Öl gegen Wiederaufbau: China baut im Irak 1000 Schulen

Unterzeichnung des Vertrags über den Bau von 1000 Schulen gegen Öl.

Was die USA und ihre Alliierten versäumten, kann nun China ausnutzen, um wirtschaftliche Beziehungen und politischen Einfluss in den von Kriegen zerstörten Ländern aufzubauen.

Die USA sind mit der Koalition der Willigen vor 18 Jahren in den Irak einmarschiert und haben das Sadda-Hussein-Regime gestürzt. Eigentlich war beabsichtigt, mit Peanuts-Kosten eine den USA verpflichtete Vorzeigedemokratie für den Nahen Osten einzurichten. Nach der damals von den Neocons propagierten Dominotheorie würden dann auch andere Staaten folgen. Zudem war schön, dass der Irak mit seinen reichhaltigen Ölressourcen beim Wiederaufbau amerikanischen Unternehmen Profite und damit den USA Steuereinahmen bringen würde. Stattdessen verstärkte sich der islamistische Terrorismus, der im Islamischen Staat seinen grausamen Höhepunkt fand. Nichts wurde friedlicher, der Dschihadismus verbreitete sich hingegen  auch in Asien und Afrika.

Gerade haben die USA die Kampftruppen wieder einmal aus dem Irak abgezogen und hinterlassen ein zerstörtes Land in Armut wie Afghanistan, nur dass hier die ethnischen und religiösen Konflikte zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden viel ausgeprägter sind. Der Wiederaufbau der durch die vorangegangenen Sanktionen und den Krieg zerstörten Infrastruktur haben die Amerikaner nicht vorangebracht, Milliarden versickerten hier wie auch in Afghanistan in der Korruption.

Zwar sind weiterhin amerikanische Truppen im Irak, etwa 2500 Soldatinnen und Soldaten, aber die USA haben ihren Einfluss verspielt. Ebenso wie in Afghanistan können nun in die von Washington geschaffene tabula rasa andere Staaten ihren Einfluss ausüben. Wie in Afghanistan ist auch China im Irak zu einem Faktor geworden. Während China in Afghanistan wegen des Taliban-Regimes noch vorsichtig agiert und vor allem sicherstellen will, dass der islamistische Extremismus nicht wieder ins Land gelangt, wird im Irak nachhaltig investiert und indirekt aufgezeigt, was die USA und der Westen insgesamt versäumt haben.

Am 16. Dezember wurden im Beisein des irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhimi 15 Verträge mit China unterzeichnet, um im Irak 1000 neue Schulgebäude im Rahmen des Kooperationsabkommens zwischen Irak und China zu errichten. Power China wird 679 und Sino Tech  321 Schulen bauen. Es soll sich um Modellschulen handeln Die irakische Regierung will damit das Bildungssystem neu aufbauen, dass in Zeiten des Kriegs teilweise zusammengebrochen. Insgesamt sollen mit Chinas Hilfe 7000 neue Schulgebäude errichtet werden.

Nach Unicef gehen 3,2 Millionen Kinder im Schulalter nicht in die Schule. In manchen Gebieten Iraks sind es bis zu 90 Prozent der Kinder, auch für diejenigen, die vertrieben wurden oder geflüchtet sind, ist kein Zugang zur Schule vorhanden. Unicef spricht hier von 355.000 Kindern.  Die Hälfte aller Schulen ist noch immer beschädigt. In manchen Schulen wird daher in Schichten unterrichtet, wobei die Kinder in den Frühschichten deutlich besser als die in den Spätschichten abschneiden.  Zu den fehlenden Gebäuden mangelt es auch an Lehrern.

Als Gegenleistung erhält China irakisches Öl. 2019 wurde ein entsprechendes Abkommen Öl gegen Wiederaufbau – täglich 100.000 Barrel – vereinbart, das aber nach dem Ausräumen von Problemen erst in diesem Jahr Fahrt mit anderen Bauprojekten aufnahm. So wurde im Sommer beschlossen, dass China einen Flughafen in Nasiriyah und 90.000 Wohnungen in Sadr City in Bagdad baut. Überdies sollen 1000 Krankenhäuser errichtet und das Abwassersystem in Bagdad erneuert werden. Alles im Rahmen des chinesischen Seidenstraßenprojekts, das angeblich auf dem Prinzip des gegenseitigen Gewinns oder von Win-Win ausgerichtet ist, wie Global Times versichert, aber natürlich den Einfluss Chinas erweitert. Die chinesischen Firmen sagen aber auch, dass es Irak weiterhin Risiken durch politische Instabilität und Probleme mit der Sicherheit und dem Vertrauen gebe. Viele Projekte seien noch in der Hand von amerikanischen und europäischen Firmen, aber der Trend eines schwindenden Einflusses der USA sei irreversibel.

China hat sich in irakische Ölquellen eingekauft und ist gegenwärtig mit 400.000 Barrel am Tag der größte Käufer von irakischem Öl. Von China erhielt die irakische Regierung auch Kampfdrohnen 2015, die gegen den Islamischen Staat eingesetzt wurden. Der Handel zwischen beiden Staaten wächst, Irak exportiert mehr nach China als umgekehrt.

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3 Kommentare

  1. Was immer aus euroskeptischer Sicht zu an die Länder zu sagen wäre. Das ist doch mal eine gute Sache. Nicht nur einfach Geld hinschicken, was sich denn die Reichen der Welt einsacken und das Volk nichts davon hat.
    Unverständlich scheint mir immer der „Spruch“ „aber natürlich den Einfluss Chinas erweitert.“ Na klar, was für „Machtmittel“ haben die Chinesen denn, wenn die Iraker nicht mehr wollen? Andere Länder haben dann immer noch die Knutte des Militärs gehabt, wie jetzt ja auch noch.
    Da stellt sich mir immer noch die Frage warum andere, die im Land waren das nicht gemacht haben?
    Die Chinesen werden ein breites Kreuz brauchen, wenn die 500 Milliarden, die in Iran investiert werden, auch noch anläuft. Sie räumen die verbrannte Erde der Willigen gerne weg.

  2. China mit 1,4 Mrd Menschen …
    hat eine
    G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G.

    Die „Westlichen Werte (-gemeinschaft) “
    wurden ZERBRÖSELT “ There is no Society“;
    in ein vielleicht 2 Mrd “ Ich Ags „,

    die „mit und oder ohne Hartz“ vor sich herumdümpeln
    weil es das ERFOLGS-Modell ist,
    damit irgendwelche ELITEN-Ich-AGs mit Briefkasten auf den Caimans
    die Freuden der Freiheit von der Planwirtschaft geniessen.

    Das Land, in dem ich lebe hat noch keinen 50 Jahre Liefervertrag über Öl.

    1 000 Krankenhäuser wollen die bauen ?
    In dem Land, in dem ich lebe, ist nicht mal sicher ob es
    1 000 Öffentliche Toiletten gibt.

    Was hat China ?
    Myriarden — Myriarden an Dollars.

    Und die kommen jetzt zurück!
    Bis alle in den Briefkästen der Freiheit sind.

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