Superimmunität nach zweimaliger Impfung und milder Corona-Infektion

Blutprobenmit Covid-19-Antikörper. Bild: OHSU/Kristyna Wentz-Graff

Eine Studie will zeigen, dass trotz Impfdurchbrüchen die Impfung der Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie ist. 40 Prozent der Infizierten sollen übrigens asymptomatisch sein.

Eine Studie mit allerdings relativ wenigen Fällen kommt zu dem Ergebnis, dass Impfdurchbrüche nach zweimaliger Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin kein Problem zu sein scheinen, aber zu einer Superimmunität führen, die auch vor künftigen Varianten von Sars-CoV-2 führen könnte.

Die Wissenschaftler der Oregon Health & Science University (OHSU) untersuchten 52 Angestellte der Universität, die zweimal geimpft waren. Bei 26 Personen kam es zu einem milden Impfdurchbruch. Bei 10 war es die Delta-Variante, bei 9 waren es andere Varianten und bei den restlichen ist die Variante nicht bekannt.  Nach Genesung von der schwachen Infektion zeigte sich, dass sich die Immunreaktion gegen künftige Infektionen und neueren Virusmutationen verstärkt hat.

Nach den Impfdurchbrüchen wurden in den Blutproben mehr und leistungsfähiger Antikörper gefunden als nach der zweiten Impfung- und das gleich tausendmal effektiver. Die Wissenschaftler wollen es so sehen, dass Impfdurchbrüche das Immunsystem auch gegen neue Virenvarianten stärken. Ob dies auch gegen Omikron zutrifft, weiß man nicht, auch nicht, ob eine überstandene Infektion ohne Impfung auch ähnlich schützt. Aber die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die geimpften Genesenen auch vor Omikron geschützt sind.

Die Wissenschaftler sprechen von einer Superimmunität nach Impfung und Infektion, womit sie auch vermitteln wollen, dass man sich dazu erst einmal impfen lassen muss, um dann durch eine milde Infektion superimmun zu werden. Und sie wollen auch davon ablesen, dass der Virus dadurch das Spiel verliert: „Ich denke, dass dies auf ein mögliches Endspiel hindeutet“, sagt Mitautor Marcel Curlin, medizinischer Leiter der OHSU Occupational Health. „Es bedeutet nicht, dass wir am Ende der Pandemie angelangt sind, aber es zeigt, wo wir wahrscheinlich landen werden: Wenn man einmal geimpft und dann dem Virus ausgesetzt ist, ist man wahrscheinlich relativ gut vor zukünftigen Varianten geschützt.“ Curlin betont: „Der Schlüssel ist, sich impfen zu lassen.“

Ein Problem könnte auch sein, dass sowieso erstaunliche viele Menschen bei einer Infektion keine Symptome bemerken. Eine aktuelle Metastudie, die 95 Studien mit fast 30 Millionen getesteten Personen auswertet, stellte zwar fest, dass von den Getesteten nur 0,25 Prozent asymptomatisch waren. Aber unter den positiv Getesteten sind 40 Prozent, die eine asymptomatische Infektion hatten. Das sind vor allem jüngere Menschen, die selber nicht bemerken, dass sie infiziert sind, aber den Virus verbreiten können – sofern es wirklich zutrifft, dass Asymptomatische andere Menschen anstecken können. Interessant wäre auch, ob asymptomatisch Infizierte und Genesene nach einer Impfung auch eine Superimmunität erhalten.

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