Russlands leistungsschwaches Militär (und das US-Militär)

Nach der Flucht der russischen Truppen aus der Region Charkiw.

 

Hätte die russische Armee in der Ukraine besser abgeschnitten, wenn sie mehr darauf geachtet hätte, wie die US-Streitkräfte mit solchen Dingen umgehen? Bequeme Lektionen, die das Lernen behindern.

 

 

In Washington herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Leistung der russischen Armee bei der fortlaufenden „militärischen Sonderoperation“ des Kremls in der Ukraine irgendwo zwischen lausig und wirklich miserabel liegt. Die Frage ist: Warum? In amerikanischen politischen Kreisen, sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich, scheint die Antwort auf der Hand zu liegen. Wladimir Putins Russland hat hartnäckig darauf bestanden, die Grundsätze, Praktiken und Methoden zu ignorieren, die für den Erfolg im Krieg notwendig sind und in diesem Jahrhundert von den Streitkräften der Vereinigten Staaten perfektioniert wurden. Einfach ausgedrückt: Indem die Russen sich weigern, die Dinge auf amerikanische Art und Weise zu tun, versagen sie schwer gegen einen weitaus schwächeren Feind.

Zugegeben, amerikanische Analysten – insbesondere die pensionierten Militäroffiziere, die sich in den nationalen Nachrichtensendungen äußern – räumen ein, dass andere Faktoren zu Russlands trauriger Lage beigetragen haben. Ja, der heldenhafte ukrainische Widerstand, der an den Winterkrieg 1939-1940 erinnerte, als Finnland sich hartnäckig gegen das stärkere Militär der Sowjetunion verteidigte, hat die Russen überrumpelt. Die Erwartung, dass die Ukrainer tatenlos zusehen würden, wie die Invasoren über ihr Land hinwegfegen, erwies sich als völlig unangebracht. Darüber hinaus haben die umfassenden Wirtschaftssanktionen, die der Westen als Reaktion auf die Invasion verhängte, die russischen Kriegsanstrengungen erschwert. Nicht zuletzt hat die Flut moderner Waffen, die von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten – Gott segne den militärisch-industriellen Kongresskomplex – zur Verfügung gestellt wurden, die ukrainische Kampfkraft spürbar erhöht.

Doch nach Ansicht amerikanischer Militärs treten all diese Faktoren hinter Russlands offensichtlicher Unfähigkeit (oder Weigerung) zurück, die Grundvoraussetzungen moderner Kriegsführung zu begreifen. Die Tatsache, dass westliche Beobachter nur ein begrenztes Verständnis von der Funktionsweise der militärischen Führung dieses Landes haben, macht es umso leichter, solche endgültigen Urteile zu fällen. Es ist wie bei Spekulationen über Donald Trumps innerste Überzeugungen. Da niemand wirklich Bescheid weiß, gewinnt jede energisch geäußerte Meinung zumindest eine gewisse Glaubwürdigkeit.

Die vorherrschende selbstbezügliche amerikanische Erklärung für die militärische Unfähigkeit Russlands hebt mindestens vier Schlüsselpunkte hervor:

* Erstens verstehen die Russen nichts von Jointness, der Militärdoktrin, die eine nahtlose Integration von Boden-, Luft- und Seeoperationen vorsieht, und zwar nicht nur auf dem Planeten Erde, sondern auch im Cyberspace und im Weltraum;

* Zweitens haben sich Russlands Landstreitkräfte nicht an die Prinzipien der kombinierten Kriegsführung gehalten, die zuerst von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg perfektioniert wurde und die die enge taktische Zusammenarbeit von Panzern, Infanterie und Artillerie betont;

* Drittens hemmt Russlands langjährige Tradition der Führung von oben nach unten die Flexibilität an der Front, so dass junge Offiziere und Unteroffiziere Befehle von oben weitergeben müssen, ohne die Fähigkeit oder den Instinkt zu zeigen, selbst die Initiative zu ergreifen;

* Schließlich scheinen die Russen nicht einmal die rudimentärsten Kenntnisse über die Logistik auf dem Schlachtfeld zu haben, d.h. über die Mechanismen, die eine stetige und zuverlässige Versorgung mit Treibstoff, Lebensmitteln, Munition, medizinischer Hilfe und Ersatzteilen gewährleisten, die für die Durchführung eines Feldzugs erforderlich sind.

In dieser Kritik, die von selbsternannten amerikanischen Experten geäußert wird, ist die Vermutung enthalten, dass die russische Armee in der Ukraine besser abgeschnitten hätte, wenn sie mehr darauf geachtet hätte, wie die US-Streitkräfte mit solchen Dingen umgehen. Dass sie das nicht tun – und vielleicht auch nicht können – ist natürlich eine gute Nachricht für Russlands Feinde. Implizit bestätigt die militärische Unfähigkeit Russlands die militärische Überlegenheit der Vereinigten Staaten. Wir definieren den Standard der Exzellenz, nach dem andere nur streben können.

Den Krieg auf eine Formel reduzieren

All dies wirft eine größere Frage auf, die das nationale Sicherheitsestablishment beharrlich ignoriert: Wenn Geschlossenheit, Taktik mit kombinierten Waffen, flexible Führung und reaktionsschnelle Logistik der Schlüssel zum Sieg sind, warum waren die amerikanischen Streitkräfte – die diese Qualitäten angeblich in Hülle und Fülle besitzen – dann nicht in der Lage, ihre eigenen Äquivalente des Ukraine-Krieges zu gewinnen? Schließlich sitzt Russland erst seit sechs Monaten in der Ukraine fest, während die USA 20 Jahre in Afghanistan waren und fast zwei Jahrzehnte nach ihrer katastrophalen Invasion im Irak immer noch Truppen dort stationiert haben.

Um die Frage neu zu formulieren: Warum zieht die Erklärung von Russlands mangelhafter Leistungsfähigkeit in der Ukraine hier so viele süffisante Kommentare nach sich, während die amerikanische mangelhafte militärische Leistungsfähigkeit abgeschrieben wird?

Abgeschrieben ist vielleicht zu hart. Denn wenn das US-Militär die Erwartungen nicht erfüllt, gibt es immer einige, die sich beeilen, mit dem Finger auf die zivilen Führer zu zeigen, weil sie es vermasselt haben. So war es auch beim chaotischen Rückzug des US-Militärs aus Afghanistan im August 2021. Kritiker waren schnell dabei, Präsident Biden die Schuld an diesem Debakel zuzuschieben, während die Kommandeure, die den Krieg dort 20 Jahre lang geleitet hatten, weitgehend ungeschoren davonkamen. Einige dieser ehemaligen Befehlshaber wie der pensionierte General und Ex-CIA-Direktor David Petraeus, auch bekannt als „King David“, wurde von den Medien eifrig begehrt, als Kabul fiel.

Wenn also die militärische Leistung der USA seit Beginn des Globalen Krieges gegen den Terror vor mehr als zwei Jahrzehnten als, um es höflich auszudrücken, enttäuschend bewertet wird – und das wäre meine Meinung -, dann könnte man versucht sein, die Verantwortung den vier Präsidenten, acht Verteidigungsministern (darunter zwei ehemalige Vier-Sterne-Generäle) und den verschiedenen stellvertretenden Sekretären, Unterstaatssekretären, stellvertretenden Sekretären und Botschaftern zuzuschieben, die in diesen Jahren die amerikanische Politik entworfen und umgesetzt haben. Im Grunde genommen ist dies ein Argument für die anhaltende Inkompetenz einer ganzen Generation.

Dieses Argument hat jedoch auch eine Kehrseite. Es würde die Parade der Generäle, die die Kriege in Afghanistan und im Irak (und kleinere Konflikte wie die in Libyen, Somalia und Syrien) geleitet haben, als durchweg unfähig bezeichnen – ein weiteres Argument für die Inkompetenz der Generation. Mitglieder des einst dominierenden Petraeus-Fanclubs könnten ihn als rühmliche Ausnahme anführen. Doch im Laufe der Zeit haben „König Davids“ Leistungen als Oberbefehlshaber zunächst in Bagdad und dann in Kabul viel von ihrem Glanz verloren. Der verstorbene „Stormin‘ Norman“ Schwarzkopf und General Tommy Franks, deren eigene „Siege“ durch spätere Ereignisse geschmälert wurden, könnten das nachvollziehen.

Erlauben Sie mir jedoch, eine andere Erklärung für das Leistungsgefälle vorzuschlagen, das das amerikanische Militär-Establishment des einundzwanzigsten Jahrhunderts plagt. Das eigentliche Problem sind nicht arrogante, schlecht informierte Zivilisten oder Generäle, denen das richtige Rüstzeug fehlt oder die Pech haben. Es ist die Art und Weise, wie die Amerikaner, vor allem diejenigen, die in nationalen Sicherheitskreisen Einfluss haben, darunter Journalisten, Think-Tanker, Lobbyisten, Unternehmensvertreter des militärisch-industriellen Komplexes und Mitglieder des Kongresses, dazu gekommen sind, den Krieg als attraktives, erschwingliches Mittel zur Lösung von Problemen anzusehen.

Militärtheoretiker betonen seit langem, dass Krieg von Natur aus flüssig, schwer fassbar, unberechenbar und von Zufällen und Unsicherheiten durchdrungen ist. Praktiker neigen dazu, darauf hinzuweisen, dass solche Beschreibungen zwar wahr, aber nicht hilfreich sind. Sie ziehen es vor, den Krieg als etwas im Wesentlichen Bekanntes, Vorhersehbares und äußerst Nützliches zu betrachten – das Schweizer Armeemesser der internationalen Politik.

Daher die Tendenz sowohl bei zivilen als auch bei militärischen Regierungsangehörigen in Washington, ganz zu schweigen von Journalisten und politischen Intellektuellen, den Krieg auf eine Phrase oder Formel (oder besser noch auf eine Reihe von Akronymen) zu reduzieren, damit das gesamte Thema in einer glatten 30-minütigen Folienpräsentation zusammengefasst werden kann. Dieser Drang zur Vereinfachung – die Dinge auf ihr Wesentliches zu reduzieren – ist alles andere als zufällig. In Washington erleichtert die Vermeidung von Komplexität und Mehrdeutigkeit das Marketing (d. h. die Erpressung des Kongresses um Geld).

Ein kleines Beispiel dafür ist ein kürzlich veröffentlichtes Militärdokument mit dem Titel „Army Readiness and Modernization in 2022“, das von den Propagandisten der Association of the United States Army erstellt wurde und vorgibt zu beschreiben, wohin sich die US-Armee entwickelt. Darin werden „acht funktionsübergreifende Teams“ benannt, die sich auf „sechs Prioritäten“ konzentrieren sollen. Wenn diese Teams und Prioritäten mit angemessenen Mitteln ausgestattet und mit Nachdruck unterstützt werden, soll sichergestellt sein, dass „die Armee in künftigen Kämpfen eine Überlegenheit in allen Bereichen gegenüber allen Gegnern beibehält“.

Lassen wir die unangenehme Tatsache beiseite, dass die amerikanischen Streitkräfte letztes Jahr in Kabul alles andere als eine All-Domain-Überlegenheit demonstriert haben, als es darauf ankam. Dennoch will die Armeeführung bis 2035 eine „transformierte Multidomain-Armee“ schaffen, indem sie eine Fülle neuer Systeme einsetzt, die in einem Wirrwarr von Akronymen beschrieben werden: ERCA, PrSM, LRHW, OMVF, MPF, RCV, AMPV, FVL, FLRAA, FARA, BLADE, CROWS, MMHEL, und so weiter, mehr oder weniger ad infinitum.

Es wird Sie vielleicht nicht überraschen, dass der Plan oder, besser gesagt, die Vision, der Armee für ihre Zukunft nicht das Geringste über die Kosten aussagt. Auch werden mögliche Komplikationen nicht berücksichtigt – zum Beispiel mit Atomwaffen ausgerüstete Gegner -, die die angestrebte Überlegenheit in allen Bereichen beeinträchtigen könnten.

Dennoch verdient das Dokument unsere Aufmerksamkeit als ein ausgezeichnetes Beispiel für die Denkweise des Pentagon. Es liefert die bevorzugte Antwort des Heeres auf eine Frage von nahezu existenzieller Bedeutung – nicht „Wie kann das Heer dazu beitragen, die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten?“, sondern „Wie kann das Heer sein Budget aufrechterhalten und im Idealfall erhöhen?“

Hinter dieser Frage verbirgt sich die implizite Annahme, dass ein Militär mit globaler Reichweite und massiver globaler Präsenz erforderlich ist, um die Sicherheit der Amerikaner auch nur zum Schein zu gewährleisten. Angesichts der spektakulären Ergebnisse des James-Webb-Teleskops wird der Begriff „galaktisch“ vielleicht eines Tages den Begriff „global“ im Lexikon des Pentagons ersetzen. In der Zwischenzeit unterhält das Pentagon vielleicht 750 Militärstützpunkte auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis, lehnt aber die Vorstellung rundweg ab, dass die Verteidigung der Amerikaner dort, wo sie leben – d. h. innerhalb der Grenzen der 50 US-Bundesstaaten – ausreichen kann, sein übergeordnetes Ziel zu definieren.

Und hier kommen wir zum Kern der Sache: Der militarisierte Globalismus, das vom Pentagon bevorzugte Paradigma für die grundsätzliche Politik, ist zunehmend unerschwinglich geworden. Im Laufe der Zeit ist er auch zur Nebensache geworden. Die Amerikaner haben einfach nicht das Geld, um die im Pentagon ausgeheckten Haushaltsforderungen zu erfüllen, vor allem wenn sie die elementarsten Probleme ignorieren, mit denen wir konfrontiert sind, also Epidemien, Dürre, Feuer, Überschwemmungen und der Anstieg des Meeresspiegels, ganz zu schweigen von der Abwendung eines möglichen Zusammenbruchs unserer verfassungsmäßigen Ordnung. Die All-Domain-Überlegenheit ist für solche Bedrohungen von zweifelhafter Bedeutung.

Um für die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Republik zu sorgen, brauchen wir keine weiteren Verbesserungen in Bezug auf Geschlossenheit, Taktiken mit kombinierten Waffen, flexible Führung und reaktionsschnelle Logistik. Stattdessen brauchen wir einen völlig anderen Ansatz für die nationale Sicherheit.

Geh nach Hause, Amerika, bevor es zu spät ist

In Anbetracht des prekären Zustands der amerikanischen Demokratie, den Präsident Biden in seiner jüngsten Rede in Philadelphia treffend beschrieben hat, besteht unsere dringendste Priorität darin, die Schäden an unserem innenpolitischen Gefüge zu beheben, und nicht darin, uns auf eine weitere Runde des „Großmachtwettbewerbs“ einzulassen, den sich die fiebrigen Köpfe in Washington ausgedacht haben. Einfach ausgedrückt: Die Verfassung ist wichtiger als das Schicksal Taiwans.

Ich bitte um Entschuldigung: Ich weiß, dass ich gelästert habe. Aber die Zeiten legen nahe, dass wir das Für und Wider der Blasphemie abwägen. Angesichts der Tatsache, dass ernstzunehmende Leute öffentlich vor dem möglichen Herannahen eines Bürgerkriegs warnen und viele unserer viel zu gut bewaffneten Mitbürger diese Aussicht begrüßen, ist vielleicht der Augenblick gekommen, die selbstverständlichen Prämissen zu überdenken, die die nationale Sicherheitspolitik der USA seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gestützt haben.

Noch mehr Blasphemie! Habe ich gerade eine Politik des Isolationismus befürwortet?

Um Himmels willen! Ich würde mich stattdessen für ein Mindestmaß an Bescheidenheit und Besonnenheit sowie für einen lebendigen Respekt vor dem Krieg (und nicht für dessen Vernarrtheit) einsetzen.

Hier liegt die uneingestandene Zwickmühle, in die das Pentagon sich selbst – und den Rest von uns – gebracht hat: Indem es sich darauf vorbereitet, überall gegen jeden Feind in jeder Art von Konflikt zu kämpfen (wie ineffektiv auch immer), ist es darauf vorbereitet, nirgendwo im Besonderen zu kämpfen. Daher der Drang, spontan zu improvisieren, wie es in jedem unserer Konflikte seit dem Vietnamkrieg der Fall war. Gelegentlich klappt das auch, wie bei der längst vergessenen, im Grunde bedeutungslosen Invasion der Karibikinsel Grenada 1983. Meistens klappt es jedoch nicht, ganz gleich, wie energisch unsere Generäle und Truppen die Grundsätze der Geschlossenheit, der kombinierten Waffen, der Führung und der Logistik anwenden.

Die Amerikaner verbringen in diesen Tagen viel Zeit damit herauszufinden, wie Wladimir Putin tickt. Ich gebe nicht vor, es zu wissen, und es interessiert mich auch nicht wirklich. Ich würde jedoch Folgendes sagen: Putins Einmarsch in der Ukraine bestätigt, dass er nichts aus der Torheit der US-Militärpolitik nach 9/11 gelernt hat.

Werden wir unsererseits etwas aus Putins Torheit lernen? Darauf würde ich mich nicht verlassen.

Der Artikel ist im englischen Original auf TomDispatch.com erschienen.

Andrew Bacevich ist Präsident des Quincy Institute for Responsible Statecraft. Sein neuestes Buch: „After the Apocalypse: America’s Role in a World Transformed“.

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157 Kommentare

  1. Dass die russische Armee zu einem Großteil versagt hat, ist unbestritten. Am schlimmsten war es, die russischstämmige Bevölkerung erst zu befreien und dann wieder aufzugeben und in die Hände eines verbrecherischen, rachsüchtigen Kiewer Regimes fallen zu lassen. Die Leute hätten alle nach Russland fliehen bzw. auswandern sollen? So kann nur jemand fordern, der nicht die geringste Ahnung von Menschen, von der Wirklichkeit hat und vor allem Zynismus von seinem Sofa aus produziert.

    Andererseits ist es nun wirklich ein Unding, die USA als den großen militärischen Lehrmeister anzubieten. Die haben nach 20 Jahren Afghanistan nichts als Verwüstung hinterlassen. Wo sind denn deren militärische Erfolge! Ähnlich war es im Irak, in Libyen oder vor Jahren in Vietnam. Im Zerstören mag die US-Armee besser sein, auch in ihrer Propaganda, ansonsten taugt sie genauso viel oder wenig wie die russische. Selbst US-Amerikaner sagen, dass der einzige Feldzug, den die US-Armee in den letzten Jahrzehnten gewonnen hat, der gegen die winzige Insel Grenada war.

    Es kann nur eine Erkenntnis aus den wiederkehrenden Tragödien geben, zu denen ja auch Syrien, der Jemen und Dutzende von den durch die USA mehr oder weniger wirtschaftlich erdrosselte Länder gehören: Mit Krieg sind keine Probleme zu lösen – und das war schon vorher bekannt. – Dass sich deutsche Politik und deutsche Medien in ihrer Ganzheit derartig involviert, das eigene Volk geschädigt und faktisch als Geisel genommen haben, ist der eigentliche Skandal!

    1. @Nordlandreisender

      Stimmt genau, aber zur russischen Armee will ich anmerken, dass diese nicht in voller Stärke in die Ukraine einmarschiert ist – Ulrich Heyden hat dazu was bei der Website Antikrieg.com geschrieben. Gruß Bernie

      1. Russland ist mit genau der Stärke in die Ukraine einmarschiert, die sie für richtig gehalten haben. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie sich damit nicht durchsetzen können, ist es ein Versagen der Führung.

        1. @ all

          Sorry, mir ist ein Fehler unterlaufen, die besagte Website war eine andere. Ist mir selber peinlich ;-(

          Die Aussage von Ulrich Heyden stimmt aber und suche ob ich die Originalquelle wieder finde.

          Mea Culpa – Asche auf mein Haupt 😉

          @Ottono – Hast recht, aber wie schon gesagt Putins Sprecher spricht davon, dass nur ein kleiner Teil der russischen Armee in der Ukraine verheizt wird. Die Hauptreserve behält sich Putin in der Hinterhand.

          Gruß
          Bernie

          1. Ergänzung und noch einmal Sorry.

            Der Artikel war auf:

            „[…]Russische Stimmen zum Rückzug aus dem Gebiet Charkow – Ein Artikel von Ulrich Heyden

            Das patriotische Russland ist geschockt. Die Armee, welche Napoleon und Hitler besiegte, musste sich im ukrainischen Gebiet Charkow wegen einer erfolgreichen ukrainischen Offensive fast bis an die Grenze Russlands zurückziehen. Die von Russland lange geplante Umzingelung der Stadt Slawjansk, die 2014 als eine der ersten Städte in der Südost-Ukraine von Separatisten kontrolliert wurde und deswegen einen hohen Symbolwert hat, ist hinfällig: Durch den Verlust der Flächen im Gebiet Charkow ist eine Zangenbewegung von Norden und Süden zur Einschließung von Slawjansk nicht mehr möglich. Die russische Militärführung schweigt zu der Niederlage und nennt den Abzug „Umgruppierung“. In russischen Blogs äußern Viele ihre Enttäuschung über die undurchsichtige Taktik der russischen Militärführung. Igor Strelkow, der 2014 Verteidigungsminister der Volksrepublik Donezk war und 2014 eine Schlüsselrolle bei den Kämpfen um Slawjansk spielte, witzelt in seinen Youtube-Videos über die Unentschlossenheit des russischen Generalstabs. Strelkow fordert seit Wochen eine Generalmobilmachung in Russland. Aus Moskau berichtet Ulrich Heyden[…]“

            https://www.nachdenkseiten.de/?p=88010

            ….zu finden….

            Gruß
            Bernie

        2. Wer sagt denn, dass sie sich nicht durchsetzen können?
          Wer kennt die Ziele und in welchem Zeitraum diese erreicht werden sollen?
          Eins kann man auf jeden Fall sagen: die russische Armee ist mit einem zahlenmäßig weit unterlegenen, kleinen Teil ihrer Truppenstärke in die Ukraine rein und scheint ganz offensichtlich mit der Maßgabe dort zu sein, die Zivilbevölkerung – im Gegensatz zur US-Strategie bei Angriffskriegen – so weit wie möglich zu schonen. Die Russen beherrschen die operative Kampfführung offenbar weitaus besser, als die von der NATO ausgebildete ukrainische Armee.
          Die angeblichen „Erfolge“ der Ukrainer sind üblicherweise „Phyrrus-Siege“, bei denen tausende ukrainischer Soldaten als Kanonenfutter für propagandistisch vielleicht nützliche „Erfolge“ geopfert werden, die aber militärisch völlig wertlos sind.

    2. Zitat „Dass die russische Armee zu einem Großteil versagt hat, ist unbestritten.“

      Woran machst du das fest? – Ich kann das nicht erkennen.
      Russland fährt eine mittel- oder gar langfristige Strategie, und wir müssen abwarten, wie es weitergeht.
      Jetzt, weil die Ukraine ein paar km Land zurückerobert hat, einerseits im Westen wieder vom ukrainischen Sieg zu träumen und andererseits von einem Versagen Russlands zu sprechen, erscheint mir sehr kurzsichtig.
      Sich von einzelnen Geschehnissen leiten zu lassen, und daran alles festzumachen, ist nicht zielführend.

      Im 2. WK hat auch mal die eine, dann die andere Seite Erfolge gehabt. – Aber was am Ende dabei herauskam, ist entscheidend.

      Wer weiß, um kurz zum Artikel zu kommen, wie viele der Militärexperten in Washington (!) von der Schwäche der russischen Armee träumen, letztlich Politiker sind, und nur die Propagandaformel von der „unbesiegbaren“ US-Armee aufrechterhalten wollen. – Zudem könnte es sein, dass sie ihre eigenen Propaganda-Lügen glauben.

      Insofern.

      1. Stimmt und mir kam gerade die zugegebenermaßen etwas größenwahnsinnige utopische Idee die Ukraine soll Russland überfallen. Spätestens dann, wenn Selenskjis Truppen und deren Alliierte vor Moskau stehen bäumt sich der russische ? auf und wir alle sind Geschichte *Sarkasmus* Gruß Bernie

      2. Zur Einschätzung der Lage noch das hier:

        (c)https://thealtworld.com/scott_ritter/scott-ritter-on-ukraines-counter-offensive-russias-next-move

        Zu der Frage, wem die Russen in der Ukraine eigentlich gegenüberstehen meint Ritter, es wimmele inzwischen von Special Operation Forces mit jahrelanger Kampf- und Trainingserfahrung und die ukrainische Armee sei eine NATO-Armee mit ukrainischem Personal. „With the US as puppetmaster, the operation worked very well“. Ab jetzt kämpften die Russen gegen die NATO und das wüßten sie.

      3. Wenn dir mal jemand erzählt, er möchte seine Kriegsziele lieber mittel- bis langfristig und damit mit entsprechenden höheren Opferzahlen erreichen dann wäre ich vorsichtig.
        Vielleicht geisteskrank oder gelogen.
        Aber vermutlich wurde einfach nur der Plan angepasst, an die Realität.
        Russland hatte am 24.02. alle Trümpfe in der Hand, heute steht es blamiert in einer Sackgasse.

      4. „Woran machst du das fest“ …

        Das solltest du die Bewohner der Ostukraine fragen, die jetzt den Ukranazis ausgeliefert sind! An deren Schicksale möchte ich gar nicht denken. Wer jemanden befreien will, soll es können oder ganz sein lassen.

    3. Der Maßstab ist die US-amerikanische Doktrin und auf dieser Grundlage wird bewertet.
      Das ist die Norm und alles andere ist eine idiotische, vormoderne Abweichung.

      Diesen Artikel von Ex-Oberstleutnant Jürgen Rose aus dem Jahr 2006 möchte ich hier ausschnittweise zitieren (Link zum vollständigen Text unten).
      Der Artikel trägt die Überschrift: „Der Herr der Ringe“. Darstellung, Hervorhebung und strukturiert von mir.

      Erfinder der Doktrin ist: „John A. Warden III, zunächst Colonel der Air Force, später zum Kommandeur des Air Command and Staff College an der Air University, Maxwell AFB (Alabama) aufgestiegen. Seine Theorie nahm Überlegungen aus den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts auf und gelangte mit dem Krieg gegen den Irak Anfang 1991 zum Durchbruch. Sie prägt bis heute die US-Luftkriegsdoktrin und kam bei den Operationen gegen Jugoslawien 1999 ebenso zur Anwendung wie gegen Afghanistan 2001 und erneut gegen den Irak 2003.

      Den Kern des strategischen Ansatzes stellt Wardens so genanntes „Fünf-Ringe-Modell“ dar: Ausgehend von einer systemtheoretischen Betrachtungsweise beschreibt er damit einen Gegner als ein System konzentrisch angeordneter Ringe, deren strategische Relevanz von innen nach außen abnimmt – man könnte auch von einem „System der gestaffelten Ringe“ sprechen.

      Im Zentrum befindet sich
      – die politische und militärische Führung eines Feindstaates.
      Darum herum gruppieren sich dessen
      – Schlüssel-Industrien, worunter
      – primär die Stromerzeugung und
      – die petrochemische Industrie fallen,
      – die Infrastruktur,
      – die Zivilbevölkerung und
      – ganz außen das Militär.

      Aus der Wichtigkeit dieser Elemente im Hinblick auf die Überlebensfähigkeit des betreffenden Staates sowie aus ihrer Verwundbarkeit gegenüber Luftangriffen leiten sich die Zielprioritäten für den Luftkrieg ab – und der zielt zunächst einmal auf die Zerstörung der Lebensbasis eines Staates, besonders der Zivilbevölkerung. Je mehr die attackiert wird und ihre Existenzgrundlage verliert, desto mehr soll ihre Gefolgschaft gegenüber der politischen Führung unterminiert werden. (Anm. siehe: „regime change“)

      Gleichzeitig rückt das gegnerische Militär auf der Liste der Zielprioritäten ganz nach hinten. Die von Warden gelieferte Begründung folgt dem Kalkül: „Im Gegensatz zu Clausewitz besteht das Wesen des Krieges nicht in der Vernichtung des feindlichen Militärs; das Wesen des Krieges besteht darin, den Gegner davon zu überzeugen, unsere Position zu akzeptieren. (Anm.: Es ist das komplette Gegenteil von Clausewitz!)

      Und die Streitkräfte des Gegners zu bekämpfen, ist bestenfalls Mittel zum Zweck, schlimmstenfalls aber totale Zeit- und Energieverschwendung.
      https://www.freitag.de/autoren/juergen-rose/der-herr-der-ringe

      Man kann das unmoralisch nennen, aber diese moralische Bewertung ist hier egal.
      Die Logik der Doktrin ist konsistent (in Bezug auf das politische Ziel).
      Aus dieser Perspektive (nur probeweise eingenommen) ist allein die Idee einer „Demilitarisierung“ blödsinnig, weil Zeitverschwendung.
      Selbstverständlich hat das russische Militär aus dieser Perspektive versagt.
      Gibt es noch Strom, Wasser und Internet in Kiew? Ja. QED!

      1. Vielen Dank für die Kommentare, schöne Diskussion.

        Vor einigen Monaten habe ich irgendwo einen Satz gelesen, sinngemäß: „In Russland denkt man in ganz anderen Zeiträumen – so wird im Westen nirgends gedacht.“
        So verstehe ich auch die Politik des russischen Präsidenten.

        Dass keine der Seiten perfekt ist – wie niemand auf der Welt – und auch die Gegenseite ihre Trümpfe hat, ist
        immer so.

        Es ist darüber hinaus völlig irrelevant, ob das russische Vorgehen in der Ukraine US-Theorien zur Kriegsführung entsprechen.
        Es könnte ein Gewinn sein, der russischen Seite mehr Gehör zu schenken, und darüber nachzudenken.

        @Ottono: Russland hat heute immer noch alle Trümpfe in der Hand.
        Zudem: vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass manche Positionen zur Täuschung gehalten werden (und die Soldaten dort geopfert werden), um an anderen Stellen Erfolge zu erzielen. – Ob das geisteskrank oder gelogen ist, musst du die Militärstrategen fragen.

        Die Krux ist, dass wir heute alles sehr zeitnah mitbekommen, und daraus häufig falsche Schlüsse gezogen werden -, weil wir nur auf den Fokus schauen, aber nicht das Gesamtbild sehen, und viele auch nicht die Geduld haben, zu warten….
        Beispiele: Butcha, Corona-Panikmache, „Der Irak hat Massenvernichtungswaffen, die in 45 Minuten auf Europa abgeschossen werden können“, „Irakische Soldaten nehmen Kinder aus Brutkästen und trampeln darauf herum“, „Chemiewaffenangriffe“ in Syrien usw.

        Insofern.

      1. Die russischen Panzerfahrer trinken auch zu viel. Deshalb verfahren die sich oft in der Ukraine. Auch deshalb macht der Russe wenig Boden gut.

        Die Ukrainer verfahren sich weniger. Die können auch mit schweren Waffen besser umgehen. Isch schwöre ….

      1. Ich auch. Das Versagen, liegt eben – hundert mal geschrieben – darin, dass man nicht zu Beginn des Krieges, das Regierungsviertel ins Visier genommen hat. Die Amerikaner, wären nicht so sensibel gewesen. Ich übrigens auch nicht.

    1. Dem Autor scheint nicht aufgefallen zu sein, daß in der Ukraine keine Großstädte inkl. Bevölkerung oder alle Versorgungseinrichtungen plattgemacht wurden. Und statt die dabei anfallenden Leichen einfach unter den Trümmern liegenzulassen, begraben die russischen Schlappschwänze auch noch die Leichen ihrer militärischen Gegner, weil die dafür zuständigen Offiziere damit nicht behelligt werden können.

      Wenn die so weitermachen, die Russen, dann wird das nie was. Nach den zahlreichen Morden und Attentaten auf Verwaltungspersonal in den von Russland gehaltenen Gebieten, nach dem nicht nachlassenden Beschuß des AKWs und russischer Grenzgemeinden wird die „Sonderoperation“ jetzt wohl ein Upgrade erfahren hin zu ATO.* Das ist immer noch kein Krieg mit allen rechtlichen Folgen für des Land (Mobilisierung etc.), erlaubt aber wohl ein deutlich härteres Vorgehen gegen die Infrastruktur. Wer meint, es habe da eine nachhaltige Wende gegeben hat sich möglicherweise geirrt.

      PS Noch eine interessante Einschätzung eines italienischen Generals (Militärjurist) zur Lage:

      (x)https://www.lantidiplomatico.it/dettnews-generale_mini_a_lad_offensiva_ucraina_significativa_per_la_propaganda_ma_sul_terreno_le_condizioni_non_sono_mutate_di_molto_anzi/5496_47327/

      Zur Frage, warum das Thema im Wahlkampf keine Rolle spielt, meinte er:

      “ Derweil ist der anhaltende Konflikt in der Ukraine seit langem ein Konflikt zwischen der NATO und Russland – kein Mensch mit einem Mindestmaß an intellektueller Redlichkeit kann dies bestreiten. Die NATO hat direkte, offene Maßnahmen ergriffen, um Russland zu besiegen. Wir befinden uns in dem Konflikt offen auf der Seite der Ukraine. Und es gibt kein rechtliches, wirtschaftliches oder politisches Dokument, das diesen neuen Status für uns anerkennt.
      General Mini wies auch darauf hin, dass all diese Ereignisse während des skandalösesten und schändlichsten Wahlkampfes in der Geschichte der italienischen Republik stattfinden. Da die Ukraine für die herrschenden Kreise nur noch schwer als Propagandamittel zu gebrauchen ist, werden viele Aspekte der Geschehnisse in der Ukraine einfach ausgeblendet. Die ukrainische Situation wird von den italienischen Medien einfach „verdunkelt“. In der Zwischenzeit führt die einfachste Beobachtung zu folgender Schlussfolgerung: Die Position unserer Regierung in der ukrainischen Frage ist nicht glaubwürdig und wird für die plumpeste Kampagne benutzt.“

      * Dazu empfehle ich die Lektüre der Pressekonferenz von Putin in Samarkand:

      (x)http://en.kremlin.ru/events/president/news/69366

      1. für Faule wie mich, eine Zusammenfassung zu Samarkand auf engl. :

        „My summary

        Focuses on Putin’s press conference at the SCO summit in Samarkand. He addressed criticisms of the SMO in Ukraine, gave some hints as to what may come, and dealt with some implicit criticisms of himself. “

        https://oliverboydbarrett.substack.com/p/ukrainian-attacks-on-russian-nuclear

        eine ATO klingt für mich trotzdem nicht in Ordnung. Die Ukrainer jedenfalls werden sich als Terroristen bezeichnt nicht einfach ergeben. (dass man eine ATO führt, weil man keine Generalmobilmachung will, wird hier natürlich keine Sau interessieren.)

        Chris Hedges hatte es im Februar prognostiziert, ein langer Krieg a la Tschetschenien ist möglich.

        p.s. Was sollen die Vergleiche mit Napoleon und 1941, die jetzt überall auftauchen? „Unternehmen Barbarossa“ kostete letzten Endes 25 Mio. Russen das Leben. Wie kann man da militär. ernsthaft Parallelen ziehen zu heute. Die Bedeutung von Panzern hat sich vollkommen verändert. Die Kriegsführung heute nimmt theoretisch zumindest Rücksicht auf die Bevölkerung. Raketentechnik, usw. Man kann 70 Jahre technolog. Entwicklung nicht einfach ignorieren.

    2. @nochten: ganz meine Meinung.
      Darum muss man uns im Westen auch mittels eines Wulstes von Lügen erzählen, wie böse doch der russische Präsident ist. – Er hätte ja einfach alles nach US-Doktrin – plattbomben können, dann hätte die „Westliche Wertegemeinschaft“ keine Sanktionen verhängt, und Herr Putin hätte einen US-Orden bekommen…

      1. „Er hätte ja einfach alles nach US-Doktrin – plattbomben können“
        Dazu müsste Russland die Lufthoheit erringen. Das haben sie in 6 Monaten nicht geschafft. Die Luftabwehr ist wirklich ein legitimes Ziel im Krieg/Spezial- oder Sonderoperationen.
        Der russische Humanismus hat das wohl verhindert.

        1. Soweit ich das russische Militär verstehe, setzt es vor allem auf Raketentechnik, auch auf Flugzeuge, aber nicht erstrangig.

          Ich glaube auch, dass der „russische Humanismus“ das verhindert hat, auch wenn deine Äußerung ironisch oder sarkastisch gemeint ist.

          Russland hätte die Ukraine locker plattbomben können, und dann hätte es auch die Lufthoheit.
          Aber das war nicht das Ziel, das hat nochten ja gut geschrieben.

          1. Es ist ein Unterschied ein Land platt zu Bomben oder die Fähigkeit zur Luftabwehr zu zerstören.
            R. war bisher nicht in der Lage die Luftabwehr zu zerstören, das hat aber nichts mit Humanismus zu tun. Ich denke der Preis den sie dafür zahlen müssten ist ihnen zu hoch.

              1. Wenn wir von Preis sprechen, dann ist es der Preis den Russland zahlt. Das ist kein Humanismus, das ist Egoismus oder Pragmatismus diesen Preis nicht zu zahlen.
                Humanismus wäre es den Feind zu schonen um des Feindes willen.
                Das sehe ich aber nicht.

          2. Das Problem liegt immer noch im danach. (danach-Krieg), wenn die Russen alles platt gebombt hätten, das wäre ihnen, das auf die Füße gefallen, weil sie dann keine Freunde in der Ukraine hätten, die auch ihre Interessen berücksichtigen würden.
            So kann es gut sein, dass es genug (auch bei Wahlen) Ukrainer gibt, die das aber genau machen.

            1. Man kann die Luftabwehr ausschalten, ohne alles platt zu bomben.
              Das hat R. bisher nicht gemacht, weil a) sie es nicht können b) es ihnen zu teuer ist (Mensch/Material) c) sie so human sind.
              Ich tendiere nicht zu c).

  2. Ob nun auf dem Titelfoto russische Panzer zu sehen sind, sei mal dahin gestellt, aber die Teile stecken fest.
    Das Gleiche orakelte man auch im Kalten Krieg über die Schlagkraft russische Panzer, dass die spätestens am Kamener Kreuz im Stau stecken bleiben würden.
    Dämlich ist nur, dass einige immer wieder glauben, dass wenn man fest sitzt, das dann mit Gewalt zu lösen.
    Dabei kommt nach total FEST immer ganz-ganz LOSE.

    1. Nee, nee ….Die Russen vergessen die Reifen ihrer Schützenpanzer ( Radpanzer ) regelmäßig in den Depots aufzupumpen, sagt die ARD.
      Die Reifen würden mürbe und flögen von den Felgen, wenn man die Panzer braucht.
      Das ist einleuchtend. Deshalb machen die Russen kaum Boden gut.
      Die müssen ständig Reifen wechseln, die Russen. Alles nur, weil der Russe zu faul zum Pumpen ist.

      Die Reifen von Radpanzern sind aus Vollgummi ! Was soll man mit einem gepanzertem Fahrzeug, wenn jeder Hirsel-Pirsel ein Loch in die Reifen schießen kann und die Wanne deshalb liegenbleibt ?

      1. @ Alf bist du verwandt mit dem echten Alf, oder steht dein Nick für den gleichnamigen Begriff „Acute Liver Failure“, akutes Leberversagen, ein Begriff aus der Medizin. Letztes könnte nahe liegen.

        „Die Reifen von Radpanzern sind aus Vollgummi ! “ sagst du; und woraus ist dein Kopf ? Aus Holz, ohne Augen?
        https://www.merkur.de/bilder/2022/02/27/91376911/28333247-ein-voellig-zerstoertes-militaerfahrzeug-nahe-der-ukrainischen-grossstadt-charkiw-2MS0tr2aKJe9.jpg

    2. @Eckart

      Feststeckende russische Panzer? Das erinnert mich an etwas aus der Zeit vor dem Kalten Krieg:

      Stalingrad schon vergessen? Kursk schon vergessen? Die Wehrmacht war auch schon so überheblich wie die NATO, und die Ukraine, nach diesem angeblichen „Sieg“ der Ukraine 2022, und hat ihre Überheblichkeit 1945 in der Schlacht um Berlin bitter bezahlt.

      Man sollte die russischen Soldaten nicht unterschätzen, aber die Überheblichkeit überlebt wohl Zweiten Weltkrieg ebenso wie Kalten Krieg?

      Und es sei noch einmal erwähnt, dass eine Art Ur-NATO schon gegen Russland verloren hat – 1945.

      Hitler war nicht allein bei seinem Überfall auf Russland – er hatte damals schon Allierte aus der Ukraine, und den Ländern die er besetzt hat, incl. Allierte aus vielen anderen Ländern, die gegen Russen – von wegen es war nur gegen Kommunisten – in den Krieg zogen – in der Schlußphase sogar Japan. Irgenwie bedenklich wenn ehemalige Kriegsgegner Russlands aus dem Zweiten Weltkrieg wieder gegen Russland in Stellung gebracht werden….oder? Vermächtnis des US-Generals Patton? Er wollte damals schon 1945 die Wehrmacht wieder bewaffnen und gegen Russland in den Krieg schicken – incl. Allierte USA und England. Geschichte wiederholt sich doch? Nur diesmal als Farce?

      Gruß Bernie

      1. Genau. Weshalb auch Pattons Tod, vielleicht etwas kritischer zu betrachten wäre. Patton, ein Haudegen in Wildwest-Format, mit seinem Colt mit Elfenbeingriffschalen, hatte damals bereits erkannt, welche Zukunft es geben würde.

        1. Ja, vielleicht wäre uns viel erspart geblieben oder wir wären heute alle Russen?? und nicht der 51 Bundesstaat der USA?

          Was das unterschätzen der russischen Armee angeht, da neigen ja die Russen selber auch dazu, und es scheint ein zeitloses Phänomen zu sein? Wenn der russische Bär sogar fast schon auf der Strecke ist bäumt er sich auf und besiegt seine Feinde – diese Erfahrung durften schon einige Herrscher und Nationen seit den Rus machen – nicht erst die Schweden bei Poltawa und Napoleon und Hitler vor Moskau nein auch die Horden Dschingis Khans und die Deutschordensritter Gruß Bernie

      2. @ Bernie
        1945 standen die Russen wartend auf die Yankees an der Elbe bei Torgau.
        Heute sind sie noch nicht mal in der Lage eine stabile Front am Dnepr einzurichten, und was noch viel brutaler ist – sie können nicht einmal den befreundeten Zivilisten im Hinterland Sicherheit vor den Nazihorden bieten.

        Das nenne ich Oberschei…. !

        1. @Eckart
          Ja, dass sollte uns zu denken geben und es gibt mindestens 1 Nation, wo die „befreundeten ZivilistInnen“ von Russland und den USA im Stich gelassen wurden. Eine Nation deren Sandalenkrieger angeblich die USA und Russland besiegt hat: Afghanistan. Heute verhungern dort Millionen von Menschen weil die ach so tollen USA das afghanische Geld gestohlen haben und ihre HelferInnen den Mordbuben der Taliban ausgeliefert haben. Wo bleibt da der Aufschrei der westlichen Vasa…ähm sorry Wertegemeinschaft frage ich mich?

          Die ZivilistInnen sind überall die Gelackmeierten bzw. Verarschten und wo ist die UNO?

          Hat die überhaupt noch Macht oder sind es nur noch Stiefel-Knechte der angeblichen Supermacht USA?

          Neutrale Grüße
          Bernie

          1. Sorry hab vergessen zu erwähnen, das die siegreichen Taliban nicht allein die USA besiegt haben. Nein, die gesamte NATO samt den sogenannten westlichen Werten wurde von denen gef* Kein Wunder, dass andere Länder vor einer solchen angeblichen Militärmacht keine Angst mehr haben die von Sandalen- und Turbanträgern vor Millionen von Zuschauern öffentlich gedemütigt wurden. Zynische Grüße Bernie

    3. @Eckart:

      das links vorne ist auf jeden Fall ein russischer Panzer, oder zumindest russischer / sowjetischer Herkunft.
      Von feststecken kann ich allerdings nichts auf diesem Bild sehen. – Etwas Sand, sonst nichts.
      Wenn ein Panzer feststeckt: das sieht anders aus. – Gibt dazu im www ja Videos.

  3. Ich würde lieber folgenden Artikel des Quincy-Instituts im Forum lesen:

    Europe Needs a Stable Russian-German Relationship
    SEPTEMBER 12, 2022
    Written by
    Artin DerSimonian
    Twice in the twentieth century conflicting interests, alliances, and entanglements between Russia and Germany brought about a world war. Today, Europe once again finds itself in a precarious position. In the short term, the Russian invasion of Ukraine has consolidated the transatlantic partnership by supplying military aid to Kyiv and imposing sanctions on Moscow, while giving new life to the European Union (EU) as it begins to reorient to a rapidly changing international system. However, as the Russo-Ukrainian War progresses, it is questionable how long Europeans can unconditionally support Ukraine amidst atrophying domestic challenges. Alongside this transnational reorientation, the revolutionary reforms proposed by German chancellor Olaf Scholz to change Berlin’s security and defense spending policies have received significant attention.
    The Europe that emerged after the Cold War is now a relic of the past. What will take its place will weigh heavily upon global affairs for decades to come. The potential for the continent to drift towards heightened military spending, increased armaments, and a fractured security environment akin to the decades preceding World War I should prompt a dramatic reassessment. In this environment, “managed competition” in Europe might be the most desired outcome if an equitable peace settlement should fail to take shape in Ukraine, granted it is ever genuinely pursued. For such a system to be successful, the relationship between Germany and Russia will be the most important. Their shared history provides some important lessons.
    The Russo-German relationship is essential for shaping the broader environment that European states inhabit. The Russo-Prussian friendship originated in the 1813 Treaty of Kalish that was directed against the Grand Armée during the final years of the Napoleonic Wars which devastated the legitimacy of the previous European order. This proved to be an amicable arrangement that was built predominantly on shared interests and values and persisted in one form or another for the next seven decades. While the Congress of Vienna is rightly given most of the credit for preventing a continent-wide conflict after the Napoleonic Wars, the benefits of a strong relationship between Berlin and St. Petersburg are notable in their own right.
    During the Crimean War (1853-1856), Prussia was the only great power that did not join the anti-Russia coalition. Likewise, Tsar Alexander II maintained a benevolent neutrality during Prussia’s wars against Austria and France which resulted in the creation of the German Empire. While the Russo-German alliance officially ended with Berlin’s refusal in 1890 refusal to extend the secret Reinsurance Treaty with St. Petersburg, the friendship had stood as one of the most stable pillars of the nineteenth-century European order. As history went on to show, Russia would then be delivered into the arms of France who had been seeking friendship in the hopes of reclaiming the lost provinces of Alsace and Lorraine from Germany’s grasp.
    Read the full piece in The National Interest.

    https://quincyinst.org/2022/09/12/europe-needs-a-stable-russian-german-relationship/

    1. Ich denke auch, dass Deutschland und Westeuropa aus diesem Krieg aussteigen sollten, statt sich durch immer mehr Waffenlieferungen letztlich in einen europäischen oder gar einen Weltkrieg hineinziehen zu lassen, von dem allein die Amerikaner profitieren. Wir haben uns jetzt schon dem wirtschaftlichen Untergang geweiht, indem wir Sanktionen gegen Russland verhängt haben, die unser wirtschaftliches System in Kürze zum Zusammenbruch bringen werden. Man darf nicht jeder idiotischen Idee zustimmen. Vielleicht muss man auch fähig sein, die eigene Karriere dem Wohlergehen seines Landes zu opfern. Man darf sich niemals erpressen lassen, vor allem nicht von den USA.

    2. @wrmfr
      Solch einen Text sehe ich kritisch,
      1) Scholz hat in Prag (so der Tenor) sich offiziell der USA unterworfen
      2)Die BRD hat noch Vertragslaufzeiten mit den Alliierten

    3. @wrmfr, danke für den RS-Artikel.

      aber:
      „The Europe that emerged after the Cold War is now a relic of the past.“ –
      Man kann dem auch widersprechen.

      Nimmt man sich die militärpolitischen Diskussionen in der EU und zwischen EU und USA vor, ab Ende der 1940er, könnte man auch argumentieren, dass die Entscheidungen der Jahre 2021-2022 hinsichtlich Russlands nur eine Wahl gewesen sind, die man im Kalten Krieg noch nicht „mutig“ genug war zu treffen. Angelegt war sie bereits.

      (Hinweis, den hier auch andere gemacht haben: z.B .“Operation Unthinkable“ von Churchills Kabinett als Szenario entworfen und schnell klassifiziert und weggesperrt: Fortführung des 2. WKs mit Unterstützung dt. Truppen Richtung Moskau. Nicht realistisch damals aber es gab genügend Befürworter um es als histor. Faktum anzuführen. Es war jedenfalls kein konspiratives Hirngespinst.)

      Man hielt die UdSSR für zu stark. Der „Sputnik-Schock vom Okt. ´57 schuf das Fantasma der militärisch überlegenen Russen (ICBMs, Verletzlichkeit der USA mit entprechenden strateg. Konsequenzen).

      Und natürlich auch, weil diese Zweiteilung der Welt damals sich erst herausbildete. Es war ein neuer Status Quo in dem man sich erst mal orientieren musste. Aber inzwischen hat dieser Status Quo 70 Jahre auf dem Buckel. Wir kennen seine Spielregeln.

      Aber im Grunde sämtliche europäischen Regierungen entwickelten ihre Armeen damals mit dem langfristigen Ziel den Kommunismus, und damit die UdSSR zu besiegen. Entspannungspolitik, die eigentlich bereits von Kiesingers Regierung vorbereitet wurde, war erst mal nur ein pragmatisches Eingeständnis. Sonst nichts. Dass es einen Hauch „Idealismus“ erhielt unter Brandt war nicht repräsentativ für die politische Klasse.

      Friedliche Ko-Existenz war Opportunismus bzw. , wo aufrichtig aus Respekt und „Zuneigung“ gefordert, nur die Meinung einer Minorität. Das beweist auch der Umgang mit russ. Avancen für ein vereinigtes Dt. im Gegenzug für militär. Neutralität vor 1961, unter Stalin, unter Bulganin, unter Chruschtschow.

      Die Schwäche der kommunist. Parteien hier, in Italien, in Frankreich ist ein Zeichen für diese Stärke des konservativen Establishments gewesen. Oder wie man früher in der Politologie sagte „die BRD ist strukturkonservativ“. Vielleicht eine der nachhaltigsten Veränderungen, die das 3. Reich erwirkt hat: aus einer potentiell linken Wirtschaftsmacht Weimarer Rep. wurde die konservative BRD.

      Und die BRD als pop-kulturelles Konsum-Schaufenster für die Welt „Seht her!“ funktionierte langfristig ausgezeichnet. Die beste Propaganda die der Westen im Osten haben konnte.

      Ob das auch so gewesen wäre, wenn die West-Bevölkerungen sich einen Begriff davon gemacht hätten, auf wessen Schultern sie ihren geliebten Reichtum genießen und ob sie dann immer noch „strukturkonservativ“ und russophob wären, war eine Frage der man sich weder in Paris noch in Bonn stellen wollte. (Weshalb die 1960er so sehr als ernstes Problem angesehen wurden.)

      Aber die Sowjets machten es dem Westen auch leicht.

      Die Gewalt, die in Russland spätestens mit den Machtkämpfen und Säuberungen der 30er Jahre fester Bestandteil geworden war, schuf einen Negativ-Mythos der alle Errungenschaften der UdSSR in den Augen der westl. Völker überschattete. Bis zum heutigen Tag.

      Bleibt die Frage, ob der Kreml jemals ein neues Image findet um aus diesem Schatten herauszutreten.
      Oder aber „wir“ haben es dermaßen versaut, dass diese Frage überhaupt keine Bedeutung mehr hat.

      1. „Die Schwäche der kommunist. Parteien hier, in Italien, in Frankreich ist ein Zeichen für diese Stärke des konservativen Establishments gewesen. “

        Für Italien und Frankreich möchte ich Ihnen widersprechen.

        Die USA setzten nach dem Krieg ihr gesamtes Propaganda-Arsenal ein, zu dem die Diskreditierung des Gegners, das Versprechen der Rückgabe Triests und der Aufnahme Italiens in die UNO gehörten. Aussenminister George C. Marshall ließ keine Zweifel daran, dass Italien bei einem Wahlsieg der Linken vom Marshallplan ausgeschlossen würde. Justizminister Tom Clark drohte damit, dass «nicht in die USA einreisen dürfe, wer nicht an die US-Ideologie glaubt». In Briefkampagnen warnten Italo-Amerikaner ihre Verwandten und Freunde mit den Worten «Wenn die Kommunisten gewinnen sollten …». «Voice of America» beschallte die Italiener täglich mit all den guten Dingen, welche die USA für Italien tun. Mit tatkräftiger Unterstützung der katholischen Massenorganisation Azione cattolica und des Papstes Pius XII. und der C?A wurde der Wahlkampf als eine Art antikommunistischer Kreuzzug inszeniert. Und nicht nur dieser.

        Schwach war der PCI in Italien wahrlich nicht und es bedurfte 1978 schon des Mordes an Aldo Moro, um die Regierungsbeteiligung der Kommunisten (>30%) an der Regierung zu verhindern.

        Und in Frankreich gab es bei Präsident Francois Mitterrand und seinem Premierminister Pierre Mauroy vier kommunistischen Minister in der Regierung.

        Es würde hier zu weit gehen, anzuführen, was alles von wem aufgewendet wurde (bis hin zum Verbot kommunistischer Parteien), um heute von einer „Schwäche der kommunistischen Parteien“ reden zu können.
        Kann man u.a. nachlesen bei William Blum „Killing Hope“. Inzwischen sind wir schon ein paar Schritte weiter.
        Da kommt man in den Verdacht, russischer Spion zu sein, wenn man es für sinnvool hält, Nordstream II zu öffen.

        Und damit sind wir noch nicht am Ende angekommen, wetten?

        1. Selbstverständlich spielten PCI und PFC eine wichtige Rolle. Insebesondere in Italien sahen sich die USA zum Eingreifen genötigt. In Frankreich konnten sie sich aber auf De Gaulle verlassen. Und ich will nicht die gesamte Nachkriegszeit mit einem Federstrich wegerklären.

          Mich interessiert v.a. die Frage, inwiefern in den ersten 15 Jahren nach Kriegsende, als die polit. Architektur noch veränderbar gewesen wäre, eine realistische Möglichkeit bestanden hätte, ein neutrales Europa zu schaffen. Die einzige Option die einen anderen Lauf der kontintentaleuropäischen Geschichte ermöglich hätte. Und damit uU sogar auf globaler Ebene.

          Und da hege ich die Vermutung, dass alles in allem die Kommunismusfreundlichkeit in den Bevölkerungen und nicht zuletzt in der Presse, nicht stark genug verankert war.

          In Italien war die Treue zu Moskau sogar kontraproduktiv weil sie zu Spaltungen führte.
          Wie überhaupt die Spaltung wohl eine der großen demokratischen Schwächen der „Linken“ war, die die bürgerliche Presse immer gerne als Mangel auslegt.

          Dabei sollte man bedenken, dass Stalin und Co. selbstbestimmte, anarchistisch organisierte Bewegungen verhasst waren, siehe Span. Bürgerkrieg. Aber Abrüstung, Umweltpolitik, usw. wären mit dieser 3. Kraft denkbar gewesen. Und auch in der UdSSR hätten sich langfristig wunderliche Dinge entwickeln können wenn man nur die Hand ausgestreckt hätte.

          Und wie es weitergeht. Ich weiß es nicht. Jedenfalls gibt es keine linke Partei mit 30%. Aber ich sehe bei uns überhaupt keinen Grund für Änderungen. Höchstens im Wahlkampf. Aber der beginnt erst in 2 1/2 Jahren. Und selbst Proteste auf der Straß brächten nur etwas, wenn sie rütteln würden an den führenden Köpfen in den Parteien. Und die stecken mehrheitlich im Sand.

          Intellektuell ist dies eine Krise vergleichbar nur noch mit Weimar.

  4. „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ (Clausewitz: Vom Kriege, Buch I, Kapitel 1, Abschnitt 24) Wenn man das nicht berücksichtigt, kann man den Ukrainekrieg nicht verstehen. Nicht nur die Russen gehen zögerlich vor, auch die Unterstützung der Ukraine durch den Westen ist nicht maximal. Es wird auch immer wieder von beiden Seiten betont, dass man einen Krieg zwischen NATO und Russland vermeiden will. Nach der bekannten Serie von Niederlagen sind die Amis wohl auch nicht scharf darauf, sich mit eigenen Truppen in einem echten Krieg gegen ein mächtiges Land zu engagieren, nachdem sie nicht einmal mit den Taliban fertig wurden. Ich unterstelle, dass es eine Geheimabsprache zwischen USA und Russland gibt zur Vermeidung einer Ausweitung des Krieges. Für beide Länder besteht der Vorteil in der wirtschaftlichen Schwächung der europäischen Konkurrenz. Die Kriegsziele Russlands bestehen wohl darin, im Winter die EU in echte Schwierigkeiten zu bringen und die Ukraine durch Zerstörung der Infrastruktur zur Kapitulation zu zwingen. Da kommt es auf Geländegewinne gar nicht so an. Lediglich die Republiken LNR und DNR müssen energisch verteidigt werden. Der Oblast Charkiw mit Isjum gehört nicht dazu.

    1. Für ganz ausgeschlossen halte ich das zwar nicht, aber ich denke, die USA pumpen da so viel Geld rein, dass sie um jeden Preis gewinnen wollen. Die sind bereit, die Europäer zu opfern. Friedmans Aussage bei Stratfor und die RAND-Studie halte ich für glaubwürdig, die setzen das um. Die USA wollen mit aller Gewalt die einzige Weltmacht bleiben. Es gilt immer noch, was Brezinski in zwei Büchern niegelegt hat, inklusiver Mackinders Heartland-Theorie. Und ich denke auch, die aktuellen Konflikte zwischen Aserbaidschan und Armenenien, Turkmenistan und Kirgisistan werden von den USA angeheizt, damit die Russen weitere Felder haben, auf denen sie sich militirärisch engagieren müssen, um so den USA das „Heartland“, das ist die Ukraine, letztlich überlassen zu müssen. Die USA sind das Problem der Welt und keinesfalls die Lösung. Die Lösung liegt in der Ablösung des Dollar als Weltwährung. Dann ist endlich Schluss mit dem imperialistischen Hegemoniegedöns.

      1. Natürlich geht es NUR um die Erhaltiung der BEHERSCHENDEN Rolle der USA. Allerdings, wie jeder KLUGE Parasit, bringt er seinen Wirt nicht um. Daher ist ja auch Ebola ein, nun sagen wir mal, „dummes“ Virus.

        Aber was machen die USA, wenn ihre Handelspartner plötzlich alle an der letalen „americanitis“ krepiert sind?
        Eine deutsche Wirtschaft, die am röchelnd am Boden liegt, keine Importe mehr finanzieren kann, sich nur noch an „homegrown“ ernähren kann – was dann? Vielleicht sehe ich das auch etwas naiv, aber früher galt: „Wandel durch Handel“. Heute: US-Gier, Größenwahn und tollwütige Raserei.

  5. Die Frage ist doch eher warum die von den US-Armeen bzw. Politikern veranlassten Kriege nicht beendet werden? Unfähigkeit oder Plan?
    Es geht meiner Meinung nach darum die gigantische Geldvernichtungsmaschine Pentagon zu füttern und in ihrer Existenzberechtigung zu bestätigen.
    Vermutlich ist das Pentagon direkt und indirekt einer der größten Arbeitgeber in den USA. Dieses im vermeintlichem Unverstand verplemberte Geld fehlt dann als Gemeingut im Inland für bessere Bildung, Infrastruktur, Versorgung und ähnlichem.
    So lange die Bevölkerung dies akzeptiert und bereit ist die Konsequenzen zu tragen wird sich daran auch nichts ändern.
    Der Trend in D ist ja ähnlich.

  6. Auf zdf-Nachrichten von heute lese ich gerade:
    „Olaf Scholz will der Ukraine weiter keine Kampfpanzer schicken, doch der Druck steigt, auch seitens der Amerikaner. Ein Gespräch mit US-Expertin Constanze Stelzenmüller.“
    Und hier veröffentlichen Sie einen der „übelsten“ Artikel, den das Quincy-Institut zu bieten hat.

  7. Es scheint so das Russland seine Ballistos verschossen hat immerhin über 3000 Stück und nun mit seiner S – Serie Bodenziele angreift. ( Eine Waffengattung von Raketenartillerie die gleichfalls für Boden und Luftziele geeignet ist wäre eine gute Idee. Oder können die HIMARS dies bereits ?)
    Es kommt nun drauf an ob die russische Waffenproduktion in Serie möglichst ihre neuesten Produkte produziert.
    Wenn nicht kann man diesen Konflikt immer noch zur Beseitigung von kriminellen Abschaum (aka Unterschicht) benutzen.
    Auf Beiden Seiten.
    Denn diese bezeichen sich
    (Ich benutze jetzt wieder das Wort anScheinend) als semite-lead Untermenschen. Wie praktisch.
    Dann gibts einfach noch die Möglichkeit einfach den Sieg in diesen „Krieg“ (O-Ton Dugin (was fürnlustiger Name) nach den angeblichen Anschlag) auszurufen.)
    Flächenbombardements wären von russischer Seite vielleicht militärisch – strategisch – logisch.
    Ansonsten ohne Generalmobilmachung und mit einen wenn auch nur moderat steigenden Rubel
    dürfte Putin fest im Sattel sitzen.
    Es sei den es gäbe ernsthaften Ärger auf der Krim.
    Das sind so die Szenarien die ich so seh.
    Ich hätte aber noch eine viel bessere Idee …….

  8. Der interessanten und aufschlussreichen Analyse kann man -bedingt – zustimmen. Allerdings fällt auf, dass ein wesentlicher Aspekt der Auseinandersetzung zwischen USA und Russland, die hier in der Ukraine stattfindet, ausgespart bleibt, der Einsatz der russischen Streitkräfte und Ausrüstungen. Im Wesentlichen setzt Russland Kräfte ein, die in den USA als Nationalgarde bezeichnet werden würden, verstärkt mit einigen technischen Truppen und taktischer Luftwaffe. Das entspricht dem Niveau der ukrainischen Armee, zudem noch mit bewusster zahlenmäßigen Unterlegenheit. Dieses Vorgehen entspricht dem Konzept der (begrenzten) Sonderoperation. So soll einerseits die Gefahr eines unsinkbaren US-Flugzeugträgers Ukraine direkt an der russischen Grenze eliminiert, der direkte Einsatz der NATO verhindert, die Bevölkerung der Ostukraine geschützt und nicht zuletzt die Tarnung der strategischen Kräfte aufrecht erhalten werden.
    Und genau da setzt die US-Strategie an. Es werden die Waffen geliefert, die Rußland zum Einsatz der strategischen Kräfte provozieren sollen. Deshalb auch die Zurückhaltung Russlands, eben dies nicht zu tun.
    Vielleicht ist dem Autor dieser Umstand nicht bewusst, vielleicht verbleibt er in einem Tabu oder hier zeigt sich auch bei ihm das begrenzte Denkvermögen der US-Intelligenz.

    1. Menier Meinung nach, ist gerade dieses „Tabu“, bereits längst schon seitens der NATO, gebrochen worden. Es werden vom Wertloswesten keine Regeln mehr eingehalten, sondern bewusst gebrochen – wenn man sich anhört, in welchen Sprachen die Bodycams, aufnehmen.

      Die Zeit der „noblen“ humanitären Zurückhaltung, ist vorbei – und wenn jetzt Russland nicht wirklich „robuste Fakten“ schafft, wird das als Schwäche ausgelegt und stärkt den Größenwahn der gottgleichen „Marvel-Heroes“ aus St. Nazistan. Wenn ihnen jetzt nicht gezeigt wird, wo (Thors) Hammer hängt, fliegt er Russland als Bumerang, um die Ohren.

      1. Als Tabu war gemeint, dass US-Experten, insoweit sie das tatsächlich auch sind, nicht öffentlich über die Ziele der US-Strategie, die Entblössung der Eigenschaften und Einsatzgrundsätze der russischen strategischen Kräfte und Mittel durch (unnötigen) Einsatz in der jetzigen Phase, (unabgesprochen) diskutieren.

  9. Leicht off-topic, aber eine Sache, die mich gerade sehr erheitert: Die Armenier reiben sich die Augen. Statt des Führers ihrer Schutzmacht, Wladimir Wladimirowitsch Putin, steht Nancy Pelosi auf der Matte, um ihnen in schwerer Stunde beizustehen. Alle russischen Flaggen in Eriwan gestrichen, Stars and Stripes gehisst. Das mit der Einflusssphäre muss Putin noch üben.
    Für dieses Setup muss man ein neues Wort erfinden; „Regionale Überdehnung“

    Ich wette, Assad steht auch bald mit blankem Arsch da wie die von Putin verratenen Armenier.

    phz

    1. „der set-up“ ist auch möglich in die andere Richtung sehen, Pelosi gibt offen zu intervenieren und hat ihre Kräfte vor Ort. Oh Schreck welch ein Motivationsschub, nur für wen?

    2. @Panzerhaubitze 2000
      „… steht Nancy Pelosi auf der Matte, um ihnen in schwerer Stunde beizustehen.“

      Wie rührend…. nichts ist tödlicher als der Beistand und die Umarmung der USA – die natürlich ausschließlich geopolitisch intendiert ist.
      Durch den Stellvertreterkrieg und Verweigerung von Diplomatie in Sinne der ukrainische Zivilisten leistet die ukrainische Führung gerade ihren partnerschaftlichen Beitrag.
      Mit Mio. auf den Offshore Konten opfert man doch gerne seine Zivilbevölkerung.

    3. Du meinst, mit so blankem Arsch wie die Kurden in Syrien, die von den Amis gegen die Syrer und die Türken gehetzt wurden oder die Afghanen, die versucht haben, die rennenden Hasen mit den Sternen und Streifen zu überholen, um noch einen Platz in den letzten Militärmaschinen zu erwischen?

  10. In Washington herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Leistung der russischen Armee bei der fortlaufenden „militärischen Sonderoperation“ des Kremls in der Ukraine irgendwo zwischen lausig und wirklich miserabel liegt.

    Washington macht den selben fatalen Fehler wie zuvor der Schwedische König, Napoleon und Hitler und verwechselt unsere Humanität mit unserer Schwäche.
    Es wird enden wie es immer endet. Mit dem Einmarsch russischer Truppen in der Hauptstadt des Aggressors. Diesmal in Washington.

    1. > Es wird enden wie es immer endet. Mit dem Einmarsch russischer Truppen in der Hauptstadt des Aggressors.
      > Diesmal in Washington.

      ? Du machst den Omas Angst.

      phz

  11. @nochten um 11:10 Uhr
    „Hätte Putin wie die USA gehandelt, dann existierte die Urkraine seit dem 26.02.2022 nicht mehr.“
    Da ist viel Wahres dran. Und immer wieder fordern Autoren („Experten und solche, die sich dafür halten“), wie die USA z.B. im Irak vorzugehen.
    Ich versuche nicht darüber zu spekulieren, was Putin denkt.
    Für mich zeigt die Realität, was die russische Führung und Putin tun. Und da sehe ich, dass die Wirtschaft unter den erschwerten Sanktionsbedingungen erstaunlich gut funktioniert. Da sehe ich, dass Entwicklungen bei der EAEU, bei den BRICS, bei der SCO, bei afrikanischen Staaten – und nicht nur in dem Rumpfstaat Ukraine – wichtig sind.
    So töricht wie vergangene Feldherren, dass sie Erfolge auf Schlachtfeldern unter Zerstörung ihrer staatlichen Basis erzwingen wollen, macht die RF nach meiner Einschätzung nicht. Auf diesen „Pfaden“ wandern eher USA/NATO und immer mehr gezwungenermaßen – wie soll man es benennen – Europa.
    Offen bleibt natürlich, was @Rebane richtig aufgreift, wie die Russen mit ihrer „noblen humanitären Zurückhaltung“ zurecht kommen, zumal ja auch immer wieder die „Buchschisten“ das „Image“ zerstören.

  12. haben sich Russlands Landstreitkräfte nicht an die Prinzipien der kombinierten Kriegsführung gehalten, die zuerst von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg perfektioniert wurde und die die enge taktische Zusammenarbeit von Panzern, Infanterie und Artillerie betont;

    Und wohin hat die im Zweiten Weltkrieg perfektionierte Kriegsführung der Deutschen geführt? Wo ist die denn jetzt, die Wehrmacht mit ihrer Kriegsführung?

    Und davor, wo ist die Grande Armee Napoleons? Napoleon befehligte die mit Abstand mächtigste Armee der Welt und eroberte ganz Europa eher er sich an Russland versuchte. Und wohin hat sie das geführt?
    Zitat Wikipedia:
    Der Feldzug endete nach anfänglichen französischen Erfolgen in einer der größten militärischen Katastrophen der Geschichte.

    … und dem Einmarsch russischer Truppen in Paris und dem Ende der politischen Kariere Napoleons.

    Jetzt wollen es offenbar die Amerikaner auch mal probieren sich mit Russen in Sachen Kriegsführung zu messen. Nur so viel. Die Russen hatten schon unzählige Aggressoren besiegt als die USA als Nation noch gar nicht existierte. Und die wollen den Russen also beibringen wie man richtig Krieg führt.

      1. vor 1812 war Paris das Zentrum des mächtigsten Imperiums der Welt mit der mächtigsten Armee der Welt, welche ganz Europa erobert hatte und in Russland nach anfänglichen Erfolgen und sogar der Eroberung Moskaus, am Ende doch vollständig zerschlagen wurde. Die Überlebenden französischen Soldaten ernährten sich auf dem Rückzug von ihren toten Kamaraden.

        1. Und was genau hat das für eine Relevanz für heute? (sag mir jetzt bitte nicht, dass die Russen 2022 noch mit Vorderladern und Eseln unterwegs sind).

          phz

            1. Ja, und genau diesen Fehler machte, wie bereits erwähnt, die Nazisoldateska schon 1941 mit den Russisch-sowjetischen „Untermenschen“ nach Anfangserfolgen der Wehrmacht – Stalingrad brachte dann die Wende und die angeblichen „Untermenschen“ haben es Hitler-Deutschland dann so richtig gezeigt. Manche Einstellungen sind wohl zeitlos dümmlich?

              1. Ich frage mich die ganze Zeit, wie es Putin schaffen wird, wieder den großen vaterländischen Krieg auszurufen, obwohl die russischen Truppen gar nicht Russland verteidigen sondern ein anderes Land angreifen.
                Vermutlich dreht er die Uhr zurück und das Wahrheitsministerium schreibt ein paar Zeilen.
                Die hohe Moral der Truppe erledigt dann den Rest. Und endlich sind wir dann wieder im Plan.

                1. Die russischen Brüder machen dieses ehemalige russische Land wieder zu heutigem russischen Land durch Selektion (seit Kosovo und dem Urteil 2010 internationales Recht für jedermann) und späteren Beitrit á la DDR zur BRD. Dieses Referendum wird gerade zügig vorbereitet. Es ist Putins Art sich, seine Aktionen an völkerrechtliche Regel anzupassen, um die 75% der nicht-pro-usa Länder an sein Festhalten an Völkerrecht während der unipolaren und späteren multipolaren Welt zu überzeugen. Was bisher außenpolitisch ganz gut gelingt.

                  Danach ist ein Angriff der Ukrainer auf den Donbas ein direkter Angriff auf Russland und die russ. Regierung könnte problemlos den Verteidigungzustand der russischen Armee ausrufen. Dies könnten sie bereits jetzt, da fast täglich neben wenigen militärischen Zielen vor allem zivile Objekte durch ukrainische Raketen angegriffen werden.

                  1. Ich vermute mal, da gibt es ein Motivationsproblem, wenn man nicht angegriffen wird, sondern selbst angreift.
                    „Danach ist ein Angriff der Ukrainer auf den Donbas ein direkter Angriff auf Russland“ So naiv ist der russische Bürger jetzt auch nicht, wie du dir das wünschst.
                    Möglicherweise in diesem autoritär geführten Land unter Murren aber machbar.

                    1. Dann gleiche mal deine Vermutung mit der Realität in russischen Foren ab.

                      Die letzten Zahlen zu mehreren Gouverneurswahlen in Russland bestätigten zu nahe 80% solche Parteien, welche Pro für den Sondereinsatz in der Ukraine eingestellt sind.

                      Das Land ist genau so auteritär geführt wie die EU, oder wer von uns zweien hat an eine Wahl für die Flintenuschi teilgenommen. Komme mir nicht mit Demokratie in Europa! Denke an die Aussage von Baerbock und Wählerwillen!

                    2. Medwedew wörtlich:

                      „Die Referenden verändern die Entwicklungsrichtung Russlands grundlegend – Jahrzehnte voraus. Und nicht nur die Entwicklungsrichtung unseres Landes, denn nach ihrer Durchführung und der Aufnahme der neuen Gebiete in Russland wird der geopolitische Wandel in der Welt einen unumkehrbaren Charakter annehmen.“

                      Weiter hob Medwedew hervor, dass Moskau im Falle eines direkten Angriffs auf das Territorium Russlands „alle Kräfte zur Selbstverteidigung“ einsetzen dürfe. Aufgrund der Besonderheiten der russischen Verfassung, die nach der Reform im Jahr 2020 eine Aufgabe von Gebieten nicht vorsieht, „wird kein zukünftiges Staats- oder Regierungsoberhaupt Russlands, kein Beamter in der Lage sein, diese Entscheidungen rückgängig zu machen“. Er fasste zusammen:

                      „Deswegen sind diese Referenden in Kiew und im Westen so gefürchtet. Und genau aus diesem Grund müssen sie auch abgehalten werden.“

                      Am 19. September hatten die Gesellschaftlichen Kammern der Volksrepubliken Donezk und Lugansk ein sofortiges Referendum über den Beitritt zu Russland gefordert. Die Staatsoberhäupter der Volksrepubliken Donezk und Lugansk Denis Puschilin und Leonid Passetschnik vereinbarten eine gemeinsame Koordination der geplanten Referenden.

    1. Ein russischer Blitzkrieg und die Besetzung weiter Teile der Ukraine (also ein richtiger Krieg), insbesondere die Besetzung der riesigen Ukraine, hätte Russland immense Kosten gebracht, die es wohl nicht tragen könnte. Das russische Ziel war: die Einbeziehung der Ukraine in die bedrohliche NATO- Umarmung zu verhindern. Dies ist erreicht und Russland braucht jetzt nur das (ungefähr) festzuhalten, was es bisher erreichte und…warten, warten, warten, bis der Feind total verarmt, seine Bevölkerung immer mehr durch den Krieg (irrsinnige Offensiven, gefallene Soldaten, geflüchtete Zivilisten) dezimiert wird. Der Westen kann nicht unendlich viele Waffen liefern, ohne, dass die westlichen Gesellschaften frierend zu schreien anfangen werden: „Jetzt ist aber genug, es ist nicht unser Krieg!“. Irgendwann werden auch die Ukrainer, die noch im Lande bleiben, Ähnliches rufen. Die Zeit arbeitet gegen die USA/NATO und die Russen (mit ihrer problematischen Demographie) wissen genau: die verlorenen Landfleckchen kann man immer noch zurück gewinnen, das Leben der eigenen, gefallenen Soldaten nie.

      1. Ein langfristiger Stellungskrieg in der Ukraine zu führen ist also für Russland ein echtes Schnäppchen, weil ein Blitzkrieg so viel teurer wäre?!?
        Wer mit so einer Logik Krieg führt, dessen Rat möchte ich nicht mal geschenkt haben.
        Im übrigen herrscht in der Ukraine ein richtiger Krieg. Den zehntausenden Gefallenen ist die Bezeichnung aber vermutlich egal.

  13. Für alle, die die Artikel von J.Baud schätzen, zur Info:

    Am 11. Oktober wird die englische Ausgabe seines Buches „Poutine: maître du jeu?“ von seinem französischen Verlag Max Milo unter dem Titel „Putin : Game Master?“ veröffentlicht.

    Aus der Ankündigung des Verlags.

    „Auf der Grundlage von Geheimdienstakten und offiziellen Berichten lässt Jacques Baud die Ereignisse der jüngeren Geschichte Russlands Revue passieren, die zum Krieg mit der Ukraine führten; er analysiert die verschiedenen Streitigkeiten zwischen dem Westen und Russland und beleuchtet die Rolle, die Putin heute auf der internationalen Bühne spielt.“

    Weitere Publikationen von Baud:

    https://maxmilo.com/collections/jacques-baud

  14. Victoria Nuland findet diesen Artikel gut.

    Einfach mal nach Larry Johnson oder Douglas McGregor suchen, statt sich der Integrity Initiative anzudienen.

  15. A recent poll by YouGov and The Economist found that 43% believe a civil war was either “very” or “somewhat likely.” People who identified as “strong Republicans” were the most likely to anticipate a conflict. One in three of total respondents said it’s not very or at all likely, and 22% are unsure.

    bnnbloomberg.ca/43-americans-say-a-civil-war-is-at-least-somewhat-likely-in-next-10-years-1.1812332

    Can Civil War happen again?
    thehill.com/opinion/campaign/3647063-can-civil-war-happen-again/

    Is the United States headed for civil war?
    washingtonpost.com/outlook/2022/08/26/civil-war-mar-a-lago-violent-extremism/

    Ein Land, dass am Rande eines Bürgerkriegs steht, will Russland besiegen, welches schon wusste wie man Kriege gegen die mächtigsten Armeen der Welt gewinnt, als USA noch gar nicht existierte. Und auch noch China, welches eine über 5000 jährige Geschichte hat. Viel Erfolg.

    1. „Ein Land, dass am Rande eines Bürgerkriegs steht, will Russland besiegen…“

      Krieg eint die Nation und lenkt so von eigenen massivst bestehenden gesellsch. Problemen ab.
      Destruktiv aber altbewährt.
      Außerdem: die Midterms stehen an… da sollten die ukrainische Zivilisten doch bitte Verständnis für aufbringen.
      Nix mit Frieden…

      1. Krieg eint die Nation

        Nicht unbedingt.
        Amerikanische Kriege von Vietnam über Korea und Irak haben die Nation eher gespalten.
        Auch der Krieg in der Ukraine trägt eher zur Spaltung in USA bei.

  16. > Ein Land, dass am Rande eines Bürgerkriegs steht, will Russland besiegen,

    Über ungelegte Eier soll man nicht reden. Die USA ist ja noch nicht mal eingetroffen und so wie ich es verstehe, hat sie Selbiges auch Stand heute nicht vor, wir sich weiter auf ein wenig Waffen- und Ausbildungshilfe beschränken.

    phz

    1. Von wegen nicht eingetroffen. Das einzige Ukrainische auf der Seite der Ukraine ist Fleisch. Alles Andere, von Bewaffnung, Ausbildung, Aufklärung bis hin zu Einsatzplanung ist USA und die gesamte NATO. Die brüsten sich selbst damit. Selbst beim Fleisch ist jeder Dritte Kämpfer bei der Offensive bei Charkiw war ein Söldner aus einem der NATO Länder.

      Wird euch aber Alles auch nichts nützen.

      1. @ Russischer Hacker:
        Dann hatten diese Söldner auch mal ein Erfolgserlebnis, mit dem sie vielleicht noch ihren Enkeln Bewunderung entlocken können.
        Solche Konstellationen dürften sich in naher Zukunft ja nicht mehr allzu leicht bieten.

        1. @Luck:
          falls die Söldner wieder nach Hause kommen. – Vor Monaten war es in der Ukraine noch Praxis, die Söldner beim Weg zurück aufzuhalten und und sie zurückzuschicken.

          1. Die Söldner von vor ein paar Monaten waren ganz andere als die Söldner heute. Damals waren das Abenteurer und Rechtsradikale, die Spaß haben wollten beim Russenkillen.

            Heute sind das kampferfahrene Spezialkräfte von Blackwater/Academi und anderen „Defence Agencies“, die die Angriffe auch anleiten und nicht nur mitkämpfen können. Die sollte man nicht unterschätzen.

    2. Das meine ich auch und der US- Bürgerkrieg kommt ebenso nie wie das Ende der Britischen Monarchie.

      Beides würde schon so oft beschworen, teilweise sogar jahrhundertelang, und ist, wie schon gesagt eine haltlose Theorie von realitätsfernen Utopisten und US-Trumpianern der Republikanischen Partei Donald Trumps.

      Ich will ja nichts behaupten, aber gibt es auch familiäre Gründe warum US-Präsident Biden sich so für Selenskjis Ukraine einsetzt? War da nichts mit Hunter Biden im Zusammenhang mit Ukraine und Korruption? Nur Mal so als Frage hier in den Raum gestellt.

      Gruß Bernie

    3. Schaut man sich die jährlichen Todeszahlen durch Schusswaffen in der USA an (googlen wirst du wohl können) kann man bereits jetzt von Bürgerkrieg sprechen.

    1. Wahrscheinlich meint er die „100mrd“ Hilfe, laut Weltbank werden um „340“mrd (Wiederaufbau) benötigt plus die paar 100mrd die 404 benötigt um das nächste Jahrzehnt zu überleben. Dann ist die Ukraine der Lobbystärkste Verein den es immoment auf der Erde gibt, kosten dazu sind nicht vorhanden, dürfen schon ein paar Papierscheine Wert sein.

    2. Ich denke, es wird immer genauso viel sein, dass Russland langsam, aber sicher zermürbt und aufgerieben wird. Sowohl die Armee als auch die Heimatfront. Es wäre für die Staaten ein Leichtes, die Ukraine mit den gewünschten Offensivwaffen in gewünschter Menge auszustatten. Ganz offensichtliche fahren USA & Alliierten aber eine andere Strategie.

      phz

      1. Ich denke, das pzh versucht die Leser aufzumürben und eine Stimmung hier verbreitet die die Leidenschaft in eine gewisse Richtung einzubetten. Viel Erfolg.

        1. Wie ich schon in einem meiner ersten Postings sagte, bin ich neutral der Sache gegenüber eingestellt. Ich lasse Euch es wissen, wenn ich die RF wieder auf der Siegerstraße sehe.

          phz

          1. Und was ist mit den Volksrepubliken, phz?
            Firmieren die der Vereinfachung halber auch als russische Föderation?
            Und ist die RF jetzt auf der Verlierer- oder Pari-Straße?

          2. irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, dass du die Niederlage bemerken würdest, selbst wenn russische Panzer bereits vor Berlin stünden.

                  1. Wenn wir schon dabei sind, hier ist noch etwas was Putin am 24. Februar 2022 gesagt hat.

                    Nun ein paar wichtige, sehr wichtige Worte für diejenigen, die von außen versucht sein könnten, sich in das Geschehen einzumischen. Wer auch immer versucht, sich einzumischen, geschweige denn unser Land und unser Volk zu gefährden, sollte wissen, dass die Antwort Russlands erfolgen und Konsequenzen nach sich ziehen wird, wie Sie in Ihrer Geschichte noch nie erlebt haben. Wir sind auf jede Entwicklung der Ereignisse vorbereitet. Alle notwendigen Entscheidungen wurden in dieser Hinsicht getroffen. Ich hoffe, dass ich gehört werde.

                    1. Das mit dem gehört werden ist im Westen so eine Sache.
                      Hatte nicht Herr Lawrow nach den Auftritten von Truss und Bärbock gesagt: Sie hören, aber verstehen nichts…

                      Sinngemäß.

                      Es dürfte sich in dieser Richtung nichts geändert haben.

          3. Hahaha „neutral“ war die Schweiz, Finnland, Schweden und Österreich und alle haben ihre Neutralität aufgegeben und jetzt ist phz DIE NEUTRALITÄT auf der Siegerstrasse.
            Mann oder Frau komm runter vom Ross…

      2. dass Russland langsam, aber sicher zermürbt und aufgerieben wird. Sowohl die Armee als auch die Heimatfront.

        Schon das aktuelle Cover des Spiegels gesehen?

        united-kiosk.de/coverg/xder-spiegel-00038-2022-2110223.jpg

  17. Der Unterschied ist, das Russland keinen Krieg führt, somit ist auch die Leistung nicht wie in einem Krieg. Das ist mit den völkerrechtswidrigen Kriegen der USA nicht zu vergleichen.

      1. Du verstehst das falsch.
        Für euch ist es vielleicht bereits jetzt ein richtiger Krieg, erst recht für die Ukrainer.
        Natürlich, schließlich wird bereits bei euch in Deutschland Brot gestreckt. Wenn bereits Brot gestreckt werden muss, ist es natürlich ein Krieg, was denn sonst?
        Nur aus der Perspektive Russlands bisher halt nur eine Operation und noch kein richtiger Krieg. Aber ihr könnt es natürlich bezeichnen wie ihr wollt, als das was es für euch jetzt bereits ist.

  18. Für alle Schwätzer, die hier von russischem Versagen reden – die westliche Aggressivität, der Versuch, die nato in einem früheren Gebiet der Sowjetunion zu etablieren, die schroffe Ablehnung jeglicher Verhandlungen hat die russische Regierung veranlasst, ihre Operationen auf ukrainischem Gebiet auszuweiten. Soweit überblickbar geht es darum, den Donbass zu sichern und die Ukraine zu einem Binnenstaat zu machen, nicht sie komplett zu erobern. Der Rumpfukraine soll Neutralität auferlegt werden. Nichts spricht dagegen, dass diese Ziele erreicht werden. Aufgrund massivster westlicher Unterstützung ist die Ukraine noch in der Lage sich zu wehren, wegen der äusserst sparsamen Kriegsführung Russlands gelegentlich sogar offensiv. Sie erleidet aber täglich einen beträchtlichen Blutverlust, von dem in den westlichen Medien bezeichnenderweise nicht die Rede ist. Daran haben die letzten paar Wochen nichts geändert, im Gegenteil. Nichts, was die ukrainische Führung tut, ist nachhaltig, von einer Schwächung Russlands kann weder militärisch noch wirtschaftlich gesprochen werden, die Ukraine dagegen ist ein walking dead.

    Im Gegensatz zu den usa, deren Planung jeweils nicht über den militärischen Teil hinausreicht und die deshalb längerfristig immer wieder als Verlierer vom Platz geht, hat Russland klare Pläne für alle Phasen. Es geht deutlich langsamer, ist aber nachhaltig(er), gerade ökonomisch. Wie inzwischen niemand bestreiten kann, schadet der Westen sich mit seinem Wirtschaftskrieg selbst deutlich mehr, als dem intendierten Ziel. Die Aussichten für das kommende Jahr sind finster. Es besteht daher die Gefahr einer Eskalationspolitik. Die allgegenwärtige, äusserst effiziente Propaganda bereitet darauf vor.

    1. „Es besteht daher die Gefahr einer Eskalationspolitik. Die allgegenwärtige, äusserst effiziente Propaganda bereitet darauf vor.“

      So ist es !
      Neben 12000 russischen Panzern stehen noch 1400 Nuklearsprengköpfe abschussbereit in russischen Silos und weitere 5000 auf Abruf. Kriegsschauplatz soll Europa sein, nicht Amerika.
      Es geht längst nicht mehr um die Ukraine.
      Wer das glaubt, ist ein Idiot.

        1. Ich schrieb es bereits eingangs, denn er war zu erwarten: der zynische Dreck aller möglichen Möchtegerngenerale, die Krieg auf Erbsenzählerei reduzieren. Niemand hätte es mehr als diese verdient, einmal vorne an der Front, in der allerersten Reihe zu stehen. Dort sollten sie an ihre ‚gesammelten Plattheiten‘ erinnert werden. Dass solche Pathologen sich lieber einen Atomkrieg herbeiwünschen statt eine Niederlage einzugestehen, ist keine neue Erfahrung. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte es faszinieren, wer da so alles an die Oberfläche gespült wird.

          1. Hoffentlich nicht 🙂

            Die denken alle nur zwischen Tür und Angel, glotzen hin wo sie sollen, wie das Eichhörnchen auf die Schlange.
            Insofern geht die PsyOp der Amis auf.
            Wie und warum ich in den 80ern mal NATO-Alarm auslösen musste, erzähle ich ein anderes Mal. Eine schauerliche Geschichte aus dem kalten Krieg. Innerhalb von Minuten ist die Welt eine andere.

        2. War es nicht der amerikanische Herr Blinken, der Russland vor Einsatz von Atomwaffen gewarnt hat? Damit sagst Du also, dass der sich nicht durch den grössten Durchblick auszeichnet. Da möchte ich Dir nicht wiedersprechen.

        3. @Ottono
          Hast Recht und ich hoffe es bleibt dabei. Seit dem 1. Weltkrieg wurde auch selten Giftgas im großen Stil eingesetzt. Die militärische Elite aller Länder hat schnell eingesehen das diese Waffengattung international geächtet gehört, auch wenn diese Einsicht nur darauf beruht das Giftgas an der Front – dank Windwechsel – schnell die eigene Leute tot macht. Das seit Hiroshima und Nagasaki nie wieder eine Atombombe eingesetzt wurde dürfte wohl auf ähnlichen Annahmen beruhen. Ja, ich weis das klingt zynisch, aber hier dürfte der Grund liegen warum keine Seite solche, oder andere, Massenvernichtungswaffen einsetzten wird.: Die Waffen könnten auch den eigenen Leuten schaden. Gruß Bernie

          1. Ergänzung – Atombombeneinsatz ist nicht verboten, dass weis ich auch, aber ich denke die Vernunft der Menschheit ist der Hauptgrund warum eine solche Waffe seit 1945 inoffiziell international geächtet wurde. Sie schadet eben nicht allein dem vermeintlichen Feind sondern auch der eigenen Bevölkerung. Gruß Bernie

      1. > stehen noch 1400 Nuklearsprengköpfe abschussbereit in russischen Silos und weitere 5000 auf Abruf

        Das ist ein heikles Thema. Atomares Arsenal ist sehr wartungsintensiv und damit extrem teuer, de facto praktisch unbezahlbar, Die Diskussion wird nicht öffentlich geführt, um das Gleichgewicht des Schreckens nicht zu unterwandern, aber es gibt – wie soll ich es ausdrücken – Simulationen, die besagen, dass bis zu 100% der sowjetischen ICBMs nicht mehr funktionstüchtig sind und es um das nicht strategische Arsenal nicht viel besser bestellt ist. Das Zeug gammelt seit 30 Jahren irgendwo rum, genauso wie niemand die letzten 30 Jahre sich vorstellen konnte, das es mal eingesetzt werden soll und niemand kann es testen. Nun addiere man den Zustand der Russischen Armee, den allgegenwärtigen Schlendrian, die Abzweigung von Mitteln in die eigene Tasche und berechne das Risiko, das Russland eingeht, selbst wenn es „nur“ taktisch oder „nur“ zu Verteidigungszwecken den Knopf drückt. Das Risiko für Russland, selbst einen Atomkrieg zu verlieren ist real. Selbst ein lokal begrenzter Gegenschlag gegen Russlands Ölfelder würde Russland wirtschaftlich das Genick brechen. Auch das ist ein Aspekt.

        phz

    2. @Pnyx: ich sehe das sehr ähnlich wie du.
      Nur, Zitat: „Es geht deutlich langsamer, ist aber nachhaltig(er), gerade ökonomisch.“
      Derzeit ist es so, aber wie die ökonomische Wirkung auf Russland mittel- und langfristig sein wird, das bleibt abzuwarten.
      Meiner Ansicht nach, wird Russland, das aufgrund der Sanktionen des Terrorwestens seit Jahren gelernt hat, sich umzustellen, sich wieder umstellen, und zwar – endlich – Richtung Osten und Süden.
      Russland braucht uns nicht, würde aber gerne mit uns Geschäfte machen.

      @ Ottono: dem stimme ich zu: meiner Ansicht besteht derzeit kein Gefahr eines Atomschlags, denn der würde eine ganz andere Dimension von Krieg nach sich ziehen, und dann wären die USA auch direkt betroffen, und das wollen viele US-Hetzer dann doch nicht (wahrscheinlich gibt es „atomkriegslüsterne“ US-Spinner aber trotzdem genug).

      @wschira: der alte Trottel Biden hat die Tage Russland wieder davor gewarnt. – Mir scheint eher, dass wenn US-Regierungspolitiker vor so etwas warnen, sie vielmehr davor warnen, dass sie selbst Atomwaffen einsetzen könnten.

      @Nordlandreisender: ich stimme dir zu, dass Russland bei der Offensive der Ukrainer gerade eine Niederlage erlitten hat. – So ist es im Krieg: da gibt es immer wieder Niederlagen…. und Siege. – Aber das Gesamtbild trübt das nicht.

      Ich habe vor kurzem einen russischen Kriegsfilm gesehen – mit Szenen direkt von der Front -, und auch wenn ich nicht dabei war: darauf kann ich wirklich verzichten: bereits die filmische Umsetzung reicht mir zur Verdeutlichung.

      1. @Fahrradheinrich: Es ist sehr leicht, sich auf die Sicht eines Militärs zurückzuziehen, wie das hier viele mehr oder weniger kompetent tun, alles andere wegzulassen. Und es ist ist primitiv, egal wie akademisch es ‚ausformuliert‘ wird. Deswegen auch mein Wunsch, genau diese Leute mal mit vollgeschissenen Hosen ‚ganz vorne‘ zu sehen! Alles, was diese Foristen an Argumenten von sich geben, ist doch Jedem hier bekannt. Ein großer Teil davon ist reine Spekulation und Wunschdenken.

        Ich gehe lieber von der Sicht auf die Kriegsziele und die Kriegsopfer aus. Vor allem die der Kriegsopfer. Eigentlich hatte Putins erklärtes Ziel, den Donbass besser zu schützen, meine Sympathie. Ob das nun noch gelingen kann, ist die Frage. Ich befürchte, wenn die Russen mal wieder in den erst befreiten und dann aufgegebenen Gebieten auftauchen und „befreien“ wollen, werden sie mit Stöcken und Mistgabeln davongetrieben. Die Leute (soweit sie noch leben) werden sagen: Wir haben gesehen, was wir davon hatten, mit euch zu sympathsieren.
        Wer nur in den Kategorien eines Sesselgenerals denken kann, wird vieles nie und nimmer begreifen.
        Er ist ein zynischer Dummkopf!

        1. „Wir haben gesehen, was wir davon hatten, mit euch zu sympathsieren.“

          Das ist auch meine große Sorge, und ich fürchte, die psychologischen Folgen des sicher notwendigen Rückzugs werden unterschätzt. Da plant man allen Ernstes Referenden im September und ist nicht in der Lage, die – je nach Perspektive – befreiten/besetzten Gebiete und deren Bevölkerung zu schützen, gar nicht zu reden von den reihenweise ermordeten Verwaltungsbeamten. DAS ist für mich das eigentliche Desaster.
          Wer soll sich denn unter diesen Voraussetzungen noch für ein Referendum auf die Straße trauen?

  19. Drittens hemmt Russlands langjährige Tradition der Führung von oben nach unten die Flexibilität an der Front, so dass junge Offiziere und Unteroffiziere Befehle von oben weitergeben müssen, ohne die Fähigkeit oder den Instinkt zu zeigen, selbst die Initiative zu ergreifen

    Und das passiert, wenn die von NATO Ausbildern auf die schnelle zu Panzerfahrern gedrillte zwangsmobilisierte Zivilisten der Überlebensinstinkt packt und sie plöztlich die Initiative ergreifen.

    t.me/RVvoenkor/26167

  20. Wie ich heute vom You Tube Kanal eines Militärfachmannes aus Österreich erfahren habe, ist die Lage momentan so ähnlich wie bei der sogenannten „Ardennenoffensive“- auch als „Battle of the Bulge“ bekannt 1944/45. Damels hatten Hitlers Truppen in einem Krafakt die Linie der Aliierten überwunden und waren siegestrunken: “ Bei keiner anderen Operation des Krieges wurde Hitlers irrationales Wunschdenken offenkundiger, nie war die Kluft zwischen Wahn und Wirklichkeit größer. Alle Gegenargumente seiner militärischen Berater, alle Berechnungen der Logistiker fegte er beiseite. Er glaubte nur noch an die ‚Macht des Willens‘.“( Karl-Heinz Frieser: Die deutschen Blitzkriege. Operativer Triumph ) strategische Tragödie).
    Um dem Momentum Dauer zu verleihen müssten die Ukrainer schon wieder neue Waffen aus dem Ausland erhalten, und zwar bald, da die Russen sich zurückgezogen haben und sich neu aufstellen.
    Versorgungsmässig ist Russland klar im Vorteil.

  21. Die USA und NATO-Staaten hatten ihr Kiew und Izyum in diesem Krieg genau so.

    Ich zitiere aus CNN:
    https://edition.cnn.com/2022/09/16/politics/russia-sanctions-ukraine-slow-economic-pain/index.html

    „Hochrangige US-Beamte erklärten gegenüber CNN, sie seien enttäuscht, dass die von den USA verhängten Sanktionen bisher keine größeren Auswirkungen auf die russische Wirtschaft gehabt hätten, und sagen nun voraus, dass die härtesten Auswirkungen wahrscheinlich frühestens Anfang nächsten Jahres eintreten würden.
    Man hatte gehofft, dass die Sanktionen Russlands Kriegsmaschinerie in der Ukraine schnell abwürgen und es dem Kreml erschweren würden, seine Bemühungen auf dem Schlachtfeld aufrechtzuerhalten – und vielleicht sogar die öffentliche Meinung gegen die Invasion zu wenden, wenn das tägliche Leben in der russischen Gesellschaft ungemütlich wird.
    „Wir hatten erwartet, dass Dinge wie SWIFT und die Sanktionen gegen die russischen Banken die russische Wirtschaft völlig zerstören würden und dass wir es im September mit einem wirtschaftlich viel schwächeren Russland zu tun haben würden, als es jetzt der Fall ist“, sagte ein hoher US-Beamter und bezog sich dabei auf die Entscheidung der USA und Europas, einige russische Banken vom internationalen SWIFT-Bankensystem auszuschließen.“

    Und diese Niederlage der USA und das daraus folgende ökonomische „Waterloo“ für die EU und besonders Deutschland im nächsten Winter könnte viel kriegsentscheidender sein, als die „schwache“ russische Armee.

    Hinzu kommt der für Russland uund viele andere Staaten, welche gegen die unipolar gedachte Welt der USA auftreten, sehr erfolgreiche Gipfel der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ).
    „Auf dem Gipfel in Usbekistan ging es nach Aussagen des usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew um nicht weniger als die Ablösung der Vormachtstellung des Westens und die Überleitung zu einer multipolaren Weltordnung, unter Vermeidung einer neuen Blockbildung.“

    „Das außenpolitische Tandem zwischen Moskau und Peking spielt eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der globalen und regionalen Stabilität“, betonte Wladimir Putin zuvor bei einem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Rande des Gipfels der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit. Beide Länder stünden „für die Schaffung einer gerechten, demokratischen und multipolaren Weltordnung, die auf dem Völkerrecht und der zentralen Rolle der Vereinten Nationen beruht und nicht etwa auf irgendwelchen Regeln, die irgendjemand erfunden hat und anderen aufzwingen will, ohne auch nur zu erklären, worum es sich dabei handelt“, erklärte der Kremlsprecher Dmitri Peskow .

    Die Länder der SOZ (Volksrepublik China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan und Usbekistan) müssen zusammenarbeiten, um Einmischungen von außen entgegenzuwirken, sagte SOZ-Generalsekretär Zhang Ming am Freitag auf dem Gipfel der Organisation. „Es ist wichtig, die Interaktion zu stärken, einander zu vertrauen und sich entschlossen gegen Einmischung von außen zu wehren“, so der SOZ-Generalsekretär.
    Neben der Türkei werden Saudi-Arabien, Katar und Ägypten in Samarkand als neue Dialogpartner vertreten sein.

    Die SOZ-Staaten mit ihrer Bevölkerung und der aufstrebenden Wirtschaftskraft dieser Länder ist ein mächtiger Gegenpol zu der USA und Verbündete Staaten. Dabei geht es ähnlich wie beim global wirkenden BRICS (nur hier auf den asiatischen Kontgent zentriert) auch um den Aufbau einer unabhängigen Wirtschaftsbank und eines Zahlungssystems in den Landeswährungen also weg vom Dollarhandel mit dem damit verbundenen Sanktionsrisiko durch die USA.
    Nun vereinbarten der russische Präsident Putin und sein türkischer Amtskollege Erdoğan, dass 25 Prozent der russischen Gaslieferungen an die Türkei bald in Rubel abgerechnet werden. Saudi-Arabien und China handeln einen Teil ihrer Öllieferungen bereits in Remimbini. Auch soll der Handel zwischen Indien und Russland in der indischen und russischen Währung abgewickelt werden. Sollte sich dies als erfolgreich und machbar am Markt heraus stellen, werden sich diese Konzepte auch ausweiten und für andere Länder interessant.

    Die Entdollisierung des Welthandels ist ein langsamer Prozess, welcher aber die schärfste Waffe gegen die USA ist und von Washington schon lange gefürchtet wird.

    1. Alles richtig was du sagst.

      Interessant ist auch die Pressekonferenz Putins nach dem SOZ Gipfel in Samarkand. Dort hat er viele interessante Dinge gesagt, auch im Bezug auf Ukraine und im Bezug auf die Energiekriese. Mich wundert es nicht, dass die Deutschen Medien dem lieber keine Beachtung schenkten. Wohl zu unangenehm und zu schwierig argumentativ etwas gegen zu halten.

      Empfehle:
      en.kremlin.ru/events/president/news/69366

      1. Das deutsche „Waterloo“ ist eine sehr lange Zeit ohne russisches Gas.

        China wird mit Gazprom eine zweite Pipeline „Power of Sibiria 2“ bauen und an das Yamalgasfeld durch eine innerrussische Gasröhre anschließen. Von Yamal wird NS1 und NS2 mit Gas versorgt. Das bedeutet, wenn China das Gas bekommt, ist kein Gas mehr für Deutschland da.

        Man kann in Deutschland lebend, nur noch k….n über diese bescheuerte Politik dieser bescheuerten Politiker.

          1. Das Klima ist doch bei einer solchen Frage nicht so wichtig, wenn es um die richtige Moral geht.
            Denn das Gefühl der richtigen Moral erlaubt immer wieder auch kleine Sünden wie eine Flugreise in etwas weiter entfernte Gebiete etc.

            1. Unsere Politiker haben alle den Umweltschutz entdeckt, denn sie benutzen ihre Bundestagsbahncart und Reisen mit den Zug nach Kiew.
              Dafür darf man auch wieder ein paar Braunkohlekraftwerke eröffnen, denn deren Werte sind auch nicht schlechter als bei Stromerzeugung mittels Fragginggas. Olivgrünkhakibraune Umweltpolitik ist so gut, dass man bald auch kein Endlager mehr braucht, denn das, was dort gelagert werden soll, kann man ja für die höhere Moral verschießen (siehe Juguslawien oder Irak).

  22. Gerade weil ich keine pazifistisch-moralische Friedensfreundin bin, sage ich es so: Die politische Forderung darf nirgendwo heißen „Frieden schaffen mit immer besseren Waffen, Taktiken und Strategien.“ Die Forderung muss immer lauten: „Die Waffen nieder! Verhandeln!“ Rüstung tötet schon im Frieden, weil sie Mittel bindet, die für die Bekämpfung von Armut, Hunger, Krankheit notwendig sind. 1980 ff. wurde deshalb zumindest in der Stationierungsfrage zu einem einstweiligen Erfolg. Je länger und differenzierter die Aufrufe, desto länger und verlustreicher wird der Weg zum Frieden. Der kommt von selbst, wenn alle Konfliktparteien erschöpft sind. Aber zu welchem Preis?

    1. Hi Christa,

      so sehr ich ihre moralische Herangehensweise auch in meinem Herzen zustimme, sagt mir mein Kopf, dass der USA die Grenzen deutlicher gezogen werden müssen als in Afghanistan, weil sonst es noch viele Afghanistan, Serbien, Irak, Syrien, Libyen, Somalia, Mali, Pakistan, Panama und mehr auf diesem Planeten durch den nicht endenden Kriegsbedarf der USA geben wird.

      Wenn du mir einen realistischen Weg zeigst, wie man die USA mit friedlichen Mitteln zu einer multipolaren Welt, wo überall das Völkerrecht gilt, führen kann, bin ich bei dir. Auch ich finde diesen Krieg SCHEIßE, aber dieser Krieg mit dem russischen Vorgehen fordert viel weniger Opfer als es die amerikanischen Kriege machen.

      Es ist vielleicht eine steile These von mir, aber vielleicht vermag eine Niederlage der USA in der Ukraine und eine neue multipolare Welt viele zukünftige Kriegstote in der weiteren Zukunft zu verhindern.

  23. Noch so ein Sieg, und wir sind verloren! Daran erinnere ich mich im Angesicht des Vormarsches der Ukraine die letzten Tage. Wenn ich lese, dass diese mit einem Verhältnis von 8 zu 1 angegriffen haben soll, ist zu erwarten, dass ihre Kräfte nicht weit reichen. Wo sollen denn im gesamten Frontbereich so viele Soldaten herkommen, um Russland zurückzudrängen? Ein Pyrrhussieg also. Aber damit wird die ukrainische Strategie sichtbar. Seit Ende März berichten Beobachter verschiedener Länder davon, dass die Ukraine militärisch besiegt sei. Trotzdem kämpft sie weiter. Das theoretische Wissen sämtlicher Militärakademien ignorierend, verwandelt sie dadurch diesen Krieg in einen Terrorkrieg. Welch ein materieller Aufwand wird betrieben, um zivile Ziele mit teuren Waffen zu beschießen? Haben die so viel davon? Vielmehr scheint mir dieser Staat das Opfer von Heroinsüchtigen. Wenn die ihr Zeug genommen haben, wachsen die über sich selbst hinaus. Und Umstehende vermeinen, einen Riesen zu sehen. Wenn die Wirkung verflogen ist, dann kommt unweigerlich der Verfall. Aus einem Riesen wird ein Greis – für Tage oder Wochen. Genauso scheint die ukrainische Armee zu handeln. Und das, wo ihr das wichtigste fehlen dürfte – der Nachschub an Kanonenfutter. Das Traurige ist nur, dass Russland glaubt, mit einem militärischen Fachmann zu kämpfen. Und dann ist es bloß ein unberechenbarer Kranker. Da sollte man sich von einigen Erkenntnissen der Militärakademie lösen. Einem hysterisch gewordenen Menschen haut man Links und Rechts eine runter. Aber wie kann man das bei einem hysterischen Staat machen? Drei Heizkraftwerke dürften zu wenig sein……Da muss eine „frontnyi norm“ her.

    1. „Seit Ende März berichten Beobachter verschiedener Länder davon, dass die Ukraine militärisch besiegt sei.“
      Ja, das haben wirklich viele geschrieben, auch in diesem Forum glauben viele daran. Aber irgendwie passt sich die Realität nicht an euren Glauben an.
      Möglicherweise stimmt die o.g. Annahme einfach nicht und dann seid ihr alle auf dem Holzweg unterwegs. Eine besiegte Streitmacht plant zumindest nicht über Wochen einen erfolgreichen Gegenangriff und beschäftigt den Gegner in dieser Zeit auch noch derart, dass dieser nichts von den Vorbereitungen merkt.

      „Das Traurige ist nur, dass Russland glaubt, mit einem militärischen Fachmann zu kämpfen. Und dann ist es bloß ein unberechenbarer Kranker.“
      Auf diese Analyse hat man in Russland jetzt wirklich noch gewartet. Wenn der Kreml das gewusst hätte, dann wären sie natürlich ganz anders an die Sache ran gegangen.

      Bleibt zu hoffen, dass sich der Kreml von solchen guten Ratschlägen leiten lässt, dann ist der Spuk bald vorbei.

      1. Ganz unaufgeregt!
        Gestern besuchte ich eine Bekannte, sie erzählte mir von ihrem Bruder, Berufssoldat BW und er nahm als Feldwebel an einer ÜBUNG mit Granaten teil. Traurig aber wahr war der böse Zufall auch da und die Granate bzw. Splitter nahm ein Auge weg. Die BW versetzte ihn ins Büro und als Entschädigung zahlte die BW sage und schreibe 100DM.
        Es gibt ein Sprichwort „am Ende werden die Erbsen gezählt“.

    2. > Wenn ich lese, dass diese mit einem Verhältnis von 8 zu 1 angegriffen haben soll

      Pass mal auf, das Verhältnis steigt auch noch auf 20 zu 1, wenn die RF unter stärkeren Druck gerät als die letzten Wochen.

      phz

      1. Gibt es eine künstliche Soldatenfabriken?
        Vielleicht im Kosovo und andere IS Fabriken…
        Die NATO ist mit LGBTX beschäftigt da wären 30-40 zu 1 von Nöten und bitte nicht vergessen, die alle benötigten dann eine parallele psychologische Betreuung im Einsatz.
        Und dazu seit „ihr“ bereit? Seit „ihr“ nicht damit beschäftigt Kim, China, Iran, Armenien, Kuba und zig andere Staaten die einseitige Deutungshoheit mit ‚Soldaten‘ zu verkünden?
        WIR DIE US/NATOGARANTIEREN FÜR EURE SICHERHEIT! WIR STEHEN AUSNAHMSLOS AUF EURER SEITE.
        Das ist PR Schreibweise und auch die reale Wirklichkeit ist eine andere, denn die Menschen Soldaten haben auch Familie/Kinder, in der heutigen Inflation /Rezession wird auch ihr Einkommen nicht ausreichen die Mäuler zu füttern!!!
        pzh melden Sie sich freiwillig und arbeiten sie an der Front mit ihrem Wissen, sie führen mit ihrer Neutralität alle zum Sieg…

  24. > Gibt es eine künstliche Soldatenfabriken?

    Das war Ironie. Erst war sie 3 zu 1, dann 5 zu 1, jetzt 8 zu 1. Die russische Propaganda wird sie auch noch auf 13 zu 1 und dann auf 20 zu 1 steigen lassen, um jede weitere Niederlage zu kaschieren. Offenbar bedient sie sich dabei der Folge der Fibunacci-Zahlen ?

    phz

  25. Wenn wir Grenada mal beiseite lassen, haben die Amis genau einen einzigen Krieg gewonnen, nämlich ihren Unabhängigkeitskrieg im 18. Jahrhundert. In beiden WKen mischten sie sich erst ein, als die Entscheidungen bereits geallen waren. Glücklicherweise hat der Autor dieser Abhandlung im zweiten Teil noch halbwegs die Kurve gekriegt. Die Russen werden in dieser militärischen Aktion alle ihre gesteckten Ziele erreichen. Das wichtigste Ergebnis wird sein, daß die unipolare WO, auch als NWO geplant, völlig gescheitert ist. Stattdessen wird eine multilaterale WO unter gleichberechtigten Nationen und Völkern in dauerhaftem Frieden entstehen. Die Russen schauen eben weiter über ihren Tellerrand und haben auch das Wohlergehen aller im Blick. Ein Westpoint- General wird solche Gedanken intellektuell nicht verarbeiten können. Ein Mann in Amerika hat es verstanden und der heißt Donald J. Trump.

    1. Ich widerspreche bezüglich des einzigen Krieges (ausser Grenada). Den Pazifikkrieg im 2, Weltkrieg haben die USA auch gewonnen. Auch ihre hunderten Überfälle auf Lateinamerika haben sie „gewonnen“. Den Völkermord auf den Philippinen 1901 ebenso. Auch der erste Irakkrieg (nach der Invasion Kuweits durch Irak) war ein Sieg der USA, ebenso der zweite Irakkrieg in der Eroberungsphase. Auch der Überfall auf Jugoslawien endete mit einer de fakto Kapitulation Jugoslawiens. Gleiches gilt für den Überfall auf Panama. Man sollte die Militärmacht der USA nicht kleinreden, das bringt nichts.

      Ein Beispiel für erfolgreiche Kriegführung sind sie gewiss nicht, da sämtliche modernen Kriege der USA ausserhalb des europäischen Kriegsschauplatzes in 2. Weltkrieg rücksichtslose Massaker unter Missachtung des humanitären Kriegsvölkerrechts waren, vor allem der Korea- und Vietnamkrieg, aber auch die Kriege im Nahen Osten, in Afghanistan (man möchte fragen, wo nicht?) wurden mit äusserster Brutalität, mit völkerrechtlich verbotenen Waffen und Kampfstoffen, mit Verseuchung der Länder mit chemischen, biologischen und radiotoxischen Kampfstoffen geführt, unter systematischer Zerstörung der Infrastruktur. An Barbarei werden sie, wenn überhaupt, nur von den Nazis übertroffen. Und ihre ukrainischen Schützlinge eifern ihnen nach.

      Ich hoffe auch, dass dieser Krieg bald und mit so wenig Blutvergiessen wie möglich endet.

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