Russland annektiert, der Westen lässt die Ukraine alleine

Putin feiert den Beitritt der ukrainischen Gebiete auf dem Roten Platz. Bild: kremlin.ru

Außer neuen Sanktionen und Versprechen, die Ukraine weiter zu unterstützen, kommt von den Nato-Ländern nichts. Selenskijs Wunsch, schnell in die Nato aufgenommen zu werden, wird abgeschmettert, die Ukrainer sollen weiterhin den Westen verteidigen und gegen das Böse kämpfen.

 

 

Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Eiltempo nach den Referenden und in Anwesenheit der politischen Führer der Donbass-Republiken und der besetzten Teile von Cherson und Saporischschja die Verträge über die Aufnahme in die Russische Föderation unterzeichnet. Angeblich haben in drei Regionen weit über 90 Prozent bei einer Wahlbeteiligung ebenfalls von über 90 Prozent für den Beitritt gestimmt, in Cherson waren es nur 87 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 78 Prozent.

Über die Rechtsmäßigkeit der Referenden muss man nicht streiten, der Kremls wollte Fakten schaffen, um so der prorussischen Bevölkerung Sicherheit zu versprechen und Kiew von weiteren Offensiven Abzuschrecken, weil sie nun russisches Territorium angreifen. Abgesehen von vielen anderen Mängeln war die Durchführung der überstürzt angekündigten Abstimmung unorthodox, weil sie vier Tage lang durch mobile Wahlhelfer, teils unter Schutz von Bewaffneten oder mit deren Androhung, in den Häusern stattfand und manche, sicher nicht alle der Geflohenen/Evakuierten auch in Russland abstimmen konnten. Zudem wurden die Bewohner, die in die Ukraine geflüchtet waren, nicht gefragt und auch nicht einberechnet, was etwa die Wahlbeteiligung betrifft.

Putin mit den Führern der annektierten ukrainsichen Gebiete. Bild: kremlin.ru

Da nur der Oblast Lugansk (fast) ganz besetzt bzw. „befreit“ ist, während dies nur für Teile von Donezk, Cherson und Saporischschja gilt, würde die Abstimmung auch nur für diese Teile an diesem Zeitpunkt gelten. Die Grenzen der neuen, von Moskau annektierten Territorien sind nicht nur wegen des Krieges offen. Für die Menschen, die sich in die Obhut Russlands begeben wollen, nicht gerade ein überzeugender Schutz.

Es gibt auch einige seltsame Daten. In Donezk haben angeblich 2.131.207 Millionen Menschen an der Abstimmung teilgenommen, es sollen aber nur 1,5 Millionen Wahlzettel gedruckt worden sein. In Lugansk sollen 1.662.607 Menschen teilgenommen haben, bis 23. September waren nur 1.360.768 in den Wahllisten aufgenommen worden.  Wenn die Zahlen über die Teilnahme auch nur einigermaßen stimmen – in Saporischschja 540.000 und in Cherson 570.000 -, dann stellt dies für Kiew auf jeden Fall ein großen Problem dar. Auch wenn Ja-Stimmen durch Druck oder unter Androhungen abgegeben wurden, sind doch viele derjenigen, die nicht geflohen sind, willens, ihr Gebiet von der Ukraine abzutrennen. Die Regierung von Präsident Selenskij repräsentiert damit keineswegs alle Ukrainer und vor allem nicht die Menschen in der Ostukraine, was aber schon vor dem Kriegsbeginn im Februar klar war, aber im Westen nicht anerkannt wurde.

Gestern unterzeichnete Putin mit einer verschwurbelten nationalistischen Rede, die dem Westen vorwarf, was dieser dem Putin-Russland vorwirft, die Aufnahme der Gebiete, die er dem „alten Russland“ mit einer „tausendjährigen Geschichte“ zurechnet. Überhaupt habe Russland die moderne Ukraine erst geschaffen, sagte er. Der neokoloniale Westen wolle Russland schwächen und zerstören, er strebe unter der Führung der USA die Weltherrschaft an und betrachte die nicht näher ausgeführte russische Kultur als Bedrohung: „Für sie ist unser Denken und unsere Philosophie eine direkte Bedrohung, und deshalb greifen sie in unsere Philosophen an. Unsere Kultur und Kunst sind eine Gefahr für sie, also versuchen sie, sie zu verbieten. Auch für sie ist unsere Entwicklung und unser Wohlstand eine Bedrohung – die Konkurrenz wächst. Sie brauchen Russland überhaupt nicht, aber wir brauchen es.“ Er versichert, der „Zusammenbruch der Hegemonie“ sei sicher.

Die Menschen würden jetzt in „ihr wahres, historisches Vaterland zurückkehren“. Putin verspricht, was er auch mit der Teilmobilisierung und dem Androhen von massiver Gewalt bis zu Nuklearwaffen womöglich nicht halten kann: Dass die neuen Russen für immer die Bürger Russlands sein werden: „Wir werden unser Land mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften und Mitteln schützen und alles tun, um das sichere Leben unseres Volkes zu gewährleisten. Das ist die große Befreiungsmission unseres Volkes.“ Man sei bereit zu Verhandlungen mit Kiew, aber man werde die Menschen nicht verraten, d.h. Verhandlungen wären nach russischer Position nur möglich, wenn die Gegenseite die annektierten Gebiete abtritt.

Die Frage ist, ob Putin bzw. der Kreml mit den Antworten des Westens gerechnet hat. Möglicherweise waren die Sprengungen der Nord Stream-Pipelines schon eine Antwort, um Russlands Gasverkäufe an Deutschland zu verhindern und es Deutschland zu verwehren, in der Energienot doch noch auf Nord Stream 2 zuzugreifen, wobei allerdings noch ein Strang funktionsfähig zu sein scheint. Zu einer Herausforderung könnte schon werden, die ukrainischen Truppen die Stadt Liman im Oblast Donezk zurückerobern sollten. Das würde demonstrieren, dass die russischen Truppen weiterhin ukrainische Offensiven nicht abwehren und das Versprechen nicht halten können, dass die dort lebenden Bürger geschützt sind und in Russland leben werden. Mittlerweile ist Liman offenbar weitgehend eingekreist, es sei Verstärkung unterwegs.

Selenskij mit dem Duma-Sprecher und dem Verteidigungsminister mit dem Antrag auf beschleunigte Aufnahme in die Nato. Bild: president.gov.ua

Nato: Ukraine, nein danke

Kiew versucht nun vor allem verzweifelt wiederum als Reaktion auf die Annexion, die Nato in den Krieg hineinzuziehen. Zwar hat Washington der Ukraine gewährt, die westlichen Waffen auch gegen die ukrainischen Gebiete einzusetzen, die Russland nun als russische Territorien betrachtet. Aber man hält sich dennoch aus einer direkten Kriegsbeteiligung heraus und lässt die ukrainischen Truppen trotz aller Unterstützung letztlich alleine, den geopolitischen Konflikt für den Westen auszufechten. Sollte die Ukraine etwa mit Panzerhaubitzen oder HIMARS-Raketen die neuen russischen Gebiete angreifen, müsste es nun mit einer massiven Antwort rechnen – nicht mit Bodentruppen, sondern mit Raketenangriffen beispielsweise auf Kiew.

Um den Westen unter Druck zu stellen, hat nun die ukrainische Regierung einen Antrag auf beschleunigten Eintritt in die Nato gestellt, während Selenskij gleichzeitig betont, Verhandlungen mit Russland führen zu wollen, aber nicht mit Putin als Präsidenten. Als Mitglied könnte die Ukraine die Beistandspflicht auslösen. Aber Selenskij müsste klar sein, dass die Nato kein Land beitreten lassen wird, das sich bereits im Krieg befindet. Zudem müsste er nach sieben Monaten Krieg wissen, dass die Nato-Länder zwar dabei sind, den Krieg weiter zu eskalieren und zu verlängern, aber dass sie nicht direkt gegen Russland in den Krieg ziehen wollen – zumal auch die Waffenlager der Nato-Länder nicht mehr gut gefüllt sind.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg machte klar, dass sich an der Haltung der Nato trotz der „illegalen Annexionen“, die natürlich einhellig vom Westen verurteilt werden, nichts ändern wird. Russland solle den Krieg beenden. Man werde die Ukraine weiter unterstützen, versicherte er. Die Türen der Nato für einen Beitritt aller demokratischen Staaten in Europa stünden offen. Aber: „Wir unterstützen die Nato, aber das macht uns nicht zum Teil des Konflikts.“ Washington kündigte etwas hilflos weitere Sanktionen an, die auch Selenskij fordert. US-Präsident Joe Biden warnte, dass jeder, der die Ansprüche Russlands auf ukrainisches Territorium unterstützt, auch mit Sanktionen belegt werde.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock meint weiterhin, man lasse sich nicht erpressen. Russland würde nicht verhandeln wollen, Deutschland offenbar auch nicht, zumindest sagte sie dazu nichts. Zum Nato-Beitritt sagte sie, man trage Verantwortung dafür, dass „sich der Krieg nicht auf weitere Länder ausweitet“ und „die Nato nicht Kriegspartei wird“. Es werden also weiterhin Sanktionen ausgeheckt, die den USA nicht schaden, aber den EU-Ländern und Deutschland, und auch schwere Waffen in die Ukraine geschickt. Die Ukrainer, die ja auch gegen andere Ukrainer kämpfen, müssen sich also weiterhin für die „Werte“ des Westens, also die Interessen, opfern. Man fragt sich, wie lange die Ukrainer, wie immer auch nationalistisch gesinnt und voller Wut gegen Russland, noch den geopolitischen Kampf des Westens ausfechten und erleiden wollen, anstatt in Gespräche einzutreten, auch wenn jetzt möglicherweise schon weitere Teile der Ukraine endgültig verloren sind.

Ob die Katzen oder Hunde, um die sich die ukrainischen Soldaten so intensiv kümmern, wirklich helfen und die Humanität beweisen?

Propaganda am Tiefpunkt

Dazu versucht die ukrainische Führung weiter, dass Russland von Staaten, allen voran von den USA, als Terrorstaat eingestuft wird, was eine noch weitgehendere Isolation zur Folge hätte. Es wird versucht, den Beschuss des Konvois in Saporischschja mit vielen Toten, Russland zuzuschreiben, obgleich er in das russisch besetzte Gebiet fahren wollte, um humanitäre Hilfe zu leisten. Wie immer übernehmen die westlichen Medien die Version der Ukraine und erwähnen pflichtschuldigst, dass Russland den Angriff ukrainischen Truppen unterstellt.

Selenskij malt weiter das Bild eines archaischen Kampfes zwischen den Guten und dem absolut Bösen, der in der Ukraine geführt wird. Meist wird im Westen diesem propagandistischen Bild gefolgt, ein gutes Beispiel ist die deutsche Außenministerin. Das ist natürlich die übliche Kriegspropaganda, die offenbar immer noch verfängt. So sagt Selenskij, der von Kiew kontrollierte Teil der Ukraine – so müsste man hinzufügen – bekämpfe einen Feind nicht nur der Ukraine, „sondern des Lebens selbst, der Humanität, des Gesetzes und der Wahrheit“. Oder: „In der Ukraine wird das Schicksal der Demokratie in der Konfrontation mit der Tyrannei entschieden.“

Das ist, auch wenn es ähnlich von vielen westlichen Politikern wiederholt wird, natürlich lächerlich und eine Lüge, wenn die westlichen Werte-Staaten wie Deutschland Waffen an Saudi-Arabien liefern, das einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Jemen führt und Oppositionelle an den Galgen oder das Kreuz hängt oder zerstückelt, und Bittfahrten in die Tyrannei-Staaten des Nahen Ostens machen, um um Gas und Öl zu betteln und im Geschäft zu bleiben. Ganz abgesehen von den USA, dass sich nur an die eigenen Werte hält, gerne mal völkerrechtswidrige Kriege führt oder den Internationalen Gerichtshof bedroht, wenn der Kriegsverbrechen der Amerikaner verhandeln will.

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59 Kommentare

  1. „Russland annektiert“ – nichts. In Referenden haben sich die Bevölkerungen der Gebiete entschieden, Russland angehören zu wollen. Und dies, obwohl sie damit rechnen müssen, dass sie von Horden wie dem „Tornado Bataillon“ niedergemetzelt werden, sollte die ukrainische Regierung mit Hilfe der vor Ort aktiven westlichen Militärberater/Geheimdienstler ihr Territorium (diesbezüglich trifft die Bezeichnung zu:) annektieren können.
    Das ist ihr Selbstbestimmungsrecht, ob das geld- und machtgierigen, rassistischen Großkapitalisten und ihren Staatsdienern in ihren „Wertewesten“ passt oder nicht. Wenn das mit Kosovo so ging, geht das auch mit Donzek so.

    Die ukrainische Regierung und ihr Militär „verteidigt“ nicht „den Westen“ (wo wird der denn angegriffen?), sondern beschießt seit 2014 die Zivilbevölkerung im Donbass und in Luhansk.

    Wenn „die Ukraine“ (damit ist wohl nicht die verarmte, ausgebeutete und von westlichen Großkonzernen ausgeplünderte Bevölkerung gemeint) gegen „das Böse“ kämpfen soll, dann müsste sie ihre Waffen wohl eher in die entgegengesetzte Richtung drehen.

    Mit Waffenlieferungen aus Deutschland sollte nun, nach der Zerstörung der Nordstream Pipelines, Schluss sein. Welcher Staat dafür verantwortlich zeichnet, ist noch nicht nachgewiesen, aber zwei Dinge stehen fest: 1. Es war nicht die Russische Föderation und 2. es muss ein „Verbündeter“ gewesen sein, ein Nato- und/oder EU-Mitglied. Damit hat ein Nato-/ EU-Land Deutschland den Krieg erklärt. Ob das die deutsche Regierung und die von ihr kontrollierten bzw. geschmierten Propagandamedien wahrhaben wollen oder nicht.

    Der „geopolitische Konflikt“, um den es eigentlich geht, ist die ausufernde Zerstörungskraft eines Staatengebildes, dass vollständig abgewirtschaftet hat, den USA. Die haben das von den (genozidartig umgebrachten) amerikanischen Ureinwohnern geraubte Land zugrunde gerichtet. Der größte Teil der US-Bevölkerung liegt am Boden oder auf Pritschen in einem Knast, Gewalttaten sind dort an der Tagesordnung. Die Wirtschaft der USA ist ruiniert, mit brutaler Gewalt versuchen sie, die Naturressourcen ihren Böden zu entreißen (Fracking), egal, wie viele Menschen dabei draufgehen oder was das für die Umwelt bedeutet. Da sie ihr eigenes Staatsgebiet weder beherrschen, noch sorgfältig damit umgehen können, ziehen sie in die Welt hinaus, um Raubzüge zu begehen. Erinnert an die Normannen, die Mongolen und die Hunnen, was die USA treiben.

    Wo kommt Biden her? Aus Delaware. Dem Geldwäschestaat. Wo hat er seinen drogenabhängigen Sohn hingeschickt? In die Ukraine. Was treiben die USA in der Ukraine? U. a. betreiben sie dort 46 Biowaffenlabore. Wie war das noch mal mit dem Konzept „Schurkenstaat“, das seinerzeit G. W. Bush ausgerufen hatte?

    Wenn wir in Deutschland eine Regierung hätten, die über ein wenig Vernunft verfügte, dann würden jetzt sofort die Reparaturarbeiten an den Nordstream Pipelines beginnen, Nordstream 3 und 4 in Angriff genommen. Und die USA sanktioniert und isoliert werden. Staaten, die Frieden auf der Welt haben wollen, müssen kooperieren und die USA in die Schranken weisen.

    1. Hallo Ohein,

      gute Zusammenfassung!
      Der Angriff auf NS1 (51% Gazprom) und NS2 (100% Gazprom) war ein Angriff auf russische Infrastruktur durch ein NATO-Land! Damit hat sich die NATO in die direkte Konfontation mit der Russischen Förderation begeben.
      Hier gilt abzuwarten, wie Russland reagiert.

      Deutschland ist als Energieempfänger und Mitbeteidiger an NS1 natürlich auch Angriffsziel.

  2. Zitat :“Gestern unterzeichnete Putin mit einer verschwurbelten nationalistischen Rede…“
    http://en.kremlin.ru/events/president/transcripts/69465
    Obiger Link führt zur englischen Übersetzung. Die Seite braucht lange zum Laden (also Gedult), vielleicht ist sie aber z.Z. auch nur sehr gefragt.
    Geschwurbelt fand ich da wenig. Ganz im Gegenteil spricht er völlig undiplomatisch und direkt.
    Hier mal ein paar Zitate die ich interessant finde aus der Langatmigen Rede :
    …There is no Soviet Union anymore; we cannot return to the past. Actually, Russia no longer needs it today; this isn’t our ambition. …
    …We will defend our land with all the forces and resources we have, and we will do everything we can to ensure the safety of our people….
    …The West is ready to cross every line to preserve the neo-colonial system which allows it to live off the world, to plunder it thanks to the domination of the dollar and technology, to collect an actual tribute from humanity, to extract its primary source of unearned prosperity, the rent paid to the hegemon. The preservation of this annuity is their main, real and absolutely self-serving motivation…..
    … Western elites not only deny national sovereignty and international law. Their hegemony has pronounced features of totalitarianism, despotism and apartheid. They brazenly divide the world into their vassals – the so-called civilised countries – and all the rest, who, according to the designs of today’s Western racists, should be added to the list of barbarians and savages. …
    … The United States left a deep scar in the memory of the people of Korea and Vietnam with their carpet bombings and use of napalm and chemical weapons.
    It actually continues to occupy Germany, Japan, the Republic of Korea and other countries, which they cynically refer to as equals and allies. Look now, what kind of alliance is that? The whole world knows that the top officials in these countries are being spied on and that their offices and homes are bugged. …
    … The West clearly did not expect such insubordination. They simply got used to acting according to a template, to grab whatever they please, by blackmail, bribery, intimidation, and convinced themselves that these methods would work forever, as if they had fossilised in the past. …
    … The current neocolonial model is ultimately doomed; this much is obvious. But I repeat that its real masters will cling to it to the end. They simply have nothing to offer the world except to maintain the same system of plundering and racketeering. …
    … The world has entered a period of a fundamental, revolutionary transformation. New centres of power are emerging. They represent the majority – the majority! – of the international community. They are ready not only to declare their interests but also to protect them. …
    … …

  3. Aus den Worten Rötzers hört man gut heraus, wie gross der Druck auf Publizierennde ist, sich linientreu zu äussern. Der Versuch, das Pferd von hinten aufzuzäumen ist, wohl beabsichtigt, es geht ja nur um plausible deniability, recht durchsichtig.

    „Es wird versucht, den Beschuss des Konvois in Saporischschja mit vielen Toten, Russland zuzuschreiben, obgleich er in das russisch besetzte Gebiet fahren wollte, um humanitäre Hilfe zu leisten.“ Inzwischen ist das schon zwei Mal passiert, mit je rund dreissig toten Zivilisten als Resultat. Und damit das klar ist, das sind Leute, die sich, mit welchen Absichten auch immer, von ukrainischem Gebiet in russisch kontrolliertes verschieben wollten. Das ist offensichtlicher Staatsterror seitens der Ukrainer.

    Was Rötzer vielleicht wirklich nicht hinlänglich bewusst ist – die Russen haben bisher nur einen bescheidenen Teil ihres Arsenals eingesetzt, so wie z. B. auch die u.s.-Amerikaner in Afghanistan bei weitem nicht ihre volle militärische Stärke ausgespielt haben. Sowohl die usa, wie auch Russland sind in der Lage ein Land komplett platt zu machen. Zwischen diesem Extremverhalten und dem, was die Russen bisher in der Ukraine getan haben, gibt es viele Zwischenstufen. Shock and awe können auch sie.

    Die Ukraine hat nicht einen Schimmer einer Chance, militärisch zu siegen, daran ändern ihre kürzlichen Pyrrhussiege keinen Deut. Entweder die nato tritt direkt in den Krieg ein, oder sie schaut zu, wie die Ukraine zu Ende geschächtet wird. Tut sie ersteres, haben wir den dritten Weltkrieg und muss man mit dem Allerschlimmsten rechnen. Deutschland könnte danach eine Wüste sein.

    Rational ist nur verhandeln. Ohne Vorbedingungen.

    1. Hallo Pnyx,

      „Aus den Worten Rötzers hört man gut heraus, wie gross der Druck auf Publizierennde ist, sich linientreu zu äussern.“

      Ja, da schließe ich mich dir an. Vor allem hat sich Herr Rötzer in anderen Artikel schon weit aus direkter Richtung RF positioniert. Die NachDenkSeiten haben sich in einem Artikel (1) von Florian Warwig am 29.09.2022 zu der politisch gewollten Gleichschaltung der Medien geäußert:
      „Den NachDenkSeiten wurde exklusiv ein internes Dokument der Bundesregierung zugespielt. Wir konnten das Papier verifizieren und uns ist auch die Identität des Whistleblowers bekannt. Das Dokument gibt einen erhellenden Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, bundesdeutschen Staatspropaganda, insbesondere was die behördliche Einbindung von Medien (z.B. Spiegel und Stern), westlichen Social-Media-Konzernen, Bildungseinrichtungen und den sogenannten „Faktencheckern“ angeht. Selbst Grundschulkinder werden ins Visier genommen. Aus all dem ergibt sich der konzertierte Versuch einer Informations-Gleichschaltung durch die Bundesregierung.“
      Jeder weiß jetzt, dass wir von staatlich verordneter Propaganda im Ukraine-Krieg beschallt werden. Inwieweit sich hier Journalisten der alternativen Medien zu beugen haben, welche Repressionen ihnen angedroht oder gar gegen sie verhängt werden, wer von öffentlichem Interesse.

      Wie die Menschen in Gebieten behandelt werden, welche die ukrainische Armee wieder erlangt hat, wird in einem Artikel “ Zehntausende Bewohner der Region Charkow könnten Opfer der Kiewer „Justiz“ werden“
      30 Sep. 2022 20:57 Uhr von Wladislaw Ugolniy (2) sehr detailliert beschrieben. Dabei wird an wenigen Beispielen gezeigt, wie weit weg die ukrainischen Nationalisten von der Bevölkerung der Gebiete ist und nur ihre Macht mittels Gewalt, Angst, Terror durchzusetzen vermag. Hinzu kommt, dass der Bevölkerung der „Nichtukrainer“ von der ukrainischbestimmten Zentralregierung durch die Gesetzgebung (Sprachengesetz, Etniegesetzgebung, Volksbildungs- und Hochschulgesetz) in Sprache, Kultur, Beruf bedrängt/ unterdrückt wird (3). Das Selensky quasi wie ein Diktator (4) mit nur noch einer zugelassenen Partei in der Ukraine herrscht, geht hier auch meist unter. Dabei Sanktionen, Verhaftungen, Folterungen und Tötungen gegen oppositionelle Medien und ukrainische Staatsbürger ohne Gerichtsurteil“ angewendet werden, muss man von sehr ernsthaften Menschenrechtsverstößen (5) gegen die eigene Bevölkerung sprechen. Wenn sich ein Land mit seiner Regierung so gegen einen Großteil (nur rund 40% der Bewohner sind der Ethnie der Ukrainer und Krimtataren) der Bevölkerung wendet, ist es logisch, dass bei einem Referendum die unterdrückte Bevölkerung sich von diesem staat abwendet. Deshalb sind die Ergebnisse des Referendums (6) in der Tendenz und Höhe der Zustimmungswerte ( in allen vier Gebieten eine Wahlbeteidigung und Zustimmung zum Beitritt zu RF bei um die 90%) nachvollziehbar. Für die Menschen bietet der Beitritt zur Russischen Förderation eine bessere Zukunftsperspektive, menschlich, kulturell und wirtschaftlich. Das man diese Referenden nach Beendigung des Konfliktes unter besseren Bedingungen wiederholen sollte, da gehe ich mit. Aber am Ergebnis des Willens der Bevölkerung zum Beitritt zu Russland wird sich nichts ändern.

      Herr Rötzer erkenntsehr wohl, dass der Krieg für die Ukraine, trotz kurzfristiger Erfolge nicht zu gewinnen ist. Nur wenn die NATO als direkter Akteur in den Krieg eintreten würde, wären die Kräfteverhältnisse neu verteilt. Dann würde der Krieg und somit die Geschichte der Menschheit aber mit großer Wahrscheinlichkeit in einem atomaren inferno enden, was man auch nicht als ukrainischen Sieg darstellen könnte. Dies hat zum Glück auch die NATO so erkannt und Stoltenberg in seiner Pressekonferenz (7) verklausuliert auch ausgedrückt.

      Quellenangaben folgen

      1. Quellen:

        (1) https://www.nachdenkseiten.de/?p=88618
        (2) https://de.detv.us/2022/09/30/zehntausende-bewohner-der-region-charkow-koennten-opfer-der-kiewer-justiz-werden-rt-de/
        (3) https://www.anti-spiegel.ru/2021/das-sprachengesetz-und-die-zwangsweise-ukrainisierung/?doing_wp_cron=1664477971.7093300819396972656250
        (4) https://www.anti-spiegel.ru/2021/selensky-baut-diktatur-in-der-ukraine-aus-und-der-spiegel-bestaetigt-berichte-des-anti-spiegel/?doing_wp_cron=1664597862.4447770118713378906250
        (5) Wolodimir Strok, Bürgermeister der Kleinstadt Kreminna, wurde aus seinem Haus entführt und erschossen. Zuvor hatte er seine Kollegen in anderen Städten zu Verhandlungen mit der russischen Armee aufgefordert. Wenige Tage später wurde Juri Prylipko der Bürgermeister des Kiewer Vororts Hostomel ermordet, da er mit dem russischen Militär über einen Fluchtkorridor für die Bürger seiner Stadt verhandelt hatte. Elf weitere „pro-russische“ Bürgermeister seien vermisst, berichtete das Magazin The Grayzone. Die Bürgermeister Gennadi Mazegora (Kupjansk) und Iwan Stolowoi (Balaklija) wurden von ukrainischen Staatsanwaltschaften wegen Hochverrats angeklagt, da sie die russische Armee kampflos durch ihre Kleinstädte bei Charkow hatten fahren lassen – nachdem das ukrainische Militär bereits geflüchtet war.
        https://multipolar-magazin.de/artikel/ukraine-zukunftsaussichten
        (6) https://de.rt.com/kurzclips/video/150139-vier-regionen-in-ostukraine-stimmen/
        (7) https://de.detv.us/2022/09/30/stoltenberg-keine-schnelle-nato-mitgliedschaft-fuer-die-ukraine/

    2. Letzterers dürfte blanke Illusion sein. Die „annektierten“ Gebiete würde Russland nie zur Disposition stellen, die Ukraine hingegen würde nur unter dieser Bedingung, wenn überhaupt, verhandeln.
      Es läuft wohl alles auf den bisher zurück gehaltenen Einsatz der Schlagkraft der russischen Streitkräfte hinaus, der mit der Vernichtung der ukrainischen Führungs- und materiellen Versorgungsstrukturen enden wird.
      Kapitulationverhandlungen kommen dann, wenn noch jemand übrig sein wird, die einzig realistischen.

    3. @Pynx: stimme dir nahezu zu, aber dem ersten Satz nicht: Herr Rötzer hat schon immer die Sprache der Westpropaganda getragen. – Dazu wird kein Druck benötigt.

  4. Überhaupt habe Russland die moderne Ukraine erst geschaffen, sagte er.

    Sie sagen es ja so Herr Rötzer, als ob das gar nicht stimmen würde.

    Also, die Ukraine hat es vor 1991 als unabhängiger Staat nie gegeben. Vor der russischen Revolution 1917 war das was Sie unter Ukraine verstehen ein integraler Bestandteil Russlands. In Kiew wurde Russland geboren. Nicht umsonst trägt Kiew in der historischen Chronik stets den Beinahmen „die Mutter aller russischen Städte“. Selbst das Wort Ukraine ist ein russisches Wort. Übersetzt heißt es „Randgebiet“ oder „Grenzgebiet“. Es gab nicht nur eine „Ukraine“ im Sinne von „Grenzgebiet“ im alten Russland. Es gab eine „Ukraine“ bei Nowgorod und bei Pskow. Das alte Russland hatte viele Grenzregionen und die Leute die in den Grenzregionen lebten wurden als Ukrainer bezeichnet. Sie sprachen russisch auch in der heutigen Ukraine.

    Im Mittelalter bis ins 20. Jh. war der weltweit anerkannte ethnologische Standard, dass auf dem Gebiet der heutigen Ukraine das Volk der s.g. „Kleinrussen“ lebte. Die Kleinrussen sprachen russisch und verstanden sich selbst als Teil des Dreieinigen russischen Volkes.

    Im 1. WK besetzte Österreich-Ungarn den westlichen Teil der heutigen Ukraine und bildete dort ein Marionettenstaat. Allerdings war es kein unabhängiger Staat, es war ein österreich-ungarisches Protektorat. Dort galten die österreich-ungarische Ordnung und die Quelle der Souveränität sowie auch das Gewaltmonopol war der österreichische Kaiser. Auf der anderen Seite bildete sich während der Revolution Noworossia (neues Russland), welche sich bald der jungen Sowjetunion anschloss.

    Erst die Sowjets haben mit dem Nationbuilding begonnen und die Ukrainische Nation aus den ehemaligen Kleinrussen erschaffen. Für die Sowjets war der Hauptgegner die russische Monarchie. Es gab einen blutigen Bürgerkrieg in Russland zwischen Monarchisten (die Weißen) und den Kommunisten (die Roten) mit immerhin 11 Millionen Opfern. Nachdem sich die Roten im Bürgerkrieg durchsetzten, vernichteten sie Alles was das alte russische Kaiserreich getragen hatte. Sie ermordeten den Zarren und alle seine Verwandten die sie greifen konnten. Sie verboten sogar die orthodoxe Kirche und ermordeten die Priester. Denn der schlimmste Alptraum für die Roten wäre die Rückkehr der Monarchie gewesen. Also galt es den russischen Einfluss einzudämmen und so fingen sie an was vorher seit vielen Jahrhunderten Russland war in Stücke zu zerteilen und künstlich andere Nationalrepubliken zu erschaffen und wo es möglich war auch Russen in andere Nationalitäten umzuwandeln. Besonders eifrig waren dabei Lenin und Stalin. Die grenzen wurden willkürlich gezogen und immer wieder auf Kosten Russlands erweitert. Unter Stalin gab es sogar eine brutale Zwangsukrainisierung. Stalin zwang die Leute die in der heutigen Ukraine leben sich als Ukrainer einzutragen und nicht als Russen. Er zwang sie ukrainisch zu sprechen, was vorher gar nicht als Sprache sondern nur als ländliches Dialekt galt, den ukrainische Bauern sprachen. Stalin führte Ukrainische Schulen ein. Und Ukrainische Presse. Von vielen wurde die Zwangsukrainisierung unter Stalin als zu hart und unmenschlich empfunden. Es gab Widerstand dagegen (!).
    Die Geburtsstunde der Ukrainischen Nation war die erste Volkszählung der Sowjetunion im Jahr 1926. Zum ersten mal in der Geschichte wurden Ukrainer jemals getrennt von Russen gezählt.

    Mit anderen Worten: Ohne Lenin und Stalin hätte es die ukrainische Nation nie gegeben.

    Später allerdings begriffen die Sowjets unter Stalin, dass sie zuweit getrieben hatten. Die Zwangsukrainisierung brachte nationalistische und separatistische Bewegungen hervor. In den 30ger Jahren, als der Zweite Weltkrieg immer wahrscheinlicher wurde, fürchtete man, dass die Deutschen die nationalistischen und separatistischen Stimmungen in der Ukraine gegen die Sowjetunion benutzen könnten. Daher versuchte Stalin in den 30ger Jahren die Ukrainisierung wieder rückgängig zu machen, was aber nicht mehr gelang und so kam es auch, dass die Deutschen die nationalistisch eingestellten Ukrainer, die gegen die Sowjetunion waren, für ihre Zwecke zu nutzen. Stichwort: SS-Sturmbandführer Stepan Bandera und seine Bande von Halsabschneidern von der SS-Division „Nachtigal“ und der SS-Division „Galitchina“.

    Nach dem zweiten Weltkrieg waren die ukrainischen Nationalisten, die Banderovzy in die Wäder gegangen und haben von dort aus noch bis in die 1950ger Jahre die Bevölkerung terrorisiert. Sie wurden als Nazihandlanger und Terroristen bekämpft und auch brutal verfolgt. Ihre Anführer wurden öffentlich in Kiew hingerichtet und ihr Oberanführer Stepan Bandera wurde von einem sowjetischen Attentäter in München ermordet, wo Bandera untergetaucht war. Sein Grab steht heute noch in München, und ist ein Wahlfahrtsort für ukrainische Nazis wie den ehemaligen Botschafter Melnik.

    Die Ukraine in der späten Sowjetunion war durch und durch sowjetisch. Viele führende Funktionäre der Parteiführung der KpDSU waren Ukrainer. Ukraine galt als die Vorzeigerepublik und die Kornkammer der Sowjetunion. Dort wurde das meiste Brot geerntet. Dort wurden die größten Schiffe, größte Flugzeuge und mächtigsten Raketen der Welt gebaut. Nirgends in der Sowjetunion lebte es sich besser als in der Ukrainischen Republik. Sie waren zufrieden. Zu mindestens die größte Mehrheit. Unzufrieden waren nur die Nachfahren der Banderovzy, die nach dem Krieg in den Untergrund getrieben wurden, und in ihren Kellern weiter einen Greul hegten.

    Die Souveränität und Eigenstaatlichkeit fiel der Ukraine mit dem Zerfall der Sowjetunion quasi in den Schoss. Sie haben vor dem Zerfall nicht danach gestrebt. Sie wurde ihnen geschenkt. Von Jelzin. Er sagte: Nehmt euch soviel souveränität wie ihr wegtragen könnt. Das löste eine s.g. „Parade der Souveränitäten“ aus und setzte den Zerfall der Sowjetunion in Gang. Trotz eines landesweiten Referendums bei welchem sich überwältigende Mehrheit für den Erhalt der Sowjetunion aussprach.

    So wurde die Ukraine zu einem souveränen Staat. Aber die Banderovzy in ihren Kellern träumten davon sich irgendwann an den Russen zu rächen.

    Das moderne Russland gönnte der Ukraine die Souveränität und stellte sie bis 2014 nie in Frage. Zwischen Russland und Ukraine gab es bis 2014 eine enge Freundschaft. Russland unterstützte die junge Ukraine mit Allem möglichen. Günstigen Aufbaukrediten, günstigen Energieträgern. Investitionen.

    Aber die Amerikaner hatten sich nie mit dem Zerfall der Sowjetunion abgefunden. Sie waren nicht fertig gewesen. Solange Russland über Atomwaffen verfügte und das größte Land der Welt blieb konnten sie nicht ruhig schlafen. Zunächst installierten sie eine Marionette dort. Das Russland der 90ger Jahre war komplett von USA fremdgesteuert so wie heute die Ukraine. Die Aufgabe Jelzins ware es gewesen Russland weiter zu zerstören und Zustände zu schaffen, welche weitere innere Konflikte auslösen und zum weiteren Zerfall führen sollten. Brezhinski schrieb darüber ganze Bücher. Und die Amerikaner machen auch jetzt noch weiter. Sie haben verstanden, dass sie die Ukraine gegen Russland benutzen können (so wie die Deutschen bereits). Sie unterwanderten auch die Ukraine, indem sie ihre Oligarchen gekauft hatten. Und förderten 30 Jahre lang den Nationalismus und rehabilitierten die Banderovzy. Und 2014 benutzten sie die neuen ukrainischen Nazis um die Regierung der nationalen Einheit (!) unter Janukowitsch gewaltsam zu stürzen. Die Oligarchen die dann an die Macht kamen waren entweder selbst Banderovzy, oder schuldeten ihnen viel. So geriet die Ukraine unter die Kontrolle von Nationalisten und Fremdsteuerung der USA. Sie haben sogleich damit begonnen Alte Wunden aufzureißen und Jene die sich eher zum russischen Volk zählten als zum ukrainischen und Jene die der Sowjetunion nachtrauerten brutal zu unterdrücken. Vieles habt ihr im Westen gar nicht mitbekommen, natürlich, die amerikanische Propagandamaschine welche ganz Europa gleichgeschaltet hat, tat Alles dafür, dass ihr nichts davon erfahrt was die Ukrainischen Nazis sich in der Ostukraine Alles erlaubten. Das ist ohne zu untertreiben mindestens eine ethnische Säuberung, und für die Leute die das in der Ostukraine täglich erlebt haben war es ein schleichender und daher besonders grausamer Genozid. Sie können im Donbass fragen wen sie wollen, Alle werden Ihnen genau das sagen, es war und ist immer noch ein Genozid. Immer noch beschießen sie jeden Tag Donezk. Sie schießen dabei bewusst auf Zivilisten. Das ist kein wahlloses Feuer, das sind ganz bewusste und gezielte Angriffe auf Zivilisten. Sie wollten sie so lange terrorisieren, bis sie es nicht mehr aushalten, ihre Sachen packen und nach Russland verschwinden. Selensky machte daraus nicht einmal einen Hehl. Wenn du in Donbass lebst und meinst du bist ein Russe, dann verschwinde nach Russland, das wäre das Beste für deine Kinder, sagte Selensky offen im Fernsehen, und zwar in russischer Sprache und auf einem Fernsehkanal, welcher nur in der Ostukraine ausgestrahlt wurde. Was ist es dann, wenn nicht eine ethnische Säuberung?

    Ich meine, kann man sich vorstellen, dass ein französischsprachiger kanadischer Präsident, die englischsprachigen Kanadier vom Militär bombardieren lässt, und sie öffentlich auffordert gefälligst nach England zu verschwinden? Oder kann man sich so etwas ähnliches in der Schweiz oder in Belgien vorstellen? Wie würde man so etwas bezeichnen, wenn nicht Genozid?

    Aber ich bin wieder zu weit gegangen, sorry für den langen Aufsatz, ich hoffe ich habe Sie nicht zu sehr gelangweilt.

    1. Die Russen haben ein Spottwort für die Ukraine: Nezalezhnaya.

      Das ist ein russifiziertes ukrainisches Wort und bedeutet so viel wie: Unabhängigkeitsland oder noch besser: Unabhängigkeitstan. Die Russen ziehen damit die Ukrainer auf, weil die immer so viel Wert auf ihre Unabhängigkeit legen. Das ist so eine ähnliche Situation wie bei uns mit den Bayern – die meinen ja auch immer, sie seien etwas ganz Besonderes.

      Diese Geschichte von Nezalezhnaya fand ich ganz aufschlussreich, um verstehen zu können, wie die Russen und die Ukrainer ticken. Dass sich die Animositäten derart aufgeschaukelt haben, ist natürlich bitter und ursächlich dem Westen zu verdanken, der sich die Konflikte in der Bruchzone der ehemaligen Sowjetunion zu Eigen macht und dort Unruhe zu stiften versucht, wo und wann immer es geht.

      Übrigens: ich fand deinen Aufsatz überhaupt nicht langweilig.

      > https://en.wikipedia.org/wiki/Anti-Ukrainian_sentiment#Other

    2. Mit Verlaub, geben wir dem Autor doch eine Chance.
      Er ist das durchschnittliche Produkt der ideologischen Diversion des Westens im Kalten Krieg. Er kann nicht wissen, welche Bedeutung die 1941 von Stalin gezogene „Russland -Karte“ bei der Mobilisierung des Volkes hatte, so ist ihm die Putin -Rede logisch verschwurbelt.
      Mit der damaligen ideologischen Ausrichtung der westdeutschen Bevölkerung, mit der auch die faschistische Nazi-Ideologie konserviert wurde und jetzt wieder hervorbricht, ist er aufgewachsen. Diese Mauer können nur wenige durchbrechen, dazu gehört außerordentlicher Geist, nicht unbedingt die Sache von Journalisten (Ausnahmen inbegriffen).
      Bei aller Beschwörung einer (nationalistischen?) “ Brüderlichkeit aller Deutschen“ (Euphemismus) sind die Ossis dem gemeinen Wessi schon immer, auch lange schon vor 1945, und weiterhin auch nur deutsch sprechende Polen. Das ist keine psychologisch individuelle Anomalie, das entspricht den grundlegend verschiedenen ökonomischen Entwicklungen „links- und rechtselbisch“ (Mottek, Wirtschaftsgeschichte Deutschlands).
      So wird das Verständnis auch der russischen Politik „rechtselbisch “ bleiben.

      1. „Mit Verlaub, geben wir dem Autor doch eine Chance.
        Er ist das durchschnittliche Produkt der ideologischen Diversion des Westens im Kalten Krieg.“

        Und wer sich Oberst nennt hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Vielen Dank für die Teilhabe an ihren Vorurteilen und der Mauer im Hirn.

        1. Na alter Misanthrop,

          Gerade wach und schon wieder am Arschtritte verteilen. Wäre es dir, mal möglich Sachlich zu bleiben?

          Gruß JtP

          1. Sehr gerne und weiterhin so viel Einsatz bei den Ordnungsrufen. Hab ich auf der anderen Seite von dir noch nie erlebt. Komisch.

            Gestern war Siegesfeier, heute ist wieder Prügel einstecken in Liman angesagt.
            Was gab’s zum Katerfrühstück?

            Da hat die Realität den Schausteller in Kreml schneller eingeholt als gedacht. Am Publikum lag’s nicht.
            Die ganzen Schreihälse dort und auf dem roten Platz haben ja auch nichts zu befürchten, gestorben wird wo anders. Oder schreien die da so laut, damit sie nicht auf die Einberufungsliste kommen?

            Hauptsache beim Zar und seinen Jüngern ist alles im Plan.

            Gruß an den Jünger JtP
            Ottono

            1. Erster Ottono, danke für dein „Ernst Jünger“
              Niemand stirbt vor der Erfüllung seiner Aufgaben; viele aber überleben sie. Der Krieg müßte es ja bringen, das Große, Starke, Feierliche. Demnächst in Strahlengewitter!

    3. Hallo Hacker,
      deine Ukraine-Geschichte kann ich gut nachvollziehen. So in etwa habe ich es auch gelernt.
      Bei dem Teil nach 2014 bin ich mir nicht so sicher, denn dazu kenne ich zu wenig Einschätzungen von „nicht interessierter“ Seite.

      Es gibt in deiner Geschichte allerdings einen kleinen Bruch, etwas nicht Erklärtes: Wieso kam es in der Ukraine auf einmal zu einer nationalistsichen Bewegung nach WW1, die sich ja bis heute durchzieht, wenn sie sich doch vorher alle wie Russen fühlten?
      Ich denke (aber vielleicht täusche ich mich da) es muss damit zu tun haben, dass ein großer Westteil der Ukraine lange zu Polen-Litauen gehörte, später dann zu Österreich-Ungarn und noch später zeitweise zu Polen, Ungarn, Rumänien und sogar der Slowakei. Ein Teil dieser Westukraine war und ist ja sogar katholisch.
      Und dann gab es in den Wirren nach WW1 in der Westukraine ja auch schlimme Gemetzel zwischen Polen, Ukrainern und Russen, wobei sich wohl alle drei Gruppen gegenseitig viel angetan haben, Unmengen an Toten. Und welchen Einfluss hatte die Hungersnot in den 30gern? Dazu gibt es ja verschiedene Meinungen?
      So russisch war eben ein Teil der Ukraine wohl nicht. Insgesamt war die Ukraine wohl nie ein besonders homogenes Gebiet.
      Ähnlich wie Jogoslawien, das früher auch über Jahrhunderte in das osmanische und das österreich-ungarische Gebiet geteilt war und danach nicht richtig zusammengewachsen ist.
      Dazu kommt noch, dass große Teile der Südukraine bis ins späte 18. Jhdt. osmanisches bzw. tatarisches Gebiet war. So richtig lange war dieses Gebiet also auch noch nicht russisch, ganz zu schweigen vom Mittelalter, wo dieses Gebiet im Süden ja vom ständigen Durchzug ostasiatischer Völker auf dem Weg nach Europa geprägt war.

      Mich würde nun interessieren worin du die Gründe für das Aufkommen des ukainischen Nationalismus nach WW1 siehst?

  5. Jetzt können die Neurussen in der Mobilisierung gleich mal zeigen was in ihnen steckt.
    Bei den herrschenden Logistik-Problemen bevorzugt der Kreml inzwischen kurze Wege.

    1. Wenn du dich mehr mit der russischen Innenpolitik satt mit deutscher Mainstreampropaganda beschäftigen würdest, dann würdest du so einen Unsinn nicht schreiben. Die Teilmobilisierung bezieht sihch auf die russische Reserve, d.h., diese Männer haben schon mal in der russischen armee gedient.
      Trotzdem steht es dem Männern und Frauen zu, sich als Freiwille bei der russischen Armee zu melden und für die Freiheit ihrer Region zu kämpfen.

  6. Hier wurde gar nichts annektiert, die Länder haben sich entschlossen in Zukunft einer anderen Administration anzugehören. Jetzt kann man die Referenden als Scheinreferenden bezeichnen, auch wenn ich an deren ordnungsmäßen Durchführung wenig Zweifel habe. Es wird wie bei jeder Abstimmung hier und da etwas nicht stimmen und einige werden in ihren Aktionismus auch über das Ziel hinausgegangen sein. Aber im Prinzip braucht es gar keine Abstimmung, da die Republiken seit 8 Jahren ihren Willen deutlich gemacht haben, was einige Tausend Leben gekostet hat.

    Soll die Ukraine jetzt in die NATO, während dort ein Konflikt ausgetragen wird? …. Mit einer Supermacht? So wahnsinnig scheint dann selbst die NATO nicht zu sein und nur Journalisten können einen Atomkrieg offenbar nicht abwarten. Dass sie und ihre Familien den nicht überleben, realisieren sie in ihrem US-verkorksten Weltbild offenbar nicht. Dass die NATO nun unbedingt ihren Willen durchsetzen will und einfach nicht aufhören kann, ist ein typisch US dominiertes Weltbild. Solange die USA keinen Preis im eigenen Land zahlen müssen, sind sie im Umgang mit Menschenleben sehr großzügig. Und legen sich mit Russland an, einem Land, was keinen Krieg bislang wirklich verloren hat. Sie haben Afghanistan nicht verlassen, weil sie verloren haben, sie haben es verlassen, weil sie keinen Krieg mit den USA riskieren wollten, das war ihnen das Land nicht wert. Nun sieht die Sachlage aber anders aus. Hier kämpfen Russen gegen Russen, auch wenn sich ein Teil der Ukrainer nicht als Russen betrachten, sie haben zumindest denselben Ursprung und damit hat Russland auch das Recht, seine in Not geratenden Brüder zu helfen.

    Die nur wegen den USA überhaupt erst in diese Lage gekommen sind. Fuck the EU (Nuland), war die Antwort der USA, als es um den Putsch in der Ukraine ging. Schöne Freunde sind das. Die USA haben den Putsch mit 5 Milliarden finanziert und organisiert, deshalb hat Russland sich die Krim wiederholen müssen, deshalb gehören jetzt die Republiken zu Russland. Die USA waren es, die das alles losgetreten haben. Ich möchte doch herzlich darum bitten, endlich die Realität anzuerkennen. Eine Realität, in dem Nazis auf der Seite der Ukraine kämpfen, deren Symbole sogar im Mainstream zu sehen sind. Was läuft hier eigentlich, das sich die Poliitk und die Presse, die das eigentlich verhindern soll, jetzt auf die Seite von ganz offensichtlichen Nazis stellt? Das in der ukrainischen Regierung auch Juden sind, hat damit gar nichts zu tun. Ein Nazi zu sein, heißt nicht, automatisch Antisemit zu sein, selbst Juden können Nazis sein. Es geht um krankhaften Nationalismus, wobei ich gesunden Nationalismus, der sich nicht über andere überhöht ausdrücklich ausnehmen möchte. Man kann stolz auf sein Land sein, solange man nicht meint besser als andere zu sein und genau das machen die ukrainischen Nazis, die Russen als Untermenschen betrachten. Bitte, akzeptiert doch bitte die Wirklichkeit, es ist keine Russen-Propaganda, das muss Russland im Westen gar nicht tun. Die Politik ist so verrückt, dass sie das gar nicht müssen. Diese Realitätsverweigerung ist wirklich erstaunlich, das lässt sich mit Geld und Karriere nicht mehr erklären, das ist bereits eine ausgewachsene Persönlichkeitsstörung auf Seiten der Politik und des Mainstreams. Dass die Politik einen Knall hat, ist eigentlich normal, so ist Demokratie eben. Was nicht normal ist, dass die linke Sichtweise die komplette Politik dominiert. Somit stimmt das Gleichgewicht nicht mehr und wenn das fehlt, dann fällt man auf die Nase und genau das passiert gerade. Wir würden uns bei einer rechten Dominierung genauso auf den Hosenboden setzen. Demokratie heißt, dass die Mehrheit über die Politik bestimmt. Aber wir werden von einer 14% Partei dominiert, die diese 14% auch nur erreicht hat, weil so um die 40% der Wahlberechtigten gar nicht zur Wahl gegangen sind. Was soll das für eine Demokratie sein? Das sind keine Mehrheiten.

    Wie dieses sektenhafte Verhalten möglich ist, kann ich nicht verstehen, da eine Sekte zumindest erkennbar sein muss, damit sie etwas bewirken kann. Aber vielleicht konsumiere ich auch nur die falschen Medien und bewege mich in den falschen Kreisen. So hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass das World Economic Forum durchaus etwas sektenhaftes hat. Es kann doch aber nicht sein, dass dem die Existenz der Menschheit und vermutlich auch dem Leben geopfert werden kann. Was ist dieses Opfer wert? Will Russland die Republiken und wollen die es offensichtlich auch, zumindest gibt es von dort keinen Widerspruch oder Aufstand, dann gebt ihnen doch die Republiken. Was haben wir denn davon, dass die Republiken der Ukraine weiterhin zugesprochen werden? Wir haben jetzt die größte Krise nach dem zweiten Weltkrieg. Und wofür? Gibt es dort irgendetwas, was uns zu interessieren hat?
    Beantworten sie mir bitte diese Fragen.
    Wozu und Warum?

  7. „Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg machte klar, dass sich an der Haltung der Nato trotz der „illegalen Annexionen“……“

    Die anglich „illegale Annexion“ wäre mit Abschluss von Minsk II völlig legal gewesen. Minsk II wurde vom Westen mit entworfen, unterstützt aber von Kiew blockiert. Das jetzige Ergebnis hätte unblutiger herbeigeführt werden können.
    Puteng hat uns mit seinem Schachzug den Hintern gerettet, sofern der Westen nicht weiter eskaliert und das Ende der Zivilisation riskiert.
    Die Sanktionen des Westens kommen zurück wie ein Bumerang. Das System West kippt ohne die Ressourcen Russlands in einen Zustand des Postkapitalismus, humaner, gerechter aber auch „ärmer“. Es liegt an uns aus der zwangsläufig entstehenden, „neuen Weltordnung“ etwas zugunsten aller zu machen.
    Das System der Ausbeutung und Zerstörung ist an seine inneren Grenzen gestoßen und die Krisengewinner von einst müssen nun zur Kasse gebeten werden. Der Berufszweig des Multimiliardärdes wird aussterben.

    Aber noch liegt die Gewaltspirale nicht im Schrott. Es wird eng.

  8. Herr Putin erwähnte auch das Deutschland, Japan, Süd Korea besetzt sind. Das Politiker, Bürger ausspioniert werden und sich der amerikanischen „Ordnung“ untewerfen müssen. In Wiesbaden wird ein neuer „USstab“ mit zusätzlichen Personal ausgestattet, von dort wird neben Ramstein die Planung für den Krieg in der Ukraine getätigt!

    Die Ukraine ist ein tragischer Fall, aber was ist mit all den anderen Staaten die seit Jahrzehnten besetzt sind?
    Es gab das Buch „Deutschland schafft sich ab“, es gab den Herrn Schröder den seine Rechte als A.D. BK und Ehren genommen wurden +++
    Die Politik ist eine Sache, aber was ist nur los mit all den Menschen? Sie schauen zu wie ‚ein Freund‘ uns zerstört.

  9. Ich will den Autor mal verteidigen, denn er ist kritisch gegen Russland und NATO gleichermaßen. Die Aussagen zu Putins Rede teile ich aber nicht. Vieles könnte so auch auf einer regierungskritischen Demo in Deutschland geäußert werden. Natürlich entspricht die Abstimmung keiner regulären Abstimmung in Friedenszeiten, aber die Frage ist doch, ib die Mehrheit der Bewohner für den Anschluss an Russland ist und dies dürfte gegeben sein. Wenn man bis 1922 ohnehin zu Russland gehörte, man in Wahlen prorussische Parteien gestimmt hat, das benutzen der Muttersprache verboten wurde und man von der Ukraine beschossen wurde, ist denke ich verständlich, dass die Mehrheit das durchaus befürwortet. Ein Anschluss gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit brächte Russland nur Instabilität.

    Letztlich geht es darum, ob man lieber von einem klassischen Autokraten oder von einem neuen Typ woken Überwachungstotalitarismus regiert werden will. Mein Eindruck ist, dass wenn Ostdeutschland abstimmen dürfte, ob man lieber zur US-geführten Nato gehören möchte (die unsere Energieinfrastruktur angreift) oder zur Russland/China geführten Shanghai Organisation, der Ausgang nicht klar wäre. Auch ich würde länger überlegen müssen, wenn ich abstimmen müsste, ob sich Deutschland an die USA oder an Russland binden solle.

    1. Hallo Balance,

      zu deinem hypothetischen letzten Absatz will ich dir die Sache etwas vereinfachen, in dem ich dich darauf hinweise, dass du dir mal anschauen solltest, wieviel völkerrechtswidrige Kriege, Regimechance, staatsterroristische Morde die jeweiligen Staaten in den letzten 35 Jahren begangen haben.
      Der bad Boy dürfte mit weitem Abstand die USA sein.
      Wie hat sich der Lebensstandart in den letzten 35 Jahren entwickelt und wie sehen die zukunftsaussichten für die Masse der Bevölkerung in den drei Staaten aus.
      Auch dort ist ein klar negativer Trend bei der USA auszumachen.
      Innenpolitische Defizite, Probleme mit Polizeigewalt, starke Überwachungstendenzen der Bevölkerung, Unterdrückung der Opposition und keine wirklich freien Wahlmöglichkeiten gibt es in allen drei Ländern. Einen perfekten Ort auf Erden kenne ich leider nicht. Und auch die BRD entwickelt sich, trotz anderslautender Propaganda der MSM, seit Jahrzehnten nicht in eine bessere Zukunft für den unteren Teil der Bevölkerung.

      1. Missionieren bringt nichts, Oskar, mir ist das alles bekannt, was Du schreibst. Man kann Geopolitik aber nicht so einfach in ein Schwarz-Weiß-Raster einteilen. Russland hat auch viele negative Seiten und die USA haben viele positive Seiten abseits der Regierungspolitik. Auch viele Russen träumen davon, einmal nach New York reisen zu können. Wenn es eine Abstimmung gäbe, bei der man auch ankreuzen könnte: „Deutschland bewahrt sich starke Bindung nach West wie Ost gleichermaßen“, dann würde ich das ankreuzen.

  10. Hi Balance,

    ich hatte eigentlich gedacht, dass ich die grautöne auch angesprochen habe…..

    Missionieren muss man leider in diesem Staat, weil die übermächtige Propagandamaschine mehr als nur missionarisch die Bevölkerung umdreht.

    Wer eine bessere Welt will, muss die Defizite benennen und da beginne man am besten vor der eigenen Haustür.

  11. Auch hier ist immer noch eine gewisse Sympathie des Autors für die „demokratische Ukraine“ nicht zu übersehen.
    Er ist vermutlich Opfer seit Kindesbeinen, „Iss dei Supp, sunst kimmt der Iwan!“.
    Das wirkt lebenslang.
    Arme Sau.

    1. At OberstMeyer

      Wenn 2 Oligarchensysteme Krieg führen, braucht man sich doch nicht auf eine der beiden Seite zu stellen. Der Westen unterstützt das eine korrupte System, weil das andere System der grosse Konkurrent ist. Die staatlichen Ukraineunterstützer wissen, was für einen Staat sie da unterstützen. Deswegen kommt die marode korrupte U die nächsten 20 Jahre weder in die EU rein, noch in die Nato. Aber als Kanonenfutter gegen Russland sind die Ukrainer allemal gut.

      1. Hallo Max,

        ich möchte dir hier nur zum Teil recht geben, denn du vergisst dabei den Umgang des ukrainischen Regimes mit seinen Minderheiten. Ob wir es hier im Westen sehen wollen oder nicht, hat dieser Umgang mit Menschen faschistische Parallelen.

        1. Hy oskarwagenrecht,

          Zustimmung.
          Faschismus zeichnet sich – im Gegensatz zur wahren (und real nirgendwo exestierenden) Demokratie – dadurch aus, wie die gesellsch. Majoritat mit Minderheiten – ideologisch nonkonform oder ethnisch begründet – umgeht.
          Eine schuldprojezierende u. feinbildimplizierende Ideologie der sich alles und alle auch mittels (freiwilliger) Gleichschaltung auszurichten haben und die mit kriegerischen Mitteln – mit Menschenopfern als Mittel zum Zweck – durchgesetzt wird, definieren Faschismus zudem.
          Wenn wir in der faschistisch-nationalistischen Ukraine mittels Menschenopfer unsere „Werte“ verteidigt sehen, wir den Krieg ideologisch und tatkräftig befeuern, sagt das über den Zustand unserer „Demokratien“ genug aus.
          Mag jeder für sich die Frage beantworten, welche Herrschaftsform bei uns vorliegt; anbetrachts der Mittel und des Grads der „Mitbestimmung“, die letztlich irrationalen ideologischen Ziele zu erreichen.

  12. Ich kann die Kritik an Rötzer hier durch viele Kommentatoren überhaupt nicht teilen. Ich fand diesen Artikel sehr gelungen und stimmig. Ich schätze seine Bemühungen um Ausgewogenheit und Differenziertheit. Sowas ist selten geworden, vor allem bei diesem Thema und vor allem auch in den sogenannten Alternativmedien.

    Auch wenn manche ihm vorwerfen, dass seine Ausgewogenheit zu bemüht ist, so ist das immer noch besser als die oft einseitige „Feindorientierung“ vieler anderer Autoren in sämtlichen Medien. Und auch vieler Kommentatoren hier.

    Die Anspannung, die Sorgen, der Ärger und die emotionale Erregung, die dieser Krieg naturgemäß bei sehr vielen Menschen erzeugt, führt immer mehr in eine Lagerteilung und einen Lagerkampf hinein. Dabei laufen viele Gefahr zu sehr auf einer Seite zu stehen und die schlimmen Dinge auf der anderen Seite zu bagatellisieren.
    Genau diese Gefahr sehe ich auch bei einigen Kommentatoren hier.
    Die Sicherheit mit der bestimmte Einschätzungen hier geäußert werden, über Dinge, die man aus der Ferne gar nicht sicher wissen kann, überrascht mich immer wieder. Klar man kann ne Menge lesen im Internet und sich so eine Meinung bilden. Aber dabei läuft man doch nur allzu oft Gefahr hauptsächlich das zu lesen, was die eigene Tendenz nur bestätigt. Und dann hat man sich seine eigene Blase gebaut aus der man so schnell nicht mehr heraus kommt.

    Rötzer versucht beide Seiten zu betrachten. Das macht er nicht immer perfekt, aber je seltener sowas wird, desto wichtiger ist seine Stimme.

    1. Dankeschön Two Moon,

      „Das Overton Magazin versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus. Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet. Da auch hinter dem Overton Magazin Menschen stecken, wird es hier und da auch mal falsch liegen. Das ist aber auch in Ordnung, denn sich irren zu können, ist ein wesentlicher Bestandteil der Wahrheitsfindung“

      daß bitte nicht vergessen!

    2. Ausgezeichneter Kommentar, ich sehe das genauso. Hr. Rötzer schreibt gute, ausdifferenzierte Artikel – das sollte man schätzen, und sich freuen, nicht nur den journalistischen Einheitsbrei der Anderen konsumieren zu müssen. Es bräuchte viel mehr von diesem ausgewogenen Journalismus.

  13. Nach vielen lesenswerten Beiträgen wird im Forum bald wieder ein neues Thema greifen. Leider gibt es den vollen Wortlaut der Rede des Präsidenten der Russischen Föderation (bewusst so ausführlich geschrieben) nur in Englisch, nur im Video auf deutsch. Auf aktuelle-nachrichten.app gibt es aber eine gute deutscche Zusammen-fassung, die ich nachstehend wiedergeben will:
    Putins große Beitrittsrede: Komplettabrechnung mit dem Westen und neuer Antikolonialismus
    • NACHRICHTEN
    1. Oktober 2022
    anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert

    Putins große Beitrittsrede: Komplettabrechnung mit dem Westen und neuer Antikolonialismus
    Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer großen Rede zum Beitritt der vier neuen Gebiete den Westen als globalen Diktator an den Pranger gestellt. Sein Auftritt war aber weder Kritik noch bloße Kampfansage, er war eine komplette Abrechnung mit der westlichen Hegemonie.
    von Manfred Ulex
    Wladimir Putin hat am Freitag das Abkommen über den Beitritt vierer neuer Gebiete zu Russland unterzeichnet. Vor der feierlichen Zeremonie hat er diesen Schritt in einer Rede historisch und ideologisch begründet. Er begrüßte die ehemals ukrainischen Gebiete der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie Cherson und Saporoschje in der russischen “historischen Heimat”. Die letzte große Grenzverschiebung im Rahmen der Auflösung der Sowjetunion nannte er “nationale Katastrophe”, die tiefe Narben hinterlassen habe.
    Die Referenden zum Beitritt zum russischen Staatsgebiet nannte Putin Ausdruck des Volkswillens. “Es gibt nichts Stärkeres als den Willen von Millionen von Menschen.” Er rief Kiew dazu auf, diese freie Willensäußerung zu respektieren und zu Verhandlungen zurückzukehren. Den Menschen in den neuen Gebieten “des Donbass und …..
    Fortsetzung folgt!

  14. Fortsetzung 1 von 2
    Neurusslands” versprach er, dass “alles” wiederaufgebaut werde, auch das Rentensystem, die Krankenversorgung und das Bildungswesen.
    Putin sprach auch die in Russland mobilisierten Soldaten und Offiziere, die freiwilligen Kämpfer und deren Familienangehörigen an und erklärte, wofür “unser Volk kämpft, was für ein Feind ihm gegenübersteht und wer die Welt in neue Kriege und Krisen stürzt”.
    “Unsere Landsleute, unsere Brüder und Schwestern in der Ukraine, der verwandte Teil unseres geeinten Volkes hat mit eigenen Augen gesehen, was die führenden Eliten des sogenannten Westens für die ganze Menschheit bereithalten. Im Grunde ließen sie ihre Masken fallen und zeigten ihr wahres Gesicht.”
    An dieser Stelle seiner Rede fing Putin das an, was man als komplette Abrechnung mit dem nach uneingeschränkter Macht strebenden westlichen Kolonialismus bezeichnen kann. Er erinnerte die Versammelten daran, dass Russland im 20. Jahrhundert schon einmal an der Spitze der antikolonialen Bewegung gestanden hatte. Er nannte die Opiumkriege in China, die Ausplünderung Indiens, den Vietnam-Krieg, die grausame Bombardierungen Koreas, Dresdens, Kölns und Hamburgs sowie den Einsatz von Atombomben in Hiroshima und Nagasaki als Beispiele für menschenfeindliches Kolonialverhalten.
    Die Rhetorik des russischen Präsidenten klang unversöhnlich. An keiner Stelle seiner Rede ließ er durchblicken, dass derzeit eine Einigung zwischen Russland und dem Westen möglich wäre. Das jetzige Verhalten des Westens im Krieg in der Ukraine und der sogenannten Getreidekrise, beim Sanktionsdiktat sowie der die menschliche Natur negierenden Gender-Politik sind für Putin ein Beleg dafür, dass unter jetzigen Bedingungen keine Verhandlungen möglich sind. Er betonte:
    “Die Hegemonie ist eindeutig totalitärer, despotischer und der Apartheid entsprechender Natur. Sie teilen die Welt schamlos in ihre Vasallen, die sogenannten zivilisierten Länder, und alle anderen, die nach Ansicht der heutigen westlichen Rassisten zu den Barbaren und Wilden gezählt werden sollten. Falsche Etikette – ‘Schurkenstaat’, ‘autoritäres Regime’ – stehen sofort zur Verfügung. Sie stigmatisieren ganze Völker und Nationen … Wir haben einen solchen politischen Nationalismus und Rassismus nie akzeptiert und werden ihn auch nie akzeptieren.”
    Mehrmals erwähnte Putin, dass das Ziel der westlichen Hegemonie die Schwächung und darauf folgende Zerstückelung Russlands, die Versklavung seiner Bevölkerung und die Auslöschung seiner Kultur sei. Er betonte, dass die Diktatur des Westens nicht nur gegen andere Länder und Gesellschaften gerichtet sei, sondern auch gegen die eigenen Völker. “Dies ist eine Herausforderung für alle. Es ist die komplette Verleugnung der Menschheit, die Untergrabung des Glaubens und der traditionellen Werte. Die Unterdrückung der Freiheit hat Züge einer Religion angenommen: des astreinen Satanismus.”
    Fortsetzung 2 folgt!

  15. Fortsetzung 2 von 2
    Putin erklärte, dass Russland auf der ganzen Welt viele Gleichgesinnte habe, und sah eine sich neu formierende Bewegung kommen, die ihrem Wesen nach einen befreienden, antikolonialen Charakter habe. “Wir wollen, dass Despotie Geschichte bleibt. Wir wollen diese beschämende Geschichte überblättern.” Im Kampf gegen diese ungerechte Weltordnung sieht Putin die Hauptaufgabe Russlands. Dieses Russland betrachtet er in seinen historischen Grenzen.
    “Dies ist ein Schlachtfeld für unser Volk, für ein größeres historisches Russland, für zukünftige Generationen, für unsere Kinder, Enkel und Urenkel. Wir müssen sie vor der Versklavung, vor den monströsen Experimenten, die ihren Geist und ihre Seele verkrüppeln wollen, schützen. Heute kämpfen wir dafür, dass niemand auf die Idee kommt, dass Russland, unser Volk, unsere Sprache, unsere Kultur aus der Geschichte verschwinden könnten.”
    Nur einmal hat der russische Präsident in seiner Rede Atombomben erwähnt. Mit deren Abwurf über die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki hätten die USA einen Präzedenzfall geschaffen, so Putin.

    Die komplette Rede des russischen Präsidenten ist in russischer und englischer Sprache auf der Website des Kremls veröffentlicht. Ein Video mit der deutschen Simultanübersetzung wurde von RT DE übertragen.
    Der Beitrag Putins große Beitrittsrede: Komplettabrechnung mit dem Westen und neuer Antikolonialismus ist zuerst erschienen auf anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert und wurde geschrieben von Redaktion.
    https://aktuelle-nachrichten.app/putins-grosse-beitrittsrede-komplettabrechnung-mit-dem-westen-und-neuer-antikolonialismus/

  16. Jetzt bekommt Selenskij langsam zu spüren, wie es ist, mit den USA „befreundet“ zu sein und für sie die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Wie weiland Osama Bin Laden, als der nicht mehr gegen die Russen in Afghanistan gebraucht wurde, wird auch Selenskij bald einen Riesentritt in den Hintern bekommen. Osama ist bekanntlich sehr sauer geworden, Selenskij wird sich vielleicht auf seine Güter zurückziehen und weiter für Fashionfotos posieren. The world goes on.

    1. „Fashionfotos?“

      Der Selenskij auf dem Artikel Foto sieht mehr wie eine Geisel aus, die im Hanoi Hilton oder Abu-Ghuraib festgehalten wird, und nur daß sagt was die beiden Folterknechte links und rechts neben ihm gerne hören* wollen!

      *Keine ?? mehr, kein Slava Ukraini und Heroyam Slava mehr!

    2. Geld hat er ja genug, und ist derzeit ja auf einem Posten, wo er sich noch viel mehr in die Taschen stopfen kann.
      Solange er tut, was die USA wollen, stören diese sich nicht dran.

      Er könnte ja dann auch wieder als Comedy-Star arbeiten: das kann er wenigstens…

      1. Ein grosser Teil der Gelder für die Ukraine versickert wie ein Teil der Waffen in dunkle Kanäle. Die Holländer haben mal einen Betrag von 700 Millionen Dollar auf Selenskijs Auslandskonten genannt.

        1. Die verwaltet Selenskij ja treuhänderisch, wie es bei all seinen Off-Shore-Konten der Fall ist. Er weiß auch, wie Zuflüsse zu deklarieren sind, damit keine Ertragssteuern in der ukrainischen Steuerklärung im Glasnost-Modus anfallen.
          Wenn so Patriotismus aussieht, kann ich auch verstehen, warum frühers in der Neuzeit Hexenverbrennungen als eine Form der Liebe (der geretteten Seele gegenüber) deklariert wurden.

  17. „Russland annektiert,“…da stellen sich keinerlei Fragen mehr!
    Zur Kenntnis: annektiert lt. Duden: „gewaltsam und widerrechtlich in seinen Besitz bringen“.

    Die 4 Gebieten haben ein Referendum (lt. Duden: „Volksentscheid über eine bestimmte Frage“) durchgeführt und dies ohne Gewalt. Also handelt es sich um keine Annektion, da beide Teile der Defination lt. Duden (gewaltsam und widerrechtlich), nicht zutreffen.

    Komisch nur, dass die gesamte deutsche Journalie, keinerlei Annektion feststellen will bei der Wiedervereinigung. Denn dort wurde weder das Volk der DDR befragt, noch das Volk der BRD!
    Die Politiker beider Länder (und Mister X) haben dies über den Köpfen beider Völker einfach entschieden.
    Aber dies ist natürlich einen Staatsfeiertag wert!
    Es ist immer wieder ekelhaft, wie die Presse dem einen Annektion vorwirft und beim anderen eine „Wiedervereinigung“ sieht.

      1. @Mengel
        danke für den Link. Sehe ich, wie der dortige Autor, ebenso. Putin spielt die Figuren, die ihm, von den „westlichen Eliten“, hingestellt wurden .

        1. Hi,

          dass ist es ja, was den Wertewesten in den Wahnsinn treibt.

          Putin spielt mit Bande die Kosovokarte seit der Krim zurück. Und die ganze Welt bis auf ein paar vereinzelte alte weiße Männer und Frauen sehen das genau so.

          Und wegen der 80% der welt spielt Putin dieses Spiel so korrekt, obwohl es für einen nicht ganz neutralen Beobachter nervlich anstrengend ist (Izyum, Liman).

    1. So funktioniert doch Macht auf die extreme und perverse Weise.
      Schon die Römer kannten einen entsprechenden Spruch:
      Quod Jovi non bovi licet.
      Macht resultiert nicht aus Verantwortung, sondern aus Willkür und Gewalt.

  18. Wenn ich an die bereits hervorragenden Rötzer-Artikel bei Telepolis denke und das hiermit vergleiche – was für ein Sprung in die Freiheit!

    Hier – bei den guten Leserkommentaren – muss ich mir auch nicht mehr den Mund fusselig reden… oder Vollpfosten wie OlleKnolle sperren. Ein Einsatz, der dann mit ´ner endgültigen Sperre belohnt wurde.
    :-)))

    1. Das wäre durchaus, erst recht in den momentanen Verhältnissen, eine sinnvolle Diskussion.
      Die kognitive Dissonanz zwischen Telepolis Redaktion und der dort herrschenden, sogenannten Moderation.
      Es ist vollkommen irre, Links die dort gesetzt werden, von Autoren, haben die Sperrung zur Folge, für Foristen.
      Und das ganze wird null erklärt. Das ist so, Eine, offenbar sehr aktive, selbsternannte Forenpolizei, sagt selbst von sich, wir wollen das Forum sauber halten. Meldet offensichtlich alles was nicht in den eigenen Bias passt, und die Moderation bittet pflichtschuldigst um Meldung, von Beiträgen die nicht ins mediale Schema passen.

      Krass.

      Die Meinung der Redaktion?
      Nicht existent.

      Erstaunlich.

  19. Hi marschpapst,

    willkommen im Klub der vielen.

    RTde hat heute einen Artikel „Wie der illegale Angriff der NATO auf den Balkan den Lauf der europäischen Geschichte veränderte“ von Nebojša Malić einserbisch-amerikanischer Journalist veröffentlicht. Auch hier zu finden:
    https://de.detv.us/2022/10/03/wie-der-illegale-angriff-der-nato-auf-den-balkan-den-lauf-der-europaeischen-geschichte-veraenderte-rt-de/

    Diese Anmaßung der USA und seiner europäischen Partner sich in Juguslawien über die bis dato geltenden Regeln des Völkerrechts einfach drüber weg setzen zu können, hat nicht nur zur Zersplitterung Juguslawiens geführt. Dies war einer der entscheidenden Retournpunkt im Denken der Völker über die USA und ihren Anspruch der unipolaren Welt. In Russland wurde die Abkehr von der USA auch unter dem Namen die „Primakow-schleife“ bekannt (Der damalige russische Premierminister Jewgeni Primakow befand sich auf einem Flug nach Washington über dem Atlantik, als er vom Beginn der NATO-Bombardierungen erfuhr und wies seine Piloten an, das Flugzeug unverzüglich zu wenden und nach Moskau zurückzufliegen.).
    Was in den 1990er Jahren und dann in Russland geschah, ist in dem Forum hier zu dem guten Artikel von Florian Rötzer schon ausreichend diskutiert worden: https://overton-magazin.de/krass-konkret/angeblich-wenden-sich-die-russen-vermehrt-von-der-westlichen-kultur-ab/.
    Dabei trägt der Artikel „Die wahre Geschichte über den Untergang der Sowjetunion und den Aufstieg von Putin ab 1999“ stark zur Diskussion bei. https://arrangement-group.de/archive/23574
    Was die CIA mit Hilfe Jelzin in den 1990er Jahren in Russland angerichtet hatte:
    „Die menschlichen Kosten der von den USA auferlegten russischen Schocktherapie, die von Soros, Jeffrey Sachs, Larry Summers und einem Stall von mit der CIA verbundenen Finanz- und Rechtsoperatoren wie Jonathan Hay und Andrei Shleifer gebracht wurde, waren unglaublich.
    Zwischen 1991 und 1997 brach das russische BIP d.h. der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die Russland produziert, um 83 Prozent ein.
    Die landwirtschaftliche Produktion war um erstaunliche 63 Prozent zurückgegangen, als die staatliche Unterstützung für große landwirtschaftliche Betriebe endete.
    Die Investitionen in die Wirtschaft gingen um 92 Prozent zurück.
    Mehr als 70.000 Fabriken wurden geschlossen.
    Das führte dazu, dass Russland 88 Prozent weniger Traktoren, 76 Prozent weniger Waschmaschinen, 77 Prozent weniger Baumwollstoffe, 78 Prozent weniger Fernseher und so weiter produzierte.
    In einem Land, das zu Sowjetzeiten ohne Arbeitslosigkeit war, verloren 13 Millionen Menschen ihre Arbeit unter Jelzins „freiem Markt“ in Russland.
    Denjenigen, die noch Arbeit hatten, wurde der Lohn halbiert.
    Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer war um sechs Jahre auf das gleiche Niveau wie in Indien, Ägypten oder Bolivien verkürzt worden.
    Der Alkoholismus wurde zu einer Epidemie, als sich die Depression in der Bevölkerung ausbreitete.
    Es war in der Tat eine Schocktherapie, eine Art von Schock, die ein Land sonst nur in einem großen Krieg erlebt.“

    Dies drehte W.Putin mit seinen politischen Helfern in den nächsten Jahrzehnten wieder um. Auch wenn Russland heute kein perfekter Staat ist, haben die Russen diese schlimme Periode niemals vergessen. Deshalb bekommt die USA auch keinen Fuss mehr in die Tür zu den russischen Köpfen rein.
    Diesen Verlust an Einfluss und Profit in Russland haben die USA aber auch Putin nicht vergessen und deshalb ist der russische Präsident die schlimmste Person für die Washingtoner Elithe. Der Teufel höchst persönlich.

    1. Danke. War mir eigentlich alles klar, aber diese Zahlen
      „Investitionen in die Wirtschaft gingen um 92 Prozent zurück. Mehr als 70.000 Fabriken wurden geschlossen. Das führte dazu, dass Russland 88 Prozent weniger Traktoren, 76 Prozent weniger Waschmaschinen, 77 Prozent weniger Baumwollstoffe, 78 Prozent weniger Fernseher und so weiter produzierte. In einem Land, das zu Sowjetzeiten ohne Arbeitslosigkeit war, verloren 13 Millionen Menschen ihre Arbeit unter Jelzins „freiem Markt“ in Russland.“
      haben mich dann doch überrascht.
      Warum erinnert mich das nur so verteufelt an die „Veruntreu-Hand“ in Restdeutschland und Rostdeutschland vor dreißig Jahren?

      1. „Warum erinnert mich das nur so verteufelt an die „Veruntreu-Hand“ in Restdeutschland und Rostdeutschland vor dreißig Jahren?“
        Weil es schon immer das Prinzip der Nazis war! Ab 1939 war es in allen besetzten und eroberten Gebieten so.
        „Naziland nie abgebrannt…“…oder warum wurden in den 1950igern (fast) alle Kriegsverbrecher amnestiert…weil schon ein Adenauer ein glühender Nazibewunderer war…

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