Russischer Angriff gestartet

Gewaltige Explosion im Militärlager Kalinovka.

Putin verkündete einen „Sondereinsatz“ im Donbass, in der Ukraine wurde das Kriegsrecht ausgerufen.

Es sieht so aus, als hätten die Geheimdienste dieses Mal doch richtig militärisches Vorgehen der russischen Streitkräfte vorhergesagt. Offenbar werden an der ganzen Grenze von Belarus bis Krim Stellungen der ukrainischen Armee beschossen, mit Hubschraubern und Panzern angegriffen.  Überall scheinen Kampfverbände die Grenze überschritten zu haben. Das russische Verteidigungsministerium berichtet, die gesamte Infrastruktur der ukrainischen Luftwaffe sei zerstört worden. Das ukrainische Militär, mehrere russische Kampfflugzeuge seien abgeschossen worden.

Putin drohte anderen Ländern direkt mit militärischer Gewalt, sollten sie sich militärisch einmischen: „Niemand sollte daran zweifeln, dass ein direkter Angriff auf Russland mit einer Niederlage des potenziellen Angreifers und schrecklichen Konsequenzen für den Angreifer enden würde. Wer auch immer versuchen mag, uns Steine in den Weg zu legen, geschweige denn unser Land und unser Volk zu bedrohen, sollte wissen, dass die Antwort Russlands unverzüglich erfolgen und Konsequenzen nach sich ziehen wird, die Sie in Ihrer Geschichte noch nie erlebt haben. Wir sind auf jede Entwicklung der Ereignisse vorbereitet. Alle in diesem Zusammenhang notwendigen Entscheidungen werden getroffen. Ich hoffe, dass ich gehört werde.“

Ukrainische Truppen ziehen sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums massenhaft zurück und würden die Waffen niederlegen, was natürlich Propaganda sein kann, um die Entschlossenheit der ukrainischen Truppen zu untergraben. Es heißt, dass ukrainische Soldaten, die ihre Waffen niedergelegt haben, nicht angegriffen würden. Auch Städte würden nicht angegriffen, die Zivilbevölkerung habe nichts zu befürchten. Dagegen heißt es aus dem ukrainischen Militär, dass russische Soldaten nach abgehörten Gesprächen vom Geschehen überrascht seien. Sie hätten erwartet, dass die ukrainischen Soldaten ihre Waffen niederlegen, was sie angeblich nicht machen würden. Russische Soldaten seien „schockiert über ihre Verluste, die Anzahl der abgeschossenen Flugzeuge, den Verlust von Menschenleben“.

Selenskij erklärte bei Verhängung des Kriegsrechts, dass Kämpfe an der Kontaktlinie stattfinden und in Städten Explosionen zu hören seien. Er bat um Militärhilfe. Gestern hatte die Sprecherin des Weißen Hauses noch kategorisch ausgeschlossen, dass die USA Truppen in die Ukraine entsenden oder sie in einen direkten Krieg mit Russland eintreten.

Der russische Präsident Putin hatte einen „Sondereinsatz“ im Donbass befohlen, nachdem die „Volksrepubliken“ am 22. Februar um militärische Unterstützung gegen die „ukrainische Aggression“ gebeten hatten. Man habe keine Pläne, die Ukraine zu besetzen, wolle es aber „demilitarisieren“ und „entnazifizieren“. In dem Befehl von Putin heißt es: „Die Umstände erfordern ein entschiedenes und sofortiges Handeln. Die Volksrepubliken des Donbass haben sich mit einem Hilfeersuchen an Russland gewandt. In diesem Zusammenhang habe ich gemäß Artikel 51, Teil 7 der UN-Charta, mit der Genehmigung des Föderationsrates und in Übereinstimmung mit den von der Föderalversammlung ratifizierten Freundschaftsverträgen und dem gegenseitigen Beistand mit den Volksrepubliken Donezk und Lugansk beschlossen, eine spezielle Militäroperation durchzuführen.“

Der ukrainische Grenzschutz berichtet: „Der Offensive russischer Truppen über die Staatsgrenze geht ein Artilleriebeschuss voraus, dann bewegt sich militärische Ausrüstung. Russische militärische Ausrüstung, einschließlich gepanzerte Fahrzeuge, hat die Staatsgrenze in den Regionen Tschernihiw, Sumy, Luhansk und Charkow verletzt.“

Odessa scheint beschossen zu werden, dort sollen russische Fallschirmjäger eingesetzt worden sein. In der Region Cherson sollen russische Panzer eingedrungen sein. Es gibt Brände und Explosionen in Militärlagern. Viele Ukrainer suchen sich in Sicherheit zu bringen. Es hat sich eine lange Autoschlange an der Grenze zur Slowkai gebildet. Die Nationalpolizei gibt Waffen an Veteranen aus. Später erklärte Präsident Selenskij, Waffen würden an alle ausgegeben, die die Ukraine verteidigen wollen. Der Verteidigungsminister Reznikov fordert die Ukrainer auf, sich den Territorialen Verteidigungseinheiten anzuschließen.

Das ukrainische Militär berichtet um 10 Uhr von angeblichen Erfolgen und Widerstand: „Die Vereinten Kräfte erteilen den Streitkräften der Russischen Föderation eine würdige Abfuhr.  Alle Militäreinheiten sind in ihren Positionen. Das Joint Forces Command befindet sich an ausgewiesenen Kommandoposten und kontroliert die Einheiten. Der Feind erleidet Verluste. Aktuell wurden im Bereich des Joined Forces Operation 6 Flugzeuge der russischen Luftwaffe und 2 Hubschrauber abgeschossen. Der Angriff auf Shchastya wurde abgewehrt, wobei 2 Panzer zerstört wurden und etwa 50 russische Besatzer getötet wurden. Bleiben Sie ruhig und glauben Sie an die ukrainischen Verteidiger.“ Generalleutnant Valery Zaluzhny sagte davor: „Die Lage ist unter Kontrolle. Russische Truppen erleiden Verluste. … Bei den Verteidigern der Ukraine gibt es derzeit keine Verluste.“

DNR berichtet, es seien ukrainische Soldaten übergelaufen. Nach einem weiteren Bericht würden ukrainische Soldaten nicht den Befhelen der Kommandeure gehorchen und ihre Stellungen an der Kontaktlinie verlassen. Wie immer muss man Berichten der Militärs und Regierungen in Kriegszeiten mit großer Vorsicht begegnen. Der DNR-Militärchef Eduard Basurin erklärte, die Volksmilizen der DNR und der LNR würden eine gemeinsame Operation mit den russischen Truppen durchführen, „um die Gebiete des Donbass von den Streitkräften der Ukraine zu befreien“. Dazu wurde auch eine Karte veröffentlicht, die zeigt, dass die Offensive den Sinn zu haben scheint, den gesamten Donbass mit den Oblasten Donezk und Lugansk einzunehmen.

Belarus sei an dem russischen Angriff nicht beteiligt, versicherte Lukaschenko. Man werde bald entscheiden, ob DNR und LNR anerkannt werden.

 

 

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4 Kommentare

  1. Meine einschätzung:
    Es gab eine Gleichzeitigkeit der Abläufe.
    Während die RF Truppen in die Volksrepubliken verlegte schoss man von ukrainischer Seite russische Flugzeuge ab. Es wäre von äusserster Wichtigkeit für eine eventuell zukünftige Geschichtsschreibung zu wissen
    wer geschossen und wer den Befehl gab.
    Daraufhin erklärte Putin den Krieg gegen die Ukraine.
    Und nun zu einen Faktum.
    Russland und China haben sich zusammengeschaltet für die Ereichung ihrer Ziele.
    Die Info findet man u.a. hier
    https://www.nytimes.com/live/2022/02/24/world/russia-ukraine-putin#UmVwb3J0ZXJVcGRhdGU6bnl0Oi8vcmVwb3J0ZXJ1cGRhdGUvNWZmY2MwMDQtMWViMC00MDMyLThjNTQtNjc3MTZmNjBkZjU4
    Wenn man etwas sucht.
    Lavrov war ziemlich genial und hat den Chinesen die Art des Natowertdenkens den Chinesen mit Hilfe der britischen Aussenministerin vorgeführt.
    Tschau Tschau NATO.

  2. Es kann auch das blinde Huhn sein: „Es sieht so aus, als hätten die Geheimdienste dieses Mal doch richtig militärisches Vorgehen der russischen Streitkräfte vorhergesagt“. Wie oft war es falsch?
    Erstaunlich finde ich das Partei ergriffen wird. “ was natürlich Propaganda sein kann“ Zu den Ukrainern wird es nicht gesagt. Es wäre im übrigen auch eine Falschmeldung. Die Ukrainer gewinnen ihre Ergebnisse durch Abhören von Handys der russischen Soldaten, eine Nachfrage bei dem Kommando, ihre Soldaten trauen sie wohl nicht über den Weg oder sie sind schon weg.
    Na klar wird Propaganda betrieben, sogar in Deutschland. Was ich als richtig sehe ist das es jetzt entschieden ist und sich alle neu Positionieren werden.
    Alle werden umdenken müssen, die blöden Sanktionen wird denen, die sie aussprechen, auf die Füße fallen, bis auf die USA.

  3. Die Vorhersage hatte rückblickend betrachtet eine hohe Wahrscheinlichkeit, weil man den Ausgang selbst stark beeinflussen konnte. Russland wurde vor die Wahl gestellt, entweder vollendete Tatsachen zu schaffen und sanktioniert zu werden ober die NATO machen zu lassen und irgendwann als Vasall zu enden.

    Sanktionen waren wohl von Anfang an das Ziel der USA – siehe T.Gabbard oder M. Hudson – das ist nun erreicht worden und dazu brauchte man die russischen Forderungen nur zu ignorieren. Die bestanden in einem schriftlichen Vertrag über die neutrale Position der Ukraine, denn mündliche Zusagen gelten im Westen ja nichts.

    Da dieser Weg versperrt war, blieb dann nur eine irgendwie gewaltsame Lösung um sich die friedliebenden Demokratien der NATO vom Hals zu halten. Und um Russland möglichst noch zu schaden, hat man noch schnellstens Waffen geschickt.

    Der geostrategische Bauer Ukraine, den man gar nicht in der NATO haben wollte, bleibt dabei auf der Strecke – aber so what? Den Schaden, der aus den Sanktionen resultiert tragen die Russen und die Europäer, den Gewinn haben die USA.

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