Ukraine hat das amerikanische Resistance Operating Concept umgesetzt

Asow fordert zu Spenden auf.

Ob dies langfristig erfolgreich war, muss man sehen, aber die Einbeziehung der Gesellschaft in den Krieg, der Aufbau von Freiwilligenverbänden, Förderung von Nationalismus, strategische Kommunikation und Terroranschläge auf „Kollaborateure“ stehen im Einklang mit dem Konzept.

Wie CNN von „amerikanischen und europäischen Offiziellen“ erfahren haben will, sollen die ukrainischen Streitkräfte „erfolgreich“ eine Methode des Widerstandskampfes angewendet haben, die natürlich von Amerikanern, nämlich von amerikanischen Spezialeinheiten, dem SOCEUR, entwickelt worden sei. Das Resistance Operating Concept (ROC) sei 2013 nach dem Georgien-Krieg entwickelt und nach der Übernahme der Krim 2014 durch Russland als Anleitung betrachtet worden, wie Staaten gegenüber einem großen Nachbarn, der in sie einmarschiert ist, Widerstand leisten und gegen ihn kämpfen können.

Das Konzept basiert darauf, nicht einen totalen Krieg zu führen, sondern eine „totale Verteidigung“, an der auch die zivile Bevölkerung bzw. die gesamte Gesellschaft („whole-of-society“) beteiligt ist – und damit zum Kriegsbeteiligten wird. Der Begriff der totalen Verteidigung stammt bereits aus dem Kalten Krieg und besagt, dass die ganze Gesellschaft den Krieg führt. Auch im Kalten Krieg wurde das Konzept von Stay-behind-Widerstandsgruppen wie Gladio verfolgt, auf das auch zurückgegriffen wird. Als Vorbild sieht das Pentagon den Freiwilligenverband Estnische Verteidigungsliga, die dem Verteidigungsministerium untersteht und von der US Army unterstützt wird.

Der heute 16.000 Frauen und Männer umfassende Freiwilligenverband entstand zunächst als Bürgerwehr 1918 im Rahmen der russischen Revolution und schließlich dem Estnischen Freiheits- oder Unabhängigkeitskrieg gegen die Bolschewiki. Nach der Niederlage Deutschlands verblieben deutsche Soldaten im Land. Der Freiwilligenverband wurde zur Nationalgarde und war dann an der von Großbritannien militärisch unterstützten erfolgreichen  Offensive gegen Russland beteiligt. Die Verteidigungsliga blieb während der Selbständigkeit bestehen, wurde aber nach dem sowjetischen Einmarsch 1940 aufgelöst, um sich mit der Unterstützung der Deutschen Wehrmacht erneut zu organisieren und auf der Seite der Nazis zu kämpfen. Nach dem Rückzug der Nazis aus Estland löste sich der Verband auf, um dann 1974 im Exil erneut gegründet und blitzartig mit der Selbständigkeit 1990 wieder in Estland aufgebaut zu werden.

Der Kern des Konzepts besteht in der Einbeziehung der Bevölkerung und dem Aufbau von Bürgerwehren oder Freiwilligenverbänden, wie das nicht nur in den baltischen Staaten und Polen gefördert wurde, sondern eben auch in der Ukraine, wo im Krieg mit den Separatisten in Donezk und Lugansk schnell auch dubiose, teils aus der Maidan-Bewegung stammende Freiwilligenverbände entstanden sind, deren Kampfkraft den damals kaum kampffähigen Truppen der regulären Armee überlegen war. Kurz vor Beginn des Krieges wurden dann die Territorialverteidigungseinheiten eingerichtet und kurz ausgebildet.

ROC basiert darauf, wie das auch in der Ukraine mit der Hilfe der USA geschehen ist, schon in Friedenszeiten die Widerstandskapazitäten aufzubauen. Interessant ist, dass dabei neben der Vorbereitung für den Krieg oder für Krisen „die Entwicklung einer starken Nationalität“ und „patriotische Erziehung“ als wichtig erachtet wird, auch „psychologische Vorbereitung“ genannt. Der in der Ukraine gepflegte Nationalismus scheint direkt mit ROC verbunden und von den USA gefördert worden zu sein. Ebenso die stark ausgeprägte „strategische Kommunikation“.

Die nationale Botschaft des Verteidigungsministers Reznikov

General Richard Clarke, der SOC-Kommandeur, berichtete im April dem Verteidigungsausschuss des Senats, dass die Spezialeinheiten ukrainische Soldaten seit 8 Jahren ausgebildet, die Ukraine aber vor allem für den Infowar vorbereitet haben. Vor 18 Jahren hätten die ukrainischen Spezialeinheiten in Zusammenarbeit mit den USA und Alliierten eine Widerstandsabteilung in jeder drei Brigaden aufgebaut.

CNN zitiert Ex-Leutnant Kevin D. Stringer, der das Entwicklungsteam für das Widerstandskonzept geleitet hat und der sagte, dass die Angriffe auf Waffenlager und Stützpunkte hinter der Front Zeichen für die Umsetzung des ROC-Konzepts seien. Dass zunehmend Mord- oder Terroranschläge auf Kollaborateure stattfinden, wird hingegen nicht erwähnt.

Ein 2020 erschienene Veröffentlichung des ROC-Konzepts von einem Autor der schwedischen Spezialeinheiten wird von Generalmajor Kirk Smith (U.S. Air Force Commander, Special Operations Command Europe) eingeleitet. Hier heißt es, was man als die von der ukrainischen Führung und vom Westen praktizierte strategische Kommunikation verstehen kann: „Wenn die nationale Widerstandsplanung mit Verbündeten und Partnern verbunden wird, die sich zu den Idealen der nationalen Souveränität, der territorialen Integrität und der Selbstbestimmung verpflichtet haben, kann sie eine starke Botschaft an einen potenziellen Gegner sein. Sie macht einem potenziellen Gegner klar, dass er die territoriale Integrität einer Nation nicht verletzen und versuchen kann, einen neuen Status quo zu schaffen. Die Nation, in die eingegriffen wird, wird die Niederlage nicht akzeptieren. Die Rechtsstaatlichkeit wird sich durchsetzen. Die nationale Unabhängigkeit und Autonomie werden sich durchsetzen.“

Risiken gibt es viele, wenn von Nationalismus bestimmte Freiwilligenverbände agieren, die weniger kontrolliert werden und dezentraler handeln als eine Armee mit strengen Hierarchien und Regeln. Wenn die politische Führung wechselt oder Friedensverhandlungen anstrebt, könnte Befehlen nicht mehr gefolgt werden oder mit militärischer Gewalt gedroht werden. Überdies können Kriegsregeln nicht beachtet, kriminelles Handeln und Kriegsverbrechen begangen oder Terroranschläge und -methoden gegen Zivilisten und Kollaborateure ausgeübt werden. Vor allem aber werden nach dem ROC-Konzept im Prinzip alle Erwachsenen des angegriffenen Landes zu Kriegsbeteiligten, die von den Angreifern dann auch bekämpft werden. ROC bricht mit der zentralen Unterscheidung der Genfer Konventionen zwischen Zivilisten und Kombattanten. Die Folgen kann man wahrscheinlich in der Ukraine sehen, zumindest spielen sie in die Hände Russlands, das vorgibt, vor allem gegen die „Nazis“ oder „Nationalisten“ in den Freiwilligenverbänden zu kämpfen, die beschuldigt werden, Verbrechen gegen Zivilisten begangen zu haben bzw. zu begehen.

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17 Kommentare

  1. Naja, das ist ISIS auf amerikanisch und faschoukrainisch. Ich frage mich, ob das an Pfähle binden, nackt ausziehen und auspeitschen eine spezifisch ukrainische oder amerikanische Erfindung ist. Die „totale Verteidigung“ und der Terrorismus zeigen auch die dreiste und völlig unwidersprochene Abkehr von den Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts, um das sich die USA eh bei ihren Genoziden in Korea, Vietnam und Umgebung und im Nahen Osten nie geschert haben. Kriegsverbrechen als Strategie.

    Da sieht man, wie wichtig die Denazifizierung ist.

    1. >> Naja, das ist ISIS auf amerikanisch <<

      ISIS ist ja auch amerikanisch, das ist genau das Selbe.
      Was die Grausamkeit angeht, übertreffen die Ukrofaschisten ISIS sogar noch.

  2. Offensichtlich kommt dieses Konzept selbst in der Armee nicht wirklich gut an.
    https://t.me/OpenUkraine/25069 (maschinenübersetzt, leicht redigiert)
    „Die DW berichtet, dass nicht mehr als 25% der Soldaten der Ukraine wirklich bereit sind, für die Ukraine zu kämpfen (das sind ideologische Banderafans).
    Das andere Viertel des ukrainischen Militärs, ein gewisses Schicksal verstehend, ist bereit, alles zu tun, um vom Schlachtfeld zu entkommen (Zarobitchane [„hart Arbeitende“, in Russland meist für Arbeitsmigranten, hier im übertragenen Sinn], die wegen Geld gegangen sind).
    Weitere 25% der Soldaten, die hauptsächlich in den östlichen Regionen des Landes mobilisiert wurden, sympathisieren sogar mit Russland und sind bereit, sich auf die Seite des Feindes zu begeben (mobilisiert, d. H. gewaltsam mobilisiert, wie wir in 2014).
    Der Rest der ukrainischen Armee ist absolut passiv und bereit, sich dem Feind zu ergeben, nur um zu überleben (Töpfe [kastriuli, so viel wie Dumpfbacken], bei denen der Kampfgeist verflogen ist).“

    Ich denke übrigens, dass selbst bei den 25% Kampfwilligen höchstens die Hälfte „Banderowzi“ sind, wenn überhaupt, der Rest halt Soldaten mit dem „soldatischen“ Pflichtgefühl und Kampfgeist.

    In der Bevölkerung ist das Verhältnis wohl noch stärker zuungunsten fanatischer „Verteidigung“. Die langen Schlangen von Ukrainern in Cherson und Zaporoshje, die versuchen, ins russisch kontrollierte Gebiet zu kommen, sprechen da eine deutliche Sprache. Und die Terroristen im russischen Gebiet machen zwar ein paar Mordanschläge, aber viele haben sich schon ergeben oder wurden von der Bevölkerung angezeigt.

    Mit Terrorakten ist natürlich eine Weile zu rechnen. Aber im Grunde sind das Nadelstiche ohne Wirkung ausser PR. Selbst die HIMARS treffen kaum noch Waffenlager.

  3. Einzig, dass die ukrainische Regierung einen totalen Krieg führt, der sich einen Dreck schert um Völker- und Kriegsrecht stimmt. Nicht einmal vor Nuklearterrorismus wird zurückgeschreckt. Der Rest ist Fantasie. Angriffe auf Waffenlager und Truppenkonzentrationen weit hinter der Front führt Russland, mithilfe von Lenkraketen täglich ca. ein halbes Dutzend aus, die ukrainischen paar sind vergleichsweise nicht der Rede wert, werden aber von westlichen Medien gehipt. Die Freiwilligenverbände werden als Kanonenfutter missbraucht, ein grosser Teil der seit 2014 durch nato-Kräfte Ausgebildeten ist bereits gefallen. Auch an Tagen ohne territoriale Eroberungen wird das ukrainische Militär vom russischen planmässig abgewickelt, vernichtet. Daran ändern die westlichen Waffenlieferungen kein Jota. Die Schlächterei geht immer weiter.

  4. Ein ausgeblendetes „ROC“ liegt im Land der Ausbilder, die USA mit Millionen von bewaffneten Bürger. Täglich wird dort jemand getötet, häufig ‚Amokläufer‘ und eine extreme Spaltung der Gesellschaft. Die finanzielle Unterstützung seitens der USA an die Ukraine sind für sehr viele US Bürger genug Anlass für Unmut.
    Die Ukraine selbst ist defakto Bankrott und läuft Gefahr das der ‚Rechtsstaat‘ in sich zusammenbricht und die Folgen daraus tragen vor allem die direkten Nachbarn.
    Für mich ist das ein politischer westlicher GAU…

  5. Das Resistance Operating Concept (ROC) mag im ukrainischen Urgebiet im Westen und um Kiew funktionieren, aber im Süden, Südosten wo die russische Ethnie der große Mehrheit stellt, funktioniert diese Taktig nicht lange.

    Herr Rötzer, sie schreiben selber „Der Kern des Konzepts besteht eben in der Einbeziehung der Bevölkerung“. So beliebt wie sich die ultranationalistischen Ukrainer bei anderen Ethnien, gemäßigten/ anders denkenden Bewohnern gemacht haben, sehe ich diese Unterstützung vor Ort nicht, eher sehe ich die Gefahr für die „Partisanen“, dass die Bevölkerung vor Ort sie als „Terroristen“ begreift und diese Kämpfer nicht versteckt sondern meldet.

    Hinzu kommt, dass ich glaube, dass es der Bevölkerung in den neuen Gebieten von der Russischländischen Förderation bald vom Lebensstandart besser/ vielleicht sogar deutlich besser geht, als vorher in der Ukraine. Dafür gibt es Gründe, wie RF zahlt höhere Renten und Gehölter, Gas, Strom, Fernwärme, Benzin ist wesentlich billiger in Russland als im Kiewer Gebiet. Die zerstörten Wohnungen werden wieder aufgebaut von den russen und kostenlos abgegeben. Die Infrstruktur wird erneuert, welche in den letzten 30 Jahren in der Ukraine stark gelitten hatte.

    Der Westen müsste eine BRD2.0 als positiven Vergleich schaffen. Die Amerikaner machen so was nicht und die Europäer haben bald solch große wirtschaftliche Schwierigkeiten, dass nicht´s mehr für die Ukrainer an monetären Mitteln zur Verfügung steht.

    1. Ich fürchte, ganz so einfach wird das nicht werden. Auch wenn in Russland von vielen Politkern immer von den Ukrainern als der „brüderlichen Nation“ die Rede ist – das ukrainische Überlegenheitsgefühl gegenüber den Russen ist nicht erst seit 2014 entstanden oder gepflegt worden, das gab es auch schon während der Sowjetzeit, gar nicht zu reden von Bandera und Co. In Kiew pflegte man die Vorstellung, die Ukraine ernähre das Zentrum, deshalb hatten sie es auch besonders eilig, sich aus der SU zu verabschieden. Tatsächlich war die ukrainische Sowjetrepublik industriell bestens entwickelt und hatte (auch mit den Schwarzerdeböden und dank billiger russischer Energie) allerbeste Entwicklungschancen nach der Unabhängigkeit. Was sie daraus gemacht haben, ist bekannt.

      Ob man in Russland wirklich meint, eine „brüderliche Nation“ von der Nazidiktatur zu befreien, weiß ich nicht. Aber wo waren denn diese „Unterdrückten“, als Nazibanden und Armee über ihre „Brüder und Schwestern“ in der Ostukraine herfielen? Wo waren sie denn, als in Odessa die Menschen im Gewerschaftshaus verbrannten und totgeschlagen wurden? Wo waren sie denn, als Zelensky sie nach der Wahl betrogen hat und öffentlich erklärte, die Azovkämpfer seien eben so wie sie seien und Minsk II könne man vergessen? Wo war der Widerstand gegen das Verbot der russischen Sprache und Medien, gegen jede Opposition, gegen Verfolgung und Mord an „Kollaborateuren“?

      Es mag ja sein, daß die Mehrheit der Bevölkerung in den „befreiten Gebieten“ keine fanatischen Russenhasser sind und sie sich der jeweils herrschenden Macht widerstandslos anpassen. Sie wollen überleben und werden mit dem Strom schwimmen (nach 1945 gab es auch in Deutschland plötzlich keine Nazis mehr, obwohl sie bis zum letzten Tag verbissen gekämft hatten) und hoffen, erst mal genug zu essen und Heizung für den Winter zu bekommen und sicher sein zu können, daß nicht – wie in Butscha – die Rache auf dem Fuß folgt. Aber es wäre eine Illusion, zu meinen, sie alle seien jetzt dankbar für die Befreiung. Die in den buntesten Farben angemalte EU-Karotte baumelte schließlich Jahrzehnte vor den Nasen und Augen…..

      Es wird viel Zeit, Geduld und Geld* erfordern, das zu drehen. Und für überzeugende Ergebnisse bei den Referenden in Cherson und Zaporischja könnte es im September noch zu früh sein.

      Leider reicht für Terroranschläge und Angsterzeugung eine winzige Minderheit fanatischer Gegner aus, und die gibt es, wie man sieht, selbst nach Jahren noch auf der Krim.

      *Hier könnte sich vielleicht China beteiligen

      1. >> als Nazibanden und Armee über ihre „Brüder und Schwestern“ in der Ostukraine herfielen? Wo waren sie denn, <<

        Na unter dem Stiefel.

  6. In Erinnerung an Gerold von Braunmühl und Alfred Herrhausen.

    Das „Resistance Operating Concept“ wird doch schon seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa angewendet > Italien, Nordirland, die Baltischen Länder und Ex-Jugoslawien können mit genügend Erfahrungen Auskünfte geben.

    Irak und Afghanistan sind Beispiele für einen Ewigen Bürgerkrieg/Ewigerkrieg. Auf dem Amerikanischen Kontinent dürfen alle anderen Länder Selbstständigkeit und Demokratie Simulieren; die Kubanische Revolution war ein Fehlschlag in diesem Konzept.

  7. „Jewish community leaders in this newly independent republic are expressing concern about a stepped-up campaign by World War II veterans to rehabilitate those who collaborated with the Nazis in wartime crimes against Jews and others.
    A statement issued here by G. Gramberg, chairman of the Jewish Cultural Society in Estonia, and D. Slomka, chairman of the Jewish religious community here, appealed for Western assistance in lobbying the Estonian government to halt the rehabilitation effort.
    The Jewish leaders said that many veterans who are being hailed now as heroes of Estonian independence belonged to military units responsible for the genocide of Estonia’s 2,000 Jews, an operation that made the republic “Judenfrei” by December 1941.
    They also assisted the Nazis in more than 20 concentration camps, where Jews from Latvia, Lithuania, Poland, Germany, Czechoslovakia, France and Holland were killed.“
    Aus https://www.jta.org/archive/estonian-jews-disturbed-by-drive-to-rehabilitate-nazi-collaborators 27.11.1991

  8. Pnyx, die bist sauer und gehst sehr schnell ueber ueber einen Ausdruck
    weg, der hierzulande historisch ist, der „totale Krieg“.

    In einer David-Goliath-Situation, gegen einen Zivilisten mordenden
    Feind (zB der Vietcong gegen USA) kann das sinnvoll sein, aber in der
    Ukraine?

    Bisher gab es moeglicherweise 50.000 Kriegsopfer (beide Seiten) in 6 Monaten;
    im Irak-Krieg waren es 500.000 Iraker in drei Monaten.

    Bedenklich sind da schon Mollis von Zivilisten gegen Militaer, oder
    Soldaten, die Pkw klauen fuer die Front. Wie geht der besser geruestete
    Angreifer damit um? Zivile Pkw beschiessen?

    Und der ‚totale Krieg‘ – Da hier ja auch ein Propagandakrieg gefuehrt wird, koennte das nach hinten
    losgehen. Selenski im Sportpalast?
    Und was kommt dann? Ein ukrainischer ‚Werwolf‘? Sprengstoffguertel?

    Aber mal praktisch betrachtet: wie entnazifiziert man ein Land?
    Alle Nazis toeten? Umerziehen?
    Hatten wir auch schon hierzulande – bestenfalls maessig erfolgreich.

    Und nebenbei: man hoert wenig von der oesterr./schweizer Militaers –
    musste man denen den Mund verbieten, weil es so schlecht laeuft fuer
    die Ukraine?

  9. Schön zu wissen, dass unsere amerikanischen Freunde dieses Konzept vorantreiben, bei dem die Grenzen zwischen Militär und Zivilisten verwischen und es am Ende nur noch Kämpfer gibt und man alle, die es nicht offen sind, verdächtigen kann, wenigsten Kollaborateur oder Saboteur zu sein.

    Gehört das jetzt auch zu den wertewestlichen, zivilisatorischen Errungenschaften? Und darf man auch Kinder dafür einsetzen beim ROC?

  10. „Ukraine’s counteroffensive in the southern part of the country has begun as it looks to liberate areas held by Russian forces, according to an official from the country’s military command.“

    (x)https://news.am/eng/news/717725.html

    „Ukraine launches counteroffensive to retake Russian-occupied Kherson“

    (x)https://www.axios.com/2022/08/29/ukraine-launches-kherson-counteroffensive

    1. Laut Boris Roshin sieht es so aus, als wäre die Offensive schon wieder vorbei. 2 SU-24, 7-8 BMP und 4-5 Panzer abgeschossen, eine 2-3stellige Zahl von Soldaten tot oder verwundet. Slava Ukraini.

      1. Laut russischem Verteidigungsministerium sieht die Bilanz nun so aus:
        „⚡️During the day on direct orders from Zelensky, Ukrainian troops attempted an offensive in 3 directions in Nikolaev and Kherson regions.
        ▫️As a result of the active defence of the Russian troops grouping, AFU units suffered heavy losses.
        ?During the fighting, 26 Ukrainian tanks, 23 infantry fighting vehicles, 9 other armoured fighting vehicles were destroyed and 2 Su-25 assault aircraft were shot down. Enemy casualties in manpower amounted to over 560 servicemen. Another enemy offensive attempt failed miserably.“
        Autsch

  11. „Vor allem aber werden nach dem ROC-Konzept im Prinzip alle Erwachsenen des angegriffenen Landes zu Kriegsbeteiligten, die von den Angreifern dann auch bekämpft werden. ROC bricht mit der zentralen Unterscheidung der Genfer Konventionen zwischen Zivilisten und Kombattanten. Die Folgen kann man wahrscheinlich in der Ukraine sehen, zumindest spielen sie in die Hände Russlands, das vorgibt, vor allem gegen die „Nazis“ oder „Nationalisten“ in den Freiwilligenverbänden zu kämpfen, die beschuldigt werden, Verbrechen gegen Zivilisten begangen zu haben bzw. zu begehen.“

    Das Framing von ROC als Verteidigungsorganisation ist gut. Bloß kann militärisch nur funktionieren, was eine klare Kommando-und Ausbildungsstruktur hat. Der kleine Zivilist kann dort nie und nimmer eingebunden werden, ohne seinen realen Status als Zivilist aufzugeben. Ein Zivilist kann nicht in seiner Freizeit mal ein wenig mitschiessen und zum Abendessen geht er dann nach Hause.

    Der muss sich schon integrieren und sobald das geschieht, kann der Freiwilligenverband auch aggressiv eingesetzt werden und das ist ja mit all diesen wunderbaren Verteidigern auch gleich passiert. Und ich behaupte mal, das war auch die eigentliche Absicht und darum sind die Russen jetzt in der Ukraine.

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