Hubble: Berauschend schöne Bilder vom Weltraum

Caldwell 63. Bild: NASA, NOAO, ESA, the Hubble Helix Nebula Team, M. Meixner (STScI), and T.A. Rector (NRAO)

Zur Feier des 30-jährigen Jubiläums des Weltraumteleskops hat die Nasa ein Bündel neuer und fasziniereder Bilder veröffentlicht.

Vor 30 Jahren eröffnete das Weltraumteleskop Hubble der Nasa einen neuen Blick in das Universum. Das Teleskop, das in Zusammenarbeit mit der ESA entwickelt wurde, ging im April 1990 an den Start und hat mit seinen Kameras und Instrumenten seitdem viele faszinierende und beeindruckende Bilder gemacht, die auch zu neuen astronomischen Entdeckungen und Theorien führten, etwa über das Alter des Weltalls, die Geschwindigkeit seiner Ausdehnung oder Schwarze Löcher.

Caldwell 29. Bild: NASA, ESA, and L. Ho (Peking University); Processing: Gladys Kober (NASA/Catholic University of America)

Da Hubble auf einer niedrigen Umlaufbahn außerhalb der irdischen Atmosphäre kreist, können Bilder mit hoher Auflösung gemacht, mit denen sich tief hinein in das Weltall sehen lässt. Die Sicht von Teleskopen auf der Erde ist hingegen beschränkt.

Caldwell 45. Bild: NASA, ESA, J. Lee (California Institute of Technology), and A. Filippenko (University of California – Berkeley); Processing: Gladys Kober (NASA/Catholic University of America)

Hubble ist nicht das erste Weltraumteleskop gewesen und es ist auch nicht das einzige, auch wenn es wegen seiner Bilder das wohl bekannteste ist. Und es hat eine Eigenschaft, die es von anderen unterscheidet: Es ist das einzige, das durch Weltraummissionen von Astronauten gewartet und repariert wird. Zuletzt geschah das 2009, als u.a. die Wide Field Camera 3 (WFC3), das Cosmic Origins Spectrograph (COS) und das Soft Capture and Rendezvous System für eine weitere Reparaturmission installiert wurden.

Caldwell 99. Bild: NASA, ESA, and R. Sahai (Jet Propulsion Laboratory); Processing: Gladys Kober (NASA/Catholic University of America)

Aus Anlass des dreißigjährigen Jubiläums hat die Nasa 50 neu bearbeitete Bilder erstmals veröffentlicht: 30 Bilder im Caldwell-Katalog und 20 im Messier-Katalog. Letzteren hatte der französische Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert mit 110 Objekten geschaffen. Eigentlich war er an Kometen interessiert und katalogisierte helle Objekte, die keine sind, um sich nicht weiter daran abarbeiten zu müssen. Der Katalog wurde aber eine interessante Quelle für Hobbyastronomen, die auf der Suche nach Galaxien, Sternformationen oder Nebeln waren.

Und eines meiner liebsten Bilder vom Adlernebel oder M 16. Bild: NASA, ESA, and R. Sahai (Jet Propulsion Laboratory); Processing: Gladys Kober (NASA/Catholic University of America)

Auch die jetzt veröffentlichten Bilder zeigen Objekte, die sich von der Erde aus sehen lassen. Allerdings bei weitem nicht so genau und schön wie auf den Hubble-Bildern.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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