Russland will den Süden der Ukraine schnell annektieren, Kiew kündigt Offensive an

Explosionen in Novaya Kakhovka: Waffenlager oder Düngemitteldepots? Bild: Ria Novosti

Im September sollen Volksentscheide in Donezk, Lugans, Cherson und Saporoschje stattfinden, die Ukraine will den Süden zurückerobern und attackiert Kherson vermehrt und angeblich erfolgreich mit der Hilfe westlicher Artilleriesysteme.

Russland hat es eilig, die in der Ukraine eroberten Gebiete von Kiew abzutrennen und sie nach bewährtem Muster wie bei der Krim zu annektieren. Die verbliebenen Bewohner werden „filtriert“, also auf ihre prorussische Haltung geprüft. Die Verwaltung wird umgestellt auf prorussisches Personal oder solches, das mit dem neuen Regime mitschwimmt und keine Angst hat, als Kollaborateur angegriffen oder ermordet oder später eventuell nach einer Rückeroberung von Kiew verfolgt zu werden. Schnell soll ein normales Leben wiederhergestellt werden, deswegen wird der Wiederaufbau und die Einrichtung einer funktionierenden Verwaltung vorangetrieben. Es gibt russische Schulbücher, natürlich wird Russisch gesprochen, bezahlt wird in Rubel, Internet- und Mobilfunkverbindungen gibt es nur von russischen Providern etc. Ganz wichtig ist offenbar, dass russische Pässe ausgegeben werden, um aus Ukrainern auch Russen zu machen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits Ende April 2019 ein Dekret unterzeichnet, das das Verfahren zum Erhalt der russischen Staatsbürgerschaft für Einwohner der „Volksrepubliken“ Lugansk und Donezk vereinfachte und beschleunigte. Im Juli 2019  wurde dies auf die von der Ukraine kontrollierten Gebiete im Donbass und im Mai 2022  für die Bewohner der besetzten ukrainischen Gebiete Saporoschje und Cherson erweitert.

In Cherson war bereits eine Volksabstimmung über den Beitritt zu Russland angekündigt worden, das wurde jetzt auch für die besetzten Gebiete von Saporoschje von Vladimir Balitsky, Leiter der russischen Übergangsverwaltung,  erklärt, wo die Hauptstadt noch von der Ukraine kontrolliert wird. Angeblich sei die Mehrheit der verbliebenen Bevölkerung dafür, er sprach von mehr als 60 Prozent. Vorgesehen ist ein Zeitpunkt Anfang September. Vermutet wird, dass das Referendum am selben Tag in Donezk, Lugansk, Saporoschje und Cherson abgehalten werden soll.

Nach einem neuen Dekret können alle Ukrainer schnell und unkompliziert die russische Staatsbürgerschaft beantragen und einen russischen Pass erhalten. Die Antragsteller müssen nicht, was üblicherweise erforderlich ist, 5 Jahre in Russland gelebt haben, eine Prüfung in russischer Sprache bestehen und nachweisen, dass sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Und angeblich ist niemand verpflichtet, Militärdienst in der russischen Qrmee oder bei den Streitkräften der „Volksrepubliken“ zu leisten und in den Krieg zu ziehen.

„Wir sind Glaubensbrüder, wir sind Slawen, wir sind Menschen der gleichen Kultur, wir haben eine sehr ähnliche Sprache, wir haben viel Verwandtschaft, freundschaftliche Beziehungen. Es scheint mir, dass dies eine würdige Antwort auf das Anti-Russland-Projekt ist”, sagte die Vorsitzende des Föderationsrates, Valentina Matvienko. Die vom Westen aufgerüstete Ukraine gilt als „Anti-Russland“.

Die Strategie liegt auf der Hand. Moskau will erreichen, dass es nicht nur viele Russen in der Ukraine gibt, die auch militärisch beschützt werden müssen, damit sollen auch die Referenden der ukrainischen Bewohner unter russischer Besatzung gerechtfertigt werden, um die Unabhängigkeit von der Ukraine und die Integration in die Russische Föderation zu legitimieren. Für die Ukrainer, die die zusätzlich die russische Staatsbürgerschaft übernehmen, wird freilich das Versprechen der ukrainischen Regierung, alle besetzten Gebiete zurückzuerobern, zu einem Albtraum. Den Pass nicht zu beantragen, wird das Leben unter russischer Besatzung schwierig und gefährlich machen.

Propaganda-Offensive?

Vermutlich will die Regierung in Kiew verhindern, dass Russland das Spiel mit der Annektierung wiederholt und hat deswegen eine Offensive im Süden angekündigt, der „de-okkupiert“ werden soll. Am Sonntag sagte Verteidigungsminister Oleksiy Reznikov in einem Interview in der britischen Times, die Ukraine werde eine Millionen von mit westlichen Waffen ausgerüsteten Soldaten mobilisieren, um den Süden, vor allem die Küstengebiete, wieder zu erobern. Die Streitkräfte würden bereits 700.000 Männer und Frauen stark sein, nehme man Grenzschutz, Nationalgarde und Polizei hinzu, seien es bereits eine Million. Reznikov verband die Ankündigung wieder einmal mit der Forderung nach mehr Waffen aus dem Westen. Vize-Ministerpräsidentin Irina Vereschuk forderte die in der Region noch verbliebenen Ukrainer auf, diese zu verlassen, nachdem bereits der Beschuss der besetzten Gebiete verstärkt wurde.

Die Front ist allerdings lange, heiß umkämpft sind die noch von Kiew kontrollierten Gebiete von Donezk. Die russischen Truppen rücken offenbar sehr langsam, aber doch weiter vor. Kaum vorstellbar, dass Kiew Soldaten in der Situation in den Süden verlagert, zumal aufgrund der hohen Verluste gut ausgebildete Soldaten knapper werden. Vielleicht soll die angekündigte Offensive, wenn sie denn mehr als Propaganda ist, für Entlastung im Donbass sorgen, die westlichen Länder wieder einmal unter Druck setzen oder die Konsolidierung der russischen Kontrolle im Süden stören und die dort lebenden Ukrainer davon abschrecken, mit den neuen Machthabern zusammenzuarbeiten.  Ein Ziel dürfte es sein, dass möglichst wenige Menschen noch in den Gebieten bleiben, was die Bedeutung der Volksbefragung schmälern soll.

Allerdings soll Russland bereits die Truppen in der Region Cherson verstärkt haben, zumindest werden Panzer in den Süden gebracht. Da die Russen schon 5 Monate hier sind, haben sie bereits ihre Stellungen befestigt und Bunker gebaut. Zudem ist das Gebiet praktisch ohne Widerstand eingenommen worden, es gibt noch wenig Zerstörung an Gebäuden und Infrastruktur. Sollte wirklich eine Offensive stattfinden, werden die ukrainischen Streitkräfte die Rolle einnehmen, die bislang die russischen Angreifer innehatten. Die einfache Unterscheidung zwischen Gut (Ukraine) und Böse (Russland und die “Volksrepubliken) wird immer weniger greifen.

Nach dem ukrainischen Verteidigungsministerium feuern hier HIMARS-Systeme Raketen ab.

Waffenlager oder Wohngebäude?

Wie schon im Donbass, wo schon seit 2014 auch Wohngebiete in den „Volksrepubliken“ beschossen wurden und weiterhin werden, wird man auch im Süden vermehrt dazu übergehen. Dabei kommen die aus dem Westen gelieferten Haubitzen und Artilleriesysteme wie HIMARS zum Einsatz, mit denen wegen der hohen Reichweite auch Ziele wie Munitionslager oder Kommandozentren hinter der Front angegriffen werden können.  Dutzende Waffenlager sollen bereits getroffen und teilweise zerstört worden sein.

Was da gewesen sein könnte? Schwer zu sagen. Ein Waffenlager eher nicht.

Getroffen wurde am Montag nach ukrainischen Angaben mit HIMARS-Raketen ein Waffenlager in Novaya Kakhovka in der Region Cherson, es seien dabei 100 russische Soldaten getötet worden. Nach russischen Angaben wurden mehrere Düngemittel-Depots getroffen, was große Explosionen auslöste, Wohngebäude und ein Krankenhaus im Umfeld seien beschädigt, sieben Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Am Dienstag erfolgte der nächste Angriff auf die Stadt, fünf Raketen seien abgeschossen, Teile seien in der Nähe einer Fabrik heruntergefallen.

Der Berater des Leiters der regionalen Militärverwaltung von Cherson, Serhiy Khlan, bestätigte, dass ein Munitionsdepot in Novaya Kakhovka von Raketen getroffen worden sei und fügte hinzu:

„Die Fenster der Menschen fliegen heraus, aber sie sind immer noch glücklich … Weil es bedeutet, dass die Streitkräfte der Ukraine in der Nähe sind.“

Er schrieb gestern auch eine Drohung an die Bewohner, die auch davon kaum beruhigt sein werden: „Zudem werden wir sie von Kollaborateure reinigen, die sich gezeigt haben und diesmal der Verantwortung nicht entkommen können. Wir werden sicher gewinnen. Ruhm der Ukraine!“ Es sollen Informationen über Kollaborateure gesammelt werden, um sie nach der Rückeroberung zu verfolgen und bestrafen, dieses Mal besser, als dies 2014 geschehen ist. Es sind Partisanen unterwegs, die Anschläge ausführen und auch Kollaborateure töten.

Diskussion über die militärische Bedeutung westlicher Waffen

Journalisten des Spiegel glauben nicht nur eher, dass die ukrainische Offensive – normalerweise kündigt man sie nicht an – stattfinden, sondern dass sie auch erfolgreich sein wird. Es wird das westliche und ukrainische Narrativ wiederholt, dass die schwere Waffen aus dem Westen, die Haubitzen und HIMARS-Raketenwerfer, den ukrainischen Streitkräften eine Überlegenheit verschaffen könnten, zumal im Süden die russischen Truppen nur schlecht ausgerüstet seien und Russland sich auf den Kampf im Donbass konzentriere. Dass es sich nur um ein Ablenkungsmanöver handeln könnte,  was es wahrscheinlich ist, muss aber eingeräumt werden.

Unbekannt ist, wie erfolgreich russische Bemühungen sind, die Waffenlieferungen aus dem Westen zu zerstören. Das russische Militär behauptet, bereits zwei HIMARS-Systeme zerstört zu haben, die Ukraine und das Pentagon streiten dies ab. Die aktuelle Erfolgsmeldung der russischen Streitkräfte über die Zerstörung des Waffennachschubs aus dem Westen:

„In Slawjansk wurden mehr als 1000 Artilleriegeschosse für Haubitzen des Typs M777 aus US-amerikanischer Produktion mit hochpräzisen bodengestützten Waffen vernichtet, im Gebiet von Konstantinowka und Chasow Jar wurden drei Hangars mit diesen Haubitzen zerstört, die zum Beschuss von Wohngebieten in Donezk verwendet wurden. In der Region Odessa wurden mehrere aus dem Vereinigten Königreich gelieferte Harpoon-Küstenraketensysteme zerstört. Im Gebiet des Dorfes Malotaranowka in der DVR wurden zwei HIMARS MLRS-Einheiten und zwei Munitionsdepots für diese durch hochpräzise Luftabwehrraketen zerstört.“

Das muss man nicht glauben, allerdings haben die russischen Streitkräfte weiterhin Vorteile: eine weitgehende Luftüberlegenheit und weitreichende Präzisionsraketen, die von Flugzeugen, Schiffen und vom Boden außer Reichweite der westlichen Haubitzen und Artillerie abgeschossen werden können.

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30 Kommentare

  1. Ich habe übrigens Interviews ( in Izum z.B. ) von Patrik Lancaster gesehen auf denen man sehen kann das es auch auf den russisch eroberten Gebieten sehr wohl möglich ist lautstark über die Russische Invasion zu lamentieren.
    Dijenigen die pro Russisch waren hatten mehr Angst… vermutlich vor den faschitischen Nationalen Milizen die auch von unserer Regierung mit Waffen versorgt werden.

      1. Weil Sie ja nur mit Beweisen und nie mit Ihrer eigenen Meinung (die Ihnen zugestanden ist) um sich werfen.

        Ihr Humor ist einfach genial.

        1. Den Humor braucht man, wenn man sieht wie hier in D Freilandhühner für die Käfighaltung in Russland eintreten.
          Einfach widerlich und dumm.

          1. Ja, widerlich und dumm, wie Du in Deinen Käfig verliebt bist. Tatsächlich ist das “Overton-Window” in Russland breiter als hier, auch wenn sich die Situation für prowestliche Liberale verschärft hat, was bedauerlich ist.

            Für ein Land im Krieg geht es noch sehr kommod zu, während bei uns Buchstaben verfolgt werden, und auch Journalisten (siehe Alina Lipp).

            Von der Ukraine mit ihren laut SBU fast 20,000 wegen “Verrat” und “Sabotage” Verhafteten (und Gefolterten), hunderten, wenn nicht tausenden Verschwundenen und zig, wenn nicht hunderten Getöteten rede ich gar nicht erst. Welcher ukrainische Gewissenshäftling, etwa ukrainische Kommunisten, hat eigentlich Internetzugang wie Navalny?

  2. Die “regionale Militärverwaltung von Cherson” ist die ukrainische Exilverwaltung ausserhalb von Cherson. Ob da Munition oder Düngemittel hochgegangen sind, mag man so oder so sehen. Die Bilder der Lager vor dem Anschlag zeigten jedenfalls landwirtschaftliche Grosshandelsbetriebe. Zwar kann man da auch Munition lagern, aber wozu? Und Stickstoffdünger ist nun einmal hochexplosiv, wenn er mit militärischen Sprengmitteln angegriffen wird, und selbst bei Selbstenzündung (falls es das war) wie im Hafen von Beirut.

    Was Offensiven angeht: die macht man, und prahlt nicht mit ungelegten Eiern. Damit beeindruckt man den Spiegel.

    Was die langsame russische Offensive angeht: Popasna: 6 Wochen, Severodonetsk: 4 Wochen, Lisitschansk: 2 1/2 Wochen, Seversk und Soledar: ca. 1 Woche (ok noch nicht offiziell gefallen). Heute sind Kamenka und Krasnogorovka gefallen, womit Avdeevka, von wo die Massaker an Donezker Zivilisten durchgeführt werden, vom Nachschub aus Konstantinovka abgeschnitten ist, es verbleibt eine Strasse im Westen, die mit der Einnahme von Stepovoye unter Feuerkontrolle der russischen Artillerie geraten dürfte. Damit wäre Avdeevka in operativer Einschliessung. Grundsätzlich beschleunigt sich der Vormarsch der Alliierten gerade rapide. Um dagegenzuhalten, muss die Ukraine Truppen verlegen, Mit Offensive anderswo ist da nix.

    Die HIMARS sind relativ exakte Raketenwerfer, mehr nicht. Die Taktik ist wohl, mit vielen gleichzeitigen ungelenkten Raketen die russische Abwehr zu übersättigen und zu versuchen, mit den HIMARS Treffer zu landen. In der Tat haben sie gestern ein Munitionslager in Lugansk zerstört, darüber wird offen berichtet. Man sieht da auch, dass kein ziviles Objekt auch nur in der Nähe war. Es mag Soldaten getroffen haben, darüber wird nicht berichtet. Übrigens wurde nach Angaben des Rybar-Netzwerks bereits ein HIMARS-System an Russland verkauft :).

  3. Bei Telepolis macht sich ein TomDispatch-Autor Illusionen, aber auch der verehrte Rötzer will nicht endgültig wahrhaben, dass der Westen auf einer Verliererstrasse ohne Abzweigung wandelt. In der Realität erhöht die russische Armee den Druck weiter, schon wankt die nächste ukrainische Verteidigungslinie und auch die übernächste wird schon zerschossen. Noch gewinnen die Ukrainer den Propagandakrieg, vermutlich auch nicht mehr lange, im Westen gibt es bereits erste Anzeichen für eine Ukraine-Fatigue. Kein Wunder, die ökonomische Lage verdüstert sich, schon weisen Tafeln Hilfesuchende ab, weil ihre Kapazitätsgrenze überschritten ist.

    Die Inflation ist deutlich älter als der Krieg in der Ukraine, ihre Ursachen reichen weit zurück und haben mit Putin nicht das Geringste zu tun, auch wenn der mutwillig entfachte Wirtschaftskrieg die Lage natürlich verschlimmert. Und nein, das ist nicht off topic. Vielmehr sollte weniger von Militär und Waffen, dafür mehr von Lebensumständen in den Schöpfungskronenländern die Rede sein.

    1. ja… zum Teil ein arg erbämlicher Artikel. Es zeichnet die meisten Leute die sich heutztage für Journalisten halten aus, dass ihnen der Unterschied zwischen Dingen die sie wissen, und solchen die sie nicht wissen, gänzlich unbekannt zu sein scheint. Wir leben heute in Zeiten der sozialen Medien und es hat sich gerade bei der jüngeren Generation durchgesetzt, dass Wissen etwas Überflüssiges ist, solange man eine Meinung hat und die Gesprächspartner genauso doof wie man selber… Auf sozialen Medien klappt das perfekt. Auh Herr Rötzer scheint in diese kategorie zu hören.

      Daher ein paar Fragen an Florian Rötzer:
      “Vermutlich will die Regierung in Kiew verhindern, dass Russland das Spiel mit der Annektierung wiederholt.”
      Sie finden also, dass ein Volksentscheid ein Spiel ist? Wenn ein Teil eines Landes, dessen Bürgern verboten wurde ihre Muttersprache zu benutzen, und die seit 8 Jahren von Nazis beschossen werden, so heisst das für sie, dass ihnen deshalb noch lange kein Selbstbestimmungsrecht zusteht? Man kann selbstverständlich über Sinn und Unsinn von Volksentscheiden diskutierten, aber sie als Spiel zu bezeichnen um sie zu entwerten, zeigen nur die eigene Ignoranz und völliges Desinteresse beide Seiten zu verstehen. Sehr schlechte Eigenschaften für einen “Journalisten”…. haben sie es mal beim Spiegel versucht?

      “Nach einem neuen Dekret können alle Ukrainer schnell und unkompliziert die russische Staatsbürgerschaft beantragen und einen russischen Pass erhalten. Die Antragsteller müssen nicht, was üblicherweise erforderlich ist, 5 Jahre in Russland gelebt haben, eine Prüfung in russischer Sprache bestehen und nachweisen, dass sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Und angeblich ist niemand verpflichtet, Militärdienst in der russischen Armee oder bei den Streitkräften der „Volksrepubliken“ zu leisten und in den Krieg zu ziehen.”

      Warum halten sie dies für ein unfaires Angebot? Diese Entwicklung wird so oder so kommen, und sie entspricht auch wörtlich den Forderungen die Putin vor dem 24.2. unzählig Male gestellt hatte. Aber weil es den USA/NATO so besser gefiel, mussten erste etliche tausende Russen und Ukrainer sterben. Und ich kann in ihrem Artikel dazu nichts finden… helfen sie mir.

  4. Von wegen Putin möchte nur Luhansk und Donezk und um mehr geht es ihm nicht.
    Er ist Pragmatiker, er nimmt das was er bekommen kann und wenn es die ganze Ukraine ist, dann nimmt er die auch.
    Das ist bei Imperialisten nicht anders. Die Russen interessieren ihn nicht, die Ukrainer interessieren ihn nicht.
    Er ist dabei sich ein Denkmal zu bauen.
    Hoffentlich steht es auf tönernen Füßen.

    1. Warum sollte Russland nur eindrittel seiner Landsleute nach Hause holen und von der Tyrannei der ukrainischen Ultranationalisten befreien?

      Die DDR wurde auch ganz geschluckt und nicht nur ein kleines Stück.

      Die Ukraine hat mit dem Abbruch der Friedensverhandlungen im April, ihre Überlebensfähigkeit verspielt. Nach dem Krieg ist sie ein Falled Staat und von der finanziellen Nadel aus Europa abhängig. Wie mit solchen Staaten in Europa umgegangen wird, kann Selensky in Griechenland abfragen.

        1. So hat die alte, Bonner BRD auch über “ihre Lansleute” in der mehrheitlich anerkannten DDR gedacht und gehandelt.

          War das auch “ziehmlich anmaßend” oder ist das wieder der alltägliche “Doppelstandard” des “Wertewestens”, dessen Sprachrohr Sie in diesem Forum Tag für Tag sind?

          1. Den Krieg zwischen Ost- und Westdeutschland hab ich verpasst. Erzähl mal, was ging da so ab?
            In welcher Traumwelt lebst du? Und mit welchen Mittel kommst du da hin?

        2. Es ist umgekehrt: Etwa 1/3 der Ukrainer sind ethnische Russen bzw. bezeichnen sich selbst als Russen. Es waren ukrainische Nationalisten, die diese Russen ausbürgern wollten. Der Bürgerkrieg der letzten acht Jahre ging gegen in der Ukraine geborene und in der Ukraine lebende Russen.

    2. Hätte Selenskiy sich gleich am 24. Februar wie von Putin gefordert das Militär aus den Gebieten Lugansk und Donezk abgezogen, hätte die Ukraine nur diese beiden Gebiete verloren und über Cherson und andere Gebiete würden wir heute nicht sprechen, geschweige denn wie viele Leben gerettet worden wären.

      Ich sage sogar noch mehr. Je länger Selenksiy seine Landsleute sinnlos verheizt und nicht kapituliert umso größer werden die Gebietsverluste ausfallen, womöglich sogar bis zur vollständigen Desintegration der Ukraine. Er sollte sich ein Beispiel an Georgien nehmen. Georgien kapitulierte bereits nach fünf Tagen. Das war klug. So hat sich Georgien gerettet und sich großes Leid und Gebietsverluste erspart.

      1. Sie mögen es eben wenn autoritäre Führer mit Waffengewalt zeigen wer das sagen hat.
        Sie wären vor 80 Jahren in D auch auf ihre Kosten gekommen.
        Hätte ihnen gefallen.

        1. Du magst es, wenn Hakenkreuzfahnen schwingende und “Moskalyaku na gilyaku” (Russen an den Baum/aufhängen) grölenden Mobs gewählte Regierungen stürzen und Menschen lebendig verbrennen.
          Du wärst in der “nationalen Erhebung” von 1933 so gut aufgehoben gewesen wie in der “Revolution der Würde”.

        2. Bei ihrem Mangel an Hirn ist ihnen selbstverständlich noch nicht aufgefallen, dass das was sie Puin vorwerfen, genau das ist was die Amerikaner seit knapp 80 Jahren weltweit tun, gell? Nur, dass diese Feinde der USA, keine Atomwaffen an amerikansicher Grenzen zu stationieren beabsichtigten.

          Sie sind ein absurd verbohrt Ideologe, der Typische Baerbock Fan, der wegen seiner eingebildeten moralsichen “Überlegenheit” kiener rationaler Überlegungen fähig ist.

          Was die Russen hier und was die USA weltweit betreiben ist simple Realpolitik. Dass es Clowns wie ihnen missfällt, wenn sie mal mit der tatsächlichen Realität konfrontiert werden, wundert niemanden. Ihr kindischer Traum vom Demokratie und Rechtsstaat und Souveränität des Volkes wird deswegen kein bisschen realer. Jeder Depp glaubt seine Seite in einem Konflikt sei im Recht, weil sie SEINE Seite ist.

    3. Die Russen interessierenihn (Putin) nicht,.
      Die Ukrainer interessieren (Putin) nicht.

      Stimmt absolut! Sie haben nur folgendes noch nicht begriffen:

      Die nationalistischen Westukrainer interessieren weder die Ukrainer noch die Einwohner der Krim. Wie Russland interessiert die Ukraine die Krim, der Donbas, usw. in erster Linie als nützliches Territorium. Ob die Menschen dort ein Leben in Würde haben oder als Kanonenfutter enden ist ukranischen wie westlichen Eliten völlig gleichgültig!

      Den westlichen Machteliten interessieren die Ukrainer nicht! Es geht einzig um die Durchsetzung des hegemnonialen westlichen Machtanspruchs, militär-wirtschaftliche und geostrategische Interessen mit dem bereits erklärten Ziel Russland wirtschaftlich und militärisch zu schwächen, bestenfalls zu ruinieren. Für die die nicht vom transatlantischen NATO Geschwätz indoktriniert sind ist das allerdings schon seit der ersten NATO Ost-Erweiterung klar.

  5. 1.Die US-Botschaft in der Ukraine fordert alle Staatsbürger auf, das Land umgehend zu verlassen (” to depart immediately …..”).

    2. Die Abgeordneten der Staatsduma müssen für eine (heutige) Sondersitzung aus dem Urlaub kommen; eine Tagesordnung ist noch nicht bekannt.

    Evtl. gibt es einen Zusammenhang zwischen 1. und 2. und einer Prophezeiung von Vucic:

    “I know what awaits us. As soon as Vladimir Putin finishes business in Seversk, Bakhmut and Soledar, and then on the second line Slavyansk – Kramatorsk – Avdeevka, his proposal will follow. If they don’t accept it, and they don’t intend to, we’ll go to hell.”

    https://en.topwar.ru/199037-vuchich-v-sluchae-otkaza-zapada-ot-predlozhenija-putina-po-ukraine-mir-ozhidaet-ad.html?ysclid=l5m6kwc2yg684142662

  6. Auf die DUMA-Sondersitzung hatte ich schon vor ein paar Tagen in einen Kommentar aufmerksam gemacht.

    Damals war aber noch nicht der Konflikt Kalingrad und Spitzbergen geklärt. Jetzt gibt es wohl eine von Russland akzeptierte Lösung.

    Putin muss sich innerhalb Russland immer mehr mit dem Vorwurf auseinander setzen, dass er die russische Bevölkerung und deren zivilen Einrichtungen in den befreiten ukrainischen Gebieten und auch auf dem russischen Territorium, welches an der Ukraine angrenzt, nicht vor ukrainischen Beschuss schützt.

  7. “„Zudem werden wir sie von Kollaborateure reinigen, die sich gezeigt haben und diesmal der Verantwortung nicht entkommen können. Wir werden sicher gewinnen. Ruhm der Ukraine!“ Es sollen Informationen über Kollaborateure gesammelt werden, um sie nach der Rückeroberung zu verfolgen und bestrafen, dieses Mal besser, als dies 2014 geschehen ist. Es sind Partisanen unterwegs, die Anschläge ausführen und auch Kollaborateure töten.”

    Das hört sich mal so an, als würde die Ukrainer es so machen wie die Taliban mit unsere Ortskräften. Das Zitat kann man sich gut merken, für ein eventuelles neues Butcha.

    1. Selensky wird wie jeder der den amerikanischen Interessen gedient hat ins Exil gehen. Falls er den Russen entkommt… wenn nicht, werden in deutschen Städten Strassen nach ihm benannt werden.
      Der Guerilla Krieg der ukrainischen Nazis wird ewig so weitergehen, und wir werden in Tagesschau und Heute noch jahrelang vom Befreiungskrieg und dem heldenhaften Widerstand der Ukrainer gegen das Unrechtsregime vorgesetzt bekommen. Also jenen TV Sendern die ihr mit euren zwangsseingezogenen Gebühren finanziert. 🙂

  8. Hi Albrecht,
    richtig, Sie haben einiges “verpasst”.
    Aber das Internet bietet Möglichkeiten, dies nachzuholen. Auch wenn dies immer mühevoller wird, da die Zensur, Fraiming und Propaganda im “freien Westen” immer größere Ausmaße annimmt.

    1. Bei allen Nachteilen die das heise Forum hat, zB Zensur, so hat man dort doch den Vorteil allzu dumme Foristen einfach zu blocken. Das ist gut für den Blutdruck…

  9. Hallo Hr. Rötzner
    Zwischen Annektion u.Sezession gibt es schon einen Unterschied . Den müssten Sie allerdings kennen ,
    Mfg Stefan Friedrich

  10. Letzte Nachricht: In einem Interview mit der BBC erklärte der ukrainische Verteidigungsminister, das mit der grossen Offensive im Süden mit einer Million Mann sei ein Missverständnis gewesen.

    ‘ Ukrainian Defense Minister Reznikov denied his own words in an interview with the British The Times about the preparation of a counteroffensive in the south.
    Now, in an interview with the Ukrainian service of the BBC, Reznikov said:
    “Let’s just say, there was a bit of misunderstanding (misunderstanding), I was misunderstood. I didn’t say that we are gathering a million-strong army for a counterattack on Kherson. Forgive my English, it’s not my native language.” ‘

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