Trump & JP Morgan lassen die Argentinier für Milei abstimmen

Javier Milei feiert den Wahlsieg. Bild: La Libertad Avanza

Die „Märkte“ sind zufrieden, noch in der Nacht stiegen die Kurse der argentinischen Aktien in Wall Street: Javier Milei und seine LLA (die Freiheit schreitet voran) fuhren am Sonntag einen überwältigenden Wahlsieg ein – überwältigend, weil sie erst vor sechs Wochen bei den Provinzwahlen in Buenos Aires kräftig abgewatscht worden waren und sämtliche Meinungsumfragen erneute Verluste prophezeiten. Sie waren in den letzten Wochen nicht aus den Schlagzeilen gekommen, wegen zahlreicher Korruptionsfälle, wegen Finanzierung ihrer Spitzenpolitiker durch die Rauschgiftmafia, wegen der am Boden liegenden Industrie und einer drohenden Zahlungsunfähigkeit. Doch es kam anders, das Wahlbündnis aus LLA und der rechten PRO sackte landesweit über 40 Prozent der Stimmen ein, die Peronisten kamen auf knapp 35%, die Linke auf 3,9 % und die konservative Provincias Unidas, die die Brandmauer gegen die Ultrarechten aufrechterhält, nur auf 7,4%.

Was war in den letzten sechs Wochen passiert, das diesen massiven Stimmungsumschwung erklärt? Oder waren die Ergebnisse gar getürkt? Auszuschließen ist das grundsätzlich nicht – hatte sich doch die geballte Macht der US-Administration und des US-Finanzkapitals für Milei eingesetzt. Doch konkrete Hinweise gab es nicht, in den Wahllokalen blieb es ruhig, es schwirren derzeit auch keine Gerüchte durch die sozialen Medien.

Die Gründe für den rechten Stimmungsumschwung sind vielfältig. Zum einen hatte sich wohl die Trennung von den vorgezogenen Provinzwahlen im September als ungünstig für die Opposition herausgestellt. Die aufgestaute Wut der enttäuschten Milei-Anhänger wurde vor sieben Wochen an den Urnen herausgelassen und hielt nicht an, sondern weckte den tief in der Gesellschaft verankerten Anti-Peronismus wieder auf. Mileis Wahl vor zwei Jahren war ja ein Protest gegen die jahrelang regierenden korrupten Peronisten, die das Land in einem schlimmen Zustand mit galoppierender Inflation hinterlassen hatten. Dahin wollte man nicht zurück. Und die Peronisten hatten einen Wahlkampf ohne Inhalte geführt: kein Wort der Selbstkritik, keine neuen Vorschläge, keine neuen Gesichter – die einzige Parole hieß: Stoppt Milei!

Und auch den anderen oppositionellen Parteien – Mitte-Rechts und Mitte-Links – gelang es nicht, inhaltliche oder personelle Alternativen zu präsentieren. Außerdem polarisierte nach wie vor die ehemalige Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, die rechtskräftig wegen Korruption verurteilt ist und mit Fußfessel im Hausarrest sitzt, aber weiter die Partei führt und von ihrem Balkon aus zu ihren Fans spricht. Auch wenn es unterschiedliche Strömungen unter den Peronisten gibt, die Partei wird nicht müde, ihre Freilassung zu fordern, und auch die Linke kritisiert ihre Verurteilung – nicht, weil sie unschuldig sei, sondern weil die Richter voreingenommen gewesen seien und weil die Korruption nicht auf Cristina beschränkt sei.

 Die Ex-Präsidentin hatte gegen den parteiinternen Widerstand ihre eigenen Kandidaten durchgeboxt, und diese verloren vor allem in den Provinzen: In Jujuy wurde die lokale Partido Justicialista von der nationalen Parteiführung übernommen, und Cristinas Kandidatin landete nur noch auf Platz 3. Auch in Salta fiel ihr Kandidat durch, das gleiche passierte in der Stadt Buenos Aires, im Chaco, in Chubut, in Corrientes – Provinzen mit guten Chancen für die Opposition. In Córdoba landete ihr Kandidat auf Platz 4 mit 5 % der Stimmen.

Trump gratuliert

Ausschlaggebend war aber wohl der Druck aus den USA. Die Jahresversammlung von JP Morgan fand kurz vor dem Urnengang in Buenos Aires statt, und Milei sonnte sich in der Gesellschaft der Mächtigsten, die ihm auf die Schulter klopften und ihn lobten. Donald Trump gratulierte noch in derselben Nacht: „Er hat einen wunderbaren Job gemacht. Unser Vertrauen in ihn wurde vom argentinischen Volk bestätigt“.

 Zwei Milliarden Dollar hatte das US-Schatzamt vor den Wahlen zur Stabilisierung des Peso ausgegeben, und Trump hatte mehrfach öffentlich erklärt, dass er seine Unterstützung abbrechen würde, wenn die argentinischen Wähler nicht für Milei stimmen würden. Für den normalen Bürger bedeutet das: Wenn es keine frischen Dollars mehr aus Washington gibt, fällt die Währung, steigen die Preise, sinkt die Kaufkraft. Das war zwar eine schiere Erpressung, funktionierte aber am Sonntag.

Angesichts eines drohenden und unberechenbaren Chaos´ zogen es die Wähler vor, daran zu glauben, dass sie ausgerechnet der US-Präsident „retten“ würde. Jeder glaubt eben, was er glauben will. Und das ist in Argentinien nicht das erste Mal passiert, wie ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt. Als in den neunziger Jahren der neoliberale Peronist Carlos Menem regierte und den Peso an den US-Dollar kettete, gingen tausende Arbeitsplätze verloren. Trotzdem wurde der unbeliebte Menem nach vier Jahren wiedergewählt, denn die Leute waren hochverschuldet und hätten, bei einer Abwertung, ihre Raten nicht mehr zahlen können. Das damalige neoliberale Modell samt seiner Dollarisierung endete 2001 mit dem Staatsbankrott und der tiefsten Wirtschaftskrise, die das Land je erlebt hatte.

Aber warum sollten, jetzt wo Milei an den Urnen einen Sieg errungen und Handlungsspielraum für die nächsten zwei Jahre hat, Trump & JP Morgan weiterhin ihre Greenbacks in den Finanzmarkt am Rio de la Plata werfen, um den Peso zu stützen? Vermutlich wird der ohnehin abgewertet werden, schätzt das Wall Street Journal realistisch ein: „(Milei) wird den überbewerteten Peso einer harten Korrektur unterziehen müssen, die er auch nicht mit den vielen Milliarden von Onkel Sam vermeiden kann.“ Argentinien habe keine Reserven mehr und komme an einer Abwertung nicht vorbei. Daher brauche das Land „ein neues Geldsystem wie den Dollar“.

Milei hatte von Anfang an die Dollarisierung propagiert. Aber auch dafür braucht er frisches Geld, und außerdem steht in der Verfassung, dass die nationale Währung der Peso ist. Und für eine Verfassungsänderung fehlen ihm die Stimmen; trotz der letzten Abstimmung besitzt er in beiden Kammern des Kongresses nach wie vor keine eigene Mehrheit, um seine Gesetze durchzubringen und schon gar nicht eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Er wird also weiterhin Deals mit anderen Parteien aushandeln müssen.

Gaby Weber

Gaby Weber
Weber studierte Romanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin und promovierte 1982 am Lateinamerika-Institut. Seit 1978 ist die Mitgründerin der taz als Journalistin und seit 1986 als freie Korrespondentin tätig, zuerst aus Montevideo und ab 2002 aus Buenos Aires. Außerdem hat sie mehrere Reportagen und umfangreiche Recherchen zur Geschichte nachrichtendienstlicher Aktivitäten veröffentlicht. 2012 erschien ihr Buch „Eichmann wurde noch gebraucht“.
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57 Kommentare

  1. Es tut mir leid, aber mein Mitleid mit den Argentiniern ist mittlerweile aufgebraucht, und reicht auch nicht mehr für die kleine Minderheit, die weder die Kettensäge noch die Peronisten wählten.

    Repräsentative Demokratie ist die Herrschaft der Rattenfänger: Sie sagt mehr über eine Gesellschaft aus als es dieser lieb sein kann.

    1. @Prime Evil
      Witzfiguren haben heutzutage Hochkonjunktur Milei ist nur einer davon, weiter geht es in die USA, dann nach Europa und Deutschland.
      Die Kettensägen sind international und sägen alles kurz und klein
      Prost!
      P.S.
      In Deutschland wird derweil das Klima gepflegt, also prima Klima 🙂

      „Rüstungsspenden an Abgeordnete: abgeordnetenwatch zeigt Rheinmetall-Tochter an – Staatsanwaltschaft spricht von normaler „Klimapflege“
      Eine Rheinmetall-Tochter hat gezielt jenen Abgeordneten Wahlkampfspenden zukommen lassen, die über milliardenschwere Rüstungsaufträge entscheiden. abgeordnetenwatch erstattete daraufhin Strafanzeige. Doch die Generalstaatsanwaltschaft Berlin sieht keinen Anfangsverdacht und spricht von einer zulässigen „Klimapflege“.
      Quelle:
      https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/in-eigener-sache/abgeordnetenwatch-zeigt-rheinmetall-tochter-an-staatsanwaltschaft-spricht-von-normaler-klimapflege

    2. @Prime Evil
      Das ist aber schade, dass du kein Mitleid mit den Argentiniern hast, das wird sie tief erschüttern.
      Im Ernst – was hier unangenehm viel über jemanden aussagt, ist dein Kommentar, sonst nichts.

  2. Natürlich stecken finstere Mächte dahinter. Dass die Leute einfach genug haben von den Sozialisten, die das Land vor die Wand gefahren haben, kommt wohl nicht in Betracht.

    1. Darf ich mir erlauben darauf hinzuweisen, dass Ihre Beiträge weder konstruktiv noch informativ noch lehrreich sind?

      Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    2. Da sitzt also jemand da, mit Anzug oder Hochglanzfotos, und plärrt, „die Leute haben die Nase voll vom Sozialismus in Argentinien“. Klar – denn er redet von einem Fantasiebild, das mit der Realität nichts zu tun hat. Argentinien hat keinen Sozialismus erlebt, sondern ein Gelände voller politischer Fehlzündungen, institutioneller Schwäche, massiver Korruption und wirtschaftlicher Abhängigkeit – eingebettet in den globalen Kapitalismus wie ein Satellit.

      Anstatt sich also wirklich um die Menschen zu kümmern, die jeden Monat aufs Neue beten müssen, dass die Inflation nicht ihr letztes bisschen Erspartes auffrisst, wird über Ideologien geredet, als wären sie tragbare Mäntel. Wo sind die Schlaglichter auf die brutale Realität, dass Familien eine halbe Weltreise hinter sich haben, um Arbeit zu finden, während gleichzeitig Großkonzerne Aktienkurse feiern und das Staatseigentum unter Ausverkauf steht? Wer redet davon, dass Bildungseinrichtungen verfallen, dass Gesundheitssysteme kollabieren, während man über „zu viel Sozialismus“ lamentiert – als stünde ein rotes Banner über den Slums?

      Nein – es geht darum, dass Mächtige die Verantwortlichkeit abschieben auf die armen Massen: „Ihr seid faul, ihr seid abhängig, ihr braucht Eigenverantwortung.“ Aber was ist das für eine Obszönität, wenn dieselben Leute Milliarden gemacht haben, Steueroasen benutzen, Gefälligkeiten gewährt bekamen – und jetzt vom Volk moralische Opferbereitschaft fordern?
      Es ist ein Aufbegehren gegen Ohnmacht, gegen das Gefühl, Jahr um Jahr in der Spirale aus Entwertung, Schulden und Unsicherheit zu stehen. Es ist der blanke Zynismus, wenn der Staat, doch eigentlich Aufgabe und Schutz, zum Tollhaus der Privatisierung wird, und die Rettungen wieder die Großbanken erhalten – während die Familien hilflos zuschauen.

      Wenn also jemand sagt, „sozialistischer Staat“ – lachhaft. Es ist ein ausgebluteter Staat, zerrieben zwischen globalen Spekulanten und einer Bevölkerung, die nicht mehr glaubt an die Märchen vom freien Markt. Und solange wir diese Simplifizierungen nicht als das entlarven, was sie sind – nämlich Propaganda – werden wir weiter zusehen, wie der Stuhl unter den Menschen wegbricht, während die Ideologen applaudieren.

  3. Wenn eine solche Witzfigur gewinnt und das deutlich, muss die Konkurrenz unterirdisch sein.
    Damit sollte man sich mal beschäftigen und nicht rumjammern.
    Und zuguterletzt hat der nun Erfolge vorzuweisen oder nicht?
    Mir ist das, aufgrund der je nach Interessenlage jeweils sehr einseitig geschrieben Berichte, nicht klar.

    1. Witzfigur hin oder her, der Milei hat 2 Milliarden Dollar vom angeblich unter Shutdown stehenden „Gott“ aus Washington mitgebracht. Außerdem hat „Gott/König/Präsident“ (Titelwahl nach Tagesform) Trump es verlangt „das Milei an der Macht bleibt“. Die Argentinier haben verstanden denn sie wissen das Washington auch ganz anders kann. Siehe den Sturz von Allende im benachbarten Chile 1973, der Teil einer ganzen Kette von US-unterstützten Militärputschen in Süd- und Mittelamerika im 20. und 21. Jahrhundert war zu dem auch eine Militärdiktatur in Argentinien zählte. Milei steht nicht zuletzt auch dafür das Argentinien dauerhaft im US-Herrschaftsbereich verbleibt und sich nicht nach Alternativen wie BRICS umsieht.

  4. Kauft rechtzeitig Sachwerte.Gold hat grad seine erste größere Korrektur, vielleicht 3800,- oder 3700,- Dollar bevor die eigentliche Rallye startet. Greift zu.

      1. Vielleicht versucht er ja auch seinen eigenen Verlust wieder rein zu bekommen weil er vor 1-2 Jahren jemandem auf den Leim gegangen ist der behauptet hat Gold wäre eine super Geldanlage.. (To the Moooon..)

        So ein Pyramidenspiel funktioniert halt nur solange man genug neue Deppen findet..

        Mfg Makrovir

        1. Naja man kann auch auf Inflation spekulieren, das funktioniert immer. So seltsam das klingen mag aber außer die Gelddruckmaschinen weiter heiß laufen zu lassen, was wird sich in nächster Zeit ändern außer der weiteren Geld Verdünnung? Es gibt genau zwei Möglichkeiten die nächsten Jahre gut zu überstehen, …. Sein Geld möglichst los zu werden und in Sachwerten zu parken. Kauft einen Sack Zucker wenn es sein muss, aber kauft.

        1. ++++ Sie liegen richtig. Geschichtlich hatte Silber immer bis zu 4-mal besser „performt“ (performt passt hier eigentlich nicht ganz, den immerhin geht das Märchenkuckucksheim der Schulden basierten Economy und somit auch ein kleiner Teil der bisherigen Welt und Struktur der Menschen zu Grunde, und das geht niemals unblutig ab, also halte ich mich Mal lieber zurück mit meiner Freude über verzehnfachte Goldpreise) . Silber würde ich euch auch empfehlen. Aber man wird sehen, sagt der Sen Meister,

        2. Gold war immer der Wertspeicher der Zentralbänker, und Silber der Wertspeicher der Bürger. Deswegen sollten wir auch so viel Gold kaufen wie möglich🤧🤧🤧🤧🤧

      2. Die werden auch zum Glück, die vielen sein, die nicht von Inflation betroffen sein werden, sondern proportional am schlimmsten die Allerreichsten (vielleicht gibt es ja doch so was wie Gerechtigkeit😁) . Deswegen drehen ja alle Grad am Rad.

    1. Gold kann man nicht im Notfall essen und auch nicht mehr gegen Essen eintauschen.
      Sinnvoll sind eher Investitonen in Dinge, die im Notfall einer Geldentwertung für das
      Leben zu verwenden sind. Für den Einen wäre das z.B. Werkzeuge zum Instandsetzen
      vom Haus und Maschienen. Ein Vorrat an Kleideung schadet auch nicht. Zum Heizen
      noch einen zusätzlichen Ölvorrat oder Feuerholz einkaufen. Einen Ofen nachträgich
      einbauen ist für Eigenheimbesitzer in schlechten Zeiten mehr als Gold wert. Wer in
      einer Wohnung hausen muß, könnte sich einen Wohnwagen und festen Campingplatz
      zulegen. Heizen wird dann wenns hart kommt günstiger. Wer natürlich überhaupt keine
      Möglichkeit hat oder hatte, etwas zurück zu legen, ist leider vor´n Arsch. Ein Sprung
      von einem Hochhaus wäre zwar kostenlos, trotzdem lasst bitte so einen Scheiß!!!!

      1. Du sollst gold auch nicht essen. Aber gegen essen eintauschen. das werden wir doch noch hinkriegen oder? Handel treiben, das ist doch das einfachste und schönste der Welt. mant nennt es auch Shopping. Und BTW das ist nicht Mal eine Metapher, am Ende ich rechne 2032 damit könnt ihr mit euren kleinen oder großen Nuggets shoppen gehen,… …… Immobilienkomplexe, Aktien, vielleicht Hotels und so, wonach euch halt Grad so steht. Man könnte es auch den big short nennen…..

        1. Im Ernstfall tauscht keiner Essen gegen Gold. Zu dem ist es mehr als gefählich
          im Krieg z.B. Gold herumliegen zu haben. Die gegnerischen Soldaten raffen so
          etwas zusammen. Die Ammis waren dafür gefürchtet, den Menschen die Gold-
          zähne raus zureißen. Dafür wurde der Gegner meißtens gekillt. Aber auch
          Zivilisten.

          1. Ja leider werden wieder Zähne gezogen oder wie ich schrieb “ wieder Blut fließen“,aber für die menschliche Natur kann ich ja nix. Aber glauben Sie mir,mit ein wenig gold (egal wie groß es ist) werden sie es in einer Inflationären Umgebung wesentlich besser haben. Andere Sachwerte (und sogar noch wesentlich bessere Sachwerte) wie zum Beispiel Silber, kann ich SEHR empfehlen. aber auch Platin, Uranium….usw wenn’s sein muss O-Saft Konzentrat, Kaffe und Zucker.

    2. Ist das eine Egoisten-Veranstaltung oder eine Seite, deren Nutzer überwiegend gesellschaftliche Emanzipation im Sinn haben?
      Selbst wenn Gold auf 10.000 Euro oder mehr steigt, werden die gesellschaftlichen für die Allgemeinheit schlimmer sein als der private Profit.
      Wer aber auf diesen fixiert ist und nicht auf das allgemeine Wohl, soll sich woanders rumtreiben, wenn es um dieses Themenfeld geht.
      Wohlstand entsteht durch geschickte Organisation von Arbeitskraft und Ressourcen. Das ist das Kernpostulat von Marx und keineswegs der Anti-Mehrwert-Fetischismus. Dabei muss das Resultat dieser Organisierung der Bedarf der Bevölkerung sein mit einer Bevorzugung der Grundbedürfnisse. Das kann bei einer entsprechenden Flankierung unter kapitalistischen Verhältnissen stattfinden. Eine vernünftige Gesellschaft wird sich aber von dieser Fessel mehr oder weniger bald zu befreien wissen. Der formale Eigner eines Produktionsmittels ist solange belanglos, solange das richtige und überhaupt produziert wird.
      „Linke“ Bürokratismen, welche die Produktion behindern, sind dabei als resktionär einzustufen und mit entsprechenden Widerstand zu belegen.
      Das gleiche gilt aber auch für konservative, rechte oder liberale Unsinnigkeiten.

      1. Was reden Sie da, von wegen Egoistenvetanstaltung, in tackatuckaland vielleicht. ich gebe nützliche Tips. sogar gratis, ich habe keinerlei finanzielle Vorteile dadurch, und diese Werbung gibt’s aus gutem Grund nur auf overton. fühlen sie sich privilegiert oder ignorieren sie mich bitte, ich kann sie ja auch locker ignorieren.

        Sind Sie hier der Parkwächter? Erfreut.

        1. Gold ist sicher – aber nur auf die lange Dauer. Daher nur für Kapitaleigner geeignet, also Leute, die Geld haben, dass sie mit absoluter Sicherheit nie dringend benötigen werden. Dasselbe gilt für Silber, sogar in noch verstärktem Mass, denn Silber schwankt heftiger. Andere Metalle sind unsicherer, da sie primär industriell gebraucht werden. Veraltet eine Technologie, für die viel vom Metall X hauptsächlich verwendet wird, kann es sein, dass der Preis dauerhaft einbricht.

          1. Sie können schon für 50 Euro Gold kaufen!
            Geelten sie dann auch schon als reich? Glauben sie das ich die Tonnagen nur so hin und her schiebe?

    3. Ohne auf das Versprechen der sagenhaften“Goldvorkommen“, hätte ein gewisser Columbus der sage nach, auch keine Schiffe bekommen
      Gold ist etwas völlig abstraktes, alimentiert eine imperiale Denkweise und ist genau deshalb prinzipiell abzulehnen.

      1. Und was ist mit ihrer Arbeit? Ihrer Leistung im Leben? Ich meine die sie in ihrem Leben bisher erbracht und geleistet haben? Sie sollten wissen, die ist (ihre Arbeit) wenn Sie ihren Lebensunterhalt nicht gerade als Mafiosi, Geldabschneider oder Finanzhai an der Wall Street erwirtschaftet haben, und hoffentlich auf ehrliche Weise erbracht haben, ist immer etwas Wert . Das ist ihr gutes Recht ihr Eigentum zu schützen. Wenn Sie Eigentum ablehnen dan finde ich das auch ok. Sie sind dann leider nicht die richtige Zielgruppe

  5. In Abwandlung eines bekannten Sprichwortes:
    Der Glaube der argentinischen Wähler ist ihr Himmelreich.
    Aber sicher doch. Messi(as) Milei.

      1. @ Otto0815
        Danke sehr.
        Nur noch mit sehr viel rabenschwarzem Humor zu ertragen. Hat mir übrigens bei Frau Webers Artikel ein wenig gefehlt.

  6. Klingt für mich zunächst mal alles sehr schlüssig, was die Autorin da schreibt.
    Allerdings habe ich keine Ahnung von den argentinischen Verhältnissen.
    Das übliche Spiel in einer repräsentativen Demokratie allerdings und den alles regelnden Märkten, kennt man aus der eigenen Bananenrepublik.
    Argentinien an sich ist mir schnurz, war nie da, werde auch nie da hin fahren und habe dort auch keine Familie und Bezug,
    wie bspw. zu Mexiko.
    Das Land interessiert mich eigentlich nur beim Fußball.

  7. Dass es keine wahre Opposition im Land gibt, zeigt, dass in dieser Welt in vielen Ländern durch die Macht des Kapitals, und besonders des großen Finanzkapitals die Politik verkommt. Ich sehe wenig Hoffnung, dass sich irgendwas ändert. Aber Wahlen haben eh wenig bis nichts geändert.

  8. Das weit weg zu liegen scheinende, argentinische Szenario ist prinzipiell auch für das sich im Absturz befindliche Deutschland vorstellbar. Dass das US-Imperium Wahlen kauft (wie das alle Imperien machen, die es sich leisten können), ist ein Verweis darauf, auf welchen Preis die bürgerliche Demokratie sich konkret beziffert (im Falle Argentiniens gerade: 2 Mrd. US-$ lt. G.W.’s Beitrag). Darüber sollten die wehrhaften Demokraten in diesem Land hier mal nachdenken, vor allem, was sie da glauben zu verteidigen.

  9. Herzliches Beileid für die Argentinier..

    Die werden jetzt noch mehr verarmen und verelenden dafür das sich Leute wir Trump weiterhin eine goldene Nase verdienen können..

    Naja unsere Politik ist allerdings auch nicht viel besser insofern kann man das Leid der Argentinier wenigstens teilen..

    Mfg Makrovir

  10. Papierwahlen sind leicht manipulierbar. Deshalb gibt man ihnen den Vorzug.
    Warum wohl sperren sich praktisch alle dagegen sich mal die elektronischen Urnen Brasiliens anzuschauen?
    Zigfach analysiert, nicht manipulierbar, simpel und mit software OS. Und nein, das Abstimmverhalten ist nicht analysierbar.

  11. Von einer Unterdrückung der Oppositionskandidaten und von Wahlbetrug bei der Wahl berichtet die Autorin nicht. Es ist sehr gut, dass Argentinien ein funktionsfähiges demokratisches System hat.

    1. …sehr gut in der Tat, wie in einer polit-ökonomischen Versuchsanordnung werden wir in den kommenden Jahren verfolgen können, wie die mustergültige demokratische Ermächtigung der Regierung Milei dann sukzessive eine Besserung der ökonomischen Lage breiter Bevölkerungsschichten, kontinuierliches Wirschaftswachstum und eine Konsolidierung der nationalen Währung bis hin zu einer massiven Reduzierung der Staatsschulden nach sich ziehen wird. Die Argentinier haben die Heilung der jahrzehntelangen Misere in ihrem Land sozusagen herbeigewählt. Man darf gespannt sein!

  12. Komisch. Immer gewinnen Rechte mit schlechten Umfrageergebnissen.
    Im übrigen ist es sehr schwer, argentinische Verhältnisse zu beurteilen. Argentiniens Staatsverschuldung in % des BIP erreichte ein Allzeithoch in Höhe von 116.8 % in 2004-12 und danach ein Rekordtief in Höhe von 33.9 % (www.ceicdata.com) Auch der Wechselkurs schwankt enorm.
    Da war Trump aber nicht schuld.
    Der Artikel zeigt, dass Hetze immer wieder funktioniert. Egal ob links oder rechts, über Argentinien und China bekommt man keine vernünftigen Informationen.

    1. Ein verharmlosender Dummspruch, der sich auch noch für abgeklärt hält. Und ob Wahlen was ändern: Sie legitimieren die Herrschaft. Sie vertiefen die Illusionen der Beherrschten. Und sie fungieren als Überdruckventil für jeden Frust: „Wählen wir doch besser wieder die anderen!!1“ – nicht, dass es doch noch ne Revolution gibt.
      Das könnte man mal würdigen, oder wenigstens zur Kenntnis nehmen.

  13. „Daher brauche das Land „ein neues Geldsystem wie den Dollar“ – so das Wall Street Journal.

    Is ja `n Ding, so einfach geht dat.
    Einfach die Währung umbenennen…warum kommt da sonst keiner drauf!?
    Vermutlich, weil die finanzkapitalistischen Ressourcen als Leitwährung und viele Flugzeugträger zur gewaltsamen Durchsetzung der dazugehörigen, imperialistischen und neokolonialen Politik fehlen.

    Aber Spaß beiseite: erstaunliche 40% der wählenden Argentinier würden – ihrem Wahlverhalten nach – von einem Dollar statt des Peso, und damit dem offiziellen Status Argentiniens als Kolonie der USA, profitieren.
    Offensichtlich sind dort viel weniger Menschen von Armut betroffen, als es so manche Statistik hergibt….

    Ist bei uns aber auch nicht anders. Hier wählen stets 75% zugunsten einer immer weiter auseinander driftenden Vermögensverteilung – und ein weiteres Viertel der Wähler gar nicht.

  14. Das ist der trump, der Mann für die Börse, aber, weder Argentinien oder die USA oder sonstige westliche Staaten, können von realer Wirtschaft sprechen, da diese nicht vorhanden sind.
    Lässt die Kettensäge alles niedermachen, die Börse ihrer Freunde vernichten sich selbst.
    Erst der Profit um danach mehr Profit zu generieren, aber die Schafe werden immer mehr störrisch…
    Jedes Zeitfenster wird einmal geschlossen, was ist danach?
    Kann der illegale IMF oder WB oder der monopole Geldstrom niemals enden, das kann geschehen und wird.
    Weil die Finanzmacht nun ein Gegenpol der Rohstoffmächte gegenüber steht.
    Argentinien und zig andere ‚Vasallen‘, sind und bleiben Vasallen, weil diese Staaten immer unter der Gewalt der Kapitalisten sind.
    Ich persönlich denke das diese Kettensäge mit vielen anderen bald von der Bildfläche verschwinden werden.
    Diese Welt besitzt über 8 Mrd Menschen und können nicht nach einem vorgebenen Struktur unterjocht werden.
    Die realen Probleme in allen Staaten auf dieser Welt, nehmen zu mit der unverantwortlichen Politik des „Westens“.
    Das kreiert nich mehr anti westliche Stimmung und besitzt das Potenzial zu….

  15. Warum wird eigentlich geschrieben, Milei hätte gewonnen? Sein gesamtes Bündnis liegt gerade mal bei 40 Prozent.
    Also 60 Prozent haben gegen Milei gestimmt.
    Und unter Berücksichtigung der Nichtwähler ist die Zustimmung zum Präsidenten ja noch mal geringer.
    Sieger sehen anders aus…

  16. Das populistische Versprechen des Neoliberalismus – geht es den Unternehmern und Finanzkapitallisten gut, wächst die Wirtschaft, gibt es Arbeit und mehr Steuereinnahmen – steht schon in schlechten Schulbüchern, wird von Journalisten aufgesaugt, die Betriebswirtschaft nicht von Volkswirtschaft unterscheiden können und über Lobbyorganisationen wie der „Initiative neue soziale Marktwirtschaft* (INSM) bei uns – solche gibt’s in allen kapitalistischen Ländern- unter das Volk gebracht. Am Ende profitiert die mobile Finanzelite und hinterlässt ein ausgebeutetes Land. Die politische Kontrolle dieser mächtigen Klasse,die keiner Nation und Gesellschaft verpflichtet ist, gelingt in unseren Systemen der repräsentativen Demokratie nirgendwo. Leider!

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