„In Frankreich will man das Märchen aufrechterhalten, dass die Atomkraft billigen Strom liefert“

Flamanville. Bild: EDF

Ralf Streck über die Atompolitik Frankreichs und den Versuch, sie auch in der EU als grüne Energie zu verkaufen. Frankreich ist abhängig vom Atomstrom der Staatskonzerne und hat keine Alternativen aufgebaut, neue Reaktoren, von denen Macron schwärmt, können auch klimapolitisch keine Lösung sein.

Wir wollen heute darüber sprechen, wie es denn in der EU mit der Atomkraft steht. Frankreich will im Land neue AKWs zu bauen und natürlich die Welt auch damit zu beglücken. Zudem haben sich ein paar EU-Länder zusammengeschlossen, um in den neuen Taxonomie-Plan die Atomkraft mit einzuführen, die dann praktisch als grün und förderungswürdig gilt. Dazu kommt, dass neben der Atomenergie auch noch Erdgas den grünen Siegel erhalten soll.

Ralf Streck: Den Deal hat offensichtlich Merkel mit Macron gemacht.

Aber die Bundesrepublik stellt sich doch im Augenblick noch dagegen mit einigen anderen Staaten wie Österreich beispielsweise, dass die Atomkraft anerkannt werden soll.

Ralf Streck: Jein. Wenn man sich die die ganze Entwicklung anschaut, dann hat sich die Bundesrepublik, so lange die Grünen noch in der Opposition waren, dagegen gestellt. Svenja Schulze hat auf der COP 25 in Glasgow, auf der Klimakonferenz, noch ein klares Statement gegeben, dass es überhaupt nicht geht, dass die Atomkraft in die Taxonomie aufgenommen wird und damit als förderungswürdig gilt. Dann geht die Schatulle auf für Subventionen. Darum geht es Macron und Frankreich vor allen Dingen und natürlich auch noch anderen Regierungen.

Als jetzt unser neuer Bundeskanzler zum Antrittsbesuch nach Paris gereist ist, wurde dieses Thema schon komplett ausgespart. Es sieht sehr stark danach aus, dass man den Deal von Merkel noch weiter aufweicht mit höheren Grenzwerten für Gas als Übergangstechnologie, während Macron dafür als Bonbon bekommt, dass die Atomkraft in die Taxonomie aufgenommen wird.

Daran sieht man, dass in der neuen Regierung offensichtlich schon Realpolitik eingezogen ist, weil dieses Thema komplett ausgespart wird. Wenn man das verhindern will, dann müsste man eine klare Ansage machen und das ist nicht passiert. Frankreich versucht seit 20 Jahren, seinen Reaktor der dritten Generation ans Netz zu bekommen,  der sich als völliger Rohrkrepierer erwiesen hat. Flammanville sollte eigentlich seit 2012 am Netz sein, aber es ist immer noch nicht klar, wann das der Fall sein wird. Beim Reaktor im finnischen Olkiluoto ist es ja noch schlimmer. Der sollte eigentlich schon seit 2009 am Netz sein. Die Kosten sind von drei Milliarden auf 19 Milliarden explodiert. Also dass es billig wäre, Atomstrom zu produzieren, ist völliger Quatsch.

Es geht, das hat Macron auch schon klar gesagt, eigentlich um die Doppelnutzung, nämlich dass man hinter der Atomenergie Militärpolitik verstecken kann. Man braucht die zivile Atomkraft, um die Bombe zu haben, nicht nur in dem Sinne, dass man das benötigte nukleare Brennmaterial zur Verfügung hat, sondern vor allen Dingen einen ganzen Forschungszweig bis hin zu den Ingenieuren. Wenn man die zivile Nutzung nicht mehr hat, dann müsste man die gesamten Kosten für die militärische Nutzung in das Militärbudget übernehmen, das dann überborden würde. Das machen die Briten ja auch mit Hinkley Point so. Das AKW wird auch nur gebaut, um die nötigen Ausbildungskapazitäten und das Know-how zu haben, um die atomgetriebenen Trident U-Boote weiterhin laufen lassen zu können.

Außer in China, wo die Bedingungen und die Sicherheitsvorkehrungen halt ein bisschen anders als bei uns sind, hat es Frankreich mit der dritten Generation nicht geschafft, irgendetwas auf die Reihe zu kriegen. In China ist es 2018 gelungen, zwei Reaktoren des sogenannten European Pressurized Water Reactor (Europäischer Druckwasserreaktor – EPR) in Taishan ans Netz zu bekommen. Aber da gab es jetzt auch den riesengroßen Rückschlag im letzten Jahr, dass nämlich Taiwan 1, also der erste EPR, der jemals ans Netz ging, abgeschaltet werden musste. Es gab vorher schon rätselhafte Gasaustritte, und wenn sich in solch einem Reaktor verstärkt Edelgase bilden, dann ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass da irgendwas falsch läuft. Die Chinesen haben dann einfach die Grenzwerte heraufgesetzt. Das kennt man auch bei uns. Als Tschernobyl geplatzt ist, wurden auch schnell die Grenzwerte angehoben. Was vorher ungesund war, wurde dann angesichts der Tschernobyl-Wolke als gesund erklärt.

In China entwich immer mehr Gas, bis im vergangenen August dann der Reaktor doch abgeschaltet wurde. Mittlerweile hat ein Whistleblower aus der Atomenergie deutliche Erklärungen dafür geliefert, wie es zu dem Problem kommt. Dazu gibt es auch einen Film im Netz. Es handelt sich um Probleme mit dem Kühlmittel innerhalb des Reaktorbehälters. Das Gas fließt nicht homogen durch diesen Behälter, weswegen es zu ziemlich starken Vibrationen kommt, die die Brennelemente und andere Teile im Reaktorkern beschädigen. Mittlerweile ist klar, dass dieses Problem nicht nur in China aufgetaucht ist, sondern dass ist ein allgemeines Problem dieser Reaktoren ist.

Traten die Probleme auch anderswo auf?

Ralf Streck: Früher hieß der Konzern Areva. Es wurde nach den Skandalen, die die hatten bei Areva, umbenannt. Sie haben Sicherheitszertifikate von zentralen Bauelementen gefälscht, die dann überall in Atomkraftwerken verbaut wurden. Unter anderem eben ein Reaktorbehälter in diesem EPR.  Deswegen dürfte er sowieso nie ans Netz gehen. Jetzt ist klar, dass dieses Problem, das Areva schon 2007 oder 2008 festgestellt hatte, wiederaufgetaucht ist. In Modellversuchen wurde dies schon mal durchgespielt, da wurden schon die Vibrationen bemerkt. Dann haben sie in einem zentralen Sicherheitselement eines Reaktors, man glaubt es kaum, zum Umlenken ein Blech eingebaut, um die Strömungsverhältnisse zu verändern, ohne zu wissen, ob das dann richtig funktioniert. Offensichtlich funktioniert es nicht. Und jetzt tauchen die Vibrationen auf. Das ist eigentlich der Todesstoß für diesen EPR. Aber dann kommt Macron vor kurzem mit seinem  Strategieplan France 2030, mit dem er auf Atomkraft setzt.

Es müssen ja nicht EPR-Reaktoren sein. Es könnte auch eine Neuentwicklung sein. Bill Gates und andere propagieren ja Mini-Reaktoren, die ganz sicher sein sollen und die man auch zum Klimaschutz weltweit einführen will.

Ralf Streck: Das ist genau die Argumentationslinie. Interessant ist, dass  Macron, als er das Projekt France 2030 vorgestellt hat, einen großen Bogen um den EPR gemacht hat, er hat gar nicht davon gesprochen. Die EDF will in den nächsten Jahren sechs EPR-Meiler bauen, obwohl keiner von den bisherigen etwas gebracht hat. Deswegen hat Macron dann eben schon im Vorfeld diese Small Modular Reactors ins Spiel gebracht. Die haben halt nur das kleine Problem, dass es sie noch gar nicht gibt. Es gibt ein paar Prototypen, die haben keine vernünftigen Ergebnisse gebracht.

Und man muss sich natürlich auch insgesamt fragen, ob das nicht noch viel unsinniger ist. Es gibt ja jetzt schon das Problem, wovor alle Welt warnt, dass Frankreich im Winter ein Blackout kriegt, weil schon jetzt viel zu wenig Strom für den Winter produziert wird. Wenn man den gesamten Atommarkt, von dem Frankreich abhängig ist und der jetzt 80 Prozent des Stroms produziert, durch diese kleinen Reaktoren ersetzen würde, dann müssten überall im Land mehr als 200 oder 300 von diesen Reaktoren gebaut werden. Die Chance, dass bei so einem Reaktor etwas schiefgeht, ist natürlich viel größer, je mehr man von diesen Reaktoren baut.

Normalerweise war die Tendenz bei den Reaktoren  immer genau umgekehrt. Sie wurden wie auch der EPR immer größer, weil mit einem größeren Reaktor die Kosten sinken. Mir hat mal ein Ingenieur erklärt, dass eine Turbine für einen kleinen Reaktor vielleicht 100.000 Euro weniger als für einen großen kostet, aber mit der kann man auch nur ein Viertel oder ein Drittel des Stroms erzeugen. Von daher ist die Idee dieser kleinen Reaktoren ziemlich irrsinnig, deswegen gibt es auch keinen.

Und wie lange wird es dauern, bis der erste Prototyp wirklich funktioniert? Und wenn einer funktioniert, dann wissen wir ja vom EPR, dass es zumindest in Europa zehn Jahre dauert, eher 15 Jahre, bis der erste Reaktor ans Netz geht. Sollen die französischen Atomkraftwerke, die ja schon uralt sind, noch mal zehn bis 15 Jahren laufen, damit in Frankreich nicht der Strom ausgeht? Und der Strombedarf wird ja immer größer mit der E-Mobilität. Wie wollen die Franzosen in den nächsten zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren den Strom erzeugen? Das weiß kein Mensch. Und diese Reaktoren sind auf keinen Fall die Lösung für diesen Zeitraum.

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In Frankreich wird auch nicht investiert in grüne Technologien, also in Wind oder Sonne?

Ralf Streck: Mittlerweile machen sie ein bisschen etwas. Aber wenn man sich hier umguckt, dann sind bei uns überall Solaranlagen auf den Dächern. In Frankreich, wo es vor allem im Süden noch viel mehr Sonne gibt, ist da nichts. Es gibt eine ewig lange Küste am Mittelmeer und Atlantik, da sieht man kaum Windanlagen. Sie haben sich voll eingeschossen auf diese Atomstrategie wegen Grande Nation und Force de Frappe, also die Atomstreitmacht. Wenn man jetzt noch Forschung betreiben muss, um überhaupt so einen kleinen Reaktor zu entwickeln, dann muss man da viel, viel Geld reinstecken. Und das steckt natürlich hinter dieser Taxonomie. Da geht es nur darum, Geld aus den Fördertöpfen zu bekommen.

Welche europäischen Ländern setzen denn noch auf Atomkraft?

Ralf Streck: Ganz Osteuropa. Unter den Förderländern sind neben Finnland eigentlich nur osteuropäische Länder, alle anderen sind tendenziell eher dagegen, sogar Spanien, wo ja immer noch Atomkraftwerke laufen. Österreich ganz besonders, das auch schon angekündigt hat, dagegen klagen zu wollen, wenn die Atomenergie in die Taxonomie aufgenommen wird.

Wenn man behauptet, aus der Atomenergie würde kein Schaden oder kein möglicher Schaden für die Umwelt entstehen und sich anschaut, was in Tschernobyl und Fukushima passiert ist, ganz abgesehen von der Endlagerung für Hunderttausenden von Jahren, dann sieht man, dass es nur eine politische Entscheidung ist, die noch nicht mal mit den Kriterien übereinstimmt, die man sich eigentlich für diese Taxonomie gegeben hatte. Es gibt noch eine Chance, das zu verhindern, aber im Moment, wenn ich mir anschaue, wie die neue Bundesregierung da schon herumeiert, habe ich das Gefühl, das wird wahrscheinlich eher durchgehen.

In der Taxonomie aufgenommen zu sein, bedeutet doch noch nicht, dass die Atomkraftprojekte von der EU direkt gefördert werden, sondern nur, dass sie als grüne Technologie propagiert und anerkannt werden? Und wenn wir mal bei dem Deal bleiben, dass Atomenergie und Gas in die Taxinomie als Übergangstechnologien aufgenommen werden, bedeutet das dann auch ein Zustimmung zu Nord Stream 2? Wie sieht man das von Frankreich aus?

Ralf Streck: Frankreich hat natürlich daran wenig Interesse, auch deswegen, weil man dann angeblich stärker abhängig ist von Russland. Es gibt auch diese Propaganda die ganze Zeit, dass Russland seine Lieferungszusagen nicht erfüllen würde. Ich bin da jetzt kein Experte, aber alle Leute, die wirklich unverdächtig sind, dass sie einen Vertrag mit Russland hätten, sagen nein, Russland hat genau das geliefert, was bestellt wurde.

Beim Gas läuft jetzt mittlerweile alles über die Börse, anstatt langfristige Lieferverträge mit Russland zu machen. Wenn man auf sehr fluktuierende Märkte setzt, dann ist das nicht das Problem Russlands, sondern das Problem von kurzfristiger Politik, die einfach nur schaut, wieviel man da rausholen kann? Und natürlich ist es ja relativ egal, wie viel das Gas kostet, die Kosten werden weiter an die Verbraucher gegeben. In Spanien geht das sehr schnell, weil  Smartmeter flächendeckend eingeführt wurden. Da werden die Kosten tagesaktuell weitergegeben. Die Leute bezahlen ja Unsummen an Strompreis mittlerweile. In Deutschland ist es noch bisschen anders, weil es normalerweise einen Vertrag für ein oder zwei Jahre gibt.

Um bei Frankreich zu bleiben. Nehmen wir mal an, Atomkraft würde nicht als grüne Übergangstechnik akzeptiert werden. Wie würde denn Frankreich die Klimaziele erreichen mit den alten Schrott-AKW?

Ralf Streck: Es ist ja keine Alternative da, mit den alten Reaktoren erfüllen sie eher noch die Klimaziele. Wenn sie weitere 10 Jahre laufen müssten, dann wird es wirklich gefährlich. Es ist jetzt schon sehr gefährlich und das Problem ist, dass sie real in nichts anderes einsteigen als in weitere Atompolitik.

Und dass es bei der Taxonomie nicht um Fördergelder geht, halte ich auch für ein Gerücht. Es wird verkauft als eine Art Gütesiegel für die Investoren. Aber in Frankreich ist die ganze Atomkraft ja staatlich. Damit wird die Tür geöffnet, dass für sie Staatsgelder ausgegeben werden können für Atomkraft. Und weil es mittlerweile in derEU so nette Töpfe wie diesen sogenannten Wiederaufbaufonda gibt, fließt natürlich auch über diese Töpfe, auch den Kohäsions- und Strukturfonds und so weiter und so fort über die französischen Staatskassen in die Atomkraftwerke.

Diese Staatsbetriebe sind alle bankrott. Areva ist bankrottgegangen, die EDF ist hoch verschuldet. Die EDF verkauft die Kraftwerke immer zu Festpreisen. In Finnland sollten es 3 Milliarden Euro sein, das AKW kostet jetzt 19 Milliarden. Da war auch Siemens noch mit beteiligt, der Konzern musste ungefähr 16 Milliarden abschreiben. Und wenn Frankreich mit EDF jetzt Hinkley Point alleine stemmt, sagte der ehemalige EDF-Finanzchef, dann sei es  völliger Wahnsinn, dass man 60 oder 70 Prozent des gesamten Vermögens in ein Atomkraftwerk steckt, von dem man noch nicht mal weiß, ob es funktioniert. Deswegen ist er 2016 gegangen.

Man steckt kein Geld in Alternativen. Zwar ist in dem Plan France 2030 eine halbe Milliarde für erneuerbare Energien vorgesehen, aber für diese Reaktoren, die es noch gar nicht gibt, ist schon die doppelte Summe angesetzt.

Nächstes Jahr sind Wahlen in Frankreich. Das ist jetzt der Plan von  Macron, von dem man nicht weiß, ob er die Wahlen gewinnen wird. Wie sieht es denn bei den anderen mit derAtomenergie Parteien aus?

Ralf Streck: Hier läuft so ein Überbietungswettlauf: Wer baut mehr Atomkraftwerke? Selbst die Grünen sind mittlerweile von ihrem Anti-Atom Kurs weitgehend abgekommen. Sie fordern zwar immer noch offiziell die Abschaltung, aber der Grünen-Chef und -Kandidat meinte schon, in den nächsten 10 Jahren sollen sie abgeschaltet werden, und wenn es noch ein bisschen länger dauert, dann soll das auch kein großes Problem sein. Er weiß ja auch, da steckt natürlich ein Stück Realpolitik drin, wenn jetzt die AKWs in Frankreich oder nur ein Teil davon abgeschaltet werden, dann gehen hier sofort die Lichter aus, weil es keine Alternativen gibt. Sie haben vielleicht die Hoffnung, in die nächste Regierung zu kommen und dann auf der Ebene von erneuerbaren Energien wirklich etwas voranzutreiben.

Wenn man sich Éric Zemmour, Marine Le Pen oder die anderen Kandidaten anschaut, dann will der eine sechs, der andere zehn und der nächste 15 bauen. Also es geht nur noch darum, wer eine höhere Zahl bietet. Die Menschen werden natürlich für dumm gehalten. Wenn man sich die französischen Stromrechnungen anguckt, dann sieht das so aus, als wäre der Atomstrom billig, aber das ist er nur, weil er über Subvention billiger gehalten wird. Die Menschen zahlen das dann auf Umwegen über andere Steuern.

Weiß man dann, wie viel Geld in die AKWs fließt?

Ralf Streck: Man weiß nur, dass die EDF nach dem letzten Geschäftsbericht mit 46 Milliarden Euro verschuldet ist. Selbst das Innenministerium geht davon aus, dass es in 10 Jahren 57 Milliarden sein sollen. Das ist ein ständiges Zuschussgeschäft – und das in einer Situation, in der eigentlich kaum etwas in die Atomkraftwerke gesteckt wird, um sie einigermaßen am Laufen zu halten, weshalb auch Bloomberg gewarnt hat, dass zu wenig getan wurde für die Wartung. Es wird jetzt auch auf Covid geschoben, dass demnächst weitere Meiler vom Netz genommen werden müssen, um sie warten zu lassen. Da wird einiges schleifen gelassen, weil es halt Geld kostet. Und wenn man nicht genug einnimmt, dann hat man natürlich das Problem, dass man auch nicht viel ausgeben kann. Man will immer noch dieses Märchen für die Franzosen aufrechterhalten, dass die Atomkraft billigen Strom liefert. Die Katze beißt sich ständig in den Schwanz.

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6 Kommentare

  1. Gute Erklärung durch den Artikel.
    Mich würde allerdings interessieren, wie es sich mit der Entwicklung von Atomkraftwerken verhält. Ich habe gelesen das die Chinesen Atomkraftwerke bauen die nicht explodieren können und auch kein, oder kaum Wasser brauchen. Das Argument für solche Kraftwerke ist, dass die abgebrannte Brennstäbe nutzen können.
    Insgesamt wie da der Stand der Dinge ist, wäre mir von Interesse. Ich sage das hier, weil ich Ralf Streck traue.

  2. Die KKW können keinen billigen Strom liefern, weil die Kosten für die Sicherheit und die Endlagerung inzwischen sehr hoch sind. Sie könnten aber wieder konkurrenzfähigen Strom liefern, wenn es eine Stromknappheit gibt. Deshalb sollte man die bestehenden KKW erneuern und neue bauen, auch wenn man glaubt, sie nie zu brauchen. Das ist wie eine Versicherung und kostet halt etwas. Die Menschheit hätte nicht überlebt, wenn die Steinzeitmenschen nicht mehr Wintervorräte angelegt hätten als normalerweise nötig gewesen wären. Man sollte nie „nur auf ein Pferd setzen“.

  3. Ein ausfuehrliches Interview,Streck und Roetzer haben ihr Wissen zusamengebracht.Danke.

    Einen Hinweis auf die Kandidaten in Frankreich: Melechon ist definitiv gg. die Atomkraft.
    Man kann sagen das er keine Chance als Praesident hat aber die Nazis die zur Wahl anstehen schiessen er und La France Insoumise bisher treffsicher ab.
    Hoffen wir auf deren heilenden Einfluss auch in Sachen Mafia,Atomkraft,Ruestung …

    https://lafranceinsoumise.fr/

    https://melenchon.fr/

    Das geilste Wahlkampfvideo in meinem bisherigen Leben,Melenchon in Marseille:

    https://www.youtube.com/watch?v=VprwgoVdBAE

    Weiter so, Krass-und-Konkret!

  4. Hallo Peter,

    ich verfolge die Entwicklung der Atomkraft seit Anfang der 80er.
    Wirklich „erfolgreich“ waren bisher lediglich Siedewasser und Druckwasserreaktoren mit Uran-Brennstoff.
    Bei allen anderen Konzepten aber auch einigen Baureihen der Druckwasser und Siedewasserreaktoren traten in der Praxis Probleme auf die keinen (Betriebs-) wirtschaftliche sinnvollen Betrieb ermöglichten und deshalb nicht weiter verfolgt wurden.
    Eines dieser Konzepte ist der Kugelhaufenreaktor der „nicht explodieren“ kann, das versuchen die Chinesen gerade nochmal.
    Im wesentlichen handelt es sich bei den Kugeln in denen der Brennstoff eingeschlossen ist um Kohle (Graphit) diese Kugeln werden fortlaufend dem Reaktor entnommen, überprüft und dem Reaktor wieder zugeführt.
    Das macht man mit mechanischen Fördersystemen wie z.B. bei einer Pelletheizung.
    Es ist noch völlig ungewiss ob die Chinesen den Abrieb und andere Probleme beim Transport in den Griff bekommen.
    Graphit (Kohle) brennt nur und explodiert nicht solange dieses in kompakter Form vorliegt. Mit Kohlestaub kann man aber ordentliche Explossionen auslösen.
    Zum Wasser:
    Es gibt kein Verfahren mit einem hohen Wirkungsgrad mit dem man aus Wärme ohne Umweg über (Wasser-)Dampf Strom erzeugen kann.
    Wenn man viel Strom erzeugen will braucht man viel Wasser.
    Dies gilt auch für alle Verbrennungs-Kraftwerke ebenso wie für Fusionskraftwerke (falls es die einmal geben sollte).
    Es ist viel Geld in Universitäten, Forschung und Industrie geflossen, trotzdem kann die Industrie nach 60 Jahren immer noch kein Standartkraftwerk bauen, das günstig und sicher ist.
    Wenn man genug Geld hat kann man ja weiter forschen und entwickeln lassen.
    Auch wenn ich es mir sehnlichst wünsche, als Basis einer gesicherten Energieversorgung taugt die Atomkraft nicht.
    Ich hoffe das stattdessen die Fussionstechnik langsam in die Pötte kommt.
    Zur Lösung der Klimaprobleme kann diese in den nächsten 20 Jahren aber auch nichts beitragen.
    Grüße Axel

  5. Von einem Bekannten, der sich ein bisschen in dieser Materie auskennt, habe ich gehört es gibt neuerdings Thorium-Reaktoren die keinen radioaktiven oder wenig radioaktiven Abfall verursachen. Was könnt ihr dazu sagen ?
    Wären diese Reaktoren vielleicht eine Alternative zu den herkömmlichen Nuklear Reaktoren, die ja eindeutig mit militärischen Zielen gekoppelt sind.

  6. Ich finde den Namen Overton, für diese Seite eigentlich, völlig unpassent,denn der völlig,
    einseitige Artikel über die Atomkraftwerke, ist wohl technisch, in den 80er Jahren des
    letzten Jahrhunderts stehen geblieben. Alle führenden Industrienationen, bauen Kernkraftwerke,
    um in Zukunft ihre Energieversorgung sauber und efizient, kostengünstig zu gestalten. Alle,
    bis auf das deutsche Plantschbecken der Milliardärsglobalisten, das Reich der Dummen,
    Propellerdeutschland , im Wahn der Grünbolschewiken, ohne fachliche Qualifikationen.
    die Kernkraftwerke der neuesten Generation , sind sicher sauber und produzieren kostengünstig,
    unabhängig von Wind und Sonne, jahrhunderte lang günstige Energie.

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