Sachbücher des Monats: Februar 2022

Die 10 besten Sachbuch-
Empfehlungen


Jonas Pfister: der schweizer Philosoph mit seinem Werk über kritisches Denken als zentralen Aspekt demokratischen Bürgerdaseins – Oder werfen Sie lieber einen Blick auf die neue Sachbuch Bestenliste? Zwischen Büchern über Alleinsein, Ungerechtigkeit, die Anfänge der Menschheit und nationale Interessen werden Sie bestimmt fündig. Die besten Sachbücher des Monats Februar werden präsentiert von Die Welt, Neue Zürcher Zeitung, RBB Kultur und ORF-Radio Österreich 1.

Die beste Sachbücher des Monats finden Sie auf
buchkomplizen.de

1.


Jürgen Kocka Kampf der Moderne Cover


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  • Bibliografie
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  • Über den Autor
Jürgen Kocka

Kampf um die Moderne

Das lange 19. Jahrhundert

  • Klett-Cotta
  • 237 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 20.10.21
  • ISBN 978-3-608-98499-6
  • Preis: 30,00€

»Das »lange 19. Jahrhundert« dauerte vom späten 18. Jahrhundert, also von der Französischen Revolution und dem Zeitalter Goethes, bis zum Ersten Weltkrieg 1917. «

Geprägt von Industrialisierung, Kapitalismus, Nationalismus, Klassenkonflikten und tiefer Ungleichheit der Geschlechter, war es die bürgerlichste Epoche der deutschen Geschichte, deren Grundkonflikte bis heute nachwirken. Große Migrationen wühlten das 19. Jahrhundert ebenso auf wie die entstehende Zivilgesellschaft, die sich Freiheit und Demokratie erhoffte. Aber die 1848er Revolution scheiterte, der Nationalstaat entstand, die Konkurrenz der Mächte spitzte sich zu. Im Ersten Weltkrieg, der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts«, gingen drei Kaiserreiche und das alte Europa unter. Das 19. Jahrhundert, dessen Glanz und Schatten bis ins 21. Jahrhundert hineinreichen, endete zwar abrupt, sein Bild aber wandelt sich von Grund auf, wie der fulminante historische Essay von Jürgen Kocka, einem der besten Kenner dieses Zeitalters, beeindruckend nachweist.

Jürgen Kocka

Jürgen Kocka, geboren 1941, studierte Geschichte und Politikwissenschaft in Marburg, Wien, Berlin und Chapel Hill (North Carolina), promovierte 1968 an der FU Berlin und habilitierte sich 1972 für Neuere Geschichte in Münster. 1973-1988 lehrte er Sozialgeschichte in Bielefeld. Seit 1988 ist er Professor für Geschichte der Industriellen Welt an der FU Berlin und seit 2001 Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Leibniz-Preis der DFG 1991. Präsident der Internationalen Historikerorganisation seit 2000.

2.


Weibliche Unsichtbarkeit Buchcover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Marylene Patou-Mathis

Weibliche Unsichtbarkeit

Wie alles beagnn

  • Carl Hanser Gmbh + Co.
  • 285 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 25.10.2021
  • ISBN 978-3-446-27100-5
  • Preis: 24,00 €

»Wie Frauen die Geschichte prägten – und warum wir nichts davon wissen. Ein feministischer Blick auf die Urgeschichte «

Über weite Strecken der Geschichte sind Frauen unsichtbar – erst recht in der Ur- und Frühgeschichte. Es sind Männer, die jagten, die Werkzeuge und Waffen erfanden, die Höhlenmalereien hinterließen und als Erfinder zivilisatorischer Errungenschaften gelten. Frauen, so das gängige Bild, hielten sich im Heim auf und damit: im Hintergrund. Marylène Patou-Mathis rückt dieses Bild gerade und zeigt: Es gibt keine Fakten, die diese Annahmen stützen. Neue archäologische Funde haben ergeben, dass prähistorische Frauen mitnichten das unterworfene Geschlecht waren, zu dem männliche Wissenschaftler der Neuzeit sie gemacht haben. Eine überfällige Analyse der weiblichen Unsichtbarkeit, die den Frauen zu ihrem rechtmäßigen Platz in der Geschichte verhilft.

Marylene Patou-Mathis

Marylène Patou-Mathis, geboren 1955, ist eine Ur- und Frühhistorikerin, die sich vor allem mit ihren Arbeiten zur Archäologie der Neandertaler einen Namen gemacht hat. Sie ist Directrice de Recherche am CNRS und leitet als solche auch die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte des Muséum national d’histoire naturelle.

3.


Daniel Schreiber Allein Cover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Daniel Schreiber

Allein

  • Carl Hanser
  • 160 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 27.092021
  • ISBN: 978-3-446-26792-3
  • Preis: 20,00

»Was für ein Buch! Es rührt an unsere geheimsten Ängste. Dabei tröstet es uns, klug und zärtlich zugleich – wie ein Freund, der unsere Not erkennt.«  Gabriele von Arnim

Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt, und nie war elementarer zu spüren, wie brutal das selbstbestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich sein allein? Und warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das Alleinleben als schambehaftetes Scheitern wahrgenommen?
Im Rückgriff auf eigene Erfahrungen, philosophische und soziologische Ideen ergründet Daniel Schreiber das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft. Dabei leuchtet er aus, welche Rolle Freundschaften in diesem Lebensmodell spielen: Können sie eine Antwort auf den Sinnverlust in einer krisenhaften Welt sein? Ein zutiefst erhellendes Buch über die Frage, wie wir leben wollen.

Daniel Schreiber

Daniel Schreiber, geboren 1977, lebt in Berlin. Er arbeitet als freier Autor u. a. für die Zeit, Deutschlandradio Kultur und die taz. 2007 erschien seine Susan-Sontag-Biographie Geist und Glamour.

4.


libri_Über Ungerechtigkeit Buchcover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Judith N. Shklar

Über Ungerechtigkeit

Erkundungen zu einem moralischen Gefühl

  • Matthes & Seitz Verlag
  • 250 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 11.11.2021
  • ISBN 978-3-7518-0338-0
  • Preis: 25,00 €

»Die Unterscheidung zwischen Unglück und Ungerechtigkeit hat mit unserer Bereitschaft und unserer Fähigkeit zu tun, im Namen der Opfer zu handeln, wiedergutzumachen – oder uns einfach abzuwenden.«

Judith Shklar zeigt, dass die Unterscheidung von Unglück und Ungerechtigkeit wandelbar ist: Was vor hundert Jahren noch ein Unglück war, etwa eine Hungersnot, ist heute eine Ungerechtigkeit, weil es Mittel gibt, sie zu verhindern. Statt ideale Theorien zu konstruieren, fordert Shklar uns auf, auf die Stimmen der Opfer zu hören. In ihnen artikuliert sich ein Sinn für Ungerechtigkeit, der in den positiven Theorien der Gerechtigkeit keine Berücksichtigung findet. Die Philosophie hat viel zu selten über Ungerechtigkeit nachgedacht und sie, wenn überhaupt, nur im Rückspiegel ihrer Gerechtigkeitstheorien betrachtet. Shklars Erkundungen zu einem moralischen Gefühl ändern das und zeigen, wie folgenreich der Sinn für Ungerechtigkeit für die Gestaltung eines liberalen Staats und das Leben seiner Bürgerinnen und Bürger ist.

Judith N.Shklar

Judith N. Shklar, 1928 in Riga geboren, lehrte Politikwissenschaften an der Harvard University und starb 1992 in Cambridge, Massachusetts. Die Relevanz ihres Werks findet erst in den letzten Jahren Anerkennung. Ihr Essay Der Liberalismus der Furcht gilt inzwischen als Klassiker der jüngeren politischen Philosophie und als Schlüsseltext der Liberalismustheorie.

5.


Krise der Wahrheit Peter Trawny Cover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Peter Trawny

Krise der Wahrheit

  • S.Fischer
  • 254 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 08.09.2021
  • ISBN 978-3-10-397065-4
  • Preis: 23,00 €

»Es tobt eine Riesenschlacht um die Wahrheit: Fake News, Alternative Fakten, Verschwörungstheorien, Lügenpresse, Great Reset, postfaktisches Zeitalter – die Situation ist unübersichtlich. Gibt es einen gefährlichen Anschlag auf die Wirklichkeit, eine Krise der Wahrheit?«

Peter Trawny meint: Nein! Was wir heute erleben, ist nichts anderes als das, was Wahrheit von Anfang an ist: eine Krise. Denn was ist eine Krise? Eine Entscheidung auf Leben oder Tod. Und genau das ist die Wahrheit: eine Macht, die unser Leben in vielen Bereichen bestimmt. Folglich durchdenkt Trawny die Rolle der Wahrheit auf den Feldern Medien, Politik, Öffentlichkeit, Kunst, Geschlecht. Denn es geht nicht ohne Wahrheit: Wir sind Wahrheitswesen durch und durch, unser Leben steht und fällt im Licht und im Schatten der Wahrheit. Mit ihr entscheidet sich, was ich denke und wer ich bin.

Peter Trawny

Peter Trawny, geb. 1964, studierte Philosophie in Bochum und promovierte anschließend an der Universität Wuppertal über Martin Heidegger. Nach der Habilitation lehrte er an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland und gründete 2012 das Martin-Heidegger-Institut an der Bergischen Universität in Wuppertal, dessen Leitung er seitdem innehat. Er ist Mitherausgeber der Heidegger-Gesamtausgabe und war insbesondere für die Edition der »Schwarzen Hefte« verantwortlich, welche die Diskussion um Heideggers Antisemitismus neu entfacht haben.

6.


David Graeber Anfänge Buchcover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
David Graeber & David Wengrow

Anfänge

Eine neue Geschiche der Menschheit

  • Klett Cotta
  • 672 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 21.01.2022
  • ISBN 978-3-608-98508-5
  • Preis: 28,00 €


»Faszinierend, provozierend, bahnbrechend. Ein Buch, das in den kommenden Jahren für Diskussionen sorgen wird.« Rutger Bregman

David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, und David Wengrow, einer der führenden Archäologen, entfalten in ihrer großen Menschheitsgeschichte, wie sich die Anfänge unserer Zivilisation mit der Zukunft der Menschheit neu denken und verbinden lässt. Sie revidieren unser bisheriges Menschenbild und erzählen Menschheitsgeschichte, wie sie noch nie erzählt wurde. Über Jahrtausende hinweg, lange vor der Aufklärung, wurde schon jede erdenkliche Form sozialer Organisation erfunden und nach Freiheit, Wissen und Glück gestrebt. Graeber und Wengrow zeigen, wie stark die indigene Perspektive das westliche Denken beeinflusst hat und wie wichtig ihre Rückgewinnung ist. Lebendig und überzeugend ermuntern sie uns, mutiger und entschiedener für eine andere Zukunft der Menschheit einzutreten und sie durch unser Handeln zu verändern.

David Graeber

David Graeber (1961–2020) war Ethnologe, Anarchist, politischer Aktivist, Autor zahlreicher Bücher und Vordenker der Occupy-Bewegung. Bis 2007 lehrte David Graeber Ethnologie an der Yale University, später am Goldsmiths College der University of London und zuletzt an der London School of Economics.

7.


Klaus von Dohanyi Nationale Interessen


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Klaus von Dohnanyi

Nationale Interessen

Orientierung für deutsche Politik in Zeiten globaler Umbrüche

  • Siedler
  • 237 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 17.01.2021
  • ISBN: 978-3-8275-0154-7
  • Preis: 22,00 €

»Zeitenwende in der Weltpolitik: Was für Deutschland auf dem Spiel steht.«

Im Wettkampf zwischen den USA und China gerät Europa bereits zwischen die Fronten. Und dies wird auch unser Verhältnis zu Russland verändern müssen. Jetzt ist ein nüchterner, illusionsloser Blick auf die neuen Realitäten notwendig, wie Klaus von Dohnanyi zeigt: Auf »Wertegemeinschaften« oder »Freundschaften« können wir nicht vertrauen, Deutschland und Europa müssen vielmehr offen ihre eigenen, wohl verstandenen Interessen formulieren und mit Realismus verfolgen. So fordert von Dohnanyi in seinem Buch grundsätzliche Kurskorrekturen – im Bereich der äußeren Sicherheit ebenso wie in der Industriepolitik, weg von einseitigen Abhängigkeiten, hin zu einer Politik der Eigenverantwortung.

Klaus von Dohnanyi

Klaus von Dohnanyi, geboren 1928, gehört seit 1957 der SPD an. Der promovierte Jurist hatte zahlreiche politische Ämter inne, er war u.a. Bundeswissenschaftsminister, Staatsminister im Auswärtigen Amt und Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Bis heute hat er zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben inne und greift mit seinen differenzierten Ansichten und Meinungen immer wieder in die intellektuellen Debatten Deutschlands ein.

8.


Die ERmordung des Professor Schlick Buchcover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
David Edmonds

Die Ermordung des Professor Schlick

Der Wiener Kreis und die dunklen Jahre der Philosophie

  • C.H. Beck
  • 352 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 16.09.2021
  • ISBN: 978-3-406-77409-6
  • Preis: 26,00 €

»Moritz Schlick, Otto Neurath, Kurt Gödel, Rudolf Carnap und in seinem Umfeld auch Ludwig Wittgenstein sowie der junge Karl Popper «

Am 22. Juni 1936 wurde Moritz Schlick auf dem Weg zu seiner Vorlesung an der Universität Wien erschossen. Der Attentäter war ein geistig verwirrter Student, der den Philosophen bezichtigte, «jüdische» Theorien zu verbreiten. David Edmonds schildert die Geschichte des Wiener Kreises, dessen Oberhaupt Schlick gewesen war, und stellt sie in den Kontext seiner Zeit. Eine Gruppe brillanter und exzentrischer Denker, die die Metaphysik und alle Pseudowissenschaften mit streng logischen Argumenten aus der Welt schaffen will, lebt in einer Stadt, deren pulsierendes kulturelles Leben immer stärker verdunkelt wird von Faschismus, Antisemitismus und blindem Hass.

David Edmonds

David Edmonds ist Philosoph und Autor der Bücher „Wittgensteins Poker“ und „Who would kill the fat man?“. Er ist Fellow am Oxford Uehiro Centre for Practical Ethics und arbeitet für die BBC.

9.


Die Hydra des Dschihadismus Cover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Asiem El Difraoui

Die Hydra des Dschihadismus

Entstehung, Ausbreitung und Abwehr einer globalen Gefahr

  • Suhrkamp Verlag
  • 350 Seiten
  • Hardcover
  • ET: 21.11.2021
  • ISBN: 978-3-518-42564-0
  • Preis: 24,00 €

»In seinem neuen Buch untersucht Asiem El Difraoui die Evolution, Denkmuster und PR-Strategien des Dschihadismus.«

Asiem El Difraoui ist einer der renommiertesten Terrorexperten Europas. Er traf Dutzende von Dschihadisten. Führte Interviews in Afghanistan, Pakistan, Syrien, Saudi-Arabien, Ägypten, dem Libanon und dem Irak. Ebenso in den Vororten von Paris, London, Bonn oder Frankfurt. Mal reiste er dem Terror hinterher. Mal kam der Terror zu ihm, wie in Gestalt der Anschläge 2015 in Paris, die sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft ereigneten. Seine Erkenntnis: »IS«, Al-Qaida, oder Boko Haram werden in unseren Medien gerne als Ansammlung Verblendeter dargestellt. Und mit dieser Haltung werden entscheidende Tatsachen beiseite gewischt. Es sind auch unsere Kinder, die in den »Dschihad« ziehen. Und unter den Opfern dieser Entwicklung sind wiederum Kinder, die traumatisiert in Flüchtlingstrecks bei uns landen.

Asiem El Difaroui

Asiem El Difraoui, geboren 1965, war schon immer ein Reisender und Mittler zwischen den Kulturen. Als Sohn eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter wuchs er in der Nähe von Frankfurt auf, studierte in London und Kairo und promovierte in Paris bei Gilles Kepel. Er gilt heute als einer der führenden europäischen Experten zum Thema Dschihadismus, berät deutsche und französische Regierungsorgane und kommentiert auf ARD, BBC und CNN.

10.


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  • Bibliographie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Johann Georg Hamann

Sokrtische Denkwürdigkeiten

Wolken

  • Meiner Felix Verlag
  • 448 Seiten
  • Soft Cover
  • ET: 20.10.2021
  • ISBN: 978-3-7873-3961-7
  • Preis: 48,00 €

»Hamanns Essay zeigt Sokrates abhängig im sozialen Gefüge; darin ist das Postulat des Nicht­Wissens strategisch«

Der Text positioniert sich dabei subtil kritisch auch gegen die philosophische Ambition des Königsberger Freundes Immanuel Kant. Der zweite, hier erstmalig kommentierte Text, die »Wolken«, reagiert auf die Hamann von zeitgenössischen Rezensenten zum Vorwurf gemachte »Dunkel­heit« seiner Texte. Hamann druckt zunächst einen Verriss der »Denkwürdigkei­ten« vollständig ab, um ihn sodann mit kritischen Anmerkungen zu versehen. Die Freude an der Provokation und Hamanns Witz tritt in wenigen Schriften so deutlich zutage wie in seinen »Wolken«. Darin geht es um nichts weniger als um die Fundamente der Hermeneutik, die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn, Sinn und Unsinn, Verstehen und Nicht­Verstehen.

Johann Georg Hamann

(1730–1788), von Goethe »einer der hellsten Köpfe der Zeit« genannt, studierte und lebte vorwiegend in Königsberg, wo er seinen Lebensunterhalt – auf Vermittlung Kants – als Übersetzer und Zollverwalter verdiente. Im Mittelpunkt seines Denkens stand eine theologisch begründete, radikale Sprachphilosophie, die Sinnlichkeit und Vernunft im »treffenden Wort« zusammenführen wollte. Der enge Freund Herders und Briefpartner F.H. Jacobis gilt als Wegbereiter des »Sturm und Drang«.


Die besondere Sachbuch-Empfehlung
des Monats Februar von

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Jonas Pfister Kritisches Denken Buchcover


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  • Bibliografie
  • Beschreibung
  • Über den Autor
Jonas Pfister

Kritisches Denken

  • Reclam
  • 244 Seiten
  • Softcover
  • ET: 17.07.2020
  • ISBN 978-3-15-014033-8
  • Preis: 7,80 €


… Prof. Dr. Ursula Münch *

Debatten, was wahr und was falsch ist, werden inzwischen über beinahe alles geführt: besonders erbittert über die Pandemie und den Klimawandel. Das gegenseitige Unverständnis ist groß und zwar sowohl wegen des jeweiligen Gegenstands der Auseinandersetzung als auch aufgrund des Umstands, dass zu wenig rational argumentiert wird. Der Philosoph und Didaktiker der Philosophie, Jonas Pfister von der Universität Innsbruck, hält sich nicht mit einer Bestandsaufnahme oder einem Lamento auf, sondern leistet einen konkreten und nachvollziehbaren Beitrag zur Abhilfe: Der Band analysiert, wodurch sich kritisches Denken auszeichnet, klärt (sprach-)philosophische Konzepte anschaulich und baut die didaktischen Mittel so geschickt ein, dass das Buch nicht als Lehrbuch, sondern als Begleiter daherkommt. Fehlschlüsse von Schwurblerinnen und Schwurblern werden dadurch zwar nicht weniger, aber an der eigenen gedanklichen Klarheit zu arbeiten, kann nicht schaden. (Ursula Münch) 

 

*(Prof. für Politikwissenschaft Universität der Bundeswehr München und Direktorin der Akademie für Politische Bildung)

Jonas Pfister

Jonas Pfister war Oberassistent am Philosophischen Seminar der Universität Luzern und lehrt jetzt an der Universität Münster. Seit 2003 unterrichtet er Philosophie am Gymnasium.

Die Jury:

Tobias Becker, Der Spiegel · Manon Bischoff, Spektrum der Wissenschaft · Kirstin Breitenfellner, Falter, Wien · Natascha Freundel, RBB-Kultur · Dr. Eike Gebhardt, Berlin · Prof. Dr. Wolfgang Hagen, Leuphana Universität Lüneburg · Knud von Harbou, Publizist und Autor, Feldafing · Prof. Jochen Hörisch, Universität Mannheim · Günter Kaindlstorfer, Wien · Dr. Otto Kallscheuer, Sassari, Italien · Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt · Jörg-Dieter Kogel, Bremen · Dr. Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg · Marianna Lieder, Freie Kritikerin, Berlin · Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin · Marc Reichwein, DIE WELT · Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung · Prof. Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar · Wolfgang Ritschl, ORF Wien · Florian Rötzer, Krass & Konkret · Norbert Seitz, Berlin · Mag. Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien · Prof. Dr. Philipp Theisohn, Uni Zürich · Dr. Andreas Wang, Berlin · Prof. Dr. Harro Zimmermann, Bremen · Stefan Zweifel, Zürich

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