Tu-143-Drohne wurde im Oblast Kursk abgeschossen

Abschuss einer Tu-143. Bild: Ukrainisches Verteidigungsministerium

Eine Tu-141-Drohne aus Sowjetzeiten war im März in Kroatien abgestürzt. Sie kam aus der Ukraine, wer sie startete, ist unbekannt. Jetzt wird spekuliert, ob die abgeschossene Drohne mit einer Explosion auf einem Flughafen bei Kursk zusammenhängt und Teil eines ukrainischen Angriffs sein könnte.

Wir hatten darüber berichtet, dass am 10. März eine vermutlich in der Ukraine gestartete Aufklärungsdrohne des Typs Tu-141 Strizh aus Sowjetzeiten eine Stunde lang ungehindert 560 km weit über die Nato-Länder Rumänien und Ungarn hinweggeflogen und vor einem Studentenheim am Rand von Zagreb in Kroatien abgestürzt ist. Glücklicherweise ohne jemanden zu verletzen. Die 14 Meter lange 6 Tonnen schwere, mit einem Düsenantrieb versehene Drohne, die mit einer Geschwindigkeit von über 1000 km/h fliegen kann, soll Sprengstoff bzw. eine Bombe enthalten haben, was aber umstritten blieb. Die Drohne hinterließ einen großen Krater. Wer sie zu welchem Zweck startete ist noch nicht aufgeklärt (Rätselraten: Wer hat eine militärische Drohne aus der Ukraine über Rumänien und Ungarn bis nach Kroatien fliegen lassen?).

Drohnen dieses Typs gibt es sowohl in der Ukraine als auch in Russland. In der Ukraine wurden sie ab 2014 wieder eingesetzt, Russland verwendet sie angeblich nur noch als Zielobjekt für Schussübungen.  Der Absturz der Drohne wird auf ausgegangenen Treibstoff oder einen technischen Fehler zurückführt. Die Ukraine und Russland erklärten, sie seien nicht die Absender. Vermutet wurde, dass sie vom ukrainischen Militär – oder von Freiwilligenverbänden – gegen ein russisches Ziel gestartet worden sein könnte, aber dass mit der Steuerung etwas schief ging.

Nach Roman Starovoyt, dem Gouverneur des russischen Oblast Kursk, wurde in der Nacht zum Freitag eine Drohne des Typs „Tu-143 Strizh“ am Donnerstag abgeschossen. Der Gouverneur veröffentlichte Fotos von den Wrackteilen, sagte aber nicht, wo die Absturzstelle ist. Die Drohne ist kleiner als die 141, sie hat eine Länge von 8 Metern, ein Gewicht von etwas mehr als eine Tonne und eine Reichweite von 200 km. Ukraine Weapons Tracker spricht nach den Fotos von einer Tu-143 Reys. Es wird darauf hingewiesen, dass solche alten Drohnen angeblich mit Sprengstoff ausgestattet werden und als „Ersatz-Marschflugkörper“ verwendet werden.

Teil der abgeschossenen Drohne

Eine Tu-141 Strizh ist über der Krim am 13. März abgeschossen wurde.  Am 15. April hatte das russische Verteidigungsministerium bereits berichtet, eine solche Tu-143 Reys in der Nähe des Dorfs Oktyabrsky, Belgograd, abgeschossen zu haben. Das Dorf liegt um die 12-14 km von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt. Am 29. März hatte es dort eine Explosion in einem Waffenlager gegeben. Russland führte dies auf menschliche Fehler zurück, vermutet wurde aber auch, dass es sich um einen erfolgreichen ukrainischen Angriff gehandelt haben könnte.

Weil die in Kroatien abgestürzte, die auf der Krim und die vermutlich in Kursk abgeschossene Drohne – ob letztere auch Sprengstoff enthielt, wurde nicht mitgeteilt – einen roten Stern trugen, kam der Verdacht auf, dass sie doch von Russen gestartet worden sein könnten.  In der Nacht gab es auch Videos, auf denen man Explosionen hört und aufsteigender Rauch aus der Richtung eines Militärflughafens bei Kursk sieht, 100 km von der Grenze. Möglicherweise war die Drohne ein Teil eines Angriffs oder sie wurde dort abgeschossen. Aber das ist nur Spekulation, wobei man eher davon ausgehen muss, das die abgeschossene Drohne ukrainischer Herkunft ist.

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