Soldaten Selbstmord begangen. Die Desertationen haben zugenommen und erreichen in bestimmten Einsatzgebieten bis zu 30 % der Soldaten, oft zugunsten der Rebellen.
Aus diesem Grund wurde es notwendig, mehr motivierte, hoch politisierte, ultranationalistische und fanatische Kämpfer in die Streitkräfte zu integrieren, um im Donbass zu kämpfen. Viele von ihnen sind Neonazis. Um diese fanatischen Kämpfer auszuschalten, hat Wladimir Putin das Ziel der “Entnazifizierung” genannt.
Heute stellt sich das Problem etwas anders dar. Die Russen haben die Ukraine angegriffen, und die ukrainischen Soldaten sind nicht von vornherein dagegen, sie zu bekämpfen. Aber sie erkennen, dass die Befehle, die sie erhalten, nicht mit der Situation auf dem Schlachtfeld übereinstimmen. Sie haben verstanden, dass die sie betreffenden Entscheidungen nicht mit militärischen Faktoren, sondern mit politischen Erwägungen verbunden sind. Die ukrainischen Einheiten meutern massenhaft und weigern sich zunehmend zu kämpfen. Sie sagen, dass sie sich von ihren Befehlshabern im Stich gelassen fühlen und dass ihnen Aufträge erteilt werden, ohne dass sie über die notwendigen Mittel verfügen, um diese auszuführen.
Deshalb wird es notwendig, Männer zu entsenden, die zu allem bereit sind. Weil sie verurteilt sind, können sie unter Druck gehalten werden. Dies ist das gleiche Prinzip wie bei Marschall Konstantin Rokossovki, der von Stalin zum Tode verurteilt wurde, aber 1941 aus dem Gefängnis entlassen wurde, um gegen die Deutschen zu kämpfen. Sein Todesurteil wurde erst nach Stalins Tod im Jahr 1956 aufgehoben.
Um den Einsatz von Kriminellen in den Streitkräften zu übertünchen, wird den Russen dasselbe vorgeworfen. Die Ukrainer und die Westmächte bedienen sich konsequent der “Spiegel”-Propaganda. Wie in allen Konflikten der letzten Zeit hat der westliche Einfluss nicht zu einer Moralisierung des Konflikts geführt.
Es ist unwahrscheinlich, dass die vom Westen an die Ukraine gezahlten Milliarden das ukrainische Volk erreichen werden
Alle reden davon, wie korrupt Putin ist? Aber was ist mit Selenskij? Ist er der “heldenhafte Heilige”, den wir alle bewundern sollen?
Jacques Baud: Im Oktober 2021 zeigten die Pandora-Papiere, dass die Ukraine und Selenskij am korruptesten in ganz Europa sind und in großem Stil Steuerhinterziehung betreiben. Interessanterweise wurden diese Dokumente offenbar mit Hilfe eines amerikanischen Geheimdienstes veröffentlicht, und Wladimir Putin wird darin nicht erwähnt. Genauer gesagt werden in den Dokumenten Personen erwähnt, die mit ihm “verbunden” sind und Verbindungen zu nicht genannten Vermögenswerten haben sollen, die einer Frau gehören könnten, von der man annimmt, dass sie ein Kind mit ihm hatte.
Doch wenn unsere Medien über diese Dokumente berichten, zeigen sie routinemäßig ein Bild von Wladimir Putin, aber nicht von Wolodymyr Selenskij.
Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen, wie korrupt Selenskij ist. Aber es besteht kein Zweifel, dass die ukrainische Gesellschaft und ihre Führung korrupt sind. Ich habe einen bescheidenen Beitrag zu einem NATO-Programm “Building Integrity” in der Ukraine geleistet und festgestellt, dass sich keines der beitragenden Länder Illusionen über die Wirksamkeit des Programms machte und alle das Programm als eine Art “Augenwischerei” betrachteten, um die westliche Unterstützung zu rechtfertigen.
Es ist unwahrscheinlich, dass die vom Westen an die Ukraine gezahlten Milliarden das ukrainische Volk erreichen werden. In einem kürzlich erschienenen Bericht von CBS News hieß es, dass nur 30-40 % der vom Westen gelieferten Waffen auf dem Schlachtfeld ankommen. Mit dem Rest bereichern sich Mafias und andere korrupte Leute. Offenbar wurden einige westliche High-Tech-Waffen an die Russen verkauft, wie das französische CAESAR-System und vermutlich das amerikanische HIMARS. Der Bericht von CBS News wurde zensiert, um die westliche Hilfe nicht zu untergraben, aber es bleibt die Tatsache, dass sich die USA aus diesem Grund weigerten, MQ-1C-Drohnen an die Ukraine zu liefern.
Die Ukraine ist ein reiches Land, doch ist sie heute das einzige Land in der ehemaligen UdSSR mit einem niedrigeren BIP als beim Zusammenbruch der Sowjetunion. Das Problem ist also nicht Selenskij selbst, sondern das gesamte System, das zutiefst korrumpiert ist und das der Westen nur deshalb aufrechterhält, um Russland zu bekämpfen.
Selenskij wurde im April 2019 mit dem Programm gewählt, eine Einigung mit Russland zu erzielen. Aber niemand ließ ihn sein Programm umsetzen. Die Deutschen und die Franzosen haben ihn absichtlich daran gehindert, die Minsker Vereinbarungen umzusetzen.
Die Mitschrift des Telefongesprächs vom 20. Februar 2022 zwischen Emmanuel Macron und Wladimir Putin zeigt, dass Frankreich die Ukraine bewusst von der Lösung fernhält. Darüber hinaus haben ihn rechtsextreme und neonazistische politische Kräfte in der Ukraine öffentlich mit dem Tod bedroht. Dmitri Jarosch, Kommandeur der Ukrainischen Freiwilligenarmee, erklärte im Mai 2019, dass Selenskij gehängt würde, wenn er sein Programm durchführen sollte. Mit anderen Worten: Selenskij ist gefangen zwischen seiner Idee, eine Einigung mit Russland zu erzielen, und den Forderungen des Westens. Außerdem hat der Westen erkannt, dass seine Strategie des Krieges durch Sanktionen gescheitert ist. Je mehr die wirtschaftlichen und sozialen Probleme zunehmen, desto schwieriger wird es für den Westen, einen Rückzieher zu machen, ohne das Gesicht zu verlieren. Ein Ausweg für Großbritannien, die USA, die EU oder Frankreich wäre es, Selenskij abzusetzen. Deshalb glaube ich, dass Selenskij angesichts der sich verschlechternden Lage in der Ukraine zu erkennen beginnt, dass sein Leben in Gefahr ist. Letzten Endes ist Selenskij ein armer Kerl, denn seine besten Feinde sind diejenigen, von denen er abhängig ist: die westliche Welt.
Das Problem ist, dass die Philosophie der neuen Maidan-Führer darin bestand, eine rassisch reine Ukraine zu schaffen
In den sozialen Medien gibt es viele (grausame) Videos von ukrainischen Soldaten, die schwere Kriegsverbrechen begehen? Warum gibt es im Westen einen “blinden Fleck” für solche Gräueltaten?
Jacques Baud: Zunächst einmal müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass in jedem Krieg jeder Kriegsteilnehmer Kriegsverbrechen begeht. Militärangehörige, die vorsätzlich solche Verbrechen begehen, entehren ihre Uniform und müssen bestraft werden.
Problematisch wird es, wenn Kriegsverbrechen Teil eines Plans sind oder auf Befehle des Oberkommandos zurückgehen. Dies war der Fall, als die Niederlande 1995 das Massaker von Srebrenica durch ihr Militär zuließen; die Folterungen in Afghanistan durch kanadische und britische Truppen, ganz zu schweigen von den zahllosen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht durch die Vereinigten Staaten in Afghanistan, im Irak, in Guantanamo und anderswo mit der Komplizenschaft von Polen, Litauen oder Estland. Wenn dies westliche Werte sind, dann ist die Ukraine auf dem richtigen Weg.
In der Ukraine ist politische Kriminalität alltäglich geworden, mit der Komplizenschaft des Westens. So werden diejenigen, die für eine Verhandlung sind, ausgeschaltet. Dies ist der Fall von Denis Kirejew, einem der ukrainischen Verhandlungsführer, der am 5. März vom ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) ermordet wurde, weil er als zu russlandfreundlich und als Verräter galt. Dasselbe geschah mit Dmitri Demjanenko, einem Offizier des SBU, der am 10. März ermordet wurde, ebenfalls weil er ein Abkommen mit Russland zu sehr befürwortete. Denken Sie daran, dass dies ein Land ist, das den Empfang oder die Gewährung russischer humanitärer Hilfe als “Kollaboration” betrachtet.
Am 16. März 2022 verwies ein Journalist des Fernsehsenders Ukraine 24 auf den Nazi-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann und rief zur Tötung russischsprachiger Kinder auf. Am 21. März erklärte der Militärarzt Gennadiy Druzenko im selben Sender, er habe seine Ärzte angewiesen, russische Kriegsgefangene zu kastrieren. In den sozialen Netzwerken wurden diese Äußerungen schnell zu Propaganda für die Russen, und die beiden Ukrainer entschuldigten sich zwar für ihre Äußerungen, nicht aber für den Inhalt. Die ukrainischen Verbrechen wurden allmählich in den sozialen Netzwerken aufgedeckt, und am 27. März befürchtete Selenskij, dass dies die Unterstützung des Westens gefährden würde. Da kam das Massaker von Bucha am 3. April, dessen Umstände nach wie vor unklar sind, gerade recht.
Großbritannien, das damals den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat innehatte, lehnte dreimal die russische Bitte ab, eine internationale Untersuchungskommission zu den Verbrechen von Bucha einzusetzen. Der ukrainische sozialistische Abgeordnete Ilja Kiwa erklärte auf Telegramm, dass die Tragödie von Bucha vom britischen Sonderdienst MI6 geplant und vom SBU durchgeführt wurde.
Das grundlegende Problem ist, dass die Ukrainer die “operative Kunst” durch Brutalität ersetzt haben. Seit 2014 hat die ukrainische Regierung im Kampf gegen die Autonomisten nie versucht, Strategien anzuwenden, die auf “hearts & minds” basieren, die die Briten in den 1950er-1960er Jahren in Südostasien einsetzten und die viel weniger brutal, aber viel effektiver und nachhaltiger waren. Kiew zog es vor, eine Anti-Terror-Operation (ATO) im Donbass durchzuführen und die gleichen Strategien wie die Amerikaner im Irak und in Afghanistan anzuwenden. Der Kampf gegen Terroristen erlaubt alle Arten von Brutalität. Es ist das Fehlen eines ganzheitlichen Konfliktansatzes, der zum Scheitern des Westens in Afghanistan, Irak und Mali geführt hat.
Die Aufstandsbekämpfung (Counter-Insurgency Operation – COIN) erfordert einen ausgefeilteren und ganzheitlicheren Ansatz. Die NATO ist jedoch nicht in der Lage, solche Strategien zu entwickeln, wie ich aus erster Hand in Afghanistan erfahren habe. Der Krieg im Donbass ist seit acht Jahren brutal und hat zum Tod von 10.000 ukrainischen Bürgern und 4000 ukrainischen Militärangehörigen geführt. Zum Vergleich: Der Konflikt in Nordirland hat in 30 Jahren 3.700 Tote gefordert. Um diese Brutalität zu rechtfertigen, mussten die Ukrainer den Mythos einer russischen Intervention im Donbass erfinden.
Das Problem ist, dass die Philosophie der neuen Maidan-Führer darin bestand, eine rassisch reine Ukraine zu schaffen. Mit anderen Worten: Die Einheit des ukrainischen Volkes sollte nicht durch die Integration von Gemeinschaften erreicht werden, sondern durch den Ausschluss von Gemeinschaften “minderwertiger Rassen”. Eine Idee, die den Großvätern von Ursula von der Leyen und Chrystia Freeland zweifellos gefallen hätte! Dies erklärt, warum die Ukrainer wenig Empathie für die russisch-, ungarisch- und rumänischsprachigen Minderheiten des Landes haben. Dies wiederum erklärt, warum Ungarn und Rumänien nicht wollen, dass ihre Territorien für Waffenlieferungen an die Ukraine genutzt werden.
Aus diesem Grund ist es für die Ukrainer kein Problem, auf ihre eigenen Bürger zu schießen, um sie einzuschüchtern. Dies erklärt das Verbreiten tausender Antipersonenminen des Typs PFM-1 (“Schmetterling”), die wie Spielzeuge aussehen, in der russischsprachigen Stadt Donezk im Juli 2022. Diese Art von Minen wird in ihrem Haupteinsatzgebiet von Verteidigern und nicht von Angreifern eingesetzt. Außerdem kämpfen die Donbass-Milizen in diesem Gebiet “zu Hause” mit der Bevölkerung, die sie persönlich kennen.
Ich bin der Meinung, dass auf beiden Seiten Kriegsverbrechen begangen wurden, dass aber die Berichterstattung in den Medien sehr unterschiedlich war. Unsere Medien haben ausführlich über (wahre oder falsche) Verbrechen berichtet, die Russland zugeschrieben werden. Über ukrainische Verbrechen hingegen haben sie sich sehr bedeckt gehalten. Wir kennen nicht die ganze Wahrheit über das Massaker von Bucha, aber die vorliegenden Beweise stützen die Hypothese, dass die Ukraine das Ereignis inszeniert hat, um ihre eigenen Verbrechen zu vertuschen. Durch das Verschweigen dieser Verbrechen haben sich unsere Medien mitschuldig gemacht und ein Gefühl der Straffreiheit geschaffen, das die Ukrainer ermutigt hat, weitere Verbrechen zu begehen.
Der dritte Teil kommt demnächst. Das Interview erschien am 1. September auf Englisch im Postil Magazine. Wir danken für die Möglichkeit, es in deutscher Sprache veröffentlichen zu können. Übersetzung: Florian Rötzer mit der Hilfe von DeepL.
Von Jacques Baud ist auf kuk erschienen: „Die militärische Lage in der Ukraine“ sowie „Stand der militärischen Lage in der Ukraine Anfang Juni“.
Jacques Baud hat einen Master in Ökonometrie und ein Nachdiplomstudium in internationaler Sicherheit am Hochschulinstitut für internationale Beziehungen in Genf absolviert und war Oberst der Schweizer Armee. Er arbeitete für den Schweizerischen Strategischen Nachrichtendienst und war Berater für die Sicherheit der Flüchtlingslager in Ost-Zaire während des Ruanda-Krieges (UNHCR-Zaire/Kongo, 1995–1996). Er arbeitete für das DPKO (Departement of Peacekeeping Operations) der Vereinten Nationen in New York (1997–99), gründete das Internationale Zentrum für Humanitäre Minenräumung in Genf (CIGHD) und das Informationsmanagementsystem für Minenräumung (IMSMA). Er trug zur Einführung des Konzepts der nachrichtendienstlichen Aufklärung in Uno-Friedenseinsätzen bei und leitete das erste integrierte UN Joint Mission Analysis Centre (JMAC) im Sudan (2005–06). Er war Leiter der Abteilung „Friedenspolitik und Doktrin“ der UN-Abteilung für friedenserhaltende Operationen in New York (2009–11) und der UN-Expertengruppe für die Reform des Sicherheitssektors und die Rechtsstaatlichkeit, arbeitete in der Nato und ist Autor mehrerer Bücher über Nachrichtendienste, asymmetrische Kriegsführung, Terrorismus und Desinformation.
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Aus den Gesprächsfetzen des Telefonats auf France 2 werde ich nicht wirklich schlau.
Andere Nachrichtenplattformen haben dieselbe begrenzte Info.
Vielleicht kann jemand der Experten hier das hinsichtlich der schriftlich festgehaltenen Minsk-Vereinbarung klären.
Wie kann zwischen den Verhandlungsparteien RU – FRA nicht eindeutig klar sein, was in dieser Vereinbarung steht und was nicht?
Grob gesagt, hieß es bisher, BRD und FRA hätten bis zuletzt versucht eine diplomat. Lösung zu finden.
Dann gibt es da noch die Hinweise vom Kanadier Paul Robinson und dem Amerikaner Gordon Hahn, 3 Dinge hätten Moskau zum Angriff veranlasst:
ukrain. Drohung Atombomben zu beschaffen (Müncher SiKo), die Biowaffen-Labore, die Kontrolle der Schwarzmeerhäfen und damit die Blockade der russ. Flotte.
Konkret anfangen kann ich was mit Punkt 3. Die anderen waren mir bisher zu unzureichend nachgewiesen.
Die Frage ist ja, kann ich auf Grund von Spekulationen einen Krieg beginnen, ob ich nun auf Teppichbombardements verzichte (Ukraine) oder nicht ( Irak) spielt für die Definition “Krieg” erst mal keine Rolle.
Scott Ritter, der Ex-Waffeninspekteur, der den Kosovo-Krieg für legal und legitim hält, ebenso wie den Angriff der Russen jetzt, erinnert aber auch daran, dass die Aktivitäten des Westens, die die Russen in diese Lage brachten, vökerrechtlich nicht zu beanstanden seien. Das macht jeden Versucht, die russ. Invasion irgendwie zu legitmieren, einen undankbaren “uphill-battle”.
Privat bin ich von all den Dingen die Baude anführt überzeugt, auch wenn manches vielleicht nicht ganz so eindeutig ist; (die Einmischung der Russen im Donbas ist, soweit ich verstehe, bis heute noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich aber ist, dass zuerst die “Separatisten” unabhängig von russischer Seite sich militärisch wehrten und Moskau um Hilfe baten, die Moskau zuerst gar nicht geben wollte. Was aber ist danach passiert? Wurde unter der Hand Hilfe geboten? Oder offiziell? usw.) – das sind wichtige Aspekte die genau beantwortet werden müssen, sonst wird man von der “Gegenseite” nicht ernst genommen.
Denn in letzter Konsequenz geht es auch beim “Nutzen” dieses Interviews nur darum, die Sicht der Bundesregierung in dieser Angelegenheit, die die Sicht von 90% aller Medien ist, widerlegen zu können.
Allein die Unklarheiten von Butcha sind ein Grund gewesen dafür, dass Hunderte von Freundschaften in diesem Land zerbrochen sind.
Die deutsche Linke ist in einem desolaten Zustand. Wegen solcher Fragen.
Reiner Braun vom Peace Bureau will mit den Fridays for future Leuten erst mal nicht kooperieren, weil die jungen Hüpfer die NATO für Pfadfinder halten.
Ich sehe schon, ich werde Baudes Buch “Operation Z” kaufen und mühsam übersetzen müssen.
Aber seine Entscheidung nur aus “westfreundlichen” Quellen zu zitieren wirkt sehr überzeugend.
Ein Völkerrecht, das nicht in der Lage ist, vitale und absolut notwendige Sicherheitsinteressen zu bestimmen und mit entsprechenden Interventionsinstrumenten auch abzusichern, ähnelt eher einstürzenden Neubauten oder der Stabilität von Flusssand, um darauf nachhaltig ein Gebäude zu errichten.
Ein logisches Torso mögen noch so viele Juristen für gut befinden. Für mich sind sie Deppen und diese Anzeichen dafür scheinen auch auf nichtjuristischen Gebieten hinreichend durch, sofern sich solche Menschen damit befassen.
Kurzum: Hätte es keine elementare und unmittelbare Bedrohung der zuvor noch nicht anerkannten Donbass-Republiken gegeben (und in deren Gefolge auch Russlands), hätte es auch keine russische Intervention gegeben.
Hierzu ist die Faktenlage völlig klar und somit kann auch eindeutig geurteilt werden.
Jeder fähige Organisator/Manager eliminiert zuerst Stümpersichtweisen, klärt auf und ordnet Realität.
spätesten jetzt ist das den meisten klar geworden (Völkerrecht).
Oder sprechen es die Betreffenden laut aus.
Aber im Augenblick gibt es nur diese Instrumente.
Und auf irgendeiner Basis muss man koexistieren.
Und von irgendeiner Basis aus muss man verbessern.
Und um sich Zusammenzuraufen muss man sich aber erst auf eine Version der letzen 8 Jahre einigen.
Wir können uns nicht darauf verlassen, dass es auch in Zukunft Individuen geben wird wie den sowjet. UBoot-Kommandanten der sich vor Kuba gegen das Abfeuern eines Atomtorpedos entscheidet oder den Offizier im Atombunker, der das Raketensignal korrekterweise als Fehlalarm interpretiert. Und Hunderte weiterer solcher Fälle.
Das Virus (mir gehts jetzt nur um den Vergleich, es könnte auch ein echter Killervirus gewesen sein, aber weil das praktisch alles zur selben Zeit geschieht gerade) kommt allmählich auf uns zu und verbreitet sich sukzessive. Man kann sich vorbereiten.
Die Bombe explodiert noch bevor wir überhaupt wissen, dass 2000 km östlich etwas schief gelaufen ist.
Und durch Zirkon oder wie das Teil heißen mag und Dark Eagle wird das Risiko immer größer.
Bei dieser Abrüstungskonferenz in NY ist nix passiert.
Und von allen Abrüstungsabkommen seit Eisenhower (Open Skies glaube ich) sind alle bis 1 nicht mehr gültig.
Also ja, es geht darum Realität zu ordnen.
“Vielleicht kann jemand der Experten hier das hinsichtlich der schriftlich festgehaltenen Minsk-Vereinbarung klären.”
Poroschenko hat im Nachhinein von sich gegeben, sie hatten nie vor, die Minsker Vereinbarungen umzusetzen. Es ging nur darum, Zeit für die Aufrüstung zu kaufen.
Du brauchst weder ihm, noch brauchst du mir zu glauben.
Nimm einfach eine Karte von der aktuellen Front im Donbas und schaue dir den Umfang und das Ausmaß der befestigten Stellungen der ukrainischen Armee an.
Niemand macht in acht Jahren aus Städten Festungen, baut gestaffelte Verteidigungsstellungen und platziert einen maßgeblichen Teil seiner Armee in einem Gebiet, welches “größere Autonomie” zugestanden werden soll. So agiert eine Besatzungsarmee – wohlbemerkt gegen die eigenen Bürger. Der Beweis dafür existiert in Form von Beton am und im Boden.
Dass es diesen Bürgerkrieg gegeben hat und gibt, wird von den westlichen Medien ebenso verschwiegen wie die Existenz der Armeen der Volksrepubliken (welche aus Freiwilligen bestehen), die Alliierte der Russen sind (wie Baud bereits schrieb).
Der Grund: es wäre das westliche mediale Narrativ der sortenreinen Trennung des Kampfes “der Ukrainer” gegen “die Russen” nicht möglich und das Publikum würde sich fragen, warum ein Teil der Ukrainer partout nicht mehr in einem Land leben will, wo “unsere demokratischen und europäischen Werte” verteidigt werden.
„(…) das sind wichtige Aspekte die genau beantwortet werden müssen, sonst wird man von der „Gegenseite“ nicht ernst genommen.“
Genau!
Die „Gegenseite“ scheut bekanntlich keine Mühe, alle unglaubwürdig zu machen, die auch nur Zweifel am westlichen Narrativ äußern (obwohl das ja in sich selbst völlig unglaubwürdig ist – Stichwort “Meinungsfreiheit” usw…..).
Aufgrund der Übermacht der westlichen Medien sind viele Menschen vom westlichen Narrativ so überzeugt, dass jeder Widerspruch dazu auf sie erstmal völlig „befremdlich“ wirkt (d. h. sie gehen dazu innerlich auf Abstand und suchen nach Gegenargumenten, egal welchen).
Umso wichtiger ist es für Andersdenkende, sich nicht tatsächlich unglaubwürdig zu machen, z. B. durch leicht widerlegbare Thesen.
Damit gibt man den „Faktenfindern“ von Tagesschau usw. unnötig Futter.
Deshalb finde ich es schade, wenn z. B. der Widerstand gegen die westliche Kriegspolitik von rein spekulativen Thesen zum Corona-Thema degradiert wird (egal, ob solche Thesen richtig oder falsch sein mögen).
Apropos Medien:
Während unsere Edelfedern uns auf die Habeck’sche Doktrin „Frieren und Stinken gegen Putin“ einschwören, macht Putin seinerseits auf ein altes russisches Märchen aufmerksam, in dem ein Fuchs einen Wolf dazu verleitet, mit seinem Schwanz in einem Eisloch zu fischen, sodass dieser einfriert.
Bin gespannt, ob die deutschen Medien diesen Teil von Putins Rede am EEF bringen.
Zusammenfassung der Tass von Putins EEF-Rede in engl.:
https://tass.com/economy/1504487
…wer Tschaikowski verbietet, kommt um das Verbot russischer Märchen nicht herum…
(richtig kompliziert wird es aber, wenn man anfängt die Herkunft des Märchens vom Fuchs und dem Wolf zu untersuchen. Denn am Ende landet man in Finnland, aus dem Fuchs ist eine Füchsin geworden und der Wolf ist eigentlich ein Bär, der wegen der Fischereisache einen Stummelschwanz hat. Ich will nicht wissen, was CG Jung in seinen Märchenanalysen da zu sagen hätte…)
Das will ich auch lieber nicht wissen.
Aber das Verbot russischer Märchen ist bereits in Arbeit und sein Grund betrifft Schlimmeres als den Ödipuskomplex.
Laut Times und vieler weiterer westlicher Medien ist „Mascha und der Bär“ (eine international erfolgreiche russische Comic-Serie im Märchenstil für Kleinkinder) die gefährlichste Waffe Putins direkt ins Gemüt unserer Kleinsten.
Auch auf das Gehirn ihrer geplagten Eltern könnte sie abzielen, meinen andere:
https://www.welt.de/kultur/article238252205/Mascha-und-der-Baer-Wie-die-russische-Serie-unsere-Kinder-veraendert.html
Allmählich frage ich mich, in was für einer Kollektivneurose wir hier im Westen leben und ob sie irgendwann behandelbar sein wird.
Ich fürchte, das ist schon eine ausgewachsene Psychose.
“Die Frage ist ja, kann ich auf Grund von Spekulationen einen Krieg beginnen, ob ich nun auf Teppichbombardements verzichte (Ukraine) oder nicht ( Irak) spielt für die Definition „Krieg“ erst mal keine Rolle.”
Während noch über die russischen Beschwerden verhandelt wurde, hat die ukrainische Armee den Beschuss des Donbas eskaliert – von täglich ca. 50 auf 2000 Granaten. Dies ist ebenso Realität wie der Aufmarsch der ukrainischen Truppen an der Grenze zum abtrünnigen Gebiet. Ebenso ein Fakt ist, dass im Westen niemand bereit war die Ukrainer zur Umsetzung von Minsk2 zu drängen. Und genau so wurde Selenskyi daran gehindert die im Wahlkampf versprochenen Friedensverhandlungen durchzuführen – wobei ihn die westlichen Demokratien gegen die Ukronazis im Regen stehen liessen.
Das alles zeigt klar, dass die Gewaltkarte gezogen werden sollte. Spekulation kann man das nicht nennen.
ich mime ja nur den Advokaten der Gegenseite.
Das Wort Spekulation ist dabei aber natürlich unpassend, weil die Daten zu den Donbas Bombardements selbstverständlich stichhaltig waren. Die OSZE musste ja sogar brit. Beobachter austauschen, weil die versuchten die Ergebnisse der Beobachtungen zu Ungunsten der Russen zu manipulieren.
Worauf ich eigentlich hinauswill, ist die Frage nach einer nichtkriegerischen Handlungsoption für die Russen.
Eine Option die den Artikel 51 gewahrt hätte.
Und ich weiß nicht, ob wir da nicht doch zu sehr Außenseiter sind um Urteile zu fällen und sagen, es gab keinen anderen Weg. Selbst Russlandhistoriker verweisen auf die Zukunft und Archive die irgendwann Klarheit schaffen.
Beruhigend find ich diesen Gedanken aber nicht.
„ich mime ja nur den Advokaten der Gegenseite“.
Vielen Dank dafür!
Ich denke, es ist für uns wichtig, uns immer wieder auch die Sichtweise der „Gegenseite“ bewusst zu machen, anstatt uns nur gegenseitig zu bestätigen.
Vor der Frage, die Sie stellen, stehe ich auch ratlos – seit dem 24.2. geht sie mir durch den Kopf.
Dafür, dass es zu Putins Kriegsentscheidung eine andere Option gegeben hätte, spricht aus meiner Sicht, dass Personen in seinem engen politischen Umfeld seine Entscheidung nicht vorhergesehen haben.
Das haben sowohl Lawrow wie auch Bezrukow später selbst über sich gesagt.
Auch aus Sacharowas Verhalten in den Tagen vor Putins Entscheidung schließe ich, dass sie im Außenministerium nicht vorhergesehen bzw. dort zumindest auch eine Alternative gesehen worden war.
Doch anschließend musste man Putins Entscheidung natürlich als die einzig richtige ausgegeben, schon um Soldaten und Bevölkerung zu motivieren.
Erschütternd diese sachlicher Artikel, auch wenn man ‘vieles wusste’.
Korruption ist sehr häufig immer mehrgleisig, das heißt, mindestens 2 Parteien und hier wird auch sehr deutlich wie Demokratien nicht in der Lage sind das “rechtlich” aufzuklären, ganz besonders wenn Geheimdienste aktiv sind!
Eben schreiben Sie mir: Es gibt keine Wahl!
Und hier stellen Sie fest, dass es mindestens 2 Parteien gibt.
Sie treten sich selbst Ihr Standbein weg!☹️
Verwechseln Sie nicht Parteien mit Parteien?
Es existieren Parteien, aber jede verfolgt das eine Ziel um für die Partei das zu erreichen was diese Partei möchte.
Diese Partei vertritt nicht aber ihre oder meinige Position.
J.Baud beschreibt wieder sehr viel richtiges in seinem Interview, was in unseren MSM nicht vorkommt. Krim wird russisch bleiben, weil es die Bevölkerung der Krim auch so will.
Die von den allierten Truppen und Russland eroberten oder befreiten Gebiete mit überwiegend russischer Bevölkerung wird sich per Reverendum ( zumindestens vermute ich das so) für Russland entscheiden. Und die Machthaber in Kiew tuen alles dafür (siehe Bombardierung, Abschneidung von Rentenzahlungen und Bankensystem). Die Russen versuchen eher die Herzen der Menschen vor Ort zu erobern.
Und das wir hier in unseren Medien und von unseren politikern nicht die Wahrheit erfahren, liegt daran, dass keiner sagen, will was ist. Der Krieg ist ein Krieg zwischen der USA und Russland. Die USA hatte gedacht/ gehofft, sie könnte ein Regimechance in Moskau erreichen und hätte somit wieder Zugriff auf die russichen Rwsourcen (Jelzinzeit2.0). Gleichzeitig wäre die USA damit super gegen China aufgestellt. Das weiß auch China, deshalb wird es, sollte der Konflikt sich ausweiten, China Russland direkt mit unterstützen.
Zum Thema “Butcha”, ein durchaus kritischer Ansatz:
https://www.anti-spiegel.ru/2022/ein-video-der-ukrainischen-polizei-bestaetigt-dass-es-in-butscha-kein-massaker-der-russischen-armee-gegeben-hat/
Aber egal, wie belastbar die Berichte auch sein mögen: Die wahren Meister der “Propaganda”, sind die PR-Agenturen der USA . Es wurde geschafft, die belegbare Fakten, als “Fake News” zu difarmieren (etwa Baerziege in Prag), Demonstranten, die Angst um die Zukunft haben als “Staatsfeinde” zu bezeichnen – und dieser Modus, funktioniert leider nur zu gut. Man will die Fakten nicht mehr sehen sondern bedient sich einer “Instant-Meinung”, die von Mc Habeck bis zum Überdruss, den Leuten, reingedrückt wird.
Eigentlich müsste doch jedem DENKENDEN Menschen allmählich zu Bewusstsein kommen, das die “Meinungsfreiheit” in Gefahr ist, wenn “Feindsender” gesperrt werden. Denn jeder DENKENDE Mensch müsst sich fragen: Wovor hat dieser Staat den Angst, wenn er uns vor “feindlichen Einflüssen, bewahren” möchte?
Gordon Hahn hat hier noch im Juni mit viel Mühe die seinerzeit verfügbaren Quellen zu Butcha aufgeschlüsselt.
https://gordonhahn.com/2022/05/23/tentative-conclusions-on-bucha-a-small-my-lai-update/#comments
Das letzte woran ich mich erinnere ist das Q&A der UN Mission wg. Butcha bevor sie abgereist sind Ende Juni.
Einen ersten Bericht haben sie für Sept. angekündigt.
Den abschließenden für April 2023.
Der Tenor der 3 Leiter der UN-Mission in dieser PK war: “wir wissen es nicht, weil noch keine entsprechenden Untersuchungen gemacht worden sind.” d.h. es kann sein, es kann aber auch etwas ganz anderes sein.
Das interessierte aber die anwesenden Journalisten nicht, die ununterbrochen insinuierten in ihren Fragen, dass die brutalen Russen es waren. Sie nahmen die erhofften Antworten bereits in der Formulierung ihrer Frage vorweg.
Was es gab waren Behauptungen und statische Satellitenbilder einer US-Firma über deren Authentizität auch nichts eindeutiges klar war.
Es wäre interessant von Röper detailliert zu hören wie er es unter EInbeziehung aller verifizierbaren Quellen sieht, sich selbst gegenüber so skeptisch wie möglich (ich hab wegen Zeit nur den verlinkten Text gelesen)
Ich finde einerseits, es hilft nicht, wenn hier im Forum sich mancher in beleidigender Form über die Welt da draußen oder andere Foristen äußert. Andererseits verstehe ich es.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Mitmenschen ihre Augen plötzlich verdrehen, ihren Habitus wie auf Knopfdruck ändern, einen von einer Sekunde auf die nächste als nicht ganz dicht erachten, wenn man im Falle Butcha anderer Meinung war.
Ich sagte nicht etwa: “scheiß Ukrainer, die lügen doch alle”, sondern ich stellte lediglich die vorherrschende Meinung zu Butcha in Frage. Und wies darauf hin, dass bei jeder Untersuchung der Kripo ein höherer Standard herrschen würde bevor irgendwer des Mordes verdächtigt wird. Ich wusste selber nicht wer der Schuldige war.
Und DAS ist wirklich ein irrationales Verhalten, welches mich ratlos macht:
Neutrale Fragen zu stellen gilt inzwischen als “Desinformation”.
Und Wolf Wetzel hat zumindest recht, wenn er darauf hinweist, dass diese Kritikunfähigkeit das erste Mal im Zusammenhang mit Corona auftrat.
Da ich mittlerweile an keinem der einst gefestigten Weltbilder festhänge, ich wirklich versuche objektiv, eine Situation zu erfassen – nicht zu BEURTEILEN – versuche ich, Infos von allen Seiten zu erhaschen. Selbst linke Meiden dienen mir dazu, da es egal ist, wer, eventuell gute Ideen hat. Nur: Wenn man gegen den mainstream denkt, dann sind selbst vorläufige Fakten für den verblendeten Medienkonsumenten, immer Fake News.
Bestes Beispiel: Katyn. Angeblich wurden erst nach dem Zusammbruch der UdSSR die Akten geöffnet, die belegten, dass es der NKWD war. Nun, das wusste man breits im Jahr 1946 (“Austin J. App, “Der erschreckendste Freiden der Weltgeschichte”)
Und ebenso wird man erst in dreißig vierzig Jahren, einen anderen Blick darauf haben.
Wer bisher nicht glaubte, dass dieser Mann streng pro russisch gebürstet ist (siehe meinen Kommentar zu Teil 1), der sollte es spätestens in Teil zwei gemerkt haben.
Ich kann nur raten, die Aussagen von Propagandisten beider Seiten zu ignorieren. Das ist alles nur krudes Zeugs und hat mit der wirklichen Lage wenig zu tun.
phz
Wer seinen Forennamen einem deutschen Militärartikel angleicht, welcher im praktischen Einsatz in der Ukraine nach 100 Schuss am Tag (!) bereits versagt, für wie objektiv und kompetent wird man diesen Menschen wohl halten?
Dann haben wir zur Auswahl: einen “Ex-Oberst des Generalstabs, Ex-Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz, Spezialist für osteuropäische Länder und Ex-Nato-Mitarbeiter”, der zudem die ukrainische Armee beraten hat. Auf der anderen Seite Sie, “Panzerhaubitze 2000”, und Ihre Qualifikation beschränkt sich – laut eigener Aussage – auf die Lektüre diverser Militärblogs.
Einem von beiden traue ich zu, etwas von der “wirklichen Lage” zu verstehen und Sie sind es nicht.
Wer einen Kommentar anhand des Namens des Foristen und nicht anhand des Inhalts beurteilt hat die falschen Prioritäten. PH2000 behaupte ja nicht über mehr Know-How zu verfügen, sondern das Baud einseitige Propaganda verbreitet.
Das kann auch der beste Militärexperte der Welt, wenn er gewillt dazu ist.
@Ottone
Von welchem “Inhalt” reden Sie?
Er BEHAUPTET, Baud sei “streng pro russisch gebürstet” und das war es.
Es folgt keine inhaltliche Begründung für seine Behauptung es sei “einseitige Propaganda”, es ist eine reine Unterstellung.
Wenn ich BEHAUPTEN würde Pzh 2000 sei “streng pädophil gebürstet”, dann ist das keine “Propaganda”, sondern ihm Pädophilie zu unterstellen ist eine Verleugnung und Diskreditierung seiner Person.
Genau das macht Pzh 2000 m.E. mit Baud.
Um ganz sicher zu gehen: Ich will Pzh 2000 keinesfalls (!!!) unterstellen pädophil zu sein!
Es handelt sich hier nur um ein Beispiel, um eine ideologische Vorgehensweise zu kritisieren!
Ich werde jeden melden, der einen solchen komplett unbegründeten (!!!) Vorwurf gegen Pzh 2000 erhebt.
Statt inhaltlicher Argumentation ein Argumentum Ad Hominem: https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem
Troll!
Lustiger Weise hat Herr Putin im ‘east economic forum’ diverse Informationen zur Ukraine, Sanktionen und der Position zum Westen zu Kunde getan. Das heißt er teilt der Welt mit, wie Russland mit solch einer Situation umgeht! Wie beschrieben DER WELT!!!
Nu können Sie weiterhin ihre Meinung preisgeben, aber der Rest der Welt macht sich derweil seine Gedanken.
Klar, was nicht sein darf, dass nicht sein kann.
Und wer nicht blind dem westlichen Narrativ folgt, ist von Putin bezahlt.
Wir werden permanent mit westlicher Propaganda zugedrönt.
Es tut gut mal eine andere Stimme zu hören, schon gar mit der Kompetenz von Baud.
@Bert
Komisch (oder naheliegend) ist vor allem, auf welchem niedrigen intellektuellen Niveau inzwischen agiert wird.
Ich habe einen Baud-Kritiker namens Dominik Landwehr ausfindig gemacht und die Kritik in dem Artikel auf seinem Blog läuft wie folgt: Überschrift “Putins unheimliche Schweizer Patrioten”
Nun würde man annehmen, es folgt ein Beweis für diese Behauptung im Artikel.
Nope. Es geht einfach so weiter und simple Fragen entlarven, um was für eine Geraune und Geseier es sich bei diesen Vorwürfen handelt. Dazu einen Absatz direkt nach der Zwischenüberschrift “Der fleissige Nachrichtendienst-Mann Jacques Baud a.D.” verwendet.
“Dem Westschweizer Nachrichtendienst-Experte Jacques Baud wird ein Hang zur Verschwörungstheorien nachgesagt.”
Von wem? Mit welchen Belegen an Hand welcher seiner Aussagen?
Was unterscheidet “ein Hang zu” von einem Vertreter welcher ordinären Verschwörungstheorie (VT) und von welcher VT ist konkret die Rede?
Es kommt gar nichts, sondern es geht steil weiter:
“Seine Texte sind klar auf der russischen Linie. Für mich tönt das alles ziemlich abenteuerlich und abwegig.”
Was ist “die russische Linie”?
Wenn auch nur eines von Bauds Argumente “tönt”, was konkret macht es “abenteuerlich und abwegig”?
Er hat kein einziges inhaltliches Argument, er belegt nichts, er beweist nichts.
Ihm geht es lediglich um einen emotionalen “Soundteppich”, es geht ihn ums anschmieren und es soll manipulativ ein Eindruck beim Leser erzeugt werden.
Hier muss er immerhin einräumen: “Baud gehörte im Kalten Krieg zu den wenigen Russland-Spezialisten beim Schweizer Nachrichtendienst und hat eine interessante Vita, wie man auf der französischen Wikipedia nachlesen kann.”
Ja. Und er kann russisch sprechen, lesen und er versteht es, die russische Militärperspektive darzustellen, die andere “Experten” nicht einmal zur Kenntnis genommen haben (u.a., weil sie nicht einmal die Sprache beherrschen). Diese “Experten” haben Dominik erklärt, was die “russische Linie” ist: “Der Russe” will in imperialistischer Manier die ganze Ukraine einnehmen und ist bei der “Schlacht um Kiew” geschlagen worden.
Ist natürlich eine narzisstische Kränkung, wenn Baud nachweisen kann, es gab gar keine “Schlacht um Kiew”, sondern bei dieser Behauptung handelt sich um eine Mischung aus Projektion und Ignoranz.
“Der kurze Artikel ist übrigens für Bearbeitungen gesperrt, das lässt darauf schliessen, dass Baud in der französischsprachigen Welt kontrovers ist.”
Die niedlichste Behauptung überhaupt. Er ist “kontrovers”, bzw. “umstritten”.
Was konkret ist inhaltlich “umstritten” oder woraus besteht die Kontroverse mit wem?
Er möchte nur andeuten, es gäbe da von irgendwem und irgendwo einen inhaltlichen Widerspruch. Natürlich ohne den Widerspruch belegen und inhaltlich wiedergeben zu können.
Dominik widerlegt keine Propaganda (das ist sein Irrglaube), er betreibt sie.
Hier der Link zum Blogbetreiber und seinem Artikel: https://www.sternenjaeger.ch/ukraine-krieg-2/
Sehr richtig.
Wer nicht blind, der westlichen Agenda folgt, ist ein Putin-Troll.
Erschreckend fand ich auch. in der Corona-Zeit haben viele gemerkt zu was Staat und Medien fähig sind,
und haben kritische Positionen genommen.
Aber jetzt sind sie voll auf Linie.
Ich finde es völlig legitim, wenn sich hier auch konträre Meinungen zu Wort melden – sofern dies nicht in plumper Prolodiktion stattfindet. Ein vitales Forum, auch wenn es eine nicht immer sehr willkommene bestimmte Richtung vertritt, lebt von der Vielfalt. Und die Suche nach der “Wahrheit” – die liegt nicht in der “Mitte”, sondern NIRGENDWO!
“Ich kann nur raten….”
Versuchs halt mit Logik, dann brauchst du nicht zu raten, Phz.
Zitat zu Bucha im obigen Text:
“Da kam das Massaker von Bucha am 3. April, dessen Umstände nach wie vor unklar sind, gerade recht.”
Warum in Bucha, die Bewohner mit weißen Armbinden starben, finden Sie hier die Antwort!
In der ukrainischen Prawda! Automatische Übersetzung!
https://www.pravda.com.ua/news/2022/03/19/7332747/
“Russen tragen weiße Armbinden an Mariupoliern, um ukrainische Verteidiger zu verwirren – Asow
ALYONA MAZURENKO – SAMSTAG, 19. MÄRZ 2022, 13:33
Die russischen Besatzer in Mariupol legten weiße Bandagen auf die Bewohner der Stadt, so dass ukrainische Verteidiger sie mit den Russen verwechseln.
Quelle: Asow
Zitat: Die Besatzer tragen weiße Armbinden an den Bewohnern von Mariupol, so dass ukrainische Verteidiger sie mit den Russen verwechseln.
Nach den Aussagen der Anwohner führen die Russen Zivilisten in die Irre, indem sie sie mit weißen Armbinden binden – angeblich als Abzeichen der Zivilbevölkerung.”
Details: Asow betont, dass sich Putins Armee auf diese Weise hinter Zivilisten versteckt und sie in zusätzliche Gefahr bringt.
Schließlich definieren die Russen ihr Militär mit weißen Bandagen. Die weiße Armbinde ist eines der identifizierenden Symbole der Eindringlinge.”
Hier nochmal zum Verstehehen!
Die weiße Armbinde ist eines der identifizierenden Symbole der Eindringlinge.
Und Eindringlinge müssen vernichtet werden!
Am 19.3. 2022 veröffentlichte AZOW in Mariupol einen dringenden Aufruf bzw. einen Befehl , dass sich hinter den Personen mit weißer Armbinde praktisch grundsätzlich russische Soldaten befinden würden!
Der Befehl war unter
https://t.me/polkazow/42200
zu finden!
Dort heißt es:
“Wir betonen!!!
Mit weißen Armbinden definieren die Russen ihre Putin-Armee, verstecken sich so hinter Zivilisten …. ”
Und da wurde eben auf “Weiße Armbinden” geschossen, also auf Meschen mit weißen Armbinden, getarnte russische Soldaten bzw. Kollaborateure waren!
In Mariupol!
In Bucha haben sicher die Russen wieder mal auf sich und ihre Freunde mit weißen Armbinden selbst geschossen!
Wie im AKW!
Dort befinden sich nach ukrainischen Angaben bis zu 500 russische Soldaten!
Die nun nach den Darstellungen von Herrn Selenski fast ununterbrochen von der russischen Armee selbst beschossen werden!
Wer das glaubt, wird mit großer Sicherheit im Winter frieren!
Fast zu recht!
Zu Bucha.
Einfach mal die zeitliche Abfolge anschauen.
– Am Mittwoch ,’Ende März ziehen die Russen ab.
– Am Donnerstag verkündet der Bürgermeister erfreut, dass sie weg sind.
– Am Samstag meldet die ukrainische Agentur lb.ua. dass gerade “spezialkräfte” die Stadt von “kollaborateuren säubern'”.
– Am Sonntag, 4 Tage nach abzug der Russen , merkt man dass da überall Tote auf den Strassen liegen.
Sehr merkwürdig.
Mein Eindruck:
Was man am Sonntag entdeckte, war vielleicht eher das Ergebnis von dem was lb.ua am samstag meldete.
Bei Unklarheiten einfach in den Gesetzestext gucken ( Völkerrecht und überhaupt ).
Dann wird auch deutlich, dass man nicht so einfach “vom Völkerrecht herkommt” ohne Jurist zu sein.
siehe auch:
” Draußen vom Walde, da komme ich her..” ( Nikolaus )
Die Verträge und Entwürfe zu Minsk II
und davor gibts auch online.
Zur Not mit der Texterkennung aus den Pdf. ziehen und durch DeepL schicken.
Ob Srebrenica wirklich ein Massaker war wird in diesem 2008er Gespräch bezweifelt.
Gutes Interview dazu mit Edward Herman von der AG Friedensforschung, die inzwischen eingestellt wurde:
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Serbien/karadzic.html
Edward Herman, der vor einigen Jahren starb und einer der ganz wenigen war, die sich bis in die tiefsten Schichten dieser “Lüge”? vorgearbeitet haben, stellt die offizielle Version in Frage.
Das ist nicht ganz unwichtig, weil sich im Falle Butcha eine ähnliche Verfälschung wiederholen und in den Geschichtsbücher verewigen könnte.
Ich sehe schon, der Boden ist feucht, in den die Saat fällt.
phz
Lesen Sie die Analysen der damaligen Arbeitsgruppe um Herman (natürlich war das seinerzeit noch dutzendfach kontroverser als jetzt, denn nichts ist veralteter als die Schlagzeilen vom Massaker im vergangenen Sommer), die über den ICTY hinausgehen und das Rohmaterial, das die Grundlage für das Urteil war, an sich, hinterfragen. Sie können es gerne ablehnen. Aber Herman ist kein Kindskopf gewesen. Er hat mit ernst zu nehmenden Daten gearbeitet. Was mich stört, ist, dass diese Sicht im öffentlichen Diskurs dazu gar nicht erst zugelassen wurde. Aber es steckte viel gute Forensik dahinter. Man könnte ja auch sagen, “wir wissen nicht endgültig was in Srebrenica geschehen ist.”. Aber weil Den Haag draufsteht und der blaue Stempel, nicken alle ehrfürchtig. Aber verschonen Sie mich mit Ihren Gärtnerfantasien von Saat und Feuchtigkeit.
“…. dass diese Sicht im öffentlichen Diskurs dazu gar nicht erst zugelassen wurde. ”
Am Beispiel des Jugoslawienkrieges kann man sehen, daß diese Diskursverengung bereits damals gang und gäbe war. Die Älteren erinnern sich vielleicht noch, wie mit Peter Handke umgegangen wurde, der es wagte, zu äußern, es habe auf beiden Seiten Verbrechen gegeben und man solle sie nicht allein den Serben anlasten.
(x)https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/heine-preis-duesseldorfs-stadtrat-wehrt-sich-gegen-handke-unterstuetzer-1332163.html
Claus Kleber weiß genau, was in Butscha geschah und das geht so (Zeit 8.9.22): “Zuschauerinnen und Gebührenzahler erwarten (…) Berichte ihrer vertrauten Quellen aus erster Hand und – soweit irgend möglich – vom Ort des Geschehens. Als Katrin Eigendorf, die in Russland, Afghanistan und in der Ukraine erfahrene ZDF-Krisenreporterin, in Butscha angekommen war, in Begleitung des Präsidenten Selenskyj, sah sie mit eigenen Augen die Opfer der russischen Massaker. Sie erschrak beim Blick in die Grube mit den geschundenen Körpern der Erschossenen. Sie sprach mit deren Familien. Als Dmitrij Peskow, Putins allgegenwärtiger Sprecher im Kreml, davon fabulierte, dass es in Butscha Hinweise auf eine ukrainische Fälschung gebe und Außenminister Lawrow behauptete, Butscha sei von Kiew inszeniert worden, konnte Katrin Eigendorf deren Lügen aus eigener, überzeugender Erfahrung bloßstellen.”
Wie blöd muss man eigentlich sein? Ich weiß nicht, was in Butscha geschah. Kleber weiß das nicht, Eigendorf weiß das nicht. Wir alle wissen, dass da Leichen lagen. Eigendorf hat sie – in Begleitung von Selenskyj (!) – gesehen und weiß dass, sie russische Opfer waren. “Die Russen waren´s.” Beleg: “Ich habe die Leichen selbst gesehen.” Noch mal: Wie blöd darf man eigentlich argumentieren?
Da hätte Eigendorf auch mit der Roten Armee 1944 nach Katyn gehen können und die toten polnischen Offiziere als Opfer der Deutschen ausgeben können. “Die Leichen habe ich selbst gesehen.”
(Ich betone, ich weiß nicht, was da in Butscha vorgefallen ist. Dass zahlreiche Opfer oder sogar viele von den Russen verursacht wurden, halte ich für möglich, vielleicht sogar für wahrscheinlich. Nur die “Belege” bei Cleber und anderen sind mir nicht nur zu dürftig, sondern einfach zu doof.)
“Selenskij hat bekanntlich gesagt: „Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie nie aufgeben.“ Ist das nur Rhetorik oder gibt es einen Plan, die Krim anzugreifen? ”
Dazu der Armeechef der Ukraine in dem folgenden Artikel von heute, in dem er die s.E. zu erwartende Entwicklung in 2023 skizziert:
“….nur eine effektive Einflussnahme auf den Schwerpunkt des Gegners kann zu Veränderungen im Kriegsverlauf führen.
Unter der Voraussetzung, dass ein solcher Schwerpunkt als Kontrolle über die Halbinsel Krim definiert wird, ist es logisch anzunehmen, dass für 2023 eine Operation oder eine Reihe von Operationen zur Einnahme der Halbinsel geplant ist.
Die Vorbereitung einer Offensivkampagne erfordert die Bildung einer oder mehrerer operativer (operativ-strategischer) Gruppen, die je nach den Absichten und Ambitionen der ukrainischen Führung aus zehn bis zwanzig kombinierten Waffenbrigaden bestehen. In der gegenwärtigen Situation ist dies nur möglich, indem die wichtigsten Waffentypen der bestehenden Brigaden durch moderne Waffen ersetzt werden, die von den ukrainischen Partnern bereitgestellt werden. Der Bedarf an zusätzlichen Raketen und Munition, Artilleriesystemen, Raketensystemen, elektronischen Kampfführungssystemen usw. von Partnern sollte gesondert hervorgehoben werden. All dies erfordert eine Konsolidierung der Bemühungen aller Partnerländer der Ukraine, einen langen Zeitraum und erhebliche finanzielle Aufwendungen.
…
Gehen wir davon aus, dass die Streitkräfte der Ukraine im Jahr 2023 einen vollständigen Erfolg erzielt und die Halbinsel Krim erobert haben.”
(x)https://www.ukrinform.ua/rubric-ato/3566162-ak-zabezpeciti-voennu-kampaniu-u-2023-roci-ukrainskij-poglad.html
Na ja usw. Von weiteren Sabotageakten, Angriffen auf russisches Territorium bis hin zu der Spekulation, daß Rußland Atomwaffen einsetzt und es zu einer direkten Beteiligung der “führenden Länder der Welt an einem begrenzten Atomkonflikt” mit der Aussicht auf einen Dritten Weltkrieg verbunden ist – alles dabei.
Und selbstverständlich wird davon ausgegangen, daß “die materielle Grundlage des ukrainischen Widerstands …
auch im Jahr 2023 die umfangreiche militärische und technische Hilfe der Partnerländer sein (wird)”, denn “die Weltgeschichte (wird) keinem Land der Welt verzeihen, dass es einem blutigen Raubtier nachgibt, das sich nur an neuem Blut berauscht.”
Wie sagte unsere Dame fürs Äußerste? “Whatever it takes, we stand with Ukraine!” (Naja, jedenfalls sinngemäß)
am Ende müssen wir ne Overton-Demo veranstalten um den Widerstand zu mobilisieren.
(Ich glaub ich hab für heut genug Realismus. Es regnet eh schon den ganzen Tag. Da mach ich lieber aus.)
aber Danke Venice für die erwachsene Sicht
Ja, genau! Und zwar vor dem Kreml. Wir müssen das empathische Weichei Putin endlich davon überzeugen, zumindest den Präsidentenpalast zu “neutralisieren”. Und dann fliegen wir alle zum Gastro-Festival, nach Wladiwostok. Sacharowa hat eingeladen;o))))
PS. Noch mal zu Claus Kleber und Butscha (Zeit 8.9.22) (siehe oben), falls es jemanden interessiert: „Katrin Eigendorf (..,) sah mit eigenen Augen die Opfer der russischen Massaker. (…) Sie sprach mit deren Familien.” Selbst die Eigendorf hat nicht behauptet, dass sie mit den (!) Familien der (!) Opfer gesprochen hat. Sie hat in meiner Erinnerung zwei, drei bedauernswerten Leuten ihr Mikrophon in Anwesenheit ukrainischer Sicherheitsbeamter hingehalten.