Über einige Elemente des Zerfalls demokratischer Vernunft …

Plenarsaal des Deutschen Bundestags. Bild: Times/CC BY-SA-3.0

… und über die Hoffnungszeichen ihn umzukehren. Eine zeitkritische Betrachtung und zugleich eine Würdigung der Verteidiger von Grundrechten und Demokratie aus der maßnahmenkritischen Corona-Protestbewegung

  

Der Sieg über autoritäre Systeme aller Art wird nur möglich sein, wenn die Demokratie nicht den Rückzug antritt, sondern die Offensive ergreift und das in die Wirklichkeit umsetzt, was all jene im Sinn hatten, die in den vergangenen Jahrhunderten für die Freiheit gekämpft haben. Sie wird nur dann über die Kräfte des Nihilismus triumphieren, wenn sie die Menschen mit dem stärksten Glauben erfüllen kann, zu dem der menschliche Geist fähig ist: mit dem Glauben an das Leben und an die Wahrheit und an die Freiheit als der aktiven und spontanen Verwirklichung des individuellen Selbst.“ Erich Fromm, aus: „Die Furcht vor der Freiheit“ (1941).

„Es ist klar, dass Europa alles aufgegeben hat, woran es zumindest jahrhundertelang glaubte: seinen Gott, die Freiheit, die Gleichheit, die Demokratie, die Gerechtigkeit. (…) die Politik hat längst die Fähigkeit verloren, das Leben der Menschen und der Völker zu lenken. Wirtschaft und Wissenschaft, die an ihre Stelle getreten sind, sind in keiner Weise in der Lage, eine Identität zu garantieren, die nicht die Formen eines Algorithmus annimmt. (…) Man muss sich daran erinnern, dass der Nihilismus – der Verlust jeglichen Glaubens – der beunruhigendste aller Gäste ist, der (…) nur zur Zerstörung derjenigen führen kann, die ihn ins Haus aufgenommen haben.“ Giorgio Agamben, aus „Die Erfindung des Feindes“ (2024).

  

Vom „Rasenden Stillstand“ zum „Rasenden Rückschritt“

 Der „Rasende Stillstand“ (1), über den der französische Philosoph Paul Virilio (1932-2018) am Ende der 1980er Jahren als Erkennungszeichen einer Kultur nachdachte, die den eigenen Niedergang durch negative Spiraleffekte einer immer aggressiver die Lebenspraxis (2) vereinnahmenden Übertechnisierung und Mediatisierung schon vor Augen geführt bekam, dieser rasende Stillstand hat sich mittlerweile auf nahezu allen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebens in „Rasenden Rückschritt“ verwandelt.

Längst befinden wir uns in medialer Dauerschleife auf der schock- und katastrophenkapitalistischen Achterbahn, die alle Sinne und geistigen Orientierungsmarken durcheinanderwirbelt und betäubt. In immer schnellerem Tempo und mit immer ruckartigeren, disruptiven Bewegungen, grundstürzenden Loopings, kamikazeartigen Kapriolen, schwindelmachenden Um- und Überdrehungen, droht sie uns vollends aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Denn der Katastrophenkapitalismus, wie er in Naomi Kleins grundlegender und umfassender Studie „Die Schock-Strategie“ (3) über die neoliberale Globalisierungsagenda eine deren Abgründe genau sezierende Deutung erfahren hat, braucht die Katastrophen und das Katastrophische wie der anämische Vampir das jungfräuliche Blut. Nur mittels systematischer Angsterzeugung kann er sich sein schattenhaftes und parasitäres Dasein erhalten.

Der italienische Philosoph Giorgio Agamben, dessen Denken u.a. stark von Hannah Arendts „Philosophy of Totalitarianism“ beeinflusst wurde und in dessen Werk die auf den französischen Philosophen Michel Foucault zurückgehende Biopolitik eine unabgeschlossene Deutung (4) erfahren hat, bemerkte einige Jahre vor dem Pandemieereignis in einem Interview:

Heute ist die Krise zum Herrschaftsinstrument geworden. Sie dient dazu, politische und ökonomische Entscheidungen zu legitimieren, die faktisch die Bürger enteignen und ihnen jede Entscheidungsmöglichkeit nehmen. […] Die europäischen Bürger müssen sich klarmachen, dass diese unendliche Krise – genau wie der Ausnahmezustand – mit der Demokratie inkompatibel ist.“ (5)

Nach Auffassung des Schriftstellers und Journalisten Jan David Zimmermann hat Corona gezeigt,

dass alle sozialen Ausdifferenzierungen, die wir in den letzten 50 bis 70 Jahren erlebt haben und die eine Zunahme an Ordnung, eine Zunahme an Toleranz und höheren Werten, ja, vielleicht eine Zunahme an Zivilisiertheit und Achtsamkeit suggerieren sollen; dass all diese Errungenschaften und gesellschaftlichen ‚Fortschritte‘ mit einem mal auseinanderstieben, brüchig und fragil erschienen. (…) Recht wurde zu Unrecht, Gut zu Böse, Widerstand zum Querulantentum und Denunziation zur Tugend.“ (6)

Der von Zimmermann beschriebene Zusammenbruch, der sich durch die erfolgte Umwertung aller Werte im Kontext, mehr aber noch im Subtext des Pandemiemanagements ereignete, ist in Wirklichkeit jedoch keineswegs so unversehens-abrupt über uns gekommen, wie es der jäh einsetzende SARS-CoV-2-Virus-Alarm suggerierte: Vielmehr weist er eine lange Vorgeschichte auf und geht auf Übungen in Feldern zurück, die von der öffentlichen Gesundheitsvorsorge weit entfernt liegen. Mit „Übungen“ sind also nicht in erster Linie die Pandemie-Planspiele im Rahmen der Global Governance-Aktivitäten von „Dark Winter“ im Jahr 2001 bis „Event 201“ im Oktober 2019 gemeint, auch wenn diese für die spezielle Preparedness des hier in Rede stehenden „Events“ fraglos eine wichtige Rolle spielten (7).

Schon in den 1980er Jahren nahmen die Prozesse der Aushöhlung und Entkernung der Demokratie Fahrt auf. Bekannt geworden sind sie unter dem Begriff der „Postdemokratie“ (8) – das Wort ist wohl eine Schöpfung des englischen Politikwissenschaftlers Colin Crouch –, wobei sie seit der Corona-Zeit immer stärker unter dem Fokus eines „umgekehrten Totalitarismus“ (Sheldon Wolin) diskutiert werden. (9)

Aus Sicht des französischen Anthropologen und Historikers Emmanuel Todd stellt die Lage sich heute so dar, dass „der Gedanke der westlichen Demokratie in ihrer finalen Krise nichts Exzentrisches oder Marginales mehr an sich hat.“ Der Gedanke, „dass wir in einer Postdemokratie leben“ sei inzwischen „banal und wird, wenn auch mit Abstrichen, von einem guten Teil der Intellektuellen und Politiker geteilt“, kurz: „(…) er ist zum Allgemeinplatz geworden.“ So äußert sich Todd in seiner lesenswerten, ebenso provokanten wie vergnüglichen Ketzerschrift „Der Westen im Niedergang“. (10)

Er ergänzt, dass der nihilistische Nullpunkt dieser Entwicklung allerdings erst vor Kurzem erreicht worden sei, und zwar dadurch, dass der Westen als Grund für seinen Krieg gegen Russland wegen der Ukraine vorgebe, „eine Demokratie zu verteidigen, die es nicht mehr gibt. .Folglich sieht er in diesem Krieg dann auch die „liberale Oligarchie“ der USA und ihrer Satellitenstaaten die „autoritäre Demokratie“ Russlands bekämpfen.

Die von Crouch („Post-democracy“, 2003), Wolin („Inverted totalitarianism“), Todd („Après la dèmocratie“, beide 2008) u.a. herausgearbeiteten Funktionsänderungen und Bedeutungsverschiebungen innerhalb der Kräfteverhältnisse und in Bezug auf die Interdependenzen zwischen der Ökonomie, den politischen Institutionen sowie der Kultur- und Moralentwicklung, führten dazu, dass der demokratische Souverän zunehmend „auf sanftem Weg“, meist heimlich, still und leise, seiner Einflussmöglichkeiten und Rechte beraubt und entmündigt wurde (11).

Der eigentliche postdemokratische Zaubertrick bestand aber darin, dass die weit überwiegende Mehrheit der Subjekte, die dem Einfluss hegemonial gewordener neoliberaler Ideologie zum Opfer fielen und weiter fallen, sich dieses Programm zu eigen macht(e)n, es scheinbar widerstandslos, geschmeidig fast, internalisier(t)en. Das heißt, sie begannen selbst daran zu glauben, nahmen es als etwas Positives auf und verwandelten sich diesem an. Nunmehr wachen sie selbst streng über die Einhaltung jenes Dispositivs, das sie effizienter und lückenloser als alle früheren Instrumente und Strategien des Kapitals, ausgerechnet durch Verführung, auszubeuten vermag

Es war und ist das Besondere der neoliberalen Selbsttechniken, dass sie darauf angelegt sind, aus Fremdzwang Selbstzwang zu machen. Die Pointe dieser Umwandlung besteht darin, dass paradoxerweise die Subjekte aufhören, die verinnerlichten Zwänge noch als solche zu empfinden. Vielmehr halten sie sie im Neoliberalismus fatalerweise für den Ausdruck von Freiheit.

Daher erscheint es nur logisch, dass die neoliberale Herrschaftsmoral am besten durch Paradoxien auf einen Nenner gebracht werden kann, von denen die Paradoxie „Freiheit als Unterwerfung“ – so der Titel eines Buches von Patrick Schreiner über das „Leben im Neoliberalismus“ (12) – eine besonders treffende sein dürfte. Heute lässt sich sagen, dass die psychische Konversion des Fremdzwangs in Selbstzwang, die die neoliberale Menschenregierungstechnik als ihr Programm verfolgt und die als „Change Management“ in Verwaltungen, Schulen, Universitäten, Unternehmen, Kirchen, Verbänden heute ihr Unwesen treibt, am Ausgangspunkt der Matrix steht, durch die sich unsere Gesellschaft aktuell immer weiter von der Vernunft als dem (unter anderen Vorzeichen früher schon fragwürdigen) Fundament bzw. der regulativen Idee unseres Zusammenlebens entfernt.

Vier maßgebliche Aspekte heutiger Herrschaft

 Diese Matrix wird seit geraumer Zeit von mindestens vier Aspekten bestimmt, durch die die disruptiven (13) Transformationen im Inneren der Gesellschaft vorangetrieben werden:

Erstens der an Orwells “1984” gemahnende Neusprech („War is peace. Freedom is slavery. Ignorance is strength“, 14), der das ohnehin schon beeinträchtigte Sensorium zur Unterscheidung von Wahrheit und Lüge noch stärker zu beschädigen und außer Kraft zu setzen droht. Neusprech wird für eine Neukodierung der Gehirne benutzt und ist, wie Orwell es bereits in seinem Dystopie-Klassiker beschreibt, vorsätzliche linguistische Freiheitsberaubung. Schockartige Ereignisse sollen helfen, neue Wahrnehmungsweisen u.a. durch Wortneuschöpfungen, semantisch invertierte, umdefinierte Begriffe (z.B. „Solidarität“ in der Corona-Zeit) oder starker, neu gesetzter Framings (was war die Bedeutung eines „Querdenkers“ vor Corona, was wird dagegen heute unter dem Wort verstanden?) zu etablieren, die dem Krisen-und Katastrophenmodus besser angepasst sind. Wiederholungen und Auslassungen gehören dabei zu den wichtigsten Techniken dieser Art von „schöpferischer“ Wirklichkeitszertrümmerung.

Zweitens die kognitive Kriegsführung (cognitive warfare) als fortschrittlichste Form der Manipulation für Verhaltensänderungen in der Bevölkerung. Sie speist sich aus Erkenntnissen der Psychologie, Soziologie, der Medien- und Neurowissenschaften sowie der Werbung und des Marketings und nimmt in mit demokratischen Prinzipien  unvereinbarer, übergriffiger Art und Weise – Demokratie ist auf mündige Bürger angewiesen, die sich von Manipulation unabhängig ihr eigenes Urteil bilden können  – das Fühlen, Denken und Verhalten ins Visier, um den Menschen besser beherrschbar zu machen.

Drittens das sog. New Normal. Es impliziert die Zerstörung des geschichtlichen Bewusstseins (15). Vorbild liefert hier Orwells „Ministerium der Wahrheit“, in dem fleißige Bienenarbeiter unablässig damit beschäftigt sind, Geschichte so umzuschreiben, dass sie an die sehr volatilen politischen Opportunitäten und Ziele gegenwärtiger Politik  bruchlos angepasst erscheint. Denn, wie es in 1984 heißt: „Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.

Viertens der mit den drei anderen Aspekten eng in Zusammenhang stehende Wokismus und die Cancel Culture. Zusammen wollen sie die Oberhand über die Kommunikation (und damit das Denken) in der Gesellschaft gewinnen. Beide Phänomene führen zu einer Einschränkung der Meinungs-und Redefreiheit und engen die Debattenräume stark ein. Darüber hinaus wird eine Neudefinition des Sagbaren angestrebt. Die Apologeten und Anhänger des Wokismus und der Cancel Culture sind Überzeugungstäter, sie fühlen sich allen Nicht-Woken moralisch überlegen und sehen sich daher für autorisiert an, die Gesellschaft sprachpolizeilich zu überwachen. Beide produzieren fortwährend Diskurs-Verelendungen und demokratische Widersinnigkeiten und richten das rar gewordene und daher hart umkämpfte Gut gesellschaftlicher Aufmerksamkeit auf identitätspolitische Scheindebatten. Diese Schein- oder Symboldebatten drücken gesellschaftliche Minderheiten der Mehrheit auf. Die Minderheiten werden dafür jedoch selbst instrumentalisiert, erkennen diese Instrumentalisierung und Korrumpierung ihrer ursprünglichen Ziele (16) aber aufgrund ihres Bedarfs nach Anerkennung und ihrer postmodernistischen Prägung nicht. Fatale Folge: Der politische Streit und der freie Austausch der Argumente wird ins Moral-Gefängnis (Michael Andrick)  (17) weggesperrt.

In allen vier Punkte geht eine Psychologie zu Werk, die ich als die Psychologie der Auflösung und des Überschreibens bezeichnen möchte. Man trifft sie im schon erwähnten Change-Management an, ihr Wirken wird in der Regel aber kaum wahrgenommen und wenn es wahrgenommen wird, meist verkannt. Dass das nicht zufällig geschieht, habe ich an anderer Stelle näher ausgeführt. (18)

Für unseren Zusammenhang genügt der Hinweis, dass diese Psychologie beim Subjekt stets am Punkt heftiger Krisen ansetzt, die real oder aber real empfunden, also auch simuliert sein können. Durch den Stress, den Krisen hervorrufen, wird beim Subjekt eine kognitive Blockade, ein Nicht-Weiter-Wissen bei gleichzeitig vorliegendem gesteigerten Handlungsdruck erzeugt. Die bisherigen, eingefahrenen Überzeugungen drohen dabei über Bord zu gehen. Das ist deshalb als dramatisch anzusehen, weil diese Überzeugungen identitätsverbürgend sind. Im Change-Management geht es vor allem darum, diese existentielle Unsicherheit auszunutzen, um alle alten Werte und Bindungen auslöschen zu können. Nun sind es bei den öffentlichen Angelegenheiten oft gerade die Werte der Aufklärung, die besonders stark ins Visier dieser Auslöschungspsychologie genommen werden: Denn aufklärerische Werte haben die Eigenart, dass sie für jeden argumentativen Widerspruch das intellektuelle Rüstzeug liefern. Aus Widersprüchen, sofern sie sich artikulieren können, kann sich dialektisch immer etwas unvorhersehbar Neues entwickeln. Widersprüche sind im neoliberalen System aber gar nicht vorgesehen, weil die Krise, und das ist die eigentliche Pointe der ganzen Geschichte, nur dafür dienen soll, die fertigen Konzepte, die schon vorher in den Schubläden der neoliberalen Auftraggeber bzw. ihrer Agenten lagen, herauszuziehen, und erfolgreich, d.h. möglichst eins-zu-eins, in die Realität umzusetzen.

Die armen, gebeutelten, um jeden Halt und jede Orientierung gebrachten Versuchspersonen greifen ­ – so das Kalkül der Change-Manager – schon begierig nach dem Rettungsanker, den man für sie auswirft. Hält eine solche Blockierung nämlich länger an, geht sie schnell ans Eingemachte im Welt-und Selbstverhältnis des Subjekts. So kann die Phase des Überschreibens beginnen. Die durch die Change-Management-Mangel gedrehte Person macht sich die vorgefertigten Konzepte zur Krisenbeseitigung zu eigen, auch wenn sie wenig mit dem zu tun haben sollte, was sie glaubte, bevor sie so verunsichert und durch die Change-Agenten weichgeklopft wurde.

Wenn diese Soft-Power-Methode nun aber versagt, weil die Person von ihren Überzeugungen „auf die weiche Tour“ nicht Abschied nehmen kann oder will, muss zu härteren, sie disziplinierenden Mitteln gegriffen werden. Das nimmt dann ganz schnell Formen üblen Mobbings an und wie Mobbing-Geschichten dann so weitergehen und enden, ist ja allgemein bekannt.

Dass solche Methoden nichts mit Autonomie, Meinungs- und Entscheidungsfreiheit, mit Reflexion, Urteilsvermögen oder der Kraft des (besseren) Arguments zu tun haben, dürfte auf der Hand liegen. „Gegenargumentieren“ gilt in den behördlichen Unterweisungen zum Change-Management als Aggression.  – Was besagt das?

Das besagt, dass mit den Change-Management-Methoden sämtliche Errungenschaften der Aufklärung torpediert werden (sollen). Rationalistische Normen und Werte und aufklärerisches Gedankengut werden nicht mehr offen auf der Ebene divergierender Interessen und Ideologien zum Streitgegenstand gemacht und der Konflikt explizit als solcher behandelt. Stattdessen – und das ist das Neue daran – wird schon der Versuch einer Inanspruchnahme dieser rationalen Struktur und ihrer Elemente für einen streitbaren Diskurs systematisch hintertrieben, verhindert bzw. im Keim erstickt, weil der ganze Change-Prozess, vom Anfang bis zum Ende, jenseits aller bewussten Formen sachbezogener, argumentativer Auseinandersetzung abläuft. Man verweigert den (idealtypisch) herrschaftsfreien Diskurs nicht nur, der Diskurs löst sich quasi in Luft auf.

Das Zynisch-Paradoxe dabei ist, dass sich das ganze Unternehmen terminologisch auch noch mit allerlei Versatzstücken aus dem Aufklärungsfundus tarnt ­– ein Blick auf Wortwahl und Rhetorik des Change-Managements genügt, um dies festzustellen. In Wahrheit sind diese ganzen Konzepte aber knallhart der Gegenaufklärung verpflichtet, ohne sich freilich auch nur andeutungsweise dazu zu bekennen. Das Change-Management, dessen Anwendungsbereich sich inzwischen, aufgrund der multiplen Krisen und der endemisch gewordenen Unsicherheitsgefühle, auf die gesamte Bevölkerung erstreckt  – will Zustimmung also nicht auf einem rationalen, diskursiven, demokratischen Weg gewinnen, sondern verdeckt und manipulativ-gelenkt  „sanft“, d.h. möglichst unmerklich als bedingungslose Affirmation erzwingen. (19)

Zusammengefasst sind gerade solche Wirkungen aus dem Ensemble dieser vier, seit Corona auffallend stark in Erscheinung getretener Elemente, für den Eindruck verantwortlich, den gegenwärtige Politik erzeugt (neben dem allgemein gestiegenen Gefühl ökonomischer Unsicherheit): Den Eindruck einer gefährlich-abschüssigen Achterbahnfahrt, mit der wir, anscheinend ungebremst, in die tiefen Täler und Abgründe zeitgenössischer zivilisatorischer Regression hinunterrauschen. Mit voller Wucht rast der vollbesetzte Zug auf das Ziel der Zerstörung der Vernunft zu, jener Vernunft, die doch von den westlichen Demokratien stets voller Stolz – und stets auf einem Auge blind dabei! – für sich reklamiert worden ist.

Werfen wir nun einen kurzen Blick zurück auf einige Etappen, die uns auf diesen Zug gesetzt und dem demokratischen Vernunftzerfall näher und näher gebracht haben.

Mediatisierung und Entpolitisierung: Der Nährboden für einen umgekehrten Totalitarismus

Soziokulturell war für die Entpolitisierung der Gesellschaft, die mit der Etablierung des kommerziellen Privatfernsehens einsetzende und später durch den Aufstieg des Internets zum populärsten neuen Massenmedium gut zu beobachtende pseudo-individualistische, hedonistische Konsum-und Spaßkultur verantwortlich. Sie führte zu einer Infantilisierung der Individuen bei gleichzeitiger Verschärfung der (Über-)Lebensbedingungen durch mehr ökonomische Unsicherheit und einer Steigerung des Konkurrenz-und Leistungsdrucks. Dies war direkte Folge der Umsetzung des neoliberalen Wirtschafts-und Gesellschaftsmodell seit den1980er Jahre. Auf der Rückseite, als Effekt jener „Tyrannei der Intimität“, in deren Namen die privaten Kommerzsender die Hoheit über das eroberten, was die Republik bewegte, begann der „Verfall der Öffentlichkeit“ (Richard Sennett) seine Wirkung zu tun.

Wenn unter Kultur der Kanon dessen verstanden wird, was Menschen für wichtig halten (und dementsprechend kollektiv libidinös besetzen) dürfte klar sein, dass wir seit Beginn der Tutti-Frutti- und Trash-Talk-Sendeformate, die – um mehr Werbeeinnahmen zu generieren – das Privateste im Brutalismo-Stil in die Öffentlichkeit zerrten und einem voyeuristisch getriggerten Publikum zum Fraß vorwarfen, geradeaus in Richtung Unkultur gesegelt sind. Der massenmedial gehypte hedonistischen Konsumismus sowie die daraus entstandenen Kulte außengeleiteter, den Gesetzen der Warenästhetik gehorchender Individualisierung und Neotribalisierung, prägten einen neuen sozialen, postmodernen Konformismus aus, der unser Land politisch im Rückwärtsgang veränderte. Seine Formen verdichteten sich mit der Zeit zum neoliberalen Sozialcharakter. Dem neoliberalen Sozialcharakter ist politische Apathie inhärent. So konnte es kaum verwundern, welch große Verbreitung und Akzeptanz die Entpolitisierung nach erfolgter Deregulierung der Medien und der weitgehenden Aufgabe ihres Bildungs- und Informationsauftrags in der Bevölkerung fand. Dabei stand die Umgestaltung der Medienlandschaft pars pro toto für die Deregulierungspolitik im finanzgetriebenen Spätkapitalismus insgesamt.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass das nach Zusammenbruch der Sowjetunion durch amerikanische Neo-Konservative ausgerufene „Ende der Geschichte“ sozialpsychologisch gesehen auf fruchtbaren Boden fiel. Der angebliche „Triumph des Westens“ über die kommunistische (realsozialistische) UdSSR 1989/90 schien bestens dazu geeignet, die Leute einzulullen, indem man ihnen glaubhaft suggerieren konnte, dass mit dem Sieg des kapitalistischen Systems welthistorisch dessen Alternativlosigkeit besiegelt, vor allem aber dessen moralische Überlegenheit ein für alle Mal bewiesen war. Man sollte daher Neil Postmans „Wir amüsieren uns zu Tode“ von 1985 am besten auf der Folie von Francis Fukuyamas „Das Ende der Geschichte“ von 1989 (als Buch 1992) lesen, um zu verstehen, wie es beim Abstieg des „freien“ Westens weiterging.

Bald bestand Konsens darüber, Politik „uncool“ und „doof“ und politische Debatten „langweilig“, „unpassend“, „nervend“ und „unnütz“ zu finden. Dieser Konsens fand seinen Grund nicht zuletzt eben darin, dass ein von Mediatisierung, Digitalisierung und neoliberaler Vereinzelung geprägter, narzisstischer Sozialcharakter sich durchsetzte, der uns heute überall im Alltag und in der durch Social-Media dominierten Kultur und Öffentlichkeit begegnet. (20)

Entwicklung zur Post-Demokratie am Beispiel der Schule

Um an diese spezielle Stimmungslage und ihre Folgen mit einer persönlichen Bemerkung zu erinnern, möchte ich ein Beispiel geben, was zeigt, wie große Politik sich bisweilen im Mikrokosmos der eigenen beruflich-biographischen Erfahrungen spiegeln kann. Zum damaligen Zeitpunkt war es mir allerdings noch nicht möglich, die erlebten Vorgänge vollständig richtig zu deuten und einzuordnen. Auch wenn Ahnungen über den Charakter dieser Ereignisse bestanden, konnten die Phänomene in ihrer Bedeutungsstruktur doch erst rekonstruiert werden, nachdem sie in historische Distanz zu uns gerückt waren.

Spürbar wurde die Entpolitisierung schon früh für mich, zunächst durch die unmerklich schleichend vor sich gehende Erosion der Diskussionsbereitschaft und Debattenkultur in den Lehrerkonferenzen, die um 2005 einsetzte. Sie führte, nachdem nur wenige Jahre danach der Kipppunkt erreicht war, zu einem völligen Wegbrechen der politischen Diskurse an den Schulen – eine Situation, an der sich bis heute nichts geändert hat. Sie verhindert aktuell gerade auch die pädagogische Aufarbeitung des Corona-Unrechts massiv. Diese Prozesse spielten sich wohlgemerkt innerhalb von nicht einmal zehn Jahren ab. Länger sollte es nicht dauern, bis es gelungen war, die Kollegien, denen man vorher noch begrenzte Mitbestimmungs- und Vetomöglichkeiten zugestanden hatte, vollständig zu entmachten und politische Debatten innerhalb der Lehrerschaft und ihrer schulischen Gremien und Foren zum Schweigen zu bringen.

Damit war an den Schulen der Paradigmenwechsel vollzogen, mit dem die Logik der Verbetriebswirtschaftlichung und des Marketings sowie der Glaube an die (sowohl individuelle als auch auf die einzelne Schule als angeblich „selbstverwaltete“ Entität bezogene) Selbstoptimierung Einzug in die Schulen hielt und das Regiment über alles Pädagogische übernahm. Seitdem haben Pseudo-Wettbewerbe und künstliche Märkte das Fundament eigengesetzlicher Professionslogik und Professionsethik so stark erodieren lassen, dass eine sachgemäße Bearbeitung pädagogischer oder wissenschaftlicher Probleme innerhalb der Institutionen nicht mehr oder nur noch in den Formen karriereschädlicher Verweigerungshaltung, Subversion oder als ein mehr oder minder offener Widerstandsakt ablaufen. Das stößt allerdings schnell an seine Grenzen bzw. wird ständig auf sich selbst zurückgeworfen und ist für die Betroffenen meist zermürbend, weil die berufsethische Reflexion über das Wesen, die Struktur und die Ziele von Bildung, öffentlicher Erziehung bzw. Wissenschaft und Forschung zugleich allgemein gestundet wurde.

Die Ergebnisse dieser Rationalitäts-Zurückweisung und Realitätsverleugnung sind zwar bekannt, da sie aufgrund der Dimensionen, die die daraus resultierenden Probleme mittlerweile angenommen haben, kaum noch unter den Teppich gekehrt werden. Doch sie werden weiterhin achselzuckend hingenommen, schöngeredet oder mit Placebos scheintherapiert. Das verschärft die Krisen natürlich nur noch weiter. So wird die fehlgeleitete Praxis in einen Teufelskreis getrieben.

Enttäuschte Internet-Hoffnungen und die „pandemische Zäsur“

 Die kleine persönliche Reminiszenz an die Lehrerkonferenzen habe ich hier mit einfließen lassen, weil sie meines Erachtens Wolins Beurteilung des Verhältnisses zwischen Fernsehkultur und Postdemokratie und seine Sicht auf die Folgen dieses Verhältnisses für das Politische gut illustriert:

(D)er umgekehrte Totalitarismus (…) gedeiht (…) auf einer politisch demobilisierten Gesellschaft, das heißt einer Gesellschaft, deren Bürger – weit davon entfernt, von den Funktionären des Regines in einen ständigen Rausch“ (wie beim klassischen Totalitarismus des 20. Jahrhunderts, Anm. B.S.) „gepeitscht zu werden – politisch lethargisch sind (…). In den USA gehen ungefähr die Hälfte bis zwei Drittel aller Wahlberechtigten nicht zur Wahl, was die Kontrolle der ‚aktiven’ Wählerschaft sehr viel einfacher macht. Jeder apathische Bürger ist ein stiller Rekrut für die Sache des umgekehrten Totalitarismus. Doch ist Apathie nicht einfach nur das Ergebnis einer Fernsehkultur. Auf ihre spezifische Weise ist sie auch eine politische Antwort. Die einfachen Bürger sind Opfer einer Konterrevolution geworden (…). (21)

Das Internet hat diese Apathie einerseits verschärft, andererseits seiner Struktur nach aber neue Möglichkeiten zu ihrer Überwindung eröffnet. Denn das Internet hat die Gate-Keeper-Funktion aus dem klassisch-modernen Medienzeitalter – die da lautete: wenige „autorisierte“ Sender, viele Empfänger – aufgehoben. Mit der Multiplizierung seiner Sender – dadurch, dass strukturell gesehen, jeder Empfänger selbst auch zum Sender werden kann – schuf es ein Modell pluralistischer und (basis-)demokratischer Teilhabe und Mitgestaltung (an) der „Informationsgesellschaft“ – virtuell zumindest.

Tatsächlich schließen sich Digitalität und radikale Demokratie nicht unbedingt aus, wohl aber unter den vermachteten Bedingungen im neoliberalen Spätkapitalismus. Sieht man die Meinungsfreiheit als zuverlässigen Lackmustest für die Existenz lebendiger demokratischer Sitten und Strukturen an, kam die horizontale Informations-, Meinungs- und Diskurspluralisierung im Internet ­– allerdings nur bis zu dessen Privatisierung durch das große Kapital, das schon bald viel Geld in die Plattformökonomien zu investieren begann – tatsächlich einem, wenn auch nur vorübergehenden, Demokratisierungsschub gleich.

Darüber hinaus offenbarten sich in den Ereignisreihen, die im Zeichen der Covid-19-Infektionskrankheit die letzten vier Jahre bestimmten, tiefe und einschneidend wirkende Imprägnierungen. (Mit Imprägnierung ist hier die mehr oder weniger verdeckt operierende, autoritär-manipulative Behandlung der Bevölkerung nach dem Top-down-Prinzip gemeint.) Diese haben die für Aufklärung und Aufarbeitung sich Engagierenden dazu herausgefordert, einen bunten Strauß an Hypothesen und heuristischen Interpretationen zu entwickeln, um nachträglich ein kohärentes Gesamtbild der sog. Pandemiezeit zu erhalten. Der Mainstream jedoch will von diesbezüglichen Deutungen, Recherchen und Erklär-Ansätzen nichts wissen. Er hängt immer noch an der Macht der Bilder, die uns vorgegaukelt wurden: Die Szenerie erinnert an Platons Höhlengleichnis, in dem am Kopf und den Händen gefesselte Höhlenbewohner im Halbdunkel gebannt einem illusionären Schattentheater folgen müssen.

Insgesamt herrscht also weiter Ignoranz vor, und das obwohl das Leben mit Beginn der Ausrufung des Pandemie-Notstandes in eine neue Zeitrechnung „vor“ und „nach Corona“ zerfallen ist und diese „Zeitenwende“ nichts Geringeres als eine neue Weltordnung im Gepäck hatte. Ihr zufolge hat die „alte Normalität“ ausgedient und muss daher von einer sogenannten „neuen Normalität“ abgelöst werden (22).  Anscheinend ficht es einen Teil der Bevölkerung nicht an, dass diese Zäsuren, erst die Corona-, dann die Ukraine-Zeitenwende (und auch bei der Klima-Krise wird schon danach gerufen…) von den politischen Hauptakteuren proklamiert, also par ordre du mufti erlassen werden, während echte Zeitenwenden doch immer erst nachträglich durch die Rekonstruktionsarbeit der Historiker ermittelt und festgelegt werden. Doch solange konnte und kann nicht gewartet werden, um (nach Annalena Baerbock) einen Politikwechsel um „360 Grad“ zu bewerkstelligen.

 Mit der Steuerung der Bürger, die von den Regierungen während der Corona-Zeit gezielt und konzertiert in, wie wir heute wissen, eindeutig manipulativer Absicht unternommen wurde, wurde zugleich eine Demarkationslinie, die neu gezogen wurde, zur harten gesellschaftlichen Wirklichkeit. Natürlich ist staatliche Propaganda als Mittel der Politik nichts Neues, neu im Fall der Covid-19-„Pandemie“ war aber das Ausmaß und die Reichweite sowie der Grad an grenzüberschreitendem, koordinierten Vorgehen. Es setzte einen transnational organisierten und arbeitenden persuasiven Apparat und eine ebensolche Logistik voraus, damit sie überhaupt annähernd rund um den ganzen Globus – denkt man an die weltweit durchgesetzten Lockdowns – zeitgleich Realität werden konnte. Von den westlichen Industrieländern scherte bekanntlich nur Schweden aus, das ganz auf strengere Maßnahmen verzichtete. Schweden blieb auch der einzige Staat, der seinen eigenen nationalen Pandemieplan ab März 2020 tatsächlich befolgen sollte, alle anderen Länder setzten sich über ihre Katastrophen- und Notfallpläne hinweg.

Die neu geschaffene Demarkationslinie trennt zwei Seinsweisen nunmehr klar voneinander ab: die des republikanisch-mündigen Bürgers (Citoyen) versus des durch Angsterzeugung und Nudging willfährig gemachten Objekts technokratisch- szientistischer Steuerung. Was seine Rationalität betrifft, steht dieses Objekt noch unter dem des Bourgeois, der seit der Industrialisierung das historisch inzwischen überholte Gegenmodell zum Citoyen abgab. Nach Rousseaus klassischer Definition darf der Bourgeois für sein Handeln, mit dem er in der Hauptsache sein egoistisches Interesse verfolgt, zumindest Zweckrationalität für sich in Anspruch nehmen, während der Citoyen in seinem Handeln der volonté générale (dem Gemeinwohl) folgt (23). Dem qua Angst und Nudging gesteuerten, dem Expertenwillen ergebende Mensch, ist es hingegen nicht mehr möglich eigene, durch seine soziale Position und charakterliche Dispositionen definierte Interessen oder gar die verallgemeinerten Interessen des Gemeinwohls so zu reflektieren und zu verfolgen, dass er Herr über seine Entscheidungen bleibt.

Man muss, wenn dies als das neue Modell anzusehen ist, nach dem jetzt und in Zukunft die Individuen „krisenresilient“ gemacht werden, kein Prophet sein, um zu erkennen, dass aufklärerisches Denken und Handeln bzw. deren noch vorhandene Restbestände damit ganz in das finale Stadium ihrer Obsoleszenz entlassen werden.

Dies wurde beim Covid-19-Notstand in extenso ja gerade vorexerziert:

Mit Unterstützung der Medien degradierte man die Bürger zu Befehlsempfängern eines hygienepolitischen Regimes. Dessen Regeln und Anordnungen durften „nie hinterfragt“ werden, so der damalige RKI-Präsident Wieler (24). Die Order eines volkserzieherischen Tierarztes sitzt bis heute offenbar tief in der klischeehaft (?) typischen untertänigen deutschen Seele fest.

Belobigungen und Vorteile gab es nur für die Gehorsamen. Denen, die sich „impfen“ ließen, spendierte man Bratwürste. Darüber hinaus kamen die „Geimpften“ in den Genuss von allerlei Vorrechten, die bis dahin Selbstverständlichkeiten für alle waren. Die „Geimpften“ durften z.B. die eingezäunten, streng bewachten und kontrollierten Weihnachtsmärkte besuchen, die „Ungeimpften“, nach der 2 G plus-Regel, nicht. Ergebnis der spalterischen Politik: Die Regierungen haben per Erlass und Verordnungen, also auf dem Verwaltungsweg, letztlich allen, „Geimpften“ und „Ungeimpften“ ihr Bürger-Sein abgesprochen. Sie hebelten damit die Grundrechte aus und pervertierten sie zu einem Privileg, das der Staat dem einen gewähren und dem anderen nehmen darf. Damit reduzierten sie die Politik und die vormaligen „Bürger“ in ihrer, laut Grundgesetz, „unantastbaren“ Würde, getreu der Losung: „Not kennt kein Gebot!“, auf das nackte Überleben (-Wollen).

All das geschah evidenzlos, d.h. ohne Gründe, die wissenschaftlicher Prüfung standhalten, was wir nicht erst seit den veröffentlichten Protokollen des Robert-Koch-Instituts wissen (können). Dieses Wissen war bereits im Frühjahr 2020 verfügbar bzw. lag spätestens unmittelbar im Anschluss an den ersten Lockdown im Frühsommer desselben Jahres allgemein vor. Das hinderte die Entscheidungsträger nicht daran, alle Argumente, Einsprüche und Warnungen einfach zur Seite zu wischen und vorsätzlich darüber hinwegzugehen.

Ein kollektives Aufwachen und das Gesetz der kritischen Masse

Generell soll hier angemerkt werden: Was den Wesensgehalt und die Struktur der Dynamik dieser Zeitenwende anbelangt, lassen sich die Imprägnierungen der Lebens-und Denkhaltungen- und formen nur dann gestaltförmig richtig aufschließen und analysieren, wenn man sie als dialektische und hochambivalente Phänomene in den Blick nimmt.

Tatsächlich spielt das Negative oder Böse – darauf hat eindrücklich die Aktions-Künstlerin und Mitbegründerin der Fluxus-Bewegung Mary Bauermeister (1934-2032) in einem Interview kurz vor ihrem Tod hingewiesen – für Erkenntnisvorgänge eine sehr wichtige Rolle. Um uns über die spezielle Rolle des Bösen im Erkenntnisakt Klarheit zu verschaffen, müssen wir kurz das Reich der Metaphysik betreten – oder es zumindest streifen. Aber auch der Nicht-Philosoph kann mit dem „faustischen Prinzip“ meist etwas anfangen, und mehr Kenntnisse brauchen wir eigentlich nicht, um Bauermeisters Gedanken verstehen zu können:

Ohne das Böse kann gar kein freier Wille entstehen … Ich spreche hier von den negierenden Kräften. Denn wie heißt es im Faust so schön: ‚Ich bin ein Teil von dieser Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.‘ Da ist auch die Erkenntnis der Wichtigkeit des Bösen: Letztlich, so habe ich zumindest das Gefühl, wird dieses vom Guten immer wieder eingemeindet und umarmt. (…) Das Böse ist da, damit wir erwachen.“  (25)

Zur Dualität oder besser Doppelgesichtigkeit der sozialen Dinge (26) gehört, dass in puncto Corona und dort insbesondere auf die zu beobachtende Tendenz eines stark gesteigerten Konformitätsdrucks sowie die unheilvoll-spalterische Praxis der Politik bezogen, mit der man den Gesellschaftskörper schmerzhaft in einen gehorsam-„vernünftigen“ und einen „unvernünftig“- gefährlichen Teil zertrennt hat, glücklicherweise auch gegenläufige Entwicklungen geantwortet haben. Im Corona-Interregnum haben diese gegenläufigen Entwicklungen die Politik schließlich sogar entscheidend mitbestimmt, denken wir nur an die Entscheidung über die Einführung einer Impfpflicht gegen Covid-19. Wir können heute ermessen, wie die monatelang, Woche für Woche stattfindenden Montags-Spaziergänge sich auf die Impfpflicht-Entscheidung des Bundestages ausgewirkt haben.

Alle diese Aktivitäten haben und hatten eines gemein: Sie reagier(t)en auf die von Crouch, Wolin, Todd u.a. beklagten Verluste an demokratischer Substanz. Durch Corona trat dieser Schwund demokratischer und republikanischer Werte definitiv aus seiner Latenzphase und wurde bis zur physischen Bedrohung des demokratischen Souveräns manifest. Das zeigt: Das Postdemokratie-Syndrom ist einerseits gesellschaftlich noch einmal viel virulenter geworden ist, andererseits ist es dadurch grundsätzlich leichter geworden, seine Probleme überhaupt zu fokussieren, um sie rational bearbeiten zu können.

Es ist bemerkenswert zu sehen, wie viele Zeitgenossen durch die Pandemie-Panikmache schon aufgewacht sind. Im Vergleich zu den bleiernen Merkel-Jahren, wo Stagnation und Politik-Abstinenz vorherrschten, ruft allein die große Menge an politischen Versammlungen, wiederkehrenden Demonstrationen, Ausstellungen, Aktionen, öffentlichen Diskussionen, Anhörungen, Symposien etc., einschließlich ihres ganzen publizistischen Begleitorchesters, geradezu freudiges Erstaunen hervor. Hinzu kommen viele neue Organisationen und Vereinsgründungen, die die von der Politik ignorierten, vernachlässigten und/oder beschädigten Bereiche beackern. Wichtige Themen aus diesen Politikfeldern werden eigenständig aufgegriffen und vorangebracht, die Bürger-Gesellschaft treibt Politiker und etablierte Medien inzwischen ein Stück weit vor sich her. Gerade solche Themen, die von der offiziellen Politik immer noch mit einem Bannstrahl belegt, und in den Leit-Medien weiterhin stark tabuisiert werden, so dass ein vernünftiges  Sprechen über sie öffentlich unzensiert immer noch nicht möglich ist – z.B. ein Sprechen über Impfschäden, die seit 2021 bestehende Übersterblichkeit, das Versagen der Pädagogen, Journalisten, Juristen in der Corona-Zeit (um hier nur drei prominente Gruppen zu nennen) oder über die Ursachen für blinden Autoritätsglauben und überwunden geglaubten obrigkeitsstaatlichen Gehorsam. Auch wenn diese Aufzählung hier unvollständig bleibt, benennt sie doch hinreichend viele Aktivposten, um die These des kollektiven Aufwachens stichhaltig belegen zu können. All das lässt Rückschlüsse auf Bewusstseinsprozesse zu, die bei den Zeitgenossen zur Politisierung führ(t)en und sich heute in dieser Protest- und Aufklärungskultur dementsprechend quicklebendig und facettenreich widerspiegeln.

Hinzu kommt, dass diese Gruppen analog und in den Kanälen der Sozialen Medien Informationen und Angebote zum Mitmachen und Sich-Vernetzen anbieten, verbreiten und so zu einer möglichst ungehinderten, freien Meinungsbildung beitragen, ähnlich wie es die alternativen Medien auf ihre Weise tun. Die Alternativmedien werden zunehmend als ernsthafte und in Teilen überlegene Konkurrenz zu den Mainstream-Medien wahrgenommen und können durch investigativen Journalismus punkten, der aus dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in ihre Redaktionen (z.B. des Multipolar-Magazins, zu Tichys Einblick oder den NachDenkSeiten) ausgewandert zu sein scheint. Diese Bewusstwerdung zieht schweren Steinen gleich, die ins Wasser geworfen werden, weite Kreise. Zudem wird man dank dieser Prozesse nicht selten persönlicher und menschlich anrührender Zeugnisse lebensgeschichtlich spannender Wandlungen, Brüche, Kehren und Neuanfängen gewahr, die auch anderen Menschen Mut machen, diesen Weg (weiter) zu gehen.

Aus dem Bild ragen neben diesen persönlichen Geschichten, die hoffentlich demnächst einmal von Soziologen und Psychologen unvoreingenommen erforscht werden, die Beobachtungen zur demographisch breiten Streuung des Protestes heraus. Unterschiedliche Menschen aus z.T. sehr heterogenen sozialen Milieus haben in dieser Bewegung zusammengefunden und gehen mutig neue Wege vom (isolierten) Ich zum (noch dissidenten) Wir.

Inzwischen bestätigen soziologische Untersuchungen zur Corona-Maßnahmen-Kritiker-Szene, wie ungerechtfertigt das Framing von angeblich „rechtsextremen Corona-Leugnern“ war:

„Die Leute, die damals auf der Straße agierten, wurden in einer Studie der Basler Universität zur „Politischen Soziologie der Corona-Proteste“ als politische Normalos identifiziert: ‚Aus der Mittelschicht, eher älter und akademisch gebildet’, seien sie, belegte die Studie.“ (27)

Der Soziologe Nachtwey, der u.a. die Studie durchgeführt hat, hielt als ein „überraschendes Ergebnis“ fest, dass der Protest gegen die Maßnahmen eher als „eine Bewegung von links“ eingeschätzt werden müsse (28).

Wer als teilnehmender Beobachter bei einer Corona-Maßnahmen-Demo einmal mitgelaufen ist, wird von diesem Studienergebnis weit weniger überrascht gewesen sein. Doch solche teilnehmenden Beobachtungen versagte sich (ob nur aus „Infektionsschutzgründen“ muss offen bleiben an dieser Stelle) die deutsche Soziologie offenkundig. Weil das so war, habe ich selber dazu – auch wenn ich nur studierter Soziologe bin – im Dezember 2021 einen kleinen Feldversuch bei den großen Corona-Demonstrationen in Hamburg unternommen, der unter der Überschrift „Gefährliche Proteste“ publiziert wurde (29).

Die Rückkehr des Zoon Politicons?

Auch wo die Leute sehr verschiedenen sozio-biographischen Hintergründen entstammen, kommen sie doch seit Anbeginn der Protest auf den Straßen und Plätzen der Republik zusammen, treten gemeinsam für Recht und Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung und seit dem Ukraine- und Gaza-Konflikt natürlich gemeinsam auch mit besonderem Nachdruck für Frieden und Diplomatie ein. Sie engagieren sich in Graswurzel-Initiativen und Selbsthilfe-Gruppen, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Mit einem Wort: Bürger mischen sich verstärkt wieder in die Politik ein, handeln und definieren sich selbst wieder als Zoon politicon, politische Wesen. In einer lebendigen Demokratie fände Politik das doch wohl eher erfreulich, bei uns sorgt es für Ärger und Verdruss und ruft die Gerichte auf den Plan. Die Politiker in ihrer vom Wahlvolk weitgehend abgetrennten Blase, erklären den neuen demokratischen Populismus, vor allem aus Angst vor Verlust ihrer Pfründe, zum Feind. Es gibt kein relevantes politisches Problem mehr, bei dem die etablierte Politik nicht dem Populismus die Schuld in die Schuhe schiebt. Mit Nazi-, Antisemitismus und/oder Putin-Keulen, die sie einzeln, abwechselnd oder inzwischen auch schon gleichzeitig in dieselbe Richtung schwingen, wollen sie ihn – in dieser Frage herrscht großer, parteiübergreifender Konsens – bekämpfen.

Doch wen oder was bekämpfen sie wirklich damit?

Die Aufgewachten – auch das zählt zur Ambivalenz der Phänomene – stehen dabei in einer lockeren, durch den Neoliberalismus teils verschütteten, teils mutwillig unkenntlich gemachten Traditionslinie und Kontinuität zu den Protestkulturen und Graswurzelbewegungen der 1960er bis 1980er Jahre. Diese brachten die gesellschaftlichen Verhältnisse mehr als nur einmal zum Tanzen. Diese innere Verwandtschaft wird jedoch sichtbar, sobald man sich die Mühe macht, den heruntergelassenen ideologischen Schleier ein wenig anzuheben, damit man diesen Ähnlichkeiten gewahr werden kann.

Mit der Renaissance des Politischen, wächst auch die Zuversicht, dass eine Wiederbelebung der Aufklärung durch eine Neubesinnung auf ihre Werte, Prinzipien und Ziele gelingen könnte. Nach vielen Jahren der Apathie und Gleichgültigkeit der bleiernen Ära Merkel, keimt ebenfalls zart neue Hoffnung auf, dass sich in Zukunft die Politik – sofern die Weichen dahin in nächster Zeit gestellt werden können – in ihren Handlungen und Entscheidungen wieder stärker von der Vernunft leiten lässt. Auch der sehnliche Wunsch, dass Politiker sich mit mehr Augenmaß um einen gerechten Ausgleich der unterschiedlichen, im Gemeinwesen existierenden Interessen, bemühen sollten, würde dann nicht länger ungehört bleiben.

Apropos „vernünftiges politisches Augenmaß“ und „gerechter Ausgleich“:

Damit sind, neben den beklagten, fehlenden Möglichkeiten demokratisch zu partizipieren, jene Aspekte angesprochen, die die Bürger heute wohl am schmerzlichsten vermissen, wenn sie über die Abgehobenheit der Politiker sprechen und sie kritisieren.

Der Schriftsteller Thomas Eisinger hat darauf hingewiesen, dass

„zum ersten Mal in der Geschichte so viele Menschen Bescheid wissen über Propaganda, sich Menschen selbstbestimmt informieren können“.

 Dies führt er darauf zurück, dass

 „die großen (…) Medien ihre Gate-Keeper-Funktion verloren haben. (30)

Zur Frage des Agens, der Dynamik, die hinter diesem Mobilisierungsprozess wirkt, äußert Eisinger sich so:

„Immer ist es eine Minderheit, die vorangeht. Die Pioniere, Abenteurer, Entdecker, die heute keine Kontinente mehr bereisen, sondern neue Formen des Zusammenlebens- und -arbeitens. Dahin fährt der Zug, ein paar sitzen ganz klar vorne, ein paar sorgen für Treibstoff und die Versorgung und viele fahren neugierig mit.“  (31)

Viele Indizien deuten darauf hin, dass die Proteste gegen die diktatorische Corona-Politik den Rubikon zur kritischen Masse (32) überschritten hat. Der Jurist und Journalist Milosz Matuschek führt zum Begriff der „dezentralen Revolution“ aus:

Der Bürger hat die Möglichkeit, transparente dezentrale alternative Strukturen und Systeme zu stärken, in dem er den alten die Gefolgschaft entzieht. (…) Es gibt, (…) was die Frage der Selbstermächtigung angeht, (…) so etwas wie eine Pyramide des Engagements, gegliedert nach Energieaufwand vom höchsten Engagement der Tat zum niedrigsten Engagement der Verweigerung von Gefolgschaft. Jede Veränderung beginnt mit der Aufkündigung von Gefolgschaft gegenüber einer falschen Autorität. Das ist das Mindeste, was jeder leisten muss und oft auch kann, der sich nicht als Schaf verstehen will. Danach gilt es, alternative Strukturen zu fördern und andere zu animieren, es ebenso zu tun. Die Königsdisziplin ist dann schließlich, selbst neue Projekte zu entwickeln, und sich zu einem neuen Ökosystem zusammenzuschließen. (…) Strukturen zu verändern ist die Königsdisziplin des Engagements. Die Zeit, in der wir leben, ist die Phase der Prüfung, ob uns das gelingt. Für diese Veränderung braucht es keine Mehrheit, sondern nur eine kritische Masse.“  (32)

Auf die kritische Masse und die Einschätzung ihrer Möglichkeiten und ihrer Macht bezogen, die Dinge in oben skizzierter Weise in Bewegung zu bringen und weitere Menschen inspirieren zu können, dabei mitzuwirken, gilt, was Mary Bauermeister, im weiter oben schon erwähnten Gespräch bemerkt hat. Bauermeisters Diktum könnte man auch als das „Gesetz“ der kritischen Masse apostrophieren:

„Es brauchen nur zehn Prozent aufzuwachen, das genügt. Du kannst nicht erwarten, dass alle gleichzeitig aufwachen.“ (33)

Wahrscheinlich sind es noch weniger als zehn Prozent (34), die man dafür braucht, zumindest dann, wenn diese Wenigen es wirklich ernst nehmen mit ihrem Aufgewacht-Sein und ihren neuen Erkenntnissen über die gesellschaftliche Wirklichkeit. Entscheidend für die Demokratisierung des Landes dürfte die Frage sein, ob und wie gut es den Aufgewachten gelingen wird, Wege aus der eigenen digitalen Filterblase zu finden, um noch mehr Menschen zum Miteinander-Handeln zu mobilisieren und für die „Königsdisziplin des Engagements, für Strukturveränderungen“ (Matuschek) zu gewinnen, wie es bei Matuschek heißt.

Zu denken ist dabei an die vielen Selbsthilfegruppen- und Initiativen aus der Mitte der Gesellschaft und an die noch zahlreicheren, lockeren, informellen Zusammenschlüsse, wie sie landauf landab aus dem Aufbegehren und dem Widerstand gegen die Corona-Politik entstanden sind. Diese freien Assoziationen kann man in ihrem idealistisch-beharrlichen, teilweise wirklich aufopfernden ehrenamtlichen Einsatz und in ihrem konsequenten Einstehen für die Grund-und Freiheitsrechte trotz weltanschaulich-politischer Differenzen, die im Einzelnen in und zwischen diesen Gruppen natürlich bestehen, einmütig hinter den Forderungen nach einer fairen, seriösen und wahrhaftigen Neubegründung des Verhältnisses zwischen Politik und Bürgern versammelt sehen. Indem die Querdenker das Kunststück vollführt haben, die vielen Unzufriedenen, Empörten und Aufgewachten zu integrieren ohne sie dadurch ideologisch, politisch-dokrinär gleichzuschalten, konnte diese buntschillernde Bewegung mit all ihren Ablegern zur treibenden Kraft im Kampf um Aufklärung und Aufarbeitung des vielgestaltigen Corona-Unrechts werden.

Auch wenn der Weg zur Veränderung der Mehrheitsgesellschaft für die kritische Masse steinig und beschwerlich ist und es daher oft auf ihm kaum merklich vorangeht (und sich auch nicht sicher sagen lässt, wann die Blase wirklich platzt), ist eines doch ganz sicher: Die ganzen Bemühungen zur Aufklärung und Aufarbeitung werden nicht wieder abreißen! Sie stehen nicht einmal in der Gefahr zu erlahmen. Im Gegenteil: Tag für Tag kommen neue Impulse, Ideen und neues Engagement ­– und auf der anderen Seite neue Mut machende Zeichen und motivierende Erkenntnisse – hinzu, so dass man davon ausgehen kann, dass das einmal in Gang gekommene Rad sich nicht nur weiterdrehen, sondern dessen Tempo sich sogar noch weiter erhöhen wird.

Es setzt sich nicht nur immer stärker die Einsicht durch, „dass die entschlossene politische, journalistische und juristische Aufarbeitung des Handelns aller drei Staatsgewalten und der Medien in der Corona-Krise ein dringlicher Auftrag von Verfassungsrang ist“, wie der Rechtsanwalt Sebastian Lucenti in „Der verlorene Kompass in der Corona-Krise“ (35) schreibt. Es wird auch danach gehandelt! Man sieht auch, dass der damit einhergehende und von Lucenti festgestellte Bedarf an „einer Vielzahl von überfälligen (…) Reformen“ sich immer weiter herumspricht. In vielen Gruppen werden konkrete Verbesserungs- und Lösungsvorschläge diskutiert und zu möglichst konkreten Handlungsentwürfen feingeschliffen, die dann politische Wirkungen entfalten können. Thematisch geht es dabei z.B. um „die Festigung der Gewaltenteilung, (…)  die Neutralität und Breite von wissenschaftlicher Politikberatung, ein Einflussnahmeverbot der Politik auf die öffentliche Meinungsbildung (…) und Mindestqualitätsanforderungen für die politischen Entscheidungsformen“ (36). Außerdem stehen die Forderungen nach überparteilichen, staatsfernen und bürgernahen Medien und einem evidenzbasierten, transparenten und politisch unabhängigen behördlichen Handeln (nehmen wir nur das Robert-Koch und Paul-Ehrlich-Institut, deren Mitarbeiter es in der Corona-Zeit ohne Gegenwehr zuließen, dass ihre wissenschaftliche Expertise unterdrückt und durch evidenzlose politische Weisungen der Exekutive ersetzt wurde) ganz oben auf dieser radikaldemokratischen Agenda, für die sich diese Initiativen als Konsequenz aus dem multiplen Organversagen der Institutionen einschließlich der Medien, das während der Corona-Zeit konstatiert werden musste, einsetzen.

Abschließend wollen wir betonen, dass wir gut daran täten, das schöpferische, gemeinschaftsbildende Vermögen, wie es sich als Gegenwehr zum übergriffig machtmissbräuchlichen Regierungshandeln herausgebildet hat, als ein optimistisches Geschichtszeichen der Umbruchzeit aufzufassen, in der wir uns befinden. Ein Geschichtszeichen, das uns Anlass gibt nicht zu verzagen und sich nicht entmutigen zu lassen. Was das Ziel einer Humanisierung der Gesellschaft angeht, so ist ein vorsichtiger, zugleich trotziger Optimismus, aus meiner Sicht durchaus berechtigt. Die Bedingung, diesem Ziel näher zu kommen, hängt davon ab, ob und inwieweit es uns gelingt, die bisherigen „Erfolge“ neoliberaler Schockbehandlung in Zukunft zu erschweren und zu durchkreuzen. Wenn wir uns so leicht keine Angst mehr einjagen lassen und besonnen bleiben, um uns von unserer Kraft zum Selber-Denken, Selber-Urteilen und zum Selber-Wirksam-Werden nicht abzuschneiden und uns mit Gleichgesinnten zusammentun, dann ziehen wir der Katastrophenpolitik und ihren angstmachenden Erzählungen den Boden unter den Füßen weg!

All jene, die der autoritären Drift, die unser parlamentarisches System und der Rechtsstaat, während der Ad-hoc-Umwandlung in einen biopolitischen Maßnahmenstaat mit autokratischen Antlitz vollzog, nicht einfach widerspruchs- und tatenlos zusehen wollten, fanden nach und nach Unterstützung (im Osten viel, im Westen weniger), wenngleich die mediale Öffentlichkeit früh damit begann, einfache, unbescholtene Bürgerinnen und Bürger mit einer beispiellosen Ausgrenzungs-und Diffamierungskampagne zu überziehen. Die Anliegen des Protestes kamen, sachlich dargestellt, im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, (ÖRR) kaum vor, kein einziger Maßnahmenkritiker – ob Wodarg, Bhakdi, Ballweg oder Füllmich – wurde je in eine Fernsehdiskussion eingeladen und konnte dort von seinem Recht nach Art. 5 GG (Grundrecht auf freie Meinungsäußerung) Gebrauch machen (37).

Doch auch diese eklatanten Verstöße des ÖRR gegen die Programmvielfalt und die Pflicht zu ausgewogener Berichterstattung konnten nicht verhindern, dass die Beunruhigungen der Bürger angesichts der augenscheinlicher werdenden Unverhältnismäßigkeiten der Maßnahmen und der Unwissenschaftlichkeit ihrer Begründungen, sich durch das System nicht mehr einfangen ließen. Die Skepsis wuchs in dem Maße, wie Maßnahmen beibehalten oder sogar noch weiter verschärft wurden, obwohl die Anzeichen für eine gefährliche Pandemie genauso schnell wieder verschwanden wie sie aufgetaucht waren. Der Verdacht, SARS-CoV-2 könne eine Pandemie mit massenhaft schweren Verläufen und Todesfällen hervorrufen, hatte sich schon in der Zeit des ersten Lockdowns wissenschaftlich nicht bestätigt. Obwohl von saisonalen Viren wie den Corona-Viren im Sommer kaum eine Infektionsgefahr ausgeht, blieb die Risikoeinstufung das ganze Sommer-Halbjahr aber unverändert auf „sehr hoch“. Die entscheidende Hoch(e)skalierung, die überhaupt die Grundrechteeinschränkungen durch Zustimmung der Gerichte erst möglich machte, war zuvor zu einem Zeitpunkt (am 17. März 2020) erfolgt, an dem die Bettenbelegung in den Krankenhäusern bereits seit mehreren Wochen wieder rückläufig war.

Das Spiel mit dem Notstand, vor dem Willy Brandt einst gewarnt hatte (38), das hier offenkundig erstmalig von globaler Bühne aus und im globalen Maßstab betrieben wurde, enttarnte sich schrittweise als Gehorsamkeitsübung gegenüber staatlicher Autorität und wurde als große Gefahr für unsere Freiheit erkannt. Der Angst davor ein Seuchenopfer zu werden, wich die Sorge, dass republikanisch-demokratische Errungenschaften wie die Versammlungs-und Demonstrationsfreiheit, die Berufs- und Wissenschaftsfreiheit sowie das die Autonomie des Individuums konstituierende Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung, für eine zunächst sehr undurchsichtig scheinende Operation geopfert werden sollten, deren Ursprünge sich im Nebel psychologischer und wohl auch biologischer Kriegsführung verlieren. Einer Operation, die offensichtlich von einer Allianz aus Akteuren der Global Governance und den größten Großkonzernen der Welt, ihren Stiftungen und den an sie angeschlossenen Think Tanks transnational vorbereitet, koordiniert und kontrolliert wurde – also jenen Lobbygruppen und Kräften, die von der P(l)andemie „zufällig“ ökonomisch am stärksten profitierten.

Ein optimistischer Ausblick – „trotz alledem“

Die auf diesen Wegen entstandene bürgerrechtliche, an die Traditionen der Aufklärung anknüpfende Bewegung, die nach Ende der Maßnahmen beharrlich für eine politische und gesellschaftlich lückenlose Aufarbeitung der Corona-Jahre und darüber hinaus für eine umfassende Demokratisierung unserer Republik kämpft  – diese Bürgerrechts-, Freiheits- und Demokratiebewegung ist im Ganzen gestärkt aus drei Jahren Pandemieinszenierung hervorgegangen. Im Nachhinein hat sich fast jede Kritik als richtig erwiesen, wobei manch schlimme Ahnung leider durch eine noch schlimmere Realität übertroffen wird.

Die Regierungs-Protagonisten, wie Spahn, Lauterbach, Drosten, Buyx sind angezählt, da helfen auch keine Lippenbekenntnisse (Spahn, Lauterbach) oder Bundesverdienstkreuze (Drosten, Buyx) mehr!

Nur durch eine umfassende Aufarbeitung kann die Spaltung überwunden und der weit darüber hinaus wohl noch lange andauernde Schmerz bei Opfern des Corona-Regimes und der gentherapeutischen, nicht verlässlich geprüften Behandlung gelindert werden. Erst dann wird es Aussicht auf Heilung der schlimmen Beschädigungen geben – zu denken ist hierbei besonders an die Kinder und Jugendlichen und an die von staatlichen Stellen, Ärzten und Krankenkassen in ihrer Verzweiflung noch immer sträflich allein gelassenen Impfgeschädigten. Betont werden muss in dem Zusammenhang auch, dass der Aufarbeitungsprozess sehr viel Zeit, Geduld, Energie und Gerechtigkeitssinn (genaues Unterscheidungsvermögen) benötigen wird, und man sich keine Wunder von ihm erwarten sollte.

Wenn aber die für die Schäden verantwortlichen Politiker hier weiter mauern – und Deutschland ist keine Insel – wird es noch mehr Menschen bewusst werden, dass sie an diesem Heilungsprozess der Gesellschaft gar kein Interesse haben. Sie werden dann endgültig, wahrscheinlich streng rechtlich betrachtet nicht, dafür de facto aber, in den Augen vieler Wähler, Meineidige geworden sein. Denn Bundeskanzlerin Merkel und Bundeskanzler Scholz, die Minister Spahn, Seehofer, Lauterbach, Faeser, Buschmann, die Ministerpräsidenten und alle anderen politischen Amtsträger haben geschworen, „ihre ganze Kraft einzusetzen, um Schaden vom deutschen Volk zu wenden“.

Vergegenwärtigt man sich vor diesem Hintergrund noch einmal die vielen einzelnen,  sich vielfach überschneidenden und wechselseitig befruchtenden Bewusstseinsprozesse, die der Protest der Corona-Jahre in seinen verschiedenen Etappen auf dem Weg zur kritischen Masse und in Richtung der Bildung und Ausgestaltung neuer aktiver politischer Lebensformen zurückgelegt hat, können wir Ende 2024 „trotz alledem“ ein sehr positives Zwischenfazit ziehen. Dieses vorläufige Resümee kann und sollte uns neben der dringend benötigten Zuversicht viel Kraft für die kommenden, sicher schwierig bleibenden Herausforderungen und Auseinandersetzungen, geben.

Mag auch der Kampf lange noch nicht vorbei sein, so liefert uns die Protestgeschichte der letzten Jahre doch den Beweis dafür, dass

  • trotz der langen wertezerstörenden, neoliberalen Indoktrinierungsgeschichte
  • trotz des Digitalisierungswahns, der so stark von der Gesellschaft Besitz ergriffen hat
  • trotz der transhumanistischen Versuche, den Menschen in einen optimierten, aber entseelten Cyborg zu verwandeln

und trotz

  • einer menschenfeindlichen Ökonomie, von der nur wenige Mega-Reiche auf Kosten aller anderen profitieren

der Mensch ein animal sociale – ein soziales Wesen ist – …

… und dies auch bleiben wird!

 

Anmerkungen

 1            Paul Virilio, Rasender Stillstand, Frankfurt/M. 1992.

2            Die Lebenspraxis verstehe ich als den Ort der materialen Rationalität bzw. ihrer Entstehung ­– vorgängig zu allen gesellschaftlichen Institutionen, die nach Formen geronnener, formaler Rationalität funktionieren. Aus der Lebenspraxis, ihrer vita activa – dieser Gedanke ist auch von Hannah Arendt betont worden – stammen originär die Möglichkeiten, eine Gesellschaft zu verändern, weil nur die individuellen Lebenspraxen die Fähigkeiten eines Neuanfangen-Könnens besitzen – da nur Menschen, so Arendt, über die „Mitgift des Neuanfangs“ verfügen. Alle Institutionen würden sich, wenn es diese Mitgift des Menschen, etwas Neues zu beginnen, nicht gäbe, ad infinitum ­im Kern nur selbst reproduzieren, weil sie ihrem Aufbau und ihrer inneren Funktionsweise nach der Logik der Selbsterhaltung folgen und dieser allein gehorchen können. Wichtig in dem Zusammenhang ist noch der Hinweis, dass konstitutionslogisch also die Transformation vor der Reproduktion kommt (sonst wäre der Mensch schon mit einer fertigen Identität auf die Welt gekommen), institutionalisierte Gesellschaft dieses Verhältnis aber tendenziell immer schon umdreht, da der größere und mächtigere Teil der Gesellschaft sich immer von der Reproduktion nährt und folglich auch von ihr bzw. von ihrer Logik beherrscht wird. Deshalb kommen Revolutionen in der Geschichte auch relativ selten vor. Wenn der Problemdruck und der Veränderungswille in einer Gesellschaft sehr stark geworden sind, die Institutionen sich aber weiter dagegen abschotten ohne selber substanziell noch etwas zur Problemlösung beitragen zu können, kommt es in der Regel zu revolutionären Ausbrüchen. Doch die Dynamik der Lebenspraxis, so lautet meine These, wird heute durch die Hyper-Technisierung und -Mediatisierung gelähmt, wenn sie nicht gar stillgestellt werden soll: Technologie und Technokratie sorgen dafür, dass die Institutionen gegenüber den vitalen Impulsen zur Veränderung, die sich stets dieser lebenspraktischen Dynamik verdanken, immer mehr abgedichtet werden. Wenn Evolution auf diese Weise verunmöglicht, und auch der Weg zur Revolution verbarrikadiert wird, führt der anhaltende Überdruck aus den hoch akkumulierten Problemlagen einerseits und die unterdrückte, ins Pathogenetische gedrängte Veränderungsenergie andererseits, schnell in einen neuen Faschismus.

3            Naomi Klein, Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Frankfurt/M. 2007.  – Systematische Angsterzeugung steht in einem unauflösbaren Widerspruch zur demokratischen Verfasstheit von Gesellschaft. Diesen Widerspruch thematisiert Rainer Mausfeld z.B.: „In welchem Ausmaß demokratische Rhetorik und gesellschaftliche Realität auseinanderklaffen, lässt sich  nicht zuletzt daran ermessen, inwieweit die Machtausübenden darauf verzichten, gesellschaftliche Ängste – sei es über physische Gewalt, strukturelle Gewalt oder eine Manipulation der öffentlichen Meinung – systematisch zu schüren. Ein systematisches Erzeugen von gesellschaftlicher Angst entzieht der Demokratie die Grundlage, weil Angst eine angemessene gesellschaftliche Urteilsbildung blockiert und die Entschluss-und Handlungsbereitschaft lähmt. Freiheit von gesellschaftlicher Angst gehört unabdingbar zum Fundament von Demokratie.“ Rainer Mausfeld, Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien, S. 15 f.

4          Das Desiderat einer philosophischen Deutung der Biopolitik als Fortschreibung und Weiterentwicklung des von Foucault unternommenen Versuchs ihrer Bestimmung als der neuen Form von Gouvernementalität, stellt sich durch Corona heute noch einmal in gesteigerter, dringlicherer Weise dar. Denn Corona hat neue Fragen und Probleme für das Philosophieren aufgeworfen. Das Philosophieren und die Philosophie muss dabei, den Begriffen Hannah Arendts und Giorgio Agambens folgend, als ein emphatisches Denken der Zeitgenossen- und Zeitzeugenschaft verstanden – ein Denken, das sich angesichts dieses Geschichtszeichens aufs Neue bewähren muss.

5 http://web.archive.org/web/20130526110442/https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/giorgio-agamben-im-gespraech-die-endlose-krise-ist-ein-machtinstrument-12193816.html, 24.5.2023. – Unter dem Begriff der Biopolitik werden grundsätzlich die veränderten Machttechniken und Regierungsweisen in den Blick genommen, die im Kontext der rasant beschleunigten technologischen Entwicklung entstanden bzw. im Entstehen begriffen sind. Mit ihnen hat sich die Tendenz, für alle gesellschaftlichen Probleme ausschließlich technische Lösung vorzusehen und zu propagieren, so stark ausgeprägt, dass sie als „Solutionismus“ die heutige neoliberale Politik (an-)leitet. Der Solutionismus führt die westliche Zivilisation, die sich längst über den ganzen Globus gelegt hat, in einen vitiösen Zirkel: Stark negative Folgeprobleme der Technisierung werden mit mehr und besserer Technik „gelöst“, was wiederum zu weiteren neuen und in der Regel nicht antizipierten Technikfolgeproblemen führt, die wiederum durch noch mehr und noch bessere Technik als bloße „Fehler“ behoben werden sollen. Zugleich richtet sich die Technisierung mehr und mehr auf die Veränderung des leiblichen Menschen selbst, nicht mehr nur auf seine Umwelt und seine Lebensbedingungen. Dies stellt das eigentliche Eingangstor für die Biopolitik und die Bedingungen dar, die Biopolitik für ihre paradigmatisch gewordene Bedeutung im Kontext von Gouvernementalität (verstanden als das Denk-und Glaubenssystem, das in Bezug auf die Art und Weise des Regierens vorherrschend ist) einnimmt. Im Transhumanismus, dem Ziel neoliberaler Biopolitik, soll der menschliche Körper erst technologisch optimiert, dann ganz durch Technologie ersetzt werden. Die Biopolitik ist als das Set an Instrumentarien, Strategien, Präskripten und Konzeptualisierungen auf dem Weg hin zu dieser Substitution zu betrachten. Biopolitik terminiert paradoxerweise also ausgerechnet in der Entmenschlichung: der Mensch passt sich immer mehr der Maschine und den Vorgaben einer maschinisierten Wissenschaft an. Auf das politische Koordinatensystem bezogen, bedeutet dies zwar nicht, dass das Links-Rechts-Schema gänzlich obsolet geworden ist, wie heute gerne behauptet wird, es hat aber viel von seiner Aussagekraft verloren. Das liegt daran, dass man heute eine technokratische Linke und eine technokratische Rechte von einer nicht-bzw. anti-technokratischen Linken und einer anti-technokratischen Rechten (die allerdings kaum parlamentarisch vertreten sind) unterscheiden muss.

6            Jan David Zimmermann, Lethe. Vom Vergessen des Totalitären, Oberhofen 2023, S.28.

7            Siehe Paul Schreyer, Chronik einer angekündigten Krise. Wie ein Virus die Welt verändern konnte. Frankfurt/M. 2020.Colin Crouch, Postdemokratie, Frankfurt/M. 2008.

8            Colin Crouch, Postdemokratie, Frankfurt/M. 2008.

9            Sheldon Wolin, Umgekehrter Totalitarismus, Frankfurt/M. 2022.

10          Emmanuel Todd, Der Westen im Niedergang. Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall, Frankfurt/M. 2024, S.128 f.

11          Diese Beraubung ist Ausdruck und Ergebnis eines Prozesses, der vom Bemühen gekennzeichnet war, sich an die aus den guten Teilen unserer Geschichte stammenden Bestände der Aufklärung für die äußerst notwendig gewordene geistige und moralische Erneuerung nach Ende der Nazi-Barbarei zu erinnern und ihre Gehalte im Recht, dem Verfassungsverständnis, in den Fragen des Aufbaus einer kritischen Öffentlichkeit und einer pluralistischen politischen Kultur in der Bonner Republik zu revitalisieren. Dieser Prozess eines Wiederanknüpfens an die Aufklärung ist in der Berliner Republik dann mehr und mehr versiegt, museal entsorgt und spätestens unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel mehr und mehr in sein Gegenteil verkehrt worden.

12          Patrick Schreiner, Unterwerfung als Freiheit. Leben im Neoliberalismus, Köln 2015.

13          Mit dem Begriff der Disruption werden schnelle und drastisch ablaufende Veränderungen bezeichnet. Die Kraft dieser Veränderungen ist so vehement, dass sie für die Umwelt, auf die sie einwirkt, einen umstürzenden Charakter annimmt.

14          Dazu: https://www.achgut.com/artikel/neusprech_deutsch_ein_woerterbuch, 3.1.2023.

15          Todd erklärt sowohl die Absenkung des Bildungsniveaus im Westen als auch die eindrückliche Reihe von außenpolitischen Fehlentscheidungen der USA und der EU, mit dem fehlenden Geschichtsbewusstsein der herrschenden Oligarchien. Deren „Vorstellung der globalen Kraftverhältnisse – militärisch, wirtschaftlich und ideologisch – und die ihrer eigenen Entwicklung“ sei „phantasmatisch“. Mit dem Eintritt des Westens in den Ukraine-Krieg sei der „Tiefpunkt der westlichen Akteure“ in Sachen Geschichtsbewusstsein erreicht worden: „Die Verschmelzung der beiden Nihilismen, des amerikanischen und des ukrainischen“ werde, resümiert Todd, „zu einem Scheitern, zum Niedergang führen – die ultimative Rache der geschichtlichen Vernunft.“ Todd, a.a.O.,  S.291 – 318, Zitate S. 294.

16          Das ursprüngliche Streben nach Emanzipation, Gleichheit und Partizipation mutierte zum symbolpolitischen Ziel der Diversität, z.B. Herstellung multipler Geschlechteridentitäten, die dem neoliberal-hybriden, postmodernen Individualismus folgen bzw. das Soziale durch die Produktion von Mikroidentitäten sogar noch weiter fragmentieren und destruieren.

17          Michael Andrick, Im Moral-Gefängnis. Spaltung verstehen und überwinden. Frankfurt/M. 2024.

18          Bernd Schoepe, Cancel Culture macht Schule. https://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2021/12/NVBSCancel-Culture-macht-Schule-Endfassung-B.S.-%E2%80%93-08.12.2021.pdf

19          Die das Change-Management definierenden Sprech-und Denkanweisungen sind pathogen. Sie verweisen auf ein grundsätzliches Problem psychischer Zensur: Unbewusste Inhalte, die in der psychoanalytischen Kur oder der Traumanalyse an die Oberfläche des Bewusstseins kommen, können willentlich nicht einfach negiert werden, wie uns das Sigmund Freud und Jacques Lacan gelehrt haben. Bei der Verneinung als psychischem Akt handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Das, was aufgrund von Widerständen nicht gesagt werden darf, wird als Verdrängtes abgespalten und entwickelt ein Eigenleben als ein (be-)ständiger Störenfried. Das meint Freud, wenn er schreibt: „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Hause.“ Druckvoll zwanghaft verdrängte Bewusstseinsinhalte unterminieren jeden Versuch, rational wieder Herr über sich, d.h. souverän zu werden. Das bezeichnet, wenn die Negation nicht aufgehoben werden kann, den Punkt, an dem Ratio in Irratio umschlägt, ins Politische gewendet: die Einlass-Stelle, an der das Subjekt für die Verführungen des Faschismus aufgrund seiner erlittenen Versagungen und schmerzhaften Abspaltungen empfänglich gemacht wird.

20          „Generation Selfie“ – Warum wir süchtig nach Anerkennung sind?“ https://www.stern.de/neon/wilde-welt/gesellschaft/generation-selfie–warum-wir-suechtig-nach-anerkennung-sind-7906862.html, 20.3.2018. – Schon im Jahr 2000 hat der französische Soziologe Pierre Bourdieu die Folgen der „chronischen Instabilität“ in Zeiten neoliberaler Ökonomie und Gesellschaft so beschrieben, dass es die Subjekte „strukturell dem Risiko ausliefert, und das nicht allein, weil, gleich einem Damoklesschwert die (mit den Seifenblasen der Spekulation im Zusammenhang stehende) Krise beständig über ihm schwebt. Jene Strukturen“ würden sich als „solche des Erkennens, den Köpfen der Menschen einprägen. Die strukturelle Unsicherheit“ so Bourdieu, trage dazu bei, „dass ein neuer Mensch produziert wird, ein in jeder Hinsicht berechnender Mensch, der in der Politik (und nicht nur dort) zum Zyniker tendiert oder zur Unverlässlichkeit und auch zum Individualismus, um nicht zu sagen zum Egoismus, der durch die Zersetzung der Person und die Zerstörung des gesellschaftlichen Zusammenhalts (…) noch befördert wird.“  Pierre Bourdieu, Neoliberalismus und neue Formen der Herrschaft (2000),   https://www.socialtrans.de/index.php/st/article/view/9, Vol.1 No.1., 2016.

21          Wolin, a.a.O., S.143.

22          Es ist in diesem Zusammenhang interessant zu sehen, dass auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung im April 2023, die ohne jede Relativierung auskommende Aussage steht (auch im nachfolgenden Text kommt keine Relativierung vor): „Der Kampf gegen die Corona-Pandemie stellt die Welt vor gewaltige Aufgaben und macht den Ausnahme- zum Normalzustand“, und das ausgerechnet in der Einleitung zu einer „sicherheitspolitischen Presseschau“ (sic!).  https://www.bpb.de/themen/gesundheit/coronavirus/306919/die-corona-krise-und-ihre-folgen/, 23.4.2023.

23          Die Unterscheidung von Citoyen und Bourgeois für das, was unterschiedslos im Deutschen „Bürger“ heißt, geht auf Jean-Jacques Rousseau zurück. Während der Bourgeois nur seine privaten und ökonomischen Interessen verfolgt, ist der Citoyen gemeinwohlorientiert. Der Citoyen ist der republikanische Bürger, der „ein eminent politisches Wesen ist, das nicht sein individuelles Interesse, sondern das gemeinsame Interesse ausdrückt“, wobei das „gemeinsame Interesse sich nicht auf die Summe der einzelnen Willensäußerungen beschränkt, sondern darüber hinaus geht.“ Jean-Jacques Rousseau, Le Contrat social (Der Gesellschaftsvertrag).

24          Prof. Dr. Lothar Wieler am 28.7.2020 in der Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts.

25          Mary Bauermeister im Gespräch mit der Schweizer Zeitschrift „Die Freien“, wiederveröffentlicht in:  Milosz Matuschek, https://www.freischwebende-intelligenz.org/p/widerstand-als-weg-des-spirituellen, 19.8.2023.

26          Als ein soziales Ding oder einen sozialen Tatbestand, fait social, wird in der Soziologie jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns bezeichnet, die die Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben.

27          Uli Gellermann, https://www.rationalgalerie.de/home/sucharit-bhakdi, 8.10.2023. Der Soziologe Nachtwey, der u.a. die Studie durchgeführt hat, hält als ein überraschendes Ergebnis fest, dass der Protest gegen die Maßnahmen eher „eine Bewegung von links“ ist.

28          https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/carolin-amlinger-und-oliver-nachtwey-eine-bewegung-von-links-mit-drift-nach-rechts-91886714.html#google_vignette, 31.10.2022. Anders als bei Nachtwey erklärt die „Drift nach rechts“ sich m.E. aus dem Versagen der Linken, die der autoritären Versuchung nicht widerstanden und ihre aufklärerischen Wurzeln damit, je nach Lesart, vergessen, verleugnet oder verraten hat, wobei ich persönlich zu Lesart drei tendiere.

29          Bernd Schoepe, https://www.novo-argumente.com/artikel/gefaehrliche_proteste, 17.12.2021.

30          Thomas Eisinger, https://www.thomas-eisinger.de/zum-ersten-mal-in-der-geschichte/, 10.10.2023.

31          Ebd.

32          „Für eine Revolution braucht es eine kritische Masse und eine organisierte Opposition“, so der FAZ-Korrespondent Rainer Herrmann in einem Interview mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Herrmann bezieht diese Aussage natürlich nicht auf den „Werte-Westen“, sondern auf den Iran. Ich halte sie aber generell für richtig, wobei ich die kritische Masse für wichtiger erachte als die organisierte Opposition und gerne das Vermögen zur spontanen Selbstorganisation als wichtigen Revolutionsfaktor zusätzlich erwähnen möchte. Tatsächlich bedarf es für größere, strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft keiner nummerischen Mehrheit. Nachhaltige Veränderungen lassen sich  – laut verschiedener, aus der Revolutionsforschung extrapolierter demographischer Daten – durch etwa drei bis fünf Prozent aktiver Bürgerinnen und Bürger in der Bevölkerung durchsetzen. Zu den Chancen zivilen Ungehorsams:  https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/gene-sharp-protest-ziviler-ungehorsam-88891, 12.6.2020.

33          Mathias Matuschek, https://www.freischwebende-intelligenz.org/p/dezentralerevolution, 7.2.2021.

34          Matuschek, Widerstand als Weg des Spirituellen, a.a.O.

35          Sebastian Lucenti, Der verlorene Kompass in der Corona-Krise, https://www.cicero.de/innenpolitik/der-verlorene-kompass-in-der-corona-krise, 13.8.2023.

36          Ebd.

37          Bastian Barucker, Petiition: https://www.openpetition.de/petition/online/corona-debatte-im-oeffentlichen-fernsehen, 9.12.2020.

38          „Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und das ist ganz wörtlich gemeint.“ Willy Brandts Prophezeiung aus den 1960er Jahren hat sich leider nicht bewahrheitet. Seine Partei hat uns stattdessen einen Bundeskanzler beschert, der frisch gewählt im Parlament erklärte: „Es darf keine roten Linien geben, das hat uns diese Pandemie nun wirklich gezeigt.“ Olaf Scholz, Regierungserklärung vor dem Deutschen Bundestag, 15.12.2021. Siehe dazu auch:

https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2013/45021549_kw22_kalenderblatt_notstandsgesetze-212564.

 

Über den Autor:

 Bernd Schoepe (Jahrgang 1965), freier Autor, ist langjähriges aktives GEW-Betriebsgruppen-Mitglied, ehem. Vertrauensmann und Mitglied der Hamburger Lehrerkammer. Hauptberuflich arbeitet er als Deutsch-, Politik-und Philosophielehrer an einer Stadtteilschule und ist seit 2003 im Hamburger Schuldienst.

Zusammen mit dem Rechtsanwalt und Autor Sebastian Lucenti, den Pädagogen Stefanie Raysz und Alexander Wittenstein und dem Professor für Kinderpolitik Dr. Michael Klundt, gehört er zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerkes für die pädagogische Aufarbeitung der Corona-Zeit.

Nähere Informationen zum Netzwerk findet man auf der Seite: https://padlet.com/netzwerkaufarbeitung/netzwerk-p-dagogische-aufarbeitung-der-corona-zeit-kow5p1819im4so0l

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58 Kommentare

  1. Was ist eigentlich mit dem größten demokratischen Element, die Nichtwähler*Innen wer die auf seine Seite zieht der gewinnt jede Wahl.

    Das sind über 40% Politikverdrossene?

    1. Aber… aber… es heißt doch immer, daß Wahlen sowieso nichts ändern/bringen. Warum dann die Nichtwähler in Aufruhr versetzen und irgendwo hinziehen? Bringt doch angeblich nix als Ärger.

      P. S. : Ich wähle trotzdem BSW. Freiwillig!

        1. Lieber Berufsrevolutionär™
          … es rettet uns kein höh’res Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun; uns aus dem Elend zu erlösen …

        2. @Panicman “Das BSW wird uns nicht helfen!”

          Klar doch, Ihre Helfer sind vermutlich Robert Habeck, Fritze Merz, Olaf Scholz und Lindner mit Alice Weidel.
          Na, dann gratuliere ich Ihnen schon im Vorfeld und bringen Sie Ihr Holzbein in Sicherheit denn die Kettensäge kommt bestimmt.

  2. Mein Dank an die Redaktion für die Veröffenentlichung dieses zwar sehr langen, aber doch unbedingt lesenswerten Textes. Er ragt in diesen Monaten und Jahren über so manche andere Veröffentlichung – egal wo – hinaus.

    Lohnend ist der Artikel auch wegen der gelungenen Verbindung und Zusammenschau vieler einzelner Aspekte.

    Inwieweit man dem Optimismus des Autors, so wie er zum Ende hin artikuliert wird – überall folgen kann, muss jeder selbst entscheiden.

    Ungeachtet der Frage, ob wir es hier wirklich mit dem Beginn einer neuen chancenreichen Protestkultur zu tun haben, ist Herrn Schoepe gewiss zuzustimmen, dass der Corona-Komplex zu einem Aufwachen von vielen geführt hat.

    Andere Anlässe zu einem Aufwachen kommen mit schöner Zuverlässigkeit jedes Jahr hinzu – etwa das absurde Heizungsgesetz oder jenes Gesetz, dass biologische Tatsachen ignoriert.

    Man muss wirklich schon ziemlich dumm und verstrahlt sein – oder aber ein Hundertzehnprozentiger sein – um nicht von Jahr zu Jahr größeres Unbehagen zu spüren. Die Zahl solcher Menschen wächst beständig.

    Außerdem wissen wir aus der Geschichte, dass sich große und wirkmächtige Prozesse, Entwicklungen und Bewegungen sehr oft am Beginn langsam, ja unscheinbar und daher zunächst unterschätzt, aber dafür stetig und an Kraft gewinnend, vollzogen haben – und auch weiterhin vollziehen dürften.
    In diesem Sinne ist vielleicht doch mehr offen als manche befürchten.

    1. Diesem Kommentar stimme ich zu. Ich fand den Artikel sehr interessant und habe auch noch Neues (Zusammenhänge) dazugelernt. Er ist zwar mit 14 DIN A 4 Seiten sehr lang, aber man kann ihn ja auch in Etappen von Überschrift zu Überschrift lesen.

      Wer sich hier beschwert über ein “anspruchslos zusammengeklaubtes Sammelsurium” hat den Artikel nicht gelesen und vor allem nicht verstanden, dann verbietet sich solch ein Kommentar, der vollkommen an der Sache vorbeigeht.
      Es ist ja nur das Eingeständnis, daß die Aufmerksamkeitsspanne nicht einmal für 14 Seiten reicht, was macht die Kommentatorin “von weiter unten” dann mit einem Buch von 150 Seiten?
      Wolfgang Wirth möchte ich ein Lob aussprechen für die Kürze seines Kommentars und die inhaltsbezogene Sachlichkeit und Bescheidenheit. Davon dürfen sich so einige Kommentatoren “von weiter unten” eine Scheibe abschneiden.

    2. Den Optimismus das Autors kann ich nicht recht nachvollziehen, weil die Großmedien schon lange bemerkt haben, dass ihnen die Gatekeeperfunktion abhanden gekommen ist, was sie mit Faktencheckern in mehrfachen Ausführungen und Framing aller Art kontern, für alles, was wagt, am Mainstream zu zweifeln oder nur unbequem zu fragen.

      Stattdessen gibt es Pro-Regierungsmassenproteste bei denen jeder misstrauische Blicke erntet. Glücklicherweise noch ohne Uniformen, aber die Flaggen sind dabei.

      Durch die Veröffentlichungen von Heike Egner und Anke Uhlenwinkel auch hier bei Overton wurde bekannt, dass nun Professoren, die der Verwirtschaftlichung der Universitäten durch Drittmittelfinanzierungen erfolgreich ausgewichen sind, nun direkte aufs Korn genommen werden.

      Was helfen Web2.0-Medien, wenn sich dort nur Horden von Ratlosen gegenseitig ihre skurril bis animosen Ideen um die Ohren hauen?

      Wer die allabendlich professionell wiederholten TV-Abend mit Tagesschau, Illner, Lanz und Konsorten heil überstehen soll, braucht allzeitbereites Handwerkszeug wie die von Albrecht Müller beschriebenen Methoden der Manipulation als eine Art Taschenmesser mit Ad-hoc-Zugriff.
      https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/220510-Inhalt-Mueller-Glaube-wenig.pdf

      Acht der 14 Seiten mit Überflug-Buchbesprechungen und umgekehrtem Totalitarismus sind da schlicht zu kompliziert in der Handhabung. Die Analyse von Wolin ist toll, aber es braucht Alltagstauglichkeit, wenn da irgend sowas ähnliches wie gesellschaftliche Wirksamkeit draus werden soll. Die Masse der Leute neigen eh eher TikTok, Insta und sonstiger Selbstbespiegelung und Like-Hunting zu.

    1. Ist ja ein Zitat im Zitat, aber dem Link in Fußnote 25 kann man folgen und Frau Baumeister zeigt sich als Goethe-sicher, ihr Todesjahr ist auch nicht erst für in 8 Jahren geplant, sondern war leider schon letztes Jahr, aber wenn sie Recht hat, ist sie inzwischen reinkarniert

  3. Ein sehr guter Artikel von Heftumfang, der sich leider nicht mal eben zwischen Tür und Angel konsumieren, geschweige denn adaptieren lässt. Die überwiegende Mehrheit von was auch immer wäre auch intellektuell nicht in der Lage, die enthaltenen Botschaften zu verstehen. Vielmehr würde eine Abstoßungsreaktion stattfinden, weil der größte Teil der Bevölkerung inzwischen dem ihm oktroierten, postfaktischen Materialismus verfallen scheint. Da noch mal argumentativ einen Fuß in die Fuß zu bekommen, wird Aufgabe einer anderen Gesellschaft sein, die nach dem totalen Zusammenbruch erst einmal entstehen müsste. Dass dies in Abetracht, des immer bedrohlicher aufgefahrenden und angehäuften, endzeitlichen Vernichtungspotentials möglich sein wird, steht indessen nicht in den Sternen.
    Ich werde mir diesen langen Artikel morgen noch einmal gründlich durchlesen und mich danach, sofern ich ihm wider Erwarten probate Rezepte zur Verhinderung der fortschreitenden, materiell motivierten Planetenvernichtung entnehmen kann, dazu äußern.
    Sonst habe ich dazu bisher keine realistische Idee.

  4. „Es brauchen nur zehn Prozent aufzuwachen, das genügt“, zitieren Sie Mathias Matuschek. Das ist ein sehr schlimmer (zuweilen tödlicher) Denkfehler.

    Warum genügen „zehn Prozent“ nicht? Weil schon immer „nur rund zehn Prozent der Menschen selber denken und ihr Leben in die eigene Hand nehmen“, aber 90 Prozent die Verantwortung für sich und die Anstrengung eigenen Denkens verweigern und „eher sterben als denken“, wie der Psychologie-Professor Ernst Pöppel nach 40 Jahren Hochschullehre heute (https://angstambulanz.info/#denken) und der Mathematiker und Nobelpreisträger Bertrand Russell (https://angstambulanz.info/#lernen) vor 100 Jahren feststellten.

    Was haben die „zehn Prozent“ bewirkt? Haben sie den 1. Weltkrieg verhindert? Haben sie den 2. Weltkrieg verhindert? Haben sie die vorsätzliche Verblödung und Kulturvernichtung der Gegenwart verhindert? Nein. Werden sie den 3. Weltkrieg verhindern?

    Die 90 Prozent haben nicht mal die Lesekompetenz, diesen Text zu verstehen, wie die OECD-Erhebung über die Lese-, Mathematik- und Problemlösekompetenzen Erwachsener (https://www.oecd.org/content/dam/oecd/de/publications/reports/2024/12/survey-of-adults-skills-2023-country-notes_df7b4a60/germany_264dd624/a70d92ac-de.pdf) belegt: Nur “14 % der Erwachsenen (OECD-Durchschnitt: 12%) … können mehrere Seiten lange, anspruchsvolle Texte verstehen”.

    Die 90 Prozent schreckt auch der finale Untergang nicht auf, da sie ohnehin „eher sterben als denken“ wollen.

    Lassen Sie die evolutionäre Auslese der Natur ihre Aufgabe erfüllen und fokussieren Sie Ihre Energie darauf, soviel Kultur wie möglich in „Kulturinseln“ zu retten. Sie haben bei Corona leibhaftig (fast wie in Gegenwart des Teufels) erlebt, wie Versuche, die 90 Prozent, die „eher sterben als denken“ wollen, zu retten, die Retter umbrachten – teilweise physisch, oft mit ihrer bürgerlichen Existenz.

    Haben Sie bei all Ihrer Belesenheit Platons Höhlengleichnis nicht verstanden, mit dem er bereits vor 2000 Jahren vor diesem Denkfehler warnte?

    1. Auf die existentielle Bedeutung des eigenständigen Denkens und die bemerkenswerten Folgen der Nicht-Nutzung des Denkorgans bei seinen Artgenossen hatte schon Goethe hingewiesen:

      “So lang’ er auf der Erde lebt,
      Sey denken ihm nicht verboten.
      Es irrt der Mensch so lang er strebt,
      Mit vielen denkfaulen Toten.”

      Aus: Johann Wolfgang von Goethe: Faust – Der Tragödie erster Teil.

      Solange die Unvernunft sich zu Goethes Zeit noch rein mechanisch austobte war das Überleben weniger gefährdet als heute, wo Dummköpfe und Psychopathen Zugang zur biologischen, chemischischen, physikalischen und kognitiven Hochtechnologie haben, was der Meister aber im Faust schon ahnte: “So lang’ er auf der Erde lebt”.

    2. @ Ulf Haselnuss. Eine hervorragende Replik. Eigentlich ist dieser nichts hinzuzufügen. Vielleicht noch das; muss ich mich wie ein Kindergartenkind am Schluss des langen Artikels belehrt fühlen, dass wir doch alle ganz lieb sind, bzw. “Soziale Wesen” seien? Was soll so was?? Nachdem Philosophen seit tausenden von Jahren am Menschen verzweifeln? Leseempfehlung Daniel Quinn / Ishmael (Vielleicht hat der moderne Mensch ja einen Fehler? Und “will gar nicht”?)

      1. Die “hervorragende Replik” ist wohl eine Applikation kognitiver Therapie auf den mentalen Malstrom des Autors, in dessen Wasserwirbel jedes Verständnis “demokratischer Vernunft” ersäuft wird.

        1. Auch nicht schlecht! (Ich komme wohl heute aus dem Prozess des Wohlgesonnenseins nicht mehr raus… Zumindest hilft das emotional – bei all der Tragik im obigen “Demokratieverständnis” – wobei: der Autor fing ja mit Faust an… und der Kraft, “die stets das Böse schafft” (sic!).)

  5. Viel zu lang und zeitraubend, um in einen einzelnen Artikel gepackt zu werden. Daher von mir kein Versuch der kritischen Würdigung, vielleicht später, mit mehr Musse.

  6. Der grosse Altmeister des deutschen Journalismus Peter Scholl-Latour meinte einmal, ein Journalist dürfe sich mit einer Sache, und sei sie noch so gut, niemals gemein machen. Ein Abstandsgebot im Interesse von journalistischer Qualität, dass auch Overton gut zu Gesicht stände.

    Wenn Mann schon solche ellenlange Texte ungekürzt veröffentlichen will, dann wäre eine journalistische Einordnung in einem kürzeren, eigenen Artikel hilfreich.

    Ich bin jedenfalls nach den ersten drei Absätzen wegen der darin nach dem Zufallsprinzip angehäuften, intellektuellen Belanglosigkeiten ausgestiegen. Meine Leidensfähigkeit war erschöpft. Auch nach dem gescrollten Querlesen gibt es kein weiteres Interesse mehr an diesem anspruchslos zusammengeklaubten Sammelsurium.

    1. Zitat: “…ein Journalist dürfe sich mit einer Sache, und sei sie noch so gut, niemals gemein machen..”.
      Ich unterstelle mal, dass Sie diesen Grundsatz uneingeschränkt teilen. Ich auch!
      Aber ehe Sie hier Overtone “zum Abstandsgebot im Interesse von journalistischer Qualität” raten, sollten Sie doch erst einmal diesen Rat ganz laut an den ÖRR und die im Schlepptau fahrenden “Qualitätsmedien” herantragen.
      Denn diese haben während der menschengemachten Corona-Krise eklatant gegen den Grundsatz des Journalismus verstoßen:
      Die “Sache” war nicht gut, sondern besonders schlecht und trotzdem haben sie sich “mit ihr gemein gemacht”. Sie haben sich damit als 4. Gewalt selbst entmachtet, denn sie haben sich entschlossen, mit den Wölfen zu heulen.
      Für “unsere wehrhafte” Demokratie war das der finale Todesstoß, denn Legislative, Executive und Judikative hatten sich bereits zu einem Gewaltmonopl zusammengeschlossen, gegenüber dem es nun keine Kontrolle bzw. Gegenwehr mehr gibt!
      Und wieso hat Overtone gegen ein “Abstandsgebot im Interesse von journalistischer Qualität” verstoßen, wenn es einen Artikel eines Gastautors ohne “journalistische Einordnung” im Originalwortlaut veröffentlicht? Widerspricht das neuerdings “journalistischer Qualität”? Das wäre allerdings bedenklich.
      Ich bin auch Ihrer Meinung, dass ein auf die Kernaussagen gekürzter Artikel (soweit das überhaupt möglich wäre, ohne den Inhalt bis zur Unverständlichkeit zu verstümmeln) möglicherweise die Lese-“Akzeptanz” erhöht hätte.
      ABER “journalistische Einordnungen” in diesem Kontext (böse Zungen reden da gleich von Vorzensur) halte ich für sehr bedenklich, denn
      1. haftet ihnen doch immer der Hauch der fremdgesteuerten “Meinungsbildung”, Manipulation oder schlimmstenfalls tatsächlich der Zensur an. Journalismus hat aber nicht mehr und nicht weniger zu tun, als UNABHÄNGIG zu informieren (gleichgültig, ob “kurz und knapp oder lang und breit”).
      2. unterstellen Sie damit der Leser- und Hörerschaft pauschal eine fehlende Kompetenz und/oder Intelligenz zur individuellen Einordnung. Journalisten sind aber weder Missionare noch Propagandisten für eine Sache.
      Wenn sie allerdings glauben, das wäre ihr(e) Beruf(ung), dann kann man ihnen nur unverschämte Anmaßung gegenüber mündigen Bürgern attestieren, die eines ÖRR- oder sonstigen “Qualitäts”-Journalisten unwürdig ist.
      Und wenn Ihre Leidensfähigkeit wegen intellektueller Unterforderung Ihrer Person nach den ersten drei Absätzen bereits erschöpft war, dann gehören Sie vielleicht wirklich zu den wenigen Mitmenschen, die eine “journalistische Einordnung” (im Sinne einer Vorverdauung) benötigen, damit im Prozess Ihrer eigenen Meinungsbildung Ihre Leistungsfähigkeit nicht überstrapaziert wird.

      1. @W.Bähring
        Danke und Zustimmung, insbesondere bzw. zusätzlich zum 2. Teil Ihres Kommentars.
        Wenn man (Journalisten) mir was einordnen will, geht bei mir gleich das Fenster und die Türe zu.
        Einordnen tue ich selbst, darauf bestehe ich.

    2. Mit Verlaub, Sie entsprechen haargenau den Erfahrungen, die ich mit jüngeren Leuten, insbesondere Studenten gemacht habe: Sie verstehen gar nicht worüber der Autor schreibt und angesichts eines längeren Textes verweigern Sie die Mühe denselbigen zu lesen. Es addieren sich also Faulheit, Mangel an Allgemeinbildung, Mangel an Textverständnis zu einer geistigen Primitivheit, die den abschließenden Optimismus des Autors als irreale Wunschvorstellung entlarvt.

      @Autor: Ein wunderbarer Artikel – Chapeau !

      1. Mmh, der Mühe einen anspruchsvollen Text zu lesen hätte ich mich gerne unterzogen. Dann hätte er auch länger sein dürfen. Der hier war allerdings zu öde, zu langweilig, zu ermüdend und so Zeitverschendung. Es ist das Niveau des Schulhofes, auf den Vorwurf des zu billig Geschriebenen zu Antworten: Selber primitiv. Über meine (Allgemein)bildung stell bitte keine Vermutung an, Du könntest Dich irren.

        Den Text für anspruchsvoll oder gar inhaltlich für anregend zu halten verwundert in einer Zeit des Verfalls politischer Diskussionskultur nicht. Die überschwängliche Begeisterung einiger Beiträge hat etwas religiöses und sektenhaftes an sich. Es sind die Jünger des neuen Glaubens. Das ist mir fremd.

          1. Dann pass gut auf, wo Du hintrittst.

            Aber danke für die aufschlussreiche Replik. Dir scheint viel daran gelegen die fehlende Rationalität der Jünger zu bestätigen.

        1. Was ist ein “anspruchsvoller Text”? Legen Sie das fest und mit welchen Kriterien?
          Wann an dem Text ist “zu öde, zu langweilig, zu ermüdend …Zeitverschwendung”?
          Was rechtfertigt Ihren pauschalen Vorwurf des “zu billig Geschriebenen”? Ihre o.g. pauschalen Kriterien etwa oder/ und Ihre höhere Intelligenz?
          Und was meinen Sie mit dem “Verfall der politischer Diskussionskultur”?
          Fall Sie damit meinen, dieser Verfall bestehe darin, den “Gegner” aus Politik (oder Wissenschaft) zuerst mittels Diffamierung und Zerstörung seiner Reputation zu demontieren und dann von oben herab zu erklären, es sei ja eine Zumutung und Zeitverschwendung, mit so einem “unwürdigen” Gegner überhaupt zu reden, geschweige denn auf Augenhöhe mit ihm zu diskutieren, (so geschehen mit der ja bald “gesichert rechtsextremen” AfD oder unzähligen, bis dahin untadeligen Wissenschaftlern, die sich zu den totalitären, übergriffigen, politisch motivierten, evidenzfreien Corona-Maßnahmen von Anfang an (und wie wir spätestens heute wissen) völlig zurecht kritisch geäußert haben, ja, dann stimme ich Ihnen auch darin zu.
          Da Sie sich aber zu alldem nicht näher erklären, sondern sich Ihre “Argumentation” in Pauschalisierungen erschöpft, die entweder nebulös bleiben oder aber am Rande der Beleidigung entlang schlittern, stellen Sie hier lediglich unter Beweis, dass Ihre selbstdiagnostizierte (oder durch “IQ-Test” attestierte?) Intelligenz Sie weder vor selbstverherrlichender Arroganz noch vor verächtlicher Herabwürdigung gegenüber denjenigen bewahrt, die Ihnen (aus welchen Gründen auch immer) nicht in den Kram passen. Es zeigt am praktischen Beispiel, dass Intelligenz und soziale Kompetenz sich nicht gegenseitig bedingen müssen. Ganz im Gegenteil: Narzissten, Psychopathen und Soziopathen, heute DIE Favoriten für Führungspositionen in Politik und Industrie, besitzen in den meisten Fällen eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz. Und das macht sie so gefährlich für das Gemeinwohl!

          1. @W.Bähring,
            In der Eingangskritik maulst Du rum, dass ich gefälligst andere, Dir dazu geeigneter erscheinende Medien kritisieren soll. Du reihst Dich damit in die lange Reihe der quasi-religiösen, kritikunfähigen Jünger der sogenannte Impfkritik ein.

            Hier, da wo es Die passt, forderst Du von mir eine Diskussionskultur ein, über die Du selber nicht verfügst. Ein klarer Fall von kognitiver Dissonanz.

            Dennoch, der Autor baut sich seine Gebäude aus Stücken die ihm gerade passend erscheinen. So entsteht ein Gedankengebäude das seine Jünger bejubeln, dessen Fundament aber fehlt und das entsprechend wenig belastbar ist. Da wird frei fabuliert und werden Wünsche geäußert, wie die Gesellschaft funktioniert interessiert aber nicht.

            Solches Vorgehen positivistischer Begriffsklauberei ist weder neu, noch selten in seiner Anspruchslosigkeit.

            Diese Ansätze verschwinden nach dem Anfangshype genauso schnell, wie sie gekommen sind. Den Begriff der Risikogesellschaft, wer kennt ihn heute noch?
            PS. Auch das “Sie” will erst verdient sein.

            1. Ich fange mal mit dem Schluß an:
              Zitat: “PS. Auch das “Sie” will erst verdient sein”.
              Na, wenn das so ist, dann wird es aber höchste Zeit, dass ich mit Dir gleichziehe.
              Hast Du denn keinen vollständigen Namen oder warum versteckst Du Dich hinter “Klaudi”?)
              Zitat: “In der Eingangskritik maulst Du rum, dass ich gefälligst andere, Dir dazu geeigneter erscheinende Medien kritisieren soll”.
              Ich habe weder “rumgemault”, noch Dich mit “gefälligst” angemotzt, sondern höfliche Bedenken zur Verhältnismäßigkeit angemeldet.
              Bist Du denn nicht auch der Meinung, dass der ÖRR (und sein Medien-Gefolge) seiner Verantwortung als 4. Gewalt nicht mehr nachgekommen ist, indem er die Breite des Meinungskorridors in den letzten Jahren immer weiter zugunsten von Regierungspropaganda verengt hat?
              Zitat: “Du reihst Dich damit in die lange Reihe der quasi-religiösen, kritikunfähigen Jünger der sogenannte Impfkritik ein”.
              Was bitte sind “kritikunfähige Jünger der sogenannten Impfkritik”?
              Was verstehst Du in diesem Kontext unter “kritikunfähig” (die Unfähigkeit, Kritik welcher Art zu formulieren oder die Unfähigkeit, Kritik welcher Art zu akzeptieren?)
              Was verstehst Du unter der “sogenannten Impfkritik”?
              Ich kenne nur die berechtigte, in der Realität bestätigte Skepsis und Kritik einer weltweiten Gemeinschaft aus Fachleuten gegenüber einer experimentellen und gesundheitsgefährdenden modRNA-Gen-Therapie.
              Es gibt allerdings auch “Extremisten”, die jegliche Impfung ablehnen. Aber um die geht es hier gar nicht.
              Zitat: “Hier, da wo es Die passt, forderst Du von mir eine Diskussionskultur ein, über die Du selber nicht verfügst”
              Ich habe überhaupt nichts von Dir eingefordert! Ich habe Dich lediglich gefragt, was Du unter dem “Verfall der politischer Diskussionskultur” verstehst?
              Gleichzeitig habe ich Dir dazu meine Wahrnehmung mitgeteilt.
              Wie Du aus diesem Input das o.g. Zitat formulieren konntest, hat sich mir noch nicht erschlossen, zumal Du (noch) nicht einmal darauf geantwortet hast, was DU unter diesem “Verfall” verstehst.
              Wie war das jetzt mit dem “klaren Fall von kognitiver Dissonanz”?
              Zitat: “Dennoch, der Autor baut sich seine Gebäude aus Stücken die ihm gerade passend erscheinen. So entsteht ein Gedankengebäude das seine Jünger bejubeln, dessen Fundament aber fehlt und das entsprechend wenig belastbar ist. Da wird frei fabuliert und werden Wünsche geäußert, wie die Gesellschaft funktioniert interessiert aber nicht”.
              Nun benenn doch endlich mal Roß und Reiter:
              Welches “fehlende Fundament” wäre denn mehr “belastbar”?
              Außerdem finde ich, dass “Fabulieren” und “Wünsche äußern” (im Sinne von Visionen) im Prozess um die Schaffung einer besseren Gesellschaft, als wir sie heute vorfinden, durchaus positive Impulse setzen können.
              Und tatsächlich interessiert auch nicht mehr, wie “DIE (?) Gesellschaft funktioniert”, denn wie die(se) Gesellschaft derzeit “funktioniert” (oder eher nicht mehr funktioniert), nimmt das kein gutes Ende für die Bevölkerung.
              Zitat:”Solches Vorgehen positivistischer Begriffsklauberei ist weder neu, noch selten in seiner Anspruchslosigkeit”.
              Ob angesichts der stattfindenden Transformation der ehemals auf (wenigstens ansatzweise) demokratischen Grundsätzen basierenden Gesellschaften in totalitäre Systeme Dein erneuter Diffamierungsversuch gerechtfertigt ist, bezweifle ich allerdings.
              Zitat: “Diese Ansätze verschwinden nach dem Anfangshype genauso schnell, wie sie gekommen sind. Den Begriff der Risikogesellschaft, wer kennt ihn heute noch?”
              Wie meinst Du das (im positiven oder negativen Sinn?)
              Und wenn Du schon den Begriff der “Risikogesellschaft” in die Runde wirfst (ich sehe allerdings den generellen Zusammenhang noch nicht), solltest Du ihn lieber erklären, statt die fehlende Kenntnis darüber zu beklagen. Ich hole das mal (als Zitat aus Wikipedia) für alle (mich eingeschlossen) nach, die nicht Deinen Kenntnisstand dazu haben:
              “Beck unterscheidet vor allem zwischen der „Logik der Reichtumsproduktion“ und der sich immer mehr durchsetzenden „Logik der Risikoproduktion“: „In der fortgeschrittenen Moderne geht die gesellschaftliche Produktion von Reichtum systematisch einher mit der gesellschaftlichen Produktion von Risiken. Entsprechend werden die Verteilungsprobleme und -konflikte der Mangelgesellschaft überlagert durch die Probleme und Konflikte, die aus der Produktion, Definition und Verteilung wissenschaftlich-technisch produzierter Risiken entstehen.“ Es kommt zu einem „Wechsel von der Logik der Reichtumsverteilung […] zur Logik der Risikoverteilung … Horst Kurnitzki hat die “Risikogesellschaft” treffend als nettes Wort für kapitalistisches Roulette bezeichnet. Sie wird von Abenteurern und Hasardeuren beherrscht – eine Gesellschaft der Aktionäre und Spekulanten”,
              Kurnitzki beschreibt genau das, was wir heute zunehmend beobachten.
              Also das wäre für mich jedenfalls keine erstrebenswertes Vorstellung für ein “belastbares Fundament einer funktionierenden Gesellschaft”.
              Dann schon lieber “Fabulieren” und “Wünsche äußern” (im Sinne von Visionen), oder wie Du es nennst: “Positivistische Begriffsklauberei”.
              Aber vielleicht schaltest Du doch noch von Deinem negativen Kritik-Modus in den positiven Vorschlag-Modus um und bereicherst damit die Diskussion. Das schließt allerdings auch die explizite Beantwortung explizit an Dich gestellter Fragen ein, was Du leider bisher kategorisch verweigert hast.

          2. Leute, bei dem Kommentator mit dem infantilen Pseudonym (diese Eigenschaft scheint ja neben einem völligen Mangel an Kreativität – man weiß im Voraus schon, was als Antwort kommt – mittlerweile Einstellungsvoraussetzung zu sein) handelt es sich doch nur um einen weiteren, faden (vulgo : buchstäblich geschmacklosen)
            Vertreter der Marke Trollinger.
            Darauf einen Rioja…

    3. “Ich bin jedenfalls nach den ersten drei Absätzen wegen der darin nach dem Zufallsprinzip angehäuften, intellektuellen Belanglosigkeiten ausgestiegen.”

      Drei Absätze?
      Ist das nicht vielleicht etwas zu wenig, um sich eine Beurteilung zuzutrauen?
      Querlesen? Entweder man liest oder man liest nicht. Und wenn man nicht liest (Querlesen ist kein Lesen), dann braucht man sich auch nicht zu dem nicht Gelesenen zu äußern.

  7. Phrasen… nichts Phrasen… die an dem Problem vorbeigehen, und wie immer dieselben Weisheiten wiederholt, deren Unzulänglichkeit wir ja gerade mal wieder von der Realität vorgeführt bekommen. oder etwa nicht?
    Ja, man ist gebildet! Aber was dann? Und was nutzt es angsichts der Zustände.

    Was jetzt ist, ist das was ehrlichere Diskutanten schon seit über zwei Jahrtausenden gesagt hat. Die Demokratie ist keine gute Staatsform! sie ist ein bisschen weniger schlecht als alle andere anderen Staatsformen… aber das ist auch schon alles. Ihr grösstes Problem sehen wir jetzt ja gerade vorgeführt, aber keiner will es sehen oder gar laut aussprechen:

    “Wenn dumme, inkompetente, zum Teil sogar korrupte Politiker die Mehrheit des Urnenpöbels hinter sich haben, steht man vor einer Wand von Problemen die auf eine gewisse Weise sogar unüberwindbar sind.”

    Der Wechsel von Scholz zu Merz sollte dies eigentlich selbstmittelmässigen Denkern zeigen…Aber nein, weit gefehlt, die Fronten verhärten sich eher noch mehr, zu viele Privilegien zu vieler Witzblatt Figuren wären mit einem tatsächlichen Richtungswechsel verbunden.

    Und was sagt der Artikel? Genaugenommen sagt er im Prinzip dasselbe wie alle solche Gut-Menschen : “Weiter so”.

    Naja, dann wünsch ich allen viel Vergnügen in eurer Zukunft, die ihr an keiner echten ehrlichen Aufarbeitung der Situation interessiert seid, da sie zu viele unangenehme Wahrheiten birgt. Wie viele gibt es, die sich nicht bei Corona, dem Impfen, der Ukraine, Israel oder dem was man heute Re-Migration nennt, beim Staat oder der Masse angeschliemt haben? GEGEN BESSERES WISSEN!
    Die Weisheiten die wir heute brauchen finden sich nicht bei Hannah Arendt &Co… Sie finden sich ZB i Wirtschaftsblättern, wie bei Bloomberg:

    https://www.bloomberg.com/news/newsletters/2024-12-29/2024-was-the-year-of-bots-bullets-and-bitcoin?cmpid=BBD122924_SUNNL&utm_medium=email&utm_source=newsletter&utm_term=241229&utm_campaign=sundaynl

    oder hier

    https://www.bloomberg.com/news/features/2024-08-02/national-security-threat-from-ai-made-bioweapons-grips-us-government?cmpid=BBD122924_SUNNL&utm_medium=email&utm_source=newsletter&utm_term=241229&utm_campaign=sundaynl

  8. Dem Autoren dieses Artikels sei Dank für sein ernsthaftes Bemühen um Wahrhaftigkeit und das Verbreiten von Hoffnung. Aller Ehren wert. Vielen seiner Aussagen kann ich zustimmen.

    So, wie ich diesen Einstieg in den Kommentar dazu angelegt habe, muss ja nun wohl „das/die/der Aber“ folgen. Folgt auch. Von Subjekt zu den anderen Subjekten.

    In einem Prozess äußerte Flick mal auf die Frage eines Richters: Mit „wir“ meine ich „uns“.

    In dem Vorgang hier äußere ich mich mal mit: „Ihr“ könnt mich mal mit „wir“ und „uns“, das seid alles ihr selbst, steht dazu und sagt das auch. Redet von euch, statt zu versuchen, andere, die ihr nicht kennt, unter euer „wir/uns“ zu subsumieren. Dieser Art „wir/uns“ ist Merkelsprech: „Wir schaffen das“. Sie hat nix geschafft, sondern Elend verbreitet und die Republik (nach Vorarbeiten ihrer Vorgänger) ruiniert, die nachfolgende Ampel den Rest besorgt. Mit dem Atomkrieg, den Nato(d) und EU(thanasie) vorantreiben, wird auch vom physischen Land nichts mehr übrig bleiben.

    Die „Corona-Zeit“, also die Offensive der Menschheitsvernichter in „Machtpositionen“, hat mir gezeigt, dass 80 % der hiesigen Bevölkerung bereitwillig in die Fußstapfen der Nazis getreten sind (die Nazis hatten in ihrer Zeit nur 40 % auf ihrer Seite). Von wegen „10 % reichen“.

    In dieser erbärmlichen Bevölkerung, die sich etwas auf ihre Gebildetheit einbildet, erhebt sich nicht einmal Widerspruch, wenn Kulturdenkmäler und Zeugnisse der Geschichte bombardiert werden (Syrien, Libyen, Irak, Gaza). Das Zweistromland genauso wie die Heimat von Jesus (soviel zum „christlichen Abendland“ und den C-Parteien). In einem Artikel gelesen: Die 14 km von Nazareth nach Bethlehem hatten die Eltern von Jesus auf einem Esel deutlich schneller zurückgelegt, als es heute, wenn überhaupt, möglich wäre. Und statt in einer Scheune hätten sie heute in jedem Hotel problemlos einchecken können, weil da niemand mehr ist.

    Mit der strategisch geplanten „Corona-Zeit“ wurden die Überbleibsel von Bildung und Wissenschaft entsorgt. Von der „hehren“ Leopoldina bis zur hinterletzten Provinzuniversität: Überall nur Kotau und Förderung von Denunziation. Wer im „akademischen Rahmen“ etwas werden will, dem kann man nur zurufen: „Kriech, kriech, kriech.“ Das passt auch zur militaristischen „Zeitenwende“. Übrigens noch so ein physikalischer Witz: die Zeit zu wenden. Zugleich eine Freudsche Fehlleistung: Diese Wende deutet auf den Willen zur Tradierung des Nazitums. Oder wollen „die“ die Zeit in Richtung Feudalismus oder, noch weiter zurück, in Richtung barbarischer Sklaverei wenden? So oder so, ist ihnen weitgehend gelungen.

    Zu den „4 Punkten“:
    1. Wer Bezeichnungen wie „Schwurbler, Leugner, Impfgegner“ etc. verwendet, outet sich als uninformierte Variante der bekannten „drei Affen“. Wer die Bezeichnung „Verschwörungs­ theoretiker“ verwendet, outet sich als CIA-Angehöriger. Die Propagandamedien (ÖrR und Konzernmedien teilweise arisierten Ursprungs) bevorzugen diese Bezeichnungen.
    Diese Kriech-(kriechend vor der „Herrschaft“, die sie pampert und Kriech bis zum Nuklearkriech vorantreibend) Medien versuchen fortlaufend, die Bezeichnung „antisemitisch“ zur Diffamierung von allen möglichen Personen, die sie nicht in ihrer Kriech-Klasse wähnen, zu verwenden. Durch die missbräuchliche Verwendung dieser Bezeichnung verharmlosen sie nicht nur die Shoa, sondern outen sich selbst als Antisemiten: Sie unterstützen nicht etwa die jüdische Bevölkerung, sondern ausschließlich eine Regierung, die gegen die jüdische Bevölkerung handelt. Ablesbar u. a. daran, dass die „Jüdische Stimme“ in Deutschland drangsaliert wird und – wie absurd kann es werden – Moshe Zuckermann als „Antisemit“ bezeichnet wird. Wer sich für das Wohl des jüdischen Volkes einsetzen will, sollte sich gegen die israelische Regierung wenden.

    Zum in der Corona-Zeit gehörten Neusprech muss man nix mehr sagen, Zitate sind vielfältig im Netz zu finden. Aus „Solidarität“ das Gegenteil zu machen, tolle Leistung der Propaganda und ihrer zahlreichen Claqueure und Unterstützer in der Musikbranche, der Filmbranche und der angeblichen Kabarett-Szene. Sage ich nur: Allesamt tote Hosen.

    2. Die Mehrzahl in der Bevölkerung kann nicht zwischen Psychiatern und Psychologen unterscheiden. Wozu auch? Die Letzteren biederten sich den Ersteren an, haben ihren Standeskotau vor über zwei Jahrzehnten längst vollzogen, und etwa 20.000 Kollegen und Kolleginnen über die Klinge springen lassen. Ihr Berufsverband ist ein Leuchtturm der Gleichschaltung und Obrigkeitshörigkeit. Wenn ich irgendwo lese „approbierter Psychologe“, weiß ich sofort, welchen „Kriech“ ich nicht kontaktieren werde. Ich könnte jetzt sagen: „Wie erbärmlich“ von diesen Leuten, aber es ist noch schlimmer. Stichworte „Nudging“, von Kriech-Medien hochgejubelte „Psychologen“ während der „Corona-Zeit“, Guantanamo (Foltertechniken von Psychologen entwickelt), MKUltra (Fachbereich Uni Berkeley war auch beteiligt).
    Viele kennen heutzutage „Assessment Center“. Wie viele wissen, dass dieses Personalauswahlinstrument auf die Heerespsychologie der 30er-Jahre zurückgeht? Vom OSS übernommen und weiterentwickelt wurde? Dann weiter zu IT&T? Damit werden heutzutage selbst einfache Praktikanten gequält. Weil diese hehre/Heeres-Gesellschaft das schick findet.
    Lobotomie wird übrigens nur noch im Geheimen praktiziert, Elektroschocks gehören jedoch nach wie vor zum Standardrepertoire. Von wem? Psychiatern oder Psychologen? Who cares.
    PS: Es gibt auch noch andere Psychologen. Und auch noch – einige wenige – Soziologen, die sich dagegen stemmen. Auch ein paar Philosophen, aber da sind „wir“ beim Zählen im Fingerbereich angekommen. Weilten Rosa Luxemburg, Simone de Beauvoir und Sabina Spielrein noch unter uns, wie würden sie das kommentieren?

    3. „New Normal“. Wesentlich CJ Hopkins hat diese Bezeichnung geprägt. Ein freundlicher Amerikaner, der in Deutschland lebt (hoffe, er ist noch hier) oder lebte. Wie wurde mit ihm umgegangen? Schmählich, widerlich, abscheulich. Die gesamte Bevölkerung sollte sich für den Umgang mit ihm schämen und vor allem ent-rüsten.

    Nicht nur Geschichte wird umgeschrieben, nein, auch Belletristik. Ob „Pippi Langstrumpf“ noch länger so heißen wird, weiß niemand. Derweil werden die Werke von Karl May, Erich Kästner, Otfried Preußler und Hermann Hesse umgeschrieben. Und in Büchereien Warnhinweise in Fachbücher geklebt (s. Artikel von Florian Rötzer). Vielleicht kleben diese Bücherein demnächst auch in den Bronstein oder in die Werke von D. E. Knuth: „Wer das liest ist doof“.

    4. Erinnert sich noch irgendwer an Gloria Gaynor und ihren Befreiungssong?
    https://www.youtube.com/watch?v=QHcDnqIz0jg
    Hätten in der „Corona-Zeit“ die Ungeimpften/schwer Beschimpften singen können (und sollten sie weiterhin singen).
    Damals (80er-Jahre) ein Befreiungssong.

    Die sich ins Nazitum einreihenden Wokeisten verdrehen das „I am, what I am“ zu „You are, what we prescribe you to be“.
    Film („Plötzlich Staatsfeind“) dazu:
    https://www.youtube.com/watch?v=CTOA7EQpxeY

    Zum Thema „Schule“ möchte ich nur anmerken:
    Während das Grundgesetz die Schulpflicht als Pflicht des Staates zur Bereitstellung von Schulen vorsah, kehrten die diversen Kultusministerkonferenzen diese Pflicht zur Pflicht der Familien um, ihre Kinder in staatlichen Einrichtungen schleichend foltern zu lassen. Noch schlimmer: Sie schrieben dann auch noch vor, wie sich die „Schutzbefohlenen“ (Folteropfer) zu verhalten haben. Und entledigten sich damit ihrer „Verantwortung“ (was für eine die Opfer verhöhnende Bezeichnung für ihre Schandtaten).
    Einfaches Experiment: Fragt in eurem Verwandten- und Bekanntnekreis herum, was unter „Schulpflicht“ zu verstehen sei.
    Tipp für die häufigste Antwort: „Ich muss die Bälger dahin schicken oder Bußgeld zahlen.“
    Das Gegenteil des vom Grundgesetz Gemeinten.

    „Corona-Zeit“: Bibeltreuen Christen wird der seelische Konflikt Abrahams hinsichtlich der Opferung seines Sohnes Isaak noch vertraut sein. Für die bundesrepublikanische Bevölkerung kein Problem: Den eigenen Kindern den halben Tag (oder noch länger) die Luft abschnüren, die Mund- und Nasenflora zum Einsturz bringen und sie mit in die Nasen gerammten Stöcken drangsalieren lassen. Und anschließend noch eine Spritze rein. Sollten sie (die Kinder) dabei draufgehen, scheißegal, Hauptsache, der Private-Public-Partnership von Milliardären und Staat gehorcht.

    Wenn irgendwer von „Kinderschutz“ spricht, kann ich nicht mal mehr müde auflachen. Es ist nichts weiter als Hohn.

    Ich sehe zwar, dass sich viele sträuben, jeoch keinerlei Anzeichen für eine wirkungsvolle Gegenwehr. Mit einigen tausend meiner Altersgenossinnen und – genossen (alle über 60) bin ich durch Schlamm, Matsch und über Straßenpflaster gelatscht, nennt sich Demonstration für den Frieden. Das war es dann auch. Das Jungvolk (alle unter 60) steht offensichtlich dem Sterben, der Totalzerstörung des Landes und der Vernichtung der Menschheit aufgeschlossen gegenüber. Sollen sie ihren Spaß haben, mir worscht in dieser mitleidlosen, gnadenlosen, holz- und flachköpfigen „Fun-Gesellschaft“.

    Das 1000-jährige Reich dauert nun nur noch 908 Jahre.

    1. Danke. Ein sehr treffender Kommentar, dem ich mich einfach nur anschließen kann.
      Auch ich halte den Artikel für durchaus bemerkenswert und in vielen Dingen für zutreffend.
      Allerdings teile ich weder das “positive Zwischenfazit”, noch die conclusio. Ich sehe da einfach keine “kritische Masse” oder “neue aktive politischen Lebensformen”, zumindest nicht in einem in irgendeiner Weise relevanten Ausmaß. Es wird von den meisten Menschen nach wie vor kaum etwas hinterfragt, die Narrative sind festgeschraubt und selbst Leuten, die einen nach Strich und Faden belogen und betrogen haben, wird weiterhin vertraut.
      Es ist immer wieder erschreckend zu beobachten, wieviele Menschen so völlig ziel- und belanglos, oberflächlich, untertänig und leichtgläubig durch’s Leben ziehen, bar jeder Leidenschaft und Lebhaftigkeit. Und jeden Scheiss schlucken, wenn er nur von vermeintlichen “Experten” dargereicht oder mit einer nichtssagenden Studie garniert wird. Wurscht ist mir das zwar alles nicht, aber nach den letzten (mindestens) 20 Jahren Erfahrung sehe ich in puncto Entwicklung einfach nur noch tiefschwarz. Da helfen auch keine vereinzelten Ausreißer.

      1. “Allerdings teile ich weder das “positive Zwischenfazit”, noch die conclusio.”

        “…sehe ich in puncto Entwicklung einfach nur noch tiefschwarz. Da helfen auch keine vereinzelten Ausreißer.”

        Dito.
        Den “optimistischen Ausblick” habe ich eher als “Hoffnung” interpretiert / wahrgenommen.
        Und wie man so schön sagt, die Hoffnung stirbt zuletzt; aber sie stirbt.

    2. Man kann es noch kürzer zusammenfassen.
      Ein Grossteil der Leute um uns herum wissen, dass während Corona etwas falsch lief.
      Ein Grossteil der Leute um uns herum wissen, dass Verfassungen und Grundrechte gebrochen wurden.
      Ein Grossteil der Leute um uns herum wissen sehr wohl, dass sie (mehr oder weniger) mitschuldig sind, weil sie (in unterschiedlichem Grade) mitgemacht, mitgeholfen haben.
      Aber ein Grossteil der Leute wollen keine Aufarbeitung, sondern wollen Vergessen – um sich nicht selbst dem eigenen Versagen oder der eigenen aktiven Vergehen stellen zu müssen.
      Was ein Grossteil der Leute nicht will, kommt im Regelfall nicht, es sei denn, ein schwarzer Schwan (besonderes Ereignis) taucht auf – dann könnte es sein, dass die Leute ihre Sicht ändern.
      ***** Ende der Zusammenfassung *****
      Ich erlebe das – wie sicher Sie alle – auch im persönlichen Umfeld, wo ich einer der wenigen (abgesonderten) Querulanten war: die Corona-Zeit existiert heute nicht mehr, ist ein Echo einer fernen Zeit (gabs da mal was ???) und wenn ich mal was sage (was fast nie vorkommt infolge Resignation), gibts grosse und erstaunte Augen und Kommentare wie “aber es war doch nicht so schlimm” …
      Nachtrag:
      An meinem Arbeitsort sind drei Leute, damals Querulanten wie ich – bis heute haben wir eine unsichtbare Verbindung zueinander, welche manchmal plötzlich – durch zwei / drei Worte, Nebensätze – wieder aufscheint, fühlbar wird.
      Drei von 40 in unserer Abteilung.

      1. “Drei von 40 in unserer Abteilung.”

        Deswegen würde ich “ein Großteil der Leute” mit “absolute Minderheit der Leute” ersetzen.
        In meinem Bekanntenkreis (NICHT Freundeskreis) herrscht im ungefähr umgekehrten Verhältnis (also 37 zu 3) die Überzeugung: “Hätte ich mich nicht impfen lassen, wäre ich längst tot”. Und das, obwohl einer davon, vorher vollkommen gesund, 6 Monate nach der “Impfung” an Krebs gestorben ist und paar andere, bis heute, noch mit unangenehmen Nebenwirkungen zu kämpfen haben. “Ja, aber immer noch besser als tot”.
        Also hilft alles nix.

        1. Ja, so sieht es aus in der tatsächlich existierenden Welt.
          Deswegen sind solche Artikel nur nervend. Man sieht ja beriets ganz deutlich wohin all diese Abwieglerei führt… ins spurlose Versickern der sogenannten Aufarbeitung.

          1. Nun ja, auch eine Aufarbeitung, ohne dass sich irgend einer dafür verantworten muss, bringt nicht viel. Die “RKI-Files” sind ja jetzt bekannt.

            Solche Artikel können vielleicht doch helfen, den einen oder anderen erwachen lassen, auch wenn es noch so wenige sein sollten.
            Dass es eben doch NICHT “nicht alles so schlimm war”, sondern, dass es sehr schlimm war und , dass die Erinnerung daran nicht verblassen darf und, dass sich so etwas nicht wiederholen darf.

      2. “Ich erlebe das – wie sicher Sie alle – auch im persönlichen Umfeld”
        Nicht “auch”, sondern vor allem. Das ist ja genau das, was es so schwierig macht. Es kann mir ja vergleichsweise egal (nicht ganz, denn deren Verhalten hat ja in mehrfacher Hinsicht Auswirkungen auf mein persönliches Leben) sein, was diverse Polit- und Mediendarsteller oder sogenannte “Experten” so alles von sich geben. Aber wenn mein unmittelbares Umfeld solchen Gestalten, die sie nicht einmal persönlich kennen, mehr vertraut als den ihnen vermeintlich nahestehenden Personen (wie groß die Nähe da wirklich ist, hat sich in den letzten Jahren ja sehr deutlich gezeigt) und diesen dann auch noch den größten Humbug abnimmt, zeigen sich die ‘shifting-baselines’ in voller Pracht.
        Und daß sich da etwas extrem verschoben hat, zeigt sich eben immer wieder an einer der essentiellen Voraussetzungen für ein einigermaßen gedeihliches Zusammenleben : der Kommunikation.
        Ich erlebe schon seit vielen Jahren immer wieder, daß es zu einer solchen (ernsthaften, authentischen, von gegenseitigem Respekt geprägten) gar nicht mehr wirklich kommt, zumindest nichts, was über die reine Oberfläche hinausgeht. Desinteresse, Gleichgültigkeit, Abblocken, Ignorieren oder aber Arroganz, Belehren, Besserwisserei ist nicht selten das, was man als “Resonanz” bekommt.
        Wie schon andere Kommentatoren bemerkt haben : das führt zwangsläufig irgendwann zur Resignation. Und somit zur Erodierung von (Ver-)Bindungen, Nähe, etc.

  9. Ich weiß nicht, woher all dieser Optimismus herkommt.
    Die werden uns wirklich alles nehmen, wenn wir die herrschende Klasse, samt den kapitalistischen Strukturen nicht beseitigen.
    Mit gutem Willen, hätten wir vielleicht noch in den 70ern Punkten können, aber nun ist die Elite einfach viel zu gut aufgestellt, als das dieser Konflikt noch friedlich zu lösen wäre.
    Ewiges Siechtum, alternativ und/oder zum 3,Weltkrieg oder Revolution?
    Das sind die 2 Möglichkeiten…Your choice……..

    1. @Panicman
      “Die werden uns wirklich alles nehmen”

      Bis dahin kann ich Ihnen zustimmen. Sie machen aber nur das wass sie schon immer gemacht haben.
      AUSBEUTEN! Das ist aber nichts Neues!

      Die SPD hat der CDU bereits signalisiert dass sie bereit ist Abstriche bei HertzIV/Bürgergeld zu tolerieren.
      Das “Schonvermögen” wird gekürzt, d. h. auch das Gesparte wird den zukünftigen Arbeitslosen gestohlen.
      Es wird angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen aber noch gravierendere Kürzungen geben.
      Wer zu der Kategorie der Betroffenen gehört sollte sich schon gut vorbereiten.

      Gesundheitsverorgung / Krankenkassen
      Rentendiebstahl für Junge wie für Alte
      , CO2-Preis, Mieten, Stromkosten, Heizkosten, Benzinkosten, Umsatzsteuererhöhung , ,Lebensmittelpreise, Grundsteuer, uvm., uvm..

      Die “Schuldigen” sind schon längst benannt:
      die maßlosen Arbeiter, die immer mehr Geld haben wollen
      die faulen Arbeiter, die sich immer krankschreiben lassen
      die gierigen Rentner, die den Jungen die Rente klauen (Prinzip: Spaltung/Entsolidarisierung)
      die Hartzer/”Bürgergeldempfänger” die zu faul zum Arbeiten sind

      1. Es handelt sich hier um ein weltumfassendes Dezimierungsprogramm.
        Die herrschende Klasse möchte einfach zukünftig nicht mehr die noch verbliebenen Ressourcen allein verbrauchen und eben nicht mehr mit uns teilen.
        Die brauchen uns einfach nicht mehr, bis auf einen kleinen Teil, den sie dann restlos versklaven.
        Mal die Agenda 2030 lesen, den WEF lesen, was macht die WHO, die ja auch nur eine Unterorganisation der UNO ist, deren Jesus ein ex Folterknecht ist.
        Denkt mal 92 an “Ruanda” Hooties gegen Tootsies, 700.000 Tote mindestens, kein Schwein hat das interessiert, auch die UNO nicht obwohl sie vor Ort war,

  10. Da bin ich außen vor, zu lang, das schaffe ich zeitlich nicht.
    Auf Gefahr zu wiederholen, was hier schon kommentiert wurde einige Anmerkungen.
    Wichtig ist, ob eine Politik das langfristige Überleben der Gesellschaft ermöglicht, die Interessen der Menschen vertritt, an den Realitäten orientiert ist. Ob das dann eine Demokratie oder eine Diktatur ist, ist völlig irrelevant.
    Vieles Dinge werde nicht durch alleine durch die Politik entschieden und gestaltet, sondern durch das Alltagshandeln der Masse, jedes Menschen.
    Und da brauche ich bloß Haselnuss zu zitieren
    “Warum genügen „zehn Prozent“ nicht? Weil schon immer „nur rund zehn Prozent der Menschen selber denken und ihr Leben in die eigene Hand nehmen“, aber 90 Prozent die Verantwortung für sich und die Anstrengung eigenen Denkens verweigern und „eher sterben als denken“, wie der Psychologie-Professor Ernst Pöppel nach 40 Jahren Hochschullehre heute (https://angstambulanz.info/#denken) und der Mathematiker und Nobelpreisträger Bertrand Russell (https://angstambulanz.info/#lernen) vor 100 Jahren feststellten.”
    Alle historische Erfahrung zeigt, dass das was wir an ethischen, moralischen und kulturellem Fortschritt hatten immer auf der Kippe stand und steht. Das wurde immer von einer Minderheit von oft Angefeindeten , Verlachten oft Außenseitern erreicht. Eine echte Herzensangelegenheit war und ist Kultur, Moral für die Masse nie gewesen. Und deswegen haben sie auch das Führungspersonal, dass sie haben. In der Demokratie sogar selber ausgesucht.
    Es läuft wohl alles auf das von Panicman skizzierte Szenario raus.

  11. Ich schätze mal, von den angeblich 8,2 Mrd homos auf dem Planeten sich kaum 500 Mio nicht befangen im fast 3000 Jahre lang durchgesetzten Mythos vernünftiger Herrschaft / herrschaftlicher Vernunft auf der Basis der voll- oder semireligiösen Objektivierung / Substanzialisierung der gegenständlichen Urteile, etwas sei nützlich, oder schädlich, zu den Kategorien “Gut” und “Böse”.
    Die andern müssen halt weg. Weiß der Teufel, wie, aber sie müssen weg, soll noch was anderes wachsen, als Leid und Häßlichkeit.

  12. Gegen die Länge des Textes ist nichts einzuwenden. Aber der Inhalt?

    Die Querdenker, die selbst gebastelte Elite der Aufgewachten, welche noch selbst denkt, alles hinterfragt und noch eine eigene Meinung hat. Dies ist wohl der grösste Irrtum. Wer die Inhalte der alternativen Medien nicht hinterfragt und glaubt, dass das Gegenteil der Mainstreammedien die Wahrheit ist, der hinterfragt gar nichts. Nicht jede Information, die einem nicht passt, ist nicht wahr. Die Wahrheit ist kein Wunschkonzert genauso wie die Demokratie.

    Wer an den Lippen eines Rainer Fuellmich, Bodo Schiffmann, Anselm Lenz, Uli Gellermann und Konsorten hing, sich seine Wahrheit aus den genehmen Telegrammkanälen zusammenschusterte, der hat wirklich gar nichts mit einem hinterfragenden Menschen zu tun. Einfach mal wieder eine dreieinhalbstündige Folge vom ‘Corona-Ausschuss’ anschauen und sich ab all diesen Wahrheiten erfreuen.

    Ein weiterer ständig wiederkehrender Irrtum ist, dass die Querdenker oder Nachfolgegruppen immer mehr werden. Völliger Quatsch. Diese Gruppen diffamieren sich gegenseitig und spalten sich in weitere kleinere Grüppchen bis nur noch ein paar frustrierte Querdenker zurück bleiben. Nein, die ehemals positive Bedeutung eines Querdenkers ist dahin. Schade, eigentlich.

    Wünsche allen ein frohes neues Jahr.

    Lasst euch nicht spalten und vorallem spaltet euch nicht selber weiter ab.

    1. Ich beginne (mal wieder) am Schluß:
      Zitat: “Nein, die ehemals positive Bedeutung eines Querdenkers ist dahin“.
      Nein, diese Meinung teile ich nicht, weil Sie dem Begriff des Querdenkers lediglich Personen zuordnen, die vielleicht eine „quere“ Meinung vertreten, aber noch lange nicht querDENKEN und denen damit dieser Ehrentitel gar nicht zusteht.
      Zitat:“ Die Querdenker, die selbst gebastelte Elite der Aufgewachten, welche noch selbst denkt, alles hinterfragt und noch eine eigene Meinung hat. Dies ist wohl der grösste Irrtum“.
      Wie kommen Sie auf Ihre Definition, die (ALLE) DIE Querdenker über diesen Kamm schert?
      Klingt ein wenig nach pauschaler Diffamierung. Finden Sie das nicht auch?
      Zitat: “Wer die Inhalte der alternativen Medien nicht hinterfragt und glaubt, dass das Gegenteil der Mainstream-Medien die Wahrheit ist, der hinterfragt gar nichts“
      Richtig! Aber der ist auch kein Querdenker! Wie kommen Sie darauf, dass das typisch für Querdenker sei?
      Verwechseln Sie da vielleicht gerade Querdenker mit Mitläufer, die es natürlich überall gibt, die aber nicht im Mindesten den Kern einer Bewegung repräsentieren?
      Zitat:“ Wer an den Lippen eines Rainer Fuellmich, Bodo Schiffmann, Anselm Lenz, Uli Gellermann und Konsorten hing, sich seine Wahrheit aus den genehmen Telegrammkanälen zusammenschusterte, der hat wirklich gar nichts mit einem hinterfragenden Menschen zu tun“.
      Richtig! Aber der ist auch kein Querdenker! Der unterscheidet sich nämlich nicht von einem denkbetreuten Systemvasallen, der an den Lippen eines Lauterbach , Wieler oder Dahmen und Konsorten hing. Er ist nur dem Personenkult eines anderen Götzen verfallen und damit alles andere als ein Querdenker.
      Zitat. “Ein weiterer ständig wiederkehrender Irrtum ist, dass die Querdenker oder Nachfolgegruppen immer mehr werden. Völliger Quatsch. Diese Gruppen diffamieren sich gegenseitig und spalten sich in weitere kleinere Grüppchen bis nur noch ein paar frustrierte Querdenker zurück bleiben“.
      Wenn wir uns darauf verständigen können, dass „die Querdenker“ eben NICHT die sind, die an den Lippen von Rainer Füllmich und Konsorten hängen, sondern der weltweite Verbund von Menschen, die die menschenfeindlichen wirtschafts-, gesellschafts- und gesundheitspolitischen Allmachts-Phantasien (und die damit verbundenen Aktionen zu deren Durchsetzung) derjenigen Psychopathen, Soziopathen und Narzissten entlarven , die, unter der „Philanthropen“-Maske versteckt, in WEF, WHO, Gates-Stiftung und Konsorten agieren, dann ist Ihr ganzer Satz „völliger Quatsch“ (sorry, Ihre eigene Worte). In diesem Verbund „diffamiert und spaltet“ sich nämlich auch nichts. Ganz im Gegenteil.
      Nein, und dann ist auch die positive Bedeutung eines Querdenkers NICHT dahin. Sie wird nur von Politik und Mainstream weiter mit Schmutz aus Diffamierungen und Unterstellungen beworfen, um ihr den Makel der Minderwertigkeit und Entbehrlichkeit weiterhin anzuheften.
      Und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie sich mit Ihrem Kommentar gerade bewußt oder unbewußt daran beteiligt haben.

      1. Sie haben meinen Text überhaupt nicht verstanden.

        Die, die sich in der Coronazeit Querdenker nannten, sind ja eben keine Querdenker. Sondern haben dieses Wort gekapert. Deshalb ist die Bezeichnung Querdenker durch zahlreiche Mitläufer und Rattenfänger diffamiert worden und kann im positiven Sinne nicht mehr verwendet werden. Und wer war Dauerstargast bei den Querdenker-Demos und konnten unter Applaus ihren Schwachsinn verbreiten? Rainer Fuellmich, Bodo Schiffmann und Konsorten. Nichts an dem hatte irgendetwas mit Querdenken zu tun.

        Oder würden Sie Herrn Ballweg als Querdenker bezeichnen?

        1. Zitat:”Sie haben meinen Text überhaupt nicht verstanden”.
          Oh doch, denn Sie setzen im gleiche Stil fort, wie in Ihrem ersten Text (Zitat):
          “Die, die sich in der Coronazeit Querdenker nannten…”
          Wer bitte nannte sich in der Coronazeit selbst(herrlich) Querdenker? Ich kenne niemanden!
          Der Begriff wurde vielmehr als pauschales, abwertendes Schimpfwort von Politik und Medienvasallen für maßnahmenkritische Bürger eingeführt und nicht von diesen selbst!
          Der Begriff ist also im Zusammenhang mit den Corona-Protesten nicht von “DEN QUERDENKERN” sondern von Politikern und Medienvasallen gekapert und zur Diffamierung von Anders- oder Kritisch- Denkenden mißbraucht worden und nicht durch “zahlreiche Mitläufer und Rattenfänger”.
          Zitat: “Die Bezeichnung kann positiven Sinne nicht mehr verwendet werden”.
          Was hält Sie denn davon ab? Zeigen Sie Politikern, Medienvasallen und obrigkeitshörigen Mitläufern der grundrechtswidrigen Corona-Maßnahmen, dass die Verleumdungs-und Diffamierungskampagne bei Ihnen nicht gefruchtet hat und verwenden Sie den Begriff nach wie vor im POSITIVEN Sinne.
          Statt dessen verfallen Sie schon wieder ins alte Muster, indem Sie selbst den Begriff erneut zur pauschalen Diffamierung benutzen (Zitat): “Und wer war Dauerstargast bei DEN QUERDENKER-DEMOS…”
          Ach so, ich vergaß: “kann im positiven Sinne nicht mehr verwendet werden“ (ganz im Sinne von Politikern, Medienvasallen und obrigkeitshörigen Mitläufern) Ziel erreicht!
          Zitat: “… und konnten unter Applaus ihren Schwachsinn verbreiten?”
          Über die Personalie Rainer Fuellmich brauchen wir hier nicht zu diskutieren (vielleicht tue ich ihm unrecht, aber auf mich wirkte der nie authentisch).
          ABER: Sie pauschalieren schon wieder! Welchen “Schwachsinn” meinen Sie denn (ganz konkret und Punkt für Punkt bitte)?
          Zitat: “Oder würden Sie Herrn Ballweg als Querdenker bezeichnen?”
          Ihre Frage kann (und will) ich aus zwei Gründen nicht beantworten:
          1. Meinten Sie “Querdenker” in Ihrem (also jetzt negativen) Sinn oder meinem (also nach wie vor positiven) Sinn?
          2. Mi der Personalie Michael Ballweg habe ich mich bisher nicht intensiv beschäftigt , so daß ich eine Einordnung, in welche “Kategorie” auch immer, vermeide.
          Außerdem richte ich mein Augenmerk weniger auf Gallionsfiguren, Gurus oder sonstige Götzen und den damit verbundenen Personenkult, sondern eher auf die bescheiden im Hintergrund Schaffenden, die aber einer Bewegung die Substanz aus Wissen und Fakten verschaffen, die benötigt wird, damit diese Bewegung eben nicht nur eine hohle Blase bleibt.

  13. Wer wollte, konnte das Ganze schon ab 1990 in der Art und Weise wie mit der DDR umgegangen wurde sehen. Die hasserfüllte und wenig rationale Delegitimierung dieses so anderen Staates und ihrer Repräsentanten verlief nicht anders als das, was wir mit Corona, Ukraine und Israel heute erleben. Der Unterschied: es trifft diesmal auch massiv Westdeutsche…

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