Polen-Weißrussland: Flüchtlinge als Waffen?

Belarus wirft Polen und der EU Inhumanität vor. Es gehe darum, Nato-Truppen an die Grenze zu verlegen. Bild:belta.by

Ulrich Heyden in Moskau im Gespräch mit Florian Rötzer über den sich aufschaukelnden Konflikt zwischen Belarus und Polen und die Rolle, die Russland dabei spielt.

Polen und die EU beschuldigen Weißrussland, mit den Migranten, die angeblich nach Weißrussland geholt und an die Grenze geschafft werden, einen hybriden Krieg zu führen und die Flüchtlinge als Waffen einzusetzen, um Polen und die EU zu destabilisieren.

Die EU erwartet, dass Russland Lukaschenko unter Druck setzt, um die Flüchtlinge abzuwehren. Moskau scheint dazu nicht bereit zu sein. Aus Moskau kommt der Vorschlag, einen Deal wie mit der Türkei zu machen, also für die Abhaltung von Flüchtlingen Belarus Geld zu geben und die Sanktionen abzuschaffen.

Polnisches Militär ist an die Grenze verlegt worden, auch Weißrussland hat Soldaten an der Grenze. Das kann gefährlich werden, da Russland sich hinter Lukaschenko stellt und beide Länder Teil eines Militärbündnisses sind, so dass sich bei einem bewaffneten Konflikt die Nato und Russland gegenüberstehen würden. Droht ein militärischer Konflikt? Zumindest ist neben der Ukraine ein zweiter Konflikt mit militärischen Aspekten entstanden.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Abschrift des Gesprächs mit Ulrich Heyden. Das Gespräch wurde am Mittwochnachmittag geführt.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
Mehr Beiträge von Florian Rötzer →

Ähnliche Beiträge:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert